Beiträge von Kisa

    Kirisha danke schön. Das ist lieb von dir. Ich muss zugeben daß ich die Geschichte spontan zusammengeschrieben habe, aber ja die Figuren habe ich tatsächlich auch für eine andere Geschichte geplant die aber irgendwie nie über den Gedanken und die ersten Stichpunkte hinaus gekommen ist... Aber vielleicht wäre das doch noch mal etwas was ich genauer ins Auge fassen müsste :hmm:

    xoxo

    Kisa

    Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende und hoffe mal, dass euch mein neues Kapitel gefällt und das Wochenende verschönert :D

    Kapitel 9: Begegnung mit dem König

    Mit den Gedanken immer noch dabei, sich einen Fluchtweg aus dem Thronsaal zu suchen, schloss Kisara zu Talon auf. Dieser stand in steifer Haltung vor dem Podest, auf dem sich der Thron befand. Der Prinz und Heerführer verneigte sich elegant vor dem König von Ralkon und nahm dann wieder Haltung an.
    Kisara hingegen, sank ergeben auf das linke Knie nieder und beugte das Haupt, um dem Herrscher von Ralkon ihren Respekt zu zollen. Dabei fielen ihr ihre schwarzen Haare wie ein kleiner Wasserfall über die Schulter und verschleierte so die Sicht des Monarchen auf ihr Gesicht.
    „Mein Sohn“, begrüßte Terilon seinen Sohn mit knappen Worten.
    „Eure Majestät“, gab Talon zurück und wirkte dabei nicht einmal mehr halb so charmant und freundlich, wie er es vor wenigen Augenblicken noch gewesen war.
    Terilon kniff seine alten Augen etwas zusammen und fixierte mit ihnen Kisara, die immer noch auf das Knie gesunken dahockte und den Kopf gesenkt hielt. Sie wartete ergeben darauf, dass ihr der König erlaubte sich wieder zu erheben. „Wen hast du mir da mitgebracht, Talon?“, wandte sich der König fragend an seinen Heerführer und blickte mit abschätziger Miene auf die junge Frau und deren einfache Kleidung, die augenscheinlich überhaupt nicht in so ein herrschaftliches Schloss gehörte, hinab.
    „Dies“, begann Talon zu sprechen und wies mit der Hand auf die Schwarzhaarige neben sich, „ist Kisara, die Gehilfin des Goldschmiedes“, klärte Talon seinen Vater auf und hoffte, dass diese kleine Erläuterung schon ausreichen würde, um dem König das bestellte Geschenk in Erinnerung zu rufen.
    „Wie meinen?“
    „Meister Baltreon, der Goldschmied, bei dem Ihr das Geschenk meiner Schwester in Auftrag gegeben habt“, holte Talon weiter aus und verdrehte innerlich die Augen über die Begriffsstutzigkeit seines Vaters.
    „Ah…, ja ich erinnere mich“, stimmte der ältere Mann nun nickend zu und blickte die junge Frau jetzt auch mit anderen Augen, als zuvor, an. „Erhebt Euch“, wandte er sich an Kisara, diese befolgte den Befehl des Monarchen. „Habt Ihr es dabei?“
    „Ja, Eure Majestät“, erwiderte sie mit leiser Stimme auf die Frage des Königs und holte die samtbezogene Schmuckschatulle aus der kleinen Umhängetasche, die sie sich um die Schulter geschlungen hatte. Sie hielt Terilon die Schachtel hin, allerdings ohne diese zu öffnen.
    „Ihr solltet sie vielleicht öffnen, damit man auch sehen kann, was darin liegt, meint Ihr nicht auch?“, bemerkte der König spitz und warf einen abfälligen Blick auf die nervöse Frau, deren Finger leicht zitterten, bei seinen höhnischen Worten.
    „Oh…, ja. Verzeiht“, entschuldigte sich Kisara und versuchte das Zittern ihrer Finger unter Kontrolle zu bekommen. Sie musste sich beruhigen und aufhören sich so dumm zu verhalten. Das warf nun wirklich kein gutes Licht auf sie oder Meister Baltreon.
    Ungeschickt öffnete sie das kleine Kästchen und offenbarte dem Herrscher und dessen Sohn das Meisterwerk, an dem der Goldschmied die letzten Tage gesessen und sein ganzes Herzblut hatte hineinfließen lassen. Damit der König mit diesem ausgefallenen Schmuckstück zufrieden sein würde und es seiner Tochter zur Ehre gereichte.
    Als Kisara die Schatulle geöffnet hatte, hörte sie, wie Talon neben ihr die Luft einsog und die Halskette mit bewundernden Augen betrachtete. „Sehr ausgefallene Handarbeit“, bemerkte er an sie gewandt und nickte zufrieden mit dem Kopf und wusste, dass seine kleine Schwester von dieser Kette ganz begeistert sein würde.
    „Caan!“
    Der Leibwächter hatte sich zu den anderen Soldaten an der Seite des Podiums zurückgezogen und die junge Frau mit wachsamen Augen beobachtet, während er in seine steife, militärische Haltung zurückgefallen war und mehr als Statue denn als Mensch hätte gelten können.
    „Ja, Eure Majestät?“, wandte er sich fragend an den König und wurde durch dessen Worte aus seiner Starre gerissen.
    „Geleitet die Gehilfin des Goldschmiedes wieder hinaus“, wies er den Leibwächter an und machte eine fuchtelnde Handbewegung mit der er sie entließ.
    „Sehr wohl!“, erwiderte Caan mit knappen Worten, verneigte sich respektvoll und kam dann auf Kisara zu, die dem Hünen mit nervöser Miene entgegensah.
    Als Caan sie erreicht hatte, nahm er ihr die kostbare Ware aus den Händen und überreichte sie Talon, der mit einem finsteren Blick auf die Schachtel hinunterschaute.
    „Du könntest ein wenig Dankbarkeit zeigen, Vater. Immerhin wird dieser Mann tagelang gearbeitet haben, um diese Kette zu fertigen. Da kann auch seine Gehilfin Höflichkeit erwarten, dass sie den Weg auf sich genommen hat, um diese bei uns abzuliefern“, bemerkte der Prinz mit fester, missbilligender Stimme an seinen Vater gewandt, der nur ein unwilliges Schnauben von sich gab. Auf die Worte seines Sohnes gab er augenscheinlich nicht sonderlich viel.
    Während Vater und Sohn sich weiter niederstarrten, wurde Kisara von Caan am Arm gepackt und mehr oder weniger sanft aus dem Thronsaal bugsiert.
    „Ist er immer so?“, rutschte ihr die Frage heraus, während sie die unzähligen Gänge des Schlosses einmal mehr durchquerte, um zurück zum Eingangstor zu gelangen.
    „Der König muss sich vor seinen Untertanen nicht rechtfertigen“, herrschte Caan Kisara rüde an und schubste sie vor sich her. Ihm gefiel es augenscheinlich nicht, dass sie überhaupt den Palast betreten hatte. Immerhin hatte er Talon noch davor gewarnt sie durchzulassen und auch noch zu begleiten.
    „Das vielleicht nicht“, gab sie zu und biss sich auf die Unterlippe. „Aber netter hatte ich ihn mir schon vorgestellt, bei den Lobesliedern, die immer über ihn gesungen werden. Keiner verliert auch nur ein schlechtes Wort über ihn.“
    „Das ist gut zu wissen“, erwiderte der Leibwächter knapp. „Aber seine Art mag daran gelegen haben, dass er ganz genau weiß, was in seinem Schloss vor sich geht. Es ist ihm nicht verborgen geblieben, dass sein Sohn sich seinen Befehlen widersetzt hat, um Euch zu begleiten“, klärte er sie auf. „Deswegen haben seine Worte mehr Prinz Talon gegolten als wirklich Euch.“
    Kisara legte den Kopf schräg, als sie einen raschen Blick in das Gesicht des grimmig dreinblickenden Mannes warf. „Nun, dann will ich lieber nicht mit dem Prinzen tauschen“, gab sie zurück, als sie die Eingangstore des Palastes erreichten und diese von den Soldaten, die dort wache hielten, geöffnet wurden.
    „Ich auch nicht“, stimmte Caan ihr mit knappen Worten zu und schaute sie dann mit einem durchdringenden Blick an. „Ich schlage Euch vor, dass Ihr Euch lieber weiterhin von der königlichen Familie fernhaltet, Mellarah. Es wirft kein gutes Licht auf den Prinzen, wenn er wegen Euch Ärger mit seinem Vater bekommt. Dafür ist seine Stellung bei Hofe zu angesehen, um sie mit Kleinigkeiten zu beschmutzen“, bemerkte er mit finsterer Miene und neigte den Kopf in Richtung der Soldaten, die an den Toren ihren Dienst taten. Mit einem raschen Kopfnicken wies er sie an, das Portal hinter der jungen Frau zu schließen, die mittlerweile durch dieses hindurch geschritten war.
    Mellarah? Hat er ich gerade wirklich so genannt? Das kann nicht sein! Das darf nicht sein!, schoss es Kisara panisch durch den Kopf. Sie versuchte sich ihr entsetzen nicht anmerken zu lassen, damit der Leibwächter nicht bemerkte, dass er mit seiner Andeutung ins Schwarze getroffen hatte.
    Sie musste alles leugnen und abstreiten, sonst würde sie nicht überleben. Innerlich war sie wie erstarrt und brachte daher auch nichts Konstruktives heraus.
    „Wa…“, ergriff Kisara das Wort, als sie zu ihm herumfuhr, und wollte von dem Leibwächter eine Erklärung verlangen, allerdings wurde ihr das Palasttor vor der Nase zugeschlagen. Da sie nicht so ganz den Zusammenhang sah, den er anscheinend zwischen ihrem Auftauchen und den rüden Worten des Königs sehen konnte. Sollte sie wirklich für Schwierigkeiten oder gar Spannungen zwischen den Blaublütigen gesorgt haben, alleine damit, dass sie ins Schloss gekommen war? Das konnte sie sich nur schwerlich vorstellen. Dennoch nagte diese Frage innerlich noch an ihr, als sie ihren Heimweg antrat.
    Sie hatte zwar noch einige einmal versucht in den Palast zu gelangen, um von Caan Antworten zu fordern auf die Fragen, die ihr wild durch den Kopf schossen. Sie hatte mehrfach versucht an den Wachen vorbeizukommen, wurde aber jedes Mal davon abgehalten. Die Soldaten hatten sich strikt geweigert sie noch einmal einzulassen. Deswegen blieb ihr nichts anderes mehr übrig, als den Weg nach Hause, beziehungsweise zur Goldschmiede, anzutreten und darauf zu hoffen, dass diese ganze Situation nicht negativ auf Baltreon zurück fiel. Nur weil sie zu schusselig gewesen war, den Passierschein gleich parat zu haben, und damit dann auch noch Zeit zu vertrödeln und dem Prinzen in die Arme zu laufen, sollte sein guter Ruf nicht darunter leiden.
    Sie konnte nur hoffe, dass Caan niemals mit seiner Vermutung zum König gehen würde. Sollte er dies tun, wäre ihr Leben verwirkt, egal ob sie es beweisen könnten oder nicht. Alleine der Verdacht würde ausreichen, um sie hinrichten zu lassen. Sie musste verschwinden, bevor irgendetwas davon in die Wege geleitet werden könnte. Sie musste weg und alles und jeden der ihr lieb und teuer war, hinter sich lassen. Sie musste einmal mehr neu anfangen, weit, weit weg von hier!

