ZitatIch habe nicht ohne Grund das Video von Tim Cain (einer der Köpfe von Troika Games und an der Entwicklung des Spiels beteiligt) verlinkt, in dem er über seine Erlebnisse als schwuler (!) Spieleentwickler berichtet.
Das Problem das ich angesprochen habe existiert im fertigen Spiel unabhängig davon wie das Entwickler-Team zusammengesetzt war. Ich würde sogar argumentieren das die Tatsache das Tim Cain schwul ist alles noch bitterer Macht, weil dessen Input wahrscheinlich ignoriert wurde/werden musste, damit Bloodlines mehr Erfolg hat. Das ist kein Fortschritt in Richtung Diversität, sondern eine krachende Niederlange.
ZitatKontext für Außenstehende ist wichtig.
Natürlich. Generell ja. Aber was das Pen und Paper Regelwerk dazu zu sagen hat ist für Bloodlines irrelevant, weil Vampire in diesem spezifischen Spiel (unabhängig vom Geschlecht) Libido haben.
Ich bin wie gesagt eigentlich ein riesen Fan. Die Liste mit Schwächen ist Meterlang, aber das Spiel ist der Inbegriff von einem ungeschliffenen Diamanten. Die Atmosphäre, die Umsetzung des Settings, die erbarmungslose Politik, die Machtkämpfe… es gibt einfach nichts Vergleichbares.
Aber für mich lag halt damals diese Aura von Unsicherheit über allem. Als ob die Entwickler, das Marketing Team der Publisher oder wer auch immer kein Vertrauen in das Projekt hatte und überzeugt war das man das nicht verkaufen kann, wenn man nicht alle 5 Minuten halbnackte Frauen anstarren kann. Ein besonderer Tiefpunkt ist für mich eine Quest in dem du eine Undercover Vampir-Jäger finden und ausschalten sollst…
Die in einem Stripclub arbeitet…
Und nur durch ein Tattoo auf ihrem Hintern identifiziert werden kann…
Das du nur zu sehen bekommst, wenn du für eine Show bezahlst…
Bei der du bis zum Ende zusehen musst, weil sie sich vorher nicht um dreht…
Ich hatte da immer diesen Zwiespalt das ich den Plot eigentlich bis zum Ende verfolgen wollte, das Spiel sich aber durch diese Einschübe, die mit „Vampire the Maskerade“ wenig bis gar nichts zu tun haben, extrem billig angefühlt hat. Und wenn man heute versucht jemandem zu erklären warum man so nostalgisch dafür ist heißt es dauern: „Ja aber der Teil ist blöd“ „Ignorier das. War halt damals so.“ „Ja Violett geht in ihren Stripper-Klamotten zu Meetings… ich weiß auch nicht warum.“
Mich lässt halt die Idee nicht los was das hätte sein können, wenn es mehr Freiheit, Budget, Zeit und Vertrauen gehabt hätte. Und viele andere Fans auch nicht, was man unter anderem daran sieht das sie teilweise Jahre lang an Mods gearbeitet haben die Bugs beheben oder Inhalt hinzufügen, einschließlich mehr Diversität.
Sorry Ich höre jetzt auf über Videospiele zu posten. Ich denke man merkt das sie mir als Kunstform sehr am Herzen liegen. Ich wollte nicht so sehr vom Thema abkommen.
ZitatAl Capones Gangstersyndikat war divers. Während sich andere Banden ethnisch abschotteten - irische, sizilianische, jüdische Mafia -, war ihm die Herkunft seiner Leute völlig egal. Jeder konnte mitmachen. Dem Massaker am St.Valentinstag mangelte es also nicht an Diversität.
Divers war auch die Sklaverei im Römischen Reich. Weder bei den Sklaven noch bei den Sklavenhaltern spielten Hautfarbe oder sexuelle Ausrichtung die geringste Rolle.
Danke allerseits. Ich denke ich klinke mich an der Stelle aus…
Natürlich können Personen aus Minderheiten auch Verbrecher sein. Aber ein nicht-rassistischer Drogenbaron wird immer denselben oder weniger Schaden anrichten als ein Vergleichbarer der zusätzlich zu all seinen anderen psychopatischen Macken auch noch irrationalen Hass auf Ausländer hat.
Woher römische Sklaven kamen, welches Geschlecht die hatten und ob sie körperliche Einschränkungen hatten hatte riesigen Einfluss auf deren Verkaufswert. Und ja, wenn man andere Menschen so weit abwertet das sie Objekte sind die gehandelt und besessen werden können, dann sind deren persönliche Vorlieben egal, weil sie eh entmündigt sind.