huch, doppelpost der Story. Ka wie das passiert ist! Hä... jetzt ist der erste Post weg und es ist nicht mehr ein Doppelpost... ich bin verwirrt und setz den neuen Part darunter...
Huhu @Rainbow
kurz noch zu deiner Anmerkung mit den Beinen der Prinzessin, wo er drauf lag... ich habs nochmal ein wenig angepasst, weil es wohl nicht eindeutig genug war (mein Partner hatte es auch so abgesegnet... dabei war ich mir sooo sicher, dass es rüberkommt!)
"Sie seufzte, packte ihn am Arm und zog ihn zu sich. Und mit einem Mal sah er in den Himmel und sein Kopf lag auf ihren federweichen Oberschenkeln. Er konnte sie nicht berühren. Dementsprechend lag er natürlich nicht auf ihren Beinen, sondern auf dem Boden. Dennoch... in seiner Fantasie lag er, dank ihr, auf dem bequemsten Kissen der Welt. Auch wenn es nur eine Illusion war. Sie tätschelte seinen Kopf und strich ihm durchs Haar. Und endlich schlief er ein."
lg Kramurx
Marik und Hugo folgten der Fee zu ihrem Dorf. Es war vollkommen verwüstet,
Pfade zertrampelt und ehemals bewohnte, hohle Baumstümpfe umgestoßen und geplündert. Die Bäume, die Häuser und selbst der Boden waren mit Blut besudelt. Einzeln lagen gebrochen Flügel oder gar ganze Körperteile von Feen herum. Es war das reinste Chaos eines ehemaligen Schlachtfeldes. Schließlich hatten erst Marik und Hugo, dann der Bär das Dorf auseinander genommen.
Aus den Baumkronen kamen etwa vier dutzend Feen angeflogen und nahmen die beiden mit freundlichem Ton in Empfang: „Willkommen, oh Retter!“
Es war ein lauter Feenchor der sie synchron in Empfang nahm.
Eine alte Fee stach aus der bunten Menge hervor. Sie hatte als einzige ein paar Falten im Gesicht und musste schon sehr viel länger Leben als die anderen. Sie trug silbernes, kurzes Haar und wirkte trotz der Falten dennoch eher kindlich mit niedlichen Gesicht. Doch im Gegensatz zu der Schar um sie herum verstrahlte sie neben ihrem silbernen Licht auch eine gewisse Aura der Herrschaft. Zweifellos war sie die Anführerin, mutmaßte Marik allein vom Gefühl her, welches diese bestimmte Fee ihm vermittelte.
Die Fee an Mariks Seite verbeugte sich tief vor ihr, als die Anführerin ihr Lob aussprach: „Trudi, du hast deinen Auftrag gut gemeistert. Du hast dir eine Belohnung verdient.“
Zuvor schenkte Marik Trudi kaum Beachtung, doch jetzt fiel ihm auf, dass Trudi anders wirkte als der Rest der Feen. Ihr langes, violettes Haar reichte bis zur Hüfte. Es war ziemlich wild, aber nicht ungepflegt. Außer ihr trugen alle die Haare kurz, wie die Anführerin. Scheinbar war es so, dass die Feen die Farbe ihrer Kleidung den Haaren und dem leuchten der Aura entsprechend trugen, nur Trudi nicht. Sie widersprach diesem Bild und trug trotz ihrer violetten Haare die grüne, knappe Kleidung, die eben wirklich nur das Nötigste bedeckte.
„Ich, Trudi, bedarf keiner Belohnung. Dem Feenvolk gedient zu haben, ist Belohnung genug.“
„Ich verstehe. Dennoch sollen unsere Retter nicht denken, dass wir Helden nicht entsprechend entlohnen, wenn sie Erfolg haben“, sprach die Anführerin und nickte Trudis Worte ab.
Mit einem tiefen Atemzug brüllte sie: „ Trudi, du wertloser Abschaum!“
Trudi verzog ihr Gesicht, als hätte ein imaginärer Pfeil in ihr Herz getroffen.