    Etiam ich bin ein bisschen weiter gekommen :D Habe nunmehr den Part 98 hinter mich gebracht und stecke immer noch am Anfang und mitten in der Schlacht! Ich finde dass du auch diesen Part wunderbar beschrieben hast. Man kann sich alles sehr gut vorstellen, sowohl die Gefühlsebene als auch die Handlungen und den Denkweisen der Charaktere. Einige kleine Sachen sind mir aber dennoch aufgefallen.


    „Was dann? Willst du beweisen das du stark du geworden bist?“

    Sie krallte ihre Finger in den Stoff ihrer Hose und ließ ihrer Trauer freien lauf. Ihr Weinen schallte durch Nekjols Haus und zerriss Tjelvar das Herz.

    Also hier bin ich mir selbst nicht ganz sicher, würde aber meinen, dass das "lauf" groß geschrieben werden muss, aber sicher bin ich mir nicht :/

    Ich werde dann mal brav und artig weiterlesen und schauen, was du noch so alles für deine Leser bereit hälst :D

    xoxo
    Kisa

    Dann sollten sie besser nicht nochmal darüber nachdenken ... immerhin kommt es ihr ja zum Vorteil, dass man sie für unauffällig und ungefährlich hält :rofl:

    Jip! Bloß nicht nachdenken! So lautet die Devise, die die Wachen dort verfolgen ;) Kommt Kisara natürlich zu Gute, genau wie du vermutet hast :D Mal schauen, ob das auch so bleiben wird....:spiteful:

    Ich finde es etwas komisch, dass man sie überhaupt zurückfallen/stehen lässt. Bei der Sicherheitsstufe, die dort herrscht, wirkt das doch arg nachlässig, eine Fremde mehr als ein paar Schritte zurückfallen zu lassen. :hmm:

    Hm.... ja, da ist was wahres dran. Da muss ich mir nochmal etwas anderes überlegen... vielleicht einer der Wachen, der sie von hinten anstößt und so zum weitergehen auffordert?! :hmm:

    Kyelia danke schön für deinen kommi. Der regt sehr zum nachdenken an. Ich muss über dieses Kapitel wohl noch mal drüber gehen. Danke dafür :friends:

    xoxo
    Kisa

    Ich habe dann auch hier einmal weiter gelesen nachdem ich endlich die Zeit dafür gefunden habe :)  Feron ich bin noch nicht allzu weit gekommen, fand den Post 5 aber sehr gelungen in seinen Beschreibungen, allerdings sind mir auch einige Kleinigkeiten aufgefallen, die ich mal angemerkt habe :whistling:

    „Ich habe es vergessen“ (Komma) keuchte sie mit geweiteten Augen.

    „Bitte belasten Sie sich nicht damit. Es ist noch genug Zeit. Ich erledige das selbst".

    Hier müssten einmal die Anführungszeichen in der Mitte der wörtlichen Rede weg. :blush:

    „Mutter hat ihre Buch-Club-Besprechung.„ (Komma und dann klein weiter) Sprach er weiter. „Und Pricilla würde an Ausschlag erkranken, wenn sie versehentlich zu viel Spaß hat. Können Sie sich etwas Traurigeres vorstellen als einen Spieler, der ein Tor erzielt, aber von niemandem bejubelt wird? Also Ich kann es nicht!“

    „Nein.“ (Komma und dann klein weiter) Beharrte sie und riss ihre nassen Finger aus seinem Griff, nur um seine Hände sofort mit einem Spülhandtuch trocken zu tupfen. „Ich brauche keine Pause und ich will auch nicht nochmal sehen, wie mein Junge vom Pferd fällt und sich die Knochen bricht“.

    "Meine Schulter war nur ausgekugelt, nicht gebrochen.“ (Komma und klein weiter) Protestierte er und presste schmollend die Lippen aufeinander.


    „Was tust du jetzt!?“ (Komma und klein weiter) Blaffte sie ihn an. Hör und sichtbar am Ende ihrer Geduld.

    Die alte Haushälterin schloss die Augen, schmunzelte und schüttelte resignierend den Kopf. „Sturkopf!“ (Komma und klein weiter) Schimpfte sie. „Ich werde da sein und dir den Korb mitbringen. Aber du versprichst mir, dass du friedlich spielst und niemandem weh tust. Vor allem dir selbst nicht.“

    Ihre beiden Kinder wurden still, setzten sich gerade hin und achteten darauf, dass ihre Ellenbogen die Tischdecke nicht berührten.

    „Guten Morgen, Kinder.“ (Komma und klein weiter) Zirpte sie und nickte ihnen nacheinander zu.

    „Was bespricht der Buchclub heute?“ (Komma und klein weiter) Erkundigte er sich mit gespieltem Interesse.

    „Danke, Mutter.“ (Komma und klein weiter) Sprach er und setzte sein Frühstück dann schweigend fort.


