Beiträge von Celytha

    Vielen Dank @Thorsten!

    Deine Ratschläge helfen mir sehr weiter, allerdings bin ich zurzeit sehr eingespannt. Ich versuche zwischendurch Zeit zum Schreiben zu finden, aber so richtig gelingt es noch nicht ... :(

    Ich denke aber, diese konkreten Anmerkungen helfen mir! Hoffentlich kann ich in einigen Tagen oder ein paar Wochen eine bessere Version der Geschichte präsentieren :)

    LG

    Hey @Sora und vielen Dank!

    Freut mich, dass dir Kap. 7 gefallen hat ^^ Ich werde mir in den nächsten Tagen etwas Zeit nehmen, die Story bis hierhin nochmal (besonders auf eure Kritikpunkte hin) zu überarbeiten. Dann melde ich mich zurück :)
    Übrigens, bei solchen Änderungen, soll man das als Edit einbringen (die neue Kapitel-Version unter die alte oder die alte ganz weg) oder wie wäre das am besten? :)

    LG
    Cely

    Hey, da melde ich mich wieder zurück :) Habe zurzeit nicht allzu viel Zeit, es stehen viele Projekte an :s

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    Vielleicht finde ich in den nächsten Tagen etwas Gelegenheit, die Kapitel zu überarbeiten - @Rika, vielen Dank für dein neues Feedback! - bezogen auf:
    1. Beschreibung der Charaktere
    2. Beschreibung ihrer Beziehung/en
    3. Sonstige Hintergrundinfos zur Welt
    4. Die angemerkten stilistischen Dinge ;)
    Das kann natürlich etwas dauern, daher werde ich es erstmal im Hintergrund geschehen lassen. Freue mich über jeden, der tapfer dran bleibt :D


    Hier jedenfalls der nächste Part (was mir hier mal auffällt: Überschriften sind alles andere als meine Stärke ._.) Viel Spaß :)

    Kapitel 7 – Gefahr auf Euren Wegen


    Beißend grell strahlte die Mittagssonne auf den Brunnenplatz, wurde vom Wasser reflektiert und stach in meinen Augen. Der kleine Kräutergarten vor Iorandas Haus freute sich sicher über das Licht und wäre es nicht so schrecklich grell gewesen, hätte ich seine Wärme weitaus mehr genießen können. Am Brunnen hinter uns herrschte genauso belebtes Treiben wie am Vortag; zwei der Kinder wagten sich sogar ins kalte Nass hinein.

    Eilig zog Chiron das morsche Holztor hinter sich zu, während Laréa und ich bereits gespannt an die Pforte klopften. Was immer die Zwergin mir zu sagen hatte, ich konnte es kaum erwarten. Mein Herz schlug immer schneller, je länger es still blieb. Keine Schritte, keine Worte, lediglich das Wasserplätschern füllte die Stille.

    „Vielleicht ist sie noch beschäftigt?“, überlegte Chiron schließlich. Zögerlich machte ich einen Schritt ans Fenster und spähte hindurch. Noch immer machte der Schmutz die Scheibe undurchsichtig und das Innere war finster. „Moment …“, fuhr Chiron auf einmal fort und deutete auf die Tür. Ihre Eisenklinke zeigte schräg nach unten. Mit Leichtigkeit konnte der Altelf sie durchdrücken und aufschieben.

    „Also ist sie hier …?“, mutmaßte ich und wagte mich nach meinem Freund in den dunklen Flur.

    „Ob etwas passiert ist?“, hauchte Laréa, die mit bedachten Schritten folgte. Vorsichtig und aufmerksam schlichen wir in den Wohnbereich. Bislang war nichts anders oder auffällig: alle Dekorationen standen geordnet wie zuvor. Doch schließlich fiel mein gebannter Blick auf den Schreibtisch um die rechte Ecke. Wie wild durcheinandergeworden lagen Schriften darauf verteilt und ein kleiner, leerer Hocker stand davor. Nur eine tiefe Kerze flackerte ihre letzten Lichter.

    Auf einmal dröhnte eine Stimme hinter uns heran. „Wer hat Euch erlaubt, einzutreten?“ Es war die tiefe Stimme der Zwergin, die mit faltigem Gesicht und gerümpfter Nase zu uns herankam. Kein Zwerg hätte grimmiger blicken können.

    „Wieso habt Ihr nicht geöffnet?“, fragte ich entgegnend und vergaß weitere, höfliche Floskeln. Ich wurde schlagartig nervös, als ich bemerkte, wie sie an ihren Fingernägeln rieb.

    Fauchend platzte es aus ihr heraus: „Wieso sollte ich denn drei Spionen der Östlichen Garde die Türe öffnen?“

    Ein kalter Schauer überkam mich. Wispernd wiederholte ich ihre Worte und konnte meine Kinnlade nicht wieder hochziehen. Empört stieß Chiron aus: „Mit denen haben wir überhaupt nichts zu tun!“ Ioranda hingegen schnaufte nur abwertend.

    „Euer Vater hatte Geschäfte mit ihnen und ich weiß nicht, wieso Ihr Euch nach ihm erkundigt. Sicherlich ist es eine Falle! Ihr solltet Euch hüten, mit solchen Schuften gemeinsame Sache zu machen, sonst wird die Gefahr Eure Wege kreuzen! Damit will ich nichts zu tun haben!“ Ihr äußerst dunkler Blick stach in meiner Brust. Was immer sie wusste und verschwieg, es erschütterte mich zutiefst. Dann drehte Ioranda den Kopf zur Seite und deutete mit einem Nicken zur Tür. Mit zugeschnürter Miene sank mein Blick zu Boden. Wut staute sich in mir, die von Trauer und Verzweiflung kam. Schweigend kehrten wir auf den Brunnenhof zurück, als noch das ausladende Poltern der Tür zu uns hallte.

    „Was für eine Unverschämtheit!“, prustete Laréa und schloss zu mir auf. „Mach dir nichts daraus.“ Ich wusste, dass ich die Hoffnung nicht verlieren durfte. Das hatte ich auch nicht vor. Es gab sicher noch genug Möglichkeiten, die es auszuschöpfen galt, ehe ich auch nur ans Aufgeben denken würde. Am Ende des Tunnels wartete das Licht – man musste nur die rechten Pfade finden …

    Nichtsdestotrotz war meine Laune getrübt, als wir uns auf den Rückweg machten. Ein schmerzendes Gefühl der Leere erfüllte mich. Vielleicht hatte ich mir zu viel versprochen? Vielleicht hätte ich mir viel Leid erspart, wenn ich die Tatsachen akzeptiert hätte. Doch meine Mutter hatte mich letztlich dazu angehalten, ihn zu finden. Es war ihr Wunsch und nun ist es meiner. Ich hatte es schon damals bereut, ihm nicht gefolgt zu sein …

    Was die Zwergen zu uns gesagt hatte, gab mir jedoch noch lange zu denken. Was um alles in der Welt hatte die Östliche Garde damit zu tun? Wieso ausgerechnet die Östliche? Und wieso glaubte sie, mein Vater hätte mit ihnen Geschäfte gemacht? Offenbar gab es etwas Wichtiges, was ich nicht über ihn wusste …

    Träge glitt mein getrübter Blick über den Pflasterstein unter meinen Füßen. Grausige Gedanken und allerlei Fragen plagten meinen erschöpften Kopf. Am meisten fuchste mich, dass ich so schnell keine Antworten erhalten konnte. Ich war müde und grübelte versunken – fast blind folgte ich meinen Freunden zur Taverne.

    „Vielleicht sollten wir die Reise etwas mehr genießen!“, meinte Chiron euphorisch. „Ich habe nun schon einige Restaurants gesehen, die sicher einen Besuch wert wären.“

    Laréa pflichtete ihm schmunzelnd bei. „Es würde uns sicher guttun, ein paar entspannte Pausen zu machen!“ Jetzt musste ich an ihr leckeres Essen denken und lächelte. „Es könnte auch gut sein, dass Teran hierzulande nicht so bekannt ist“, fuhr sie kurze Zeit später fort. „Wir sollten besser nach She-Craria in den Osten reisen, vermutlich hätten wir dort mehr Glück.“ Das war eine gute Idee. Meine Mutter hatte nie viel von ihm erzählt, doch, dass er nur selten in Thalien gewesen war, wusste ich.

