Beiträge von Rainbow

    Hey Dinteyra

    Ich bin ja nun schon ein ganzes Weilchen durch mit Band I deiner Geschichte und hatte mir immer vorgenommen, dir noch einen Kommi zu hinterlassen. Aber wie das so ist, vergehen plötzlich ein paar Wochen und schwupps muss man versuchen, aus der inzwischen schon etwas verblassten Erinnerung etwas Konstruktives zusammenzukratzen :rofl:

    Aaaalso. Zunächst mal: Hut ab! Dafür, dass du es geschafft hat, diesen ersten Band zu vollenden. :thumbup: Ich finde, da gehört ja schon was dazu, so eine Geschichte zu konzipieren. Interessante Charaktere zu erschaffen, denen der Leser folgen möchte und sich obendrein mit viel Fantasie und Liebe zum Detail eine neue Welt auszudenken. Das ist dir, wie ich finde, ganz wunderbar gelungen. Die Kapitel fügen sich wie selbstverständlich aneinander und die verschiedenen Handlungsstränge führst du immer wieder gut zueinander. Okay, hier und da habe ich manchmal etwas gestutzt, weil mir etwas nicht ganz nachvollziehbar erschien. Aber das waren in der Regel solche Kleinigkeiten, dass ich es hier gar nicht weiter erwähnen möchte.

    Zu deiner abschließenden Frage, ob das Ende zu abrupt kommt oder es irgendwie enttäuschend ist, kann ich nur sagen, dass ich es so absolut in Ordnung finde. Im Grunde ist es ja auch ein Fortsetzungsroman. Ich denke, da darf schon eine gewisse Motivation bestehen bleiben, zu erfahren, wie es mit den Charakteren weitergeht. Ich würde sagen, die meisten Fragen hast du beantwortet. Also: Die Mutter ist befreit worden, Matthias hat seine Stimme wieder, die Kinder haben das Unmögliche geschafft (wenn auch mit etwas Unterstützung), aber jeder ist irgendwie an der Sache gewachsen.

    Interessant ist natürlich, im weiteren Verlauf zu erfahren, was aus Fürst Dreizehn geworden ist und ob es Maja gelingt, ihn noch zu besiegen, oder ob sie irgendwann wieder zu ihrer Familie zurückkehren kann...

    Ich bin schon gespannt, wie du das weitergesponnen hast. :gamer:

    LG

    Rainbow

    Hey Etiam,

    ein schöner Part. Dieses Ritual liest sich für mich soweit gut. Die Spannung zwischen Joran und Tjelvar ist förmlich spürbar und das Ende mit der Unterhaltung wirft noch mal ein etwas anderes Licht auf Durin. Das finde ich gut. :thumbup: Es ist immer von Vorteil, wenn nicht auf Anhieb klar ist, wer welche Beweggründe hat und die Grenzen zwischen den Guten und den Bösen verschwimmen.

    Hier noch ein paar Anmerkungen:

    Spoiler anzeigen

    Das hier ist ein Ritus, bei denen wir mit unseren Göttern reden

    ein Ritus, bei dem wir (?)

    Tjelvar atmete durch. So früh am Morgen und schon sah er diese Fresse.

    Okay. Das ist nicht nett! :rofl:Ich nehme an, es geht ihm nicht nur, um die Fresse von Joran, sondern um sein ganzes Wesen, das ihm auf den Senkel geht. Ich würde es demnach vielleicht etwas allgemeiner halten. Also zum Beispiel: So früh am Morgen und schon sah er diesen ....(Arsch, Blödmann, Hempel-keine Ahnung, irgendeine schöne Tjelvar Beschimpfung) oder wahlweise: und schon musste er in die Fresse von diesem .... (Arsch, Hempel, Blödmann) blicken.

    „Keine Sorge“, brummte Tjelvar. „Ich verspreche dir, dass den Göttern scheißegal ist, was wir hier tun.“

    Sehr geil! :thumbsup:

    Da Durin und Baleson das Feld betreten müssen, wie die Götter sie geschmiedet haben, k

    ehrlich? geschmiedet? Ich hätte sowas erwartet wie: wie die Götter sie erschaffen haben...

    Wie es der Priester sagte ... Gaben erst kurz vor dem Kampf. Also keine Gelegenheit für einen Rückzieher, falls man nichts bekommt.

    Das finde ich sehr geschickt eingefädelt von dir. Das schafft eine wahnsinnige Spannung.

    Blieb nur zu hoffen, dass Durin seinen Ruf ordentlich aufgewertet hatte in der Zeit und das Ruder dahingehend rumgerissen hat.

    Blieb nur zu hoffen, dass Durin seinen Ruf in dieser Zeit ordentlich aufgewertet und das Ruder dahingehend rumgerissen hatte...(würde ich daraus machen)

    Während sie mit dem Blutbefleckten Finger


    sicher, dass man das so schreibt? Ist ja eigentlich ein Adjektiv :hmm: Also klein.


    Seine Hoffnung ruhte auf die Flasche, die Meyra als Nächstes öffnete.

    der Flasche

    War das etwa dieser alte Dialekt, in dem Balesons Tochter am Abend zuvor das Wiegenlied sang?

    gesungen hatte

    So werdet ihr nicht als etwas Fremdes den Kreis betreten.“

    als etwas Fremdes klingt für mich irgendwie seltsam...vielleicht als Eindringlinge, Fremde, oder du drehts es um...so werdet ihr als Verbündete erkannt...oder als Vertraute...

    Mögen die Götter Entscheiden.

    entscheiden

    Vielleicht kann ich den Schild, den ich dann habe, nutzen, um mir Platz zu verschaffen.

    Kursiv

    „Dann nehme ich an, dass Euch Durin nicht erzählt hat, wer vor dem Tyrann über die Dun geherrscht hat?“

    Tjelvar zuckte mit den Schultern. Wen kümmerte das? Die Person war schon lange tot.

    „Durins Großvater!“

    Interessant! :hmm: Das hat er in der Tat mal eben unter den Tisch gekehrt...zumindest kann ich mich nicht erinnern, dass er das mit einer Silbe erwähnt hätte.

    Was für ein Zufall ist es denn, dass am Morgen nach dem Angriff, uns ein Späher darüber unterrichtete, dass Ihr und der Magier zusammen mit Schänkenweib Durin einen Besuch abgestattet habt? I

    Der Satz liest sich nicht so schön, finde ich. Vielleicht eher:

    Was für ein Zufall ist es denn, dass uns am Morgen nach dem Angriff ein Späher unterrichtete, ihr und der Magier hättet Durin zusammen mit dem Schankweib einen Besuch abgestattet. (nur eine Idee)

    Ansonsten: Du musst mal schauen. Tjelvar dutzt Joran eigentlich zu Anfang und am Ende benutzt er die Höflichkeitsanrede. Hier irgendwo:

    und Ihr sagt ... ein Mensch ... einer der unseren, würde mit den Draugar zusammenkämpfen?“

    Und Ihr meint, er hat das Enviki ausgerufen, um sich dem Kerker zu entziehen?“

    LG

    Rainbow

    Okay, ich mach mal weiter.

    Ich weiß nicht, ob ihr euch noch an Sirius erinnert. Er hatte im zweiten Band eine tragende Rolle als einer von Dagons menschlichen Handlagern eingenommen.

    Wir schwenken nun also zu ihm und schauen mal, was die Bösen so aushecken :D Da der Part so lang ist, habe ich ihn geteilt...


