Beiträge von Ralath

    Ein Klapptext muss für mich immer Neugier wecken. Wie er das letztendlich schafft, ist mir eigentlich egal, solange ich nicht bloß den generischen, lieblosen Standartklapptext hingeworfen bekommen, mit den absoluten Durchschnittsbauteilen, die auch meine Vorposter schon bemängelt haben.
    Vage, aber mit genug Information, um nicht vollkommen sinnfrei zu sein. So als würde man einer kurzen Zusammenfassung der Geschichte alles rausstreichen, was den Plot und die Twists vorhersehbar macht.

    Erfahrung habe ich dahingehend eigentlich auch noch keine. Den Klapptext zu meiner eigenen Story habe ich geschrieben, indem ich mich an den Rückseiten-/Klapptexten aus meinem Bücherregal orientiert habe. Im Grunde genommen ist der Klapptext für mich das ganz grobe Gerüst der Story, in das Ankündigungen eingeflochten werden, welche die Kernpunkte der Story andeuten, aber den Ausgang vollkommen aussparen. Zusammenfassen und umschreiben eben.
    Wenn der Klapptext dann bei mir Interesse weckt, blättere ich bis zum Prolog. Hat mich auch die erste Seite davon nicht verschreckt, sondern noch neugieriger gemacht, dann kaufe ich das Buch. So einfach ist das.


    Wer will kann ja mal in den Spoiler reinlesen.
    Ich bin jetzt nicht vollauf zufrieden mit dem ersten Versuch, aber ich finde den Abschnitt als Klapptext schon ganz ok.

    Spoiler anzeigen

    Als sich Ralath, seine Schwester Kiray und sein Freund Seran in den Wald aufmachen, um in den Ruinen der berüchtigten verbotenen Stadt auf die Jagd nach Beute zu gehen, die im Untergrund beträchtlich hohe Preise erzielen soll, ahnen sie noch nicht, dass sie auf etwas weit Seltsameres stoßen werden. Die Waffe, über die Ralath aus Zufall stolpert, hält Fluch und Segen gleichermaßen bereit und allem voran eine Bürde, welche die Gruppe alsbald zu spalten droht.
    Doch während die Spannungen untereinander zunehmen und die Aufmerksamkeit der jungen Diebe auf der Vergangenheit der Klinge ruht, bemerken noch andere das einzigartige Artefakt. Nicht nur der gottesfürchtige Halyonorden hat ein Interesse an dem Schwert, sondern auch Gestalten, die ohne Umwege über Leichen gehen, um es in ihren Besitz zu bringen. Zeitgleich erwacht in den Untiefen der Berge eine Präsenz, die so alt ist, dass selbst die Legenden darüber lange in Vergessenheit geraten sind.
    Darüber hinaus scheint auch Theoderas III., der vom Volk verachtete Regent des Landes, ein Geheimnis zu verbergen, das mit den mysteriösen Ereignissen in Verbindung steht, die Tod und Verderben Im Land streuen.
    Bald schon beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, um die schicksalsträchtige Klinge an ihren einstigen Bestimmungsort zurückzubringen. Die gewaltigen Lücken, die Ralath und seine Freunde am Ziel angelangt in den Geschichtsbüchern auftun und die unheilvolle Zukunft, die durch die neuen Erkenntnisse verkündet wird, lassen nur eine Wahl zu: Das Erbe der letzten Wächterin muss um jeden Preis angetreten werden, denn ohne einen Wächter ist die Welt dem Untergang geweiht.

    Aus diesen Trailern und Teasern ziehe ich immer Ideen raus. Und wenn es nur ein einzelner Gesichtsausdruck ist, den ich mir merke, oder eine Kampfbewegung oder ein Umgebungsdetail. Aber es fällt immer etwas ab, was ich verwenden kann.

    Der gestern erschienene, zweite Teil der Warbringers-Reihe.
    Wahnsinnig stimmungsgeladen und in meinen Augen ein Musterbeispiel an atmosphärischer Tiefe.
    Auch zwischen den Personen.

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    In diesem Teaser mag/mochte ich die Kampfszenen. Sehr agil, frisch und aufschlussreich.
    Aber auch der Umgang der Charaktere untereinander war schlichtweg auf den Punkt authentisch und
    hat bei mir sofort das Verlangen hervorgerufen, eigene Charaktere an diese Eigenschaften anzulehnen.

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    Dieses Cinematic hingegen hat einen starken emotionalen Tiefgang und beleuchtet die Gefühlswelt der
    Protagonistin auf sehr anschauliche Weise. Die grafische Umsetzung ist atemberaubend und löst eine Art Empathie aus,
    der man sich kaum entziehen kann.

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    Ich bin auch schwer am Überlegen, wie man die Geschichten etwas angenehmer und ganzheitlicher darstellen kann.
    Im Anfangspost zu meiner Geschichte, habe ich mir damit geholfen, alles was an neuer Story dazu kommt, untergliedert und als Spoiler in den Starbeitrag zu setzen. So ist alles an einem Ort und kann per Klick häppchenweise gelesen werden - wenn man das möchte.

    Was natürlich der Oberknaller wäre, wäre ein Plug-In für Burning Boards, mit dem man weitere Wordfunktionen im Forum selbst "nachahmen" kann.
    Sich einen Textabschnitt kopieren und dann per Klick in einen Lesemodus setzen, oder als Autor direkt Textfragmente mit einem BB-Code markieren, die dann per Klick in einem neuen Fenster schlicht als lesbare, weiße Seite zusammengefügt sind.
    Z.B. "Heute hab ich mal Zeit, ich glaube ich fange heute mal eine neue Story an... aber boah, die hat schon neun Seiten. Dochhalt, da gibt es ja dieses neue Feature!" Ich gehe also zum Startpost, klicke auf Gesamte Story lesen und weil der Ersteller des Threads so nett war und alles vorbildlich markiert hat, geht ein neues Fenster auf. Weiß, in der Mitte durch einen Streifen getrennt, soodass zwei Buchseiten entstehen und schon kann ich gemütlich alles runterlesen.
    Ich glaube allerdings, dass diese Funktionen ein bisschen zu speziell für die Software sind, selbst für Burning Board 3 oder mit was die Seite hier aktuell läuft.

