Die ungeschriebenen Gesetze - Oder wie ich (k)ein Held werde

Es gibt 140 Antworten in diesem Thema, welches 38.499 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. Februar 2022 um 09:01) ist von Alopex Lagopus.

  • Schon nach den ersten Sätzen musste ich breit grinsen. Schön, dass es wieder ein neues Gesetz gibt. Und dass es selbst bei Nummer vierunddreißig und fünfunddreißig noch so essentielle Grundlagengesetze sind :D
    Natürlich muss der Held gut aussehen. Und wenn er angeblich nicht gut aussieht, muss er natürlich trotzdem gut aussehen. Und sich aufteilen ist auch immer eine gute Idee.
    Na gut, manchmal ist es das ja wirklich. Wenn man viel zu erledigen hat.
    Was mir aufgefallen ist, ist dass der Text ein bisschen zu aggressiv klingt. Mir fehlt dabein wenig das gelassene Augenzwinkern.
    Aber cool, dass der Held mitmischt.

  • Hehehehe, das hier war ja schon lange Mal fällig ^^

    Ich mag deine aufgeschriebenen ungeschriebenen Gesetze. Sie sind amüsant und bringen mich immer zum Schmunzeln.
    Und ich weiß, dass du noch mehr hast und der Thread nicht irgendwann einstaubt :D
    Ich werds hier wieder weiterverfolgen, nicht mehr bei Wattpad :)

    Ich freu mich schon auf mehr :D

    Hikari

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    Chaos hat gesagt, dass ich "süß und flauschig" bin :love:

  • Was mir aufgefallen ist, ist dass der Text ein bisschen zu aggressiv klingt. Mir fehlt dabein wenig das gelassene Augenzwinkern.
    Aber cool, dass der Held mitmischt.

    Hmm, möglich. Ich gebe zu, dass mich manche Stereotypen schon ziemlich anpissen, vielleicht bin ich manchmal beim Schreiben etwas genervt. Ich hoffe, dieses hier hat einen etwas weniger aggressiven Ton.


    37) Der Held darf niemanden töten



    Ja genau, Ihr habt es erfasst, Ihr dürft den finsteren Lord von Finsterstein gar nicht töten? Wieso, fragt Ihr? Nun, die Antwort liefert dieses Gesetz!
    Beginnen wir bei einer Grundeigenschaft des Helden, wenn nicht sogar DER Bedingung schlechthin, die einem Menschen zum Helden macht. Nein, ich spreche diesmal nicht vom Auserwählten. Also denkt mal nach, was braucht ein Held unbedingt?
    Nein, viele Frauen ist nicht die richtige Antwort! Ich spreche nicht von etwas Materiellen, sondern von einer Charaktereigenschaft! Und nein, Mut ist zwar gut geraten, aber nicht so grundlegend wie etwas anderes.
    Also, was muss ein Held unbedingt sein? Kleiner Tipp, es fängt mit „G“ an.
    Nein, G8 ist keine Charaktereigenschaft, sondern eine Erfindung des Finsterlords.
    Na gut, ich sag es Euch: Der Held ist natürlich unendlich gut! Und weil Ihr so unendlich gut seid, dürft ihr den Bösen nicht einfach erschlagen. Schließlich ist der finstere Fürst von Finsterstein auch nur eine fehlgeleitete Seele, die ein Recht auf Erlösung und somit eine Chance verdient hat. Vermutlich haben ihm seine Eltern, als er noch ein Kind war, nie Kekse geschenkt, weswegen er jetzt Eure einfach geklaut ...
    Stopp, hiergeblieben! Und legt die Axt wieder weg! Ich hab gerade gesagt, Fürst Finsterlich hat eine Ausrede! Da ist immer noch Gutes in ihm!
    Also, wenn Ihr ihn besigt habt und er entwaffnet vor Euch liegt, dürft Ihr den Fiesling nicht töten. Das wäre nämlich böse. Und da ihr gut seid, dürft Ihr das nicht tun, sonst seid Ihr kein Held, so einfach. Es sei denn, es passiert ausversehen im Kampf, während Ihr eine hilflose Person verteidigt, dann gilt hier der einzige Ausnahmefall.
    Nein, es ist egal, ob Ihr mit dem Tod des Bösen 10.000 unterjochte Bürger des Königreiches rettet, das ist KEIN Ausnahmefall! Es geht hier ums Prinzip! Ihr könnt keine wehrlose Person töten, auch nicht wenn sie böse ist. Nur wenn sie im Kampf stirbt. Aber das weiß der Finsterlord natürlich, weswegen er irgendwann „ausversehen“ sein Waffe wegwirft, damit dieses Gesetz hier sein Leben verschont, aber das nur am Rande.
    Es heißt nicht, dass er seiner gerechten Strafe entgehen soll, nur töten dürft ihr ihn eben nicht. Appeliert an das Gute in ihm, macht ihm seine Fehler bewusst, erreicht und erweicht sein Herz, gebt ihm die Erösung, die er verdient und führt ihn zurück auf eine rechtschaffenden Pfad ...
    ... damit ihn am Ende ein wütender Mob tötet. Die dürfen das, ein wütender Mob ist niemals gut!