    Sirius (Teil 1)

    Polizeisirenen drangen aus der Ferne in das kleine Appartement.
    Mit versteinerter Miene blickte Sirius durch das Fenster hinunter, in den von Häuserwänden umgebenen Hinterhof. Die Mauern waren mit Graffitis beschmiert und an den überlaufenden Müllcontainern, bedienten sich die Ratten.
    Seufzend ließ er die Gardine los und wandte sich ab, als ein glühender Schmerz seinen Unterarm hinauffuhr. Hörbar sog er die Luft ein, während er die Symbole auf seiner Haut betrachtete. Die ineinander verschnörkelten Zeichen verformten sich und brannten wie flüssiges Feuer, das sich durch seine Venen fraß.
    Den Kopf in den Nacken gelegt, atmete er aus und vernahm das vertraute Gefühl des machtvollen Nachklangs dämonischer Energie, die ihn durchfuhr.
    Es war soweit.
    Viel zu lange hatte er gewartet. Sich versteckt gehalten. Den flüsternden Stimmen gelauscht und die Zeichen gedeutet. Darauf hoffend, dass sich seine Vorkehrungen als nützlich erweisen würden.
    Mit wenigen Schritten durchquerte er das spärlich möblierte Zimmer und griff nach seiner Jacke, die über der Lehne des Sofas hing. Die Taschenlampe, welche direkt daneben lag, nahm er ebenfalls an sich, bevor er die Wohnungstür öffnete und hinaus in den Korridor trat.
    Während er abschloss, sah er sich wachsam um. Kindergeschrei drang aus einer der vielen Nachbarwohnungen. Ansonsten war es still wie in einem Grab. Zu beiden Seiten des langgezogenen Flurs stapelten sich Tüten mit Altpapier, leere Pizzakartons und ausrangierte Möbelstücke. Eilig marschierte er den Gang entlang, von dessen Wänden die Tapete in Streifen herabhing und steuerte auf die Treppe zu, die ins Erdgeschoss führte. In einigem Abstand, schob er sich an einem Mann vorbei, der zusammengekauert auf dem oberen Treppenabsatz lag. Eine leere Whiskyflasche im Arm, schlief er seinen Rausch aus.
    Dem ´Invitium Novum` sei Dank!, dachte Sirius bei sich, während er begleitet von einem abfälligen Schnaufen den Betrunkenen betrachtete und das trostlose Bild der Umgebung auf sich wirken ließ.
    Es hatte sich nichts geändert. Rein gar nichts. Nach wie vor ließen die Engel die Irdischen im Dreck leben. Der ´Tag des Vergessens` war weder zum Schutze der Menschheit einberufen worden, noch dafür, ihre Qualen zu lindern. Er sollte einzig dafür sorgen, dass alles genauso blieb, wie es seit Anbeginn der Zeit war.
    Wenn er noch einen guten Grund gebraucht hatte, um sich für eine Seite zu entscheiden- jener der himmlischen Mächte oder jener der Dämonen- dann war ihm die Wahl an diesem Tag abgenommen worden.
    Was immer die Zukunft bringen mochte. Lieber war er bereit, sich auf die Herrschaft der Finsternis einzulassen, der vagen Wunschvorstellung folgend, eines Tages den gerechten Lohn für seine treue Gefolgschaft zu ernten, statt weiterhin wie ein Wurm am Haken zu zappeln. In der unwiderruflichen Gewissheit, bis in alle Ewigkeit im Schatten des erhabenen, göttlichen Lichts zu baumeln.
    Das warme Prickeln auf seinen Armen riss ihn aus den trüben Gedanken. Bedächtig fuhr er über die eintätowierten Linien, die sich unter seiner Berührung verformten.
    Augenblicklich spürte er die Kraft, die in ihm schlummerte, da er von Dagon gezeichnet worden war. Einzig diesem Umstand, und dem Tropfen Dämonenblut, mit dem dieser seine Seele an sich gebunden hatte, verdankte er, dass er noch er selbst war. Dass man ihm seine Erinnerungen nicht hatte nehmen können.
    Da Sirius nach wie vor von den Kräften seines Herrn zehren konnte, ging er davon aus, dass der Dämon noch existierte, wenn er auch nicht wusste, wie genau diese Existenz aussah, geschweige denn, wo er sein verbanntes Dasein fristete.
    Knarzend ächzten die Holzstufen unter seinen Füßen, als er sich hinab begab. Auf dem Weg holte er den Schlüssel aus seiner Hosentasche und machte schließlich vor der schweren Metalltüre halt, die zu den Kellerräumen führte.
    Kaum hatte er sie geöffnet, drang ihm der Geruch von Öl entgegen, der sich mit der abgestandenen Luft verband, die aus dem feuchten Mauerwerk kroch.
    Das wenige Licht, das von außen durch die Lüftungsschlitze fiel, reichte, um sich in dem Gang orientieren zu können. Gegenüber der nackten Betonwand, welche die eine Längsseite des Kellers einnahm, reihten sich mehrere Holzverschläge aneinander. Vor jenem, der sich am hinteren Ende unter einem spinnenbehangenen Fenster befand, blieb er stehen und entriegelte das kleine Vorhängeschloss. Quietschend schwang die wacklige Lattenkonstruktion auf und Sirius trat in den abgetrennten Raum ein, der bis oben mit Krempel vollgestellt war. In einem kaputten Einkaufswagen stapelten sich überquellende Getränkekisten. Darum verteilt standen bis unter die Decke jede Menge Kartons, die bedrohlich wankten, als er sich daran vorbeischob. Endlich erreichte er die schwere Platte, die das Loch im Boden verdeckte und schob sie ächzend beiseite.
    Zugegeben. Das heruntergekommene Appartement in dem ehemaligen Industriepark war nicht seine erste Wahl gewesen, doch ließen sich gewisse Vorzüge nicht von der Hand weisen.
    Immerhin verfügte nicht jedes Bauwerk über einen strategisch günstigen Zugang zu den magischen Übergängen, welche die Dämonen als Limare bezeichneten. Das fein gesponnene Netzwerk aus Energie, so hieß es, erstreckte sich über den gesamten Globus und verband eine Vielzahl an Knotenpunkten in der Welt der Irdischen. Mit dem Wissen über deren Standort und der Nutzbarmachung entsprechender dunkler Kräfte war es möglich, sich durch das Überschreiten der Grenzlinien an jeden beliebigen Ort zu begeben.
    Schon vor Jahren hatte Sirius von der Erforschung jener obskurer Energiefelder gehört, die sich einer scheinbaren Ordnung folgend kreuz und queer auf der Weltkarte verteilen sollen, doch war bis zuletzt nie ein wissenschaftlicher Beweis für deren Existenz erbracht worden. Natürlich nicht! Paranormaler Schwachsinn hatte es stattdessen geheißen, womit die Logik wieder einmal über das Okkulte siegte und die Menschen an dem festhalten konnten, was sie kannten und ihnen ein Gefühl von Sicherheit gab.
    Rücklings stieg Sirius die Leiter hinab, die ihn über einen schmalen Schacht in die Kanalisation führte. Begleitet von einem platschenden Geräusch landete er in dem knöcheltiefen Wasser, das den Boden bedeckte. Durch den oberen Spalt drang nur ein kleiner Lichtstreifen, der sich in dem Halbdunkel des Kanals verlor.
    Rasch nahm Sirius die Taschenlampe aus seiner Hosentasche und schaltete sie ein, um damit den vor ihm liegenden Tunnel abzuleuchten.
    Die Frage danach, wo genau er auf das Versteck der Seelenfresser stoßen würde, schwirrte durch seine Gedanken. In welcher der vielen Zwischendimensionen mochten sie sich aufhalten?
    Wenn es stimmte, was er von Dagon wusste, waren die Grenzlinien zur Welt der Irdischen gegen dämonische Aktivität gesichert, weshalb sie sich der Übergänge nicht zu bedienen vermochten, ohne dabei einen Alarm auszulösen.
    Sirius war ein Mensch, hatte Dagon ihm erklärt. Er hatte eine Seele und blieb somit für die Wachposten unsichtbar.
    Aus diesem Grund waren ihm schon früher von dem Dämonenfürst Aufgaben übertragen worden, die das Springen von einem Punkt der Erde zu einem anderen erforderlich gemacht hatten.
    Den Vorteil, welcher sich dahinter verbarg, hatten sich die Seelenfresser nach Dagons Verschwinden zunutze gemacht und Sirius hoffte inständig, dass das ausreichen würde, um ihn in den Augen dieser teuflischen Kreaturen zu einem Verbündeten zu machen.
    Einen tiefen Atemzug nehmend, setzte er sich langsam in Bewegung, und folgte dem Weg, der nur sporadisch durch eine Art Notbeleuchtung erhellt wurde.
    Sein Blick wanderte zu seinem Arm, auf dem die Linien nun deutlicher hervortraten. In dem schummrigen Licht hoben sie sich von seiner blassen Haut ab, als wollten sie ihm den Weg zeigen.
    Er nahm die Energie wahr, die ihn ausfüllte. Sie trieb ihn an, flüsterte ihm zu, weiterzugehen. Voll und ganz auf die Schwingungen konzentriert, die ihn durchströmten, sah er die hellen und ineinander verästelten Adern, die sich in dem Gestein der Tunnelwände abzeichneten. Wie zart fluoreszierende dünne Streifen zogen sie sich durch das Gewölbe.
    Es ist nicht mehr weit...
    Das Gefühl kleiner Stromstöße, die durch seinen Körper jagten, kündigen den Übergang an. Irgendwo hier musste er sein.
    Sein Herzschlag beschleunigte sich. Plötzlich schälte sich direkt vor ihm ein Licht aus der Dunkelheit heraus. Schimmernd, wie ein hauchdünner Vorhang hob sich der flackernde Schein von der düsteren Umgebung ab.
    Kurz blitzte es auf, als er die magische Grenze überschritt. Keinen Wimpernschlag später hatte er die Schwelle passiert. Seine Augen brauchten einen Moment, um sich an die neuen Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Offenbar hatte die Taschenlampe ihren Geist aufgegeben, weshalb er sie achtlos beiseite warf.
    Der Tunnel mit dem Kanal war verschwunden. Stattdessen befand er sich jetzt in einer Art Höhle. Umgeben von felsigem Gestein ragen hier und da Stalagniten aus dem Boden hervor, die in dem Dämmerlicht dunkle Schatten an die Wände werfen. Abartiger Gestank, schlimmer, als jener, der zuvor die Kanalisation erfüllt hatte, umwehte ihn. Gegen das Gefühl von Übelkeit ankämpfend, schlug er sich die Hand vor Mund und Nase. Dabei bemühte er sich, den Geruch von Verwesung auszublenden, der schwer und feucht in der Luft hing wie ein von Maden zerfressener Kadaver.
    Plötzlich trat eine Gestalt aus dem Nichts hervor. Gekleidet in eine bodenlange Robe mit nach vorne gezogener Kapuze, blieb ihr wahres Aussehen im Verborgenen. Einzig die Aura, welche sie umgab, zeugte davon, dass es sich um kein irdisches Wesen handelte.
    Sirius Nackenhaare stellen sich auf. Sein Instinkt schrie ihm zu, sich auf der Stelle umzudrehen und davonzulaufen, doch er kämpfte dagegen an.
    Ruhig bleiben! Bleib ruhig!
    Schon einige Male war er mit Dämonen in Kontakt gekommen, Aber keine der gottverdammten Kreaturen jagte ihm einen derartigen Schauer den Rücken herab, wie diese hier.
    Obwohl sie sich üblicherweise in der Gestalt körperloser Schatten mit flammenden Augen zeigten, wusste er sofort, dass es sich bei den vor sich hinvegetierenden Überresten des halbtoten Ordensbruders um einen Seelenfresser handelte. Die eisige Kälte des Todes strömte förmlich aus ihm heraus und tauchte alles um ihn herum in abgründige Trostlosigkeit.