    Urplötzlich donnerte ein ohrenbetäubender Knall durch die Straße. Von allen Anwesenden erschrak ich sicher am meisten und zuckte regelrecht perplex zusammen. Nervös hob ich den Blick, wir drei stoppten. Etwa fünfzig Schritt weiter vorn wirbelte eine riesige, dichte Staubwolke auf. Abgebrochene Holzstücke kamen dumpf auf dem Pflaster auf, aufgestobene Kiesel rollten aufgeregt über die Straße. Schließlich erkannte ich, dass das Grollen direkt vom Eingang des Himmlischen Höll‘ gekommen war. Langsam ließ der Staub nach, sodass der Blick auf die zerborstene Eichenpforte frei wurde. Aus den Angeln gerissen lag die eine Hälfte brüchig am Boden, die andere hing nur noch baumelnd an einem Scharnier.

    Schnell breitete sich Unruhe unter den Augenzeugen aus. Vorsichtig, doch neugierig wagten wir drei ein paar Schritte und konnten so die zerschlagene Tür genauer sehen. Sowohl außerhalb als auch innerhalb der Taverne schauten verwirrte und geschockte Gesichter dem Geschehen nach. Weiteres konnte ich aus dem Innern nicht ausmachen, aber wunderte mich eine derbe Prügelei in dieser Stadt nicht. Jedoch war die anliegende Straße größtenteils noch unkenntlich – dichter Staub und irgendein … schwarzer Dampf vernebelten die Sicht. Und wenn meine Ohren mich nicht täuschten, begann plötzlich ein Kampf nur ein Stück vor uns. Stahl klirrte schrill, Keuchen ertönte und unregelmäßige Schritte stapften über das Pflaster. Ganz langsam nur verflog der Dreck mit dem Herbstwind, dadurch wurde mehr von der schwarzen Substanz sichtbar. Durch den verfliegenden Staub hindurch schob sich die dunkle Wolke blitzschnell und unaufhaltsam zu ihrem Gegner. Von wo aus sie kam, war mir unklar. Doch der Mann in Wachuniform, auf den der Dunst eilig zu sauste, wurde auf einmal schrittweit zurückgeschleudert. Ein leichtes Beben fuhr durch die umgebende Luft und Erde. Zwar verursachten die Treffer offenbar keine Wunden, allerdings musste die Kraft hinter dem Schlag enorm gewesen sein – so heftig, wie er donnerte. Auch nach jedem weiteren Angriff taumelte der getroffene Soldat benommen zurück.

    Kurz darauf wankte der Unterlegene des Kampfes aus der Staubwolke heraus und wurde endlich deutlicher. Der Wachmann in typischer, silberner und von Schmutz überzogener Uniform und guter Ausrüstung hielt sein Schwert trotz der Rückschläge fest in der Hand. Er wich noch weiter zurück und rief die Verstärkung zu sich, die alarmiert die Straße hinunterlief. Die zivilen Zuschauer hielten sich hingegen lieber fern und auch Chiron bedeutete uns mit warnend ausgestrecktem Arm, vorsichtshalber zurückzuweichen. Nachdem die Wache bereits eine gewisse Distanz zur sich allmählich auflösenden Wolke eingenommen hatte, folgte sein Gegner ihm schließlich und trat ins Licht.

    Viel konnte ich nicht ausmachen; nur den schwarzen, bis zu den Knien reichenden Umhang mit übergezogener Kapuze und die hohen Lederstiefel. Ich stockte irritiert. Er war mir zuvor schon in der Taverne aufgefallen. Auch, als sich der Mann mittlerer Größe mir mit der Seite zuwandte, war wegen den Schatten auf seinem Gesicht nichts davon zu erkennen. Gezielt näherte er sich dem Soldaten, der stetig unsicher zurückwich.

    „Aus dem Weg!“, riefen weitere Wachen hektisch, die aus anliegenden Seitenstraßen stürmten. Insgesamt waren es nun sechs, die den vermummten Mann ins Visier nahmen. Dieser bemerkte seine zusätzlichen Gegner offenbar sofort und wich all ihren Hieben aus oder blockte sie. Jedoch … befand sich keine Waffe in seinen Händen. Auch keine Feuermagie oder Ähnliches. Nur dieser pechschwarze Dampf, der förmlich an seiner Hand zu kleben schien und wie Rauch um sie herum waberte. Doch als er den Arm in Richtung eines Widersachers ausstreckte, schoss plötzlich eine größere, dichte Nebelwolke der Substanz auf diesen zu. Der konnte sich gerade noch rechtzeitig die breite Stahlklinge seines Zweihänders vors Gesicht halten, aber das schützte ihn nicht vor der gewaltigen Druckwelle, die ihn abermals zurückdrängte.

    Schlagartig wurde mir unwohl und kalt. Meine Augen fixierten den Mann im Umhang und mir war, als strahlte er diese eisige Aura aus. Für einen Moment erwiderte er meinen Blick. Ob er mich auch wiedererkannte? Was hatte er angestellt? Inzwischen warf die Kapuze nur noch Schatten auf seine Augen – Kinn und Mund waren zu sehen, aber in der Ferne undeutlich. Plötzlich ging alles viel schneller. Die Wachleute schlugen unnachgiebig auf ihn ein, wirkten jede ihnen bekannte Magie, schossen mit Pfeilen, doch konnten ihn nicht aufhalten. Der mysteriöse, schwarze Rauch ließ sich nicht von ihren Waffen brechen. Im Gegenteil. Er durchbrach ihre Magien und drängte Pfeil und Klinge von sich.

    Auf einmal wandte sich mein Blick nach links – hastige Gesten erregten meine Aufmerksamkeit. In einer Gasse nur wenige Schritte entfernt stand der Dunkelelf mit der langen Narbe über dem Auge. Er war mir ebenfalls in der Taverne aufgefallen. Neben ihm befand sich ein Soldat. Als der Dunkelelf mit grimmiger Miene auf mich zeigte, wurde mir mulmig.

    „Gehört Ihr zu ihm?“, rief mir der Wachmann zu, als er sich uns näherte. Meine Freunde zuckten überrascht zusammen und auch ich machte hastige Schritte zurück, als der Kerl auch noch sein Schwert zog.

    „N-Nein!“, entgegnete ich überrumpelt, doch schenkte mir der missmutige Mann wohl keinen Glauben. Zähneknirschend griff er mit gepanzerter Hand nach mir und knurrte böse.

    „Das wird sich noch zeigen!“ Sein Griff war fest und unnachgiebig, aber mit Chirons Bein, dass dem Mann zufällig im Weg stand, als ich weiter wich, konnte ich mich während seines Taumelns losreißen. Aus der Balance geraten stolperte auch ich und kam unsanft auf dem harten Pflaster auf. Schon im nächsten Moment zog Chiron mich eilig hoch und auf Seite, bevor der Soldat uns erhaschen konnte. Schnell packte ich auch Laréas Handgelenk und lief mit beiden los – in die erstbeste Richtung. Wir mussten weg, ehe man uns etwas Falsches anlastete. Und wenn der vernarbte Kerl dem Soldaten eine dreiste Lüge aufgetischt hatte, würde uns die Wahrheit vielleicht auch nicht retten … Länger in Asvaria bleiben wollte ich sowieso nicht!

    Aber wohin sollten wir fliehen? Wie kamen wir möglichst schnell aus Discardia heraus? Während wir drei nach Süden in die nächste Gasse stürmten, spürte ich wieder die aufdringliche Aura. Mit einem raschen Blick über die Schulter sah ich noch, wie der Fremde in die Seitenstraße links von uns lief, ehe eine Gebäudewand meine Sicht verdeckte. Wenige Schritte später schon liefen beide Straßen zusammen. In einigem Abstand huschte er voraus durch die Gasse und ich wollte ihm zwar nicht folgen, sah mich aber gezwungen, rasch weiterzueilen, um den Wachen nicht wieder in die Hände zu fallen. Ihr alarmierter Trupp stürmte bereits hinter uns in die Gasse und der Mann wollte genauso sehr vor ihnen flüchten, wie wir. Mir blieb nichts anderes übrig, als dem engen Gassenlabyrinth Discardias zu folgen und auf einen Ausweg zu hoffen.

    @Sora
    Danke für den Kommentar ^^

    Da es offenbar noch nicht offensichtlich genug ist, wieso ich kursiv geschrieben habe (hatte gehofft, die Thematik klärt das auf), verrate ich es mal im Spoiler, damit ihr mir vielleicht Tipps geben könnt, wie ich es dem Leser offenlegen kann ^^

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    Kursiv = andere Sicht / PoV ;) Es ist also nicht Armas, der die Wache befragt hat noch hat er das Gemunkel auf dem Schiff gehört.