    Jedenfalls, wenn ihr gewonnen habt und der Böse Euch ausgeliefert ist und ihr dann gütig seid und ihn verschont, gibt es folgenden Möglichkeiten:

  • Möglichkeit a) Bekehre ihn zum Guten.
    Möglichkeit b) Nimm ihm seine Kräfte.
    Möglichkeit c) Blockiere seinen tödlichen Angriff, wodurch er selbst davon getroffen wird.
    Möglichkeit d) Zeige ihm die Sinnlosigkeit seines Tuns und seine eigene Grausamkeit und lasse ihn selbstzerstörerisch tätig werden.
    Möglichkeit e) Tue nichts. Der Fehler in seinem Plan führt zu automatischer Selbstauslöschung.
    Möglichkeit f) Werfe ihn in das Gefängnis.
    Möglichkeit g) Vertreibe ihn einfach nur. Er kommt erst im nächsten Band wieder.
    ...

    Dieses Gesetz ist natürlich so eine Sache. Es ist einfach super offensichtlich und manchmal realitätsfern, aber in viele Geschichten passt es super. Manche weichen aber auch bewusst davon ab und das kann auch sehr spannend sein.

  • fehlt da etwas Text oder habe ich die Po-Ente nicht quaken hören?

    Nein, da will ich dann an die nächsten Gesetze anschließen, die ich aber noch nicht geschrieben hab.

  • 38) Das Ende des Antagonisten oder des Konflikts

    Ja, so sieht´s aus, viel mehr Auswahl als die in der Überschrift gegebene gibt es nicht. Der Antagonist muss einfach irgendwann entsorgt werden, nach seinem Verfallsdatum fängt er nämlich an, unschön zu riechen - besonders wenn Euer Widersacher ein Untoter ist. Obwohl ... er müffelt dann vermutlich die ganze Zeit. Gehört zum Image und so.
    Die einzige Möglichkeit, dieses Gesetz zu umgehen, ist es, von Gesetz 2 gebrauch zu machen und das Ende hinauszuzögern. Wenn der Antagonist einfach zu sympatisch ist, lässt sich das auch immer und immer und immer wieder wiederholen. Aber jetzt mal angenommen, Ihr seid wirklich der Held, den ich in Euch sehe, dann werdet Ihr den Schuft natürlich nicht entkommen lassen. Und da Ihr ihn auch nicht töten dürft, gibt es nur folgende Möglichkeiten, wie der Antagonist oder der Konflikt enden können:


    38a) Der Tod des Antagonisten


    Lord Finsterstein stirbt einfach trotzdem - allerdings nicht durch Euch! Ihr könnt Euch auf Euren Reisen ein paar durchgeknallte Sidekicks suchen, die das für Euch erledigen. Je weniger heldenhaft sie sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie den Bösen am Ende richten. Ansonsten kann das wie in Gesetz 37 schon erwähnt, auch ein wütender Mob tun, wenn ihr gerade dabei seid ...


    38b) Den Antagonisten ins Gefängnis werfen


    Ihr nehmt den Typen gefangen und sperrt ihn irgendwo weg, weil Ihr zu gütig seid, um ihn zu töten, Lord Finsterstein aber auch nicht frei auf seinem finsteren Berg in seinem finsteren Schloss in seinen finsteren Zimmern tun und lassen darf, was er will. Das wäre unverantwortlich. Also sperrt man ihn für den Rest seines Lebens in ein finsteres Loch - das ist kein großer Unterschied zu seinen sonstigen Gemächern. Dort darf er dann fernab von all dem Spaß, den das Leben bietet in Einsamkeit und der Ödnis der Langeweile versumpfen, bis er am Ende doch stirbt. Wirklich sehr gütig von Euch.
    Ihr solltet aber bedenken, dass diese Lösung oftmals noch einen Umweg über Gesetz 2 nimmt, weil Gesetz 8 beachtet wurde.
    Wieso fragt Ihr mich, was das im Klartext heißen soll!? Ich hab Euch diese Gesetze doch lang und breit erklärt! Wie, das könnt Ihr Euch nicht merken, weil Ihr unter dem Einfluss von Gesetz 23 steht? Na dann schlagt es nach!
    Nein, nachschlagen bedeutet, dass Ihr im Buch die vergangenen Kapitel lesen sollt, und nicht, dass ihr mir solange mit der Faust auf den Kopf haut, bis ich es sage. Und ... jetzt hört endlich auf, ich bin noch nicht fertig!



    38c) An das Gute im Antagonisten appellieren


    Ihr dringt tatsächlich verbal zu Lord Finsterstein durch, der das Land nur terrorisiert hat, weil seine Eltern ihn als Kind nicht lieb genug hatten. In dem Fall wird ihn die ganze Sinnlosigkeit und Grausamkeit seines Handelns bewusst und er fühlt erstmalig etwas wie Reue. Das ist zwar extrem unwahrscheinlich, weil die ganzen grausamen Taten bei ihm inzwischen jegliche Reue abgetötet haben werden, aber manchmal funktioniert es trotzdem. Ihr müsst nur genau den Kern seiner seelischen Störung treffen. Wird nur schwer sein, da der Psychiater ja in Gesetz 7 verstorben ist ...
    Naja, jedenfalls wird das Gewicht seiner Taten vermutlich zu groß für ihn sein, worauf er sehr wahrscheinlich Gesetz 5 anwenden wird. Obwohl ... wirklich opfern tut er sich nicht, er hat nichts wofür er sich opfern kann. Also begeht er wohl eher einfach Selbstmord.
    In den seltensten Fällen wird er tatsächlich zum Guten bekehrt und versucht anschließend seine Schuld zu sühnen, indem er die Kekse, die er Euch gestohlen hat, an Kinder in Waisenhäusern verteilt. In diesem Fall stirbt der Antagonist tatsächlich nicht - der Konflikt endet allerdings trotzdem.