    Hier geht`s weiter:

    Sirius Part 2

    Hey Thorsten

    Mir gefällt die Idee hinter der Geschichte sehr gut und ich finde sie bis hierher auch schön umgesetzt. Das Thema ist in jedem Fall spannend. (Ich bin ein großer Fan von so Psychologie-Kram. :D )Bin schon gespannt, wie du das weiter fortführen wirst.

    Hey Etiam

    Gefällt mir gut, was du hier so in den letzten Wochen fabriziert hast :)

    Wenn ich mir auch nicht sicher bin, alles bis ins Detail verstanden zu haben, waren die Texte zumindest allesamt ziemlich gut geschrieben. Und damit meine ich "ziemlich ziemlich gut"! :thumbup:

    Jetzt kommt es endlich zu dem lang ersehnten Kampf. Die Spannung hast du echt super aufgebaut.

    Ich will jetzt wissen, was passiert....Ahhhh :panik:

    Ganz, ganz lieben Dank, Kirisha und Thorsten für euer Feedback :danke: Ich war die vergangene Woche urlaubsbedingt unterwegs, weshalb ich mich jetzt erst melde. Sorry.

    Ich bin heilfroh, dass sich meine Überarbeitung gelohnt hat und euch die Dagon-Einführung jetzt besser gefällt. Hat auch, ehrlich gesagt, Spaß gemacht, das zu schreiben. :)

    Eure Anmerkungen werde ich gerne noch in den Text einfließen lassen. Das hilft mir wirklich sehr. Danke :loveyou:

    Danke, Sensenbach und Kirisha für euer Feedback :danke:

    Sensenbach

    (in den ersten Sätzen glimmt und funkelt es recht viel)

    Ja, ich glaube, ich habe versucht, diverse Umschreibungen für "das Licht" zu finden :rofl:

    Ich finde den Text sehr gelungen.

    Oh, das ist gut! :)

    Stimmungsvoll, mystisch und irgendwie auch hoffnungsvoll.

    Sehr schön. So sollte es rüberkommen :thumbup:

    Das kann ich mir sehr gut als Einführung zu Dagon vorstellen. Ich hab schon Lust drauf weiter zu lesen.

    Na dann will ich dich nicht länger auf die Folter spannen :D ... ich hoffe, dir gefällt meine Dagon-Inszenierung.

    Kirisha

    Danke nochmal, Kirisha, für dein Feedback. Du kanntest den Text ja schon. :)

    P.S. Deine Ideen zu Dagon verraten einen super spannenden Plot auf den ich schon sehr gespannt bin.

    Aber Elias wirst du hoffentlich nicht vergessen? ich hoffe dass es da auch noch eine Entwicklung gibt? (Ohne dass ich dich damit verunsichern will. Mach es bitte so wie du geplant hast. Du kannst es gar nicht falsch machen.)

    Ja, es wird einige "Entwicklungen" geben. Die letzten Monate habe ich auch echt gebraucht, um mir über einiges noch etwas klarer zu werden. Jetzt muss ich es nur noch umsetzen. :D

    An den Prolog erinnere ich mich jetzt nur vage. Es ist doch schon eine Weile her. Ich denke aber der normale Leser der ja nicht Monate braucht um vom Prolog zu diesem Abschnitt zu gelangen wird sich sicher erinnern.

    Das hoffe ich auch. ^^

    Ansonsten habe ich in dem nächsten Part, den du ja auch schon kennst, einige deiner Anmerkungen umgesetzt. Danke :friends:

    Es freut mich, dass der Einstieg schon mal ganz gut angekommen ist. Ich zeige Euch dann jetzt mal den aktualisierten Dagon-Part. Zuerst wollte ich ihn teilen, aber dann habe ich mich entschieden, ihn Euch besser am Stück zu zeigen. Ich hoffe, die Länge ist noch verträglich.

    Bin schon ganz gespannt, wie Ihr ihn finden werdet. Vor allem, weil er so ganz anders ist, als der ursprüngliche :)


    Dagons Erwachen

    Dagon fuhr hoch.
    Eine bleierne Schwere lag auf ihm. Benommen blinzelte er gegen den trüben Schleier an, der ihm die Sicht nahm.
    Nur langsam klarte das Bild vor seinen Augen auf und er fand zu sich.
    Kalte Böen peitschten über ihn fort. Von Eis durchzogener Hagel prasselte auf ihn nieder und hatte ihn bereits unter einer weißen Schicht vergraben.
    Was war geschehen? Wo war er?
    Augenblicklich blitzten die Bilder vor seinen Augen auf, die das Grauen wiederkehren ließen:
    Sein Sturz in die Verdammnis...Flammende Fangarme, die ihn festhielten, ihn dem Feuer zum Fraß vorwarfen, während sich die Zeit auflöste und ihm die Unendlichkeit den Verstand raubte...
    Ihm schwindelte und die weiße Landschaft verschwamm mit dem nachtschwarzen Himmel zu einem Kaleidoskop aus Schatten und Licht.
    Schwarz und Weiß.
    Weiß und Schwarz.