    -

    Mein persönliches Manko beim Onlinelesen ist übrigens viel banaler, als das, was ich bis jetzt von euch gelesen habe.
    Wenn, dann habe ich beim Lesen am Liebsten etwas in der Hand. Ein Buch. Und das liegt schlicht daran, dass ich viel Lese, während ich nebenbei esse. Eine Buchseite vollkleckern ist zwar auch irgendwie ein Sakrileg, aber die Laptoptastatur mit Fettfingern einzuschmieren, nur um zu scrollen, kommt auf Dauer vermutlich etwas teurer und unhygienischer, als einfach eine Papierseite umzublättern :D
    Ansonsten habe ich mich durch eigene Projekte an das elektronische Lesen gewöhnen müssen. Das Medium ist also eigentlich weniger das Problem für mich, sondern eher die Übersichtlichkeit.

    Leider ist das nun mal so.
    Die englische Version ist eben das Original, das Lied wurde für diese Sprache geschrieben, dementsprechend sitzen die Reimform und die Silbenanzahl natürlich besser, als bei den anderen Varianten. Dass bei der Übersetzung fast jedes Mal die Sinngebung leidet, ist für mich eigentlich schon Normalzustand.
    Deutsch hört sich immer sehr gezwungen an, wenn man es aus dem Englischen übersetzt - aber da das "Produkt", dass ja indirekt hier beworben wird (nämlich die neue Erweiterung des Spiels) ein sehr umfangreiches, deutsches Publikum anspricht, muss natürlich auch ein übersetztes Lied her. Das sehe ich ein, auch wenn ich dir dahingehend zustimme, dass das Original wesentlich runder ist.


    Vielleicht darf es stattdessen mal ein Beispiel mit weniger Wehmut und Tralala sein, dafür mit mehr Schwerterklirren und Action?


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    1:45 - 2:15 Da krieg ich immer ganz doll Gänsehaut...

    Grüße!

    Ich für meinen Teil, bin jemand, der sich sehr gerne Cinematics von Spielen und deren Trailer ansieht. Mittlerweile erreichen diese schon eine verdammt vorzeigbare Qualität und auch einige Minuten Länge - sind für mich daher schon fast pure Atmosphäre und Inspiration. Story, Musik und Effekte fungieren dann regelrecht als Kickstarter um sich wieder vor die eigenen Texte zu werfen.
    Ich würde hier gerne mal einen Sammelthread für sowas aufmachen. Einen, in dem ihr eben solche Werke herzeigen könnt, die ihr besonders gelungen findet.

    Blizzard Entertainment hat zum neuen World of Warcraft-Addon, wie schon die vergangen Jahre zuvor, wieder einen Auftakt in Form der "Warbringer"-Cinematics gestartet, um die Wartezeit etwas angenehmer zu gestalten. Und ich bezeuge das gern vor dem Herrn, das haben die Jungs und Mädels ohne Zweifel geschafft.

    Ach, was erzähl ich noch, seht euch das einfach selbst an... und macht euch Popcorn!

    Originalversion in Englisch:

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    Oder für diejenigen, die es lieber in Deutsch hätten:

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    Also ich mache das ja jetzt wirklich ungerne, aber hier muss ich dir widersprechen Also Elions Gefühlwelt, da hast du Recht, ist sicher nicht einfach. Aber eine Belustigung in dieser Situation ist nicht gerade unlogisch. Mir selbst ist dieses Phänomen auch schon wiederfahren. Besonders im Wald erschrecken mich diese Geräusche im Unterholz manchmal... Umso "lustiger" finde ich es dann, wenn es nur ein kleines Eichhörnchen war. Einfach, weil dir gerade ein Eichhörnchen einen Schrecken eingejagt hat. Also ich für meinen Teil finde durchaus, dass das möglich ist und habe es auch selbst schon in anderen Werken gelesen und gesehen. Ich schaue selbstverständlich nochmal über Elions emotionale Entwicklung drüber, wobei ich glaube, dass sich wenig ändern wird, da für mich diese Wandlung jetzt nicht "falsch" ist.
    Bei dem Erfahrungsschatz würde ich jetzt sagen... Nein. Aber für meinen Teil ist es jetzt zumindest erahnbar, dass er auf jeden Fall hört, dass ihn etwas verfolgt. Nur würde ich hier jetzt Mal ein Herr der Ringe Zitat einbauen wollen: "Höhlen im Gebirge sind selten unbewohnt"
    Ich denke, dass ihm diese Tatsache nicht unbekannt war.

    Das ist dein gutes Recht, ich kann und will hier auch niemandem vorschreiben, wie er seine Geschichten zusammenbauen soll. Ich sage nur das, was mir als Leser auffällt. Was du am Ende von den Kommentaren umsetzt oder lieber nicht, ist deine Sache.
    Man malt ja auch nicht seinen Dreijährigen blau an, nur weil jemand in der Fußgängerzone gesagt hat, dass das Kind blass aussieht. Stattdessen schickt man ihn mal für 'ne halbe Stunde in die Sonne.
    Zudem wollte ich auch nicht anmerken, dass das über-sich-selbst-belustigt-sein grundlegend falsch ist.
    Lass es mich anders sagen.
    Emotionen sind für mich als Leser immer eine Art Treppe. Freude und Trauer und Zorn können durchaus auf der selben Treppe liegen, vorher werden sie aber von etlichen Stufen getrennt.
    In dieser Szene haben mir ein paar Zwischenstufen gefehlt und statt des gleichmäßigen Aufsteigens, Stüfchen für Stüfchen, musste ich plötzlich einmal einen großen Absatz erklettern.

    Vielleicht hätte Elion nicht direkt belustigt zu dem Moment zurück gesehen, während er sich abgewandt hat, sondern zunächst kräftig durchgeatmet, dann den Kopf über seine kindliche Angst geschüttelt und mit einem aufkommenden Schmunzeln darüber nachgedacht, dass er sich tatsächlich vor einer kleinen Ratte erschrocken hat.

    Sohooo.
    Ich habe mich mal auf der ersten Seite umgesehen und gebe dann auch mal meinen semi-qualifizierten Senf und was mir noch so ins Auge gesprungen ist, dazu.
    *räusper* And one, and two, and one, two, three, four:


    Prolog

    Nur selten fielen Namen, eher ein Flüstern verriet von den Helden der Menschen und Elben. Aragorn und Legolas. Namen, die durch die Tavernen in Nordhalm schlichen wie eine Katze durch das Dickicht, wenn sie jagte.

