Beiträge von Etiam

    Da habe ich zuerst an thirst person perspective gedacht. Also als würde er von oben auf sich sehen. Evtl. kannst du schreiben, dass er seine Hände betrachtet oder seine Füße sieht?

    ja, das ist unglücklich von mir formuliert :hmm:


    Das erscheint mir etwas abrupt. Kein "Hallo?" oder etwas dergleichen vorweg? Einfach mit der Tür ins Haus, als wäre Tjelvar in das Haus des Fremden eingebrochen xD

    Ich kann dir nicht genau sagen warum, aber irgendwie gefällt mir das so ^^;


    Mir gefällt das mit der Stille einfach sau gut. Das ist mal ein komplett neuer "Feind" wie ich ihn so noch nirgends in einer Geschichte gesehen habe. Auch dieses "Flüstern" in ihr als Schwäche darzustellen ist genial.

    Vielen Dank!

    Jetzt muss ich nur noch das richtige damit anstellen xD
    Aber NOCH agiert da ja viel von im Hintergrund.

    Gefühlt würde ich den grünen Teil aber umschreiben. Ich würde zuerst das Flüstern nennen un des dann als ewige Schwäche betiteln. Von der Tonlosigkeit zum Flüstern. Fände ich persönlich als den geileren Übergang.

    Werde ich mir diesbezüglich noch mal anschauen :thumbup:

    Das "dennoch" passt für mich nicht recht. Er sagt ja schon, das er die Gefahr hinter der Stille versteht, jedoch versucht, den gleichen Fehler zu vermeiden. Das doppelt sich mit den "dennoch" irgendwie.

    ja stimmt, da hast du recht.

    Generell ein überraschender Teil. Hätte nicht erwartet, dass sowas auf die Ohnmacht von Tjelvar folgt und es bringt auch einen neuen Twist mit sich.

    Ja und er ist auch Erzähltechnisch wichtig für die Geschichte. Aber das wird vielleicht erst später deutlich ... :hmm:

    Dann werde ich auch nochmal nachfragen, ob das so funktioniert hat, wie ich mir das vorgestellt hatte.


    Ein wenig ausbauen könnte man das Aufeinandertreffen der beiden allerdings noch. Das ist etwas fix gegangen und sie haben sich schnell mit der seltsamen Situation abgefunden.

    Ja, das wurde vorher auch schon von Rainbow genannt. Und ich sehe das genauso. Werde das also dahingehend nochmal überarbeiten.

    Danke fürs Lesen Rebirz

    Hey Etiam,


    konzeptionell gefällt mir das sehr gut.

    Danke schön :D
    Das war auch ein gutes Stück Arbeit xD Aber ich werde im Nachgang auch noch schauen müssen, welche Infos vielleicht überflüßig sind. Manchmal habe ich das Gefühl ich gebe euch zu wenig, und man wird später das Große Ganze nicht wirklcih überblicken können. Aber dann werden Sachen wieder so vollgestoppft mit Infos O.o

    Und das fühlt sich aus Autoren Sicht nicht so gut an. Vorallem gab es schon lange keine Action mehr, weshalb ich ein bisschen gehezt durch diese Kapitel gehe ... und das ist dann glaube ich der Grund, für das, was du in deinem Post beschreibst.

    Keine Ahnung, vielleicht geht es ja auch nur mir so.

    Mir geht es nämlich genau so. Zumindest jetzt, nachdem du es erwähnt hast xD
    Ich hatte beim schreiben selber auch kurz den Gedanken und hab deshalb dem Fremden die Sätze gegeben, dass er überlegt und fragt was das letzte ist, woran sie sich erinnern können. Aber a) ist das zu wenig und b) muss das natürlich auch von Tjelvar kommen :hmm:

    Aber der Reihe nach.


    Es ist eine gute Idee, dass sie gleich zwei "Waffen" brauchen und dass die Stille hierbei auch noch eine zentrale Rolle spielt.

    Jo, das Element der Stille gefällt mir selbst sehr gut. Also MUSSTE ich es natürlich mit einbinden :D


    Das klingt alles wirklich sehr spannend und eröffnet viele mögliche Entwicklungen.

    Sehr gut :thumbsup:


    Mich hat einzig gewundert, mit welcher Selbstverständlichkeit die beiden ihre Situation hinnehmen und sich auf ein doch recht tiefgründiges Gespräch einlassen. Sind derartige, ich nenne es jetzt mal "Traumbegegnungen" oder "Visionen" bei denen normal?

    Also die Tiefgründigkeit an sich finde ich nciht so schlimm, aber sie kommt vielleicht zu flott. Ich gebe dir recht, es müsste vielleicht etwas vorgeschoben werden. Mehr Verwunderung von beiden.

    oder er reagiert halt nicht so gelassen und muss das Ganze erst mal für sich auf die Kette kriegen.

    Ich werde mir diesbezüglich was einfallen lassen :hmm:


    Ich hatte bis dato nicht den Eindruck, dass Tjelvar "zornig" war

    hm ja. Ist vielleicht noch zu schwach. Die Gedanken an seine Vergangenheit sollen das mehr aufwühlen. Werde ich ausbessern.

    ok, vielen Dank Rainbow
    das war ein wichtiger Kommentar... also alle Kommis sind wichtig ^^; Aber du weißt wie ich das meine :P

    Natürlich, das war volle Absicht und keineswegs der dummen Autokorrektur meines Handys zu Schulden

    xD
    Davon ging ich natürlich aus :ugly:

    Hmm okay. Die Draugr sind also der Typ von Person, der statt beim Nachbarn zu klingeln und ihn zu bitten, doch etwas leiser zu sein, lange still gelitten hat um dann sprichwörtlich all-out zu gehen

    XD Interessante Theorie :P
    Und vielleicht ist auch ein Stückchen Wahrheit drin :P

    Tjelvar und Frod sind not ihren Nachforschungen nicht alleine, sie haben einen verbündeten im Süden. Wieso die beiden jetzt miteinander reden können? Möglich, dass dies die Form von "göttlicher Hilfe" ist, die die Götter gewähren - sind ja wirklich meist sehr geizig Damit die Probleme der sterblichen zu lösen xD

    Die Theorie ist aber vielleicht noch interessanter. ^^

    Freut mich, wenn es auch in diesen "ruhigen" Kapiteln spannend bleibt ^^

    Kapitel 9:
    Begleitung im Dunkeln

    Teil 1:

    Das Erste, was Tjelvar vernahm, als er wieder zu sich kam, war die Stimme der Lyttra. Das Lied aber so leise, dass es kaum noch hörbar war. Als er die Augen öffnete, erwartete er, den Himmel Dunhavens zu sehen. Doch da war nichts. Die Dunkelheit war allgegenwärtig. Kontrastlose Schwärze umgab ihn, so dass der Horizont nicht auszumachen war. Merkwürdigerweise sah er seinen eigenen Körper. Wie war das möglich ohne Licht?

    Vorsichtig versuchte Tjelvar aufzustehen. Es war ein seltsames Gefühl, wenn man nicht wusste, wo sich der Boden befand, weil alles die gleiche Farbe hatte. Doch er kam ohnehin nicht auf die Beine. Es war, als wären sie taub, oder hätten nicht genug Kraft. Er setzte sich auf, aber zu mehr war er nicht fähig.