    Hastig sog er die eiskalte Luft ein. Mit jedem Atemzug schlitzte sie ihm die Kehle auf, als bestünde sie aus tausend messerscharfen Klingen.
    Darum bemüht, in dem pulvrigen Schnee Halt zu finden, stieß er sich vom Boden ab, doch die Leichtigkeit seiner Bewegungen war der Trägheit eines beengenden Körpers gewichen. Stechender Schmerz durchfuhr ihn, als ramme ihm jemand ein glühendes Eisen in den Rücken.
    Was im Namen Luzifers...?
    Ein Blick genügte, die unausgesprochene Frage zu beantworten: Seine Schwingen.
    Von verbrannten Stellen gezeichnet, hingen sie wie ein löchriger Lederumhang an ihm herab. Der Versuch sie zu bewegen, ließ ihn gequält aufstöhnen. Mit zusammengepressten Zähnen betrachtete er das Blut, das aus den Wunden unterhalb seiner Schulterblätter sickerte. Träge tropfte es neben ihm zu Boden und färbte den Schnee dunkel.
    Die sich ausbreitende Schwärze auf dem hellen Grund verästelte sich, und erinnerte an das Geflecht aus Adern, das unter seiner blassen Haut hervorschimmerte.
    Benommen verfolgte er die dunklen Linien auf seinem Unterarm. Sie schienen sich zu bewegen, dünnen Schlangen gleich, die sich an ihm hinaufwanden.
    Sein Blick wanderte zu dem zerrissenen Hemd, das lose um seinen Oberkörper flatterte und blieb schließlich an der Narbe auf seiner Brust hängen: Ein schimmerndes Mahnmal, das aus der Dunkelheit hervorstach.
    Bedächtig fuhr er mit dem Finger darüber.
    Umgehend spürte er das warme Glühen in seinem Inneren, das wie ein monotones Pochen in ihm widerhallte. Schwerfällig und holprig, einem zweiten Herzschlag gleich, der nicht sein eigener war.
    Fest presste er die Lider zusammen, atmete gegen die Enge in seiner Kehle an, bevor die Erinnerung ihn mit sich riss:

    Als er die Augen aufschlägt, kniet er zwischen den Trümmern der Kapelle. Der Engel liegt mit verrenkten Flügeln nur wenige Schritte von ihm entfernt. Obwohl er sie nicht sehen kann, fühlt er ihre Anwesenheit. Langsam dreht er den Kopf zur Seite. Schwankend bewegt sie sich auf ihn zu, beide Hände um den Schaft des Schwertes geschlungen. Sie kann es kaum halten... es ist zu schwer für sie.
    Sein Blick heftet sich auf die Waffe. Er erkennt sie sofort.
    Der breite Griff mit der leicht geschwungenen Parierstange, die Schneide, die je nach Lichteinfall in einem bronzenen Ton leuchtet, und dem rechtmäßigen Besitzer den verschnörkelten Schriftzug offenbart: Jerameel.
    SEIN Schwert.
    Das Schwert des Auserwählten!
    Der Allmächtige selbst hatte es ihm überreicht in jener Nacht vor über dreitausend Jahren. Im himmlischen Feuer geschmiedet, so hieß es, sollte es nur für einen Zweck bestimmt sein:
    Seinem Herrn zu dienen, um das Böse endgültig zu besiegen.
    Die Ironie hinter dieser Erkenntnis lässt ihm ein Lächeln auf die Lippen treten, als sich das Mädchen Schritt für Schritt auf ihn zubewegt...Ihre Hände zittern...
    Sie zögert. Er sieht, wie sie sich windet...mit sich kämpft ...
    TU ES...!, hallt seine Stimme in ihm nach, mit der er sie auffordert, zu beenden, was beendet werden muss...
    Der Schmerz reißt ihn entzwei, als sich Jerameel in seine Brust bohrt, sich das Licht Gottes durch seine Adern frisst...ihn verzehrt.
    Das Letzte, was er sieht, sind braune Augen. Sie füllen sich mit Tränen...lassen ihn nicht los...bis er in Dunkelheit ertrinkt.

    Ein Geräusch ließ ihn hochschrecken. Das dämmrige Licht war undurchdringlicher Schwärze gewichen.
    Kurz rang er darum, die Orientierung wiederzuerlangen. Wie viel Zeit mochte vergangen sein?
    Er lauschte seinem Herzschlag. Nur ganz leicht noch vernahm er das warme Glühen in seiner Brust. Stattdessen schien sich die Kälte mehr und mehr in ihm auszubreiten.
    Mit jedem Augenblick der verging, spürte er, wie er schwächer wurde. Als seien die verbliebenen Reste seiner kläglichen Existenz ins tosende Meer geschüttet worden, wo sie von den Wellen hin- und hergetragen wurden, um zu verwässern... sich nach und nach aufzulösen.
    Bei den Schwingen des Zeramons.
    Wo auch immer er hier gelandet war, er musste zusehen, dass er von hier fortkam, und zwar schnell.
    Er wollte sich vom Boden abstoßen, die Flügel entfalten, um sich in die Lüfte zu erheben, doch der Schmerz, der durch seine Glieder jagte, fesselte ihn an Ort und Stelle.
    Darum bemüht, die Qualen auszublenden, die ihm sein geschundener Körper bescherte, kämpfte er sich Schritt für Schritt vorwärts. Er stolperte durch den kniehohen Schnee, fiel und rappelte sich mühsam wieder auf.
    Ein plötzliches Grollen in der Ferne ließ ihn innehalten. Abrupt blieb er stehen, legte den Kopf schief und horchte.
    Der Boden unter seinen Füßen vibrierte.
    Schnee prasselte von den Bäumen auf ihn nieder.
    Dann war es wieder still. Nur das Tosen des Windes war zu hören.
    Langsam ging er weiter.
    Mit den Händen schirmte er seine Augen ab, versuchte, in dem heillosen Chaos etwas erkennen zu können, doch dieser Ort schien sich gegen ihn verschworen zu haben. Der Hagel ging in Schnee über. Wie eine undurchdringliche Wand wehten ihm die dicken Flocken nun entgegen und je weiter er voranschritt, desto tiefer versank er in den weißen Massen.
    Nach und nach klarte die Sicht auf, der Wind wurde weniger und er konnte ein Ufer erkennen, das linksseitig von einer wabernden Wand umgeben war. Die Mauer aus purer Energie verlor sich in den Weiten des Waldes. Den Kopf in den Nacken gelegt folgte Dagons Blick dem mächtigen Schild, der sich bis weit über die Baumwipfel erstreckte, wo er sich in Form einer riesigen Kuppel über den Nachthimmel wölbte.
    Überall dort, wo Blätter oder umherfliegende Äste mit dem magischen Wall in Berührung kamen, blitzte es auf und ein unheilvolles Knistern durchbrach die Stille.
    Das kurze Zischen, das von einem verbrannten Geruch begleitet wurde, ließ erahnen, was ihn erwartete, sollte er es wagen, die Grenze überschreiten zu wollen.
    Nun sah er auch die dunklen Schatten, die sich auf der anderen Seite abzeichneten.
    Wächter...
    Gezwungen, ihr dämonisches Dasein an dem Übergang zur ewigen Verdammnis zu fristen, geiferten sie danach, sich jeden noch so kleinen Funken Lebensenergie einzuverleiben.
    Die Barriere ohne brauchbaren Plan, noch dazu in seiner jetzigen Verfassung, überwinden zu wollen, hieße, von der Übermacht jener Kreaturen in Stücke gerissen zu werden.
    Wäre er im Vollbesitz seiner Fähigkeiten, er hätte es umgehend versucht. Aber so, wie die Dinge jetzt standen, konnte er von Glück reden, wenn er dieser Atmosphäre noch eine Weile standhielt.
    Es muss einen anderen Weg geben...
    Er sah sich um.
    Bläulich schimmernd hoben sich die Reflektionen der Barriere von der spiegelglatten Oberfläche des Sees ab, welcher wie ein ausgebreitetes samtschwarzes Tuch vor ihm lag.
    Im Schein des Lichtes glitzerte das Weiß des Schnees als bestünde es aus tausenden von Diamanten, doch die friedvolle Idylle vermochte ihn nicht zu täuschen. Lediglich ein Narr würde annehmen, dass auch nur irgendetwas an diesem Ort echt wäre.
    Vorsichtig näherte er sich dem See. Das von Raureif überzogene Laub, raschelte unter seinen Füßen. Feine Eiskristalle bedeckten das Ufer, doch das Wasser schien sich den eisigen Temperaturen nicht beugen zu wollen.
    Du kennst die Gesetze nicht, die hier herrschen...Bleib wachsam!
    Kräuselnde Wellen stießen sanft gegen seine Fußspitzen, als er sich herunterbeugte.
    Unscharf zeichneten sich die Umrisse seines Spiegelbildes vor ihm ab.
    Das nachtfarbene Haar, von Schneeflocken durchzogen, kräuselte sich in seinem Nacken und aus dem blassen Gesicht sahen ihm ein paar Augen entgegen, die wie flüssiges Silber aus der Dunkelheit hervorblitzten. Hell und strahlend...
    Wie die Klinge Jerameels.
    Übelkeit stieg in ihm hoch und er spürte, wie seine Hände zu zittern begannen. In einem Anflug angewiderten Entsetzens griff er nach einem Stein und warf ihn in das Wasser. Tropfen spritzten in alle Richtungen und sein Spiegelbild löste sich auf. Noch bevor es sich wieder zusammensetzen konnte, stieß er sich vom Boden ab und atmete in heftigen Zügen die eiskalte Luft ein, die sich unerbittlich in seine Lungen fraß.
    Den Kopf mit den Händen fest umklammert, stolperte er am Ufer entlang. Als könne es ihm gelingen, damit den rasenden Gedanken Einhalt zu gebieten, die ihn wie feige Angreifer aus dem Nichts attackierten.
    Du bist besonders, Dagon! ...
    Du verrätst nicht nur die Menschen, sondern dein eigenes Reich ebenso...

