Beiträge von Schreibfeder im Thema „Wie teilt man dem Leser mit in welchem Jahr ein Buch spielt?“

    Asni ich möchte jetzt keine Diskussion um des Kaisers Bart. :)

    Klar, irgendwo auf dem Dorf ist es ziemlich egal, ob 1901, 1902, 1903...aber auch nur bedingt. Ab 1914 wird selbst auf dem Dorf keine logische Schonung geben können.

    Außerdem verstehe ich das Problem nicht. Wenn man schon im Klappentext das Datum 1901 erwähnt, sollte es aus meiner Sicht auch kein Ding sein, das Jahr zum Beispiel auch als Überschrift zu nennen.

    Dies, so denke ich, ist das Minimum. Soll auch Leser geben, die nie den Klappentext lesen, weil sie sich nicht spoilern wollen.


    Achso..ja...ich kenne die Geschichte von Feron nicht. Ich muss meine Beiträge also allgemeinverbindlich formulieren. Die Frage ist ja auch hier allgemein formuliert.

    Feron wenn du einen Bezug zur realen Welt baust, ist doch eine etwas häufigere Angabe der Jahreszahl kein Thema. ;)

    Deine Leser werden es zurecht fordern. Geschichten mit historischen Kontext müssen korrekt sein, ansonsten wird die interne Logik geradezu zerschossen. Auch wenn es sich um Vampir-Fantasy oder Romanzen handelt. Wenn es nicht gerade die Steinzeit ist, ist ein genaues Jahr schon ziemlich wichtig. Gerade wenn du wichtige Themen wie die Weltausstellung, elektrischen Licht oder Automobile erwähnst. Ich hatte häufig historische Romane in der Hand, bei denen selbst im Nachwort die Autoren dann genau dargestellt haben, an welche Quellen sie gezapft haben, welche Daten sie dann warum übernommen haben.
    Das Thema wird in der Literatur also sehr ernst genommen.

    Da es sich um eine historische Geschichte handelt, muss ich deinen Beta-Lesern schon recht geben. Da ist das Jahr doch ein elementares Element, ob die Geschichte korrekt dargestellt ist und ob die innere Logik stimmt.
    Leute, die historische Romane lesen, sind für gewöhnlich fit in dieser Thematik und interessieren sich dafür. Da reicht der Klappentext nicht. Obgleich es bequemer ist.

    Bei der verkauften Literatur in diesen Genre sehe ich da mehrere Wege.

    1) Das Jahr (oder das Datum) mit den Ort direkt am Anfang der Geschichte. Schlicht und einfach, ohne große Hervorhebung.

    2) Ein Deckblatt, auf dem das Jahr (oder das Datum) mitsamt einen zeitgenössischen Zitat steht.

    3) Relativ weit am Anfang eine Kurzzusammenfassung der aktuellsten Themen, wie als wenn jemand eine Zeitung zusammenfasst (oder du beschreibst gar direkt, wie einer deiner Charaktere die Zeitung liest und kommentiert).

    Selbstverständlich kannst du auch versuchen (wenn es für deine Geschichte nicht relevant ist) das Jahr zu umschiffen, indem du "Anfang des Jahrtausends" (oder so) schreibst. Aber da machst du dir fast mehr Mühe, als wenn du einfach nur das Jahr erwähnst. Außerdem ist es gerade bei 1900+ doch sehr extrem, da der Erste Weltkrieg vor der Tür stand. Da wird einer, der von Geschichte eine Ahnung hat, sehr genau die Worte auf die Goldwaage legen. Ebenso wie bei zum Beispiel einem Buch vom Sezzionskrieg in den USA. Die Vorgeschichte von Kriegen ist meist übermächtig und kann man nicht einfach wegwischen.