Beiträge von sophia_me im Thema „Staub im Mondlicht“

    Vielen Dank euch für die Rückmeldung!

    Zarkaras Jade Das mit den Namen verstehe ich. Aber mir ist nichts eingefallen, wie ich das umgehen kann. Weil eben alle eine Rolle für den Plot spielen und eng miteinander arbeiten. Ich glaube, am Anfang ist es auch nicht so schlimm, wenn man sich die Namen nicht merkt. Ich hoffe einfach, dass das über die Kapitel hinweg leichter wird, weil erstmal nicht mehr Leute dazu kommen. Wenn du natürlich eine Idee hast, immer her damit ;) Schade dass das mit Jace für dich konstruiert wirkt. Ich dachte, es ist keine Seltenheit, dass ich ein Mann auch mal zu den Mädels schleicht :D Zumal die beiden wirklich eng sind. Vielleicht wird es mit den nächsten Kapiteln besser oder ich muss da eben doch noch mal dran bauen...

    Das mit den Erinnerungen war auch genau mein Punkt, wo ich nicht weiß wieviel gut und wieviel überflüssig ist. Ich wollte eben kein Kapitel schreiben, wo alles nur langweilige Wüstenwanderung ist. Aber ich habe dann irgendwie auch den Blick verloren, was nun wirklich weg kann. Bin einfach zu dicht dran, glaube ich. Aber ich kann dir versprechen, dass ich da nichts vom Plot weggenommen habe, sondern eher versucht habe, Infodump interessant zu schreiben :D Ist wohl nicht gelungen...

    Hättest du nicht geschrieben, dass Veira streng sei, hätte ich das niemals so empfunden.

    Ich dachte, das würde man merken, weil sie eben keinen Besuch in den Mädchenquartieren zulässt und alles geordnet laufen soll. Also streng bei Regeln, aber ansonsten warmherzig... Vielleicht braucht es da aber auch keinen Satz, sonder mehr showing

    Woher will Mira wissen, dass Veira es nicht weiß? :hmm: Und woher will Mira wissen, dass Veira ihr Zögern mit Unsicherheit verwechselt? :hmm:

    Ich glaube, wenn man eine heimliche Affäre hat, geht man davon aus, dass niemand davon weiß. Verwechseln ist hier aber vielleicht wirklich das falsche Wort :hmm:

    Legger Petersiliensuppe! :essen: Wasser und Petersilie! :essen:

    :rofl::rofl::rofl:

    Keine Ahnung, ob das jetzt schon geändert wurde. Ich hab nämlich auch kurz gegrübelt, warum die Leute die knappe Nahrung offenbar so gar nicht bewusst rationiert haben

    Nein, hab ich noch nicht bearbeitet. Das scheint irgendwie ein Dauerthema zu sein und ich muss es noch so richtig hinbekommen. Einfach weil es sich unpraktischerweise mit meinem Magiesysthem überschneidet. Also ich will es so darstellen, dass sie ihre Magie über Pflanzen und Produkte der Erde aufnehmen. Dass sie aber eine Art Hungergefühl haben, wenn sie zu wenig aufnehmen, weil sie eben auch sterben, wenn sie keine Magie mehr in sich tragen. Das muss ich irgendwie noch deutlicher machen. Aber ich wollte es eben nicht gleich in den ersten Kapiteln mit der Faust aufs Auge hinpacken

    Aber aber aber … dann hätte man das ihr doch bestimmt schon früh genug eingetrichtert: „Iss die NIEMALS roh!“ :nono:

    True story :D Darüber hab ich echt nicht nachgedacht. Aber schön zu wissen, dass es doch einiges gibt, was ich von diesem langen Kapitel kürzen kann. Vielen Dank dir :thumbsup:


    Kirisha Tja das sind wieder zwei Leser drei Meinungen :D Du findest das mit den Sternbildern gut und die Erzählung ihrer Mutter überflüssig. Zarkaras Jade scheint es genau andersherum zu sehen oder beides überflüssig zu finden... Das Ding ist, dass ich vom Plot eher das mit den Sternbildern kürzer fassen kann, die Geschichte der Mutter aber schon Plotrelevant ist. Jetzt überlege ich wirklich, was ich streiche und wie ich umbaue, damit diese blöde Reise durch die Wüste nicht so langweilig und eintönig wird. Aber ich kann sie eben auch nicht streichen, weil sie ja zu ihrem Weg dazugehört :fie:

    Für mich ist die Geschichte stark verknotet mit dem Weiterreichen von Wissen und Erzählungen. Deshalb die Geschichten ihrer Eltern und das Lernen mit dem Scriptor. Der Glaube, der stark mit den Ahnen verknüpft ist. Irgendwie spielt das alles zusammen mit der Magie im Land und den Stämmen. Ich glaube, auch wenn sie Regen nie gesehen hat, hat sie so oft davon gehört, dass es in ihren Sprachgebrauch einfließt und sie vielleicht schon davon geträumt hat. So stelle ich mir das zumindest vor... :pardon: Mir fällt dazu noch der Begriff Generationengedächtnis ein


    Ich werde euer Feedback jetzt wie immer ein bisschen in mir schmoren lassen und wenn das in mir gereift ist, überarbeite ich das Kapitel wieder. Das hat bisher super gut so funktioniert. Deshalb bin ich euch wirklich mega dankbar für eure Ansichten ^^

    Neuer Montag, neuer Abschnitt. Da das Kapitel so lang ist, werde ich es diesmal in drei Abschnitte teilen, damit es für euch leichter ist mit dem Lesen. Die Fragen bleiben bei mir aber die gleichen wie beim ersten Abschnitt - hat das ganze Überlänge und wenn ja, was kann weg und was soll definitiv bleiben?