    Die Worte, die der ´Allmächtige` an ihn gerichtet hatte, hallten in ihm wider. Wie Säure fraß sich die Erinnerung an seine letzte Aussprache mit dem sogenannten Schöpfer über den Himmel und die Erde durch seine Eingeweide und verschmolzen mit dem Schmerz der pochenden Narbe auf seiner Brust.
    „Du hast keine Macht mehr über mich...“, presste er mühsam hervor, darum ringend, sich an das Letzte zu klammern, was ihm geblieben war. Sein Stolz.
    Unbarmherzig blies ihm der Wind entgegen, während ihm die eisige Kälte ins Gesicht schnitt, als wolle ihn der Zorn Gottes persönlich in seine Schranken weisen.
    Das unheilvolle Grollen, welches sich nun aus der Ferne näherte, ließ seine Annahme zu einer schaurigen Realität werden.
    Die Erde erzitterte, als würde sich etwas Großes durch den Wald bewegen und dabei die Bäume zur Seite pflügen.
    Holz splitterte und Äste brachen. Irgendetwas schob das Totholz beiseite.
    Hektisch blickte er sich um. Versuchte in der Schwärze des in Dunkelheit liegenden Forstes etwas zu erkennen. Seine beeinträchtigten Sinne arbeiteten nur langsam, weshalb es einen Moment dauerte, bis er die Gefahr lokalisieren konnte.
    Doch dann sah er es.
    Ein seltsam flimmernder Schatten der direkt auf ihn zukam und die Landschaft verschluckte.
    Die hochgewachsenen Tannen kippten beiseite, zerfielen zu Staub, der vom Wind davongetragen wurde. Anstelle von Eiskristallen rieselten jetzt dicke Ascheflocken herab. Wie angekokeltes Papier flogen sie durch die Luft und fielen träge auf seine Schultern.
    Die weißen Massen schmolzen dahin, legten den darunterliegenden Furchen durchzogenen Boden frei.
    Er strauchelte und landete auf dem Weg. Kochende Hitze stieg aus dem Erdreich empor.
    Mit einem Satz war er wieder auf den Beinen, betrachtete seine Handfläche, die von Brandblasen übersäht waren.
    Schwerfällig stützte er sich gegen einen nahestehenden Baumstumpf, bevor er sich davon abstieß und sich erneut in Bewegung setzte.
    Was auch immer es war, das sich da aus dem Wald näherte. Er würde nicht abwarten, um es aus der Nähe zu betrachten.
    Über seine eigenen Füße stolpernd schleppte er sich den Pfad zurück, den er entlanggekommen war. Der See blubberte und warf schäumende Blasen. Schwüler Dunst hing in der Luft. Risse gruben sich immer tiefer in den steinigen Untergrund, die sich wie kleine Rinnsale mit schwelender Lava füllten.
    Das Grollen hinter ihm kam näher.
    Beinahe schon glaubte er, den heißen Atem der Verdammnis in seinem Nacken spüren zu können.
    Endlich näherte er sich der Stelle, an der er vorhin zu sich gekommen war.
    Er erkannte die Bäume, die mit ihren eigenwillig verformten Ästen unter einer dicken Eisschicht vergraben gewesen waren. Nun, da der Schnee weggeschmolzen war, ragten deren Kronen wie ineinandergeschlungene Arme gen Himmel. Der Wind ließ sie hin- und herschaukeln, wodurch es aussah, als seien sie zum Leben erwacht.
    Höllenglut und Dämonenasche..
    Einen zweiten Blick riskierend, stellte sich heraus, dass dies mehr als nur eine optische Täuschung war.
    Mit schaurigem Entsetzen nahm er zur Kenntnis, wie die Rinde aufplatzte und das morsche Holz nachgab. Teile des Baums wurden regelrecht weggesprengt und darunter kamen klauenbesetzte Schwingen zum Vorschein. Kurz darauf zeichnete sich ein spitzer Schnabel ab, der zu dem Schädel eines mit Schuppen gepanzerten Körpers gehörte.
    Eine Serpyie ... Nein! ... Viele davon...
    Wild und ungestüm tobte das Krächzen der geflügelten Kreaturen über die Anhöhe. Immer mehr davon gruben sich aus den hölzernen Riesen und erhoben sich, nach Beute geifernd, in den Nachthimmel, wo sie sich brennenden Fackeln gleich entzündeten.
    Ihre flammenden Schwingen zuckten wie ein Funkenregen über das sternlose Firmament und zogen einen Schweif orange-roten Lichts hinter sich her.
    Es blieb ihm keine Zeit den Flug der Serpyien weiter zu verfolgen.
    Der Boden unter ihm brach auf. Glühende Bäche schossen darunter hervor, verbanden sich in Sekundenschnelle zu einem brodelnden Feuermeer.
    Er rannte. So gut in seine wackligen Beine tragen konnten. Sprang über die Abgründe, welche den steinigen Untergrund aufspalteten. Rutschte ab. Fing sich wieder.
    Mühsam rettete er sich auf ein Felsplateau, das ein Stück hervorragte, bevor es von dem kochend heißen Strom umspült wurde. Immer mehr Gesteinsbrocken lösten sich und die Insel schrumpfte zusehends unter dem steigenden Pegel der vernichtenden Fluten.
    Das Geschrei der Serpyien hallte in seinen Ohren. Von überall her drang es wie ein tosendes Echo auf ihn nieder.
    Sie hatten ihn entdeckt.
    In wilder Verzweiflung sah er sich um. Die sengende Hitze brannte in seinen Lungen. Von Schweiß durchtränkt, klebte das Hemd auf seiner Haut, als wolle es damit verschmelzen. Schmerz fraß sich durch seine Glieder.

    Der von lodernder Glut durchzogene Fluss rauschte an ihm vorbei und stürzte ein Stück weiter in den Abgrund, welchen das Beben in das Erdreich gerissen hatte.

