Die ungeschriebenen Gesetze - Oder wie ich (k)ein Held werde

Es gibt 140 Antworten in diesem Thema, welches 38.501 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. Februar 2022 um 09:01) ist von Alopex Lagopus.

  • Oh Gott, ich hab hier echt Tränen gelacht! Dankeschön! Und bitte weiter so.
    Jetzt muss ich aber auch etwas klugscheißern und meinen Senf dazugeben, den ich mir bei zwei Gesetzen gedacht habe.
    1. Der plaudernde Bösewicht. Ja, der plaudernde Bösewicht ist schön dumm und die wahren Bösewichte machen einfach ihr Ding. Aber der plaudernde Bösewicht ist ein ganz spezieller Typus. Es ist nicht der hinterhältige, Fäden ziehende Bösewicht, sondern der Größenwahnsinnige, der wenn dann gleich die Welt vernichten oder beherrschen will. Und wenn wir uns solche Typen in echt anschauen (Hitler, Putin), dann plaudern sie sehr gerne. (Wie viele Reden hat Hitler gehalten?) Weil zu dieser speziellen Art von Megalomanie auch ein gewisses narzistisches Sendungsbewusstsein gehört. Es geht ihnen eben nicht nur um den Vorteil, die Macht oder das Geld, das sie dann für sich ausgeben wollen. Solche Bösewichte werden still und leise Manager. Wer gleich die ganze Welt bedrohen und unterjochen will, dem geht es nicht primär um den monetären Vorteil sondern um die Stillung ihres übermäßigen Bedarfs nach Bestätigung. Und Narzisten lieben es tatsächlich zu schwafeln und im Mittelpunkt zu stehen. Andere Dinge werden schnell mal zweitrangig, wenn ein Narzist eine Möglichkeit zur Selbstdarstellung sieht. (Meine Mutter ist Narzistin, ich kann da ein Lied von singen...)
    20. Die Superkräfte. Auch das finde ich gar nicht so unlogisch. Es ist bekannt, dass der Körper in Stresssituationen und unter Todesangst unglaubliche Kraftreserven freisetzt. Im Adrenalinrausch können Leute schon mal mit gebrochenen Knochen Kilometerweit laufen und Mütter Autos heben um ihre Babys zu befreien. Dass in einer Welt mit Magie dieser Adrenalinrausch in Menschen unbekannte Fähigkeiten ausgräbt finde ich gar nicht sooo unrealistisch. Was aber unrealistisch daran ist, ist dass der Held von da ab diese Fähigkeiten auf genau dem Level hat und weiterentwickeln kann.

    Das nur soweit. Leider werden beide Sachen in Romanen auch nur zu gerne als fauler Deus-Ex-Machina benutzt. Aber realistische Psychologie in Fantasy ist ja eh so eine Sache...

  • @Mayotta Hey, danke fürs Reinlesen und Kommentieren. Freut mich, dass dir die Gesetze gefallen ^^
    Das Ganze hier ist natürlich eine starke übertriebene Parodie von Klischees, ohne die Geschichten auch überhaupt nicht auskommen würden. Es ist halt nur als Denkansatz gedacht, ob eine Lösung jetzt wirklich realistisch war oder eine Situation nur übermäßig dramatisieren oder in eine gewollte Richtung schieben wollte. Dass das mit den Superkräften nicht abwegig ist, weiß ich selbst, Adrenalien und die Angst vor dem sicheren Tod können einen wirklich Bärenkräfte entwickeln lassen. Hey, ich hab nicht wenige meiner Charaktere selber so gerettet :D

    Und ich finde, es spricht nichts gegen realistische Psychologie in Fantasy. Im Gegenteil, ich ärgere mich, wenn Leute meinen, Fantasy zu schreiben bedeutet, alle Logik über Bord zu werfen.

    LG Alopex

  • 22) Unfälle geschehen immer, wenn man gerade da ist

    Nein, das widerspricht nicht dem letzten Gesetz! Hört mit den Zwischenrufen auf und wartet, bis ich das Gesetz erklärt habe. Die Überschrift hat schon seinen Sinn, Danke!