    Schöner Vergleich, anschaulich und gleichzeitig irgendwie klangvoll. Gefällt mir.
    Allgemein sind deine Vergleiche sehr bildhaft und treffen ins Schwarze.

    Noch während das Feuer aus seinem Stab schoss und den Wolf im Gesicht traf, gab der Boden unter ihm nach. Elion fiel, er wusste nicht wohin er fiel, aber das Schneetreiben um ihn herum verschwand und Dunkelheit verschlang ihn wie eine Schlange ihre Beute.
    Mit einem dumpfen Aufprall landete er in der Dunkelheit.

    Der Sturz wäre für mich eine prädestinierte Stelle, die den Charakter etwas mehr aus der Bahn werfen sollte, während er fällt. Potenziell bietet sich hier an, die Stimmung weiter zu untermauern, um den Leser richtig anzufüttern. Dieser Abschnitt war mir ein wenig zu fad und zu kurz.
    Ein bisschen mehr... Atmosphäre würde da meiner Meinung nach, gut tun.

    Immerhin ist Elion gerade von Feinden umzingelt, hat seine einzige Antwort auf einen Angriff just davonfliegen lassen und nun bricht völlig unerwartet der Boden unter ihm ein. Wäre ich an seiner Stelle, würden mich in dem Moment tausende Gedanken überfallen.
    Ob der Zauber schiefgegangen ist und die Schuld daran trägt, oder ob einer der Angreifer sich von unten an ihn angepirscht hat und durch den Schnee nach oben bricht. (Vielleicht abwegig, aber vielleicht auch gut möglich, ich kenne ja das Setup von Kreaturen nicht, dass du noch in der Hinterhand hast) Dann sind da vielleicht Steinbrocken oder Eisschollen, die mit ihm in die Tiefe stürzen und ihn nur knapp verfehlen, oder ihn auch (glücklicherweise) nur streifen, aber dennoch treffen. Einer der Wölfe könnte mit hinunterfallen, aber erschlagen werden. Der Schnee könnte noch eine Weile herunterrieseln und sich kühlend auf eventuelle Kratzer legen.
    Und was ist mit dem Loch? Unten ist es stockfinster. Für mich hat es sich jedoch so gelesen, dass die Flucht am Tag stattgefunden hat - fällt von oben kein Licht durch den Schacht? Starren die Verfolger nicht von oben herunter um zu sehen, wo die Beute abgeblieben ist? Oder ist der Schacht zu tief, der Sturz zu lang? Hat sich etwas verkeilt und den Zugang vielleicht so blockiert?
    Das sind Dinge, die mir beim Lesen jetzt durch den Kopf geschossen sind - natürlich musst du nicht jeden Atemzug erklären, Gott bewahre, aber für meinen persönlichen Geschmack, würde es die Szene vor dem Schlusssatz mit dem Fell, etwas runder abschließen.

    -

    Kapitel 1

    Er drehte sich nach links und ging langsam weiter in die Dunkelheit, während er noch immer belustigt über die Ratte nachdachte.
    Plötzlich fasste ihn etwas deutlich größeres als eine Ratte von hinten, Elion schrie auf, aber eine kräftige Hand hielt ihm den Mund zu.
    Er zappelte und verzweifelt versuchte sich der junge Magier aus den kräftigen Armen zu befreien, dann hörte er das Geräusch einer niedersausenden Keule.

    2 Anmerkungen

    Der junge Herr Elion ist sehr sprunghaft, was seine Gefühlswelt angeht. Bereits während sich die Unruhe immer weiter aufbauscht, schlingern mir die Emotionen etwas zu sehr.
    Und dann, im einen Moment ist er vor Aufregung schon fast der Panik erlegen, kaum zwei Sätze später belustigt ihn seine eigene Angst schon wieder. Da ist mir die Kluft, über die man als Leser springen muss, etwas zu groß, wenn du verstehst, was ich meine. :)
    -
    Hat Elion wirklich so einen Erfahrungsschatz, dass er am Geräusch festmachen kann, was gerade heransaust, um ihm das Bewusstsein aus zu knipsen? Oder vermutet er das lediglich? Oder hört er vielleicht nur ein leises Zischen in der Luft, während er ahnt, dass etwas auf ihn niedergeht?

    Thren schnaufte unter dem Gewicht seiner Ausrüstung und Elions Gürtel klimperte inzwischen bei jedem Schritt wie ein Glockenspiel.
    "Kannst du mal ruhig sein?", knurrte mich der Zwerg wütend an.

    An der Stelle bin ich arg ins Stolpern geraten. Von einem Moment zum nächsten war mir der Perspektivwechsel von Er- zu Ich-Erzähler zu hart und nicht nachvollziehbar. Hast du damit etwas bestimmtest bezwecken wollen?

    -

    Dann hätte ich da noch einen allgemeinen Verbesserungsvorschlag:
    Teilweise drückst du dich etwas einschienig aus, beispielsweise ist die "Dunkelheit" im ersten Kapitel sehr sehr präsent und redundant, und sollte daher in meinen Augen, für mehr Abwechslung im Text, stellenweise gegen passende Synonyme ausgetauscht werden. Das "Tapsen" lag mir an der Stelle auch etwas zu oft und daher fad auf der Verbalzunge. Dort fehlen mir ein bisschen Farbe und Raffinesse, um den Zeilen noch mehr Wirkung zu verleihen.

    Aber:
    Im großen und ganzen gefallen mir Story und Setting schon sehr gut - ist eben sehr klassiche gehalten, weil an Herr der Ringe angelehnt. Abgesehen von den Sachen, die ich bereits angesprochen habe, ist dein Stil in meinen Augen, bis auf Kleinigkeiten, ganz solide. Dass der Herr der Ringe jedem ein Begriff ist und sich jeder darunter etwas vorstellen kann, ist ein großer Vorteil, der dir viele Möglichkeiten bietet. Elion scheint zumindest schon mal ein einfallsreiches Kerlchen zu sein, der Trick mit dem heilenden Lappen kam unerwartet, war aber erfrischend und lässt schon etwas Charakter durchscheinen.
    Dein Titel und der erste Auftakt haben mich jedenfalls neugierig gemacht, mal sehen, was mich auf den nächsten Seiten noch so erwartet ;)

    Hahaaa!
    Da seid ihr doch tatsächlich schon wieder dem Mann mit langen Trenchcoat und dem Wald-Avatar in seinen Themen-Van gefolgt, weil er euch mit einer kleinen Süßigkeit gelockt hat, nur um festzustellen, dass die Fahrt gar nicht nach Disneyland geht, sondern in eine ganze andere Richtung. Wann werdet ihr es endlich lernen?