    Ein halb entwurzelter Baum stand an der Klippe. Die Wurzeln tief in einen etwas höhergelegenen Felsvorsprung gegraben, war er bislang noch nicht der Lava zum Opfer gefallen. Mit seinen morschen Ästen ragte er über den Rand der Schlucht, an der Dagon ein helles Leuchten ausmachen konnte.

    Es schwebte auf der Stelle und durchbrach mit seinen Strahlen die Dunkelheit, als wolle es ihm den Weg zeigen.
    Kurz zögerte er. Dann breitete er, einer inneren Stimme folgend, seine Schwingen aus und stieß sich mit letzter Kraft ab. Nur zwei Flügelschläge, zu mehr war er nicht imstande. Doch der Schwung reichte aus, ihn über die brodelnden Massen zu dem Baum hinüberzutragen. Der Ast, an den er sich klammerte ächzte unter seinem Gewicht, während die Lava an ihm vorbei in die Tiefe stürzte.
    Unter ihm rumorte und blubberte es. Flammen stiegen aus dem Graben empor, formten sich in dem dunstigen Qualm zu dämonischen Fratzen, die sich auf dem Weg nach oben auflösten.
    Ein Blick über die Schulter verriet ihm, dass das Felsplateau, auf dem er zuvor noch gestanden hatte überschwemmt worden war.
    Es gab keinen Weg zurück.
    Mit einem unerwarteten Ruck gab der Baum nach und rutschte ein Stück über den Abhang. Es fehlte nicht mehr viel und die Wurzel würde endgültig nachgeben. Das bedrohliche Ächzen des Astwerks ließ ihn einen Moment den Atem anhalten. Dann sah er die lodernde Gestalt des herannahenden Flugdämons, der im Sturzflug auf den Baum zusteuerte. Ein zweiter näherte sich von der Seite. Schon bald würden sie ihn erreicht haben.
    Plötzlich wurde er sich wieder des Lichtes gewahr. In einiger Entfernung schwebte es die gegenüberliegende Felswand entlang, die von Concarven überwuchert war. Wie schlangenartiges Getier wanden sich die schwarzen Schlingpflanzen mit ihrem giftigen Blattwerk an dem rauen Stein empor.
    Als sich der pulsierende Schein des Lichtes näherte, wich das rankende Gewächs zurück und gab den Blick auf eine Spalte frei, die unter dem wuchernden dunklen Teppich verborgen gewesen war.
    Das war die Chance. Seine einzige womöglich.
    Begleitet von einem hohen Schrei landete die erste Serpyie in der Krone des Baums und entzündete das trockene Holz, aus welchem augenblicklich orange-gelbe Flammen emporzuckten. Kurz darauf gab die Wurzel endgültig nach und der Stamm kippte nach vorne über
    den Abhang.
    Er fiel. Stürzte ein Stück in die Tiefe, bevor er seine Schwingen entfaltete und sich im Gleitflug bis zu der kleinen Höhle tragen ließ.
    Gegen den kantigen Stein schlitternd, prallte er von dem Eingang ab und konnte sich eben noch an den Ranken festhalten, die ihm augenblicklich die Haut verätzten. Ein Knurren entstieg seiner Kehle, als er sich daran hochzog, um das letzte Stück bis zu dem Felseingang zu überbrücken. Endlich hatte er es geschafft. Stöhnend ließ er sich auf den kühlen Boden sinken. Von außen hörte er das heillose Gekrächze der Serpyien. Ihre Versuche, ihm zu folgen scheiterten an den Concarven, die ihr Territorium zurückerobert und ihre Ranken binnen weniger Augenblicke wieder zu einer undurchdringlichen Wand verwoben hatten.
    Kraftlos wandte er seinen Blick ab und schloss erschöpft die Augen, bevor ihn eine Welle der Wut und des Zorns überkam.
    Es hieß, wenn Engel fallen, dann fallen sie unter Qualen. Denn sie haben das Antlitz Gottes gesehen und werden es nie wieder zu Gesicht bekommen. Doch wenn gefallene Engel erneut fielen...was war dann? Verzehnfachte sich ihre Qual? Oder verhundertfachte sie sich gar?
    Sein markerschütternder Schrei hallte durch die Höhle, verzerrte sich zu einem grausamen Echo, das von allen Seiten auf ihn niederging.
    Zitternd richtete er sich auf, stützte sich an der Wand ab, um auf die Knie zu kommen.
    „War das schon alles, VATER?“, schleuderte er seine Worte voller Abscheu heraus. „Sag mir! ... War das schon alles?“
    Ungewollt kippte er zu Seite. Die Wände rückten näher. Alles drehte sich. Stille legte sich wie ein bleierner Vorhang über ihn, bevor er zusammenbrach und er sich seiner Erschöpfung hingab.

    Hallo zusammen :)

    Ich möchte Euch heute gerne einen recht kurzen Part zeigen, den ich quasi als "Einführung" in die Dagon-Perspektive geschrieben habe.

    In meiner alten Fassung war es ja so, dass wir gleich zu Dagon geschwenkt sind, der prompt in der Gestalt seines Elohims (dieses Energiewesens) dargestellt wurde.

    Ich habe mir das nun etwas anders überlegt. Wir betrachten die Szene nun also nicht direkt aus Dagons Sicht...

    Meine Idee war, dass das göttliche Licht (sein Elohim) ihn zunächst findet. Und erst in dem darauffolgenden Part können wir als Leser dann sein Erwachen live miterleben. Mir war es wichtig, seinen Wandel und die Entwicklung drumherum etwas nachvollziehbarer zu machen, weshalb er sich in meiner neuen Fassung erstmal in seiner "ursprünglichen Gestalt" befindet... Erst nach und nach wird er sich des Lichtwesens gewahr, das ihn aus der Ferne beobachtet und leitet... bis er schließlich zu dem Punkt kommt, die Hilfe seines einstigen Gefährten anzunehmen und sich letztendlich wieder zum Guten bekennt (soweit der Plan)

    Diesen Text hier würde ich schon recht am Anfang bringen, damit der Leser (parallel zu der Ratversammlung mit Emilia) gleich checkt, dass da noch was anderes im Gange ist. Die genaue Kapitelanordnung hab ich noch nicht so ganz klar für mich, aber ich würde Euch, wie gesagt, gerne schon mal zeigen, wie ich mir das Inhaltlich vorgestellt habe.

    Achtung- geht los: :)