    Kapitel 5.2 - Aleyna

    Ich schaue in den Himmel und versuche Norden auszumachen. Nacht wandert langsam über mich hinweg. Ein tiefes Blau schiebt sich über die Welt und verschluckt die letzten Lichtstrahlen der Sonne. Bald ist nur noch ein blassgelber Streifen hinter dem Meer von Sternen zu sehen. Ich erklimme eine Düne und setze mich in den warmen Sand. Er rieselt sanft den Hügel unter meinen Füßen hinab, wird vom Wind erfasst und fortgeweht.
    Ich lasse meinen Kopf in den Nacken fallen und atme die kühle Luft ein, die mit der Dunkelheit gekommen ist. Direkt über mir funkelt eine schmale Linie aus Sternen. Der Pfeil.
    Ich höre die Stimme meines Vater, als wäre es erst gestern gewesen, dass er mich mit in die Wüste nahm. Wir hatten uns in dicke Decken gekuschelt und er erzählte mir von einer Zeit lange bevor er mit meiner Mutter nach Reqem gekommen war. Wo er durch die Wüsten dieser Welt von einem Stamm zum nächsten gezogen war.
    „Vertraue niemals deinen Füßen, mein Kind“, hatte er gesagt, „oder du wirst dich zwischen den Dünen verlieren. Sieh zu den Sternen und sie werden dir den Weg weisen.“
    Er hatte sich in den Sand fallen lassen und streckte mir eine Hand entgegen. Ich hatte nicht einen Augenblick gezögert. Hatte mich von ihm in den weichen Sand ziehen lassen und zu den strahlenden Lichtern aufgeschaut.
    „Siehst du die Sterne dort über der Stadt?“ Und er zeigte über uns in den Himmel, direkt über Reqem. „Das ist der kleine Fuchs. Wo immer du in dieser Wüste wanderst, unter ihm wirst du immer dein Zuhause finden.“
    Ich konnte zuerst nur die spitzen Ohren und den Schwanz ausmachen. Aber dann sah ich die Beine und die funkelnden Augen des Fuchses und das Gefühl von Heimat hatte sich in meiner Brust ausgebreitet. Ich hatte gelächelt und mir die Form der Sterne eingeprägt.
    „Und dort“, mein Vater hatte nach Westen gezeigt, „siehst du dort die Katze, die über den Himmel streift?“
    Ich hatte die Sterne abgesucht. Hatte versucht, Formen in den leuchtenden Punkten zu erkennen. Schließlich hatte ich die Katze weit in der Ferne entdeckt. Ihre Pfoten berührten schon den Horizont und doch wirkte sie viel größer als der kleine Fuchs direkt über uns.
    „Sie führt zu den Ruinen der Arikée.“
    „Wer sind die Arikée?“, hatte ich gefragt.
    „Sie sind unsere ältesten Vorfahren. Sie waren die ersten, die je unser Land bewohnt haben. Damals erstreckten sich dort die größten Seen und Wälder, die unsere Welt je gesehen hat. Doch heute wird das Land von rauen Felsen und tiefen Rissen und Löchern im Boden gespalten. Nur noch die Geister unserer Ahnen irren dort umher.“
    „Kann man sie sehen, die Geister?“
    „Nein, mein Schatz. Du hörst sie im Wind. Hörst sie flüstern und spürst ihre Finger auf deiner Haut. Folge niemals dieser Katze oder sie führt dich direkt ins Verderben.“
    Ich schauderte und rückte dichter an meinen Vater heran. Ich liebte seine Geschichten und bettelte ihn abends oft nach ihnen an. Doch hier draußen, mit dem Wind im Nacken und der Wüste schutzlos ausgeliefert, überkam mich ein leichtes Gruseln.
    Mein Vater legte einen Arm um meine Schultern und zeigte ein letztes Mal empor.
    „Aber das, meine kleine Leyna, ist das wichtigste Zeichen von allen. Der Pfeil.“
    Diesmal musste ich den Himmel nicht absuchen, um das Bild zu finden. Ich sah ihn sofort. Eine leuchtende Linie aus Sternen in der Mitte des Himmels, die mit ihrer Spitze nach Norden deutete.
    „Wichtiger als unser Fuchs?“, hatte ich ihn leise gefragt.
    Mein Vater hatte gelächelt und mich sanft an sich gedrückt.
    „Ja, sogar wichtiger als unser Fuchs. Denn egal, von wo du in den Himmel schaust, dieser Pfeil wird dir immer den Weg weisen. Selbst wenn du vollkommen verloren in dieser Welt umherirrst, wirst du immer wissen, wo Norden ist. Und du wirst immer wissen, in welcher Richtung dein Zuhause liegt.“
    Zuhause. Wie sehr sehne ich mich danach, mich wieder in die warmen, sicheren Arme meiner Mutter schmiegen zu können. Meinen Namen aus ihrem Mund zu hören. Wie gerne würde ich mich umdrehen und dem kleinen Fuchs folgen. Mich auf die warmen Stufen zu unserem Haus setzen und die feinen Linien im Boden nachzeichnen, die Lyana so mühevoll eingeritzt hatte.
    Blumen blühten dort auf flachgetretener Erde und wilde Tiere spähten aus riesigen Blättern hervor. Meine Schwester hatte sie hier alle festgehalten. Die Zeichnungen und Bilder des Scriptors. Hatte tagelang auf dem harten Boden gekauert und mit einem kleinen Stöckchen die verlorene Welt zum Leben erweckt. Nun lag sie begraben unter der Asche unserer Stadt.
    Ich werde nie wieder hierher zurückkommen. Ich schließe meine Augen und halte die Bilder fest. Bewahre sie tief in mir auf. Dann konzentriere ich mich wieder auf den leuchtenden Pfeil über mir. Norden. Das ist mein einziges Ziel. Im Norden finde ich Wasser.
    Ich mache mich auf den Weg in Richtung der Pfeilspitze. Die Dünen werfen nun schwarze Schatten im Licht des schmalen Mondes. Erschaffen neue Täler und Berge. Selbst feine Wellen, die der Wind in den Sand gemalt hat, erscheinen wie tiefe Furchen. Und trotz der vielen Schatten und der Dunkelheit um mich herum, erstrahlt die Wüste selbst in einem hellen Licht. Als könnte sie das Licht der Sonne festhalten. Als würde sie jedes noch so kleine Leuchten am Himmel reflektieren.
    Ich komme an den Feldern vorbei, die durch hohe Pfähle markiert sind. Unsere Ernte ist vorüber und die Knollen im Sand brauchen Zeit, um sich zu verbreiten und zu wachsen. Aber wem nützen sie noch? Im Herbst wird niemand mehr kommen, um die neuen Knollen zu ernten. Also grabe ich nach den alten, trockenen Knollen, die wir im Frühjahr hier zurückgelassen haben. Ich finde eine Hand voll und stecke auch sie in meine Taschen.
    Dann wandere ich weiter über schmale Dünen und durch breite Täler. Vorbei an vereinzelten Steinen und vertrockneten Zweigen, die aus dem Sand ragen. Ich pflücke so viel wie meine Taschen tragen können und kaue immer wieder auf den staubigen Stängeln herum. Aber irgendwann beginnen meine Füße wieder zu schmerzen und meine Beine werden schlapp.
    Ich ziehe eine der Knollen hervor und zupfe ein dünnes Blatt aus ihr heraus. Am liebste würde ich sie über einem Feuer garen oder die Blätter im Wasser kochen. Ich habe sie noch nie roh gegessen und von einigen Pflanzen kann einem übel werden. Manche machen sogar krank, wenn sie nicht lange genug gekocht wurden. Aber ich habe nichts, um ein Feuer zu machen. Ganz zu schweigen davon es am Leben zu erhalten, um die Knollen lange genug darüber zu garen. Abgesehen davon habe ich genug Flammen für ein ganzes Leben gesehen.
    Also riskiere ich einen kleinen Bissen von dem Blatt. Kaue langsam und vorsichtig auf ihm herum. Dann laufe ich ein Stück weiter, ehe ich ein weiteres Blatt abzupfe und esse. Nach einer Weile befinde ich die rohen Blätter für ungefährlich und esse die ganze Knolle. Es geht mir nun viel besser. Meine Beine können wieder mit Kraft den Sand bezwingen und der Schmerz in meinen Füßen ist ein wenig abgeflaut.
    Ich laufe so schnell wie möglich. Bringe Düne um Düne hinter mich, solange die Sterne noch über mich wachen. Ich kann mich einige Wochen mit den Zweigen und Knollen in meiner Tasche durch die Wüste schlagen. Aber ohne Wasser überlebt selbst der sparsamste Körper nur wenige Tage. Ohne den Brunnen hätte es kein Reqem gegeben. Sogar in den Tiefen der Wüste scheint sich der Boden noch an Tage voller Regen zu erinnern. Hält das viele Wasser in sich verschlossen, auch wenn in meinem ganzen Leben noch nicht ein Tropfen vom Himmel gefallen ist.
    Während ich an den Brunnen und Regen und das Wasser tief im Boden denke, fahre ich mit meinen Fingern über meine Lippen. Sie sind spröde und rissig nach den Tagen ohne Wasser. Auch mein Mund ist trocken und ich versuche vergeblich zu schlucken. Der Wind nimmt zu und weht in meine Kleider hinein. Kälte dringt bis zu meinen Knochen durch und ich zittere. Schließlich nehme ich mein Tuch vom Kopf und hülle mich darin ein. Meine Haare wehen nun im Wind und ich kämpfe mich einen Schritt nach dem anderen voran.
    Ich werde die ganze Nacht laufen müssen, um die Wüste Arikharrs hinter mich zu bringen. Wenn ich den Fluss heute nicht erreiche, muss ich einen weiteren Tag unter der Sonne überstehen. Und dieses Mal liegen keine Zelte auf dem Weg, die mich vor ihr schützen.
    Ich laufe und laufe, immer weiter durch den schweren Wüstensand. Die Stimme meiner Mutter klingt in meinen Ohren und treibt mich voran. Es waren immer ihre Geschichten, die mir Kraft gaben. Die uns von einer Mahlzeit zur nächsten brachten oder uns halfen, friedlich einzuschlafen. Manchmal vertrieben sie auch einfach nur die Langeweile. Tauchten unsere eintönige Welt in bunte Farben.

    „Seht ihr dort, die funkelnde Straße?“, fragte sie uns eines Abends und zeigte in den Himmel.
    Ich beobachtete das Flimmern der heißen Luft über dem Marktplatz inmitten des frischen Windes, schaute den Funken des Feuers nach und blickte schließlich hinauf zu den Sternen.
    „Sie sind einst in unserer Welt gewandelt. Sie kennen unser Land, haben jede Zeit mit bezeugt. Sie allein kennen jede Geschichte, die unser Volk jemals erzählt hat.“
    „Wer waren sie?“, meine Schwester gähnte und kuschelte sich enger an unsere Mutter heran.
    „Sie waren wie du und ich. Sie waren die ersten, die je unser Land betreten haben. Sie sind unsere Ahnen.“
    „Was ist aus ihnen geworden?“, fragte ich leise.
    „Sie haben ihre Magie für nächste Generationen geopfert und sind in den Himmel zurückgekehrt.“ Meine Mutter lächelte traurig.
    Ich hatte sie nie nach ihren Eltern gefragt. Hatte unsere Familie so wie sie war immer als vollständig empfunden. Erst jetzt war mir klargeworden, dass sie bereits vor uns eine Familie hatte.
    „Werden wir alle zu Sternen, wenn wir sterben?“, fragte Lyana.
    „Wir werden zu einem Teil dieser Welt. Wir werden zu Bäumen und Blumen, zu Staub und zu Sternen.“
    Ich hatte noch nie jemanden sterben sehen. Ich konnte mir nicht einmal vorstellen, so alt zu sein.
    „Ich werde zu einem Baum“, sagte Lyana bestimmt. „Ich werde groß und grün sein und riesige Blüten werden aus meinen Zweigen sprießen. Ich werde saftige Früchte tragen und jedem, der an mir vorbeikommt, eine schenken.“
    Meine Mutter lachte und erfüllte den ganzen Platz mit ihrer warmen Stimme. Sie strich ihr über die hellen Haare und drückte einen Kuss auf ihren Scheitel.
    „Du, mein Schatz, wirst noch viele Jahrhunderte leben, ehe du zu einem Baum wirst.“
    „Was ist aus Naani und Paapi geworden?“
    „Ich glaube, sie sind zu Sternen geworden.“
    Wir schauten nun alle in den Himmel. Die Sterne zwinkerten uns zu und ich fragte mich, was sie wohl alles erlebt hatten.
    „Erzählst du uns ihre Geschichte?“ Ich kuschelte mich auf den Schoß meiner Mutter, rollte mich ein wie eine kleine Katze und guckte sie mit erwartungsvollen Augen an.
    „Nun gut, wenn ihr sie unbedingt hören wollt“, sie seufzte leicht.
    „Meine Eltern wurden geboren, als der letzte Regen auf unsere Erde viel. Wüsten nahmen schon den Großteil unserer Länder ein und die Magie unseres Volkes verebbte von Tag zu Tag. Meine Mutter war eine der letzten jenseits des Flusses, die diese Magie in sich trug.
    Sie ließ welke Blumen erblühen, die ihre Mutter dann zum Kochen oder Heilen von kleineren Wunden nutzte. Sie pflegte kranke Tiere und hauchte ihnen neues Leben ein. Sie war eine Heilerin, die ihre Kraft aus dem wenigen Leben im Boden schöpfte und sie der Natur zurück gab.
    Eines Tages wurde sie vom König in den Palast berufen. Seine besten Heiler waren in den Krieg gezogen, um den Verwundeten zu helfen, aber sein Pferd war erkrankt. Er hatte von ihrer Gabe gehört und so zog sie mit ihrer Mutter aus unserem kleinen Reqem in die große Stadt.
    Sie verliebte sich sofort in das wunderschöne Petrea. Pflanzen wucherten aus jeder Straßenecke und Tiere bevölkerten die Gärten und Lüfte. Ihre Gabe wuchs mit jedem Tag, den sie im Palast verbrachte, und sie wurde schon bald zu einer großen Heilerin.
    Doch der Regen schien für immer versiegt und außerhalb der Mauern von Petrea erging es unserem Volk schlecht. Sie hungerten nach Magie und der Kraft, die sie einst in sich getragen hatten. Sie beneideten einander um jeden Baum, jede Frucht und Krieg breitete sich weiter aus.
    Schließlich schickte der König auch meine Mutter auf die Schlachtfelder und bat sie, so viele Leben wie möglich zu retten. Sie ging und versorgte die Verwundeten. Heilte die Tiere, die mit in die Schlacht gezogen wurden, und führte die Magie derer in die Erde zurück, die für immer gefallen waren.
    Hier, inmitten der Blumen und Bäume der Gefallenen, lernte sie meinen Vater kennen.“
    Meine Mutter schwieg eine Weile und wir schauten lange in die Flammen des großen Feuers, das jede Nacht auf unserem Marktplatz gezündet wurde.
    Ich fragte mich, wie sie wohl gestorben waren. Warum sie so jung von uns gegangen waren. Ich wollte meine Mutter gerade danach fragen, doch dann sah ich den Schmerz in ihren Augen, die Trauer auf ihrem Gesicht. Und ich schmiegte mich noch enger an sie und meine Schwester heran.
    Ich erinnere mich noch gut an die Finger meiner Mutter, wie sie sanft durch meine Haare fuhren, mein Gesicht streichelten. Das Feuer, vor dem wir saßen, versprühte seine letzten Funken und meine Gedanken wanderten fort. Wanderten an einen Ort, wo Bäume aus dem Boden sprossen, wo Regen den Boden feucht hielt und Sterne die nassen Blätter in ihr silbriges Licht tauchten.