    Also, was soll der Mist nun? Gerade habe ich gesagt, Unfälle geschehen schließlich, wenn man nicht da ist, wieso gibt es also dieses Gesetz? Ganz einfach! Das letzte bezog sich auf euren Lehrmeister und dieses hier ist explizit nur für Euch. Ja, ganz genau, für den Helden. Es mag Euch, es findet Euch einfach nur anziehend und attraktiv, es verfolgt Euch, wohin ihr auch geht – selbst in Euren Träumen lauert es Euch auf! „Was soll das heißen, das Gesetz ist ein Stalker? Natürlich ist es das! Alle ungeschriebene Gesetze sind Stalker! Jetzt reißt Euch zusammen, schließlich wollt Ihr ein Held sein! Was soll das heißen, jetzt nicht mehr!? Kommt aus der Ecke, oder ich mache aus Euch einen Lehrmeister! Ihr wisst doch noch, welches spezielle Gesetz diese Leute stalkt? Wie war das? Ihr seid doch lieber der Held? Fein, so ist´s brav!"
    Ähm, okay, wo war ich gerade? Genau, Unfälle.
    Ihr wisst, was gemeint ist. Das passiert Euch als Held beinahe täglich. Ihr bereist beispielsweise mit Euren Freunden guter Dinge die Welt und betretet nichts Böses ahnend ein fremdes Dorf, das auf Eurem Weg liegt. Frohgemut kommt Ihr in eine Herberge, quatscht mit dem Wirt – vielleicht auch etwas mit dem seltsamen Fremden hinten in der Ecke –, lacht ein wenig mit anderen Gästen; und während ihr noch Eure Pause genießt, reißt ein Drache das Dach über Eurem Kopf weg, entführt die Tochter des Bürgermeisters und setzt den Rest des Dorfes in Brand.
    Dreimal dürft ihr raten, was jetzt zu tun ist. „Wie bitte!? Weglaufen!? Was seid Ihr eigentlich für ein mieser Heldenanwärter! Natürlich haut ihr dem Drachen eins auf die Rübe, rettet das Fräulein und holt Euch so die gesamte Dankbarkeit des Dorfes! Ihr müsst Euch mit dem Drachen schon allein aus Prinzip anlegen. Das Gewürm hat doch nur auf Euch gewartet. Es hätte das Dorf jederzeit angreifen können, aber nein, es kommt genau in dem Moment, wo ihr da seid und Euch ein paar Stunden ausruhen konntet – passgenau und auf Bestellung! Die ganze Show wird nur Euch zuliebe abgezogen, also zeigt ein wenig Dankbarkeit und Respekt vor der Pünktlichkeit des Drachen und erschlagt ihn! Das ist das Mindesrte, was ihr tun könnt!“
    Und ja, im Grunde ist es tatsächlich eine Abwandlung von Gesetz Nummer 21, der Unterschied besteht nur in den Personen, die es betrifft. Es muss etwas passieren, wenn der Held anwesend ist. Niemanden interessiert ein Held, der irgendwo in einem Kaff am Arsch der Welt in einer Herberge mit Leuten plaudert, während das Nachbardorf von einer Orkarmee zertrampelt wird. Ihr müsst präsent sein! So wie die Kids heute mit ihren Smartphones!
    „Was soll das heißen, Ich möchte mich dennoch nicht mit dem Drachen anlegen!? Die Dankbarkeit eines Dorfes kann mich mal? Also wirklich, Ihr seid eine Schande für das Heldentum! Hab ich es nicht eben gesagt? Ihr müsst aus Prinzip mit dem Drachen kämpfen! Und so ganz nebenbei: Schonmal sich mit Psychologie auseinander gesetzt? Noch nie was davon gehört, dass die entführte junge Dame Euch ... dankbar sein könnte, wenn Ihr sie rettet? Also so wirklich dankbar?
    Ach, jetzt auf einmal wollt ihr dem Drachen den Schädel spalten? War ja klar ..."

  • Ich habe beim Stöbern in meinem inzwischen viel zu großen Schreibordner dieses Projekt ausgegraben und mal etwas drin gelesen - Heavens, hab das wirklich Ich geschrieben? 2014/15 lief fürs Schreiben gut, ich hoffe, ich komme an dieses Niveau noch ran.
    Wollte ja mal die 100 voll kriegen ...

    Also, weiter geht´s :fox:
    Hab sogar zwei für euch :fox: :fox:


    23) Der Held hat keine Ahnung – oder auch – der Held ist dumm!

    „Ich soll aufhören, Euch zu beleidigen? Aber, aber, ich sag doch nur, wie es ist! Ihr seid der Held, Ihr wisst von allem, was um euch herum geschieht, am wenigsten, das ist ein ungeschriebenes Gesetz. Wie war das? Ein solches Gesetz ist euch nicht bekannt? Ich will ja nicht sagen, es steht schon in der Überschrift, aber ... Seht Ihr!?“

    Also seht es ein, ist nichts gegen Euch, ist nur Schicksal. Das widerfährt jeden irgendwann mal. Ihr Seid zufrieden mit Eurem alltäglichen Leben und plötzlich – BÄM – öffnet sich ein Dimensionsportal, eine Bestie kommt heraus und trachtet Euch nach dem Leben, gefolgt von oberklugen Leuten, die wissen wieso, und warum das viech ausgerechnez dich angreifen sollte, aber du weißt von nichts. Oder anderes Beispiel, du lebst gemütlich dein Leben als Farmer und plötzlich kommt da so eine blöde Dämonenhorde und vernichtet dein ganzes Dorf und du hast keine Ahnung wieso, bis dein armer Lehrmeister (dem Schicksal in Form von Regel 10 voll ins Gesicht fliegen wird), dir erklärt, dass das ein kluger Schachzug des bösen Finsterlords war.
    Ihr habt ja natürlich noch keine Ahnung, schließlich werdet Ihr meist in dieser Situation gerade erst der Held. Und das ist gut so! Wenn ihr eure Abenteuer nämlich später niederschreibt, kann jeder genaus verfolgen, was da gerade abgeht, ohne sofort alles zu wissen. Stell dir vor, der Held wäre ein alter weiser Zauberer, der den Angriff auf das Dorf sofort als gut gatarnte Finte erkennt, um von einem Einbruch in ein gesichtes Magierverlies abzulenken und so an ein mächtiges Artefakt zu kommen, mit dem der Finsterlord die Welt unterjochen würde – wäre der Held nicht so ein cooler Zauberer, der das vorrausgeahnt hat und natürlich damit verhinderte, dass ebenjenes Artefakt gestohlen wird? Ist doch lame, dann liest doch niemand weiter!
    Außerdem, freut sich der Leser Kekse, wenn ihr in Fallen tappt – weil ihr keine Ahnung habt – der Leser aber alles genau kommen gesehen hat. Er fühlt sich Euch, dem Helden, geistig überlegen; das puscht sein Ego. Und das gefällt dem Leser.
    „Wieso ich nicht Euer Ego puschen soll? Weil ihr der dusselige Held seid und ihr straucheln und selbstzweifeln müsst, damit eure Fans mitfiebern können. Niemand hat Bock auf ein arrogantes Arsch, dass alles besser weiß! Also vergesst, was ich gerade gesagt habe. Und hört jetzt auf, die Dorfbewohner vor der Dämonenarmee zu warnen, die von der ich Euch gerade berichtet hab! Wieso? Na das sag ich euch jetzt!“