„Du bist unwürdig Fee genannt zu werden!“
„AH!“, stieß sie hervor, errötete und begann laut zu keuchen.
„Und jetzt aus meinen Augen, bevor ich mich nicht länger beherrschen kann.“
Sie wandte sich von Trudi ab und würdigte sie keines weiteren Blickes.
„Diese – Diese herrliche, vollkommene Ignoranz meiner Existenz! Einfach-Einfach wunderbar!“
Die anderen Feen schüttelten nur ihre Köpfe.
„Entschuldigt mich ihr beiden, ich brauch dringend neue Unterwäsche. Bis später!“, rief sie zu Marik und Hugo und flog in eine der Hütten davon.
„Und nun kommt, Retter. Lasst uns den Plan besprechen, wie wir den Bären zur Strecke bringen, bevor er noch einmal Unheil über unser Dorf bringt.“
Marik und Hugo setzten sich jeweils auf einem Baumstumpf in der Dorfmitte. Die Feen hatten quasi ein Fest für ihre Ankunft vorbereitet. Ein für die Feen großer Tisch wurde bereitgestellt und mit Essen gedeckt. Für Marik und Hugo reichte der Tisch bis zu den Schienbeinen und die Baumstümpfe waren auch unbequem klein.
Marik schaute sich um. Sie hatten Zeit für ein Fest, aber waren noch nicht dazu gekommen das Dorf aufzuräumen? Das machte ihn irgendwie stutzig.
Die alte Fee nahm mit den anderen Platz und pries blaue Beeren auf den Tellern an. Und seltsame Blumen, die den Hortensien sehr ähnlich sahen. Ihr süßlicher Duft nach Kräutern erinnerte stark an eben jene. Nur was genau der Unterschied war, konnte Marik auf den ersten Blick nicht ausmachen.
„Was sind das für Blumen?“, fragte er in die Runde hinein.
Die Feen schauten erst verwirrt drein, dann tuschelten sie leise miteinander und wichen letztlich der Frage mit Schweigen aus.
Die Anführerin lieferte eine Antwort und begann mit einem schweren Seufzen.
„Heh. Trudi hat diese Dinger gezüchtet. Aber sie schmecken uns nicht. Wir benutzen sie zur Zierde.“
Mariks Gefühl jedoch bestand darauf, dass diese Pflanze zwar anders war, als die der Vegetarier, aber nahe an sie heran kam.
„Nun, meine Freunde, lasst uns den Plan besprechen.“
„Ihr wollt dem Bären also eine Falle stellen?“, fragte Marik.
„Wir planen eine Fallgrube. Doch es würde Wochen dauern, bevor wir solch eine ausheben könnten. Daher müsst ihr beide uns dabei helfen, dies zu bewerkstelligen. Sicher braucht ihr nur wenige Stunden, vielleicht einen Tag dafür. Das würde uns schon sehr helfen.“
„Wenn es nur das ist... Doch wie wollt ihr den Bären außer Gefecht setzen?“
„Wir haben ein Giftstaub entwickelt, das den Bären lähmen kann.“
„Das weiß ich bereits, aber wie sollen wir es dem Bären verabreichen? Muss er es fressen? Reicht es, wenn man ihn mit dem Giftstaub abwirft?“
„Das haben wir ehrlich gesagt noch nicht getestet. Aber ansonsten sieht der Plan wie folgt aus:
Fallgrube ausheben.
Bär wird in die Fallgrube gelockt.
Bär wird mit dem Gift gelähmt.
Bär wird getötet.
Allerdings haben wir noch keinen recht sinnvollen Weg entwickelt, wie genau wir den Bär anlocken, ohne jemanden von uns opfern zu müssen. Da wir nur noch recht wenige sind und quasi vor der Auslöschung unseres Volkes stehen...“
Wäre der Zombiebär nicht so ein schrecklicher Gegner, würde Marik den Plan für recht einfach halten. Doch ob er Erfolg hatte, hängt von vielen Faktoren ab, befand er. Ließ der Bär sich wirklich in die Grube locken? Und wenn ja, wie?