    Vielen Dank, liebe Kirisha ! Ich habe die Stellen gleich korrigiert ;)

    Zwar kommt mir die Ernährung nur durch eine Suppe mit ein wenig Knollengeschmack ziemlich karg, um nicht zu sagen unzureichend vor, aber ich vermute, dass du das noch irgendwann näher erläutern wirst.

    Ach verdammt, ich hatte gehofft, dass es diesmal eindeutig aus dem Text hervorgeht. Also dass sie Kraft aus den Pflanzen zieht und nicht explizit Hunger hat... Muss ich vielleicht doch noch mal knobeln :D

    Hallo ihr Lieben,

    wie versprochen melde ich mich jetzt monatgs mit einem neuen Abschnitt zurück. Falls es jemand noch nicht mitbekommen hat: Alle vorherigen Kapitel sind nun fertig überarbeitet. Kapitel 3 ist ab dem 2. Abschnitt deutlich verändert worden und Kapitel 4 ist gänzlich neu ;)

    Jetzt kommt Kapitel 5. Das ist ziemlich lang, deshlab gucke ich mal wie ich das aufgeteilt bekomme. Mich würde hier besonders interessieren, ob ihr es zu langatmig findet und wenn ja, welche Stellen raus können und was ihr auf jeden Fall drin lassen würdet. Ansonsten interessiert mich natürlich wie immer alles was euch auffällt :) Los gehts...


    Kapitel 5.1 - Aleyna

    Ich sitze auf dem sandigen Boden und starre aus dem Zelt hinaus in die Wüste. Ich habe die ganze Nacht gebraucht, um den Trümmerhaufen, der einst meine Stadt war, zu umrunden und die Zelte der Wüstenarbeiter zu erreichen. Jetzt kauere ich unter dem flatternden Stoff und beobachte wie der Wind den Rauch allmählich vertreibt und die Ruinen mit Sand bedeckt.
    Ich stelle mir vor wie sie von ihm fortgetragen werden. Meine Schwester, meine Mutter, mein ganzer Stamm. Nichts als Asche, die zu neuen Orten in eine andere Welt weht und sich mit dem ewigen Sand der Wüste vermischt. Ich taste in meiner Tasche nach dem Tuch mit ihrer Asche und drücke es fest an mich. Ich will weinen, aber meine Tränen sind getrocknet. Nur noch der Schmerz in meiner Brust erfüllt die Leere, die in mir bleibt.
    Immer wieder gehe ich die letzten Stunden, die letzte Nacht vor dem Brand in meinem Kopf durch. Die Stimme meines Vaters, das Flüstern, das mich warnte. Der Scriptor, der ohne ein Wort des Abschieds verschwunden ist. Hingen diese Dinge zusammen oder war alles ein bloßer Zufall? Wie konnte eine ganze Stadt an einem Tag niederbrennen?
    Die Feuerschale auf dem Marktplatz wurde jeden Abend mit Sand gelöscht. Niemand aus meinem Stamm hätte je bei Tag ein Feuer entzündet. Die Hitze wäre unerträglich. Wie dann konnten unsere Häuser aus Sand und Stein und Glas so schnell in Flammen aufgehen?
    Verräter, Lügner!, flüstert der Wind aufgebracht in mein Ohr. Ich schüttle den Kopf. Wir hatten doch nichts. Reqem lag so abgeschieden in der Wüste, dass selbst Händler selten ihren Weg zu uns fanden. Niemand hätte von diesem Brand profitiert. Oder irre ich mich? Gab es etwas, von dem ich nichts wusste? Etwas, worüber nur die Ältesten Bescheid wussten?
    Ich schließe meine Augen und versuche dem Chaos in meinem Kopf zu entfliehen. Aber die Flammen lodern noch immer hinter meinen Augenlidern und Schreie hallen in meinen Ohren wider. Also starre ich weiter auf das schwarze Loch vor mir. Sehe zu, wie mein Leben langsam unter der Wüste begraben wird.
    Irgendwann beginne ich zu zittern. Meine Zähne schlagen aneinander und meine Glieder schmerzen. Es sind nicht nur die Kratzer und Verbrennungen, die Erschöpfung der letzten Tage. Ich spüre wie die Kraft aus meinen Knochen weicht. Es ist lange her, seit ich dieses Gefühl zum letzten Mal hatte. Normalerweise reicht unsere Ernte gerade so, um den Stamm durch eine Saison zu bekommen. Unser Leben hier draußen, fernab von anderen Stämmen, hat uns gelehrt geduldig zu sein. Sparsam mit unseren Ressourcen umzugehen.
    Aber ich erinnere mich noch an den Winter vor sieben Jahren. Mein Vater war seit ein paar Monaten verschwunden und niemand wusste, wo er hingegangen war oder ob er jemals zu uns zurückkehren würde. Die Ernte war in jenem Herbst besonders klein ausgefallen und wir mussten sie stark rationieren. Als sich der Winter dem Ende neigte und wir schon die Wochen bis zur nächsten Ernte zählten, waren unsere Vorräte verbraucht. Nichts außer ein paar vertrockneten Kräutern und Wurzeln war uns noch geblieben. Also teilte meine Mutter auch diese auf die verbleibende Zeit auf. Sie kochte sie mit Wasser auf. Immer und immer wieder, bis der Geschmack der Kräuter beinahe vollkommen verblasst war.
    Damals konnte ich es genauso spüren wie heute. Konnte fühlen wie die Kraft aus meinen Knochen wich. Dass sie wie die letzten Bestandteile der Kräuter aus meinem Körper gespült wurde. Seitdem teilten wir unsere Ernte noch strenger ein. Meine Mutter kochte nun jeden Tag den Sud, der uns in jenen Tagen am Leben erhalten hatte und nur einmal in der Woche kochten wir gemeinsam ein Mahl aus Wurzeln und Knollen.
    Aber der Tee, den ich zuletzt getrunken habe, liegt nun beinahe drei Nächte zurück. Meine Arme und Beine sind schlapp und Müdigkeit kreist um mich wie ein hungriges Tier. Wenn ich mich jetzt nicht aufraffe, werde ich die nächste Nacht nicht mehr erleben.
    Ich rapple mich auf und durchsuche das Zelt. Nichts als ein paar abgerissene Stoffbahnen liegen in der hinteren Ecke am Boden. Ich nehme sie und binde sie um meine Hände und Füße. Der Sand reibt noch immer in meinen Wunden, aber so können meine Füße wenigstens nicht weiter verbrennen, falls ich wieder bei Tag über den heißen Sand laufen muss.
    Dann schleppe ich mich weiter zu den anderen Zelten. Ich durchsuche jedes einzelne von ihnen, bis ich schließlich vollkommen erschöpft zu Boden sinke. Meine Ausbeute ist mager. Ein paar vertrocknete Zweige, eine Flasche mit ein paar Schlucken abgestandenem Wasser darin und eine Hand voll Glasmurmeln. Wir haben manchmal damit gespielt, wenn unsere Eltern bis in den Tag hinein in den Feldern graben mussten.
    Ich trinke das Wasser und stecke alles bis auf einen der Zweige in meine Taschen. Ich beiße auf dem harten Stiel herum, bis er weich und faserig wird und ich seinen Saft auf meiner Zunge schmecke. Er ist bitter, aber das Schwindelgefühl in meinem Kopf lässt bald nach und meine Arme und Beine zittern nicht mehr ganz so sehr. Ich rolle mich auf dem Boden zusammen, wickle mich in mein Tuch ein und warte bis die Sonne die Nacht vertreibt.