    Was war das für ein seltsamer Ort? Er erinnerte sich nur noch schemenhaft an die Lichter über Dunhaven.

    Sein Schädel brummte und er hielt sich die Stirn.

    Sie hatte recht, dachte Tjelvar. Serija wusste, was kommen würde. Und es hatte tatsächlich mit den Göttern zu tun. Aber das war unmöglich, er ... Wie konnte das sein? Die Lyttra musste also wirklich mit ihnen geredet haben.

    Nein!

    Diese Wesen sprachen nicht mit den Menschen, das wusste Tjelvar. Er glaubte es zumindest. War das nur ein Zufall? In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken und drehten sich im Kreis. Alle um eine zentrale Frage.

    Wenn sie mit uns reden ... Warum helfen sie uns dann nicht?

    „Wer seid Ihr?“, ertönte es hinter ihm und riss ihn aus seinen Überlegungen. „Und wo sind wir hier?“

    Als Tjelvar sich umdrehte, sah er zu einem muskulösen Mann hinauf. Seine schulterlangen Haare waren nur ein wenig heller, als die Dunkelheit, die ihn umgab, weshalb er zuerst dachte, der Fremde hätte eine Glatze. Aus einem müden Gesicht heraus schaute ihn dieser weiterhin fragend an.

    Tjelvar hatte aufgrund der Überraschung nicht allein zu sein fast vergessen zu antworten. „Ich ... habe keine Ahnung.“

    „Keine Ahnung wer Ihr seid, oder wo wir sind?“ Der Fremde legte den Kopf schief.

    „Ich habe keine Ahnung, wo wir hier sind.“ Tjelvar wollte sicherheitshalber etwas Abstand zwischen ihnen schaffen, doch seine Muskeln waren wie gelähmt.

    Der Fremde hob nur seine Hand und betrachtete diese. „Ich erinnere mich, zu Bett gegangen zu sein, aber das hier ist kein Traum ... ich spüre es.“

    Ja, er hatte recht. Es war schwer, zu erklären, woher diese Gewissheit kam, doch für Tjelvar gab es nicht den geringsten Zweifel, dass das hier Realität war.

    „Und was ist das Letzte, an das Ihr euch erinnern könnt?“, wollte der Fremde von ihm wissen.

    Immer noch halte das Lied der Lyttra in seinem Ohr und bruchstückhaft kamen ihn die Ereignisse wieder in den Sinn. „Ich war auf einem Fest. Es wurde gesungen und getanzt. Wir machten laute Musik und zum Schluss ... tauchten diese Lichter am Himmel auf ... die Seelen. Ich habe das Bewusstsein verloren.“

    Der Fremde nickte. „Ihr seid also eine Kalthaut.“

    Kalthaut?

    Tjelvar horchte auf. „Nein, bin ich nicht. Ihr jedoch müsst aus dem Süden kommen, wenn ihr diesen Ausdruck benutzt. Nur dort habe ich diese Bezeichnung für die Dun gehört ... Wiek oder die Marschen?“

    Ein Grinsen zierte das Gesicht seines Gegenübers und er hob anerkennend die Augenbrauen. „Wiek“, sagte er und nickte leicht. „Und da Ihr unsere Sprechweise kennt, denke ich, kommt Ihr ebenfalls von hier?“

    „Ich habe viele Jahre dort verbracht“ erklärte er lediglich. Und vielleicht war das schon zu viel. Ob man diesem Fremden trauen konnte, musste erst noch herausgefunden werden.

    „Dann sagt mir, was sucht man so weit oben im kalten Norden, wo die Modernden ihre Grabhügel verlassen haben und der Tod sprichwörtlich hinter jeder Ecke wartet?“

    Wenn er ein Südländer war, dann gehörte er zu den Wenigen da unten, die an die Draugargefahr glaubten. „Ich bin nur ein Wanderer. Wollte wissen, ob die Gerüchte stimmen.“

    „Sie tun es, nicht wahr?“

    Tjelvar nickte. „Sie sind überall. Aus Dunhaven gibt es kein Entkommen mehr.“

    Der Fremde legte die Stirn in Falten. „Dann ist es so schlimm, wie ich es befürchtet hatte. Die Stille ist auf dem Vormarsch.“

    Erinnerungen an die schreckliche Schlacht von Ilrim schossen Tjelvar durch den Kopf. Als seine Heimat von den Untoten angegriffen wurde, war es die Stille, die sie begleitete. Doch über all die Jahre hatte niemand mehr diesen Zusammenhang erwähnt. Auch nicht den Nebel oder dieses ... Monster, dass Sigi auf dem Gewissen hatte. Von all dem, berichtete keiner. Es waren nur noch die Draugar selbst, die durchs Land zogen und für Angst und Schrecken sorgten. Tjelvar war sich aber sicher, dass diese Dinge zurückkehren würden. Und nun setzte dieser Mann sie wieder in einen Zusammenhang. „Was weißt du, über die Stille?“

    „Die Draugar sind ihre Diener ... und erst der Anfang.“

    „Da ist noch mehr, oder?“, drängte Tjelvar zu erfahren. „Der Nebel, dieses Monster und ...“ War es klug, alles so herauszuposaunen?

    Möglicherweise war es schon zu spät sich diese Frage zu stellen. Der Fremde verengte seine Augen zu schlitzen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wieso seid Ihr wirklich in Dunhaven?“

    Dieser Mann wusste etwas. Vielleicht konnte Tjelvar das für sich nutzen, um herauszufinden, was genau damals mit seiner Heimat passiert war. Es brodelte ohnehin in ihm, seit die Erinnerungen wieder hochkamen. „Ich will sie alle umbringen!“, war deshalb das Erste, was ihm über die Lippen kam. „Ich werde alle Draugar töten und danach das Monster suchen, dass meine Familie abgeschlachtet hat! Hier gibt es die Waffe, die mir all das ermöglichen wird.“

    Die Skepsis im Blick des Fremden ließ nach und seine angespannte Haltung lockerte sich. „Ich denke, wir stehen auf derselben Seite. Auch ich suche nach einer Art ... Waffe, um die Stille aufzuhalten.“

    Tjelvars Augen weiteten sich. Arn warf damals zwei dieser Artefakte auf die Welt. War er etwa auf der Suche nach dem Zweiten? „Wir folgen den Hinweisen der Vykr-Saga um eine der Waffen zu finden, die Ymirs Leid beenden sollen“, erklärte er vorsichtig. Er wusste, dass im Süden die Meeresungeheuer als Märchengestalten des Nordens galten. Aber der Fremde glaubte ihm auch, dass die Draugar Dunhaven umstellt hatten. Er war also entweder naiv, oder hatte Kenntnisse, die seinen Landsmännern fehlten. Darum wartete Tjelvar eine Reaktion ab, die sich in einem zögerlichen Nicken zeigte und fuhr dann fort. „Wir haben den Standort ausfindig machen können. Doch wir kommen nicht ran, wegen der Engstirnigkeit eines Mannes.“

    „Von welcher Natur, ist diese Waffe?“

    Tjelvar hob eine Augenbraue.