Da kam ihm auch gleich ein Gedanke: „Ich weiß wie wir ihn anlocken. Er greift mich und Hugo immer an, wenn wir schlafen. Also werden wir beide uns einfach schlafen legen, während ihr euch in den Bäumen versteckt. Er taucht auf, fällt in die Grube, ihr betäubt ihn und dann töten wir ihn.“
„Wir vertrauen auf euren Erfolg in der Sache“, entgegnete sie.
Niemand hatte die blauen Beeren auf dem Tisch angerührt.
Etwas Abseits vom Dorf hatten Hugo und Marik begonnen die Grube im Sumpf auszuheben. Hugo arbeitete mit nur einer Hand, während sein anderer Arm schlaff herunterhing. Knietief waren sie bereits gekommen. Am Rande saß die Prinzessin und ließ die Beine baumeln, während sie den beiden gelangweilt zusah. Marik hatte es anfangs selbst kaum glauben können, aber seine Hände waren nicht mehr gebrochen. Scheinbar hatte Ross recht gehabt, mit der Behauptung, dass er unglaubliche Selbstheilungskräfte besaß.
Marik lag schon seit dem Kampf gegen den Bären die Frage auf dem Herzen, wie es wohl um Hugos Arm stehen würde. Er hatte die Wunde bisher soweit er konnte ignoriert. Schließlich war Hugo ein stolzer Kraftprotz und Krieger, der niemals zugeben würde, dass er schwer verletzt worden war. Aber gerade jetzt, wo die beiden mit ihren Händen die Grube aushoben, bemerkte Marik wie schwer es Hugo getroffen hatte. Natürlich, schließlich hatte der Bär mehrere Male in Hugos Schulter gebissen und einiges an Fleisch herausgerissen. Die beiden tiefen Bisswunden waren sehr gut zu erkennen, als Marik einen schnellen, unauffälligen Blick hinüber warf. Vom schlaffen Arm abgesehen, schien Hugo sonst frohen Mutes zu sein. Motiviert grub er sich mit seiner riesigen Hand unermüdlich weiter nach unten. Zum Glück stand ihnen kein richtiger Kampf gegen den Bären bevor. Sie hatten vorher schon keine Chance und jetzt erst recht nicht, wo Hugo wahrscheinlich nicht mal seine halbe Kraft aufbringen konnte.
Plötzlich tauchte ein bekanntes Gesicht über ihnen auf: „Freunde! Ich, Trudi, bin zurück! Und wie ich, Trudi, sehe, kommt ihr beide gut voran!“
Doch statt auf sie zu reagieren, arbeiteten beide weiter. Ohne sich vorher abzusprechen, hatten beide entschieden Trudi zu ignorieren.
Sie fasste sich ans Herz und flog näher heran: „Ihr kommt gut voran!“
Wieder keine von ihr erhoffte Reaktion.
Diesmal flatterte sie genau vor Marik Gesicht auf und ab, ihr eigenes färbte sich langsam rot. Sie winkelte die Arme an und legte ihre Hände auf den Hüften ab: „Ignoriert ihr mich etwa? Ihr wisst aber schon, dass mich sowas eher erregt, als dass es mich aufregt?“
Marik hatte sich im Dorf der Feen zuvor umgehört. Trudi war auch bei den Feen als sonderbar bekannt. Oder besser gesagt ihre Familie. Ihre beiden großen Schwestern. Die eine fluchte fürchterlich und die andere bot jedem ihren Körper an. Und beide hatte Marik beim Überfall gefressen.
Die anderen Feen waren allesamt normal. Nur Trudi eben nicht. In dem recht zügigen Gespräch mit den anderen Feen erkannte Marik schnell Trudis Stellung in dem Dorf. Sie war mit ihren Schwestern Außenseiter gewesen. Und nun war sie allein. Er ignorierte sie nicht, weil er sie als anders oder nervig befand. Schuldgefühle hatten ihn übermannt und er wusste nicht, wie er nun mit ihr sprechen sollte.