    Hier der nächste (etwas längere) Part:

    Kapitel 6 – Nur Geduld


    Während Laréa ihr kleines Zimmer nah an den Sitzplätzen des zweiten Stocks betrachtete, erkundeten Chiron und ich unser Doppelzimmer zwei Räume um die Ecke. Es war in die Länge nach hinten zur Außenwand gezogen, um mehr Raum für weitere Zimmer zu lassen. Neugierig trat ich ans frisch gewischte Fenster und blickte auf eine Seitenstraße, durch die gerade ein mit Kisten beladener Pferdekarren fuhr. Derweil warf Chiron sich den Beutel von der Schulter und ließ sich glücklich ins Bett fallen. Für zwei gefederte Matratzen war der Preis vielleicht doch in Ordnung … Jedenfalls räumten wir unsere schweren Reisetaschen zunächst aus: Die Proviantreste verstauten wir zum Großteil im kleinen Schrank, der neben der Tür stand. Auch das Paar Ersatzkleidung legten wir gefaltet in dessen Regal und sortierten nur Kompass, Karte sowie Verbandszeug für einen Notfall in meinen kleineren Beutel aus. Auch unsere Waffen trugen wir sicherheitshalber bei uns. Anschließend traten wir zum Flur hinaus und warteten an der Holztreppe zum Erdgeschoss auf Laréa.

    Kurz darauf waren wir bereits wieder auf den Straßen Discardias unterwegs, um der Empfehlung des Informanten nachzukommen. Ich hoffte wirklich für diesen Kerl, dass sich sein Tipp lohnen würde! Fyalron hatte uns wenigstens die genaue Adresse der Fahnderin gegeben: Am Brünnchen 4. Endlich hatte ich einen vernünftigen Ansatz, zumindest einen ersten Versuch, und damit einen Weg, dem ich folgen konnte.

    Nur eine Straße von der Taverne entfernt lag der weite Marktplatz, auf dem noch immer ein reges Treiben herrschte. Das gehörte wohl zu solch einer Großstadt dazu. Zuhause waren die Stände zur Mittagszeit kaum so gut besucht; man kümmerte sich dann lieber um das Essen. Jedenfalls suchten wir den Rand des Marktes nach einem Anhaltspunkt ab: einer Stadtkarte oder etwas in der Art. Denn wir hatten keinerlei Orientierung und würden die Adresse ohne Hilfe wohl nie finden.

    „Vielleicht kann uns hier jemand helfen“, schlug Laréa vor und deutete auf die dicht besuchten Budenreihen. Einwilligend schlenderten wir drei also wieder durch die Menschenmenge und inspizierten die fremden Waren der Auslagen. Diese reichten von exotischen Früchten über traditionelle Schnitzereien bis hin zu prächtigen Blüten, die in Töpfen zur Dekoration und zum Verkauf aufgestellt waren.

    „Perfekt gereifte Láobys!“, hallte es plötzlich zu uns herüber. Eine ältere Elfendame zu unserer Rechten pries ihre Ware mit ausgebreiteten Armen an. In der hölzernen Auslage befanden sich etwa ein Dutzend fahlrot gefleckter Früchte. Die Schale sah weich und gesund aus, hinzu kam ein süßer Geruch, der an Erdbeeren erinnerte. Interessiert trat ich unter das graue Tuch, das zum Schutz vor der wiederkehrenden Sonne über ihrem Stand aufgespannt war. Sofort erhielt ich die komplette Aufmerksamkeit der Verkäuferin. Sie war schon recht klein und trug ein hängendes, fahlblaues Kleid und lockiges, graues Haar. Ihr Gesicht lag in Falten und besaß ungewöhnlich viele Muttermale.

    „Ihr seid nicht von hier“, bemerkte sie und sah mich einen Moment lang fasziniert an. „Stängel und Kerne bloß nicht mitessen!“, warnte sie zischend und lächelte dann mit ihren gelblichen Zähnen. Da die Dame einen freundlichen Eindruck machte, versuchte ich mein Glück bei ihr.

    „Da habt Ihr Recht“, begann ich ebenso lächelnd und begutachtete die Früchte genauer. „Wir suchen jemanden …“ Ich kramte Fyalrons Zettel aus der Seitentasche meines Schwertgürtels und las deutlich vor. „Kennt Ihr eine gewisse Ioranda Wraikah?“

    Mit fest zusammengezogenen Brauen hob die Frau ihr runzliges Kinn und stöhnte: „Kauft gefälligst etwas, wenn Ihr Antworten wollt! Ich bin doch keine Besucherauskunft!“ Erpresserisch traf uns ihr fordernder Blick und tatsächlich erwischte ich mich dabei, ihr eine dieser Láobys abzukaufen – für einen halben Sye.

    Sachte befühlte ich die dicke Schale und beobachtete ihre zufriedene Reaktion. Anschließend fragte ich erneut. „Sie wohnt Am Brünnchen, kennt Ihr sie also?“

    Plötzlich fauchte die Alte. „Nein.“ Augenblicklich stieg Wut in mir auf, doch dann fuhr sie ruhig fort. „Aber ich weiß, wo sie wohnt.“ Ihr zittriger, schrumpeliger Finger zeigte auf den fernen Stadtkern. „Dort hinten befindet sich am westlichen Brunnen ein kleines Haus auf einem erhobenen Garten. Folgt einfach der Hauptstraße bis zur Grenze des Adelsviertels und haltet Euch dann rechts in den Seitenstraßen.“ Sobald sie geendet hatte, verschränkte sie erwartungsvoll die Arme. Ob sie glaubte, dass ich noch mehr zahlte? Für so etwas hatte ich keine Zeit. Kurz dankten wir ihr und folgten dann ihrer Beschreibung. Hoffentlich sagte sie die Wahrheit …

    Jedoch erwies sich der Weg als länger, als erwartet. Eine ganze halbe Stunde liefen wir fast ununterbrochen durch stark belebte, breite Straßen, bis wir endlich die besagte Distriktmauer erspähen konnten. Mit kurzen Zinnen und ausschmückenden Einkerbungen trennte sie das Bürger- vom Adelsviertel. Ab hier wandten wir uns nach Norden und durchquerten die engeren Straßen, die weitaus leerer waren. Oft waren wir gezwungen, an einer Kreuzung links oder rechts zu wählen, doch hatten wir keinen Schimmer, welcher Weg uns ans Ziel führte. Unzählige Male änderten wir die Richtung und wussten schließlich nicht mehr, wo wir waren.

    „Wir haben uns verlaufen!“, keuchte Chiron erschöpft, als uns die Wanderung bereits anderthalb Stunden gekostet hatte, und hielt auf einmal an. „Vielleicht sollten wir zur Hauptstraße zurück und von vorn anfangen.“

    Augenblicklich ertönte eine heisere Stimme. „Na, Püppchen, kann ich dir helfen?“ Ein schlanker, hochgewachsener Dunkelelf mit einem grauen Arbeiterkopftuch kam uns in der Gasse entgegen und grinste Laréa gaffend an. „Halt dich lieber an mich, statt an diese Taugenichtse. Offenbar haben die keine Ahnung von der Stadt.“

    „Verschwinde!“, fauchte Chiron. Sein altelfenhaft blasses Gesicht gewann plötzlich an Farbe. Er legte schon den Griff an sein Schwert und verzog grimmig die Mundwinkel. Auch er verstand keinen Spaß, wenn seine Freunde in Gefahr gerieten. Der dürre Kerl hingegen behielt die Hände in den Taschen und stapfte unbeirrt an uns vorbei. Dabei schnaubte er nur noch verächtlich und stieß ein kurzes Lachen aus. Ob Chirons Drohung ihn abgeschreckt hatte? Oder waren wir ihm den Aufwand nicht wert? Mir war es jedenfalls nur recht, einer Konfrontation aus dem Weg zu gehen.

    Verachtend schüttelte Laréa den Kopf. Dann drehte sie sich ruckartig von uns weg. „Hört ihr das?“ Tatsächlich erklang leises Plätschern aus einer benachbarten Straße. Wir folgten dem Geräusch, bis wir an einen kleinen Platz mit einem Wasserbrunnen aus hellgrauem Gestein angelangten. Kinder spielten mit Murmeln davor und einige Leute entspannten sich auf den beistehenden Bänken und lauschten dem beruhigenden Ton. Der runde Platz wurde durch umstehende Häuser begrenzt, von denen fast jedes einen kleinen Vorgarten hatte. Dieser kleine Fleck wirkte allgemein durch viele, grasige Stellen sehr grün.