    Der Tag brennt sich in meinen Schlaf. Ich schlage gegen die dünnen Zeltwände, rolle mich auf dem Boden hin und her und werde schließlich von meinen eigenen Schreien geweckt. Der Himmel steht noch immer in Flammen, als ich aus dem Zelt krieche und in den glühenden Sonnenuntergang blinzle.
    Die Landschaft um mich herum hat sich gewandelt. Neue Dünen haben sich geformt und Täler klaffen dort, wo einst Berge aus Sand aufragten. Der Boden unter meinen Füßen leuchtet rot im Licht der untergehenden Sonne. Ich stehe vollkommen verloren in einem Meer aus Sand und Feuer.
    Ich suche meine Umgebung nach den Ruinen Reqems ab, aber statt der verkohlten Überreste finde ich einen Friedhof im Sand vor. Windstürme haben sämtliche Straßen und Häuser mit Sand bedeckt. Nur noch die obere Kante der eingebrochenen Stadtmauer ragt aus dem Boden empor und markiert den Ort, wo meine Heimat begraben liegt. Mein ganzer Stamm wurde von der Wüste verschluckt und die Toten liegen nun unter ihr gefangen.
    Mit wackligen Beinen wage ich meine ersten Schritte über den heißen Sand. Ich sinke tief ein, aber die Bänder schützen meine Haut vor der Hitze und so schleppe ich mich weiter. Jede Bewegung, jeder Schritt ist mühsam. Ich kämpfe gegen den Drang, wieder zurück ins Zelt zu gehen. Mich wieder einzurollen und der Erschöpfung nachzugeben. Aber ich muss Wasser finden. Wasser ist meine oberste Priorität, wenn ich länger als ein paar Nächte überleben will.
    Ich werfe einen letzten Blick auf die Mauerreste. Selbst wenn ich es über mich bringen könnte, noch einmal einen Schritt in die Stadt zu setzen, würde ich den Brunnen niemals unter all dem Sand und den Trümmern finden. Könnte nichts als Asche und Sand aus ihm schöpfen. Also kehre ich ihr den Rücken und wende mich der ewigen Wüste zu, die sich in alle Richtungen erstreckt.
    Felsen ragen in der Ferne auf und kleinere Gesteinsformationen formen das ansonsten karge Land. Ich habe keine Karte bei mir, keinen Kompass. Nichts, das mir den Weg weisen könnte außer den Sternen. Die nächste Stadt liegt drei Tagesmärsche nach Osten. Zu weit, um ohne Wasser durch die Wüste zu irren.
    Gedankenverloren drehe ich den Ring an meinem Finger. Nicht zum ersten Mal frage ich mich, wie er seinen Weg an meine Hand gefunden hat und ein mulmiges Gefühl macht sich in meinem Magen breit. Sonnenlicht bricht sich in dem kleinen blauen Stein und blitzt für einen kurzen Augenblick auf. Der Fluss. Ich höre das Wispern im gleichen Moment wie mir selbst der Gedanke kommt.
    Der Fluss. Der einzige Fluss, der noch durch unser Land fließt. Er liegt weiter nördlich und führt direkt zur Stadt des Königs. Unser Scriptor hatte uns einmal seinen Weg aus der Hauptstadt beschrieben.
    „Einmal zu jedem Neumond kehre ich für eine Woche in den Palast zurück. Petrea ist eine herrliche Stadt. So grün und lebendig. Eines Tages werdet ihr mich dort besuchen.“
    „Warum bleibst du nicht hier, solange du uns unterrichtest?“, hatte ich ihn gefragt.
    „Nun, ihr seid nicht die einzigen Kinder, die alles über unsere Welt erfahren wollen“, hatte er mit einem Schmunzeln im Gesicht gesagt. „Auch andere Stämme haben neugierige Mädchen wie dich. Sie alle stehen von ihrer Geburt bis zur Blüte unter dem Schutz und der Fürsorge des Königs. Also kehre ich in den Palast zurück, tausche alte gegen neue Bücher und packe meine Taschen mit neuen Bildern und Skizzen. Dann ziehe ich los, von Stadt zu Stadt, von Stamm zu Stamm. Erst besuche ich die Städte im Westen, dann die im Osten und zuletzt wandere ich den Fluss hinunter zu eurem kleinen Reqem.“
    „Erzähl uns von dem Fluss! Fließt das Wasser schnell oder langsam? Ist es flach oder tief? Kannst du darin stehen?“, fragten wir den alten Mann aus.
    Wir hatten noch nie so viel Wasser auf einmal gesehen. Selbst unser Brunnen war zu tief, um das Wasser darin zu sehen. Ein Eimer voll Wasser war das meiste, das wir je gesehen hatten.
    Der Scriptor hatte gelacht und sich neben uns auf den Boden gesetzt.
    „Der Fluss verändert stetig seine Form, müsst ihr wissen. In Petrea ist er tief und still, zweigt sich in etliche Kanäle ab und verzweigt sich in der ganzen Stadt. Füllt Seen und Brunnen und ganze Badehäuser. Dann strömt er aus den Toren hinaus in die grüne Flusslandschaft. Er wird hier breiter und flacher und teilt sich bald in viele schmalere Flüsse auf. Ich folge dem Verlauf nach Süden, wo er durch eine Steppe in die steinige Ebene strömt. Hier wird er von kleinen Felsen geformt und gebogen und nimmt schnell an Fahrt auf. Doch dann wird er wieder flacher und langsamer und versiegt schließlich im Wüstensand.“
    Wir hatten mit großen Augen seiner Schilderung gelauscht und versucht uns ein Bild von diesem Fluss zu machen, der endlos lang zu sein schien.
    „Wenn ich groß bin, werde ich zu diesem Fluss gehen und darin baden. Ich werde mit all meinen Kleidern hinein steigen und alles an mir wird vollkommen nass sein.“
    Für Leyna gab es keine Wünsche oder Träume. Für sie waren es Tatsachen, Zukunftspläne und feste Vorhaben. Sie würde eines Tages in diesem Fluss baden, egal was irgendjemand dazu zu sagen hatte.
    Ich hatte sie immer um diese Einstellung beneidet. Wollte selbst so sehr an meine Träume glauben können, dass sie sich schon jetzt wirklich anfühlten. Aber Leyna würde nie in diesem Fluss baden. Würde nie das Wasser und die nassen Kleider auf ihrer Haut spüren. Wissen, ob der Fluss warm oder kalt, wunderschön oder beängstigend ist.
    Norden. Ich werde nach Norden gehen und es für sie herausfinden. Ich werde in dem Fluss baden und das frische Wasser trinken. Und dann werde ich ihm weiter nach Petrea folgen, so wie es der Scriptor beschrieben hat. Ich werde in die Stadt des Königs gehen und dort mein Glück versuchen.

    Hey LittleOwlbear ,

    Vielen Dank für dein Feedback! Das Kapitel 4, das du gelesen hast, war leider noch das alte unbearbeitete und da gebe ich dir vollkommen recht. Ich habe das mittlerweile komplett umgeschrieben, weil sich auch inhaltlich einiges bei Mira verändert hat. Ich wollte nur nicht alle Überarbeitungen in einer Woche hier posten, damit alle noch hinterherkommen :D aber da es nun leider so passiert ist, hab ich es jetzt doch aktualisiert.

    Hier also der Link von dem neuen Kapitel 4: RE: Staub im Mondlicht

    Zum Thema Jace: Ich tu mich leider extrem schwer mit Namensfindung. Bin aber sehr froh, wenn man mich da auf Unstimmigkeiten hinweist oder Vorschläge macht ;) die Sache ist die… Ich habe versucht die Namen nach ihrer geographischen Lage einzusortieren. Also in meiner Welt im Buch. Da wird es viele verschiedene Regionen geben, die sich schon im Klang der Namen unterscheiden sollen. Insofern ist es schon passend, dass dir die Namen von Jace und Nikolas ein wenig ins Auge gestochen sind. Die Assoziation von amerikanischem Schuljungen sollte es dann aber auch nicht sein… Ich denke da auf jeden Fall nochmal drüber nach ^^

    Dankeschön, ja ich bleibe jetzt auch dabei. Sie macht mir in dem Buch einfach spaß. Ich glaube meine Unsicherheit kam hauptsächlich daher, dass ich früher immer in der 3. Person geschrieben habe und es sich erstmal ungewohnt für mich persönlich beim Schreiben angefühlt hat. Aber es fühlt sich für mich auch einfach richtig an…

    Kirisha vielen Dank dir, das erleichtert mich ungemein! ^^

    Ah stimmt, den Satz korrigiere ich gleich mal.

    Ich hab tatsächlich die gleiche Assoziation und fand die Verbindung von einem Gefährt zum nächsten lustig :rofl:weiß noch nicht, ob ich es da mit meinem flachen Humor zu weit getrieben habe. Aber Namen kann man ja immer noch ändern…

    Teil 1 von Kapitel 3 ist jetzt auch fertig. Die Änderungen sind hier nur marginal und überwiegend im Satzbau gewesen. Hier nochmal der Link: RE: Staub im Mondlicht

    Wichtigste Änderung

    Ich habe Jace aus den Bemerkungen von Nikolas gegenüber Mira rausgenommen und auch die Art, wie er ihn später erwähnt, ist etwas anders. Der Grund dafür sollte dann im nächsten Kapitel deutlich werden.

    Bsp.:
    Die Höhlen, in denen die Tiere untergebracht sind, liegen in völliger Dunkelheit. Jace scheint heute Nacht unterwegs zu sein, immer auf der Suche nach einem neuen Tier, das der König hinter dicken Felswänden einschließen kann. Niemand sonst hat seinen Posten eingenommen und so beleuchtet keine einzige Fackel meinen Weg.


    Puh, ich habe mich endlich durch den 2. Abschnitt von Kapitel 3 gearbeitet. Da waren es jetzt wirklich einige Änderungen. Von kleinen Satzverbesserungen über größere inhaltliche Abschnitte. Hier ist wie immer der Link: RE: Staub im Mondlicht

    Die gröbsten Änderungen versuche ich mal wieder hier festzuhalten, aber wie gesagt, in dem gesamten Abschnitt hat sich deutlich mehr verändert...

    Spoiler anzeigen

    Ich schwinge mich wieder auf Rigshas Rücken. Sie schnaubt unzufrieden und schüttelt ihre ledrigen Flügel, die sie für gewöhnlich dicht an ihren Körper faltet.

    ...

    Dann wage auch ich einen Schritt auf die schmalen Stufen. Meine Finger wandern über die vielen Furchen im Stein. Sie sind so glatt, als wären sie aus Glas. Ich konzentriere mich auf jede Fuge, jede kleine Ritze, um bloß nicht in die Tiefe zu schauen. Hitze macht sich unter meiner Handfläche breit. Der Stein unter meiner Haut beginnt zu glühen und zu schmelzen. Ein gleißendes Licht blendet meine Augen so plötzlich, dass ich meine Hand von der Kraterwand reiße und sie schützend vor mein Gesicht halte. Schwindel packt mich und meine Füße geraten ins Stolpern. Ich spüre noch den Wind, der an mir zieht und zerrt, als eine kräftige Hand meinen Arm umschließt und mich mit festem Griff auf der Treppe hält.