    So, dass war es dann von meiner Seite aus. Ich werde die Tage dann mal weiter lesen.

    xoxo
    Kisa

    Hi, :hi1:alle mit einander, ich habe ein neues Kapitel für Euch und hoffe mal, dass es Euch gefällt


    Kapitel 8: Der Palast von Ralkon

    Sobald Kisara, zusammen mit der königlichen Garde, die Schlosstore hinter sich gelassen hatte, staunte sie nicht schlecht, als sie durch einen zauberhaften Garten lief, der schon fast einem Park ähnelte. Hier konnte man alle möglichen Pflanzen finden, die in schillernden bunten Farben zwischen dem saftigen Grün des Grases blühten. Durch die Sonnenstrahlen wurde alles in eine träumerische Idylle gesetzt, sodass sie das Gefühl hatte in einem paradiesischen Traum gelandet zu sein.
    Kisaras blass grüne Augen wurden immer größer, je weiter sie in den Garten vordrang und zu sehen bekam. Wenn sie von dem herrlichen Park noch nicht genug beeindruckt gewesen wäre, wäre sie es spätestens jetzt, als sie vor den eigentlichen Eingangstoren des Palastes stand. Diese bestanden aus dunklem Holz und waren mit reichhaltigen Schnitzereien verziert.
    Auch dieses wurde wieder von Soldaten bewacht, ebenso wie der Garten, wo die Wachen versuchten sich unauffällig verborgen zu halten. Allerdings waren die blitzenden Schwerter, die sie an den Hüften trugen, alles andere als unauffällig, wenn man sie fragte. Doch gerade diese Präsenz der militärischen Macht machte Kisara nervös. Sie war noch nie hier gewesen, hatte sich immer davor gefürchtete so nah an die königliche Familie heranzutreten, oder auch nur in die Nähe des Schlosses zu gelangen.
    Auch als Kisara das reichverzierte Palastportal durchquert hatte, wurde das Staunen nicht weniger. Überall funkelte es und die goldverzierten Säulen, die sich alle paar Meter entlang der Wände aufreihten, ließen alleine den Eingangsbereich prunkvoll wirken. Vollkommen fasziniert folgte sie dem Prinzen und dessen Leibwachen, die mit festen Schritten die Flure entlang gingen. Ihre Tritte hallten in den großen Fluren wieder und kündeten von ihrer Ankunft.
    Die vereinzelten Wachen, die in den Korridoren postiert waren, nahmen Haltung an, sobald der Prinz an ihnen vorbei geschritten kam. Man konnte fast schon annehmen, dass sie zu Staturen erstarrt wären. Sie rührten sich keinen Millimeter.
    Nachdem die kleine Gruppe die Eingangshalle durchquert hatte, schleuste Talon die anderen durch ein Labyrinth von Fluren und Korridoren. Diese waren so verwinkelt und weit verzweigt, dass man nur allzu schnell den Überblick verlieren konnte, wo man hergekommen war und wo man hinwollte. Es war verwirrend, gelinde gesagt. Vor allem für die Schwarzhaarige, die so sehr von der Architektur und der Schönheit des Palastes gefangen war, dass sie es kaum schaffte mit dem Gefolge des Prinzen Schritt zu halten. Dies wurde auch nicht besser dadurch, dass sie die Soldaten, die in den Fluren standen und wache hielten, interessiert musterte. Dabei fiel ihr auf, dass die Männer ihre Haltung versteiften, sobald Talon an ihnen vorbeischritt. Sie reckten das Kreuz und streckten ihre Brust heraus, bekamen einen durchdringenden Blick, der vermeintlich leer an der Gruppe vorbei ging, weil sie diese als nicht gefährlich einstuften. Was sie, angesichts der Magie, die Kisara wirken und gut verborgen hielt, noch einmal überdenken sollten. Denn die Leute, die am unauffälligsten sind, sind meistens diejenigen, die den größten Schaden anrichten konnten.
    Wobei das an dieser Stelle dann auch einerlei wäre, sollten die Feinde bis in den Palast vorgedrungen sein, würden diese paar bewaffneten Männer auch keinen Sieg mehr davontragen, überlegte sie im Stillen und schüttelte den Kopf bei der Vorstellung eines Angriffs auf das Schloss und des möglichen Untergangs von Ralkon; ihr schlimmster Alptraum.
    „Kisara? Wo bleibt Ihr?“, rief Talon und schaute sich suchend nach ihr um.
    Von den Worten des Prinzen wurde die junge Frau aus ihren Gedanken gerissen. Sie hob ihren Kopf und stellte dabei fest, dass die kleine Gruppe schon das Ende des Flures erreicht hatte und nun nur noch auf die Nachzüglerin warteten. Sie beeilte sich zu den anderen aufzuschließen und murmelte eine hastige Entschuldigung bezüglich ihrer Trödelei.
    Als der Prinz und sein Gefolge sich wieder in Bewegung setzten, blieb Talon an ihrer Seite und überließ seinem Leibwächter Caan den Vortritt. Nachdem sie die nächste Tür passiert hatten, gelangten sie in einen weiteren Korridor in dem alle paar Meter bewaffnete Soldaten standen und eine grimmige Miene zur Schau trugen.
    Das werden ja immer mehr, schoss es Kisara durch den Kopf, während sie neben dem Prinzen ging und versuchte unbemerkt einige Blicke auf die Wachen und deren Waffen zu erhaschen.
    „Wir erreichen gleich den Thronsaal“, informierte Talon sie und warf ihr einen kurzen Blick zu. Er wollte sich versichern, dass er auch wirklich ihre Aufmerksamkeit hatte für die wichtigen Informationen, die er ihr geben würde. „Sobald wir im Saal sind, werdet Ihr nur dann sprechen, wenn Ihr direkt angesprochen werdet. Ihr werdet Euch allen Anwesenden gegenüber respektvoll verhalten, womit Ihr aber sicherlich keine Probleme haben solltet“, bemerkte er mit fester Stimme, die nur so vor Autorität triefte, und mit einem sanften, gewinnenden Lächeln auf den Lippen.
    Kisara nickte rasch, um dem Prinzen zu signalisieren, dass sie verstanden hatte, was er ihr vermitteln wollte und von ihr verlangte.
    Je näher sie dem Thronsaal kam, desto unruhiger wurde sie. Die junge Frau versuchte es sich nicht anmerken zu lassen. Doch in ihrem Inneren tobte das Chaos. Kisara probierte nicht allzu auffällig nach allen Seiten Ausschau zu halten, um sich einen Fluchtplan im Geiste zurecht zu legen.
    Als Kisara die großen, hölzernen Türen erblickte vor denen Caan stehen geblieben war, um ein paar Worte mit den davor postierten Wachen zu wechseln, nahm ihre Nervosität überhand. Sie konnte es gerade noch vermeiden, hektische Bewegungen zu machen, die davon kündeten, dass sie überall anders lieber wäre als an diesem Ort.
    Während sie noch damit beschäftigt war ihre Panik in den Griff zu bekommen, war Caan durch das Portal in den Thronsaal geschritten und Talon blieb neben ihr vor eben jenen stehen. Sie warteten bis Caan sie, den Gepflogenheiten entsprechend, angekündigt hatte. Erst als der König von Ralkon gewillt war seinen Sohn und Kisara zu empfangen, traten sie ein. Dabei ging Talon mit selbstsicheren Schritten voran, während Kisara zögerlich einen Fuß vor den anderen setzte und sich schnell im Saal umblickte, damit sie einen Überblick hatte von allen Soldaten, die sich dort befanden. So konnte sie sich innerlich schon einmal Gedanken machen, ob sie überhaupt Chancen für eine Flucht haben würde. Bei diesem raschen Rundumblick schaute sie sich nun wirklich alles ganz genau an, auch wenn dieses nur Sekunden dauerte, vermied sie es doch tunlichst einen Blick auf den Herrscher von Ralkon zu werfen. Denn niemanden innerhalb dieses Königreiches fürchtete sie mehr als diesen Mann. Schließlich hielt alleine er ihr Schicksal und auch ihr Leben in den Händen. Es bedurfte nur eines falschen Wortes und sie könnte ohne viel Federlesens öffentlich hingerichtet werden und niemand würde ihren Tod bedauern, oder auch nur Beachtung schenken, wenn sie erst einmal hinter ihre wahre Identität gekommen waren. Dann würden sich alle, die sie momentan noch mit Freude empfingen, von ihr abwenden und sie mehr als nur verachten und hassen.
    Sie hoffte inständig, dass niemand in diesem Raum jemals hinter ihr Geheimnis kommen würde, welches sie nunmehr schon seit so vielen Jahren wie einen wertvollen Schatz hütete.

