Die Aussage "Eine Behinderung oder sexuelle Orientierung ist für den Plot nicht relevant" ist deckungsgleich mit: "Sie ist es in deinem Leben auch nicht."
Das sehe ich aber anders. Leben kann viel größer sein als der Plot einer Geschichte. Auch sonst stoße ich mich irgendwie an diesem Vergleich 
Natürlich machen solche Dinge einen Char aus. Bzw den Char des Char
Aber ich fände es auch komisch zu behaupten, dass ich das immer aus seinem Verhalten herauslesen könnte, was nun in seinem Leben abgeht
Und demnach fände ich es komisch Dinge zu suchen, die ich dann in meiner Geschichte nach außenkehre um auf diese Sachen aufmerksam zu machen. Erst recht, wenn sie nicht Plotrelevant sind.
Ansonsten hast du mit dem Beispiel oben natürlich recht. Es bringt einem viele Möglichkeiten. Und das ist uneingeschränkt gut, wenn man mehr Optionen hat. Zumindest empfinde ich so. Aber sie sollten halt auch das bleiben. Optionen 
Was ich sagen will: Behinderung, die sexuelle Orientierung etc. ist in höchstem Maße relevant!
Für das Leben des Chars und seine Entwicklung auf jeden Fall. Was den Plot angeht, gibt es aber keine gemeingültige Aussage, finde ich 
Das Argument "XY ist irrelevant für den Plot" heißt also eigentlich nur, dass man Geschichten, in denen queere, behinderte etc. Menschen vorkommen schlicht nicht schreiben möchte
Hm 
Also in meiner Geschichte gibt es einen "wohl" queeren Char. Ich weiß es selbst nicht genau, weil mir das erst später aufgefallen ist, im ausarbeiten des Chars. Aber angenommen es gäbe ihn nicht. Also ich hätte keinen solchen Char in der Geschichte. Dann würde das also heißen ich würde einen solchen nicht schreiben wollen
Ich weiß noch nicht genau, was mich an dieser Aussage stört. Ich kann nur sagen, was ich wirklich nicht will. Ich will keinen meiner bereits existierenden Chars demontieren um was neues draus zu basteln.
So wie viele Schreiber berichten, wie sich ihr Plot erst beim schreiben entwickelt, so sind es bei mir die Chars.
Da ich sehr viel Plotte, sind meine Chars mit Eigenschaften und Attributen versehen, die sehr an den Plot gebunden sind. Hat der Char also keinen Plotrelevanten Romanceplot zum Beispiel, dann weiß ich nichts über seine Orientierung.
Jetzt kann man natürlich die Frage stellen, warum habe ich keinen queeren Romanceplot
Also du siehst, ich versuche mich schon selbst zu hinterfragen ^^'
WOLLTE ich keinen solchen Romanceplot?
Ich habe ihn im Kopf nicht kategorisch ausgeschlossen. Vielleicht gibt es einen in der nächsten Geschichte, die ich schreibe.
Es wird letztlich eine Gewohnheitssache gewesen sein. Und wenn ich jetzt so drüber nach denke, fühle ich mich auch einfach wohler damit. Wohler im Sinne von "Ich will nichts falsch machen". Das soll mich natürlich nicht auf ewig abschrecken. Aber jetzt schreibe ich erstmal die Geschichte, die ich im Kopf habe. Und wer weiß, vlt entdecke ich ja noch das ein oder andere^^
Aber bitte alles organisch. Nichts soll gezwungen wirken.
Das dachte ich auch sehr lange, wobei die Argumente, dass Betroffene (also POCs) in diesen Vergleichen eine Art von Fetischisierung und Objektifizierung sehen, die auch eng mit der Kolonialgeschichte verbunden ist, überzeugend für mich persönlich ist.
Das ist doch von Anfang an der Punkt gewesen. Darum geht doch eigentlich.
Wenn ein Alien auf die Welt kommt und das sieht aus wie ein Tiger. Und ich sag das auch immer. "Hey, du siehst aus, wie ein Tiger!" Tiger sind doch coole Tiere, also hey.
Vlt findet das ALien das aber nicht so cool, weil bla, keine Ahnung, ist halt so. Es muss dafür keinen Grund geben.
Dann habe ich zwei Optionen:
Entweder ich scheiße auf das, was das Alien und nenne es weiterhin Tiger. Oder ich unterlasse es.
Persönliche Note: Jetzt ist es natürlich so, dass jeder für sich abschätzen muss, wann ihm eine Sache zu lächerlich wird.