    ...

    Der Astrakar hat bereits eine kleine Kupferschale auf den Altar gestellt und beginnt gerade damit Kräuter und schillernde Blätter zu zerreiben und mit fein gemahlenen Pulvern zu vermischen, als ich neben meinem Vater zum Stehen komme. Sein Blick ist ruhig und konzentriert. Er weiß, dass er die Arbeit des Sternenwanderers nicht stören darf. Erst als der Mann ein Feuer unter der Schale entzündet, spricht mein Vater ihn wieder an.
    „Wir versuchen heute etwas neues“, sagt er zu ihm und sein Ton lässt keine Widerworte zu. „Ich möchte, dass du das Blut meines Sohnes in deinen Zauber aufnimmst.“
    Ich schaue meinen Vater entgeistert an.
    „Mein Blut? Warum?“
    „Was dachtest du, warum ich dich hierhin mitschleppe? Sicher nicht wegen deiner erheiternden Gesellschaft. Ich brauche etwas, das meine Visionen in die richtige Richtung lenkt. Einen Anker, der mich zu dem Mädchen führt.“
    „Warum dann mein Blut und nicht deins?“
    „Weil sie deine Zukunft ist“, sagt er ungeduldig und greift nach meiner Hand. Noch ehe ich sie zurückziehen kann, gleitet die Klinge seines Messers über meine Haut und Blut tropft in die Schale.
    „Ich bin mir nicht sicher, ob das Blut die gewünschte Wirkung entfalten wird, Eure Majestät“, sagt der Astrakar unsicher. „Die Sterne führen eure Visionen. Die Kräuter verstärken lediglich die Wirkung eurer Gabe, nicht die Bilder selbst.“
    „Ich kenne meine Gabe wohl besser als du, alter Mann. Sie liegt seit Generationen in meiner Familie.“

    ...


    Mein Vater runzelt die Stirn und ich sehe die Konzentration auf seinem Gesicht, die Anspannung in seinen Muskeln. Nur ein leichtes Zucken hinter seinen Augenlidern verrät, dass er bereits an einem anderen Ort, in einer anderen Zeit angekommen ist.
    Plötzlich greift er nach meiner Hand und seine Finger klammern sich so fest an mich, dass ich die Zähne zusammen beißen muss, um sie nicht wegzuziehen. Wind fährt durch die verlassenen Hallen und bläst mir den Rauch ins Gesicht. Der Duft der Kräuter legt sich wie eine Decke auf meine Sinne und alles beginnt vor meinen Augen zu verschwimmen. Ich höre den Astrakar murmeln. Wörter in einer fremden Sprache, aus einer anderen Zeit. Das Brennen auf meiner Hand verblasst zu einem dumpfen Schmerz und wieder kriecht ein gleißendes Licht in meine Augenwinkel, blendet mich erneut.
    Der Boden unter meinen Füßen beginnt zu beben, bis er schließlich aufbricht und in Abermillionen von Teilchen zerfällt. Hitze umschließt mich wie ein loderndes Feuer. Dann falle ich. Falle in ein tiefes, schwarzes Loch, das dort klafft, wo eben noch fester Boden war. Ich erkenne gerade noch eine Gestalt, die aus dem Licht tritt, als meine Beine unter mir zusammenbrechen.

    ...

    „Du hattest wieder einen deiner Anfälle“, sagt er kühl und ich höre die feine Spur der Enttäuschung aus seiner Stimme heraus. Spüre sie wie einen dünnen Faden, der sich um mein Herz schnürt.
    Ich meide seinen Blick. Kann es nicht mehr ertragen, wie er auf meiner Haut brennt. Ich hasse ihn für seine Gabe. Hasse ihn noch mehr dafür, dass er sie an jedes seiner Kinder weitergegeben hat. Jedem außer mir. Ich habe nur noch einen Schatten seiner Fähigkeiten abbekommen. Einen verblassten Rest, der mich mehr schwächt, als dass er mir Kraft verleiht.
    Wenn ich die Bilder wenigstens verstehen würde. Wenn ich sie wie mein Vater auslösen und lenken könnte und sie mich nicht in den unpassendsten Augenblicken überfallen würden. Aber mein Vater hat es lange Zeit mit mir versucht. Hat Priesterinnen und Astrakar kommen lassen. Sie alle haben versucht Visionen in mir hervorzurufen. Aber die Bilder blieben nicht viel mehr als lebhafte Träume. Kurze Momente der Schwäche. Und niemals kam ein Bild aus ihnen hervor, das sich verwirklichte.

    Kirisha , Astrael Xardaban , Miri und Kisa Euer Feedback zu dem Kapitel hat mir besonders bei der Bearbeitung geholfen. Vielen Dank euch nochmal an dieser Stelle! Vielleicht hat ja einer von euch Lust und Zeit, noch einmal drüber zu lesen und zu gucken, ob ich die Szene eindeutiger und besser geschrieben habe ^^

    Hab den zweiten Teil vom ersten Kapitel fertig. Hier nochmal der Link: RE: Staub im Mondlicht.

    Ansonsten wie beim letzten Mal hier die größte Veränderung, die ich darin vorgenommen habe:

    Spoiler anzeigen

    „Meinst du, wir bekommen morgen etwas mehr als nur die aufgebrühten Kräuter?“, fragt mich Lyana hoffnungsvoll.
    Ihre Augen funkeln vor Freude, während sie dabei zuschaut wie die Girlanden rings um den Platz aufgehängt werden. Missmutig schaue ich zu den schimmernden Glasperlen auf, die sich in allen Formen und Größen auf den dünnen Seilen aneinander reihen und das warme Licht der Flammen in sich brechen. Glas. Das einzige, das wir im Übermaß haben seit Sand und Hitze unsere Welt regieren.
    „Als ob die Knollen so viel besser sind“, erwidere ich so trocken wie die Pflanze selbst.
    „Ich weiß nicht. Irgendwie fühlen sie sich anders an“, sagt Lyana nachdenklich.
    „Das liegt daran, dass du die Pflanze selbst isst und nicht nur den Sud trinkst. Dadurch nimmst du ihre Kraft direkt auf.“
    „Warum essen wir dann nicht einfach unsere Kräuter?“
    „Weil sie dann in einer Woche schon alle wären.“ Lachend zwicke ich meiner Schwester in den Bauch.
    Manchmal vergesse ich wie viel jünger Lyana ist. Ich war so klein wie sie jetzt, als unser Vater verschwunden ist. Als die Ernte immer magerer ausfiel und unsere Mutter den Tee nicht mehr aus purer Annehmlichkeit, sondern aus einer Notwendigkeit heraus brühte.
    Wir biegen in die Straße, in der der Scriptor haust. Sie ist noch verlassener als unsere, obwohl sie näher am Stadttor liegt. Die Häuser sind hier größer. Manche haben sogar eine zweite Etage. Aber auch sie tragen die Spuren von Sand, der an den Steinen schmirgelt. Der sich ins Holz frisst und alle Spuren ihrer ehemaligen Bewohner bedeckt.
    Ein kalter Windstoß zieht an uns vorüber und wir ziehen unsere Tücher tiefer ins Gesicht. Lyana greift nach meiner Hand und ich halte sie fest, ziehe sie schützend hinter mich. Frevler. Lügner. Wieder zischt es in mein Ohr und ich schließe die Augen. Aber diesmal sind es fremde Stimmen, die aufgebracht durcheinander tuscheln.
    „Ich will nicht alleine hierher kommen“, murmelt Lyana, sobald der Wind an uns vorbei gezogen ist.
    „Ich weiß.“ Ich streiche ihr die langen, blonden Haare zurück, die sich aus dem Tuch gelöst haben.
    Ich hocke mich auf ihre Höhe und schaue in ihre silbrig hellen Augen. Trauer, Sorge und Angst liegen darin als wären sie ein Spiegel meiner eigenen Gefühle.
    „Du weißt, dass ich dich begleite solange ich kann!“
    Sie nickt und presst ihre zittrigen Lippen aufeinander.
    „Ich wünschte, wir wüssten wo du hinkommst.“
    „Ich auch.“ Ich seufze und schließe meine Augen.
    Ich habe alle Gedanken an den Tag nach meiner Blüte von mir geschoben. Habe sie säuberlich in einer dunklen Ecke verwahrt und jedes Mal den Blick von ihnen gewendet, wenn das Thema aufkam. Aber ich kenne meine Schwester. Sie ist so viel mutiger als ich. Ich sehe es in ihrem Blick, das Verlangen nach Klarheit. Dass jede Wahrheit besser für sie ist als das Gefühl der Ungewissheit. Also nehme ich all meinen Mut zusammen und spreche aus, wovor ich mich seit Monaten verstecke.
    „Morgen könnte unsere letzte gemeinsame Nacht sein. Ich weiß nicht, ob die Ältesten schon einen Mann gefunden haben, mit dem sie mich vermählen wollen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es niemand aus Reqem sein wird. Sie werden versuchen, sich über die Vermählung mit einem anderen Stamm zu verbünden. Das ist die einzige Chance wie wir die nächsten Jahrzehnte überleben können.“
    Lyana schluckt und ich sehe wie sie mit den Tränen ringt. Es zerreißt mich beinahe meine kleine Schwester so zu sehen. Ich nehme sie in den Arm und spüre die nassen Tränen, die durch den Stoff auf meine Schulter sickern. Ich suche nach Worten, die ihren Schmerz lindern können, aber da ist nichts. Nichts, was keine Lüge wäre. Wer weiß, wohin ich in dieser Welt geschickt werde. Vielleicht ans andere Ende der Wüste. Und meine Schwester… Wenn sie so alt ist wie ich, werden sie sie bestimmt für ein neues Bündnis nutzen.
    Und so gerne ich bei ihr bleiben würde, mich die Trennung von ihr beinahe zerreißt, weiß ich, dass ich gehen muss. Nicht nur für meinen Stamm, sondern auch für mich selbst. Solange ich in Reqem bleibe, werde ich immer auf dieser Mauer sitzen und auf ihn warten. Werde mich immer fragen, ob er eines Tages zu uns zurückkehren wird. Ich hasse es, dass meine Mutter recht hat. Aber ich bin es leid zu warten. Egal, ob mein Vater uns verlassen hat oder etwas anderes ihn zum Gehen gezwungen hat, ich muss selbst nach den Antworten suchen. Ich kann mein Leben nicht still sitzend an mir vorüberziehen lassen. Und doch nagt eine kleine Stimme in mir. Was, wenn ich seine Stimme nur hier hören kann? Wenn er doch eines Tages nach Reqem zurückkehrt?
    „Vielleicht bleibt uns noch ein bisschen Zeit.“
    Lyana nickt in meine Schulter und löst sich dann aus meiner Umarmung.
    „Kommst du mich besuchen?“ Ich höre das leise Schniefen in ihrer Stimme, aber sie lächelt mich hoffnungsvoll an.
    „So oft ich kann“, sage ich bestimmt. „Komm, wir kriegen noch Ärger, dass wir so spät kommen.“
    Lyana wischt sich noch eine letzte Träne von der Wange, bevor wir unseren Weg fortsetzen.
    Wir kommen am Ende der Straße an und bleiben vor der Tür des Scriptors stehen. Sie ist geschlossen und steht nicht wie sonst sperrangelweit offen. Die Fensterläden sind noch geschlossen und auch aus dem Schornstein steigt nicht der übliche Rauch auf.
    „Seltsam“, murmle ich und klopfe gegen das ausgeblichene Holz.
    Niemand antwortet uns. Verwundert klopfe ich noch einmal.
    Stille.
    Vorsichtig schiebe ich die Tür auf und spähe in den Raum dahinter.
    „Scriptor?“, frage ich in die Leere hinein.
    Als wieder keine Antwort kommt, nehme ich Lyana an die Hand und betrete mit ihr das Zimmer. Es ist geräumiger als unseres und auch wenn sich auf alles Staub und Sand gelegt hat, machen das Feuer im Ofen und die vielen Bücher und Kerzen es gemütlich. Doch heute ist das Zimmer leer. Keine Bücher, die sich auf dem Boden stapeln und in den Regalen aneinander schmiegen. Die vielen Kerzen stehen kalt und dunkel im Zimmer verteilt und kein Feuer erwärmt das Haus. Ein kalter Schauer läuft mir bei dem Anblick von umgestoßenen Schalen und Bechern über den Rücken. Ich gehe durch jeden Raum. Steige sogar in die obere Etage und durchsuche das kleine Zimmer, in das der Mond nun schmal und blass durchs Fenster leuchtet. Nichts. Kein Zettel, kein Hinweis, nichts. Der Scriptor ist weg und mit ihm seine Bücher und Taschen, mit denen er Mond für Mond aus dem Palast anreist.
    „Meinst du, er ist früher abgereist?“, fragt mich Lyana, während wir wieder aus dem Haus hinaus auf die Straße gehen.
    Ich zucke mit den Schultern. Er wollte bei dem Fest dabei sein. Hatte mir versprochen, einen Teil der Zeremonie zu begleiten, bevor ich aus seinem Unterricht entlassen werde. Und jetzt war er ohne ein Wort des Abschieds gegangen?
    „Vielleicht hat er eine Nachricht aus dem Palast bekommen. Irgendetwas wichtiges…“ Ich werfe noch einen letzten Blick über das Zimmer ehe wir wieder raus auf die Straße treten.