    Jeder von uns suchte nach dem erhobenen Haus und tatsächlich entdeckte Laréa es am anderen Ende des Platzes. Es war sowohl viel kleiner als auch niedriger als die anderen Häuser und lugte mit einem weit überstehenden Ziegeldach aus dem Hintergrund hervor. Zwischen der Straße und der Pforte lag ein abgezäunter, wuchernder Kräutergarten. Ich voraus öffnete das Törchen im Holzzaun, das alarmierend laut knarzte und sich fast vom Rest zu lösen drohte. Als wir vor der schiefen Tür des Häuschens standen, spähten wir zunächst vorsichtig ins Innere – zumindest, soweit es die schmutzigen Fenster erlaubten. Allerdings brannte kein einziges Licht, offenbar war sie nicht Zuhause …

    Enttäuscht sackten meine Schultern zusammen. Gerade als ich mich zum Gehen umwandte, stellte sich die Hexerin mir in den Weg und lächelte. „Armas“, sagte Laréa sanft, „Sollte sie nicht hier sein, kehrt sie sicher bald zurück.“ Sie hatte wohl recht. Sobald die Zwergin wiederkommen würde, würde ich meine Chance auf Hinweise doch noch erhalten.

    „Seid ihr denn sicher, dass sie unterwegs ist?“, wandte Chiron ein und drängte sich an uns vorbei zur Tür. „Halten Zwerge nicht Mittagsschlaf?“

    Laréa kicherte amüsiert. „Wo hast du das denn gehört?“ Doch Chiron klopfte kurz entschlossen kräftig an die Tür. Innerhalb des Gartens oder der Hütte regte sich jedoch nichts. Verzweifelt kopfschüttelnd wollte ich mich erneut umdrehen, doch dann blitzte plötzlich etwas aus dem Flur auf, allerdings verboten dichter Schmutz und grelles Sonnenlicht den genaueren Blick ins Innere. Einen Moment darauf klackte allerdings ein Schlüssel in der Tür.

    Das in Schatten verborgene Gesicht, das auf einmal hinter der Holztür hervorlugte, wurde mit einem vorsichtigen Schritt ins Licht klarer. Vor uns stand endlich die Frau, nach der wir suchten. Sie war klein, aber kräftig gebaut – eine Zwergin im späten mittleren Alter. Etwa auf meiner Brusthöhe befand sich ihr Kopf, auf dem braune Locken in leichte Eisenringe gepfercht und so zu zahlreichen Zöpfen gebunden waren. Um ihre dicken Lippen herum wuchs ein flaumiger, wuseliger Bart und auch aus ihrer kantigen Nase ragte das ein oder andere Haar hervor. Stumm starrte sie uns unter ihren buschigen Brauen heraus grimmig an, hielt uns dann aber anbietend die Tür auf.

    „Danke“, hauchte ich in möglichst nettem Ton und huschte den anderen voraus ins kühle Häuschen. Der enge Flur war vollgestellt mit Krempel, sodass ich kaum stehen bleiben konnte, ehe ich im Wohnzimmer angelangt war.

    „Wer seid Ihr und wer hat Euch hierhergeschickt?“, fragte die Zwergin bissig mit in die Hüften gestemmten, prolligen Händen. Ihre kratzige Stimme war fast so tief, wie meine …

    „Also“, setzte ich überrumpelt an, „Mein Name ist Armas Kheyrou – der Informant Fyalron schickt uns“, erklärte ich dann aber schnell, um Missverständnisse und Misstrauen zu vermeiden. Ich hatte keine Geheimnisse vor ihr.

    Allerdings blickte die Frau nur argwöhnisch zu meinen Freunden herüber, die sich inzwischen ebenfalls im größeren Raum eingefunden hatten. Auf Iorandas runzligen Blick hin sah Laréa sich zu einer kurzen Vorstellung gedrängt. „Ich bin Laréa Iaral und das ist Chiron Heimaw.“ Ein leichter Stoß ihres Ellbogens in die Rippen des Altelfen besaßen hinreichend Deutlichkeit, um Chiron zu einem freundlichen Lächeln zu zwingen, statt die kuriose Einrichtung zu bewundern. Ertappt drehte er den Kopf gerade, jedoch fingen die vielen Artefakte seine Blicke immer wieder. Im ganzen Flur waren Amulette an den Wänden aufgehängt, auf den Kommoden und Regalen standen glitzernde Steine und überall lagen Schriften herum. Das hatten Informanten wohl an sich, doch war Iorandas Ordnung weitaus vorbildlicher …

    „Fyalron?“, grummelte die Frau, während sich abrupt ihre Augenbrauen anhoben. Anschließend zog sie sie in tiefe Falten. „Was hat dieser Geier gesagt, was ich für Euch tun soll?“

    Nüchtern, doch um Freundlichkeit bemüht antwortete ich: „Wir suchen jemanden – meinen Vater.“

    Iorandas Stirnrunzeln verblieb. „Und Ihr glaubt, ich könnte Euch dabei behilflich sein?“

    Aber Laréa begegnete ihrem Missmut mit Wohlwollen. „Nun, man sagte uns, Ihr wärt eine herausragende Fahnderin – ob es um Vermisste oder Verbrecher geht. Wen sollten wir ansonsten um Rat bitten?“

    „So ist das?“, murrte die Zwergin gebauchpinselt und die Hexerin hatte es tatsächlich mit ihrem Charme geschafft, sie zum Nachdenken anzuregen. Vermutlich hatte der Ehrgeiz der Zwerge auch seinen Beitrag dazu. „Also gut, setzt Euch. Sagt mir alles, was Ihr über den Gesuchten wisst.“ Sie deutete auf den großen Esstisch in der Mitte des Raumes, woraufhin wir langsam Platz nahmen. Auch hier wimmelte es nur so vor Antiquitäten: Alte Uhrwerke, seltsame Statuetten und ausgestopfte Tiere schmückten das zugepackte Zimmer. Besonders der starre Blick der toten, etwa anderthalb Schritt großen Fledermausratte jagte mir einen zittrigen Schauer über den Rücken.

    „Er heißt Teran, ebenfalls Kheyrou“, sagte ich deutlich, während ich mich ein wenig weiter umsah.

    „Und der Name ist noch aktuell? Keine Heirat, Scheidung …“ Doch ich schüttelte höflich den Kopf. „Und woher kommt Ihr?“ Ein Räuspern unterbrach sie. „Aus dem Westen?“

    „Aus Thalien, ja, aus Meruka, um genauer zu sein“, gab ich zurück.

    Aber plötzlich flackerten Iorandas dunkle Augen. „Ihr … habt aber nichts mit der Garde zu schaffen, oder? Wegen des Handelsverbots?“

    Erst jetzt fiel mir ein, dass sie uns offiziell eigentlich keine Auskünfte ohne strenge, hohe Zollabgaben erteilen durfte. Offenbar war aber keine beider Seiten gewillt, das zugunsten der Regierung so zu handhaben. „Nein“, antwortete ich daher prompt.

    „Und dein Vater stammt auch aus Meruka?“, wollte sie wissen.

    Ich konnte aber nur mit den Achseln zucken. „Meine Mutter sagte, er stamme aus dem Osten, aber genaueres weiß ich nicht …“

    „Leider wissen wir allgemein nur sehr wenig über ihn“, ergänzte Laréa.

    Schließlich legte Ioranda den kurzen Zeigefinger an ihr Kinn und grollte wieder aus ihrer Kehle. „Hm … Wenn Ihr angemessen zahlt, werde ich tun, was ich kann.“

    Erleichtert senkte ich mein Haupt zum Zeichen meiner Dankbarkeit. Anschließend kehrte Schweigen über uns, als die Zwergin alle möglichen Schriftstücke aus den finstersten Ecken ihrer Wohnung hervorholte und sie nach passenden Informationen absuchte. Einige, stille Minuten vergingen, in denen unsere Blicke ziellos und gelangweilt durch den Raum und über die verschiedenen Gegenstände wanderten. Das kleine und gemütliche Wohnzimmer besaß eine Feuerstelle in der linken Ecke. Drei Schränke im Zimmer waren mit Büchern gefüllt und passten nur gerade so unter die niedrige Decke.

