Vom Werden und Vergehen.
Heute, das Gestern von morgen.
Die neue Zeit im alten Raum.
Selber Kummer, neue Sorgen.
Simples Wesen spürt es kaum.
Lauf des Kreises, unendlich lang,
Illusion des Menschen, Wahn der Natur,
Zieh'n Raum und Zeit an einem Strang.
Wie tauendes Eis, so zart, so pur.
Überall. Mal dort, mal hier.
Ein Gefühl, ein Ding, ein Wort.
Überall. In mir, in dir.
Überall und niemals fort.
Immer beschütztend, All bewachend,
Umgibt es uns, und doch unnahbar.
Begann's doch laut, so rau und krachend,
Nun unbestimmt und unsichtbar.
Wenn Sonne dann den Monde küsst,
Der Zeiten Zahn, ob Tag ob Nacht.
Der erste Strahl den Schatten trifft,
Erst Hahn und dann der Uhu wacht.
Allgegenwärtig, doch vergänglich.
Nicht bestimmt für unsren Sinn.
Verdrossen Mut, der Raum verdrängt sich,
Masse schwindet, Zeit gerinnt.
Ohne Zeit kein Wandel.
Kein Wandel ohne Zeit.
Raum und Zeit verhandeln.
Der Raum hat sich befreit.
Leicht gestrickt und so zerbrechlich,
beinah gemächlich, doch geschwind.
Still und leise, tief bedächtig,
Gebärt der Tot ein neues Kind.
Expansion im Universum.
Vom Sterben und Entstehen.
Ein Lied aus der Entfernung,
Vom Werden und Vergehen.
Zeit verschwendet, Raum verloren.
Raum und Zeit wurden Feind.
Der süße Apfel zwar vergoren,
Doch sein Same bald schon keimt.