    Wie meint er das?

    „Wir glauben, dass es sich um eine Axt handeln muss. Über die Waffe des Zwergenkönigs wird meist nur als ‚summender Tod‘ berichtet.“

    Der Fremde schüttelte den Kopf. „Mit einer Axt kannst du gegen Draugar kämpfen ... jedoch nicht gegen die Stille. Du kannst einen Körper in Stücke hacken, aber das ewige Schweigen durchbrichst du damit nicht. Nein, um die Stille zu bekämpfen, musst du zuerst verstehen, dass du sie nicht wirst töten können. Doch man kann sie aufhalten. In der Ebene der Tonlosigkeit ist sie absolut. Aber hier auf Ymir ... Ist sie durchzogen von einer Schwäche. Ich suche nach dem Flüstern in ihr, dass sie durchdringt und selbst den Tod überdauert. Es ist ihre größte und vielleicht einzige Kerbe, in die wir hineinschlagen können. Ich weiß nicht, ob wir sie jemals besiegen werden. Doch wir werden ihr Einhalt gebieten können. Wir werden ihren Vormarsch stoppen.“

    Der Monolog des Fremden sorgte nicht gerade dafür, dass Tjelvars Kopfschmerzen nachließen. „Was meinst du? Ich verstehe nicht. Welches Flüstern?“

    Sein Gegenüber schien zu überlegen und blickte für eine Zeit ins Nichts, ehe er sich wieder zu Tjelvar drehte und auf ihn hinabschaute. „Meine Nachforschungen haben ergeben, dass es in der langen Geschichte Ymirs ein paar wenige Menschen gab, die etwas in der Stille gefunden haben. Eine Art Riss, einen Zugang zu ihr. Sowie die Magier den Klang beherrschen, verfügten sie über die Macht der Stille. Doch anstatt sie zu kontrollieren, fielen sie ihr anheim. Ich versuche, nicht den gleichen Fehler wie diese Menschen zu machen ... dennoch sehe ich das Potential hinter dem, was sie gefunden hatten.“

    „Das heißt, du willst die Macht hinter den Draugar studieren?“

    „Ich werde sie aufhalten, ohne ihr zum Opfer zu fallen!“

    Tjelvar zuckte mit den Schultern. „Und was dann? Wenn du dieses ‚Flüstern‘ gefunden hast, werden diese untoten Bastarde einfach in ihre Gräber zurückkehren?“

    Der Fremde schüttelte den Kopf. „Einfach wird nichts von alldem. Doch ihr Hunger auf alles, was nur irgendeinen Laut von sich gibt, wird vergehen.“

    „Sie fressen ihre Opfer nicht“, erklärte ihm Tjelvar.

    „Das vielleicht nicht. Aber du kannst nicht leugnen, dass die Landstriche, über die sie hergezogen sind, nun eine Totenstille beheimaten.“

    Für einen Moment kehrte Tjelvar gedanklich in seine Heimat zurück.

    Die Straße, die er entlanglief, an dessen Ende der Leichnam seines Freundes wartete ... Bis zu diesem schrecklichen Fund, hatte er keinen Ton vernommen. In den Winkeln und Gassen Ilrims herrschte das ewige Schweigen, noch bevor die Draugar ihr Werk beendet hatten. Er kniff die Augen zusammen und versuchte den Schmerz, sowie die Wut in Zaum zu halten.

    „Die Untoten werden bald alle Länder Ymirs überschwemmen. Und wenn wir nicht vorbereitet sind, verwandeln sie unser aller Heimat in einen Ozean der Stille.“

    Der Fremde sagte dies mit einer solchen Gewissheit, als wäre es schon längst geschehen.

    Wie ein Fluch, schaffte es, sein letzter Satz Tjelvars Gemüt zu wandeln. Sein Zorn wich einem Anflug von ... Angst? Er konnte es nicht genau benennen, doch ein ungutes Gefühl breitete sich in ihm aus, da er insgeheim, die gleiche Zukunft für sie sah. Die Untoten, die diesen Winter aus ihren Gräbern stiegen, wurden von Monat zu Monat mehr. Bald wäre es unmöglich, auch nur die großen Städte Ymirs gegen sie zu verteidigen. Und selbst wenn das gelingen sollte, würde sie der Hunger dahinraffen.

    Sie mussten an diese verdammte Waffe kommen! Aber hatte der Fremde recht, dann würde das allein nicht ausreichen. Doch besagte die Legende nicht, Ymirs Leid würde enden? War das nicht der Sieg, den sie anstrebten? Gab es noch etwas darüber hinaus? So oder so ...

    Bilder der gewellten Klinge und ihres dunklen Trägers blitzen vor Tjelvars Augen auf.

    Dieses Monster war noch da draußen und versteckte sich irgendwo. Verborgen von der Stille. Allmählich gefiel ihm der Gedanke, des Fremden. Vielleicht musste man von zwei Seiten aus angreifen. Entschlossen schaute er zu ihm herauf. „Wir werden vorbereitet sein! Ich werde mich um die Draugar kümmern und du um die Macht, die sie umgibt.“

    Der Fremde nickte, doch fehlte bei ihm, anders als bei Tjelvar von Enthusiasmus jede Spur. „Leider bist du nicht der Einzige, dessen Suche ins Stocken geraten ist.“

    nächster Teil ...

    Ich finde ja, dass man das Rad nicht immer wieder krampfhaft neu erfinden muss und viele sogenannte Klischees funktionieren einfach, weil sie auf einer coolen Idee basieren

    Jo, das sehe ich ähnlich wie Rainbow :D


    Das Wie ist da halt entscheidend.

    Ja, das sehe ich auch so. Ob man das Klischee nun mit neuen Elementen ausstattet oder es vielleicht einfach so belässt aber gut erzählt. Und gerade die "Klischees" die du aufgezählt hast scheinen sich ja über einen längeren Zeitraum zu erstrecken. Da wird also viel Platz für das "Wie" sein :D Du hast also genügend Raum, dieses vielleicht öfter benutzte Szenario ganz auf deine Art presäntieren zu können.

    Wobei, zu dem "öfter". Ich sehe das eigetnlich wie Thorsten
    Die Dinge die du aufzählst gehören halt zum Repertoir das zur Standartausrüstung gehört. Wenn man darin jetzt alles als Klischee bezeichnen würde, dürfte man ja nichts mehr "normal" schreiben ^^; Nur weil etwas nicht Special ist, ist es ja nicht gleich ein Klischee :hmm:

    Im Spoiler für Rebirz

    Spoiler anzeigen

    Irgendwie hast du jetzt plötzlich schneller gepostet ... oder bin ich echt schon wieder so lange nicht mehr hier gewesen? 8o

    Also das letzte Kapitel ging mir tatsächlich leicht von der Hand :D

    Ich finde es bisher gut, wie du das mit den beiden immer weiter steigerst. Anfangs hab ich es ja eher zufällig angemerkt, dass mir Parallelen zwischen den zwei Damen auffallen, aber du schaukelst das jetzt schön langsam hoch :)

    Ich musste auch schmunzeln, als du es das erste mal erwähnt hattest :D

    Irgendwie passt mir das "hibbelig" nicht zum Sprachgebrauch in deiner Welt und schon gar nicht zu Tjelvar

    hm, ja. Ich verstehe was du meinst. Ich schaue ob ich da Ersatz finde.