    Plötzlich jedoch blickte Ioranda von einem Tisch in der andere Raumecke auf, runzelte die Stirn, warf noch einen Blick auf das Papier in ihrer Hand und brummte: „Lasst mich besser in Ruhe meine Arbeit erledigen. Auf die Schnelle finde ich nichts. Morgen Mittag sollt Ihr wiederkommen!“

    Überrascht erhob ich mich, nickte aber verständnisvoll. „Ganz wie Ihr wollt.“ Zwar musste ich wohl noch etwas länger auf heißen Kohlen sitzen, doch war es das wert, wenn sie dafür ungestört war. Meine Freunde verabschiedeten sich kurz, erhielten dafür nur einen Wink mit der Hand, und folgten mir dann schweigend zur Tür hinaus. Sicherlich spürten sie, dass ich mich dennoch etwas unwohl fühlte, denn die Zwergin wirkte nicht gerade, als hätte sie eine Idee …


    „Ich hoffe, sie findet wenigstens irgendwas heraus.“ Nervös spielten meine Finger am Krug herum. „Wir können doch nicht ewig im Dunkeln tappen!“ Meine unterdrückte, aufgeregte Stimme zog die Blicke anderer Tavernengäste auf uns. Meine Gefährten hingegen zeigten sich verständnisvoll.

    „Armas“, begann Laréa gewohnt ruhig, „Wir werden ihn schon finden, irgendwo wird er wohl sein.“ Warm lächelte sie mir zu und obwohl ich mich nicht danach fühlte, steckte sie mich an, wie der Funke eines warmen Feuers.

    Auch Chiron versuchte danach, mich etwas aufzuheitern. „Mach dir nicht so viele Gedanken.“ Er saß völlig entspannt auf der Holzbank an der Wand. „Die Suche liefert nicht von jetzt auf gleich Ergebnisse, vielleicht bist du zu ungeduldig. Um etwas Wartezeit kommen wir nicht herum.“
    Natürlich hatte er recht – ich war verdammt ungeduldig, weil ich erst jetzt alt genug war, meinen eigenen Weg zu gehen. Früher hatte mich meine Mutter davon abgehalten, doch nun brannte in mir der unwiderrufliche Wunsch, meinen Vater kennenzulernen, an den ich so viele Fragen hatte.

    Hey @Remoni

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    „In Ordnung, packe dann bitte deine Sachen, ich kümmere mich darum, dass wir gehen können.“

    Kann Viviens Mom sowas (mit Magie)? Stelle mir das recht schwer vor, einen Arzt davon zu überzeugen ^^

    sondern lief schweigend zu ihrem Auto.
    Nachdem beide ins Auto eingestiegen waren und

    Doppelt, würde "ins Auto" im zweiten Satz weglassen :)

    Ansonsten kann ich nicht viel zu dem recht kurzen Part sagen, außer, dass der Spannungsbogen hier von "Oh, wie cool ihre Erlebnisse mit Blue sind!" zu "Ou, wieso ist das so gefährlich und was steckt dahinter?" gewechselt hat - der Leser ist also gespannt, wie der genaue Konflikt aussieht und wie es diesbezüglich weitergeht :)

    Schöner Teil jedenfalls! LG
    Cely

    Hey @Rika
    Danke für dein Feedback!

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    geht es direkt zu einer Szene am Waldrand (nach vermutlich etlichen Fußmeilen)

    Ja, hier habe ich einen Zeitsprung gemacht. Ich habe natürlich in Betracht gezogen, plump anzufangen, mit mMn langweiliger Einführung in die Charaktere. Ich fand da eine ruckartige und spannende (wenn auch etwas überfallende) Einführung passender. Und es stimmt, die Gefecht-Szene dient hauptsächlich dazu, die Magie einzuführen und alltägliche Gefahren auf den Wegen durch Aydron aufzuzeigen. (Vielleicht wird das später auch noch relevanter ... ;))

    Im Folgekapitel merkt man dann schon nichts mehr von Armas' Verletzung

    Naja, auf dem Schiff wird sie erwähnt, und es stellt sich heraus, dass die Wunde keine allzu große Beeinträchtigung darstellt, besonders, da sie ein paar Tage (über die Zeit der Schiffsfahrt) heilen kann:

    „Wirst du denn wieder länger laufen können?“

    Dann wirft Kapitel 3 bei mir doch so einige Fragen auf.

    Dieses Problem gab's schon einmal ... Ich hatte gehofft, die Leser merken selbst, dass ich hier nicht ohne Grund kursiv schreibe. An dieser Stelle möchte ich aber nicht mehr dazu sagen, es ergibt sich früh genug.

    dass ich eigentlich viel zu wenig über die drei Hauptcharaktere weiß.

    Habe damals lange überlegt, wie viel ich schon verraten soll ... Fand es dann letztlich besser, es peu a peu zu machen, statt über träge Szenen, wo die drei über einander reden, das würde mMn zu gestellt wirken. Hast du da vielleicht konkrete Vorschläge für mich? :)

    in welcher Beziehung er zu seinen beiden Begleitern steht.

    Es wird hin und wieder erwähnt, dass Chiron und Laréa seine besten Freunde sind:

    Nur, wenn es um meine Freunde ging, war ich bitterernst.

    Rasch zupfte ich meine Freunde an

    mich zu unserer Freundin Laréa an den Tisch zu setzen.

    Mit just diesem "Bildermalen" trumpfst du hier groß auf.

    Danke ^^ Da versuche ich auch immer, den Leser in die Welt hineinzuziehen.

    Kaubonbons sind kein Gebäck

    Ups, ja das war ein Folgefehler der Überarbeitung, der mir entgangen ist. Vorher hatte Laréa Gebäck dabei :)

    Danke nochmal und würde mich freuen, wenn du dranbleibst ;)
    LG
    Cely

    @Sora

    Spoiler anzeigen

    Danke dir! Freut mich, dass dir die Atmosphäre so gut gefällt :D

    An alle:

    Spoiler anzeigen

    Habe ja das Feedback bekommen, dass das Kapitel zum Gemunkel auf dem Schiff eher langweilig ist. Daher habe ich eine alternative Version (die ich grundsätzlich aber übernehmen werde) ausgearbeitet. Ihr findet in diesem Thread also nun "Version 1" für den ursprünglichen Verlauf sowie "Version 2" für die Alternative, die hoffentlich spannender und mit einem Kapitel mehr bestückt ist.
    Dieses Kapitel habe ich entsprechend der Reihenfolge in die vorigen Posts eingefügt und so auch die Folge der anderen und auch teils Inhalte geändert. Ihr findet das alles also im selben Thread, wobei die alten (verworfenen) Teile wegen der Übersichtlichkeit im Spoiler sind :)


    Danke und hoffe, so ist es besser. Freue mich auf Kritik
    LG
    Cely :)

    zum Metal bzw. grob diese Richtung gekommen.

    Eine weise Entscheidung ;)

    die damalige Musik war damals wohl ganz anders aufgebaut und klänge für uns heute nur noch bedingt harmonisch...

    Bestimmt, es ist ja generell schwierig, das exakt authentisch zu machen, aber man kann (mit nötigem Wissen und Instrumenten sowie Gefühl für den Mix mit der Moderne) diese Richtung zumindest gewisserweise "anhauchen".
    Auf dem MPS habe ich letztes Jahr übrigens ein paar kleine Bands gesehen, die auch sehr bodenständig diesbezüglich waren, also ohne Strom, nur mit den Instrumenten. War auch sehr schön ^^

    Mythologisch inspirierte Texte würde ich überhaupt nicht als "mittelalterlich" ansehen

    Für mich sind Mythologien auch gewissermaßen Fantasy :) Aber ganz passt es nicht, das stimmt schon

    eher langweilt ist, dass man irgendwann alle Melodien schon mal bei irgendeiner anderen Band gehört hat, weil eben alle auf die gleichen, wenigen Quellen an "historischen" Melodien und Lieder zurückgreifen.

    Das kann ich mir leider gut vorstellen ... Ein bisschen Moderne muss daher schon mit rein, wenn es dauerhaft ansprechend bleiben will ^^

    Evtl. könnten dir, @Celytha, (und anderen) auch folgende Bands gefallen:

    Danke, ich höre mal rein :)

    LG

    @Sora

    Spoiler anzeigen

    Ohje, das ist natürlich das Gegenteil von dem, was das Kapitel erreichen sollte ;(
    Ich werde beizeiten mal dahingehend überarbeiten, wobei ein Denkanstoß natürlich sehr hilfreich wäre. Mal schauen, wie sich das gestaltet, auf jeden Fall danke für die Ehrlichkeit :thumbup:

    Spoiler anzeigen

    Dass das Kapitel kursiv geschrieben ist, hat aber so seine Gründe :whistling:


    Mache dann mal mit dem nächsten Kapitel weiter, danke fürs Lesen :3

    EDIT: Da ein Kapitel eingeschoben wurde, stimmt zwar die Folge (entspr. Post-Reihenfolge), aber hier muss nun ein zweites eingefügt werden. In der entstehenden zweiten Version ist das zweite Kapitel (das untere, das gleich bleibt) daher eigentlich Kapitel 6.