    Die Fahrt kann dauern.
    Also!
    Reden wir!
    Nicht über Zauberstäbe und Hexen.
    Sondern über das verdammte Fluchen, GOTTVERDAMMT NOCH EINS!

    Ich weiß nicht genau, wie es euch geht, aber Charaktere, die immer einen deftigen Fluch auf den Lippen haben, sind mir direkt sympathisch. Damit meine ich nicht die, bei denen jedes dritte Wort aus Fäkalsprache besteht und welche jeder Anhängerin des weiblichen Geschlechts deutlich, obszön und sehr anschaulich erklären, wie es im Allgemeinen... unterhalb ihres Äquators aussieht, oder dass das Mieder der guten Frau sehr begrüßungfreudig wirkt.
    Vielmehr denke ich an die Raubeinigen, die richtig kreativ Fluchen können und die, die clever genug sind, ihre Flüche und Beleidigungen hinter einem verbalen Vorhang am Verstand der Befluchten vorbei zu schmuggeln. Ich meine richtige, gestandene Seefahrer. Weiber aus dem Militär, denen das Maul nun mal so gewachsen ist. Den unterbezahlte Leibwächter, der vor dem nächstbesten Hurenhaus für Ordnung sorgt und die Saufbolde mit einem ordentlichen Fluch davonscheucht oder den hochnäsige Aristokraten, der bei einer der weniger hübschen Damen des selben Etablissements gerade... für Ordnung sorgt... ich denke, ihr habts jetzt verstanden.

    Wie steht ihr zu einem würzigen Schimpfwort in einer Geschichte?
    Habt ihr vielleicht selber etwas auf Lager?
    Vielleicht können wir ja eine Schimpfe-Sammlung aufmachen? (Mir selber fällt immer nichts ein, höchstens mal ein verdammt... oder Bastard... verdammter Bastard, der ich bin)
    Habt ihr vielleicht Beleidigungen, die sich auf "mittelalterlich" übersetzen lassen und richtig was her machen?

    Ein kleines Beispiel zum Schluss, damit ihr seht, was ich meine:

    Spoiler anzeigen

    #VonFacebookKlauenWerMachtDennSowas
    Du siehst zum Kotzen aus! = Dein Anlitz bringt mich zum Speien!
    Fresse, Hurensohn! = Schweig still, Dirnenspross!
    Isch fick deine Muddah! = Deiner Frau Mutter vermag ich Beischlaf zu leisten!


    Lasst mal eure kreative Mittelalterschimpfe hören!

    Ich verstehe natürlich deine Ansichten. Obwohl ich dir auch teilweise vehement widersprechen muss. Deine These, dass mit der Zeit auch "böse Taten" weniger schlimm werden, kann ich nicht zustimmen. Eine Tötung wird zum Beispiel niemals als gute Tat interpretiert, auch wenn der schlimmste Alptraum damit vernichtet wird. Maximal ist es dann ein notwendiges Übel.

    Das bewerten wir dann auf persönlicher Ebene wohl beide anders. Ein notwendiges Übel ist ja namentlich schon eine bessere Variante des schlimmsten Übels. Allerdings fehlt mir hier der Maßstab einer konkreten Situation, um dazu mehr zu sagen.

    Allerdings wäre folgendes vorstellbar:

    Nehmen wir an, wir schlachten eine Ziege.
    Für die Ziege ist das natürlich der worst case, wir sind in diesem Moment das größte Unheil, dass dem Tier überhaupt widerfahren kann.
    Allerdings... wir verhungern, wenn wir die Ziege nicht verzehrfertig machen. Also ist das Schlachten der Ziege aus unserer Sicht (eigentlich) etwas Gutes, auch wenn ein Tier dafür sterben muss. Ein einzelnes Leid sorgt so für das Gedeihen von mehreren Wohlergehen - mein Gott, was für ein Satz. *pffff*
    Und der Vegetarier steht daneben und kann sich nicht entscheiden. Er findet es schlecht, dass alle Leute die Ziege schlachten wollen, weil sie Hunger haben, aber da es nichts anderes zu essen gibt und wir die einzigen Personen sind, die kräftig genug sind, um ihn von der elenden Insel herunter zu rudern, auf der wir alle gemeinsam festsitzen, ist es für ihn ein notwendiges Übel.

    Bescheuertes Beispiel, ich weiß. :D
    Ich kriege langsam den Eindruck, dass man sich zu jeder Moralvorstellung eine Szene schneidern kann, die darauf zutrifft. Zumindest darin, dass die Moral an sich keine einheitliche Größe darstellt, sondern wandel- und formbar ist, sollten wir übereinstimmen.

    -

    Und was die Idee für einen Plot angeht: So ähnlich geht es schon bei Games of Thrones, Schwert und Rose, Dracyr...
    "..."
    Sorry, das funktioniert dann doch nicht so gut.


    Yeah, well, I'm gonna go write my own fantasy story...
    with blackjack and hookers!


    :D

    @Asni
    @Skadi

    Klingt einleuchtend, gefällt mir, kann ich so unterschreiben.
    Besonders das "Elefantenfriedhof-sterben" von Skadi. Im selben Moment, als ich "...und ihr Weiterleben wäre subjektiv das schlimmere Schicksal als der Tod." gelesen habe, hatte ich einen Flashback zu einer Storyline aus WoW, die in meinen Augen einfach unerreicht ist. Ich rede von dem Moment, als Sylvanas Windrunner sich in den Tod stürzt, nachdem sie ihre langersehnte Rache bekommen hat. Sie begreift, dass sie den Zweck ihres Untotendaseins zwar endlich erfüllt hat, aber sie empfindet keine Genugtuung oder Vergeltung, gleichzeitig ist der Sinn ihrer Existenz verraucht.
    Keine Ahnung ob ihr die Geschichte um Arthas und Sylvanas kennt, aber selbst für Nichtzocker und Leute, die wirklich Null Bezug zu WoW haben, wäre diese Geschichte einen Abstecher wert, weil dort der Inbegriff des tragischen Helden demonstriert wird. Wenn ich so darüber nachdenke, ist das für mich eigentlich DIE Blaupause für eine tragische, fesselnde Story überhaupt.