Seine Prinzessin war es, die auf ihn zu kam und ihre Hand auf seine Schulter legte. Mit einem tiefen, alles sagenden Blick, von ihren blauen Augen, ermunterte sie ihn. Er schluckte seine Gefühle herunter: „Was führt dich zu uns, Trudi?“, fragte Marik, bevor sie von ihrer Lust übermannt wurde.
„Huh?“
Ihr Kopf war schon knallrot angelaufen und sie keuchte schwer.
„Du... bist doch nicht zufällig hier?“
„Oh, richtig.“, sie beruhigte sich langsam wieder, „Ich wurde persönlich beauftragt euch zu beaufsichtigen!“
„Uns beaufsichtigen?“
„Kufufufu,“ lachte Trudi finster, „Da ich euch beide für die Arbeit rekrutiert habe, bin ich in der Gunst der Anführerin stark gestiegen. Und wenn ich euch jetzt noch erfolgreich antreibe das Loch fertig zu bekommen, dann, oh Freunde, dann!“
Sie streckte stolz ihre Brust heraus, welche ihr beinahe aus der knappen Kleidung gerutscht wäre.
„Aha? Du benutzt uns also für deinen Aufstieg?“
„Kufufufu! Hopp hopp, weniger reden, mehr arbeiten!“
„Heh,“ seufzte Marik. Dabei war es Trudi, die ihn von der Arbeit abhielt.
„Ah! Stopp, Stopp, Stopp, Stopp!“, rief sie und flog zwischen den beiden hin und her.
„Was hast du denn nun schon wieder?“
„Ich soll euch doch auch noch beglücken!“
„Ähm, was?!“
Trudi verzog erschrocken über ihre schlechte Wortwahl das Gesicht: „Mit Essen! Ich soll euch mit Essen beglücken!“
„Ahhh. Nein, Danke.“
„Doch, doch! Ich hole es schnell!“
Sie sauste davon.
Marik kratzte sich etwas verloren am Hinterkopf, Hugo merkte an: „ Trudi merkwürdig.“
Sie warteten einen Moment und beschlossen dann wieder an die Arbeit zu gehen. Erst nach einer Weile tauchte Trudi am Boden entlang fliegend wieder auf. In ihren Händen trug sie gebündelt in einem Netz die neue Unterart der Hortensien, welche die Feen zur Zierde benutzen.
Sie ließ sich erschöpft neben der Grube fallen und wischte sich über die Stirn: „ Puh! Da bin ich wieder und ich hab noch mehr für euch.“
Aus ihrer Kleidung zog sie zwei blaue Beeren. Und da sie keine Taschen hatte, mussten sie die kleine Reise über an ihrem nackten Körper auf und abgerieben sein.
„Trudi, wir brauchen wirklich nichts.“
„Warum so lang gedauert, Trudi?“, fragte Hugo.
„Ah. Ja...“
Marik bemerkte dass Trudis weiße Regenbogenhaut eine rötliche Verfärbung angenommen hatte. Sie hatte wohl geweint?
„Ich wollte meine beiden Schwestern fragen, ob sie mir helfen,“ antwortete sie mit einem dicken Kloß im Hals, „ Ich, Trudi,konnte sie aber nirgends finden... Ich, Trudi, hab ver-vergessen, dass sie - dass sie nicht mehr sind. Dass meine großen Schwestern – dass sie weg sind... wäre ich nur bei ihnen geblieben, wuuu!“
Tränen kullerten ihre Wangen herunter. Sie vergrub ihre Hände im Gesicht und zerrieb sich die Augen. Sie hatte scheinbar tiefe Schuldgefühle.
Marik schwieg. Die gestohlenen Erinnerung ihrer Schwester drängte sich ihm auf. Trudi hatte sich dem Scout-Trupp angeschlossen, um neue Freunde zu finden. Ihre beiden Schwestern waren dagegen und hatten sich damit abgefunden, dass die Drei allein in dem Dorf waren. Sie stritten sich und Trudi flog wutentbrand davon. Sie schloss sich dennoch dem Trupp an und erkundete mit ihnen ein neues Gebiet im Sumpf.