    Gefällt mir!

    hoffe das bleibt so :P

    (Wie klein sind die denn bei dir?)

    Ich hatte so an 1,4m gedacht :hmm: gibt natürlich Ausreißer nach unten und oben.


    vermeintliche Magier (Schon wieder! OK er ist kein Magier!).

    Ja, ich werde es mal öfter durch seinen eigentlichen Namen ersetzen, denke ich.

    Das Rätselraten um die Bedeutung der Worte hat mich jetzt nicht so umgehauen. Aber es war ok.

    ich hab da auch ein bisschen rumgekrampft. Hab es dann was fürs Worldbuilding benutzt, damit es nicht nach 2 sek. gegessen ist. Falls du Ideen hast, wie man das verbessern kann, gerne her damit ^^


    Also. Allgemein gefällt mir der Teil der Geschichte auch nicht so. Nicht weil es keine Action gibt, aber eben doch, weil es sich zu ziehen beginnt :hmm:

    Ihre Schutzschilde variieren je nach Situation. Meist benutzt sie für einen Schutzschild Dinge aus ihrer Umgebung wie Mauersteine, Feuer oder Pflanzen, und verstärkt ihren Effekt mit ihren Kräften, sodass Angreifer wesentlich länger brauchen, um den Schutzschild zu durchdringen. Manchmal errichtet sie auch Schilde aus ihrer eigenen Magie. Dies hat jedoch den Nebeneffekt, dass sie sich schneller verausgabt und sich länger ausruhen muss. Demzufolge kann Esther die reinen Energieschilde nicht lange aufrechterhalten, längstens eine Stunde. Andere Schutzschilde vermag sie zu durchdringen, wobei es hier abhängig von der Stärke des gegnerischen Schildes ist – besteht es aus reiner Energie, benötigt Esther einiges an eigener Kraft, um einen solchen Schild zu brechen.

    Hey, ich habe gerade alles überprüft und es scheint auhc alles in Ordnung zu sein. Das Konzept mit den Schutzschilden musst du mir aber nochmal erklären ^^; (gerade wegen dem Teil, dass sie "kürzesten" Schilde, eine Stunde aufrecht erhalten kann.)
    Also ist damit ein Schild gemeint ähnlich, wie das, welches man am Arm trägt oder reicht das hin bis zu einer Kuppel, die man über X Meter spannen kann? Oder ist es eine Wand, die sie vor sich errichtet? Betrifft das nur den eigenen Körper? Ist sie gegen nicht Magier dann unverwundbar, wenn sie zum Beispiel das Energieschild auspackt?

    Mir fehlt also nur, wie diese "Schutzschilder" in eurer Welt funktionieren ^^

    jetzt kommentiere ich hier auch Mal wieder

    yey^^

    Mir gefällt das bis hierhin echt gut. Ich finde, du hast die jeweiligen Stimmungen gut eingefangen und die Dialoge sind ebenfalls super.

    nice :thumbup:

    fand ich bis dato sogar mit am besten.

    echt? :o
    Hatte gedacht das kommt zu random.


    Achso - die Nordlichter hast du wunderbar umschrieben

    Vielen Dank c:


    Und dann haben wir natürlich noch Tjelvars merkwürdige Aussetzer. Was da wohl passiert ist? Ich bin gespannt!

    Ja, momentan hänge ich ein bisschen bei der nächsten Szene :/ Aber das wird schon.

    Absicht oder Zufall?

    Absicht. Von der ersten Sekunde an xD
    Aber was nun zutrifft, behalte ich für mich :P

    Das finde ich eine sehr gelungen Beschreibung der Aurora Borealis :thumbsup:

    Das freut mich sehr. Ich habe da auch nochmal recherchiert. An der Stelle auch nochmal Danke an Thorsten der mir nochmal erklärt hat, wie die in der Entstehung überhaupt aussehen. Ich habe das dann versucht mit dem Sinn, der in der Geschichte dahinter steckt so gut wie möglich zu verbinden. Der Vergleich mit dem Vorhang geht somit auf sein Konto ^^;


    Bah, so einen Streithahn wie diesen Metjan muss es ja überall geben. Spiegelt aber sehr schön auch das Leben wieder. Hoffe, der macht nicht nochmal richtig Ärger, aber ich befürchte es halb.

    Er ist halt der Ideale Char, wenn man will, dass das Konfliktpotential nicht nur aus einer Richtung kommt. In den letzten 3 Kapiteln habe ich jetzt verschiedene Stolpersteine in Position gebracht. Aber ich glaube jetzt haben wir auch eigentlich alle :hmm:


    Vielmehr verwundert mich, was da gerade in Tjelvar abgeht. Die Aurora muss ihm ja wie ein Zeichen der Götter vorkommen, an die er ja berechtigterweise gar nicht mehr glaubt.

    jo, das werde ich auch nochmal thematisieren.

    Der Fluchtreflex am Ende kam da aber unerwartet.

    Ich hoffe aber nicht zu abrupt. Denn das war zeitweise meine Befürchtung :hmm:


    Schreib schnell writer

    Ein Wortspiel mit writer=schreiber? xD

    Ich bin am aufholen. Wenn ich soweit bin, gebe ich einen zusammenfassenden Kommentar ab.

    Uh, darauf freue ich mich shcon :D

    Ich habe die Korrekturen schonmal in die Datei eingetragen :thumbsup:

    oh ja, der Teil ist dir wieder mal gut gelungen.

    Danke, das freut mich^^


    Bin schon gespannt, was sich hinter diesem tranceähnlichen Zustand verbirgt, in den ihn der Gesang und die Lichter gezogen haben.

    Ich versuche das gerade zu schreiben. Ist etwas tricky ^^;


    Wie cool, dass Tjelvar ihn da einfach stehen lässt ... war wahrscheinlich das Beste, was er in der Situation machen konnte

    Ja, ich glaube auch xD Aber wären die Lichter nicht gewesen wäre ihm das wohl sehr schwer gefallen.


    Den Satz kapier ich in dem Zusammenhang nicht. Genau genommen hatte er was nicht? ... Die Finger von Elina gelassen? Aber in welchem Zusammenhang steht das mit Mutjans Alkoholfahne? :hmm: Ich glaub, ich steh gerade auf dem Schlauch.

    Den werde ich auch rausnehmen/um ändern :hmm:


    Beabsichtigt?

    Ne ^^;

    Den Rest werde ich noch einfügen.

    Ich danke euch dreien fürs Lesen und kommentieren ^^

    Kapitel 8:
    Das Lichterfest

    Letzter Teil:

    Tjelvar wartete einen Moment, ob der Kommandant sich noch zeigen würde, aber vergebens. Als er sich wieder seinem Met zuwendete, wurde er von der Seite angeschrien.