    38d) Der Antagonist fällt im Kampf


    Passiert nur, wenn der Antagonist dumm ist und Gesetz 37 nicht ausnutzt. Die Wahrscheinlichkeit ist gering, der Vollständigkeit halber, führe ich es dennoch hier auf.


    38e) Der Antagonist fällt stylisch im Kampf


    Das passiert schon eher. In diesem Fall ist der Böse so verbohrt, dass ihm sein eigenes Leben egal ist und ihr praktisch gezwungen seid, ihn zu töten. Ihr dürft das, denn wahrscheinlich greift er Eure Freunde an und eigentlich verteidigt Ihr Euch deswegen nur. Möglich auch, dass durch Euer zögern schon einmal ein Freund den Tod fand und Ihr es jetzt nicht verantworten könnt, dass das nochmal passiert.
    Jedenfalls geht es hier nur darum, ihm Eure stärkste Attacke ins Gesicht zu werfen.
    Nein, Eure stärkste Attacke ist nicht die, wo ihr andere mit Wattebäuschchen bewerft, sondern die, wo ihr dieses „Kamel-Haarmehl-Ha!“ schreit ... oder wie auch immer Euer Kampfschrei nochmal lautete.
    Ihr müsst allerdings darauf achten, die Attacke erst zu machen, wenn ihr schon auf dem Boden liegt und halb tot seid. Seinen stärksten Angriff verwendet man niemals sofort!
    Ja, ich weiß, dass das keinen Sinn macht und man schnell und hart zuschlagen muss, weil man sonst selber Mus ist, aber auf Euch wirkt doch Gesetz 36. Ihr wollt Euch aber vorher nicht zu Brei schlagen lassen, weil das trotzdem weh tut!? Aber das müsste Ihr! Das gibt mehr Drama! Jeder der Euch sieht, weiß doch nichts von den Gesetzen. Es wird toll aussehen, wenn Ihr den Kampf im letzten Augenblick herumdreht, vertraut mir!
    Wenn Gesetz 30 zum Tragen kommt, solltet Ihr statt Eurer stärksten Attacke lieber das benutzen. Ansonsten hätte man das mächtige Artefakt/Wissen nämlich auch weglassen können und überflüssige Elemente haben in einer Heldensaga nichts zu suchen!
    Wenn Euch das alles aber dennoch zu brutal ist, könnt ihr auch auf Eure defensiven Kampftechniken vertrauen. Durchaus möglich, dass irgendein Zauber/Geschoss/Gesetz 9 von Euch abprallt, die tragende Säule des Raumes erwischt, woraufhin die Decke einstürzt und Lord Finsterstein unter sich begräbt. Sieht aber viel zu albern aus, also löst es anders!
    Zum Beispiel durch:


    38f) Besiegt den Antagonisten mit einem unerwarteten Kniff


    Wartet, halt, das hat hier nichts verloren! Unerwartete Kniffe und Lösungen verstehen die meisten doch gar nicht und machen viel zu viel Aufwand. Ich meinte natürlich:


    38g) Entziehe dem Antagonisten die Grundlage seiner Macht


    Jaaa, damit kann man schon eher etwas anfangen! Nimm Lord Finsterstein einfach seine Kraft und seinen Einfluss weg. Dann kann er nur noch dumm im Regen rumstehen und niemandem mehr schaden. Dafür müsst Ihr nur herausfinden, was ihn so mächtig macht. Vielleicht hilft auch hier Gesetz 30 wieder.
    Sind es seine Armeen, tötet oder bekehrt sie! Ist es Magie, nehmt ihm seinem Zauberstab weg! Sind es Informationen, lasst ihn nur lange genug RTL2 schauen dann verdummt er!


    Mit diesen Möglichkeiten solltet Ihr nun für den epischen Bosskampf gewappnet sein. Falls Euch eine andere Lösung einfällt, die hier nicht aufgelistet wurde, ist sie
    a) entweder nicht gut oder
    b) von mir gerade nicht erfasst und aufgelistet worden.


    Haltet Euch einfach an die Gesetze und denkt möglichst wenig selbst nach, dann wird schon alles glatt laufen!

  • 39) Der Held muss allen helfen

    Wenn Ihr denkt, es sei schlimm genug, dass Ihr die Bösen Buben nicht abstechen dürft, dann wartet, bis ich dieses Gesetz ausgeführt habe!