    Hier das Kap. 5 von Version 2:


    Kapitel 5 – Gemunkel

    „Ein guter Freund von mir ist in der Stadtwache in Yerun. Er war gestern Abend auf Patrouille auf dem Küstenpfad, als plötzlich … ein Schatten hinter ihm auftauchte“, der rothaarige Mann war ebenfalls beim Halt in Duwan – der kleinen Insel auf dem Seeweg – zugestiegen. Mit sechs anderen Männern stand er um ein Feuer, das in einer Eisenhalterung an Deck lag, und trank reichlich Alkohol gegen die Kälte.

    Der größere Mann ihm gegenüber lachte jedoch nur. „Ha, ja, natürlich sieht er einen Schatten, wenn er sich umdreht! Seinen eigenen!“

    „Nein!“, knurrte der Rotschopf, „Dieser Schatten hat ihn in ein Waldstück gezerrt und plötzlich eine riesige Wolke Schwarzmagie beschworen! Sie war so groß wie eine Baumkrone, loderte wie eine Flamme und brannte schon auf seiner Haut!“

    Allerdings erntete er wieder nur Gelächter. „Ein Schatten kann niemandem etwas anhaben!“, kicherte einer der Matrosen, der wohl gerade einen Schichtwechsel hinter sich hatte und jetzt sein Feierabendbier genoss.

    „Vielleicht war es ja ein Dämon!“, wisperte ein anderer in gespielt gruseligem Ton. Während die Gruppe weiter herzhaft lachte, verteidigte sich der Erzähler.

    „Ihr versteht es nicht! Ich meine nicht einen Schatten … Ich meine den Schatten!“, gab er patzig zurück.

    Nur einer der anderen war nicht in das Gelächter eingestiegen. Die wärmenden Flammen in der dunklen Nacht betonten seine tiefen Wangenfalten. „Sie haben keine Ahnung, von welcher Legende Ihr sprecht.“Langsam bereitete mir diese Aufmerksamkeit doch ein paar Sorgen …

    „Ah, Ihr habt also auch schon von ihm gehört?“ Der Rothaarige löste sich vom Tisch und lehnte sich erwartungsvoll mit gehobenen Brauen zurück.

    „Natürlich – von ihm hört man im Süden eine ganze Menge. Seine Taten hingegen reichen inzwischen bis in den Rest Aydrons.“ Der Mann war verhältnismäßig klein – ein Halbzwerg – und besaß die fahlweiße Blässe der nördlichen Völker. Nachdem er sich kurz als Daruman vorgestellt hatte, fuhr er fort. „Was also wollte er von der Wache?“

    Der Erzähler senkte seine Stimme, da das Lachen inzwischen verstummt war. „Er sagte, es sei geheim und es hätte etwas mit seiner Arbeit zu tun … Er meinte auch, diese Schattenmagie mit eigenen Augen zu sehen, war furchteinflößend!“

    Einer der kräftigeren Umstehenden lachte erneut ungläubig auf. „Dann muss dieser Wachmann ja ein ganz schöner Schisser sein!“ Daraufhin erhielt er nur Beifall von den anderen. Nur der Halbzwerg und der Rotschopf blieben ernst.

    „Ihr habt keine Ahnung, von wem wir sprechen, oder?!“, entfuhr es Daruman.

    „Der Schatten ist der mächtigste Schwarzmagier Aydrons“, fügte der andere Mann fauchend hinzu.

    Wieder entgegnete der Kräftige unbeeindruckt: „Ich habe keine Angst vor Ritualisten!“

    „Bis er vor Euch steht“, hauchte Daruman mit grimmigem Blick. „Es heißt, nichts könne seiner Magie die Stirn bieten.“ Ich musste schmunzeln. „Außerdem ist er Assassine. Sein Ziel ist der König Asvarias, doch selbst er wird sich verbrennen, wenn er sich an diese hochschlagenden Flammen wagt!“

    Nun Kapitel 5 bzw. 6 (gleich):

    Kapitel 5 - Discardia


    Lumpengraue, dicke Wolken hingen über dem trüben Morgen. Die Windstille drohte, das ihnen innewohnende Unwetter über der Stadt entladen zu lassen. Wie ein Luft raubendes, erdrückendes Tuch lag heller Frühnebel über dem unruhigen Wasser, sodass wir kaum die Anlegestellen im Hafen erkennen konnten. Weiter nördlich an der Halbinsel ragte schemenhaft das große Schloss Asvarias auf, blickte weit über das Meer und thronte am Kap über dem Rest der Stadt. Je näher das Schiff auf die steinernen Hafenanlagen zu schaukelte, desto mehr Umrisse tauchten am Ende des Sichtfeldes auf: Wohnhäuser aus kräftig braunem Holz und Stein, platzsparend mit mehreren Stockwerken und schmalerem Fundament gebaut, hohe Türme mit prächtig gezackten Zinnen und auch die sich weiter die Küste entlang erstreckenden Holzstege.

    Wir drei standen neugierig an die Reling gedrängt auf dem Deck und staunten gemeinsam über die großstädtische Kulisse, die der Nebel in kleinen Schritten immer weiter freigab. Zwar waren wir in der großen Hauptstadt Thaliens aufgewachsen, doch unterschied sich Discardia sehr von Meruka. Das Holz der Gebäude war dunkler und sie waren weitaus enger beieinander gebaut, denn hier lebten den Geschichtsbüchern zufolge fast doppelt so viele Einwohner wie in Meruka – auf fast gleicher Fläche. Am allermeisten faszinierte mich jedoch die Lage der Stadt: Sie war bis auf den Süden und einen Teil des Westens von allen Seiten von endlos blauem Meer umgeben; der Ausblick auf die goldenen Küsten war sicher atemberaubend. Unsere Heimat hingegen lag in den hügeligen Ebenen in dichten, grünen Wäldern und in Ferne der Strände. Im heißen Sommer der Südlande war Discardia sicherlich ein wunderbarer Ruheort …

    Bis die Holde Hüterin ganz langsam und wegen der Sichtbehinderung vorsichtig andockte, genossen wir verträumt die Aussicht. Die Matrosen positionierten es möglichst perfekt und in reibungslosem Ablauf an den Docks, warfen dann Anker und Leinen aus. Nun standen wir am Rande des Trubels, der auf den Plätzen vor uns herrschte und uns in eine unruhige Atmosphäre hüllte. All die eifrigen Hafenarbeiter wuselten wie Ameisen umher und bunte Marktstände an der Schwelle des Nebels strömten wohlige Düfte über den salzigen Meeresgeruch. Einerseits war diese unbekannte Stadt aufregend, doch andererseits bekam ich ein Gefühl der Fremdheit.

    „He, aus dem Weg!“, knurrte der schlaksige Matrose, der abends oft mit den anderen Spekulanten getrunken hatte und sich nun mit einer großen Holzkiste auf der rechten Schulter beschwerlich an uns vorbei drängte. Augenblicklich traten wir zur Seite und machten so den kürzesten Weg von der Ladeklappe zur Stelling frei.

    „Na los, die Stadt wartet!“, klopfte Chiron uns euphorisch auf die Schultern und schritt als Erster von uns von Bord. Unter unseren Füßen knarzte das morsche Holz der wackligen Planke, und als wir endlich wieder auf festem Boden standen, atmete der Altelf erleichtert durch.

    „Wohin gehen wir zuerst?“, fragte Laréa, die sich auf dem Hafenplatz zu mir umwandte, aber an mir vorbei auf die neblige See schaute, die wir nun für unbestimmte Zeit hinter uns ließen. Für eine Weile hielten wir am Rande der geschäftigen Menschenmenge an.

    „Wir haben einiges vor“, seufzte ich etwas müde, sammelte dann aber meine Konzentration und setzte Prioritäten, obwohl ich am liebsten direkt die Zwergin aufgesucht hätte. „Zuerst kümmern wir uns um eine Bleibe.“ Nachdem beide nickten, streckte ich den Nacken und versuchte, über die Masse hinweg zu blicken, konnte jedoch nichts Hilfreiches erkennen. Der Nebel und meine nur durchschnittliche Körpergröße beschränkten meine Sicht. Einzig zu sehen waren die Marktstände und ihre unleserlichen Schilder.