    Hallo ihr Lieben,

    Es hat jetzt doch länger gedauert als geplant, dass ich mich hier wieder zurückmelde. Der NaNoWriMo hat einiges mit meiner Geschichte angestellt und ich brauchte erstmal ein wenig Zeit um alles sacken zu lassen, zu sortieren und auch das ganze bisherige Feedback noch einmal durchzuarbeiten.

    Da ich viel kreuz und quer geschrieben habe und sich auch inhaltlich wieder neue Dinge ergeben haben, werde ich jetzt von Kapitel 1 an nochmal alles überprüfen, nachbearbeiten und eventuelle Lücken füllen. Anders verliere ich sonst einfach den Überblick, was schon geschreiben wurde und was eigentlich noch fehlte. Mit dem ersten Absatz bin ich durch und habe ihn gerade aktualisiert. Den gesamten Text findet ihr hier: RE: Staub im Mondlicht

    Für alle, die ihn schon gelesen habe, packe ich mal hier die Stellen rein, die ich aufgrund von Feedback bearbeitet habe. Da hat sich dann einfach doch von verschiedenen Seiten das gleiche ausgezeichnet und ich finde die Überarbeitung auch besser/deutlicher. Ich hoffe, das geht euch genauso.

    Spoiler anzeigen

    Dann berühren meine Füße die harten Pflastersteine und ich folge der Straße bis zur Mauer, die unsere Stadt umschließt. Nur wenige Straßen kreuzen hier, im hintersten Teil der Stadt, noch meinen Weg. Die meisten Häuser stehen seit Jahren verlassen und einsam da. Ihre Fensterläden hängen aus den Angeln und quietschen leise im Wind. Sand wirbelt an ihren Ecken hinauf und legt sich auf die gleichfarbigen Steine.
    Ich laufe an ihnen entlang, bis ich an dem letzten Haus in der Straße ankomme. Seine porösen Wände lehnen sich ächzend gegen die hohe Stadtmauer. Das Dach ist zur Hälfte eingebrochen und die Tür liegt eingetreten und staubig am Boden. Das Haus sah schon so aus, als ich noch mit meinem Vater hierher gekommen bin. Damals war ich so klein, dass er mich einen Teil hinaufheben und dann trotzdem noch ein Stück hinter sich hochziehen musste.
    Mittlerweile könnte ich mit verbundenen Augen hinaufklettern. Meine Finger kennen jede Fuge, jeden Balken und lockeren Stein. Und dennoch spüre ich die Aufregung wie damals in meiner Brust. Spüre wie mein Herz schneller klopft. Als wäre ich noch immer das kleine Mädchen, das versucht alleine hinaufzugelangen.

    Der Wind wispert in die Stille hinein. Sieh hin. Sieh genau hin. Die meisten Nächte ignoriere ich sein Flüstern. Wische es fort wie den lästigen Wüstensand, der auf meiner Haut klebt. Aber heute durchzuckt es mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ich erstarre und meine Finger bohren sich in die Steine bis sie taub werden. Zum ersten Mal seit sieben Jahren höre ich die ruhige Stimme meines Vaters an meinem Ohr. Ich schließe meine Augen und konzentriere mich auf das Rauschen des Windes.

    Ansonten hoffe ich, ihr könnt euch noch ein wenig mit der Fortsetzung der Geschichte gedulden. Ich versuche einigermaßen zügig mit meiner Überarbeitung durch die ersten paar Kapitel zu kommen und dann geht es definitiv weiter ^^

    Liebe Kirisha und Ann-Kristin , freut mich, dass ihr es bis dahin gut findet :) Ich hatte mich nämlich gefragt, ob das Kapitel. mit Mira langweilig rüberkommt. Aber ihr habt meine Intetion genau verstanden, mit den bisherigen Erwartungen zu brechen und es freut mich total, dass dieser kleine Twist rübergekommen ist ^^

    Wenn Mira zum "wahren Volk Petreas" gehört, dann hat dieses Volk ganz bestimmt einen Namen. Es klingt fast unglaubwürdig, wenn du den nicht nennst. Das würde ich also noch einfügen.

    Nein, es ist tatsächlich anders gemeint. Das wahre Volk Petreas sind auch die Petrea. Der König und seine Anhänger sind die "Fremden". Deren Herkunft wird im Laufe der Geschichte noch geklärt. Hat dich das an der Stelle sehr gestört?

    Gegenspieler überzeugend darzustellen, sodass man Beweggründe jeder Partei nachvollziehen kann und man als Leser hin- und hergerissen ist, zu wem man nun halten soll, ist eine Kunst, die ich gerne beherrschen würde. So wie es jetzt aussieht, machst du das ausgesprochen gut!

    Ja das stimmt! Schön, dass es bis hierher so rüberkommt als hätte ich das im Griff :rofl: Aber tatsächlich ist das der Grund, warum ich hier und da nicht in meiner Geschichte voran komme. Weil ich sehr mit den Dynamiken kämpfe, aber eine genaue Vorstellung im Kopf habe, wie es beim Leser rüberkommen soll. Das hinzubekommen ist aber echt schwer und kostet mich einiges an Mühe...

    "Nichts als Staub und leere Wände" lässt vermuten (Zumindest war das bei mir so), dass das Haus auch komplett Möbelfrei ist, und dann wundert man sich (bzw. ich mich) doch kurz, dass es ein Bett gibt... :huh:

    Ja, das hatte mich auch gestört. Ich stell da nochmal den Satz um!

    Vielen Dank euch wie immer dür das Feedback <3

    Ja ich erinnere mich :) hab das Buch geliebt. Aber Camus ist eben auch ein Meister wie ich finde. Die Frage ist immer wie lange überarbeitet man und wann ist man so zufrieden, dass man es einfach einreicht… Aber ich muss mich ja eh erstmal durch den ganzen Plot durcharbeiten. Der Rest kommt dann danach :D

    Redo Vielen Dank dir für die lieben Worte! Du hast natürlich total recht, dass man es nicht jedem recht machen kann. Ich habe ein ziemlich gutes Gefühl für die Dinge, die ich an meiner Geschichte mag und an denen ich auch nicht rüttel. Bei anderen habe ich schon beim Schreiben ein unsicheres Gefühl und das deutet für mich meistens darauf hin, dass es an der Stelle wahrscheinlich noch ne bessere Lösung gibt. Das Feedback hier im Forum hat mir da bisher sehr geholfen. Ich speichere mir das nämlich separat zu jedem Kapitel ab und lasse es eine Weile sacken. Wenn ich dann das Kapitel nach ein paar Wochen überarbeite, lese ich nochmal über alle Kommentare drüber und schaue für mich, was davon mir einen guten Denkanstoß gibt oder was einfach nicht zu mir und meiner Geschichte passt. So kam dann auch der neue Anfang zustande, mit dem ich total glücklich bin ^^

    Ich hoffe wirklich, dass mein Buch es eines Tages in die Regale schafft. Aber ich stelle hier auch fest, wie viel mehr Arbeit so ein Buch ist, als man es am Anfang seiner Reise geahnt hätte. Das ganze braucht so viel mehr Überarbeitungen, damit es für mich zufriedenstellend ist und ich knabbere gerade in der Mitte des Buches sehr. Ich glaube aber auch, dass es einen Grund gibt, warum ich so konstant an dieser Geschichte schreibe und mich dem Kampf jeden Tag aufs neue Stelle. Also triffst du da ins schwarze, dass man immer wieder neu an sich glauben muss...