    Der nächste Abschnitt ist geschafft :D
    Ich fand Beschreibung und die Kampfhandlung in diesem Part (56) sehr gut gelungen. Du hast auch wunderbar die Verwirrtheit und den Kampfeswillen deiner Figuren herausgestellt. Das hat mir persönlich sehr gut gefallen und lässt darauf schließen bzw. hoffen, dass du dies auch durch die ganze Geschichte beigehältst :D
    Eine Kleinigkeit ist mir aufgefallen. :/Ich weiß jetzt nicht genau, ob das schon wem anders aufgefallen ist, aber wie beim letzten Mal merke ich es mal an. Wie gesagt, ne Kleinigkeit

    „Du Missgeburt!“, stieß Tjelvar durch die Zähne aus und zog die Aufmerksamkeit des Draugr damit auf sich.

    Das Ausrufezeichen, würde ich hier anbringen, da es ja nun mal ein Ausruf ist! ;) Das "aus" würde ich persönlich einbauen, weil ich finde, dass der Satz dann vollständiger klingt. Geht ohne auch, aber irgendwie fehlt mir persönlich dann was am Satz :whistling: Musst du aber wissen, wie du es machen willst ;)

    xoxo
    Kisa

    Jetzt bin auch ich wieder auf dem aktuellen Stand. Ich fand den letzten Abschnitt sehr gut gelungen. Gerade auch das Gespräch zum Schluss zeigt auf, in welcher Verfahrenen Situation sie sich alle befinden und was man alles machen muss um zu überleben; täuschen, lügen, betrügen etc.
    Ich bin auf alle Fälle sehr gespannt wie es weiter geht und freue mich schon auf deinen nächsten Part :stick:
    Eine kleine Anmerkung habe ich aber doch noch:

    Derjenige, der den Orden fallen ließ, riss Ruvin an den Fesseln an sich heran und betrachtete die Gravuren. „Liegt im Feyblut. Drehst dich um, betrügen sie dich. Ich sollt‘ dir auch’n Pelz und das Fleisch wieder wegnehmen, aber du bist ja leider zu teuer, um dich verrecken zu lassen. Wasser kriegst kriegste heute keins. Friss Schnee.“ Dann entledigte er sich mit einem weiten Wurf dem Emblem, ehe er ein Messer an sich nahm. „Mal sehen, ob du Runen von deiner Haut abwetzen kannst.“


    xoxo
    Kisa

    So, weiter geht die wilde Fahrt ;)
    Ich habe dann einmal weiter gelesen udn muss sagen, dass ich diese Part (Post 10) sehr gut gelungen finde. Gerade auch das gedankliche Gespräch finde ich klasse :)
    Zwei Kleinigkeiten habe ich aber trotzdem gefunden....

    Für den Elfen war es wohl ein Leichtes telepathisch mit jemand anderen zu kommunizieren. Mit gedanklichem Fokus auf dem Gefangenen, bündelte er seine Worte und stellte sich vor sie in einem fremden Kopf einzusetzen. Ich kann es ahnen und ich fürchte, dass ich Recht behalten werde, erwiderte Yakov schlicht und wartete darauf, dass die Männer misstrauisch wurden. Als nichts geschah, gewann er an Mut. Wieso könnt Ihr Telepathie anwenden? Habt Ihr keine magiehemmenden Runen angelegt bekommen?

    Finde ich super beschrieben. :thumbsup::thumbsup:Wie er versucht die Gedanken richtig zu übermitteln. Klasse!

    och nie hatte er über diese Kinderei nachgedacht, noch nie mit einem Elfen mehr gewechselt als ein paar oberflächliche Worte, und sie nicht mit ihm, doch plötzlich drangen dessen warnenden warnende Worte in seinen Kopf ein.

    Der Gefangene schien seine abschweifenden Gedanken wahrzunehmen und wandte scharf ein. „Eins, sie sind listig und schlau, sie sind bezaubernd. Zwei, sie fangen dich ein. Sie machen dir schöne Augen und dann, drei, bist du“ – und in dem Moment zählt man aus – „… dann bist du tot.“ Ich hab es Kinder spielen gesehen, die ich selbst unterrichte unterrichtete. Über Tieflinge erzählt man sich viel abscheulichere Dinge.


    Bin ganz gespannt wie es weiter geht :saint:

    xoxo
    Kisa

    Dann würde ich den Gedanken an deiner Stelle noch Kisara mit auf den Weg geben, weil ich mir die gleiche Frage beim Lesen gestellt habe wie Speedwagonist. Und den Gedanken einzufügen, würde dem Leser ersparen, das in Frage zu stellen. ^^

    dann würde ich das bei einer weiteren Überarbeitung noch einmal mit auf die Liste setzen, mit den Dingen di eangepasst werden müssen. Da ich ja auch selbst am Zweifeln war, wie ich es am besten mache. Danke auf alle Fälle für dieses umfangreiche und konstruktive Feedback von euch beiden Speedwagonist und Kyelia

    xoxo
    Kisa

    Speedwagonist

    Unsere Protagonistin ist also auf den Weg hinein in ein Schloss voller Menschen die ein Interesse daran hätten sie einen Kopf kürzer zu machen wenn sie erkennen wer sie wirklich ist. Da kann ja nichts weiter schiefgehen ;) .

    Ja schiefgehen kann dabei absolut gar nichts ;)

    Was das angeht, sollte Kisara nicht etwas aktiver versuchen das zu vermeiden? Als der Kronprinz entscheidet dass er sie begleitet, nimmt sie das recht einfach hin. Sollte sie nicht versuchen sich da irgendwie rauszureden, wenn ihr Leben dadurch in bedeutend größerer Gefahr ist? Ihr scheint es wichtig zu sein dass die Königsfamilie sie möglichst nicht wahrnimmt, und Talon für einen Botengang von seinen Pflichten loszureißen würde die Chancen das man sich an sie erinnert deutlich erhöhen. Sie könnte beispielsweise behaupten das sie Talons wertvolle Zeit nicht mit so etwas triviellem wie einem Botengang verschwenden will, was du kurz darauf ja ausschreibst. Das kann er recht einfach abtun, aber dann würde Kisara es nicht ganz so passiv hinnehmen das er sie in Lebensgefahr bringt um für eine kurze Weile seinen Pflichten zu entkommen.

    Ich muss zugeben, dass ich tatsächlich erst mit dem gedanken gespielt habe, dass so zu machen, wie du es beschreibst, ahbe mich dann aber dagegen entschieden. Weil es ja nun so ist, dass eine Einladung ins Schloss in Beteiligung des Prinzen eine Ehre ist und man einem Prinzen ja nun schlecht was abschlagen kann .... auf der anderen Seite ist mir dann ja auch der Gedanke gekommen, dass sie sich durch ihre Gegenwehr gerade dann auffällig verhält und hinterfragt werden würde, warum sie sich nicht vom Prinzen begleiten lassen will.... und so könnte dann auch das Augenmerk gerade auf sie gelenkt werden, was sie ja unbedingt vermeinden will....
    Man kann es jetzt sehen wie man will, Aufmerksamkeit bekommt Kisara so oder so, egal wie sie sich entscheidet. Ich habe mich halt dafür entschieden, dass sie sich folgsam fügt (wie Frauen es in vergangenen Zeit ja nun einmal tun mussten).
    Aber ich muss zugeben, dass ich vor dieser Entscheidung auch länger davor gesessen habe, gerade auch beim Überarbeiten und mir Gedanken gemacht habe, wie die jeweilige Handlungsweise von Kisara mit meinen weiteren Ideen und dem weiteren Verlauf zusammen passen. Also kann ich durchaus behaupten ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht.
    Hoffe mal, dass du aus meiner Erklärung schlau wirst. ;)

    xoxo
    Kisa

    Etiam

    Btw. Nur weil Sachen noch nicht im Forum neu eingefügt sind, heißt nicht, dass sie noch nicht angemerkt wurden xD Das kann durch aus mein langsames überarbeiten sein. Da bin ich etwas hinterher. Aber ich glaube bis Kapitel 11 sollte ich eigentlich alles, was hier im Forum geschrieben wurde eingebaut haben. Außer ich habe es über sehen. Also in dem Fall, kann es wirklich sein, dass das noch keiner angemerkt hat.

    Naja, ist ja auch egal wie es dazu gekommen ist. Ich hoffe nur, dir macht das jetzt nicht zu viel Arbeit. Ich freue mich, wenn ich dir bei dieser Kleinigkeit helfen konnte.