    24) Der Held braucht einen dramatischen Background

    Jaa, seht Ihr! Also verabschiedet Euch von Eurer Familie, von Eurer angebeteten, von Euren Freunden – und vor allem von Eurem Lehrmeister, der hat die wenigsten Chancen. Igendjemand tötet sie und zerstört somit eure Welt. Denn nur wenn Eure Welt zerstört wird, werdet Ihr das wichtigste beginnen, Euer glorreiches Abenteuer! Ansonsten kommt nur sowas wie „Ich, einen Finsterlord erschlagen, aber das ist so schwierig und gefährlich und aufwändig und mit Risiko verbunden. Zudem hat meine Freundin angedeutet, dass ihre Eltern heute nicht da sind, Mimimimi!“

    Und gerade deshalb tritt euch Schicksal/Leben oder wie immer Ihr es nennen wollt so richtig in Eure definitiv pompösen Heldenklöten! Dann seid Ihr gebrochen, sinnt nach Rache, kämpft ums Überleben, begabt Euch auf die Reise, nur so kann alles beginnen! „Was soll das heißen, ich würde es auch machen, wenn ich dafür einfach meine Familie, Freunde und co. behalten darf, in jeder Gaststätte auf den Weg mit der Wirtstochter rummachen dürfte und man mich mit Geld Ruhm und Anerkennung überhäufen würde? Sagt mal, seid ihr noch ganz dicht!? Das schadet Eurem Ruf, sowas tun Helden nicht! Nichts da von wegen ‚Ich setze mein Leben aufs Spiel‘ das ist kein Argument! Das müsst ihr so oder so. Und dafür ist es viel ökonomischer und preiswerter, Euer Leben und Euer Herz zu zerschlagen. Kaputt machen ist halt einfacher, das wisst Ihr doch, wieso sonst bevorzugt Ihr diese Axt da an Eurem Gürtel?“
    Und ein dramatischer Background gibt euch wirklich einen Sympathiebonus. Und der ist wichtig! Und wisst Ihr wieso? Weil Euer Kontrahent, der finstere Finsterlord vom finstersten Finsterstein im Finsterland auf dem finsteren Thron der Finsternis auch so ne Backgroundstory hat. Wenn diese enthüllt wird, müsst Ihr mehr gelitten haben, damit Ihr beweisen könnt, dass all das kein Grund gewesen ist, um ein Arschloch zu werden! Also leidet verflucht noch mal!

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe hier irgendwann mal angefangen zu lesen, aber nie einen Kommentar hinterlassen. Naja, da du hier offenbar weiterschreiben willst, mache ich das eben jetzt. :D
    Deshalb jetzt erstmal etwas Allgemeines und ab dem nächsten Teil spezifisch. ^^
    Diese kleinen Gesetzte gefallen mir wirklich gut. Auch die Art, wie sie rüber gebracht werden. Beim Lesen habe ich da so einen alten Opa im Kopf, der vor seinem Schüler sitzt und ihm das alles versucht irgendwie zu erklären. :rofl:
    Ich habe beim Lesen so Tränen in den Augen vor Lachen. Sehr gut geschrieben, zum Schreien komisch und in fast allen Punkten die reine Wahrheit!
    Wenn du wirklich die 100 vollbekommen willst, bin ich auf jeden Fall dabei. XD

    LG, Kyelia

  • Ich liebe es. Besonders diese kleinen Seitenhiebe auf den garantiert bald tragisch endenden Lehrmeister :rofl: . Außerdem spuken in meinem Kopf immer die zahllosen Geschichten herum, die ich mal gelesen habe. Zur tragischen Backgroundstory des finsteren Finsterlings, die ähnlich der des Helden ist, fällt mir zum Beispiel das Buch "Die Drachenkämpferin" von Licia Troisi ein (übrigens ein wirklich schönes Buch). Ich weiß zwar nicht mehr genau, wie es endete, aber dieser Artikel passt ganz gut dazu ;) .

    Beim Lesen habe ich da so einen alten Opa im Kopf, der vor seinem Schüler sitzt und ihm das alles versucht irgendwie zu erklären.

    Mein Kopfkino ist etwas anders. Ich stelle mir vor, wie der Held sich beschwert, plötzlich hält die Zeit an und die Umgebung friert ein und dann kommt die Stimme aus dem Off, die dem Helden die Regeln erklärt. Der ist natürlich gleichzeitig zerknirscht, aber auch hochmotiviert, seine heldenhafte Mission nach allen Regeln der Kunst fortzuführen.

  • Ich habe gerade die Regeln in einem Rutsch gelesen und kann vor lachen nicht mehr. Das trifft es wirklich auf den Punkt. Fast alle Fantasygeschichten sind nach diese Regeln aufgebaut. Ich fand auch die Klischees über Elfen und Orks herrlich. Hat mich daran erinnert, dass ich irgendwann mal eine winzige Geschichte geschrieben habe, über einen blümchenpflückenden Ork, der immer von auf krawallgebürsteten Helden belästigt wurde. War aber glaube ich nicht halb so witzig, wie deine Regeln. Schön fand ichauch, wie du den Helden überzeugt hast, "dem Drachen den Schädel zu spalten". Man braucht halt immer die richtige Motivation....


