Um ganz kurz auf den letzten Post einzugehen.
Gegen glaubwürdige Charaktertode, ob Haupt oder Nebencharakter, spricht erstmal nichts. Gut gemacht, lassen sie eine Geschichte viel lebendiger und realer wirken. Allerdings halte ich es aber auch für ein überbewertetes Stilmittel, Charaktere scheinbar überraschend am laufenden Band umzubringen. Es sei denn die Charaktere sind wirklich so blauäugig, wie ein Rob Stark, und manövrieren sich naiv in eine Situation. Die einfach nur tödlich enden muss.
Habe in meiner Herzblutgeschichte auch schon viele Charaktere sterben lassen. Darunter auch einige Hauptcharaktere.
Bei manchem Charakter fiel es mir leicht. Bei einem Hauptcharakter musste ich weinen.
Nun stehe ich kurz vor dem Ende, und der finalen Konfrontation, meiner beiden Protagonistinnen.
Und was habe ich die Beiden gequält, im Laufe der Geschichte. Habe ihnen Leid zugemutet und sie schwere Prüfungen bestehen lassen.
Die Beiden sind im Laufe der Handlung zu einem Liebespaar geworden. Dann auseinandergebracht worden, durch Intrigen und Verrat.
Jetzt stehen sie sich gegenüber, als Feinde.
Eine der Beiden, ist nur noch ein Schatten ihres einstigen Selbst. Von Magie vollkommen korrumpiert, und zu einer eiskalten Soziopathin geworden. Info: In meiner Fantasy Welt, Seram, ist Magie sehr gefährlich. Vor allem für die Anwender. Sie ist direkt an Emotionen gekoppelt, und ohne entsprechende Ausbildung, verändert sie die Persönlichkeit und bestimmt irgendwann das gesamte Denken, der Anwender.
Die Magie übernimmt quasi die Kontrolle, über das eigene Denken.
Und leider hat besagte Protagonistin ihre Begabung lange geheim gehalten, und ihre Ausbildung zu spät und von der falschen Person erhalten.
Anfangs war ihre Ex, Protagonistin B, noch ambitioniert und hatte Hoffnung ihre Liebste retten zu können.
Nun musste sie aber erkennen, dass dies nicht möglich ist. Es gibt keine Heilung, gegen magische Korrumpierung, des Geistes.
Diese Regel habe ich von Anfang an festgelegt, und ich möchte sie nicht brechen. Weil sich bei solchen Dingen zu wenige Geschichten treu bleiben, und dann mit Ausnahmen ankommen, um ihre eigenen Regeln zu umgehen.
Es läuft also auf den Tod von Protagonistin A, durch die Hand von Protagonistin B hinaus.
Das Ende habe ich schon vor langer Zeit geplottet, und so vorgesehen. Weshalb ich es ungern ändern möchte.
Auch weil es mir als richtig und stimmig erscheint, auch unter Berücksichtigung des Gesamtendes.
Und trotzdem. Ich tue mich gerade sehr schwer damit, Protagonistin A zu töten.
Die Beiden haben zusammen viel durchgemacht. Haben gelacht, geweint. Hatten schöne Momente. Und erlitten große Verluste.
Irgendwie hätten sie ein Happy Ending verdient, und ich wünsche mir eines für sie.
Aber so wird es nicht kommen. Weshalb ich gerade wirklich sehr emotional bin, und nur Wort für Wort, ganz langsam, dazu komme weiterschreiben zu können.