    „Hey!“ Es war Metjan, der betrunkene Soldat vom Vorabend, der Elina so unsanft angepackt hatte. Auch heute war er wieder in Begleitung seiner zwei Kumpanen, die schon gestern mit ihm am Tisch gesessen hatten. „Sieh mal einer an, wer sich an unserem Met ergötzt“, sagte er und torkelte auf Tjelvar zu. Metjan war kein kleiner Mann, doch damit er mit Tjelvar auf gleicher Augenhöhe sein konnte, fehlte ein gutes Stück. Flüchtig schaute der Soldat zu den Tanzenden hinüber. „Ich hab‘ dir gesagt, du sollst die Finger von ihr lassen.“

    Genau genommen hatte er das nicht, doch die Alkoholfahne, die Tjelvar entgegen stieß, verriet ihm, dass sich an Metjans gestrigem Zustand wenig geändert hatte.

    „Ihr Südländer glaubt, ihr könntet euch alles einfach so nehmen!“ Für einen Moment hielt er sich an dem Stand fest, um nicht umzukippen. „Aber da habt ihr euch geschnitten!“

    „Keine Ahnung, wovon du sprichst, ich ...“

    „Halt die Schnauze!“, presste Metjan zwischen den Zähnen hervor, wobei ihm der Sabber übers Kinn lief. „Ihr kommt in unser Land, trinkt unseren Wein, fresst unser Brot und fickt unsere Weiber!“

    Tjelvar schob die Augenbrauen zusammen.

    Was bei Hels Feuer ist in ihn gefahren?

    Dieser Überfall kam zu überraschend, als dass Tjelvar wütend über diese Äußerungen hätte sein können. Vielmehr starrte er sein Gegenüber nur verwirrt an.

    „Früher habe ich Wilde wie dich gejagt“, lallte er und hielt sich am Tisch fest, um nicht umzukippen. Als ihm einer seiner Begleiter half, wurde er harsch zurückgewiesen.

    „Solche wie mich?“, fragte Tjelvar. In den Worten des Betrunkenen hallte nicht nur der pure Alkohol wider. Das, was Tjelvar da hörte, war aufrichtiger Hass.

    Ohne zu antworten, griff Metjan nach Tjelvars Krug und nahm einen großen Schluck daraus. „Sogar unseren guten Met nehmt ihr uns ...“, nuschelte er.

    So langsam wich Tjelvars Verwirrung seinem Zorn. Was wollte dieser Idiot von ihm? Er hatte eindeutig ein Problem mit den Südländern.

    Doch Tjelvar sah sich nicht mal als solchen. Da niemand wusste, wo seine Heimat Ilrim lag, spürte er sich zu keiner Himmelsrichtung zugehörig. Allerdings verbrachten er und Frod die meiste Zeit in Wiek. Dem südlichen Fürstentum Ymirs. Doch das hatten sie in Dunhaven nur fünf Menschen erzählt. Dem Jarl, seinem Huscarl Joran, Elina, Ille und Durin. Woher wusste Metjan davon?

    Als dieser einen weiteren Schluck aus Tjelvars Krug nahm, rückte diese Frage jedoch in den Hintergrund.

    Egal ob Metjan einen aufrichtigen Grund für seinen Hass hatte oder nicht, ihm ging der Besoffene stark auf die Nerven. „Von mir aus nimm den Scheiß Met ... und geh!“ Seine Stimme war schon gereizter und es wurde zunehmend schwerer, seine Wut nicht nach außen zu zeigen.

    Es war Metjans Kluft, welche Tjelvar daran erinnerte, Vorsicht walten zu lassen.

    Der Mann ihm gegenüber war Soldat. Ihn zu provozieren und somit einen ausgewachsenen Streit mit der Wache anzufangen wäre weder für ihn noch für Frod von Vorteil gewesen.

    „Ich soll gehen, ja?“ Belustigt schaute Metjan zu seinen beiden Begleitern. „Einen Scheiß werde ich! Aber du hast Glück. Wir Dun sind sehr Gastfreu-“ Er stieß auf und Tjelvar überlegte schon einen Schritt Sicherheitsabstand zu nehmen, da machte Metjan einen auf ihn zu. „Du sollst dich hier wie zuhause fühlen,“ raunte er. Langsam kippte er den Krug in seiner Hand, wodurch immer mehr Met auf Tjelvars Stiefel plätscherte. „Jetzt kannst du wie bei euch Wilden aus der Pfütze saufen.“

    Tjelvar schloss die Augen und sein Kiefer verkrampfte. Er spürte, wie es an seiner Schläfe pochte und sein Geduldsfaden überstrapaziert war. Von der Seite hörte er, wie der Besitzer des Standes an sie herantrat, und schaute ihn an.

    „War das jetzt echt nötig?“, fragte dieser, ohne dabei wirklich wütend zu klingen.

    Anders als Metjan, welcher sich sofort über den Tisch beugte und ihn anfuhr. „Halt dich daraus!“ Dann drehte er sich wieder zu Tjelvar und drückte ihm seinen Zeigefinger auf die Brust. „Und du verpisst dich jetzt von hier, bevor ich dich ins Gefängnis schmeiße!“

    Als Tjelvar nach seinem ausgestreckten Finger greifen wollte, ertönte erneut das Horn, welches zuvor die Lyttra angekündigt hatte.

    Sofort drehten sich alle zum Podest um, wo sie wieder in Erscheinung trat. Doch Tjelvars Augen wurden größer, als er sah, was sich hinter ihr, am Horizont tat.

    Ein geisterhaftes Leuchten verbarg sich dort – nein, warte – je länger er in den Himmel starte, umso mehr erkannte er, dass es bereits überall war. Breitete es sich aus, oder mussten sich seine Augen erst daran gewöhnen? War dieser grünliche Schimmer überhaupt da? Bildete er sich diesen nur ein? Ein kurzer Blick zu den Umstehenden bestätigte ihm, dass er zumindest nicht der Einzige zu sein schien, der es bemerkte. Viele, darunter auch Metjan schauten neugierig in den Nachthimmel.

    Doch Tjelvar begann ein weiteres Mal an sich zu zweifeln, als er sah, wie dieses diffuse Leuchten langsam, aber sicher Kontur annahm. „Das ist unmöglich“, kam es ihm flüsternd über die Lippen.

    Aus dem grünen Schleier begannen sich im Norden lange Bänder zu formen. Wie schwere Vorhänge, die vom Firmament herabhingen, sahen sie aus und fingen an, sich über das Wasser, in dem sich ihr Schimmern spiegelte auszubreiten.

    Nur für eine Sekunde bekam es Tjelvar mit der Furcht zu tun, als er glaubte, in den grünen Lichtern die Flammen von Hel zu sehen. Doch der Gedanke verflog zu gleich. In seinem Kopf wiederholte er das zuvor gesagte.

    Das ist unmöglich ... und wunderschön!

    Und deswegen war es nicht vorstellbar, dass es zum Reich der Toten gehörte. Und doch hatte es mit den Verstorbenen der ewigen Wacht zu tun.