    Zu deiner Frage. Die kann ich dir wirklich nicht beantworten. Ich überlege die ganze Zeit, ob ich die Geschichte in den Forumsinternen Bereich verlegen sollte oder wie weit och das hier poste... Ich habe mal gehört, dass Ideenklau bei Büchern nicht allzu viel Sinn macht, weil es eben auf die Ausführung ankommt und die Arbeit und das Risiko so groß sind. Keine Ahnung, ob das stimmt. Vielleicht hat da jemand anderes eine bessere Antwort drauf ?(

    So ihr Lieben, ich hab letzten Freitag leider meinen Post verpasst, weil ich seitdem krank im Bett liege :tired: Aber ich habe es jetzt wenigstens mal kurz vor meinen Laptop geschafft und will euch nicht länger warten lassen. Wie gesagt, ich experimentiere immer noch mit den Blickwinkeln. Aleyna bleibt auf jeden Fall. Aber ich will noch eine zweite Sicht reinnehmen und muss im Laufe des Schreibens erstmal schauen, welche da am meisten Sinn macht. Einfach weil die Lösung für den Plot aus mehreren Ecken kommt und Aleyna alleine nict alles sehen/erleben kann... Ich hoffe, das leuchtet erstmal ein und ich finde hier im Laufe der Zeit und mit eurem Feedback raus, welche Stimmen wichtig sind und welche ich anders verarbeiten kann ^^

    (Achso und wie gesagt, das ist jetzt noch alles vom NaNoWriMo unbearbeitet. Ich setze mich ab nächster Woche an die Bearbeitung der ganzen Kapitel)


    Kapitel 4 - Mira

    Wieder eine vergeudete Nacht. Was muss ich noch tun, damit dieser Mann endlich einschläft? Ich kann mich nicht jede Nacht so verausgaben und dann trotzdem kein Stück vorankommen.
    Auf Zehenspitzen schleiche ich mich die gewundene Treppe hinter den königlichen Gemächern hinunter. Die Wachen haben noch nicht gewechselt und Dorian winkt mich mit einem verschmitzten Grinsen an sich vorbei. Er ist einer der wenigen Wachen, der mich zu Nik durchlässt. Der König sieht es nicht gerne, wenn sich der Prinz mit Angestellten des Palastes einlässt.
    Sobald ich an ihm vorbei bin, schiebe ich mich durch die schmalen Gänge und geheimen Flure, die aus diesem Teil des Palastes rüber in den Westflügel führen. Ich schiebe einen schweren Teppich am Ende eines Ganges beiseite und komme in den Mädchenquartieren an.
    Die Korridore sind hier beinahe genauso leer wie die Gänge, die hinter mir liegen. Die meisten Mädchen haben sich bereits in ihre Zimmer zurückgezogen. Ich husche so leise wie möglich an Veiras Zimmer vorbei. Kein Grund mich einem ihrer Verhöre auszuliefern, was ich um diese Zeit noch außerhalb meines Zimmers zu suchen habe.
    Sachte schließe ich die Tür zu Zharas und meinem Zimmer hinter mir. Ihr Bett ist leer. Wenn der König um diese Zeit noch ausreitet, wird die Königin sicher ebenfalls wach sein und ihre Dienste fordern.
    Ich will gerade einen Schritt auf mein Bett zugehen, als ich eine Bewegung in meinem Augenwinkel registriere. Erschrocken springe ich zurück und greife nach dem Krug Wasser, der neben der Tür steht. Ein Junge löst sich aus den Schatten der Wand und kommt mit einem breiten Grinsen auf mich zu.
    „Verdammt, Jace, ich hätte dir den Schädel einschlagen können!“, sage ich erleichtert und stelle den Krug wieder zurück auf den Boden.
    Aber Jace lacht nur und lässt sich auf mein Bett fallen.
    „Ich dachte erst, Zhara würde mich hier erwischen. Sie huscht beinahe genauso leise wie du durch die Gänge“, sagt er achselzuckend.
    „Zhara würde dir nur hübsche Augen machen.“ Ich schubse Jace ein wenig zur Seite und lasse mich neben ihn aufs Bett fallen. „Aber lass dich bloß nicht von Veira hier unten blicken. Die wirft mich noch raus ehe ich irgendetwas nützliches finde.“
    „Wieder nichts?“, fragt mich Jace und dreht sich auf die Seite. Er stützt seinen Kopf auf einer Hand ab und mustert mich.
    Ich seufze und schüttle den Kopf.
    „Ich glaube langsam, Nik weiß genauso wenig wie wir. Sein Vater weiht ihn nie in die Palastgeschäfte ein und es scheint ihn auch nicht zu interessieren.“
    „Ich weiß nicht, Mira. Er ist sein einziger Erbe. Eines Tages wird er über ganz Arakéea regieren. Meinst du nicht, er weiß mehr als er vorgibt?“
    „Keine Ahnung, Jace.“ Meine Augenlider werden langsam schwer und ich versuche ein langes Gähnen zu unterdrücken. „Manchmal habe ich das Gefühl, dass der König seinen Sohn nicht einbezieht, weil er ganz andere Pläne hat. Pläne, die Nik nicht berücksichtigen.“
    Jace lässt sich wieder zurück in die Matratze sinken und wir bleiben eine Weile so liegen. Folgen unseren eigenen Gedanken.
    „Du solltest mit Charik reden“, sagt er schließlich. „Vielleicht hat er eine Idee, wo wir noch suchen können.“
    „Kannst du mich morgen aus dem Palast schmuggeln?“ Ich rolle mich auf dem Bett ein. Meine Augen fallen zu und ich verliere den Kampf sie wieder zu öffnen.
    „Nein. Der König hat die Wachen um den Palast herum während seines Ausritts verdoppelt. Niemand kommt rein oder raus ehe er zurück ist.“
    „Dann gehen wir zu Charik, sobald der König zurück ist“, murmle ich in mein Kissen ehe die Müdigkeit mich vollkommen überrollt.
    Nach einer Weile höre ich das leise Klicken der Tür. Dann spüre ich die Decke, die plötzlich auf mir liegt und mich vor der Kühle der kleinen Kammer schützt. Ich taste mit meinen Fingern nach Jace, aber die andere Seite meines Bettes ist leer.

    „Du weißt, dass du deinen Besuch nicht vor mir verstecken musst.“
    Ich schaue von der nassen Wäsche in meinen Händen auf. Zhara zwinkert mir verschwörerisch zu.
    „Wie lange läuft das zwischen euch schon?“
    „Du meinst Jace? Da läuft gar nichts“, versichere ich ihr.
    Sie guckt mich ungläubig an.
    „Warum schleicht er sich dann nach Sonnenaufgang aus deinem Zimmer?“
    „Du weißt, wie Veira ist. Sie rastet aus, wenn sie einen Jungen in den Quartieren findet.“
    Zhara lacht, aber ihre Augen ruhen noch immer auf mir und nicht der Wäsche, die sie eigentlich Waschen sollte. Aber bevor sie etwas sagen kann, öffnet sich die Tür zum Waschraum.
    „Wie weit seid ihr mit der Wäsche?“, fragt Veira und wirft einen prüfenden Blick in den Korb, der zwischen uns steht.
    „Gleich fertig“, antworte ich ihr und spüle das Kleid in meinen Händen noch einmal gründlich aus ehe ich es auswringe. Meine Fingerknöchel sind rot und meine Hände rissig von dem kalten Wasser. Ich trockne sie schnell ab. Veira reicht mir eine Salbe und ich reibe meine schmerzenden Finger damit ein.
    „Danke“, sage ich mit einem Lächeln zu Veira.
    Sie ist streng und niemand würde sich je freiwillig mit ihr anlegen. Aber sie tut alles, damit es uns Mädchen hier unten gut geht.
    „Kommt, ich möchte mit eich beiden sprechen.“
    Sie dreht sich um und ich werfe Zhara einen fragenden Blick zu. Aber die schüttelt genauso irritiert den Kopf, also folgen wir Veira in den Gang hinaus. Sie führt uns die Treppe nach oben zu den Zimmern hinauf und hält erst vor ihrer Tür wieder an. Wir stellen den schweren Korb ab und folgen ihr hinein.
    Veiras Zimmer ist genauso karg eingerichtet wie unseres. Nur eine kleine Teeküche und eine Sitzecke unterscheiden ihren Raum von unserem. Sie deutet auf die Stühle vor uns und wir setzen uns nervös.
    „Ist irgendetwas passiert?“, fragt Zhara unsicher.
    „Nun, es werden sich demnächst ein paar Dinge hier im Palast verändern.“
    „Haben wir etwas falsch gemacht?“, frage ich sie beunruhigt. Vielleicht hat sie Jace doch gesehen.
    „Nein, nein“, Veira lächelt uns aufmuntert zu. „Ganz im Gegenteil. Du machst deine Arbeit gut, Mira. Besser als ich es dir zugetraut hatte. Deshalb möchte ich, dass Zhara dich in den nächsten Wochen in den Arbeiten einer Zofe einweist.“
    Ich schaue sie mit großen Augen an. „Wieso?“
    Zhara kümmert sich bereits um alle Angelegenheiten der Königin und auch die übrigen Mitglieder der Familie haben bereits ein Mädchen.
    „So wie es aussieht hat der König endlich eine Frau für Prinz Nikolas gefunden. Sie wird in wenigen Tagen hier eintreffen und ich möchte, dass du dich um sie kümmerst.“
    Ich schlucke. Daher also der Ausritt.
    „Bist du sicher, dass ich die richtige Wahl für diese Aufgabe bin? Andere Mädchen arbeiten schon viel länger hier.“
    Natürlich weiß Veira nichts von meinem Verhältnis mit dem Prinzen. Daher verwechselt sie mein Zögern mit Unsicherheit.
    „Mach dir keine Sorgen, Kind. Zhara wird dir alles zeigen, was du wissen musst. Nicht wahr, Liebes?“
    „Natürlich“, sagt Zhara sofort. „Das wird toll. Dann siehst du endlich mal etwas mehr vom Palast als dieses dunkle Quartier.“
    „Gut“, sage ich schließlich, nachdem mir keine Ausrede mehr einfällt. „Danke, Veira. Für dein Vertrauen in mich.“
    „Natürlich, Liebes. Du hast es dir verdient.“
    Ich nicke und verlasse gemeinsam mit Zhara ihr Zimmer.
    Während wir durch die Küche in die Gärten gehen, um die Wäsche aufzuhängen, erzählt Zhara aufgeregt von den vielen Dingen, die sie mir nun zeigen kann. Aber meine Gedanken wandern zu Nik und der anstehenden Hochzeit. Vielleicht will er mich dann trotzdem noch sehen, flüstert eine leise Stimme in mir. Nein. Selbst wenn, was hätte ich davon? Bisher konnte ich nicht einmal seine Gemächer durchsuchen, ganz zu schweigen von denen des Königs.
    Veira hat Recht, es wird sich nun einiges im Palast ändern. Und ich werde einen neuen Weg finden müssen, um meine Aufgabe im Palast zu erfüllen. Am liebsten würde ich alles stehen und liegen lassen und gleich zu Jace laufen. Ihm von meiner neuen Stellung erzählen. Aber solange der Palast verriegelt ist und wir nicht zu Charik kommen, kann Jace nichts für mich tun.