Mir persönlich ist es nicht zu lächerlich solche Nahrungsmittelvergleiche (die unbewertet bleiben) zu unterlassen. Und da sollte dann jeder für sich schauen.
Während die Haut weißer Menschen meist nicht beschrieben wird
Was mir so einfällt: Milch, cremefarben, Biskuit, aprikotfarben, Pfirsich, lachsfarben, mandelweiß.
Was mir so einfällt: Weißbrot, Pinkskin und Kalkleiste

A: Meist wird ja nicht der Boden erwähnt auf dem man läuft ...
B: Kopfsteinpflaster, Laminat, Kies ...

Also ich lese was fundamental anderes aus Kalkis Kommentar als etwas auf das man mit einer Aufzählung als Gegenargument antworten könnte
Aber kalkwiese kann mich auch gerne aufklären.
Zudem, in der Buchandlung meiner Wahl gibt es ein ganzes Regal mit queerer Literatur, das ist größer als zum Beispiel das für klassische Science Fiction
Bei uns tatsächlich auch.
Ich glaube dir, dass es Vorurteile gibt. Ich nehme es jedoch nicht ab, dass hier ein FPÖler, der "Ausländer raus!" ruft, einen Franzosen genauso mitmeinen soll wie einen Syrer.
a) wäre ich mir da nicht so sicher. Klar, es gibt dann immer die, die meinen "Es gibt ja auch nicht so schlimme Ausländer." Aber für die meisten, die "Ausländer raus!" brüllen, ist der Franzose mindestens schon mal ein Franzacke im allgemeinen Sprachgebrauch und soweit ist es dann auch nicht mehr.
b) ich tu mich immer schwer damit, Leuten ihre gefühlte Diskriminierung klein zureden. Das wirkt hier gerade mit zweierlei Maß gemessen. Ich konnte Thorsten 's ärger schon sehr gut nachvollziehen in dem Moment.
Es hat nun niemand behauptet, dass Bücher nicht auch in erster Linie Spaß machen dürfen, aber jedes Buch spiegelt bis zu einem gewissen Grad das Mindset des Autors wieder, wie er die Welt sieht, wie er andere Menschen und damit Genderrollen zB. oder Klischees aller Art sieht, und Kunst spiegelt auch die Gesellschaft und Zeit wieder, in der sie entsteht.
"Zu einem gewissen Grad"
Ich halte es für sehr naiv ein Werk zu lesen und dann dies und jenes über den Autor sagen zu können. Dann stütze ich mich lieber auf interviews und co.
Solange es keine Hasschriften oder der gleichen ist, die Hetzeverbreiten und die Dinge eindeutig sind ... kann der Autor auch einfach ein bestimmtes Setting für seine Geschichte gewählt haben. Du erfährst es nur, wenn du ihn fragst.
Das ist ein Teil von Reflexive Media: Medien, die eine Message senden, die Menschen in ihren bereits bestehenden Stereotypen bestärken. Selbst wenn man eine Romanze schreibt oder ein gewisses Abenteuer, gibt man vielleicht bestehende Weltbilder wider, oder man bricht mit ihnen zuteils. Wenn man einen Shooter rausbringt, könnte man auch auf Monster schießen oder etwas wie Splatoon rausbringen, man muss diesen nicht zur US-Propaganda machen.
Aber die haben einen ganz anderen Vibe.
Ich verstehe voll was du meinst. Ich habe in vielen Shootern eher russische Soldaten als Gegner gehabt, aber das macht jetzt auch keinen großen Unterschied. Ob das richtig oder falsch ist, Spiele so zu designen ist nochmal eine andere Frage (nicht in diesem Tread, denke ich.) Aber ich glaube nicht, dass jeder der Spielentwickler jetzt jemand ist, der Russen nicht mag/mochte
Das ist mir zu simpel gedacht.
Da finde ich es ironisch, wenn Leute aus der Mehrheit sagen wollen, sie wollen bloß ohne Stress durch den Alltag gehen und ihnen dann selbst kleine Berichtigungen oder Grenzen, die man ihnen aufzeigt, sehr zusetzen. Kann mich erinnern, dass ein älterer Herr um die 60 mal meinte, ich hätte seine Laune für den ganzen Tag verdorben, weil er mich nicht Mausi und Schatzi nennen durfte und hatte sich irrsinnig aufgeregt, auf ein einfaches "Ich möchte, dass Sie das unterlassen" hin. Also ähm ja...
Bitte keine Anekdoten mehr, danke!