    Erst jetzt, wo ihm wieder die Worte der Lyttra einfielen, fiel ihm auf, dass diese zu singen begonnen hatte. Ihre Stimme wirkte friedvoll und beruhigend. Aber die Sprache kannte er nicht. Es war weder die in Ymir verbreitete noch Aldwa. Zuerst dachte er, es sei ein alter Dialekt der Dun, doch es klang zu fremd, als dass es der Mundart der Leute hier vorangegangen wäre. Es sei denn, es wurde vor einer sehr, sehr langen Zeit gesprochen.

    Die Wut, welche Tjelvar zuvor gespürt hatte, war verflogen und ohne etwas Vergleichliches zu empfinden, bewegte er sich langsam nach vorn.

    „Wo willst du hin?“, hörte er noch Metjan im Hintergrund brüllen.

    „Aber du hast doch gesagt, er soll sich verpissen“, erklärte ihm einer seiner Begleiter.

    Das darauffolgende Beleidigen der eigenen Männer, war das letzte, was Tjelvar hinter sich wahrnahm und sich seine Aufmerksamkeit voll und ganz nach vorne richtete. Schritt für Schritt, der Lyttra lauschend und das atemberaubende Spiel der Lichter nicht aus den Augen verlierend. Nur kurz schaute er herunter, als Elina seine Hand griff. Ihr Gesicht sah glücklich aus, doch als sie in seines schaute, veränderte es sich. Ihr Blick wurde forschender und es lag noch etwas darin ... Sorge?

    Er machte sich keine großen Gedanken darüber, starrte wieder nach oben und setzte seinen Marsch langsam, aber stetig fort. Seine Hand löste sich aus Elinas und während er dem Podest näherkam, wurde ihm zunehmend schummrig. Es war ihm jedoch in keiner Weise unangenehm. Es war ihm, als würde man keinerlei Bewegung mehr benötigen, um voranzukommen. Als würde man schweben. Statt sich durch die Masse zu drängeln, gleitete er an den Feiernden vorbei. Alles schien im Einklang mit den Bändern am Himmel, welche sich sacht hin und her bewegten.

    Er setzte seinen Weg fort und glaubte den Lichtern immer näher zu kommen.

    Auch Serijas Lied begann ihn mehr und mehr zu umarmen. Die Worte dieser fremden Sprache klangen von überall zu ihm. Doch dann, stoppte sein Weg.

    Er hob noch rechtzeitig die Hände, um nicht gegen das Podest zu laufen. Als er mit seinen Fingern das Holz der Bühne berührte und nicht weiterkonnte, fragte er sich, was überhaupt sein Ziel gewesen war? Wollte er zu den Seelen, die über ihm ihre Bahnen zogen, oder zu der singenden Lyttra? Er wusste es nicht. War es überhaupt etwas davon?

    Nein.

    Er schüttelte den Kopf, wobei sich in ihm eine leichte Übelkeit bemerkbar machte. Weder das eine noch das andere, hatte er angestrebt. Und doch hatte er diesen Weg zurückgelegt.

    Was ist hier los?

    Er hatte doch lediglich in den Himmel gestarrt. Das grüne Licht im Blick und die Worte des Liedes im Ohr, wurde ihm klar, dass er die Kontrolle über seinen Körper verloren hatte. Auch über seinen Geist?

    Das schwummrige Gefühl verstärkte sich und wuchs langsam zu einem Schwindel heran, der ihn schwanken ließ.

    Was passiert mit mir?

    Mit Mühe schaffte er es, seinen Blick vom bezaubernden Himmel abzuwenden, und starrte auf seine zitternden Hände. Er ballte sie zu Fäusten und auch wenn er langsam die Gewalt über seinen Körper zurückgewann, so verschwamm seine Sicht. Schwarze Ränder grenzten sein Blickfeld immer mehr ein und das Atmen fiel ihm zunehmend schwerer.

    Ich muss ... hier weg!

    Sein Herz klopfte. Kalter Schweiß trat ihm auf die Stirn und er begann schwer zu atmen.

    Weg!Er drehte sich um. Vor ihm standen Menschen, starrten ihn mit großen Augen an. Sie standen ihm im Weg, er wollte einfach nur hier raus! Gebeugt ging er auf sie zu, schaffte jedoch nur wenige Schritte, bevor es ihn auf die Knie zwang. Sein Blickfeld wurde immer kleiner. Er schaute hoch. Aus der Menge trat Elina. Die Dunkelheit umrahmte sie. Er streckte die Hand nach ihr aus. Wollte um Hilfe rufen.

    Doch schon der erste Buchstabe blieb ihm im Halse stecken, als die Finsternis ihn umhüllte und gefangen nahm

    nächster Teil ...

    Das ist ein sehr schöner Abschnitt mit vielen tollen Bildern.

    Das freut mich^^ Ich selbst muss zugeben mit dem ersten drittel noch nicht sooo zufrieden zu sein ^^;


    Und dann dieses Fest! Das ist so hübsch!

    Aber vielleicht waren meine Sorgen auch unbegründet, es kommt ja gut rüber ^^

    Ich hab mir im Vorhinein aber auch Druck gemacht. Immerhin wurde das Fest jetzt schon länger angeteasert ^^;


    Ich bin schon ziemlich sicher, dass die "Seelen" noch kommen werden, auf die bin ich besonders gespannt!

    Zwischen Elina und Tjelvar scheint da ja langsam etwas zu beginnen, das beschreibst du auch sehr schön.

    Ich bin ja immer am überlegen, ob ich auf solche Sachen antworten soll ^^; Also mit "ja" oder "nein" Ansich wäre der Austausch natürlich hilfreich, andererseits würde ich euch damit ja spoilern und somit unvoreingenommenheit weg nehmen, falls dann später wirklcih etwas passiert. :hmm:

    So oder so, die Theorien die ihr habt lese ich immer sehr gerne und es hilft mir auch z usehen, was in dem Leser gerade so vor sich geht ^^


    Es gefällt mir, dass Elina da mal etwas aufdreht.

    Das hat auch spaß gemacht zu schreiben :D


    Ich kann nur ein paar Krümel kacken, wie kalkwiese immer so schön sagt xD

    Jo, die Krümel habe ich mir angeschaut:


    Und hier denke ich, dass es wahrscheinlich "für das Gefolge des Urverräters" heißen soll ...?

    Und hier liegt Tari schon richtig. Ich habe in dem Satz sagen wollen, dass der Urverräter und seinem Gefolge nie soviel enthusiasmus zu Teil wurde. Ich wollte halt die gesamte Ewige Wacht einbinden.

    Elina ist ja voll das Partytier

    true :D

    Vielleicht ist sie deswegen in Dunhaven geblieben. Immerhin sind die Dun das Volk in Ymir, das am meisten feiert xD


    Das steht natürlich etwas im Gegensatz zum eher stillen und in sich gekehrten Tjelvar. Kein Wunder, dass er da ein wenig fasziniert ist. Das kommt für mich ganz leicht und subtil herüber, finde ich sehr gelungen, wie du das beschrieben hast.

    Sehr gut. Ist immer ganz interessant solche Szenen zu schreiben, in der ein Char wie Tjelvar "hilflos" ist. Es ist nunmal nichts, was man auf Anhieb mit ihm in Verbindung bringen würde ^^; Aber es ist halt so gar nicht seine Situation. :P


    das Lichterfest hast du toll beschrieben. Ich fand es sehr atmosphärisch und vor allem richtig gut und flüssig geschrieben.