    @Tom Stark

    ABER, wer einen Krieg anfängt nur um einen Mann zu stürzen, oder wer sein ganzes Volk in einen Krieg stürzt nur um seine Familie zu beschützen ist nicht "gut".

    Das habe ich auch nicht behauptet, bzw. wollte ich mit dem Beispiel nicht ausdrücken.
    Bevor wir anfangen, aneinander vorbei zu diskutieren:
    Ich wollte keine allgemeine Stellungnahme zum Grundsatz Gut vs. Böse schreiben, mir ging es eigentlich eher darum, dass Charaktere oft viel zu viele Facetten haben um ausschließlich gut oder essenziell böse zu sein und dass sich die Position zwischen diesen Seiten immer wieder sehr schnell und sehr drastisch verschieben kann.
    Mag sein, dass das vielleicht anders rüber gekommen ist. War schon ziemlich spät gestern Abend :D

    Anders ausgedrückt: Einzig der besessenen König in deinem Beispiel ist weiterhin der Gute. Alle anderen entscheiden sich aus vielleicht verständlichen Gründen zu Bösewichtern zu werden.

    Aus der Perspektive des Lesers stimmt das. Der König ist in einer tragischen Situation gefangen und auf diese Weise eigentlich unschuldig. Der General in meinem Beispiel sieht das womöglich anders. Beide haben einen unterschiedlichen Wissensstand und damit eine völlig andere Wahrnehmung, beurteilen somit die Umstände völlig anders. Der General weiß nicht, was im Hintergrund geschieht und will nur seine Familie in Sicherheit wissen - können wir ihm das wirklich ankreiden, weil wir für den Moment schlauer sind? Können wir dem Mann Unwissenheit zur Last legen?

    Und das ist die Problemstellung auf die ich hinauswollte und nach der jeder für sich selbst entscheiden muss.

    Wie moralisch verwerflich ist es denn, ein Unrecht aus ehernen Gründen zu tun? Ein Kriegstreiber zu sein, weil man seine Familie beschützen will. Kann man sich wirklich ein moralisches Urteil erlauben, wenn man selbst vielleicht genauso gehandelt hätte? Vielleicht hätte man das Selbe getan. Und nun? Wie aussagekräftig wäre die moralbasierte Entscheidung von jemandem, der selber keine blütenreine Weste hat?
    Wie viele Tode wiegen auf, dass meine Familie am Leben bleibt? Wenn ich ein Unrecht aus Liebe begehe - der reinsten Emotion, die man im Stande ist zu fühlen, wie böse bin ich dann?
    Schwierige Fragen. Könnte ich selber nie beantworten.

    Oder, anders. Wie bösartig kann eine Tat sein, die man aus reiner Unwissenheit begangen hat - weil man es nicht besser wusste, weil man vielleicht in dem Glauben gehandelt hat, das Richtige zu tun - oder dazu gezwungen war?

    Oder noch ein gedanklicher Anstoß.
    Hätte jemand Hitler während seiner 12. Geburtstagsfeier erschossen, wäre derjenige ein sadistischer Verbrecher gewesen. Anderthalb Jahrzehnte später hätte man denjenigen als Volkshelden gefeiert, weil er damit vermutlich Milionen von Menschen das Leben gerettet und ein Weltkrieg verhindert hätte.
    Ab wann, ab welchem Zeitpunkt, welchem Tag zwischen diesen Ereignissen, wäre der Schuss moralisch vertretbar gewesen?
    Würden wir jemanden aus dem Jahre 193x dazu fragen können, würde dessen Antwort allein dadurch anders ausfallen, dass er im Gegensatz zu uns vielleicht noch gar nicht hätte ahnen können, was Hitler noch anrichten würde.

    Kurzum: Darüber wird es nie eine einheitliche Meinung geben, weil jeder seine moralischen Grenzen anders zieht. Das Fundament mag heutzutage einheitlich und mehr oder weniger das Gleiche sein, aber was auf diesem Fundament steht, verästelt sich und unterscheidet sich von Mensch zu Mensch in diversen Nuancen. Jede einzelne moralische Entscheidung ist in ihrer Form einzigartig.

    Ich fürchte, du bist in eine ganz moderne (deutsche?) Falle getappt. Nur weil es "menschlich" ist zu handeln, wie man handelt, ist es noch lange nicht ok.

    Völlig richtig. Der Mensch wird immer und immer wieder im Affekt handeln und dabei Fehler begehen. Und Mitgefühl mindert die Schwere dieser Tat nicht. Ich kann aber auch kein Mitgefühl für jemanden empfinden, der abgrundtief böse ist. Das kann ich (persönlich) einfach nicht. Im Umkehrschluss, ist jemand, der es schafft, sich mein Mitgefühl zu verdienen, nicht grundsätzlich ein böser Mensch, gleichzeitig aber auch kein Guter. Wo ich ihn auf der 1 (Gut) - 10 (Böse) Skala einordne, erschließt sich mir selbst erst dann, wenn ich ihn mit mir selbst vergleiche.

    Zusammengefasst: Mir tun zwar auch die Opfer in Fantasy-Romanen leid, aber so ein echter Fantasy-Guter, der muss den Druck abkönnen ohne vom "rechten Pfad" abzukommen

    Ich bin eher der Freund von Kompromissen, die auch ein bisschen die Schurkenseite des strahlenden Helden ankratzen. Macht denjenigen... menschlicher und bringt mir eher einen Bezug, mit dem ich etwas anfangen kann...

    ... wenn ich so drüber nachdenke, fällt mir auf, dass ich die guten Bösewichte eigentlich fast mehr mag als die Helden :D


    *****************************
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    @Schreibfeder

    @Ralath : Du hast jetzt nachvollziehbare Bösewichte erschaffen, aber "böse" bleiben sie dennoch.

    Würde ich persönlich nicht so sagen. Mein eigenes Moralempfinden speist sich in gewisser Weise auch dadurch, ob ich eine Handlung nachvollziehen kann und wie ich selber in dieser Situation vielleicht gehandelt hätte. Das ist der Maßstab, nach dem ich dann nach Gut und Böse unterscheiden würde.