    Für mehr blümchenpflückende Orks, blutrünstige Elfen und vegetarische Drachen!

  • @Alexander2213 Freut mich, dass du den Weg in diesen Thread gefunden hast :)

    Zitat von Alexander2213

    Ich habe gerade die Regeln in einem Rutsch gelesen und kann vor lachen nicht mehr.

    Na dann hat der Text seinen Sinn und Zweck erfüllt - wenn ich andere zum Lachen bringe, hab ich in meinen Augen was Gutes geleistet ^^

    Zitat von Alexander2213

    Hat mich daran erinnert, dass ich irgendwann mal eine winzige Geschichte geschrieben habe, über einen blümchenpflückenden Ork, der immer von auf krawallgebürsteten Helden belästigt wurde.

    Die Idee finde ich ehrlich gesagt ziemlich gut, da liegt Potential drin! Ich liebe es ja, wenn man bewusst auch mal die Klischees verletzt und damit spielt - gerade für Humoristic sind Klischees gefundenes Fressen. Ich hatte da ja mal einen Elben, der immer vollkommen ausgerastet ist, wenn seine Erhabenheit gestört wurde ... :rolleyes:

  • Just foxy things and so ...


    25) Der Auserwählte

    Wie wird man eigentlich zum Helden? Es kann sich doch jeder ein Schwert schnappen und den nächsten Fiesling, der die Menscheit zu unterjochen droht, mit ein bisschen Übung, Glück und einem guten Plan niederstrecken.
    Falsch! Das wäre doch was Neues, das wollen wir nicht. Schließlich haben wir uns an die ungeschriebenen Gesetze zu halten! Das heißt, es gibt gewisse Formalia, die erst erfüllt werden müssen, bevor jemand als Held gilt, sonst hätten wir ja plötzlich eine ganze Welt voller Helden und dann wäre es überhaupt nichts Besonderes mehr, einer zu sein.
    Und das Blöde ist, dass ich Euch jetzt noch nicht einmal überraschen kann, da ich Überschriften verwende. Die haben den dämlichen Nebeneffekt, die Quintessenz eines Kapitels zu spoilern. Es ist also unheimlich redundant, ob ich da etwas zu schreibe, oder nicht. (Übrigens, hast du das schöne Wort im letzten Satz bemerkt? Redundant. Das liest man nicht alle Tage. Ja, ich bin total klug, dass ich solche Wörter verwenden kann. Aber ich erkläre es nicht, die Überschrift ist ja selbsterklärend).
    Was soll das heißen, ich soll beim Thema bleiben!? Das hat sich doch längst erledigt! Wie? Der Leser wird sein Geld für dieses Buch zurückverlangen, wenn ich nichts mehr zu den Punkten schreibe? Das ist mir doch egal. Mich entlassen?
    Na gut, also schön, wenn ihr unbedingt wollt und es Euch nicht selbst herleiten könnt ... Irgendein Schreiber wählt Euch natürlich aus, um Eure Geschichte auf Papier festzuhalten, das war´s.


    Wie? Was soll das heißen, das kam jetzt unerwartet?

  • @Dinteyra Danke :D Das nächste Kapitel wird deswegen auch "der wahre Auserwählte" heißen xD

    • Offizieller Beitrag

    Ein sehr informatives Kapitel :rofl: Ich hoffe, ich kaufe mir niemals ein Handbuch mit so großartigen Schilderungen :D
    Aber wo er recht hat, hat er nun mal recht. xD

    LG, Kyelia

  • Weil es gestern zu kurz kam... :fox:


    26) Der wahre Auserwählte


    Okay, ich mache nur Spaß. Eigentlich wolltet Ihr das hören, richtig?

    Also, Ihr wisst alle wie das läuft. Da gibt es diesen unscheinbaren jungen Mann, oder diese unscheinbare junge Frau, oder diesen unscheinbaren uralten Elben (weil Elben ja mit 400 noch Teenager sind und so). Hauptsache ist, dass es sich dabei um etwas Unscheinbares handelt. Und nein, das gilt nicht für den unscheinbaren Klappspaten in der Ecke deines Kellers! Hast du schon mal davon gehört, dass ein Klappspaten Held wird? Wie, da gibt es genug? Das sind aber alles Personen! Und die müssen unscheinbar sein!
    Also gut, weiter im Text. Jedenfalls lebt diese Person nichts ahnend vor sich hin, bis dann irgendeinen Instanz – vorzugsweise göttlich, nicht irdisch, oder wenigstens super mächtig – meint, ihr Schicksal bestimmen zu müssen. Das kann geschehen durch:


    26 a) Die Prophezeihung
    Hier ist meist die göttliche Instanz der Übeltäter. So nach dem Motto: „Ey, mir egal, dass du jetzt eigentlich Heiraten und als Handwerker ein ruhiges Familienleben aufbauen willst, du tötest jetzt diese dunkle Bedrohung, die sich im Osten zusammenbraut und wenn du dich weigerst, passiert einfach Schicksal und nimmt dir alles, was dich davon abhält!“ Also nicht so direkt formuliert, sondern mit sehr viel mehr Honig in den Worten und die Drohung lässt man auch gerne unter den Tisch fallen. Das kommt einfach nicht so gut, es ließe denjenigen, der hier meint, Schicksal spielen zu müssen, nicht so gut aussehen.