    Zum Heldsein gehört nämlich auch, Gutes zu tun. Und das schließt ein, allen zu helfen, die Hilfe benötigen. Wenn Ihr also eine alte Frau seht, die sich mit einem zu schweren Einkauf abplagt, dann nehmt Ihr ihr die Sachen ab und tragt sie für sie nach Hause. Das gehört sich so! Und ja, Ihr macht das auch dann, wenn Ihr gerade eigentlich in Eile seid und nur noch drei Minuten habt, bevor Lord Finsterstein seine dunkle Beschwörung zur Weltherrschaft vollendet hat. Da spielt Gesetz 7, den Bösen Truppen unnötige Zeit verschaffen mit rein! In diesem Fall kommt es gut, wenn Ihr der alten Frau fast schon spielerisch nebenbei helft, das zeigt, wie toll Ihr seid. Wenn Ihr Zeit vertrödelt ... dann nimmt Euch das auch niemand krumm, ihr habt ja geholfen. Es ist sozusagen eine Generalentschuldigung für alles.
    Die Schattenseite ist jedoch: Ihr müsst das immer tun! Ihr hab gerade ein bisschen Geld verdient/gewonnen, dann wird Euren Weg ein kleiner Junge kreuzen, der seit Wochen nichts gegessen hat. Zack, dann ist das Geld wieder weg.
    Ihr wollt einen romantischen Abend mit Eurem weiblichen Sidekick verbringen, dann seht Ihr aber einen Mann, der bestohlen wurde. Natürlich sucht Ihr den Rest des Tages den Dieb!
    Die alte Dame braucht nicht nur Hilfe mit dem Einkauf, sie lädt Euch auch nach Hause ein, weil sie einsam ist und sich nach der intimen Gesellschaft dem gutaussehden Jüngling sehnt, der Ihr dank Gesetz 35 seid, dann ... bleibt einfach heldenhaft, in Ordnung?
    Natürlich werden Euch nicht so reinherzige und bedürftige Menschen ausnutzen, aber das darf Euch nicht davon abhalten, dieses Gesetz zu erfüllen! Wenn Ihr jemandem auf dem Leim gegangen seid, und trotzdem weiterhin anderen Menschen helft, steigert das Euren Heldenfaktor!
    Ja, es wird sogar von Euch erwartet, Fürst Finsterstein am Ende die Hand zu reichen, wenn er zum Beispiel von einer Klippe fällt und sich gerade noch am Rand festhalten konnte. Dann zieht Ihr ihn hoch, um zu zeigen, dass Ihr besser seid und Euch sein dramatischer Background doch irgendwo zu Tränen gerührt hat und Ihr Euch mit ihm verbunden fühlt. Dass er Euch dann übertölpelt und selbst die Klippe runter wirft, dürft Ihr ihm dann nicht krumm nehmen. Für Euch gilt ja Gesetz 4 die Rettung in letzter Sekunde. Wird schon ein riesiger Geier vorbeiflattern und Euch auffangen.

  • 40) Niemand hört auf den, der was gesehen hat


    Natürlich werdet ihr auf Euren Reisen vielen Menschen begegnen und durch viele verschiedene Orte reisen. Wie wir dank Gesetz 23 wissen, wartet in jedem noch so kleinen Dorf irgendeine schöne Überraschung auf Euch. Ich hatte da das Beispiel mit dem Drachen angeführt, der die Tochter des Bürgermeisters entführt.
    Tja, aber es gibt Fälle, da ist das alles nicht so einfach.
    Natürlich ist einen Drachen erlegen einfach. Der Drache terrorisiert die Einwohner, Ihr gebt ihm eins auf den Deckel und dann ist Ruhe im Karton.
    Nein, ich spreche jetzt von Fällen, die nicht auf anhieb zu durchschauen sind. Stellt Euch vor, Ihr kommt in ein Dorf und die Leute sind dort alle reserviert und misstrauisch, weichen ängstlich in ihre Häuser zurück und überdies nicht sehr gesellig. In der Taverne erfahrt Ihr, dass plötzlich Leute verschwinden und tot aufgefunden werden. Na, was macht ihr dann?
    Nein, die Antwort ist nicht, Proviant einkaufen und ins nächste Dorf reisen! Ihr müsst das ganze natürlich aufklären und für Frieden und Ordnung sorgen! Und das macht den Fall schwer, weil Ihr zunächst gar nicht wisst, was eigentlich abläuft.
    Nun, weiter im Text. In dem Dorf gibt es einen schrulligen Alten. Jedes Dorf hat einen davon, ohne den ist es kein Dorf, sondern nur die Imitation eines solchen. Jedenfalls berichtet der davon, dass er ein riesiges Ungeheuer nahe der Kapelle gesehen hat. Natürlich glaubt diesem Spinner niemand. Und hier kommt das Gesetz ins Spiel: Er hat recht. Immer!
    Und mit diesem Gesetz verwandelt sich alles in einfache Fälle. Wenn Ihr nicht wisst, was um Euch herum geschieht, sucht die Person, die die haarsträubenste oder fantastische Geschichte erzählt und der niemand glaubt, denn diese Person hat immer Recht. Selbst, wenn sie behauptet, sie hätte einen netten Busfahrer, einen pünktlichen Zug, einen ehrlichen Herrscher oder das fliegende Spaghettimonster gesehen.
    Glaubt Ihr einfach. Sonst wäre sie nicht da.
    Dies gilt natürlich nicht nur für Dörfer und Ungeheuer. Auch wenn Euch jemand zuflüstert, er habe die vom Volk geliebte und barmherzige Rechte Hand des Königs mit einer zwielichtigen Gestalt in einer dunklen Gasse gesehen - macht Euch darauf gefasst, dass der König stirbt.
    Nein, das könnt ihr nicht verhindern, indem ihr den gleichen Unsinn wie die Person, der niemand glaubt, erzählt, das glaubt Euch auch niemand, weil ihr nur der Held seid.
    Aber wenn Ihr es versucht, kann ich Euch an dieser Stelle Trost zusprechen. Am Ende könnt Ihr immer den dramatischen Satz „Ich hatte Euch gewarnt, aber Ihr wolltet nicht hören“ bringen. Er wird Euch nur nicht beliebter machen.