Natürlich ist es auch nicht in Ordnung, wenn man dir prinzipiell auf Englisch eine Erklärung gibt, obwohl du sichtlich finnisch kannst, aber frag dich mal, musst du Angst vor der Polizei haben, oder kannst ihr zumindest grundsätzlich nicht vertrauen, wenn du mit einem Anliegen zu ihr kommst? (Gilt nicht nur für POC, sondern auch zb Stalkingopfer und co.) Oder wirst du sofort mit Attentätern in Verbindung gebracht, oder gibt es so einflussreiche Bewegungen auf der Welt, die mit White Surpremacy verglichen werden können und sich gegen Weiße richten?
Was bringt es dir, Thorsten 's Position als diskriminierter hier zu dementieren?
Er hat dir aufgezählt wo runter er leidet. Die Vergleiche die du bringst, waren nicht darunter 
Ich will dir nicht absprechen, wie schwer es für dich sein muss. Aber ich mag es genau so wenig zu lesen, wie du anderen absprichst, wie schwer es für sie sein muss oder deren Probleme bagatellisierst, weil deine vlt größer sind. Das ist kein Wettbewerb. Probleme können schlimm sein. Das sollte man erkennen. Auch ohne Vergleich. Ich muss dafür niemand anderen klein machen.
MIR persönlich würde es helfen, wenn du die Beiträge auf die du reagierst, also die Zitate, die du auswählst etwas präziser wählen würdest. So habe ich oft keinen Plan, auf was du da überhaupt eingehen willst und viele Dinger wirken random aus dem Nichts. Möglicherweise ist das der Grund, warum ich deine Kommis oftmals nicht zur Gänze nachvollziehen kann.
Aber dann muss ich abwägen, ist es mir wichtiger einen Charakter richtig darzustellen, oder auf mögliche Leser zu achten.
Denke da muss man für sich das richtige Gleichgewicht finden. Ich würde keinem von beidem den uneingeschränkten Vorrang geben. Am Ende des Tages ist es auch nur eine GEschichte.
Nein, du solltest dich nicht offended fühlen, du solltest beachten in welchem Kontext ich N* verwende.
Also das erwarte ich eigentlich schon von jedem Menschen.
Hier zum Beispiel, wenn der Kontext ausreichend gegeben ist, wäre ich für die Darstellung des Chars. 
Aber ich verurteile dich jetzt auch nicht, wenn du das anders siehst xD
Wenn du der Person soweit entgegen kommen willst ist das dein gutes Recht. Aber für mein rein persönliches empfinden ist das zuviel und wer damit nicht zurecht kommt, der hat in meinen Augen ein Problem. Und das ist nicht bös gemeint. Im Gegenteil. Es ist ja ein Problem, welches diese Person hat und dieses möchte ich ihr auch nicht absprechen. Aber dann sollte man sich vlt HIlfe suchen oder schauen, wie man damit umgeht. Weil ... mein Kopf stößt sich daran, sich von Dingen offended zu fühlen, die EINDEUTIG im KONTEXT als SCHLECHT dargestellt werden.
Vlt fehlt mir da auch der Weitblick. Who knows.
Ich finde für die Authenthizität und das Bewusstsein machen dessen, WAS da gesagt wird, wäre es in einem solchen Werk schon von "Nöten". Dinge unsichtbar zu machen hilft späteren Generationen auch nicht, diese Einordnen zu können.
Aber bevor ich dazu noch mehr schreibe ... auch das könnte maybe ins Off topic abrutschen. Außerdem weiß ich, dass es auch hier ganz unterschiedliche Meinungen gibt, wie man damit verfahren sollte.
Ich glaube mit diesem Zitat ziehe ich mich dann auch aus dieser Thematik zurück, weil ich merke, wie sich das für mich im Kreis dreht.
Ich stimme zu, man kann davor noch eine Trigger Warning oder ein Content Note setzen und darin erklären, dass man darin reale, rassistische Slurs verwendet. Dann trifft es Betroffene zumindest nicht ohne jegliche Vorwarnung.
Vielleicht ist das ein guter Kompromiss.
Beispielsweise auf ein harmloses "ich möchte nicht als Schatzi bezeichnet werden, ich finde das übergriffig, Sie würden einen fremden Mann auch nicht so bezeichnen", kommt eine heftige Reaktion
Das ist zwar harmlos, aber beweist kein FIngerspitzen gefühl. Jetzt musst du natürlich nicht Fingerspitzengefühl beweisen, wenn jemand deine Grenzen überschreitet. Aber das ist irgendwie die Art, wie ich mit Menschen umgehe.