    Die Prophezeihung kann durch ein Orakel/Priester o.Ä. ausgesprochen werden, oder auch durch einen uralten Text überliefert werden. In beiden Fällen drücken sie sich auf jeden Fall so schwammig aus, dass du keine Ahnung hast, was du nun als Auserwählter tun sollst. Klare Sprache liegt göttlichen Instanzen nicht so, es würde sie weniger göttlich machen, wenn sie sich präzise und prägnant ausdrücken könnten.


    26 b) Die besondere Fähigkeit
    Die Person verliert hier schlagartig jedwede Unscheinbarkeit, indem sie plötzlich eine Fähigkeit offenbart, die der Schlüssel zum Sieg über das Böse ist. Dass kann alles Mögliche sein, sogar sowas Banales wie den hässlichen Ring Eures Onkels tragen zu können. Ihr könnt auch schöne Steine finden, die plötzlich schlüpfen und euch mit mehr Magie ausstatten, als jedes andere Lebewesen. Ob ihr die Fähigkeit nämlich schon habt oder erst bekommt, ist ganz egal. In beiden Fällen seid Ihr dann auserwählt, also Pech gehabt.

    Also, ob nun Fall a oder b, aus Euch langweiligem Normal-Menschen wird plötzlich etwas ganz Besonderes. Ob nun einfach Instanzen mit Macht behaupten, dass Ihr es seid oder ob Ihr tatsächlich etwas könnt. Aber letzteres kommt nicht so gut denn es braucht unbedingt:

    27) Die Selbstzweifel des Auserwählten


    Das göttliche Instanzen wenig nachdenken, oder sich einfach nur einen Spaß aus den kleinen Dingen des Lebens machen, sieht man daran, dass Ihre Auserwählten sogleich in ein Stadium des ewigen Zweifelns geraten. Sie sehen nichts Besonderes an sich, fragen sich, wieso man Sie ausgewählt hat (übrigens eine tolle Eigenschaft, wenn man eine göttliche Instanz ist, man muss nichts, aber auch rein gar nichts begründen!), und sie glauben nicht daran, die vor Ihnen liegende Aufgabe bewältigen zu können.

    Und hier fragt Ihr berechtigt: „Wieso wählt man nicht irgendjemanden, der sich mit den Dingen auskennt?“ Nein, Ihr fragt nicht, ob die göttliche Instanz es sich nochmal anders überlegen kann. Habt Ihr nicht zugehört? Die göttliche Instanz denkt überhaupt nicht nach. Außerdem macht sie keine Fehler! Wenn Sie eine Entscheidung zurücknimmt, würden nur alle anfangen an Ihr zu Zweifeln, dass kann man sich in diesem Amt echt nicht erlauben!
    Also, wieso nicht einfach den Hauptmann der königlichen Armee wählen? Oder den mächtigen Erzmagier, der alle emals erfundenen Zauber gemeistert hat? Wenn man die auswählt sagen die „Ja klar, kann ich.“ Packen Ihre Sachen, marschieren zum bösen Widersacher und geben dem und seinen Truppen eins auf den Deckel, ohne einmal darüber gejammert zu haben. Das Volk würde sie genauso lieben, wie jeden anderen auch, der die bösen Buben vertrieben hat. Also, wieso irgendeinen zweifelnden Jungspund nehmen?
    Ach kommt, das ist offensichtlich. Weil es mehr Drama hat! Denn wenn dieser jemand die Zweifel überkommt und sich trotzdem der Aufgabe stellt, dann zeigt er wahren Mut und wächst in seiner Großartigkeit über sich selbst hinaus, wird größer, als all die Erzmagier und Krieger, die nicht zweifeln würden, es jemals könnten. Und nein, dann stößt er sich nicht den Kopf an der Decke! Hier ist von innerer Größe die Rede. Jetzt fangt endlich mal an, in Bildern und Metaphern zu denken!

  • Wollte ich mal 100 schreiben? Das ist abartig viel :fie:

    28) Die uralte Legende


    Natürlich seid Ihr als auserwählter Held nicht immer völlig aufgeschmissen und Euren Zweifeln ausgeliefert. Denn wenn jede Hoffnung verloren scheint, oder kein Weg, das Böse in Schach zu halten mit Erfolg gekrönt ist, dann weiß meist einer eurer Gefährten Rat – in diesem Falle ist es vermutlich Euer bedauernswerter Lehrmeister.
    Wenn alles ohne Aussicht auf Erfolg scheint, wendet man sich plötzlich den noch so unwahrscheinlichen Dingen zu. Dazu gehören irgendwelche uralten Legenden, die Ihr als Held zweifelsohne irgendwann aufschnappt. Natürlich werdet Ihr dank Gesetz 27 zweifeln, aber verlasst auf drauf: Jede noch so abwegig klingende Legende ist wahr. Und zwar immer. Und wenn ihr eine auf Euren Reisen findet, könnt Ihr sicher sein, dass Sie Euer Ausweg ist, nach dem Ihr so verzweifelt sucht.
    Außerdem kommt es immer gut, uralten Legenden als wahr zu entlarven. Damit macht Ihr die alten menschen glücklich, die davon erzählen und denen niemand glaubt. Außerdem kommt Ihr noch ein bisschen in der Welt herum, bevor Ihr dem bösen Obermotz entgegentreten müsst, denn die Orte, von denen Legenden sprechen, sind immer irgendwo am Arsch von Eurer Welt ... sonst könnte ja wieder jeder Normalmensch mal eben nachmittags nach der Arbeit nachschauen, ob was dran ist an den Legenden über den Dorfteich oder den nahe gelegenen Friedhof.
    Wenn Ihr also an Eurem Ziel angelangt seid, dann findet Ihr ...