  • Hey @Alopex Lagopus,

    Ich musste gerade so lachen, denn dein neuestes Gesetz ist ganz ähnlich dem, was ich gestern M. sagte, während wir Doctor Who schauten :D

    Spoiler anzeigen

    4. Staffel die Folgen mit den Sontaranern und den Atmos-Autos: Warum gibt es immer Menschen, meistens Militärtrantüten, die NICHT auf die Person hören, die absolut Ahnung hat? Beispiel bei DW - der Doktor sagt, nicht angreifen sondern Männer abziehen. Militärtrantüte sagt angreifen, Männer sterben, Militärtrantüte ist entsetzt und zieht die anderen Männer ab.
    ODER Doktor sagt, nicht die Schiffe beschießen, Militärtrantüte ordnet Atomraketenbeschuss an. Jedes verdammte Mal :pillepalle:

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    Moog

    Hui. Dieser Thread hat mich gerade von wichtigen Aufgaben abgehalten :D :D :D

    Dann waren die Aufgaben nicht so wichtig xD Jedenfalls danke ^^ Ich sehe auch gerade, ich bin hier etwas hinterher - bin nämlich schon bei §55

    41) Gerüchte sind immer wahr

    Wenn wir schon einmal beim brabbelnden Alten waren ... nicht nur er hat recht, sondern auch alle anderen. Besser gesagt, der Volksmund. Normale Menschen sollten nicht so viel drauf geben, was andere normale Menschen ihnen erzählen, sondern sich lieber selbst ein Bild machen (was allerdings meist viel anstrengender wäre, als irgendeine Information zu glauben, die man gratis bekommen hat), aber als Held sieht die Sache anders aus. Denn wo der Held vorbei kommt, sind Gerüchte immer wahr.

    Uh, man sagt, dass wenn man sich in einer Vollmondnacht auf jene Lichtung begibt, demjenigen, der reinen Herzens ist, eine Fee erscheinen und ein magisches Lied vorträllern wird. Geht einfach zur besagten Zeit hin, die Fee wird dort sein. Sie wird sich aufgrund des dramatischen Effekts verspäten, aber sie wird dort sein. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz.

    Sollte auf Euren Reisen also der Typ fehlen, der etwas gesehen hat, schaut mal in der Gerüchteküche vorbei. Und wenn ihr nur erfahrt, dass man munkelt, die Bäckerin würde ihren Mann betrügen. Irgendwie wird diese Information schon zur Rettung der Welt führen. Vermutlich, weil ihr geheimer Liebhaber, der Lord Finsterstein ist.

    Bwahahaha! Euer Gesichtsausdruck gerade! Habt Ihr das echt geglaubt? Natürlich habt Ihr das geglaubt, Helden sind ja dumm. Nein, das war nur ein Witz. Lord Finsterstein braucht weder Liebe noch Freunde, also erst recht keine Affäre. Und er würde sich auch nicht mit normalen Menschen abgeben. Ist doch logisch.

    Im Kern ist dieses Gesetz mit dem vorangehenden identisch. Nur wird die wichtige Information, die Ihr hierdurch erhalten sollt, in Gesetz 41 dadurch wahr, dass sie niemand glaubt (hey, das ist nur logisch). Hier kann sie nur lediglich niemand bestätigen.

    Wieso die Dorfbewohner dann nicht an die Richtigkeit glauben? Man, wer glaubt denn schon, was der Nachbar von Nebenan von der Frau eines Bekannten seines Freundes gehört hat. Ihr stellt manchmal Fragen ...

  • 42) Helden sind Waisenkinder

    Eine sehr sehr wichtige Vorraussetzung, wenn man als Held in die Welt hinaustreten will. Im engsten Sinne gesehen ist dieses Gesetz ein Detail von Gesetz 25 Der Held braucht einen dramatischen Background. Der Grund, wieso es dennoch als eigenständiges Gesetz gesehen werden muss, liegt in einem Unterschied, den man hier machen muss:

    1. Der Held verliert seine Eltern als Kind. Wenn er dabei sogar noch anwesend ist, haben wir ein traumatisches Erlebnis und somit den dramatischen Background.
    2. Der Held hat nie seine Eltern kennengelernt. In diesem Fall tritt dieses Gesetz in Kraft.

    Und wieso ist das jetzt so ein tolles Gesetz? Na, weil Eltern nervig sind. Eltern sagen dem jungen Helden, was er tun darf und was nicht und verhindern somit effektiv, dass er in irgendwelche Abenteuer hineingezogen wird. Außerdem passen sie auf ihn auf und helfen oder lösen sogar in jungen Jahren noch seine Probleme. Und das wollen wir nicht, denn so kann der Held überhaupt nicht richtig wachsen!