Ich finde nicht gut, das man dir mit einer heftigen Reaktion kommt. Aber Menschen fühlen sich irgendwie immer schnell angegriffen. Ich weiß nicht, ob man das jemals wird ändern können. I mean ... nicht so lange es das Internet gibt xD Sieh dir diese Diskussion alleine hier an ...
Viele Menschen reagieren so, wenn ihnen in einem persönlichen Gespräch Grenzen aufgezeigt werden, vor allem, wenn sie sich zuvor berechtigt gefühlt haben das so zu tun.
Das glaube ich dir sogar. Ich glaube ich würde mir auch vor den Kopf gestoßen vorkommen. Ich hoffe ich würde nicht so reagieren ^^' Aber dieses Gefühl ist sooo leicht bei Menschen hervorzurufen 
Tatsächlich wird PTSD bis zu einem gewissen Grad epigenetisch vererbt. Extremer Stress, entweder weil er einmalig stattfindet, oder insbesondere wenn er über einen langen Zeitraum vorhanden ist, wirkt sich auf das Erbgut aus. Wenn eine Schwangere während ihrer Schwangerschaft Trauma oder Dauerstress erlebt, schüttet sie vermehrt Cortisol aus. Das kann dazu führen, dass ein Kind später ebenfalls entweder unter- oder überempfindlich auf Stress reagiert.
Ich weiß nicht, ob man das dann noch PTSD nennt 
Das Vokabular das zur Begruendung herangefuehrt wird kommt aus der Traumapsychologie - Trauma, Trigger,... und legt nahe dass es sich um eine Variante von PTSD handelt wo dieses Vokabular herkommt.
Hierzu werde ich irgendwann mal vlt genauer drauf eingehen. Also auf den ganzen Kommi meine ich. Jetzt nur das Zitat, weil ich sitze schon wieder viel zu lange in dem Thread ...
Das Problem ist, dass diese Worte "Trauma" und erst recht "Trigger" zu richtigen Slangworten mutiert sind. Wenn die in Insta und co rumgeballert werden, denken da wenige an eine PTBS. Ich, Freunde, Kommilitonen usw nutzen gerade das Wort triggern vlt inflationär oft.
Und ich denke das ist das Ding. Diese Begriffe werden dann einfach gebraucht, OHNE den medizinischen Hintergrund zu beachten. Heute bist du "getriggert", wenn du den Kühlschrank aufmachst und die Milch ist alle. Da redet niemand von PTBS.
"Warst du heute in der Vorlesung?"
"Ja, aber die Klima war so laut, das hat mich voll getriggert."
Diese Debatte, die wir hier führen wird auch von vielen jungen Menschen angefeuert. Die machen Begriffe und werden natürlich mit Begriffen versucht abzuholen.
Ein Problem, welches ich habe ist, dass die Bewegung leider sehr schlechte Begriffe benutzt. Wie zum Beispiel "weiße alte Männer" als Gruppenbezeichnung. Das ist einfach taktisch unklug. Weil der Gruppenname eine Beschreibung von Attributen ist, die viel mehr Menschen zusammenfasst, als eigentlich gemeint sind. Das führt immer zu streits.
Ähnlich sehe ich es hier auch. Deswegen hatte ich zuvor erklärt, wie ICH diesen Begriff verstehe.
Mein Verständniss von Generationstrauma ist nicht, dass der Urenkel das gleiche Trauma hat, wie sein Urgroßvater, sondern seine Psyche geformt ist von den Leiden des Enkels, der vom Vater einen mitbekommen hat, der widerum unter dem Großvater litt, weil der Urgroßvater ein Trauma hatte.
So habe ich verstanden funktionieren diese DInge. Und ich denke da gibt es leider genug Orte auf der Welt, die als Anschauung für solche Phänomene anbieten.
Hier wollte ich eigentlich umgehen, dass ein solches Missverständnis aufkommt in dem ich erkläre wie ich welche Begriffe deute.
Aber jetzt verstehe ich immerhin warum du, Thorsten PTSD ins Spiel gebracht hast. Für mich wirkte das am Anfang komisch, dass du ein Argument für die Gegenseite aufbaust, um es dann ja zerlegen zu können.
Sensenbach "Bei dem Satz in Klammern (Diese Kolonialsache hat so gut wie keine Auswirkung, deswegen geht das und das in Ordnung) sehe ich nicht so, dass jemand gesagt hat, dass man sich darum nicht vorsichtig verhalten soll."
Das hier war das Missverständnis. Ich hoffe das ist dann damit geklärt.