    Auch der etwas längere Chiron probierte es nun und sah sich mit großen, grünen Augen um. Ihm fielen wohl die vielen Artgenossen auf, die sich in den Menschenströmen bewegten, denn Altelfen gab es in Meruka nicht oft. Doch neben ihnen konnte ich auch mehrere Halbmenschen ausmachen – in Thalien hatte ich während meines gesamten Lebens vielleicht eine Handvoll gesehen. Schon hier, vor meinen Augen, stromerten jedoch genauso viele über die Straßen: zwei Wolfsmenschen, eine Fuchsfrau mit ihrem Kind und eine Harpyie. Seit Jahrhunderten schon zogen sich die Halbmenschen in die Städte zurück, denn ihre freilebenden Stämme starben allmählich aus. Immer mehr Regierungen weigerten sich, ihre Souveränität anzuerkennen und so litten sie unter den angeblich Zivilisierten und wählten ein friedliches Leben. Allerdings wunderte es mich, keinen einzigen Zwerg zu Gesicht zu bekommen. Sie waren berühmte Hafenhandwerker, aber vielleicht gingen sie auch nur in der Masse unter.

    Schließlich setzten wir uns wieder in Bewegung, um einen besseren Überblick zu erlangen. Durch ungeordnete Menschentrauben bahnten wir uns einen Weg über die Hauptstraße, die vom Hafenplatz abging, bis wir den nächsten, belebten Marktplatz erreichten. Etliche Hausfrauen und Gehilfen kauften hier Zutaten für ihre Gerichte ein und Reisende suchten nach Ausrüstung und Proviant. Vorsichtig schlängelten wir uns zwischen den Beschäftigten hindurch – zum Großteil waren sie Elfen, auch vermehrt Dunkelelfen, hingegen verhältnismäßig wenige des Hexervolkes. Die umstehenden Buden wurden von den Kunden verdeckt, doch die Wortfetzen und Gerüche, die ich erhaschte, deuteten eine ausgelassene Vielfalt an. Wir bewegten uns gemächlich, um einander nicht zu verlieren, durch die erste Reihe des Platzes, in der Gemüse und Obst verkauft wurden. Aus weiteren Riegen drang der Duft gebratenen, fein gewürzten Fleisches herüber.

    Plötzlich fiel mir jedoch etwas anderes auf: Schon in den vorigen Straßen und beiden Plätzen tummelten sich ungewohnt viele Wachleute. In jeder Gasse und Ecke und auch zwischen den Ständen patrouillierte einer von ihnen, taxierte aufmerksam die Menge. In Meruka wäre das weder denkbar noch nötig, es würde lediglich die Bewohner belästigen und die gemütliche Atmosphäre zerstören. Am Rande der Geschäfte wachte bereits ein Soldat über die Waren. Grimmig blickte der stramme Mann durch die Sehschlitze seines runden Eisenhelms, der seine einheitliche Stadtwachen-Uniform abrundete. Die Kettenrüstung unter dem losen Hemd lag eng an seinem Körper an, war silber-golden – in den Farben Asvarias – verziert und zwickte sicher ungeheuerlich. In ihren Händen oder Waffenscheiden trugen sie Schwert oder Lanze – bereit zum Eingriff. Mich beschlich ein Gefühl der Beobachtung. Es drehte mir den Magen um und verzog wohl meine Miene, denn Chiron blickte mich besorgt an.

    Als wir uns etwas von dem Wachmann entfernt hatten, grummelte er unzufrieden. „Das ist ja scheußlich, so viele so nah beieinander …“

    „Hier soll es auch viele Unruhen geben“, merkte Laréa daraufhin an, „Bei so vielen Menschen ist es aber auch nicht verwunderlich.“

    „Ob es nur daran liegt?“, murmelte ich nachdenklich, während wir langsam durch die nächste Riege der Läden schlenderten, „Normalerweise gibt es doch nur im Armenviertel Probleme, aber hier …?“ Chiron tat es nur ab und wandte sich dann Laréa zu, die sich vor allem für die heimische Küche interessierte und jede fremde Obst- oder Gemüsesorte eingehend musterte.

    Der große Platz war umschlossen von hohen, gut bürgerlichen Häusern, von denen einige kleine Balkone besaßen. Einer der Anwohner stand gerade mit verschränkten Armen am Geländer und blickte neugierig auf das Treiben unter ihm herab. Nur zwei breite Straßen mündeten hier ein, eine davon hatte uns hergeführt. Die andere, die schräg geradeaus von mir lag, wurde durch einen langen Torbogen aus Marmor verziert und diente wohl der Kennzeichnung der Hauptstraße, falls man sich in der Menge verlor. Mit dem nächsten Schritt jedoch wurde ein Schild hinter dem Bauwerk sichtbar, doch ich konnte es nicht genau erkennen.

    Rasch zupfte ich meine Freunde an, sodass sie mir folgten, als ich mich näher an die Abzweigung begab. Auf dünnen, zwischen den Häusern aufgespannten Seilen hingen Lumpen und Tücher, meist in erdigen Farben, und flatterten im kühlen Wind. Schon kurz darauf konnten wir das baumelnde Holzschild lesen, das an einer Eisenhalterung in der linken Mauer befestigt war. Mit verwaschener Farbe aufgemalt war ein Bierkrug, daneben ein Pfeil geradeaus und darunter die Worte Himmlisches Höll‘. Erleichtert folgten wir der Straße, bis wir das Schild erneut erblickten: diesmal über der Eichenpforte eines großen Gebäudes.

    Chiron schob die knarrende Tür mit viel Mühe auf und trat als Erster in den Schenksaal ein. Dieser war ungewohnt dunkel, nur dämmriges Licht großer, langlebiger Kerzen erhellte den Raum. Für meine Verhältnisse war jedoch nur der Schanktisch in der Saalmitte angenehm beleuchtet – von einer lodernden Öllampe in einem Glasgehäuse, die an einem tragenden Holzpfeiler hing. Schlichte Bilder schmückten die Wände, die vielen Tische waren verstreut angeordnet und boten genug Platz für die zahlreichen Gäste des hohen Hauses. Zunächst gewöhnten sich meine Augen an das abgedämmte Licht und schweiften dann über die Gäste, die uns missmutige und neugierige Blicke zuwarfen.

    Einige von ihnen waren eher weniger interessiert, widmeten sich ihrem Frühstück an diesem trüben Vormittag, und sahen wie gewöhnliche Reisende aus, die ein Dach über dem Kopf benötigten. Doch auch zwielichtige Gestalten hockten im Halbdunkel. Um einen langen Tisch zu unserer Linken tummelten sich Spieler, die um beträchtliche Einsätze Karten legten oder würfelten. Auch Anfeindungen unter ihnen hallten zu uns herüber, als einer der Männer wohl zu viel Glück hatte. Kaum einer der Anwesenden trank nicht aus einem Bierkrug, aber manche unterhielten sich auch nur. Um ihre Leiber hingen entweder schlichte Kleider, wie unsere es waren, aber andere besaßen nur abgetragene Lumpen. Ein paar der stämmigen Männer an einem Tisch in der hinteren, rechten Ecke grinsten belustigt zu uns herüber. Bei ihnen saß ein Elf mit langer, tiefer Narbe über dem blinden Auge. Glücklicherweise gab es allerdings auch jene Art von Gästen, die sich lieber an die Einzeltische zurückzogen und uns ignorierten. Das war mir weitaus lieber. Auf der rechten Seite weiter vorn saß ein in einen schwarzen Umhang gehüllter Mann. Die Kapuze hatte er sich tief ins Gesicht gezogen, doch war ich sicher, seinen musternden Blick auf uns zu spüren.

    Es dauerte noch einen Moment, bis ich das erste, freundliche Augenpaar in dieser Spelunke entdeckte. Vermutlich ahnte die Kellnerin, dass wir zum ersten Mal in der Stadt waren. Einladend nickte sie uns zu und legte das dreckige Wischtuch aus der Hand, mit dem sie zuvor die Holztheke geputzt hatte. „Na, wen haben wir hier? Seid Ihr auf Reisen?“, fragte die hübsche Frau. Sie hatte lange, glatte, dunkelbraune Haare, die zu einem Zopf über ihre Schulter gebunden waren. Zwei breite Strähnen genossen jedoch noch Freiheit und rahmten ihr weiches Gesicht ein. Ein dünner Gürtel lag um ihre Hüfte, bis zu welchem der Tresen noch knapp reichte und welcher ihr hellbraunes Kleid festhielt. Ihre Haut war fahl grau – sie musste eine Dunkelelfe sein. Von ihrer Art sah man im Westen nur wenige.