„Trudi einsam?“, fragte Hugo.
Sie schniefte Schnodder in der Nase hoch und nickte langsam.
„Hugo auch einsam. Große Schwester auch weg.“
„Huh? Ist sie auch... tot?“, sie schaute zu Hugo.
Hugo schüttelte den Kopf.
„Gefangen. Von Menschen.“
Warte. Warte warte warte. Hugos große Schwester und gefangen von Menschen?
Mariks Blick traf die Prinzessin. Er erinnerte sich zurück an die Situation, als sie besorgt neben dem verletzten Hugo hockte, nach der Gasexplosion. Sie hatte versucht es ihm zu sagen.
Er. Mein. Kleiner. Bruder!
Hugo, der stärkste und größte aller Kraftprotze war der kleine Bruder von dem zierlichen, kleinen Engel mit blauen Augen?
„Wie wurde sie gefangen?“, fragte Trudi. Ihr Blick klarte etwas auf.
„Hugo war schuld... Hugo ganz allein. Hätte Hugo besser aufgepasst...! GRRRAH!“
Er schlug mit seiner Faust in den Boden und hinterließ einen tiefen Abdruck.
Trudi flog zu ihm und tätschelte seinen Kopf: „Schon gut, Hugo! Du kannst bestimmt nichts dafür, wenn sie dir jemand wegfängt!“
„Hugo will Rache. Marik bringt Rache. Eines Tages.“
„Ich, Trudi, will auch Rache! Der Bär muss sterben!“
„Menschen müssen auch sterben!“
Gemeinsam jaulten sie laut ihre Wut in den Himmel hinauf.
JAUUUL!
Entkräftet und heiser verstummten sie nach einer Weile. Trudi ging es deutlich besser. Und Hugo hatte wohl auch schon seit einiger Zeit eine gewisse Wut im Bauch gehabt.
„Wie überstehst du diese Einsamkeit, Hugo?“, fragte Trudi neugierig.
„Marik.“
„Marik?“
„Ich?“
„Marik wird große Schwester befreien. Daran glaubt Hugo ganz fest. Marik wird auch Bären töten.“
Sie lächelte: „Daran glaub auch ich, Trudi, ganz fest. Und außerdem hab ich, Trudi, noch eine dritte, große Schwester! Aber sie ist schon lange lange fort.“
„Eine dritte Schwester? Vielleicht können wir ja nach ihr suchen? Wie sieht sie denn aus?“, fragte Marik, der neue Hoffnung schöpfte.
Trudi überlegte: „Sie hat lilafarbenes Haar wie ich, Trudi. Und sie trägt lilafarbene Kleidung. Und sie mochte schon immer Hühner.“
„Hüh-Hühner?!“
„Oh ja! Sie sagte, als sie wegging, sie wolle bei Hühnern leben, weil sie Hühner lieber mögen würde, als Feen.“
Marik verstummte. Eine lilafarbene Fee, die bei Hühnern lebte. Da kam ihm tatsächlich eine Fee in den Sinn.
„Ähm... können Feen eigentlich zaubern?“
„ Oh ja! Aber nur die aller aller aller wenigsten Feen können zaubern. Sie sind die Elite der Elite. Aber – sie sind tot.“
„Tot?“
Sie nickte.
„Der Bär hat sie wohl im Schlaf gefressen...“
„Und... könnten sie sich... nur rein theoretisch... in die Luft sprengen?“
Trudi kratzte sich am Kopf: „Das machen sie nur aus reinster Verzweiflung.“
„Und deine Schwester... konnte sie... zaubern?“
„Oh ja! Sie war die beste Zauberin des ganzen Dorfes! Aber sie mochte nunmal niemanden.“
Dann war es sehr wahrscheinlich, dass die erste Fee, der er begegnet war, Trudis große Schwester war. Er wandte sich dem Essen zu, um auf ein neues Thema zu lenken: „Was sind das eigentlich für Blumen, Trudi? Ist das eine Unterart der Hortensien?“
„Kufufufu. Ich, Trudi, hab sie persönlich aufgezogen! Es sind die schönsten Blumen der Welt. Aber niemand mag sie...“
Sie ließ den Kopf hängen.