    Schonmal gut zu wissen, dass mein Plan, mich erstmal in Ruhe dem Plot zu widmen, nicht nur in meinen Ohren sinnvoll klingt :D

    Mit der Perspektive höre ich am Ende des Tages definitiv auf meinen Instinkt. Der ist bisher ganz laut Ich Perspektive und macht mir auch Spaß, das so zu schreiben. Ich finde es trotzdem wertvoll zu hören, wenn eine Figur zu viel Distanz hat oder eine Perspektive vielleicht unnötig ist und ich das wissen vielleicht auch anderweitig einbauen kann. Ich halte mir da auf jeden Fall noch eine Weile die Türen offen, bis ich genau weiß, was meine Geschichte alles braucht (oder wen) :)

    Das mit den Schwächen ist ein guter Punkt. Bei mir ist es halt so, dass ich alles komplett intuitiv schreibe und mir einfach nichts einfällt, wenn ich nur so dasitze und nachdenke. Ich muss quasi "denken" während ich schreibe. Ich wollte mal alle Charaktere richtig gründlich ausarbeiten. Also Motivation, Ziel, Schwächen, Stärken, Ticks und Marotten... eben alles, was einen vielschichtigen Charakter ausmacht und das für alle relevanten Figuren. Aber das bringt bei mir leider nicht viel. Und dann schreibe ich ein neues Kapitel und auf einmal hat die Person einen nervösen Tick, den ich vorher nicht kannte. Oder mir fällt auf einmal ein, was in der Vergangenheit war. Aber das macht für mich die Charakterarbeit insgesamt schwer, weil ich gefühlt tausend Kapitel zu jemandem schreiben muss, um ihn richtig kennenzulernen... Weiß nicht, ob ihr das nachvollziehen könnt oder ob das irgendwie einfach mein Problem ist ?(

    Aleynas Sicht war für mich persönlich tatsächlich auch noch etwas zu distanziert, aber auf alle Fälle besser als der Prinz

    Also, ich lasse die Debatte über die Ich Perspektive hier mal aus, weil darüber ja schon ausführlich in dem entsprechenden Thread geschrieben und diskutiert wurde. Ich sehe aber die Ansichten und habe sie im Hinterkopf.
    Ich gebe dir auf jeden Fall recht, dass meine Charaktere noch mehr Tiefgang brauchen und noch nicht ganz ausgereift sind. Ich bin hier sehr transparent mit meiner Arbeitsweise, deshalb hier nur kurz zur Erläuterung wie ich bisher plane, damit umzugehen: Ich schreibe gerade einfach nur den Plot runter, weil der für mich relativ fest steht und ich nur an etwas arbeiten kann, das ich schon vor der Nase habe. Das ist gerade mein Hauptaugenmerk und ich versuche den erstmal so gut es geht hinzubekommen ohne mich wieder gegen die Wand zu schreiben.
    Danach würde ich mir gerne für alle Probleme die nötige Zeit nehmen und deshalb arbeite ich da mit Entwürfen. Also ich würde dann wahrscheinlich in einem Entwurf nur an den Charakteren arbeiten und in eine weiteren vielleicht nochmal mit der Perspektive spielen und mich da ausprobieren. Mein Gehirn kann sich einfach nicht um so viele Baustellen gleichzeitig kümmern und der Plot muss jetzt nach über einem halben Jahr einfach mal raus.
    Aber ich sammle die ganzen Anmerkungen dazu und bearbeite sie dann, wann ich selbst an dem Punkt bin. Wenn ihr da Tipps zur Arbeitsweise habt oder generell Anmerkungen, was einen Charakter unstimmig macht, ihm fehlt etc. bin ich euch super dankbar. Das Thema bereitet mir nämlich jetzt schon Kopfzerbrechen :threeeyes:

    nicht alles nach hinten zu schieben mit den Erklärungen

    Manchmal kann es ja auch Spaß machen, zu spekulieren oder später noch mehr über etwas zu erfahren.

    Ja das ist immer der Bogen. Der eine sieht es eben so und der andere so. Ich überarbeite die Stelle ja nochmal im Dezember und schaue, wo mich das hinführt. Ich denke so ein Satz mit Sternenwanderer und dann vielleicht die Szene mit dem in die Trance geführt werden ein bisschen mehr ausbauen schadet nicht. Aber zu viel will ich an der Stelle auch noch nicht preisgeben. Einfach weil die Geschichte sich viel um die Mysterien der Vergangenheit und dieser Religion um die Sterne dreht und das soll alles Stück für Stück aufgedeckt werden.


    Da fällt mir noch eine Frage an euch ein. Ich habe ja mehrere Szenen wie die mit Nikolas und seinem Vater und wo man die Gaben und die Geschichte ein bisschen Näher kennenlernt. Ich persönlich mag es eben, die aus der Ich Perspektive zu schreiben, weil man dann Erinnerungen, Zukunft und Vergangenheit spüren kann und nicht nur sieht. Wie seht ihr das? Fändet ihr es bei meiner Geschichte bisher angenehmer alles (also auch Aleyna) in der 3. zu lesen oder findet ihr es auch interessant, es so persönlich in der Ich zu lesen? Wie gesagt, die Charaktere müssen ja so oder so noch ausgearbeitet werden... :)

    Liebe Kisa , vielen Dank für dein Feedback!

    ich werde die angemerkten Stellen auf jeden Fall alle bei der Überarbeitung (wie gesagt, nach dem NaNo im Dezember ;) ) durchgehen. Danke, dass du dir die Zeit dafür genommen hast!

    Denn eigentlich ist ja die Ich-Perspektive so, dass man es aus seinen eigenen Augen sieht und Hautnah miterleben kann, aber dennoch habe ich beim lesen das Gefühl als "Gott o. Außenstehender" also sprich die Beobachter-Perspektive einzunehmen

    Lag das für dich an dem Sprung von einer Figur zur anderen oder auch schon vorher in der Erzählung aus Aleynas Sicht? Also habe ich sie auch schon mit zu viel distanz geschrieben und die Ich Perspektive deiner Ansicht nach nicht ausreichend für Eindrücke etc. genutzt?

    Der Trance-Zustand kam bei mir beim Lesen jetzt nicht so gut rüber.

    Ja, den werde ich auch nochmal überarbeiten. Das Feedback hatte ich hier von einigen. Ich hoffe, ich bekomme es dann eindeutiger hin :)

    Kannst du mir erklären, was ich mir unter Astrakar vorstellen soll?

    Also, der Astrakar ist bei mir eine erfundene Rolle, die stark einem Schamanen ähnelt. Ich wollte sie aber nicht Schamane nennen, weil ihre "Götter" eben anders sind/funktionieren, als das in unserer Welt der Fall ist oder war. Astrakar also als eine Art Sternenwanderer, der zwischen den Welten fungiert. Die genaue Rolle und auch die religiösen Aspekte dieser Welt führe ich in den nächsten Kapitel aber nochmal genauer aus. Ich hoffe das reicht für den Anfang?

    Lass dich jetzt von mir auf alle Fälle bloß nicht entmutigen

    Mach ich nicht! Ich liebe konstruktive Kritik, weil man nur mit so viel Feedback auch gut arbeiten und wachsen kann. Wie gesagt, ich habe hier sehr viel aus dem Bauch heraus geschrieben und wenig überarbeitet. Ich freue mich über das ganze Feedback ungemein, weil meine Überarbeitung dann umso effektiver ist und ich genau weiß, an welchen Stellen es hadert und was zu unklar war und ausgebaut werden sollte. Deshalb darfst du gerne alles haarscharf kritisieren, was dir ins Auge fällt ;)

    Ah ok. Ja das macht Sinn, dass es an der Stelle schon scheitert. Genau, Nikolas sieht quasi wie sein Vater in Trance ist, aber sieht natürlich nicht, was er sieht. Danke, dann lese ich da nochmal gründlich drüber :)

    Das kommt auch definitiv noch. Deshalb wollte ich eben auch unbedingt Kapitel aus seiner Sicht schreiben ;) naja dann gucke ich nochmal beim überarbeiten, ob ich es irgendwo deutlicher machen kann oder es dann eben in den nächsten Kapitel mehr dran kommt :)