    Lächelnd nickte ich. „Hättet Ihr noch zwei freie Zimmer?“

    „Gewiss“, lächelte sie zurück, stecke sich eine ihrer Strähnen hinter das spitze Ohr und zog ein Büchlein unter der Theke hervor. „Es gäbe noch ein Einzelzimmer und eines mit zwei Betten – nur zwei Räume voneinander entfernt im zweiten Stock“, bot sie an und sah erwartungsvoll zu mir auf.

    Freundlich sagte Laréa ihr zu. „Vielen Dank!“

    Anschließend rechnete die Kellnerin auf dem Papier nach. „Für zwei Nächte macht das hundertvierzig Sye. Ihr könnt jederzeit verlängern, wenn Ihr möchtet.“

    Während Chiron ihr das Geld reicht, schweifte mein Blick kurz ab und durch den Saal. Die meisten, missmutigen Augen hatten inzwischen von uns abgelassen. Nur der Mann im schwarzen Umhang, der im tiefen Halbdunkel der finsteren Ecke kaum zu erkennen war, schien uns noch immer zu beobachten. Nervös kehrte ich ihm den Rücken zu, als die Kellnerin unseren Eintrag im Logbuch erfasst hatte. In Meruka war die Angst eines Überfalls unbegründet, aber ich konnte mir vorstellen, dass so etwas in diesen Landen häufiger passierte …

    Nachdem ich gezahlt und unsere Zimmerschlüssel erhalten hatte, seufzte ich. „Doch recht viel, was?“ Dann entsann ich mich aber, dass Discardia wohl ein beliebtes Reiseziel und ein wichtiger Handelsknotenpunkt war. Außerdem gab es zurzeit genügend Risikofaktoren, die die Preise vermutlich erhöhten: Banditen und die Wirtschaft, die unter dem Handelskrieg litt. Jedenfalls sollte es mir recht sein. Immerhin war diese Stadt eine prächtige und wohlhabende. Und auch, wenn Meruka ebenfalls eindrucksvoll war: verglichen mit Discardia, der Stadt der Vergessenen und des Vergessens, war unsere Heimat lediglich ein riesiges Dorf.


    Sollte dieses Kapitel ebenfalls eher träge sein, werde ich da nochmal die Ärmel hochkrempeln und grundlegend überarbeiten ^^
    LG
    Cely

    Hey @Phi, toller Thread

    Hier kann man echt was lernen und endlich Unklarheiten ausräumen ^^

    Es schmeckte besser, als ich es erwartet hatte.
    Es schmeckte besser als erwartet.

    Das wusste ich zum Beispiel nie ganz klar :o Danke :)

    Finde es eine gute Idee, vor allem, da unsichere User hier Hilfe suchen können, und auch, weil selbst gewissermaßen sichere Schreiber hier eventuell Lücken finden ;)

    Ich hatte die Absicht zu gehen.
    Ich hatte die Absicht, zu gehen.

    Meine mal gelernt zu haben, dass ein Komma Pflicht ist, sobald der Infinitivsatz mehr beinhaltet, als nur "zu"+"Infinitiv", zum Beispiel:
    "Ich hatte die Absicht zu gehen." <- Komma optional
    "Ich hatte die Absicht, mit lautem Stampfen zu gehen." <- Komma Pflicht (glaub ich)
    Habe diese Regel jedenfalls immer so verfolgt (hoffentlich ^^)

    Auf jeden Fall sehr nett, dass du dir diese Mühe machst :thumbsup:
    LG

    Hallo zusammen :)

    Ich würde gern eure Meinungen zu jenem Thema hören - hört ihr viel solcher Musik oder schreibt ihr zwar Fantasy-Geschichten, hört aber eher Mordernes?
    (Falls es so einen Thread schon gibt, tut es mir sehr leid, habe keinen gefunden :s)

    Ich persönlich stehe sehr auf solche Musik - meist ein Mix aus mittelalterlichen Instrumenten und Metal (also = Saltatio Mortis :D) oder einfach fantasyhaft angehaucht oder im Thema fantasyhaft (= Blind Guardian). Besonders gern habe ich auch Songs auf fremden Sprachen, wie Norwegisch, Keltisch ... (auch: Týr). Die Texte sind oft im genannten Thema, die Musik ist meist episch und passt mega gut (meine Haupt-Inspirationsquelle ^^). Ich liebe es einfach, aber wie ist es bei euch? Was hört ihr und wie oft?

    Ein paar Bands für Interessierte würde ich gern anführen:

    Spoiler anzeigen

    1. Saltatio Mortis - hauptsächlich mittelalterliche Instrumente und solcher Stil, also eine der "altertümlicheren" Bands, auch oft in fremden Sprachen und sehr cool zu hören (z.B. Prometheus, Herr Holkin).
    2. Blind Guardian - etwas moderner, nichtsdestotrotz fantasyhaft und mit der Moderne auch heavy (Speed Metal). Tolle Band :) (z.B. Bard's Song: In The Forest oder Wheel of Time).
    3. Týr - hier gefällt mir vor allem die Stimme und den Stil finde ich sehr einzigartig. Auch eher heavy, dennoch mitreißend (z.B. Hel Hath No Fury oder Into The Sky).
    4. Ensiferum - auch heavy und nordische, mittelalterliche Themen (bspw. Wanderer, In my Sword I trust oder Warrior without a war). Wer Screaming nicht mag, hier nicht reinschaun ^^
    5. Amon Amarth - viele nordische Mythen als Themen, also rund um Thor etc. Auch Screaming, aber sehr cool. (Bspw. As Loki falls - mega episch)
    6. Eluveitie - vor allem Keltisch, melodisch, teils Screaming (bspw. A Rose for Epona)
    7. Die Apokalyptischen Reiter - eher dark und sehr eigener Stil, mir gefällt es aber, teils auch sehr inspirativ :) (z.B. Sehnsucht)

    Oder andere: Soundtracks (z.B. Earth by Jesper Kyd von Assassin's Creed / One Winged Angel, Nubou Uematsu für Final Fantasy VII / Chance Thomas für Lotro ...), Vocaloid oder Powerwolf ...


    Würde mich sehr interessieren, wie ihr so drüber denkt :)

    Bin gespannt und lG
    Cely :3

    Toll, dass es hier so einen Thread gibt :o :)

    Doctor Who ist inzwischen meine Lieblingsserie (kenne aber nur die modernen Staffeln) und es gibt nur wenige, die ich so durchgehend geschaut habe, da ich sehr wählerisch bin (ansonsten habe ich nur bei Star Trek TNG so lange durchgehalten ^^)
    Jedenfalls kenne auch ich die negativen Kommentare, verstehe aber nicht, was an der Serie auszusetzen ist. Manchmal ist sie (gerade in der neuen Staffel) irgendwie klischeehaft, doch insgesamt bricht sie viele und bietet so viele Twists, Witze, Merwürdigkeiten verschiedenster Art und viele coole Charaktere. Ich bin einfach mega Fan, habe einige Staffeln auch schon mehrmals gesehen ^^

    Am besten finde ich einfach das allgemeine Setting / den Hintergrund sowie das Charakter-Building und die fantastischen Ideen hinter fast jeder Folge. Klar gibt es auch welche, die eher langweilig sind.

    Spoiler anzeigen

    Über die gruseligen Folgen wie die Stille und das Ding unterm Bett müssen wir bitte nicht reden :pflaster: *grusel*

    Mein Lieblingsdoctor und diesbezüglich -schauspieler ist der 10.: David Tennant - Meister des In-Die-Mittlere-Distanz-Starren :D

    Auch auf andere Art ist er schon Meme geworden

    Er ist einfach soo cool. Er und Donna sind das beste DW-Team ever, obwohl Amy und Matt Smith auch sehr wow waren.

    Derjenige Charakter, den ich aber schon fast zugleich auf Platz 1 rücken würde, ist allerdings mein geliebter Kartoffel-Krieger Strax :love::hail::rofl:

    Auch die Staffel mit Jodi Whittaker fand ich bisher sehr gelungen.

    Und auch Peter Capaldi (2. best doctor) habe ich immer gefeiert. Der erste mit Sonnenbrille und Gitarre \m/

    Hach ja und der Master bzw. Missy. Alles super cool und stets fesselnd.


    Mann, jetzt hab ich richtig Bock, die guten Staffeln erneut zu schauen :love:

    Kann jedem nur empfehlen, es mal zu probieren!

    LG