    Nice. Noch etwas, dass mir etwas mehr Vertrauen in diese Szenenbeschreibung gibt ^^;


    Zwischendurch kam mir der Gedanke (und ich lasse dich jetzt eifach mal daran teilhaben ^^ ), dass du dich schriftstellerisch ziemlich weiterentwickelt hast. :thumbup:

    :love: oh danke. Das freut mich sehr.

    Gerade in einer Zeit wo ich öfter die Befürchtung habe, im Gegensatz zum Anfang der Geschichte abgebaut zu haben :/ Vlt liegt es einfach nur daran, dass der Beginn so furios war, keine Ahnung :pardon:

    Tjelvars Eindrücke und Emfindungen hast du außerdem sehr schön eingefangen. Vor allem hat mir gefallen, wie er Elina beim Tanzen beobachtet ...

    Da habt ihr mir aber alle bei geholfen. Ich versuche seit dem Elina Kapitel, wo ihr meintet sie mehr einzubinden, wenn es schon ihre Perspektive ist, darauf zu achten (also mehr Innenleben, Emfpindung etc.). Dabei kommen einem noch zusätzliche Gedanken, die Charaktäre und Geschichte noch formen können. Auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, dass es Ereignisse oder Dialoge etwas auseinanderzerrt, sehe ich es doch insgesamt als großen Gewinn und folge diesem Rat gerne ^^

    natürlich bin ich gespannt, was jetzt mit Durin geschieht. Ich bin mir sicher, dass er nicht einfach spurlos verschwunden ist...

    ja, da bin ich noch ein bisschen überlegen, wie ich das letztendlich rüberbringe :hmm:

    Kann weitergehen :gamer:

    bin dran ^^

    Kapitel 8:
    Das Lichterfest

    Teil 2

    „Abgemacht“, sagte sie und gemeinsam folgten sie den Klängen der Feierlichkeiten. Je näher sie dem Hafen kamen, umso mehr Menschen gingen ihnen entgegen oder schlossen sich ihrer Richtung an.

    Immer öfter sah Tjelvar Seile, die von Dach zu Dach führten und mit Laternen versehen waren. An vielen dieser hingen bunte Stoffe herunter.

    „Sie sollen die Himmelslichter darstellen, weißt du?“ Elina hob stolz ihr Kinn. „Ich habe Utjan auch eine Girlande gebastelt. Sie hängt direkt vor der Taverne.“

    Was sie danach sagte hörte Tjelvar schon nicht mehr. Die Musik war inzwischen zu nah und laut, als dass er sie ohne Weiteres hätte verstehen können. Um ihr das zu signalisieren, zeigte er auf sein Ohr, aber sie winkte ab und stolzierte zielgerichtet nach vorne.

    Sie hatten den Markt, sowie den anliegenden Hafen erreicht und Tjelvar merkte schnell, dass hier seiner Meinung nach viel zu viele Menschen unterwegs waren. Aus dem Gedrängel, welchem er heute Mittag noch erfolgreich entgangen war, gab es nun kein Entkommen mehr. Ständig hatte er das Gefühl, anderen Leuten auf die Füße getreten zu haben. Jeder Versuch, sich zu entschuldigen, wäre jedoch im Klang der tosenden Trommeln untergegangen. Weshalb er es erst gar nicht versuchte.

    Am Ende dieses Meeres aus zahllosen Menschen ragte ein Podest empor. Wie Berserker hämmerten dort zwei kräftige Männer auf die mit Fell bezogenen Fässer und erzeugten so in Begleitung der anderen Instrumente einen rhythmischen Sturm von Klängen.

    Erhellt wurde die Szenerie von großen Feuerschalen, die überall verteilt standen. Eine war gleich in ihrer Nähe und Tjelvar erschrak, als sich plötzlich ein Feuerkegel über die Köpfe der Menschen erstreckte. Er spürte die Hitze auf seinem Gesicht und hielt die Hand vor seinen Augen, während er hörte, wie die Umstehenden aufschrien.

    Doch was folgte, war Applaus. Der Platz um die Feuerschale herum weitete sich etwas und Tjelvar sah, wer für das Spektakel verantwortlich war.

    Ein Mann mit nacktem Oberkörper und zwei Fackeln in den Händen tanzte vor der Menge und bot ein aufregendes Schauspiel. Die Flammen, welche er mit Leichtigkeit zu kontrollieren schien, wirkten bei dem Tempo wie lodernde Schlangen, die um seinen Körper wirbelten. Ihr Licht schimmerte auf seiner schweißnassen Haut, während er mit geschmeidigen Bewegungen ihre Richtung vorgab.

    Zum Ende seiner Darbietung führte er die Fackeln an seinen Mund und spie erneut einen großen Feuerball in den Nachthimmel.

    Überschwänglicher Beifall vermischte sich mit den Trommelklängen.

    Tjelvar leugnete nicht, dass er beeindruckt war, und applaudierte ebenfalls, bis Elina ihn zu sich herunterzog.

    „Siehst du? Das ist ein richtiger Magier!“, rief sie laut, um den Lärm zu durchdringen. „Der macht Feuer und lässt sich nicht irgendwelche Ausreden einfallen.“

    Das hatte sie also nicht vergessen, dachte Tjelvar amüsiert. Für sie musste Frod ein Trickser sein, der nichts anderes als Geschichten erzählte. Im nächsten Moment sah er, wie Elina ihn mit großen Augen anstarrte.

    „Was ist?“, fragte er.

    „Ich wusste ich habe mich nicht getäuscht.“

    Tjelvar verstand nicht und hob nur fragend eine Augenbraue.

    Statt einer Antwort winkte sie ihn mit sich. Zum Glück packte sie seine Hand, sonst hätte er Elina in dem Durcheinander sicherlich verloren.

    Sie zerrte ihn an einen Stand, der etwas abseits zur Bühne aufgebaut wurde. Dort angekommen gab sie dem Mann hinter dem Tisch ein Zeichen, woraufhin dieser zwei Krüge Met bereitstellte.

    Kaum hatte Tjelvar seine Finger um den Griff gelegt, stieß sie schon mit ihm an.

    „Skol!“, sagte sie und nahm den ersten Schluck.

    „Skol“, erwiderte er und trank ebenfalls. Als Elina absetzte und sich über den Mund fuhr, sah er ihr verschmitztes Lächeln.

    „Auf dem Plateau, war ich mir nicht sicher, aber gerade eben hast du es schon wieder getan?“

    Abermals hob Tjelvar nur eine Augenbraue.

    „Du hast geschmunzelt“, erklärte sie ihm.

    Geschmunzelt?

    „Ich hatte schon angenommen, dass du sowas nicht kannst.“ Das Grinsen, dass ihr Gesicht zierte, hatte etwas Spielerisches. Fast herausfordernd, als würde sie einen direkten Konter erwarten.

    Doch bevor Tjelvar antworten konnte, ertönte ein lautes Horn und brachte die Menge, sowie die Musik zum Schweigen. Besser so. Ihm wäre ohnehin keine Antwort eingefallen.