    Das Licht


    Zur selben Zeit, jedoch an einem anderen Ort, trat ein Licht aus der Dunkelheit hervor. Begleitet von einem zarten Glimmen hob sich der Funke von der trüben Dämmerung ab, welche die sonderbare Umgebung in tristes Grau tauchte.
    Augenblicklich frischte der Wind auf und sorgte dafür, dass der Schein der leuchtenden Quelle zu flackern begann.
    Blätter wirbelten auf und wurden von den stürmischen Böen wie willenlose Gespielen davongetragen. Unbeirrt schwebte das Licht voran, drang in den Nebel ein, der den Sumpf unter einem weißen Schleier verbarg. Immer wieder verschwand das helle Flimmern kurz in dem wabernden Dunst, nur um wenig später wieder zum Vorschein zu kommen. Es flog an Baumstümpfen vorbei, die wie verkrüppelte Leiber aus dem Morast emporragten und mit ihren knorrigen Ästen in den undurchdringlichen Schwaden gespenstische Formen annahmen.
    Wie von Geisterhand erwachten die Zweige plötzlich zum Leben. Sie wuchsen heran, wurden länger und länger bis sie zu einem undurchdringlichen Dickicht verschmolzen. Doch überall dort, wo die Strahlen des Lichts auf das Geäst trafen, wichen die rankenden Pflanzen zurück. Es entstand ein schmaler Gang, der gerade breit genug war, damit die schwebende Flamme hindurchhuschen konnte. Vorsichtig folgte sie dem Weg, dessen morastiger Boden vereinzelt mit Sumpflöchern versehen war, aus denen dampfende Gase emporstiegen. Schwefelhaltiger Gestank erfüllte die Luft und das Blubbern der brodelnden Quellen vermischte sich mit dem Pfeifen des Windes zu einer unheilvollen Melodie.
    Nach und nach lichtete sich das Strauchwerk. Es wurde kühler und die ersten Schneeflocken wehten durch das Unterholz. Raureif spross wie aus dem Nichts empor, breitete sich über Ästen und Zweigen aus.
    Der Sumpf endete hier. Als habe das Licht eine unsichtbare Schwelle überschritten, zeichnete sich nun ein eingeschneites Waldstück vor ihm ab.
    Dicke, herabrieselnde Schneeflocken hatten die karge Landschaft unter einem weißen Teppich aus Eis begraben, in dessen Mitte ein See hervorstach. Seine dunkle Oberfläche spiegelte die sternlose Schwärze des Himmels wider. In dem winterlichen Treiben war das andere Ufer nur zu erahnen. Langsam setzte sich das Licht in Bewegung, ließ den Sumpf hinter sich, um in das eisige Gestöber einzutauchen.
    Mit seinen Strahlen leuchtete es die schmale Böschung ab, während ihm der stärker werdende Sturm mit erbarmungsloser Härte entgegenwehte. Hagel mischte sich unter den Schnee.
    Die Sicht verschwamm. Sie versank unter einem weißen Vorhang niederprasselnder Eiskörner. Laut platschend schlugen sie auf das Wasser, sorgten dafür, dass es sich aufbäumte und kräuselnde Wellen ans Ufer getragen wurden.
    Ein sonderbares Summen mischte sich unter das Geräusch des tosenden Windes. Es schwoll an, wurde lauter, je näher das Licht herankam. Die Barriere zeichnete sich ab. Wie eine Wand erhob sie sich aus der Finsternis. Blitzte zuckten darüber, gaben das gesamte Ausmaß der Grenzlinie wieder, welche sich in der Unendlichkeit verlor, und diesen Ort unter ihrer mächtigen Kuppel einschloss.
    Blau leuchtend hob sich das Flimmern von der Stelle ab, die soeben durchbrochen worden war.
    Es musste hier irgendwo sein.
    Schnell drängte das Licht weiter voran, bis es fand, wonach es suchte.
    Die Gestalt lag nur wenige Schritte entfernt im Schnee. Zu groß für einen Menschen ... zu menschlich für einen Dämon ... zu sehr Dämon für einen Engel.
    Behutsam schwebte das Licht heran, beleuchtete das blasse Gesicht, das von schwarzen Haaren zur Hälfte bedeckt war. Dunkle Adern wanderten von den Schläfen den Hals entlang und verschwanden unter dem zerrissenen weißen Hemd, welches den Blick auf den entblößten Oberkörper freigab. Ein sonderbares Glühen ging von dem zart schimmernden Narbengeflecht aus, welches sich oberhalb der linken Brust abzeichnete.
    Die schwarzen Flügel hoben sich auf groteske Weise von dem glitzernden Schnee ab. Halb verbrannt, löchrig, unbrauchbar.
    Für einen Moment noch verharrte die Lichtkugel in der Luft schwebend, bevor sie einen strahlenden Glanz annahm. Im steten Rhythmus eines kräftigen Herzschlags pulsierte ihr Schein, der sich immer weiter ausbreitete und die Gestalt am Boden in einen warmen Schimmer tauchte.
    Unausgesprochen hallten die Worte über das tosende Heulen des Sturms hinweg. Eingängig und von machtvollem Klang.
    Mächtig genug, um Tote aufzuwecken.
    Wach auf!

    Noch eine Frage:

    Spoiler anzeigen

    Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an den Prolog? Emilias Traum, in dem sie den Spiegel durchschreitet und sich in dieser sonderbaren Landschaft wiederfindet, die sich dann verändert? Ich bin mir nicht sicher, ob die Parallele hier deutlich genug wird. Natürlich ist es eben dieser Ort, an dem das Licht Dagon findet...

    Keine Ahnung, ob der Leser das checkt. Vielleicht muss er das hier an der Stelle auch noch nicht.

    Es würde mich natürlich dennoch interessieren, wie das auf Euch gewirkt hat. (wobei man nicht vergessen darf, dass für Euch der Prolog natürlich auch schon wieder eine halbe Ewigkeit her ist :hmm: )

    Falls Ihr noch andere Anmerkungen habt, bin ich dafür natürlich auch dankbar :)


    Kirisha  Sensenbach  Thorsten  J.J.Raidark  Etiam

    Hallo Ihr Lieben,

    mein letzter Post hier in diesem Thread liegt ja nun schon ein Weilchen zurück und bevor sich meine Geschichte völlig im Sande verläuft, möchte ich Euch zumindest gerne mal an den aktuellen Entwicklungen teilhaben lassen. :)

    Natürlich ist genau das eingetreten, was ich im Startpost befürchtet hatte. Ich habe festgestellt, dass ich die diversen Handlungsstränge und Perspektiven, aus denen die Geschichte erzählt wird, anders miteinander verweben muss. Im Endergebnis führt das nun dazu, dass ich den kompletten Anfang mehr oder weniger „zerhacken“ muss, um schon früh genug zu den anderen Orten und Personen zu schwenken. Zwar bin ich mir nach wie vor unsicher, ob das eine elegante Lösung ist, weil es natürlich schwierig ist, Stellen im Text zu finden, die sich für so einen Cut eignen. Doch andererseits merke ich, dass ich ein Problem bekomme, wenn sich die ersten Kapitel dermaßen ausführlich mit Emilia und der Ratsversammlung beschäftigen. Dann staucht sich später alles und ich bekomme die Handlungsstränge nicht mehr richtig miteinander verknüpft.

    Zum besseren Verständnis: Nach Eurer berechtigten Kritik an dem Dagon-Part bin ich zu dem Schluss gekommen, ihm mehr Raum zu geben, um seine Entwicklung für den Leser nachvollziehbarer zu machen. Dann fiel mir auf, dass ich die Gegenseite -also die Seelenfresser und ihre Absichten-eigentlich auch noch mehr beleuchten muss...und so kam das eine zum anderen.

    Mein Plan: Um wieder einigermaßen Ordnung in diesen Thread zu bekommen, werde ich so etwas wie einen „Kapitelguide“ erstellen und die Posts entsprechend miteinander verlinken, damit der Leser die neu angeordneten Szenen in der richtigen Reihenfolge lesen kann.
    In den nächsten Tagen werde ich mich daran begeben und wenn Ihr Lust habt, könnt Ihr Euch mein (vorläufiges) Ergebnis ja dann mal anschauen. Vor allem interessiert mich natürlich, wie Euch mein neues Dagon-Kapitel gefällt. :D

    LG
    Rainbow

    Grüß dich, Schneeflocke und herzlich willkommen bei uns.

    Schau dich in Ruhe um und stöbere erstmal ein bisschen in den Treads, bevor du deine Geschichte hier reinstellt...das hat dem einen oder anderen geholfen. :)

    Viel Spaß dabei! Und natürlich bin ich auch schon gespannt, was du dir "drachentechschnisch" Schönes ausgedacht hast :gamer:

    Hey Sci-Fi-Dave

    Das klingt nach einem klassischen Graf Dracula-Setting, was ich grundsätzlich cool finde. :thumbup:

    Nach deiner Beschreibung hatte ich gleich jede Menge Bilder im Kopf und das Kopfkino lief direkt mit.

    Allerdings hat das alles natürlich einen gewissen Wiedererkennungswert. Wenn du das aber fesselnd schreibst ( vielleicht einen coolen Prota einbaust, aus dessen Perspektive man das alles hautnah erleben darf) oder dir noch ein überraschendes Ende einfallen lässt...warum nicht?

    Das Ende sollte meiner Meinung nach jedoch schon etwas mehr zu bieten haben, als einfach nur den überstürzten Aufbruch des seltsamen Gastes. Es bräuchte dann noch irgendein Element, das im Leser nachklingt...oder ein Aha-Erlebnis. Weißt du, was ich meine?

    Hey Zarkaras Jade

    Ich bin auch wieder up to date :)

    Meine Anmerkungen packe ich mal in den Spoiler...

    Spoiler anzeigen

    Im Großen und Ganzen liest sich das schon ganz gut, finde ich. Allerdings bleibe ich immer mal wieder an bestimmten Textpassagen oder Formulierungen hängen.