    Jetzt nur folgene Frage: Wenn massenhaft Soldaten desertieren, was macht der Magier dann? Massenhaft den Deserteuren hinterher rennen und jeden einzelnen verbrennen? Klingt nicht schlecht, denn damit können die anderen Soldaten nicht mehr das Land verwüsten, weil ihnen ihr Kommandant fehlt. Zudem werden weitere Soldaten desertieren, weil nun ihre Führung fehlt.

    ...

    Das der König von einem anderen Wesen beherrscht ist, was sich nur wehren will, macht besagtes Wesen auch nicht automatisch "gut". Es bleibt ein bösartiges Wesen, denn es hätte andere Möglichkeiten gegeben, als ein möglichst grausames Vernichten von Menschen.

    Das ist natürlich alles Richtig und es wären wichtige Gedankengänge und Fragen, die man sich stellen sollte, wenn man daraus eine Handlung bauen wollte.
    Wie oben schon gesagt, das Fallbeispiel war in seiner Tiefe nicht sooo ausgereift und ein Schnellschuss mitten in der Nacht. Die ganzen Argumentationslücken meinerseits und die Gegenmaßnahmen um die Bösewichte zu stoppen, überfordern mich grade ein bisschen. :S
    Ich wollte damit nur kenntlich machen, dass jeder Charakter in einer Grauzone agiert, und der Farbton sich mit jedem Twist, jeder Szene, jeder Handlung eines Charakters und jeder Information und sogar durch das schlichte vergehen von Zeit, wesentlich ins hellere oder dunklere wandeln kann, ohne dass der Charakter zu 100% als schlicht gut oder schlicht böse abgestempelt werden kann.

    Wie gesagt: Jetzt ist deine Geschichte zwar nachvollziehbar, da deine Bösewichte nicht eindimensional sind, aber sie bleiben "böse". Natürlich ziehe ich eine solche Geschichte lächerlichen HdR-Abklatsch vor, aber es kommt auch darauf an, wie es umgesetzt wird. Gibt es Mordversuche gegen den General? Versucht der Magier den König zu hintergehen? Inwieweit sind auch die Motivation der einzelnen Soldaten nachvollziehbar? Einfach nur sich sagen zu hören, dass man Befehle folgt, klappt nur bedingt. Und ein übermächtiger Magier ist auch nicht unbedingt logisch, denn warum gibt es keine anderen so mächtigen Magier? Irgendwie muss er seine Macht ja so bekommen haben. Und warum greifen die anderen Magier nicht ein? Was passiert, wenn gar ein kompletter Magierzirkel den Morden ein Ende bereiten möchte?

    Puh, ich habe ehrlich nicht damit gerechnet, dass sich jemand so viel Mühe macht und dort so viel hineininterpretiert :)
    An sich wäre das alles gar keine so schlechte Idee für einen Plot :thumbsup:

    Das mit dem Plottwist ist natürlich auch wieder so eine Sache.
    Klar, hat man hier gleich den doppelten Hammer (Tod & Rückkehr), doch stellt sich dann (für mich) auch immer die Frage nach dem Sinn.
    Welchen Aftermath verursacht der Tod? Dient er einem konkreten Zweck, war also für die Story unumgänglich oder ist er am Ende doch nur der billige, erzwungene Twist? Und gerade bei Letzterem komme ich mir schlussendlich, trotz aller anfänglicher Wiedersehensfreude (sofern es sich um einen geliebten Chara handelt) immer etwas veräppelt vor.

    Gut, in diese Richtung habe ich jetzt gar nicht gedacht. Vielleicht auch deswegen, weil mir gerade kein triftiger Grund dafür einfällt, warum man wichtige Charaktere überhaupt sterben lassen sollte, ohne dass es die Story weiterbringt. Bei Nebencharakteren dient es ja oft der Entschlackung der Besetzung, aber wenn aus dem Tod einer Hauptfigur keine schwerwiegenden Probleme entstehen oder sich dadurch essenzielle Dinge fügen, dann gebe ich dir völlig Recht: Das schmälert dann die weitere Lesefreude ungemein.

    Jahaaa *händereib & fingerknack* das mit der Moral ist so eine Sache.
    Ich lasse jetzt mal die rassenspezifischen Klischees bei meiner Argumentation unter den Tisch fallen, weil ich mich eher in wenigen großen Fantasyuniversen aufhalte, die aus 10 und mehr Bänden bestehen. Aufgrund dessen sehe ich das mit den schematischen "bösen Orks" und den "guten Elfen" und den "gierigen Zwergen" nicht so eng.
    Stattdessen widme ich mich einfach mal ein paar eigenen Gedanken zum Thema "Aufbau der Moral".

    Die Moral ist für mich immer sehr sehr stark an das Motiv gekoppelt (wie hier auch einige vor mir es schon angedeutet haben) und bietet einen gewaltigen Hebel um die Weichen für einen überraschenden Plot zu stellen.

    Ein Land überfällt ein Anderes, die Angreifer metzeln alles und jeden nieder. Alle, die noch übrig sind, sind stinksauer auf die Soldaten des angreifenden Landes.
    >>>> Buuuh! Böse Soldaten! Schämt euch was!

    Aber halt.
    Der General, der die Armee befehligt, hat gedroht, jeden lebendig zu verbrennen, der seinem Befehl nicht gehorcht. Und er kann das per Fingerschnippen bewerkstelligen. Es wäre nicht mehr als ein Klacks, denn er ist der einzige Magier weit und breit. Also MÜSSEN sich die Soldaten fügen, ob sie wollen oder nicht. Sie haben keine Wahl.
    >>>>> Buuuh! Böser Magiergeneral! Du fieser Kerl!
    Aber halt.

    Der General tut dies aber ebenfalls nicht freiwillig. Sein König hat seine Frau und sein Kind in der Gewalt und wird sie hinrichten lassen, wenn der General den grausamen Feldzug nicht ausführt. Also ist er dazu gezwungen, die Soldaten in das fremde Land zu führen, fast schon, sie einzeln über die Grenze zu knechten, wenn er seine Familie wiedersehen will.
    >>>>> Buuuh! Böser König! Es könnte alles so schön friedlich sein ohne dich!
    Aber halt.