    Man muss ja auch nicht immer alle Überarbeitete Fassungen online stellen. Reicht ja auch, wenn du es für dich gemacht hast. So mache ich das zumindest, sofern es nicht irgendwas gravierendes ist ;)

    Und danke für das Lob ^^

    Ehre wem Ehre gebührt :thumbsup:


    xoxo

    Kisa

    Hey zusammen. :hi1:Ich habe euch dann mal ein neues Kapitel zusammen gestellt und hoffe, dass es euch gefällt. Viel Spaß beim lesen! :D


    Kapitel 7: Prinz Talon von Ralkon

    „Erhebt Euch!“, wandte sich der Kronprinz Talon von Ralkon an Kisara. „Habt Ihr Euch verletzt?“, wollte er höflich von ihr wissen, wobei er einen Schritt auf sie zu machte. Sie war automatisch von ihm zurückgewichen als sie erkannt hatte mit wem sie zusammengestoßen war. Der Prinz wollte sich anscheinend aber nur selbst versichern, dass ihr nicht geschehen war. Allerdings wurde er von seinem grimmig dreinblickenden Leibwächter aufgehalten, bevor Talon auch nur nahe genug an sie herankommen konnte, um sich ihrer Unversehrtheit zu versichern.
    Kisara schluckte und senkte den Blick noch ein Stück weiter nach unten, um den bedrohlich wirkenden Leibwächter nicht in die Augen sehen zu müssen. Ebenso konnte sie auch den besorgten Blick des Prinzen ausweichen, der immer noch auf ihr ruhte.
    „Nein, Eure Hoheit, mir ist nichts geschehen“, beantwortete sie hastig die Frage des Thronfolgers, hielt dabei aber weiterhin ihren Blick gesenkt. „Verzeiht.“
    „Es ist ja nichts weiter passiert“, erwiderte er gutmütig, wobei sie das Lächeln, was sich auf seinem Gesicht ausbreiten musste, in seiner Stimme hören konnte. Sie wagte es aber nicht, ihren Kopf zu heben, um sich dessen mit eigenen Augen zu versichern.
    Kisara verneigte sich noch einmal rasch und wollte dann schon an den Wachen und dem Prinzen vorbeieilen, als Talon sie noch einmal aufhielt und sie dabei am Arm packte.
    „Eure Hoheit“, bemerkte einer seiner Leibwächter mit protestierender Stimme und versuchte den Erben des Königreiches zurückzuhalten.
    „Caan, lasst gut sein“, wiegelte er seinen Bewacher ab und wandte sich dann an die junge Frau, die bei seiner Berührung wie erstarrt stehen geblieben war und sich ganz langsam zu ihm umdrehte, als er begann mit ihr zu sprechen. „Warum seid Ihr hergekommen?“, wollte der Prinz von ihr wissen.
    Kisara blickte den königlichen Heerführer an. „Ich wollte in den Palast, um die Halskette für Prinzessin Carmia von Meister Baltreon abzugeben“, wandte sie sich erklärend an ihn, wobei sie ihre Tasche umklammerte, die ihr immer noch quer über der Schulter hing.
    Talon nickte verstehend und schaute dann auf den Stoffbeutel, in dem sich die Schmuckschatulle befand und den sie fest umschlungen hielt. „Seid Ihr nicht vorgelassen worden?“
    Die Schwarzhaarige schluckte und zögerte dem Prinzen zu antworten. Als sie sich endlich dazu durchgerungen und die richtigen Worte gefunden hatte, sah sie allerdings, dass seine Aufmerksamkeit nicht mehr auf ihr ruhte, sondern auf den Torwachen hinter ihr. Also überließ sie es ihnen dies zu erklären.
    Talon warf, als die junge Frau ihm nicht direkt antwortete, einen raschen Blick über die Schulter auf die beiden ralkonischen Soldaten. Diese standen bewaffnet vor dem Schlosstor und ließen niemanden durch. Sobald die beiden Männer die Augen des Heerführers auf sich spürten, wurden ihre Körperhaltungen noch steifer, förmlicher und militärischer, als sie es zuvor schon gewesen waren.
    „Warum wurde sie nicht vorgelassen?“
    „Sie konnte ihre Papiere erst nicht finden, die dies erlaubten, Eure Hoheit, aber schlussendlich sind diese doch aufgetaucht. Sie war gerade im Begriff den Palast zu betreten“, erwiderte der erste, regelfeste Soldat mit fester Stimme an Talon gewandt und verneigte sich respektvoll vor ihm.
    Der Prinz richtete seinen Blick aus grauen Augen von den Wachen ab und Kisara wieder zu. Er schaute sie mit fragend erhobener Augenbraue an. „Ihr habt das Krönungsgeschenk für meine Schwester bei Euch?“, wandte er sich fragend an sie, um sich noch einmal zu versichern, dass dies auch wirklich der Wahrheit entsprach.
    Mit einem raschen Nicken stimmte sie ihm erneut zu und trippelte unruhig von einem Fuß auf den anderen. Während sie auf die Entscheidung des königlichen Heerführers wartete beziehungsweise hoffte, dass er einfach zur Seite treten würde, damit sie hinein huschen konnte, um das Geschenk abzuliefern.
    Nach einem Moment des Abwägens hatte Talon augenscheinlich seine Entscheidung getroffen. „Da es sich hierbei um das Geschenk für meine Schwester handelt und dieses von meinem Vater in Auftrag gegeben wurde, werdet Ihr mich begleiten, …“, verlautbarte er mit fester Stimme und guckte sie auffordernd an.
    „Kisara“, flüsterte sie ihren Namen und versuchte sich innerlich schon einmal darauf vorzubereiten gleich den Palast mit dem Prinzen an ihrer Seite und den Wachen hinter sich zu betreten. Sie musste sich dann auch noch dem Monarchen von Ralkon stellen, was sie eigentlich niemals hatte tun wollen. Sie wünschte, sie wäre irgendwo anders nur nicht dort, wo sie momentan war.
    „Kisara“, wiederholte er mit fester Stimme ihren Namen und lächelte sie sanft an. Während er eine galante Handbewegung machte, die sie aufforderte vor ihm durch das Portal in das Schloss zugehen.
    Als sie schon vorgegangen war zum Tor, wurde Talon von seinem Leibwächter Caan zurückgehalten. „Ich halte das nicht für eine gute Idee, Eure Hoheit“, bemerkte er und versuchte dem Prinzen begreiflich zu machen, dass er nichts davon hielt, dass der Thronfolger einen einfachen Boten bis in den Thronsaal zu seinem Vater begleitete. Schließlich hatte der Prinz nun wahrlich andere Verpflichtungen zu erfüllen als Botengänge zu überwachen.
    Talon schaute auf die Hand hinunter, die auf seinem Arm lag und folgte dem Arm hinauf bis er Caan mit einem festen Blick ins Gesicht sah. „Lasst das Mal meine Sorge sein“, beschwichtigte der Prinz seinen Leibwächter und machte eine wegwerfende Handbewegung, um den Einwand fortzuwischen. „Ich kann mit den Konsequenzen umgehen, die mein Vater für mich bereithält, wenn ich seinen Befehlen nicht Folge leiste.“
    Nach diesen Worten ließ Talon seinen Bewacher stehen und folgte Kisara, die bereits zum Schlosstor vorgegangen war. Sie war vor den dort postierten Soldaten noch einmal stehen geblieben und blickte sich nach dem Prinzen und seinem Gefolge um. Sie zögerte alleine an den wachhabenden Männern vorbeizugehen, denn schließlich hatte der Prinz darauf bestanden sie zu begleiten.
    Als Talon zu ihr aufgeschlossen hatte, schritt er an ihr vorbei, warf den Soldaten einen Blick zu, der keinerlei Widerspruch duldete und ließ sich die Palastportale wieder öffnen, die sich mittlerweile wieder geschlossen hatten, um in das Schloss zu gelangen.
    Caan war einige Schritte zurückgeblieben, folgte seinem Schutzbefohlenem aber dennoch mit finsterer Miene. „Das wird noch Probleme verursachen“, murmelte er vor sich hin, während er dem Prinzen und Kisara ins Innere des Palastes folgte.

    So, ich bin dann auch mal dazu gekommen hier herein zuschauen. Der Erste Part von dir ist noch recht nichtssagend, aber im zweiten part geht es dann gleich schon los. :D Das du die Geschichte noch einmal angepasst hast, zumindest den Anfang, finde ich schon mal gut. Auch lässt der Erste Part des ersten Kapitels schon mal vermuten, dass die ganze Geschichte doch etwas länger wird und vor allem spannend. :thumbsup: ich bin auch auf alle Fälle neugierig und werde schnell weiter lesen. Habe aber nur ein paar kleine Anmerkungen:

    Erneut ein Dorf von einem Monster befreit, erneut etwas menschliche Dankbarkeit, die nicht bloß in Gold vergütet wurde, erfahren/bekommen zu haben.

    Irgendwie fehlt mir hier an diesem Satz etwas. Aber was weiß ich eigentzlich auch nicht genau bzw. bin mir unsicher :/

    Majestätisch ragte in der Ferne eine Bergkette gen den Himmel, deren Gipfel in ganzjährigem Schnee gehüllt waren.

    ...Bergkette gen Himmel.....

    oder

    ... Bergkette in den Himmel....

    gehen tut beides. Ich würde die erste Variante nehmen, weil man echt selten das "gen" schreibt. Deswegen würde ich die Version nehmen. Klingt auch besser.

    Noch seltener war er einem dunkelhäutigeren Elfen begegnet.

    dunkelhäutigen Elfen ;)

    „Ich hatte eine Frage gestellt. Was ist mit dem Elfen?“, hakte er nach. „Der's es wohl kaum, aber war, ist, der gefährlich?“

    Der letzte Part dieser wörtlichen Rede macht für mich irgendwie nicht wirklich Sinn! Vielleicht verstehe ich ihn auch nur nicht, aber irgendwie finde ich das überflüssig?! :S :/

    Doch sie gehörte ebenso einer Person, die es gewohnt war, dass ihren Anweisungen Folge geleistet wurde, gehörte zu jener Schlag von Person, die keine militärischen Befehle zu bellen brauchte, damit man diesen nachkam. Und seht Euch an, wer Eure ‚Hexe‘ ist.

    ....gehörte zu jenem Schlag von Person.....

    Etiam ich habe es dann auch mal wieder geschafft etwas weiter zu lesen. Bin erst im zweiten Kapitel, hab also noch einiges vor mir, bis ich auf dem neusten stand bin, aber ich wollte dir noch einmal ein kurzes Zwischenkommentar geben, weil mir bei dem Part ein paar Kleinigkeiten aufgefallen sind. Vielleicht hatte das schon einer angemerkt udn du hast es nicht in dem bestehenden Part korrigiert... kann sein... für den Fall das nicht, hier meine Anmerkungen:

    Post #51:

    Immer noch reglos stand seine Schwester da und schaute ihn nur entgeistert nur an. Sie konnte nicht verhindern, dass ihr schon jetzt die Tränen kamen.
    „Sigi, was damals geschehen ist, gehört der Vergangenheit an. Es lässt sich nicht mehr ändern. Aber diesmal wird alles anders sein. Ich verspreche es dir!“

    „Ich verspreche dir, dass dieses ... Ding nicht einen Fuß über die Schwelle dieser Kirche treten setzen wird.“

    setzen, finde ich hier besser gewählt. Das klingt, in meinen Ohren stimmiger, wenn du dir den Satz noch einmal durchliest. Ob du es änderst, ist natürlich deine Sache ;)

    So, genug gemeckert :) Insgesamt finde ich diesen Abschnitt aber sehr gut geschrieben und man kann die Gedanken und Emotionen deiner Figuren sehr gut nachvollziehen. Gerade auch von Sigi und ihrer Mutter, die ja prompt in die Vergangenheit und deren schlechte Erfahrungen reisen... ungewollt natürlich! Aber wie gesagt, sehr gut geschrieben, man kann alles wunderbar nachvollziehen und ist auch gleich emotinal bei der Sache und fühlt mit den Frauen mit. Natürlich kann man auch die Wut und den Zorn gut nachempfinden. Wenn du mich fragst, ein sehr gelungener Teil :D Weiter so :stick:

    xoxo

    Kisa

    Aber was zu der deutschen Bürokratie ...!!? Den Passierschein versteh ich ja noch, aber was muss sie da drinnen stempeln lassen. Ich hofffe sie muss im Wartesaal nicht noch eine Nummer ziehen. :D

    Nein, keine sorge ne Nummer ziehen muss sie nicht ;)

    Aber ich muss auch ehrlich sagen, dass diese Szene mit den Papieren ziemlich spontan so entstanden ist, als ich es überarbeitet habe und dabei habe ich nun wirklich nicht and ie Bürokratzie in Deutschland gedacht, aber dass das so gut zusammen passt ist irgenwie auch nicht schlecht :D

    Danke für dein Kommi :D

    Ja, was die langatmigkeit anbelagt, was das halt supjektiv gesehen. Muss auch dazu sagen, dass meine Beta-Leserin nicht der größe Fan von reiner Fantasy ist... vielleicht war das auch ein bisschen dem geschuldet.

    xoxo

    Kisa

    Woher weiß sie für wen das Armband ist?

    Das hatte Baltreon ihr erklärt, als er ihr die Papiere zugesteckt hat... zumindest sollte er das gemacht haben, wenn das im Kapitel nicht drin steht, dann hab ich vergessen diese info einzubauen udn das wird natürlich schnell nachgeholt. Außerdem steht das auch auf den Papieren darauf ;)

    Nachdem Gerra und Kisara nach Hause gekommen waren, widmeten sie sich den Essensvorbereitungen für diesen und den morgigen Abend. Als die beiden gegen Nachmittag das erste Mal auf die Uhr sahen, mit fettigen Fingern und von Kopf bis Fuß mit Mehl bedeckt, waren sie erschrocken wie schnell die Stunden dahin gerauscht waren.


    Das erste „Tag verging wie im Flug“ ist nicht nötig, weil wir die Info jetzt weiter unten bekommen. „widmen“ statt „beschäftigen“ drückt aus, dass die Handlung die volle Aufmerksamkeit der Person hat und sie sich wahrscheinlich nicht ablenken lässt. Die Tatsache das sie erst am Mittag „zum ersten Mal“ auf die Uhr schauen impliziert das sie das die ganze Zeit über nicht getan haben. Das extra Details mit den fettigen Fingern und dem Mehl erweckt das Bild von einer benutzten, unordentlichen Küche in welcher gerade lange und hart gearbeitet, wurde um weiter zu unterstreichen das ihnen nicht bewusst war wie lange sie schon da sind.

    Danke für diese Anmerkungen. Ich schau mal in wie weit ich das nochmal umformuliere und einbaue .

    Danke auf alle Fälle für dein Kommi :D

    xoxo Kisa


    Kyelia Danke für dein Kommi, auch wenn es in dem falschen Thread drin ist. :dash:

    Deutsche Bürokratie, oder was? :rofl:

    Jip. Du sagst es :D Wobei ich zugeben muss, dass diese Assoziation doch eher ungewollt war.

    Na dann ist es ja besonders praktisch, dass sie sich ausgerechnet in der Hauptstadt genau neben dem Palast versteckt. Nach dem Motto "Je auffälliger desto unauffälliger"? XD

    Ja, wer schaut schon neben sein haus nach, wenn er einen verbrecher sucht? Den sucht man immer erst in der Ferne. Deshalb unauffällig auffällig ;)

    Echt? Woher weiß sie das? Er meinte ja nur, dass sie ein Schmuckkästchen in den Palast bringen soll. Er sagte ja nicht mal sagen, dass es das Geschenk für die Prinzessin sein soll. Es könnte theoretisch auch für irgendwen sein, der im Palat chillt. XD

    Wollte ich eigentlich reinschreiben, das Baltreon ihr das sagt, kann aber gut sein, dass ich diese info vergessen habe zu schreiben :whistling: Hole ich auf alle Fälle nach :blush:

    Danke auf alle Fälle für das Kommi. Ich sagte ja, ich hasse dieses Kapitel und muss da dann wohl doch noch einmal drüber gehen :dash:

    Chaos Rising  Jennagon könnte einer von euch, dass post und den von Kyelia vielleicht einmal in das Thema Magie der Elemente - Flammendes Licht (Neufassung) verschieben ?! Gehört eigentlich da hin ;)

    EDIT BY CHAOS: Erledigt :D

    Danke schon einmal im Voraus.

    xoxo

    Kisa

    Hallo zusammen, :gutenmorgen:

    ich habe mein nächstes Kapitel durchgeackert. :S Ich kann gleich sagen, dass mich dieses Kapitel echt fertig macht. Schon als ich dieses das erste Mal geschrieben habe, war es nicht mein Lieblingskapitel und je öfter ich das Kapitel durchgearbeitet habe um es zu überarbeiten und zu verbessern, habe ich es tatsächlich hassen gelernt. :cursing: Deswegen werde ich das Kapitel auch in einem Rutsch posten, was den Post lang machen wird, aber ich will es einfach weg haben. :dead:

    Ich hoffe mal, dass es nicht ganz so schlimm ist. Meine Beta-Leserin meinte, dass es ganz gut geschrieben sei, aber langatmig... :whistling: bin mal gespannt was ihr dazu meint. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!