    Acala hat das ganz gut auf den Punkt gebracht. Denn manchmal frage auch ich mich, warum die beiden Protas nun dieses oder jenes machen. Ihre Beweggründe erscheinen mir nicht immer schlüssig.

    Die Erkundung des Raumschiffes ist natürlich einerseits spannend und die ganzen schaurigen Dinge, die sie da entdecken. Allerdings wissen sie auch, dass sie in der Falle sitzen und dass das Wesen jeden Augenblick reinkommen kann...Meiner Meinung nach müsste da ein bisschen mehr Hektik rein. Sie müssten sich immer wieder umsehen, bei jedem Geräusch zusammenfahren...sie dürften sich wahrscheinlich auch nicht so lange mit den Leuten in den Kästen beschäftigen. Es scheint sonst so, als hätten sie die Ruhe weg. :hmm:

    Punkt 2: Nach wie vor komme ich mit den ständigen Perspektivwechseln nicht so gut klar. Werden in einem Moment noch Renees Gefühle geschildert, sind wir im nächsten Moment schon wieder bei Frank. Ich bin noch immer der Meinung, dass es dem Text gut täte, zumindest kapitelweise bei einem Prota zu bleiben.

    Punkt 3: Eine Formulierung, über die ich beim Lesen immer wieder gestolpert bin ist die mit dem "händchenhaltend" oder "sie hielten Händchen". Das klingt in meinen Ohren irgendwie ... keine Ahnung...ein bisschen nach Kindergarten :pardon: Vielleicht: Fest hielten sie einander an den Händen...oder Renee war nicht gewillt, Franks Hand loszulassen...oder was weiß ich. (vielleicht ist das auch Geschmacksache, aber ich lasse dich einfach mal an meinen Gedanken beim Lesen teilhaben ^^ )

    Ansonsten bleibt es spannend und es macht Spaß, das Pärchen bei diesem Abenteuer zu begleiten :)

    LG

    Rainbow

    Hey Etiam,

    gefällt mir sehr gut! :thumbup: Auch die letzten beiden Parts. Ich konnte sehr gut folgen und dieses mysteriöse Feeling, das man oft in Träumen hat, kam meiner Meinung nach gut rüber.

    Ich habe nur im aktuellen Part ein paar kleinere Anmerkungen zu machen :)

    Spoiler anzeigen

    – vielleicht finden sie die geheimen Eingänge, doch im Inneren von Kingraven wären sie verloren.

    vielleicht "fänden" sie... (würde ich sagen) :hmm: Ist ja hypothetisch gemeint.

    Doch etwas hatte ihn daran gehindert, die Grenze zu durchbrechen, hinter der sich diese Macht befunden hatte.

    würde ich nach Möglichkeit versuchen zu vermeiden und stattdessen das Ende umformulieren...zum Beispiel: ...hinter der diese Macht gefangenhalten worden war....oder vielleicht noch einfacher: hinter der diese Macht gefangengehalten wurde....

    Hatte er Angst vor dem Schmerz, der ihn erwartet hätte?

    Hier das Gleiche. Ich finde, man könnte auch sagen: Hatte er Angst vor dem Schmerz, der ihn erwartete? Oder ... Hatte er Angst vor dem Schmerz gehabt?

    Was ist es dann gewesen?

    Zeit: war

    Anders als erwartet, brachte ihm die frische Luft keine Linderung, seiner inneren Unruhen.

    Das liest sich etwas holprig. Vielleicht alternativ: Anders als erwartet, linderte die frische Luft seine innere Unruhe nicht. (von innere Unruhe gibt es meiner Meinung nach keine Mehrzahl)

    Achtlos warf er die Gefäße hinter sich, sobald er von ihnen enttäuscht wurde.

    Ich glaube nicht, dass die Krüge ihn wirklich enttäuschen :rofl: .... den Zusatz würde ich demnach streichen.

    Er schwankte sanft, während ihm eine sanfte Brise den Schweiß auf der Haut trocknete. M

    kleine Wiederholung

    Tjelvar ertrug dieses Gelaber nicht mehr.

    Das reißt mich raus.... Gelaber klingt in dem Zusammenhang irgenwie nicht stark genug. Ist mehr so Schulhofjargon.


    Wenn er sich jetzt nicht befreit, würde er ertrinken.

    befreite

    wusste er, das hier ist seine letzte Gelegenheit.

    wusste er, dass dies seine letzte Gelegenheit (Chance) war....

    LG

    Rainbow

    Hey Dinteyra

    Wow! Jetzt hast du dich wirklich durch beide Bände gelesen. :) Vielen Lieben Dank für deine Rückmeldung. Es freut mich, dass es dir bis hierher soweit ganz gut gefallen hat.

    Für deine Anmerkungen bin ich dir auch sehr dankbar. Zum Beispiel der Bruch in der Stimmung während des Dinners. Ich könnte mir vorstellen, dass es daher rührt, weil das alles vorher insgesamt etwas lockerer geschrieben war und erst nachträglich das Düstere von mir eingebaut wurde. Wahrscheinlich sind hier und da die Übergänge nicht optimal. Das ist ein guter Hinweis und ich werde das bei meiner nächsten Überarbeitung im Auge behalten.

    Und ja, der zweite Band bietet eindeutig weniger Platz für die Beziehung zwischen Elias und Emilia... aber das war zumindest ein Stück weit von mir beabsichtigt. Mal sehen, ob und wie ich im dritten Band die Kurve bekomme. Fest steht auf jeden Fall, dass sie es nicht leicht haben werden, wieder zueinanderzufinden.

    Deinen Einwand bzgl. des Ausgangs des Krieges und dem Löschen der Erinnerungen kann ich nachvollziehen. Allerdings habe ich mich tatsächlich davor gescheut, hinsichtlich meines dritten Bandes diese Herausforderung anzunehmen und fand es insgesamt auch nicht unlogisch, dass die Engel sich zu dieser Maßnahme hinreißen lassen würden. :hmm:

    Es würde mich natürlich freuen, wenn du demnächst auch in den dritten Band reinlesen möchtest. Obwohl es sicher noch ein Weilchen dauern wird, bis ich hier zu einem Abschluss komme. Aber vielleicht magst du mir ja dann mit Rat und Tat zur Seite stehen. :D

    Hey Etiam

    Da ich gerade urlaubsbedingt am Handy tippe fällt mein Kommi etwas weniger ausführlich aus :)

    Ich kannte den Teil ja zur Hälfte schon und bleibe dabei, dass mir das Aufeinandertreffen von Elina und Sigrid gefällt. Ich weiß zwar nicht, ob ich mich mit dem Namen „Sigrid“ anfreunden werde, aber ich schätze, das spielt wohl auch keine übergeordnete Rolle :rofl:

    Hier nur ein bisschen Kleinkram, der mir so aufgefallen ist:

    Am Anfang erwähnst du, es gebe nur „ein Möbelstück“ auf dem Dachboden. Nämlich den Schreibtisch. Ich nehme aber an, es gibt auch einen passenden Stuhl dazu, oder wie hockt Elina da? Das liest sich entsprechend etwas seltsam :hmm:

    Ansonsten: Birk ist ja echt ein unsensibler Brocken und nicht besonders klug obendrein. Sich derart anfällig über Elina und Tjelvar zu äußern (von wegen „niederer Stand und „Wilde“)

    wo er doch weiß, dass Durin auf deren Hilfe zählt :patsch: Na ja… wahrscheinlich steckt seine Abneigung zu tief.

    Cool fand ich ja, wie Sigrid Tjelvar imitiert :thumbup: Man kann sich in etwa vorstellen, welche Wirkung er auf kleine Kinder haben muss. Dabei hat er es in dem Moment mit dem Mädchen eigentlich gut gemeint.

    Noch eine Sache: Der letzte Satz passt für mich von der Zeitform her nicht. Es sei denn, es ist ein Gedanke von Elina. Das ist aber wohl nicht der Fall… außerdem hast du davor auch alles in der Vergangenheit geschrieben.

    So… und nun auf zum Enviki :dwarf: