Hey Etiam !
Hach, da ist ja doch jemand gestorben, der Tjelvar nicht unwichtig war. Die Dramaqueen in mir reibt sich die Hände.
Sehr dramatisch rübergebracht auf jeden Fall. Sehr nachvollziehbar auch, dass Tjelvar da erstmal zum Berserker wird - fand ich gut beschrieben. Ansonsten bin ich gespannt, was in der Kirche noch so auf ihn wartet.
Hier fehlt nicht nur ein Anführungszeichen, auch hab ich mich sofort gefragt, was das sein soll. Klar, es wird gleich später aufgeklärt, aber es schafft zunächst Verwirrung, und das dann auch noch so unvermittelt am Anfang...
Straßen und Gassen der Stadt hetzte. Er sprang über Zäune und Mauern
In diesem Abschnitt (also dem ganzen Post) fiel mir immer wieder auf, dass du Dopplungen wie diese benutzt. Straßen und Gassen, Zäune und Mauern, das ist jeweils dasselbe. Der Prägnanz zuliebe würde ich hier auf das Wesentliche kürzen.
Sein Herz hämmerte wie wild in seiner Brust, und die Panik, welche er in diesem trug,
Diesen Satzteil empfinde ich ein bisschen als Stilbruch, da er so geschwollen daherkommt. Ich würde "welche er in diesem trug" wegkürzen. Jeder weiß, dass man Panik ja in sich hat.
Die Straße, die auf geradem Weg zum Platz führte, an dem auch die Kirche Stand war, gesäumt mit Leichen.
Huch! Was ist das?
Korrekt müsste es heißen:
Die Straße, die auf geradem Weg zum Platz führte, an dem auch die Kirche stand, war gesäumt von Leichen.
Ihm wurde erst jetzt klar, dass die Stadt um ihn herum so totenstill war, dass ihm gar nicht aufgefallen war, dass er wieder Töne hörte.
Warte, was? Die Stadt ist totenstill - aber er hört Töne? Das ist widersprüchlich, ich würde es treffender formulieren. Ich kann mir schon denken, was du sagen willst, nämlich dass das Kampfgemetzel abgeflacht ist und er nun die kleinen Laute wieder wahrnehmen kann? So wie es da steht, finde ich es ein kleines bisschen paradox.
Ein Licht, das durch den dichten Nebelvorhang schimmerte
Seehr seeeeehr schön!!!!
Es fühlte sich an, als würde das Blut in seinen Adern sieden und seine Muskeln waren bis zum äußersten gespannt. Er war benebelt und berauscht zugleich. Ein unbändiger Kampfeswille kam in ihm auf und beflügelte ihn.
Hier haben wir wieder ein Beispiel für das "Zäune und Mauern"-Prinzip, dem du in diesem Abschnitt folgst: alles doppelt schreiben. Wir haben Blutrauschen in den Adern und Muskelspannungen. Benebelung und Berauschung. Das steht ja alles für dasselbe. Für eine treffende Aussage: Nämlich, sein Körper signalisiert ihm Angriffsbereitschaft und Kampfwille - benutzt du jede Menge Metaphern. Ich würde hier sagen, weniger ist mehr.
Ansonsten hab ich nix zu meckern. Inhaltlich bin ich wieder gespannt, wie es weitergeht. Hut schon mal ab wegen Erik. Das macht nicht gleich jeder. Falls du es gern wissen magst, ich hatte beim Lesen nicht irgendwie Trauergefühle o.ä., ich war zu fasziniert von Tjelvars Reaktion. Allerdings glaube ich, dass seine "Trauer" etwas zu früh kommt. Im Prinzip hat er für eine derartig tiefgehende, reflektierende Emotion wie Trauer ja noch gar keine Zeit, eigentlich müsste er unter Schock stehen und könnte sogar etwas wie kurze Gefühllosigkeit spüren, bevor er sich dann wutentbrannt in den Kampf stürzt - was du ja hervorragend umgesetzt hast.
Liebe Grüße!
Stadtnymphe