    29) Das mächtige Artefakt/oder das mächtige Wissen etc.pp.


    Und so weiter und sofort. Auf jeden Fall irgendetwas Tolles, was den Bösen an seiner empfindlichsten Stelle piecksen wird. Nein, ich rede nicht davon, ihm eine Nadel in seinen ...! Lernt endlich, meine großartigen Metaphern zu deuten!
    Naja, auf jeden Fall findet Ihr etwas, womit Ihr den Bösen einfach so mal eben im Schlaf besiegt. Und niemand außer Euch hätte das Gefundene Nutzen können, dazu ist ja gerade der Auserwählte da. Und mit diesem übertriebenen Deus Ex Machina schließt sich dann alles und wir haben Friede Freude Eierkuchen.
    Allerdings könntet Ihr auch etwas finden, was sich als vollkommen unnütz herausstellt. Also so wirklich unnütz. Dagegen ist Euer Mathematikunterricht in der Schule das Geheimnis des ewigen Lebens! Was Mathematik ist? Ach, ihr seid der Held, es ist cool, wenn ihr davn keine Ahnung habt, also macht Euch nicht zu viele Gedanken.
    Jedenfalls wirft Euch dieser Fall dann sofort wieder zurück zu Gesetz 27, welches Euch dann nochmal doppelt so stark wie vorher trifft. Jedenfalls scheint dann alles verloren und alle Anstrengung umsonst, bis – und jetzt kommt der Ultrakniff schlechthin – einer Eurer Gefährten eine unbedachte Bemerkung macht, di Euch auf den entscheidenden Gedanken stößt, wie Ihr Euer neu entdecktes Wssen oder das uralte Artefakt doch noch zur Rettung der Menschheit einsetzen könnt.
    Pff, als ob man als Held jemals etwas Nutzloses gefunden hätte. Das ist doch nur dazu da, um Euch nochmal zu prüfen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde es immer wieder interessant, wie viel man davon wirklich in seinen Geschichten umsetzt, ohne es auch bewusst zu bemerken. Einiges baut man zwar bewusst ein, aber anderes gleitet einem so unter dem Finger hinweg. :rofl:
    Würdige Gesetze! Und viel Spaß bei den restlichen 71 Stück XDDD
    Ein paar Fehler sind drin, die wahrscheinlich beim Tippen entstanden sind, aber nicht wesentlich beim Lesen stören. Vielleicht schaust du nochmal drüber ;)

    LG, Kyelia

  • 30) Das dunkle Geheimnis


    Jeder kennt es, jeder hat eines, und jeder hofft, dass andere es nie ans Tageslicht befördern werden: das dunkle Geheimnis! Dinge, die Ihr lieber verborgen haltet, über die nie gesprochen wird und die man so versucht, gänzlich aus der Realität zu löschen wie einstige Liebhaber aus zerbrochenen Liebesbeziehungen. Nein, ich hab nicht in die unterste Schublade Eures Nachtschranks geschaut ... und, oh mein Gott! So einer seid Ihr also! Aber als Held steht euch doch meist eine ... egal.
    Entschuldigt die Unterbrechung. Jedenfalls haben es Geheimnisse meist so an sich, dass an der Sache, die man verbergen will, mehr als Ihr alleine dran beteiligt wart. So könnte es natürlich passieren, dass andere Euch später mal erpressen werden, indem sie drohen, Eure kleine Peinlichkeit in die Welt hinauszuposaunen. Das bringt diese Personen in eine hässliche Machtposition Euch gegenüber. Irgendwann wollt Ihr Euch dann nicht mehr beugen und – puff! – ist die Sache raus und Euer Ruf zerstört. Niemand glaubt mehr an Euch, weil Ihr vor zwanzig Jahren einmal einen dummen Fehler gemacht habt. Und ja, dass Ihr die letzten zwanzig Jahre damit verbracht habt, Drachen zu töten, dunkle Herrscher zu stürzen und allgemein für das Wohl aller gesorgt habt, interessiert dann plötzlich niemand mehr. Der Blick der Menschen ist immer nur auf Unzulänglichkeiten gerichtet, auf die Makel, die Fehler, all das Negative! Wie sonst würde ständig irgendwo ein neuer Antagonist aus den Boden wachsen und die Welt bedrohen können?
    Und schlimmer noch, je länger ihr die Sache geheim halten konntet, desto strafendere Blicke wird man euch zuwerfen, da besteht ein linearer Zusammenhang. Von daher, wenn ihr ein dunkles Geheimnis besitzt, dann tragt es in Großdruckbuchstaben auf Eure Brust tätowiert. Wer keine Geheimnisse hat, lebt frei von Angst, dass diese aufgedeckt werden können. Und Ihr kennt doch das Sprichwort: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert. Dann interessiert auch niemanden mehr das Zeug in der untersten Schublade Eures Nachtschranks, da jeder erwartet, dass Ihr solche Dinge hortet. Es wird langweilige Normalität. Und weil langweilige Normalität halt böse ist, gibt es dieses Gesetz, so einfach ist das.

    31) Der Böse Schüler


    Hat nichts mit den lieben Kindern zu tun, bei denen sich die Lehrer übelst freuen, wenn sie mal einen Tag (oder auch gerne länger) krank sind. Diese würde man doch nie als „böse“ bezeichnen. „Schwierig“ ist politisch ja schon nicht korrekt.
    Also, worum geht es hier? Ihr erinnert Euch an Euren Lehrmeister? Himmel, jetzt brecht nicht sofort wieder in Tränen aus noch ist er nicht tot! Doch natürlich muss er sterben, die Gründe dafür habe ich doch bereits erläutert!
    Gut, ihr erinnert Euch dann auch an die Gründe? Dass er stirbt, nur damit Ihr die Welt retten und herrlich sein könnt? Nun, es gibt noch einen weiteren Grund, wieso Euer Lehrmeister sterben muss, denn laut Gesetz 30 hat auch er ein dunkles Geheimnis. Und ihr erinnert Euch auch an den dunklen Hexenmeister, der gerade die Welt unterjocht und den Ihr besiegen sollt? Haha, genau den hat Euer Lehrmeister vor Euch ausgebildet! Jaha, das ist sein dunkles Geheimnis! Jeder Lehrmeister, der einen Helden trainiert, hat vorher erstmal einen Bösewicht geschaffen. Das ist wie mit Pfannkuchen, der erste brennt immer an und ist für den Hund. So ist es auch mit Schülern.
    Tja, jetzt kennt Ihr das dunkle Geheimnis Eures Lehrmeisters, dass Ihr normalerweise erst nach seinem Ableben erfahrt und ... Pfui, aus! Man wünscht niemanden den Tod, besonders als Held nicht! Natürlich müsst Ihr wieder zu ihm in den Unterricht, Ihr seid doch noch gar nicht fertig mit der Ausbil ... das nehmt Ihr sofort zurück, solche Worte sind ganz ungehörig und gehören nicht an die Augen unserer geschätzten Leser!
    Ach verdammt, ich wusste, ich hätte dieses Gesetz später erwähnen sollen ...

  • 32) Die uralte Zivilisation


    Gerade in einem Sci-fi-Kontext unglaublich beliebt. Irgendwo in den Weiten der Galaxie gab es immer eine überaus mächtige und weit entwickelte Zivilisation. Diese war so nett, heute nicht mehr zu existieren, sondern ihre ganzen tollen Errungenschaften auf verschiedenen Planeten einfach zum Abholen herumliegen zu lassen. Tja, wirklich total hochentwickelt und kannte noch nicht mal den DHL-Lieferservice. Schande aber auch ...
    Das heißt, dieses ganze Geraffel wartet nur davon, von einem Helden wie dir, eingesammelt zu werden, um damit einer andere höher entwickelte Zivilisation zu besiegen, die aber nicht ganz so hoch entwickelt ist wie diese Alten. Nein, natürlich nennt man sie nicht einfach „die Alten“. Das ist nur ein Spitzname, weil alt = weise gilt. In Wirklichkeit nennt man sie „Die Antiken“ oder so. Für die völlig Gebrechlichen unter ihnen nennt man sie auch „Protesianer“. Nein, die ich hab mich nicht bei den Namen vertan, die heißen wirklich so! ... also glaube ich ...
    Wo war ich stehen geblieben? Achja, fortschrittliche Technologie aka coole Strahlenpistolen und sofort, die einfach für uns rumliegen. Auch wenn diese uralte Zivilisation DHL noch nicht kannte, in Sachen Konservierung hatten sie es faustdick hinter den Ohren, denn dieses Ganze Zeug funktioniert immer noch, obwohl es schon mehrere tausend Jahre rumlag. Das nenne ich noch Qualität! So wie bei uns auf der Erde früher auch und nicht mehr so wie heute, wo nur noch Schrott produziert wird, der nach 2 Jahren kaputt geht, damit man ganz schnell was Neues kaufen muss, damit die Wirtschaft nicht zusammenbricht und die Reichen noch Reicher werden.
    Ach, das gehörte wieder zu den Dingen, die ich nicht sagen darf, weil dieses Buch hier auch so gebunden wird, sodass es nach 2 Jahren aus dem Einband fällt? Man, wozu gibt es denn Heutzutage E-Books! Die werden da sicher keinen Virus reinprogrammieren, der die Datei nach 2 Jahren zerstört, so als lesebegrenzende Lizens, oder noch besser, als Abo. Moment, was soll dieses Grinsen ... nein, hört auf, das sollte keine neue Marketing-Idee werden! Nicht, wenn wir gerade über die guten alten Zivilisationen sprechen mit Ihrer außergewöhnlichen Qualität!
    Zu schade, dass diess Volk längst ausgestorben ist, man könnte sie bitten, diesem Wahnsinn hier auf der Erde ein Ende zu bereiten. Obwohl ... alle uralten und fortschrittlichen Zivilisation, die noch nicht aufgrund ihres Hochmuts ausgestorben sind, haben die goldene Regel, sich nicht in die Angelegenheiten niederer Völker einzumischen. Ansonsten würden sie der Menschheit ja den Status als das „Heldenvolk“ streitig machen und das dürfen wir nicht zulassen - weswegen wir ja ungeschriebene Gesetze hinterlassen. Und wenn diese Zivilisation sich nicht an dieses Gesetz hält, ist sie zu sehr wahrscheinlich böse.

  • Huiuiui, warum denn so aggressiv? Zumindest klingt der Text ein bisschen gefrustet, weshalb er leider nicht so lustig ist, wie die anderen Teile. Musste mal wieder an meine Geschichte denken, wie bei jedem dieser ungeschriebenen Gesetze und irgendwie auch an Zelda. Und an Star Trek... und, u d und...