    Kapitel 6: Die Schmuckschatulle

    Nachdem Gerra und Kisara nach Hause gekommen waren, verging der Tag wie im Flug. Die beiden waren so sehr damit beschäftigt das Abendessen für den heutigen und den morgigen Abend vorzubereiten, dass die Stunden des Morgens und mittags dahin rauschten, ohne dass sie dieses wirklich wahrnahmen. Die beiden waren so in ihrer Arbeit vertieft, dass sie Byle erst bemerkten, als er in der Tür zur Küche lehnte, die Arme vor der Brust verschränkt hatte, und sich lautstark räusperte.

    „Oh Götter!“, rief seine Mutter erschrocken aus und legte sich die Hand auf die Brust, in der ihr Herz wie wild klopfte. Sie drehte sich zu ihrem Sohn herum und blickte ihn aufgebracht an. „Du kannst uns doch nicht so erschrecken. Dabei könnte mein Herz stehen bleiben und wer versorgt dann dich und deinen Vater mit Essen?“, herrschte sie ihn mit stetig lauter werdender Stimme an und drohte ihm mit dem hölzernen Kochlöffel, welchen sie immer noch in der Hand hielt.

    Kisara war nicht ganz so sehr erschrocken wie die ältere Frau, aber dennoch hatte Byle auch sie überrascht und ein zusammenzucken hatte auch sie nicht vermeiden können.

    Er hob beschwichtigend die Hände um seine Mutter wieder zu beruhigen. „Kisara könnte für uns kochen“, erwiderte er mit einem frechen Grinsen auf die Frage seiner Mutter.

    Kisara stieß ein Schnauben aus. „Das könnte dir so passen“, gab sie zurück und verschränkte die Arme vor der Brust und nahm damit dieselbe Haltung ein wie Gerra, nur das ihr der wütende Blick im Gesicht fehlte.

    „Was hast du hier zu suchen? Du solltest lieber deinem Vater in der Schmiede zur Hand gehen, als in der Küche herumzulungern und Essen zu stibitzen“, bemerkte Gerra und wies ihren Sohn mit dem Kochlöffel die Tür.

    Byle zuckte nur lässig mit den breiten Schultern und lächelte immer noch frech. „Das Essen schmeckt einfach zu gut, um noch lange darauf zu warten“, erwiderte er schlicht.

    „Du bekommst was zu essen, wenn wir alle zusammen am Tisch sitzen und gemeinsam essen.“

    „Aber…“, begann er zu protestieren und verzog dabei bekümmert das Gesicht. Er machte sogar einen Schmollmund, um zu versuchen seiner Mutter schon etwas Essbares abzuringen.

    „Nichts da“, wies sie ihn zurecht. „Das hat schon nicht funktioniert als du noch ein Kind warst und jetzt wirst du mit diesem schmollenden Blick auch nicht an dein Ziel kommen. Geh und hilf deinem Vater!“

    „Das ist ja auch der Grund warum ich hier bin, auch wenn ich deinem Essen nicht abgeneigt bin“, erwiderte er lächelnd und wagte einen erneuten Versuch etwas Köstliches in den Magen zu bekommen.

    „Du!“, drohte Gerra ihm wieder mit dem Kochlöffel und fuchtelte dabei wild in der Luft herum.

    „Schon gut, schon gut“, wiegelte er wieder ab und hob beschwichtigend die Hände.

    „Was machst du dann hier, wenn du Baltreon hilfst und dabei nicht in der Schmiede bist?“, wollte Kisara von ihrem besten Freund neugierig wissen.

    „Du hattest ihm angeboten die Schmuckstücke, die er heute gefertigt hat, auszuliefern. Erinnerst du dich daran?“, fragte er zurück und schaute sie mit gehobenen Augenbrauen an.

    Sie neigte den Kopf zur Seite, wobei ihr ihre schwarzen Haare über die Schultern fielen. „Ja, ich erinnere mich.“

    „Dann komm mit. Vater will dich selbst einweisen, wo du hingehen sollst und was geliefert werden soll“, forderte Byle sie auf und wandte sich dann um, um zurück in die Goldschmiede zu gehen.

    Kisara blickte Gerra fragend an. „Ist es in Ordnung, wenn ich dich hier alleine lasse und den beiden helfen gehe?“

    „Natürlich. Baltreon kann heute jede Hilfe gebrauchen, die er kriegen kann. Also geh schon“, erwiderte sie und machte eine scheuchende Bewegung mit den Händen, die ihr suggerieren sollte, dass sie Byle in die Werkstatt folgen sollte.

    Kisara folgte ihrem besten Freund in die Schmiede, wo Baltreon sie mit offenen Armen empfing.

    „Da bist du ja endlich“, begrüßte der beleibte Goldschmied sie und schloss sie in eine kurze, aber feste Umarmung. „Du musst unbedingt für mich diese Halskette ausliefern“, wandte er sich bittend an die junge Frau.

    „Klar, kann ich machen. Wo muss ich denn hin?“, wollte sie wissen und nahm die samtbezogene Schmuckschatulle entgegen, die Baltreon ihr vorsichtig überreichte.

    „In den Palast“, verkündete Baltreon feierlich. Man konnte ihm ansehen, wie stolz er darauf war, dass das Königshaus sich persönlich an ihn wandte, wenn sie handgefertigten Schmuck haben wollten.

    Kisara hob überrascht die Augenbrauen. „In den Palast? Bist du sicher, dass du da nicht lieber selbst hingehen willst?“, wandte sie sich bedächtig fragend an den alten Schmied.

    „An sich würde ich das auch machen, aber wir haben hier noch so viel zu erledigen, dass ich das unmöglich selber machen kann, wenn die anderen Stücke alle noch rechtzeitig fertig werden sollen. Deswegen musst du diesen Botengang für mich übernehmen, meine Liebe.“

    „Wenn das so ist, dann mach ich mich gleich auf den Weg“, gab Kisara mit einem knappen Lächeln zurück, schlag sich dabei den Stoffbeutel um die Schultern in dem sie das kleine Kästchen verstaut hatte. Sie versuchte den alten Goldschmied dabei zuversichtlich anzublicken. Auch wenn sie diese Zuversicht selbst nicht spürte bei dem Gedanken daran den königlichen Palast zu betreten.

    Baltreon nickte zustimmend, hielt sie aber noch am Arm fest, bevor diese die Goldschmiede verlassen konnte. „Sei vorsichtig, wenn du mit der Halskette unterwegs bist“, warnte der Schmied. „Man weiß nie, wer einen beobachtet.“ Dabei steckte er ihr den Passierschein in ihren Stoffbeutel, den sie für den Einlass in das Schloss benötigte, neben einigen weiteren Papieren, die im Palast abgezeichnet werden mussten, die bestätigten, dass der Schmuck an der richtigen Stelle angekommen war.

    Sie nickte bedächtig und machte sich dann auf den Weg zum Palast, wobei sie sich den Beutel, in dem sich die Papiere und die Schmuckschatulle befanden, der um ihre Schultern hing, fest an sich drückte. Sie hoffte, dass sie so nicht allzu sehr auffiel und das kostbare Gut ausreichend beschützen konnte.

    ***

    Kisara machte sich auf den Weg. Dabei verließ sie dieses Mal das Gebäude durch den Haupteingang des kleinen Schmuckladens, der an die Goldschmiede angeschlossen war und gelangte somit direkt auf die Hauptstraße von Ralkon. Sie schlängelte sich durch die immer noch große Menschenmenge, die sich auf dem Marktplatz und in den kleinen Gassen rund herum drängten. Nachdem sie den Marktplatz überquert hatte, folgte sie der Hauptstraße noch einige Meter, durch das innere Stadttor, bis sie vor den äußersten Mauern des Palastes stand. Das steinerne Mauerwerk war zum Teil von Efeuranken bewachsen und bildete damit in der ganzen Stadt einen kleinen grünen Fleck, der von dem umliegenden Tal widergespiegelt wurde.