    Gemeinsam schauten sie zum Podest, welches soeben eine Frau betrat. Sie war in Leinen gehüllt, welche längst nicht alle Stellen ihres Körpers bedeckten. Die zwei Trommler verbeugten sich tief und überließen ihr die Bühne.

    Wer auch immer sie war, die Kälte schien ihr nichts anzuhaben. Tjelvar konnte es von seiner Position aus nicht gut erkennen, aber das freizügige Auftreten der Frau zeigte viel Haut, die entweder mit Tätowierungen oder Bemalungen versehen war.

    „Das ist Serija. Die oberste Lyttra von Dunhaven“, flüsterte Elina.

    So still war es geworden, dass er selbst ihr Flüstern zu hören vermochte.

    Eine Lyttra also, dachte Tjelvar. Er hatte nicht viel für diese Menschen übrig. In ihren Behauptungen die Götter würden zu ihnen sprechen, sah er nur Schwindel oder geistig verwirrtes Gebrabbel. Außerdem empfand er es als arrogant, sich selbst als etwas dermaßen ‚Auserwähltes‘ anzusehen. Im Laufe der Jahre waren er und Frod schon vielen Lyttra begegnet. Alle würden sie die Stimmen der Götter hören, doch keiner konnte je klare Aussagen darüber machen, was sie denn genau zu ihnen gesagt hätten. Es waren immer nur wage Beschreibungen oder sinnloses Gelaber, in das man alles Mögliche hineininterpretieren konnte.

    „Bewohner von Dunhaven!“ Serijas kräftige Stimme hallte über den Platz. „Vor wenigen Tagen empfingen mich die Worte aus Odhal und berichteten von einem erneuten Aufeinanderprallen der abscheulichen Vykr und unseren Beschützern von der ewigen Wacht. Dabei ist es Arn und seinen Streitern erneut gelungen die Kreaturen der Stille zurückzuschlagen.“

    Tosender Beifall erfasste die Anwesenden, bevor sie wieder zur Ruhe fanden und ihrer Lyttra lauschten.

    Es war schon interessant. Nirgendwo hatte Tjelvar einen solchen Enthusiasmus für den Urverräter seinem Gefolge erlebt.

    „Einige dieser tapferen Helden beglichen ihre Schuld und gaben für unser Land ihr Leben. Ihre Seelen werden in wenigen Augenblicken am Himmel erscheinen und einen Weg suchen, den Flammen von Hel zu entgehen.“

    In wenigen Augenblicken? Das war eine recht präzise Aussage für ein solches Ereignis, wie Elina es beschrieb. Er war gespannt, ob sich auch das nur als dummes Geschwätz herausstellen würde, oder ob diesmal mehr dahintersteckte.

    „Lasst uns ihnen diesen Weg weisen. Lasst sie uns willkommen heißen, so wie sie es verdienen.“ Sie drehte sich zum Meer, wobei sie ihnen den Rücken zukehrte. Dabei konnte Tjelvar erkennen, dass ihre braunen Haare bis zum Steiß reichten.

    Als wolle sie den Himmel selbst umfassen, breitete sie ihre Arme aus und schaute nach oben. „Unsere Lichter sollen so hell brennen, wie die Sonne und unsere Musik so lärmen wie ein Wasserfall. So werden wir sie locken. Tanzt ausgelassen wie der Wind und trinkt so viel wie die größten Äcker dieses Landes. So werden wir sie begrüßen.“ Noch einmal wandte sie sich der Masse zu, während die beiden Trommler wieder in Stellung gingen. Sie holte tief Luft und rief so laut sie konnte: „Lasst das Lichterfest beginnen!“

    Hatte es nicht schon längst begonnen?Dass Tjelvar sich hierbei täuschte, bemerkte er schnell selbst. Denn das, was jetzt passierte, zeigte, dass alles zuvor lediglich ein lockeres Aufwärmen gewesen sein musste. Die Menschen verfielen förmlich in Ekstase, wie er fand. Sie johlten und jubelten, prosteten sich zu und tanzten wild miteinander.

    Etwas überfordert wollte sich Tjelvar an Elina wenden. Diese hielt ihm aber schon erwartungsvoll ihren Krug entgegen. Vorsichtig stieß er an und sah dann zu, wie die Schankmaid das Getränk in einem Zug hinunterkippte.

    „Ich weiß nicht was du jetzt machst“, schrie sie, damit er sie überhaupt verstand. „Aber ich werde jetzt tanzen!“ Sie stellte den Krug ab und eilte zu den anderen Feiernden. Dort angelangt wurde sie eins mit der Menge, ohne jedoch in dieser unterzugehen.

    Auch wenn sie nur eine von vielen Tanzenden war, hob sie sich deutlich von den anderen ab. Ihre Bewegungen wirkten geschmeidiger, ihre Schritte platzierter. Mit einer fast verführerischen Anmut wechselte sie von einem Bein auf das nächste, band jemand anders in ihr Spiel ein und tanzte dann wieder für sich alleine.

    Für einen Moment ließ er sie nicht aus den Augen. Lag es an dem Geschick, mit dem sie sich über den Platz bewegte? Sie wusste eindeutig, was sie tat und Tjelvar gefiel es, ihr dabei zuzuschauen. Ob es auch daran lag, dass ihr Tanz so viele verschiedene Einflüsse mit sich brachte? Wie Elina, war auch er weit gereist und deshalb erkannte er einiges in ihren Bewegungen wieder.

    Doch es gab noch etwas anderes, dass ihn interessierte. Sein Blick wanderte gen Himmel, wo er genau das sah, was er erwartet hatte. Nichts. Kein Anzeichen davon, dass irgendwelche Seelen dort umherirrten.

    Auf dem Podest wurde inzwischen ein großer Stapel Holz angezündet, um der Forderung der Lyttra nachzugehen.

    Egal wie hell eure Lichter leuchten werden ... Ihr Narren ringt vergebens um die Aufmerksamkeit der Götter!

    Als Tjelvar sich wieder seinem Getränk widmete, schaute er beiläufig zu einem anderen Stand hinüber. Er hob verwundert die Augenbrauen, als er Durin erblickte.

    Einige Meter und Menschen trennten die beiden voneinander, und der Kommandant hatte ihn bereits im Blick gehabt, als er sich zu ihm drehte.

    Beobachtete Durin ihn etwa? Er hob seinen Krug und prostete Tjelvar aus der Ferne zu.

    Dieser nickte, erwiderte und nahm einen Schluck. Doch als er den Met wieder abstellte war von Durin keine Spur mehr.

    Den Platz, den er zuvor am benachbarten Stand belegte, war leer.

    Stirnrunzelnd schaute Tjelvar über die Köpfe der anderen hinweg, doch vergebens. Der Kommandant schien wie vom Erdboden verschluckt. Zugegeben war es bei dieser Masse von Menschen auch nicht schwer, diesen Zustand zu erreichen. Aber wollte er nicht mit ihnen reden? War das nicht der Grund, wieso er sie auf dieses Fest gelockt hatte?

    nächster Teil ...