  • @Dinteyra Vielleicht, weil mein neuer Pürierstab nach gefühlt 5 Mal Falafel machen kaputt war xD

  • Keine Sorge, Gesetz 33 ist nicht verschwunden. Es gab nur eine Umnummerierung. Der epische Abgang und der letzte Satz im Angesicht des Todes wurden getrennt.



    34) Am besten, wir teilen uns auf

    Auch bekannt als die goldene Regel aus dem Handbuch „wie gehe ich am besten mit möglichen, akkuten Gefahren in einer Gruppensituation um?“. Ganz genau, immer schön aufteilen. Je weniger Personen zusammen planlos durch den Nebel torkeln, desto niedriger ist natürlich die Chance, aus dem Hinterhalt aus einem toten Winkel heraus angegriffen zu werden. Deswegen immer schön aufteilen. Am besten schön gleichmäßig. Keine Sorge, Ihr braucht dazu keine Mathematik, Ihr habt sicher jemanden in der Gruppe, der sich damit auskennt ... bis Ihr Euch aufgeteilt habt, versteht sich.
    Wie, Euch erscheint diese Strategie als ineffektiv!? Wie könnt Ihr sowas überhaupt behaupten? Habt Ihr Ahnung von Kampfstrategien? Seid Ihr etwa ausgebildeter Kriegsveteran? Nein, seid Ihr nicht! Ihr seid ein dummer Held und alles, was Ihr habt, ist ein Lehrmeister, der dank Gesetz 10 mit einem Bein im Grab steht!
    Also seht es ein, aufteilen soll nun das Zeichen Eurer strategischen Genialität sein! 9 von 10 Nekromanten empfehlen aufteilen gegen einen Zombieangriff! (Wobei einer unter 10 Nekromanten nur möchte, dass Ihr die Armee seiner Widersacher zerschlagt).
    Auch Anführer empfehlen „Aufteilen“ als beste Strategie beim Eindringen in Feindesgebiet! So können mehrere strategisch wichtige Ziele leichzeitig ausgeschaltet werden. Zudem werden kleinere Gruppen viel schwerer vom Feind entdeckt. Dass sie am Arsch sind, wenn sie entdeckt werden, ist vollkommen egal. Schließlich gehen Anführer immer vom eigenen Erfolg und dem ihrer Truppen aus. Positiv denken ist heute Mode, das ist Hip, das ist Trendy ... das ist so dermaßen ungeschriebenes Gesetz, dass ich jetzt kotzen gehe.

    35) Helden sind gutaussehend



    Wie, das wusstet Ihr schon vorher!? In der Überschrift steht „gutaussehend“ nicht „intelligent“! Also kann ich nur hinzufügen, dass Ihr ein arroganter Narzist seid! Was soll die Geste mit dem Finger, worauf zeigt Ihr? Ach das Publikum ist schon ...
    Hallo und willkommen zu einem neuen Kapitel aus den ungeschriebenen Gesetzen. Heute befassen wir uns mit dem Körperbau des Helden, der natürlich beim Heldendasein nicht fehlen darf.
    Wie, was ist denn? Ich könne mit diesen blumigen Worten niemanden mehr täuschen, nachdem ich Euch so beschimpft habe? Ach, Ihr versteht davon nichts, schließlich ist das Publikum im Gegensatz zu Euch intelligent und versteht, dass Ihr die Rüge verdient habt!
    Wo war ich stehen geblieben? Achja. Wie sieht der Held von Heute aus? Kurz und knapp: gut sieht er aus, im wahrsten Sinne des Wortes gutaussehend. Das ist unabdingbar, denn schließlich interessieren niemanden hässliche Helden, die unter ihrer Hässlichkeit leiden. Solche Leute werden lieber ausgelacht. Und ganz unter uns: Titel wie „Herberts Kampf gegen seine übergroßen Gesäßfurunkel“ stoßen auf keine sonderlich große Begeisterung. Davon will echt niemand etwas hören, also sind Helden immer schön und gutaussehend.
    Allerdings ist dieser Begriff so derartig nichtssagend, dass er gleichzeitig alles meinen kann. Und das ist gut so, so spart man sich ordentliche Charakterbeschreibungen. Gutaussehend reicht, denn jeder denkt bei gutaussehend an äußere Merkmale, die er selbst äußerst ansprechend findet.
    An was ich denke? Nun ich denke der Gleichberechtigung halber sehr gerne an Heldinnen, die gerne Gebrauch von der effektivsten Rüstung der Welt ... ähm, das tut nichts zur Sache!
    Zurück zum Thema! Helden sind gutaussehend! Selbst wenn sie selber das nicht so sehen und nur an sich rumjammern, sind sie es am Ende irgendwie trotzdem! Weil es eben nicht das einheitliche Ideal gibt, weil eben jeder einen anderen inneren Begriff von schön hat! Lese ich gutaussehend, denke ich an muskelbepackte Arschlöcher, weil ich glaube zu wissen, dass dies mit der Beschreibung „gutaussehend“ intendiert war.
    Ihr braucht gar nicht so zu gucken, ja, ich meine solche Heldentypen wie Euch!
    Wir halten also fest, ich kann leider überhaupt nicht beschreiben, wie Helden aussehen. Ich kann nur beschreiben, wie die Dumpfbacke hier vor mir aussieht. Also er ist groß, breitschultrig, mit dicken Oberarmen und ... ach was, denkt es euch einfach selbst.