    Und es gibt noch einen Bonus, wenn der Held ein Waisenkind ist: Dadurch, dass er nie weiß, wer die Eltern waren, können diese ganz plötzlich irgendwo aus der Versenkung auftauchen. Und weil wir von Helden sprechen, sind diese natürlich mega besonders toll! So kann die Mutter die Königin sein, die ihr Kind wegen den Intrigen am Hofe abgeben und schützen musste oder der Vater ein Gott, der bei einem Besuch auf der Erde etwas zu stark gefeiert hat und dabei ausversehen ein Kind zeugte. Alles ist möglich und es ist dann immer die größte Überraschung der Welt. Schließlich rechnet neimand damit, was von den Eltern zu hören, sie sind ja tot, der Held hat sie nie kennengelernt.

    Und für den ganz bösen Schicksalwink kann es dann auch passieren, dass die Eltern vom rechtmäßgen Pfad abgekommen sind! Stellt Euch vor, es ist durchaus möglich, dass Lord Finsterstein Euer lang verschollener Vater ist! Was macht Ihr dann, wenn Ihr ihm gegenüber steht und Ihn töten sollt? Wenn er Euch sogar anbietet, mit ihm gemeinsam die Welt zu regieren?

    Genau, dann haut Ihr ihn trotzdem zu Klump, weil er ein Scheiß Vater und nie für Euch da war! Wo sollen denn da Gefüle herkommen? Ihr kennt den Typen ja gar nicht. Und nein, ich sage das jetzt nicht, nur damit Ihr im finalen Kampf gegen Lord Finsterstein nicht zögert!

    Moment, was soll das heißen, Lord Finsterstein kann nicht Euer Vater sein? Euer Vater ist ein einfacher Gewürzhändler und Eure Mutter die Tochter eines Schuhmacher? Das ist nicht möglich! Ihr müsst ein Waisenkind sein, wenn Ihr ein richtiger Held sein wollt!

    Ah, wartet, ich hab´s! Das sind Eur Zieheltern! Die besten Freunde Eurer wirklichen Eltern, die Euch in dem Glauben erzogen haben, sie wären Eure richtigen Eltern, weil Eure richtigen Eltern ja kurz nach Eurer Geburt verschollen sind! Ja, lasst den Satz eine Weile auf Euch wirken, der ist sogar nicht leicht zu verstehen, wenn man kein Held ist!

    Nein, Ihr geht jetzt nicht zu Euren Zieheltern und fragt sie nach der Wahrheit. In Kürze werden sie von Lord Finstersteins Assassinen umgebracht werden, damit wir Gesetz 25 UND Gesetz 42 abhaken können. Und wir müssen beides abhaken.

    Denn Gesetz 42 birgt die Antwort auf das Leben, das Universum und den ganzen Rest - in dem Falle die Antwort auf Eure Herkunft und somit auf Euren heldenhaften Hintergrund. Und da Ihr als Held das Zentrum der Geschehnisse der Welt seid, ist die Antwort auf Eure Hekrunft immer der Schlüssel zum Plottwist. Ganz einfach!

  • Spoiler anzeigen

    :D Das erfüllt dann auch gleich Kindheitsfantasien :D Ich wusste doch, dass ich in Wahrheit das Kind geheimer Magier und Götter bin :D Denn was ist schöner, als schon durch Geburt etwas ganz besonderes zu sein.

    Genau, dann erfüllen wir auch gleich Gesetz X, der Held ist immer etwas Besonderes :rofl:

    43) Träume haben immer eine Bedeutung

    Ein Traum ist ja eigentlich nur eine auftretende Abfolge von Bildern und Erlebnissen, die ziemlich wirr und undurchsichtig sein kann. Im Traum verarbeiten wir unsere Erfahrungen. Und erleben zeitweise ziemlich krasses Zeug. Wo sonst kann man auf pinken Einhörnern über Regenbogen reiten, wenn nicht in unserer kuriosen Traumwelt?

    Mit dem Status als Held bekommt Ihr dann sogar maßgeschneiderte Designerträume. Die sind nicht immer hübsch, denn sie sind entweder genauso wie Gerüchte immer wahr, oder sie haben eine kryptisch versteckte Bedeutung wie die uralte Legende. So könnt Ihr zum Beispiel immer wieder durchleben, wie Eure Eltern damals brutal von den finsteren Horden ermordet wurden. Das Problem dabei ist nur, dass Ihr mit dem Traum nichts anfangen könnt, weil Ihr Eure Eltern nie kennengelernt habt (schließlich seid Ihr nach vorangehendem Gesetz ein Waisenkind). Ihr wisst also gar nicht, wer da vor Eurem innerem Auge ständig draufgeht und könnt die Bedeutung nicht erfassen. Scheiße aber auch. Aber keine Sorge, irgendwann auf Eurer Reise findet Ihr den entscheidenden Hinweis dazu.

    Besonders toll am Helden sein, ist, dass die Träume sich meistens sogar noch unheimlich real gestalten. Also nichts da mit pinken Einhörnern. Und wenn Ihr Euch selbst im Traum sieht, fühlt sich auch alles überaus real an. Nicht verwundern, wenn Ihr schreiend und mit körperlichen Schmerzen aufwacht. Eure Träume sind Heldenträume, die müssen sich von den Träumen anderer abheben.

    Was sagt Ihr? Ihr habt diese Erfahrung erst kürzlich gemacht? Und Ihr grinst dabei? Was hattet Ihr denn für einen Traum? Okay, also da waren drei Frauen und die wollten alle mit Euch nach Hause und dort haben sie dann ... Also das ist unerhört! Sowas könnt Ihr doch nicht hier erzählen! Vor all den Kindern, der neuen Generation von Helden! Es ist mir egal, ob sich das sehr real angefühlt hat, das wollen wir hier gar nicht wissen! Nein, das ist keine versteckte Bedeutung oder ein Hinweis glückselige Ereignisse in Eurem Leben, das kann ich ganz leicht deuten. Ihr seid ein Primat! Fertig.

    Achtet lieber auf andere Träume. Denn meist verbergen sie einen wichtigen Hinweis. Genauso wie die uralte Legende werden sie Euch auf etwas stoßen, das der Schlüssel zum Kampf gegen Lord Finsterstein sein wird. Sei es nun das mächtige Artefakt, oder das mächtige Wissen etc.pp. oder einfach nur das fehlende Puzzelstück, um Eure rätselhafte Vergangenheit zu enthüllen.

    Wie letzteres im Kampf gegen Lord Finsterstein helfen soll? Na, ganz einfach! Aus diesem Wissen geht Ihr gestärkt hervor. Wenn Ihr vorher noch die Selbstzweifel des Auserwählten durchlebt, umso besser!

  • 44) Mathematik betrifft den Helden nicht - insbesondere Stochastik

    Ja, ich hab mir gedacht, dass Euch das gefällt! Welches Kind hört denn nicht gerne, dass Mathematik eigentlich unnütz ist? Deswegen wollen so viele Kinder auch Helden werden. Ein anderer Titel für dieses Gesetz hätte auch lauten können Die Chance von 1:1.000.000. Und genau um diese Chancen geht es!

    Auf Euren Reisen werdet Ihr immer wieder klugen Leuten begegnen, die Ahnung von der mystischen Kunst der Mathematik haben und Eure Erfolgschancen bei diversen heldenhaften Vorhaben ausrechnen. Sie kommen dabei meist auf so schöne Werte wie 1:1.000 oder gerne auch 1:1.000.000. Wenn es sich bei besagten Gefährten um eine künstliche Lebensform wie zum Beispiel einen Droiden handelt, wird der Wert weniger schön ausfallen. Dann ist die Chance plötlich 1:74.103. Aber letzendlich ist die genaue Zahl egal, sie muss einfach nur abartig unwahrscheinlich klingen. Durch die ungerade Zahl wirkt es nur glaubhafter (wann werden Zahlen im echten Leben denn schonmal so schön wie 1:1.000.000? Das lernt man doch bereits in der Mittelstufe!).

    Und jetzt kommt das Beste an diesem Gesetz: Die Zahl sagt überhaupt nichts, denn sie betrifft Euch nicht. Ihr seid immun gegen Mathematik; das ist eine natürliche Heldenresistenz.

    Ihr könnt also getrost davon ausgehen, je niedriger Euch die Aussichten auf Erfolg prophezeit werden, desto wahrscheinlicher werdet ihr Erfolg haben.

    Ja, da jubelt Ihr zurecht, das ist schon toll. Hmm, was verstehe ich nicht? Die süße Barkeeperin aus der Taverne hat zu Euch gesagt, dass ihr mit dem Spruch „glaubst du an Liebe auf den ersten Blick oder soll ich nochmal vorbeikommen“ nur in 1:1.000.000 Fälle ein Mädel ins Bett bekommt? Tja ... Ausnahmen bestätigen die Regel. Dabei geht es nicht um die Rettung der Welt und nicht um Leben und Tod, dann betrifft Euch Mathematik wieder.

    Nein, das ist nicht fies, lasst Euch einfach bessere Sprüche einfallen!

    Fies ist etwas ganz anderes. Nämlich, wenn die Chancen gut stehen. Wenn Euer Lehrmeister einen todsicheren Plan entwirft, mit dem ihr Euren besten Freund aus Lord Finstersteins Kerker befreien wollt und er Euch einen garantierten Erfolg von 100% verspricht, dass Ihr ihn unetdeckt da rausholen werdet ...

    Tja, dann werdet ihr entdeckt, irgendetwas geht schief und Eurem Lehrmeister schlägt Gesetz 10 ins Gesicht.

    Was lernen wir daraus? Es tritt also immer der unwahrscheinlichste Fall ein. Und darauf gebe ich Euch eine Garantie von 1:1.000.000.

  • Mit Plänen ist das immer so eine Sache :D Ein richtig schöner ausgearbeiteter Plan, mit sorgsamer Vorbereitung (Pro- und Contra-Listen, Verbündete, Verstecke) und viel Geduld scheint per se ein Konstrukt des Bösen zu sein :D Nur üble Master-Minds gehen so vor.

    Aber Spaß beiseite. Ich mag die Überwindung aller Wahrscheinlichkeit durch die todesmutigen Helden in Abenteuerromanen auch schon gern :D Das kann ich mir dann viel entspannter durchlesen, als wenn die Angst vor dem Verlust der liebgewonnenen Figuren ständig mitschwingen würde :D :blush:

    • Offizieller Beitrag

    Mathematik, Alo, dafür werde ich später meinen Sohn haben :rofl: Der mausert sich dahingehend schon zu einem Mininerd - und wie ich meinen Sohn kenne, wird er sich nicht wagen, seiner Mutter eine geringere Erfolgsquote als 100% auszurechnen, sonst bekommt er auf die 10 :rofl:

  • 45) Sich in Gefahr stürzen, in dem Wissen, dass man stirbt

    Oder auch die klassische heldenhafte Dummheit. Man nennt es nur nicht so, weil ein solches Handeln immer heldenhaft und edel ist und deswegen unmöglich mit so einem negativen Wort wie „Dummheit“ bezeichnet werden darf. Dass eine Handlung total idiotisch ist, juckt dann keinem mehr, solange die Gründe stimmen. Also Rettung der Welt, Rettung der Stadt, Rettung der Schwachen, Rettung der besten Freunde – die Liste lässt sich endlos fortsetzen, denn schließlich sind Helden dazu da, um irgendjemanden oder irgendwas zu retten.

    Die hübsche Elfenprinzessin wurde von Lord Finsterstein gefangen genommen. Er hält sie in einer seiner Burgen fest und sie wird rund um die Uhr bewacht. Außerdem befindet sich ein irrer Nekromant, einer von Lord Finstersteins Generälen, unter den Wachen, der sofort bemerkt, wenn sich jemand der Festung nähert.

    Nope, scheiß egal, der Held zieht natürlich los und schleicht und metzelt sich durch die Burg.

    Unsere Stadt wird belagert und kein Späher kann durch die feindlichen Reihen brechen. Der Held meldet sich sofort freiwillig. Er kann einfach nicht anders. Das ist so ein spezielles Gen dass ihn auf Gefahr zuschwirren, als wäre er eine Motte, die eine Lichtquelle gefunden hat.

    Das ist besonders spaßig für den Lehrmeister, der seinen Schützling gerade aus der auswegslosen Situation gezogen hat, nur um zu beobachten, wie sein Schützling sich heldenhaft einem Drachen entgegenwirft, um diesen grundlos zu töten.

    Hey, denkt nicht, ich bemerke nicht, dass Ihr Euch davon schleichen wollt! Bleibt gefälligst hier, Euch kann doch gar nichts passieren. Ach, Ihr wollt das Gelernte direkt in der Praxis anwenden, na dann ist das natürlich etwas anderes. Wen wollt Ihr denn retten? Mir ist nicht bekannt, dass derzeit jemand in Gefahr schwebt.

    Wie bitte!? Nein, dazu zählt nicht Eure geliebte Keksdose, die ihr Dasein gerade im grausamen Keller von Lord Finsterstein fristet. Und nein, es interessiert mich auch nicht, dass sie mit jeder Minute, die ich Euch hier unterrichte, leerer und leerer wird und das Schloss gerade unbewacht ist. Die Dose ist nur ein Objekt, dass kann man ersetzen. Menschenleben und den Frieden im Königreich jedoch nicht!

    Hey, kommt gefälligst zurück! Ihr kennt doch noch gar nicht Gesetz 46. Bleibt stehen, denn ...

    • Offizieller Beitrag

    fest und sie wird rund um die Uhr bewacht. Außerdem befindet sich ein irrer Nekromant, einer von Lord Finstersteins Generälen, unter den Wachen, der sofort bemerkt, wenn sich jemand der Festung nähert.

    Nope, scheiß egal, der Held zieht natürlich los und schleicht und metzelt sich durch die Burg.

    Unsere Stadt wird belagert und kein Späher kann durch die feindlichen Reihen brechen. Der Held meldet sich sofort freiwillig. Er kann einfach nicht anders. Das ist so ein spezielles Gen dass ihn auf Gefahr zuschwirren, als wäre er eine Motte, die eine Lichtquelle gefunden hat.

    Zu dieser Regel lässt sich noch sagen, dass es immer jemanden gibt, der das UNHEIL ankündigt. Irgendwo ploppt ein Fenster auf, ein Freund oder enger Vertrauter kommt herbei, wenn der Held den Plan gefasst hat und spricht theatralisch: "Das kannst du nicht tun! Du wirst bei dem Versuch sterböööön!". Der Held schnaubt verächtlich, weil das ein Held so machen muss, denn sich eingestehen, dass er sich in Wahrheit die Unterbuxe vollkotet, das geht nicht. Also, das coole Schnauben muss her - oder ein tief Gesprochenes: "Ich weiß!"

    In dieser Konstellation überlebt der Held aber meistens, da ja immerhin angekündigt worden ist, dass er stirbt. Das wäre ja dann langweilig. Tödlich ist jedoch, wenn eine Liebste oder ein Liebster dem Helden das Versprechen der Rückkehr abringen möchte. Sollte der Held dann so "dumm" sein, zu versprechen, DASS er wiederkommt - geht er auf JEDENFALL drauf.

    Gnahahaha diese Helden Klischees - i love it!