    Der König jedoch, ist nicht mehr er selbst, sonder von einem Wesen besessen. Sein eigentlicher Verstand ist nur noch stummer Zuschauer und kann sich, gefangen in seinem eigenen Kopf, nicht gegen den Einfluss der Kreatur wehren und leidet mit jedem Befehl, der aus seinem eigenen, fremden Mund kommt, stille Qualen. Er war immer ein rechtschaffener Herrscher gewesen. Niemals hätte er solche Abscheulichkeiten zugelassen.
    >>>> Buuuh! Also ist das Wesen an allem Schuld!
    Aber halt.

    Doch dieses Wesen wird eigentlich vom Herrscher desjenigen Landes gejagt, dass es gerade attackiert und nach dessen Vernichtung es trachtet. Einst war der Geist nur eine geknechtete arme Seele, die seinem bösen Herrn entkommen ist und sich nur seiner Haut erwehren will, frei nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung. Und um nie wieder den unvorstellbaren Höllenqualen ausgesetzt zu sein, die sein Herr ihm angetan hat, schickt es nun seine eigene, gestohlene Streitmacht gegen den Unterdrücker.
    >>>> Buuhhh... also... sind die Guten jetzt... die Bösen? Ok. Buuuuh, nieder mit den Guten, die jetzt die Bösen sind!

    ... aber halt.


    Und hier rutscht die Moral, mit jeder weiteren Information, die der Leser bekommt, von einer Waagschale in die andere.
    Jetzt erschließt sich langsam das große Ganze und man fühlt sich als Leser... schlecht. Weil man dem Falschen Unrecht getan hat. Weil man begreift, dass sie alle nur Marionetten gewesen waren und dass man selbst den Umständen auf den Leim gegangen ist, ebenso wie der kleine dumme Fußsoldat, der es auch nicht besser wusste. Nun weiß man aber um den den Drahtzieher, den Oberbösewicht, das Böse in Person. Denjenigen, der den ganzen Hass und die Missgunst wirklich verdient hat, die bisher fälschlicherweise andere abbekommen haben! Es sei denn, uns offenbart sich wieder ein Motiv, das wir auf menschlicher Ebene nachvollziehen können und das unser Moralverständnis um den Finger wickelt, bis wir vielleicht sogar Mitleid mit dem Schlimmsten der Schlimmen haben.

    Die Anzahl der Rassen ist für meinen Geschmack weitestgehend egal. Es kommt mehr darauf an wie (und WANN) sie vorgestellt werden. Ich persönlich mag es nicht, in eine Welt geworfen zu werden, in der man auf der ersten Seite über einen Gnom stolpert, taumelt, dabei eine Fee ins Auge kriegt, gegen eine Orkschulter rempelt und sich dann beim Stürzen an einem Troll die Nase bricht. Am besten noch genau so, in einem Satz. Nein danke.

    Ich bin in dieser Hinsicht eher für einen kleinen, aber soliden Cast von Rassen, die sich dann später durch regionale Trennung in verschiedene Gruppen herunterbrechen lassen. Das Entdeckenlassen verschollener Völker ist zum Beispiel einer meiner Favouriten, wenn es darum geht, exotischere Erscheinungen einzuführen, weil ich es nicht leiden kann, mit zu vielen Wesen überrumpelt zu werden.

    In meinem eigenen Projekt starte ich mit Menschen, die sich in 4 (nicht sonderlich unterschiedliche) Gruppierungen unterteilen lassen. Länderspezifisch eben - die Leute in den kalten Bergen sehen etwas anders aus als die Wüstenbewohner etc. Dann kommt eine Rasse hinzu, die beinahe ausgerottet wurde - menschenähnlich. Dann ist die Götterkaste in diesem Sinne auch eine Rasse für sich. Im Anschluss, viel später tritt ein Tiervolk aus den Schatten, das bis dahin im Verborgenen gelebt hat und das sich wiederum in diverse Arten untergliedern lässt.

    Mehrere Rassen/Völker? Gerne, aber nicht zu viele auf einmal und nicht zu abstrakt. Ich gehe auf die 26 zu und muss anfangen, mich etwas zu schonen...

    ... Ich weiß noch früher, damals, da hatten wir nur Menschen, Hobbits und Orks und mehr nicht und das hat uns vollkommen gereicht, aber die jungen Leute heutzutage kriegen einfach den Hals nicht voll.





    UND JETZT RUNTER VON MEINEM RASEN!

    Die Endgültigkeit eines Todes ist es doch, was mich emotional abholt, wie man so schön sagt.

    Solange der Leser nicht damit rechnet, dass der Charakter eine Chance hat, wieder zurückzukehren, ist jeder Tod erst einmal endgültig und hat das Potenzial auf diesen emotionalen Hieb. Hier sehe ich durch das Absägen einer Figur eine gute Möglichkeit, um den Leser gefühlsmäßig zu packen und ihm dann einen winzigen Funken Hoffnung hinzuwerfen, dass derjenige vielleicht zurückgeholt werden könnte.

    Ich erinnere mich da an eine Szene aus einer recht langen Romanreihe, die für mich wirklich wie ein Bretterschlag ins Gesicht war und deren Namen ich absichtlich nicht nenne, weil wir in dem Fall über einen massiven Spoiler reden würden.
    Aber nach sieben oder acht Bänden stirbt der Protagonist recht unverhofft und unglücklich gleich dazu. Die Hauptfigur war bis dahin der absolute Dreh- und Angelpunkt der Geschichte und wirklich ein Charakter, der mit dem Leser bis dahin eng verwachsen war.
    Und plötzlich geht die Geschichte im nächsten Band aus der Perspektive von irgendeinem Nebenprotagonisten weiter.
    Ich. Bin. Fast. Ausgerastet. Mir war der Lesespaß richtig heftig vergangen und ich habe mich sehr durch die weitere Story quälen müssen.
    Immer wieder habe ich vor den Zeilen gesessen und mir gesagt... Alter, das kann der Autor jetzt nicht machen. Ist der blöde Mistkerl denn komplett bescheuert? DAS. ARSCHLOCH!
    Es gab bis dato keinerlei Aussicht darauf, dass ich meinen Protagonisten irgendwie zurückbekomme.
    Und dann wird nach hunderten Seiten aus der Ersatzperspektive endlich die Wiederbelebung bewerkstelligt.
    Ich war mehr als heilfroh. Richtig, ehrlich froh und vor allem war ich verdammt abgeholt, weil ein Wiedersehen schlicht nicht als Option vorhanden war.