Plötzlich griff Hugo zu und nahm sich die Hortensien.
„Hugo?“, fragte Marik verwundert.
Diesem lief das Wasser im Mund zusammen. Er stopfte sich die Pflanzen in den Mund.
NOMNOMNOM.
„Hugo, die sind doch nicht zum Essen!“
„Hmmm! Lecker!“
„Was?! Du – du findest sie... lecker???“, hinterfragte Trudi.
„Dann probier noch die Beeren! Die Anführerin hat gesagt, es seien die leckersten Beeren der Welt! Wir haben sie vor kurzem erst entdeckt, aber außer euch beiden, darf sie niemand kosten!“
Bitte was? Marik wurde stutzig. Irgendwas stimmte hier nicht.
Sie nahm die beiden Beeren und flog zu Hugo: „ Los, Mund auf und rein damit!“
Und mit einem Happs verschwand Trudi samt der Beeren in Hugos Mund.
NOM!
„Nein Hugo! Nicht Trudi fressen!“
„Hm?!“
BUAHR!
Und spuckte sie samt der Beeren wieder aus.
Sie landete auf dem schlammigen Boden und war von oben bis unten mit Zombiesabber und blauen Saft beschmiert.
„Irgh!“, gab sie von sich und schwang ihre Arme. Dicke Flatschen landeten neben ihr auf dem Boden.
„Wofür war das denn?!“, kreischte sie.
„Trudi süß. Hugo wollte wissen, ob Trudi auch süß schmeckt,“ erklärte Hugo.
Sie schaute ihn verwirrt an: „Ich, Trudi, soll süß sein?“
Hugo nickte. Sie errötete daraufhin schlagartig.
„Das... das hat noch niemand zu mir gesagt. Was genau ist denn an mir süß?“
„Trudis Haut! Sie erinnert Hugo an große Schwester!“, antwortete er sofort, packte sie erneut und drückte ihr einen dicken Kuss auf den Kopf.
Schmatz!
„IRGH! Hör auf! Schon gut, ich hab ja verstanden, dass du wegen mir hin und weg bist!“
Und noch ein Kuss versiegelte ihre Lippen. Sie versuchte sich mit aller Kraft gegen den Kussmund mit ihren kleinen Händen zu wehren, aber auch mit halber Kraft war Hugo natürlich stärker als sie.
SCHMATZ!
„Ähm... Hugo? Ich glaube du bringst sie mit deinen Küssen um.“
„Uh,“ sagte er und setzte Sie auf dem Boden ab.
Sie schwieg. Zum ersten Mal hatte sie nichts zu sagen oder zu entgegnen. Mit einem Mal wandte sie sich in die Richtung des Dorfes der Feen und flog wortlos davon. Wenn Marik die Situation richtig einschätzte, hatte Hugo ihr soeben ihren ersten Kuss genommen.
„Hugo?“
„JAAAH?“
„Ist mit dir alles in Ordnung?“
Hugo nickte.
„Hast du dich wirklich in Trudi verliebt?“
Konnten die Zombies überhaupt jemanden lieben? Am ehesten war in diesem Moment, dass er durch die Hortensien beeinflusst wurde, befand Marik.
Schließlich hatten die Hortensien der Vegetarier auch eine berauschende Wirkung. Wäre es so abwegig an einen anderen Effekt dieser hier zu glauben?
Trudi war erstmal verschwunden und wird wohl nicht wieder so schnell auftauchen, vermutete Marik. Hugo lächelte noch immer und wirkte irgendwie glücklich, nachdem er Trudi zwei Küsse stehlen konnte. Beide machten sich wieder an die Arbeit.