    Das hölzerne Tor, welches von eisernen Stangen verstärkt war, wurde von zwei bewaffneten Soldaten der ralkonischen Armee bewacht. Diese kontrollierten jeden der in das Schloss hinein und hinaus wollte.

    Die junge Frau wurde von einem mulmigen Gefühl befallen. Je näher sie den Palastmauern und den Wachen kam, desto nervöser wurde sie. Die Anspannung, die immer in ihr hochkroch, sobald sie einem Soldaten oder jemanden der königlichen Familie sah oder begegnete, war kaum noch auszuhalten.

    Sie hielt sich bewusst von der Königsfamilie fern. Zu groß war ihre Angst, dass sie durch einen dummen Zufall entblößt wurde. Ihre Panik entdeckt zu werden, war viel zu gewaltig, als dass sie es wagen würde, sich den Monarchen zu nähern und ihr Geheimnis – ihre wahre Identität – preiszugeben. Das Risiko war viel zu groß von der königlichen Familie für das, was und vor allem für das, wer sie war, öffentlich hingerichtet zu werden. Diese Gefahr war ihr zu hoch, weswegen sie normalerweise alles unternahm um der herrschenden Familie und deren Soldaten aus dem Weg zu gehen.

    Als Kisara schlussendlich vor den Schlosstoren zu stehen kam, wurde ihr der Weg durch die beiden bewaffneten Wachen versperrt. Diese musterten sie eingehend, suchten sie nach versteckten Waffen ab, und wandten sich dann mit harschen Worten an sie.

    „Was ist Euer Begehr?“, wurde sie von einem der beiden Torwachen gefragt.

    „Ich wurde von dem Goldschmied Baltreon geschickt, um das Geschenk für die Prinzessin Carmia abzugeben“, teilte Kisara dem Soldaten mit, der sie angesprochen hatte und versuchte sich ihre Unsicherheit und ihr Unbehagen nicht anmerken zu lassen.

    „Der Goldschmied?“, fragte der andere wachhabende Mann mit misstrauischer Miene, der bis jetzt noch geschwiegen hatte, und musterte sie eingehend.

    „Ja“, erwiderte Kisara und musste dabei schwer schlucken, versuchte allerdings zuversichtlich auszusehen. Denn wenn diese beiden Holzköpfe ihr keinen Glauben schenkten, würde sie nicht in das Innere des Palastes gelangen, um ihre Ware abzuliefern.

    „Nun, habt Ihr irgendwelche Papiere, die dies belegen?“, wollte der Soldat wissen, der zuerst das Wort ergriffen hatte.

    Kisara blickte den Soldaten an. „Ja, habe ich“, gab sie zurück und begann in ihrem Stoffbeutel nach dem Passierschein zu suchen, den Baltreon ihr noch gegeben hatte, bevor sie die Schmiede verlassen hatte. „Irgendwo hier drin muss er sein“, murmelte sie vor sich hin, während sie in der Tasche kramte.

    Die beiden Soldaten sahen sich kopfschüttelnd und augenverdrehend an, während sie sich mit grimmiger Stimme wieder an sie wandten. „Ohne Papiere dürfen wir Euch nicht ins Schloss vorlassen.“

    Kisara zuckte mit den Schultern. „Ich habe den Passierschein ja, … irgendwo…“, bemerkte sie und blickte die beiden Männer vor sich ein wenig hilflos und zerstreut an, während sie in ihrem Beutel weiter kramte.

    „Dann tretet zur Seite, bis Ihr die Papiere gefunden habt“, erwiderte der finster dreinblickende Soldat an sie gewandt. „Wenn Ihr diese nicht finden könnt, müsst Ihr erneut herkommen mit den richtigen Papieren, damit wir Euch ins Schloss lassen können“, belehrte sie der schweigsame und regelfeste Soldat und machte einen Schritt auf sie zu, um sie von den Toren zu vertreiben.

    „Aber ich habe doch das Krönungsgeschenk für die Prinzessin, das der König höchstpersönlich bei Meister Baltreon in Auftrag gegeben hat“, erwiderte sie mit fester Stimme und versuchte den beiden Männern die Dringlichkeit dieser Lieferung begreiflich zu machen.

    „Das mag sein, aber ohne Passierschein dürfen wir Euch nicht zur königlichen Familie vorlassen. Es gibt diese Regelungen nicht ohne Grund, junge Dame“, bemerkte der zweite Soldat mit finsterer Miene. „Deswegen werden wir diese auch nicht brechen, nur um Euch in den Palast zu lassen.“

    „Ja, aber…“, machte sie noch einen weiteren Versuch, die Wachen von ihrem Anliegen zu überzeugen, während sie weiter kramte und endlich etwas fand, dass nach den erforderlichen Papieren aussah.

    „Lasst gut sein und kommt erst wieder, wenn Ihr Euch ausreichend ausweisen könnt“, wies der erste Soldat sie mit genervter Stimme und Miene zurecht.

    „Hab ihn!“, rief sie freudig aus und wedelte mit dem Zettel vor den entschlossenen Gesichtern der Wachen herum und war sich dessen bewusst, dass sie gerade so noch einmal an einer Schelte von Baltreon vorbeigekommen war.

    „Na endlich!“, grummelten die Soldaten vor sich hin und stießen ein erleichtertes Seufzen aus, dass sie sich endlich nicht mehr mit ihr befassen mussten.

    Kisara wollte schon etwas auf das Grummeln erwidern, verkniff es sich aber, bevor sie noch weiteren Ärger mit den königlichen Wachen bekam und ließ dies unkommentiert. Allerdings verengte sie die Augen und blickte die Männer finster an, während diese ihren Passierschein in Augenschein nahmen.

    „Ihr könnt passieren“, brummte der eine Soldat, während der andere ihr die Papiere wieder in die Hand drückte.

    Um nichts mehr auf die unfreundlichen Worte zu erwidern, senkte sie ihren Kopf und setzte einen Fuß vor den anderen. Dabei sah sie natürlich nicht, dass das eisenverstärkte Schlosstor sich gerade für jemanden der aus dem Palast hinauswollte geöffnet hatte und prallte deswegen für sie überraschend mit jemanden zusammen.

    „Oh, Verzeihung!“, entschuldigte sie sich sogleich und hob den Kopf. Sie erstarrte augenblicklich in der Bewegung, als sie erkannte mit wem sie da zusammengestoßen war. „Eure Hoheit“, setzte sie noch schnell nach und ließ sich dann auf das linke Knie sinken und neigte respektvoll das Haupt vor dem Prinzen von Ralkon.

    So, ich hab dann auch mal hereingeschaut. :party:

    Die Geschichte an sich klingt gar nicht schlecht und hat auf alle Fälle viel Potenzial. Ich bin hier mal durchaus gespannt wo die Story hinführt.

    Allerdings muss ich zugeben, dass das, was Eegon2 in seinem ersten Kommentar bezüglich der Absätze angemerkt hat, durchaus auch mein Empfinden entspricht. Wenn du ein Gespräch führst, ist es für den Leser -meiner Meinung nach- wesentlich leichter und angenehmer dem Gespräch zu folgen, wenn du Absätze einbaust, jeweils dann, wenn der Sprecher wechselt. Das macht es wesentlich einfacher und leichter dem Gespräch zu folgen und erinnert mich -persönlich- auch nicht an die grausame Schullektüre, die ich lesen musste, wo null Absätze drin waren und mir der Kopf immer geschwirrt hat. :S

    Gut, dass ist aber nur mein Empfinden und auch nebensächlich. ;)

    Deine Wortwahl und Sprache, die du hier in die Geschichte einfließen lässt, gefällt mir ausnehmend gut :thumbsup: und ist auch High-Fantasy-mäßig genau passig, meiner Meinung nach. Was mir allerdings noch aufgefallen und mir nicht ganz so gut gefällt, ist es, dass du zwischendrin Wörter in kompletten Großbuchstaben schreibst um etwas zu verdeutlichen. Das geht natürlich, macht sich in einer Geschichte aber nicht ganz so gut. Besser wäre es hier, wenn du das durch mehr Beschreibungen unterstreichen würdest.

    So, jetzt habe ich genug kritisiert :) Ich bin mal gespannt wie und wann es weiter geht und wohin uns die Geschichte führen wird. :stick:

    xoxo

    Kisa