    Was ich damit sagen will: Richtig inszeniert kann auch die Reinkarnation einen ziemlich saftigen Plottwist darstellen, doch dafür muss man einen seiner Protagonisten nun mal erst im Vorfeld umbringen.
    Deshalb ist tot für mich nicht grundsätzlich tot - aber das Zurückholen von Personen muss einen Zweck erfüllen und sich extrem schwierig gestalten, nur dann schafft der Vorgang einen richtigen Kontrast, der die Story von anderen Geschichten abhebt.

    Ich denke, wir sind uns alle einig, wenn ich behaupte, dass es gähnend langweilig ist, wenn die Leute es alle paar Seiten wieder schaffen, irgendwen vom Fußboden aufzukratzen.

    Oho, vorsicht, es wird ein wenig poetisch .
    Capt'n ahoi! Wir kriegen immer mehr Tiefgang! :D

    Warum Fantasy?

    Eine kurze Frage, die eigentlich recht einfach zu beantworten ist, und deren Antwort sich dann doch in einer riesigen Tiefe verliert.
    Ich versuche es mal auf das Wesentliche zu kürzen.
    Wir alle haben unseren Alltag. Der Wecker rappelt jeden Tag zur gleichen Zeit, der Tagesablauf schleift sich mehr und mehr als Automatismus ein, die Nachrichten bringen immer mehr oder weniger das selbe und dann haut man sich zur selben Zeit wie immer aufs Ohr. Dann beginnt alles wieder von vorn.
    Das schmeckt sehr bald sehr fad.
    Das ist vorhersehbar.
    Das wird langweilig.
    Und irgendwann wird alles immer grauer.
    Das Gehirn setzt Rost und Spinnweben an.
    Jeder Moment verliert mit der Zeit an Kontrast, bis sich irgendwann nur noch Belanglosigkeiten aneinanderreihen.
    Jeder Tag ist gleicher als der Vorherige.
    Und dann liegt plötzlich dieses Buch vor einem. Man beäugt es erst misstrauisch, greift dann aber aus einem unbestimmten Gefühl danach, weil es einen zu rufen scheint. Man nimmt es in die Hand und fühlt einen seichten Puls, als wäre es lebendig. Und man öffnet es, nähert sich mit der Nase und nimmt einen tiefen Zug, damit der Geruch der Druckertinte bis in die Lunge ziehen kann, die Pupillen heften sich auf den Klapptext, die Widmung, das Vorwort. Die ersten Zeilen des Prologs schaffen es bereits, die verstaubten Zahnräder im Kopf wieder in Gang zusetzen und die neuen Eindrücke stanzen sich vor dem inneren Auge in das momentane Denken.
    Man liest sich in diese Geschichte hinein, die so anders und um so vieles intensiver ist, als das, was jeden Tag im eigenen Umfeld stattfindet.
    Die Grenzen sind völlig anders gesteckt, diese Welt ist weiter, die Luft ist frischer, die Gipfel höher und die Meere tiefer. Jeder Charakter ist mutiger und feiger als es in der realen Welt möglich wäre. Größer und kleiner, dümmer und klüger, schneller und langsamer - und doch ist jede seiner Handlungen authentisch, durchsetzt und unterstützt von einer logischen Konsistenz, die das Wirrwarr an abstrusen Ideen des Autors vollkommen verständlich macht. So, als hätte es nie anders sein können.
    Und plötzlich wird aus diesem schlichten, gebundenen Papier ein Farbtupfer in einer Welt aus Grautönen. Und mehr noch, die Farbe ist ansteckend, breitet sich aus und beginnt ihrer Umgebung wieder Leben einzuhauchen.

    Das ist Fantasy für mich.
    Sowohl Lesen als auch Schreiben.
    Das Gegengewicht zum Alltag.
    Kreatives Atmen.

    *Stimmen erheben sich im Chor*Haaallooo Keeeviiin! :D


    Da ist immer irgendwo so einer... wirklich immer. Nun gut, die andere Seite des Kevinismus muss ja auch mal zum Vorschein kommen. :D

    Ich bin der kalk und ich setz mich gerne in Toiletten fest! ... es ist zu früh für solche Geständnisse, oder? D:


    Das ist ein sehr... spezielles Hobby. Wie kommt man dazu? Vererbt sich da ein gewisser Prozentsatz an Talent oder kann man das lernen? Gibt es da Wettbewerbe? Preisgelder? Wieviele Asiaten braucht man dafür und warum geht das alles nicht ohne einen dreibeinigen Cocker Spaniel?

    Du siehst, das wirft alles mehr Fragen auf, als es beantwortet.

    Jedenfalls mache ich mir bei deiner Vorstellung keine Sorgen um Schreibstil und sowas. Bleib dran, schreiben kannst du schonmal. Der Rest ist Technik und alles, das kann man lernen, aber die Grundlagen scheinen schonmal gut.

    Danke, damit kann ich schonmal leben. :)

    Vielleicht war es etwas gemein, das so auf die Spitze zu treiben. Ich will damit auch niemandem zu nahe treten, meinetwegen dürfen ja alle Leute ihre Charaktere nennen, wie sie wollen und wenn fünf Apostrophe, zwei Zahlen, zehn Umlaute und zwanzig Konsonanten oder sonstige Sonderzeichen drin sind.


    Nein, wieso? Dafür sind wir doch in einem Forum, um uns über sowas auszutauschen. (Und das sage ich nicht bloß, weil ich gerade mit einer 9mm auf jeden anlege, der MEINE NAMEN NICHT GUT FINDET - AARRRGGHH !!)
    Ich finde es interessant, mich mit den verschiedenen Geschmäckern auseinanderzusetzen und zu sehen, wo der einzelne seine Grenze zieht oder ab wann man im Allgemeinen einen Namen mit einem verkniffenen Schmunzeln liest. Jeder kann seine persönliche Suppe kochen, keine Frage, aber es existieren nun mal diverse Meinungen dazu und sich bei so einem bezeichnenden Thema wie der Namensgebung, mal umzuhören, kann sicher nicht schaden.

    Wenn du, jetzt mal grob runtergebrochen, Apostrophen doof findest, dann ist das deine subjektive Meinung und da kann/sollte dir niemand reinreden wenn das deine fundierte Ansicht ist.

    Wenn man es komplett übertreibt, werden einem die Leser bei massivem Nichtgefallen schon auf die Füße treten. :D