Beiträge von Der Wanderer

    Heyho Feron

    "Wichtiger kultureller Meilenstein" ... das ist so eine verschwurbelte Formulierung wie "Kultfilm" oder "unabdingbar notwendig".

    Wer sowas nutzt, will mir mangels besserem Wissen was unterjubeln. Kann er versuchen, läuft aber nicht. Weil er wahrscheinlich ein "Experte" ist. Auch so eine Lachnummer. Das aber nur eher am Rande bemerkt. Viel wichtiger:

    Worauf ich hinaus will ist das es mir Recht ist wenn zum Beispiel Musik aus den 20 gern nicht mehr im Radio läuft, weil ich trotzdem dran komme wenn ich will genauso wie das original Pippi Langstrumpf Buch. Niemand versucht mir irgendwas weg zu nehmen, daher erkenne ich in Neuauflagen ohne das Wort "Neger" auch keine Zensur.

    Du kommst da dran, weil Du den nicht selbstverständlichen Vorteil genießt, hierzulande immer und überall auf's Internet zugreifen zu können. Das kann man aber auch landesweit einfach mal abschalten. Und wo wärst Du dann mit Deinem "wenn ich will lese ich das original Pippi Langstrumpf Buch"?

    Sehr wahrscheinlich in einer Bücherei oder Bibliothek. Aber da stehen dann leider keine Originalausgaben mehr, nur noch Neuauflagen...

    Und für die Musik der 20'er, wenn Du sie denn hörst gilt das gleiche: Ohne YT wäre sie nur durch Sammler oder relativ unbekannte Archive verfügbar.

    Daß sie durch das Internetz für jeden zugänglich sind, ist für mich absolut positiv. Es gibt aber deshalb nicht die geringste Gewähr dafür, daß man morgen noch darauf Zugriff hat.

    Und nochmal:

    daher erkenne ich in Neuauflagen ohne das Wort "Neger" auch keine Zensur.

    Um "Zensur" im Wortsinn geht es hier auch gar nicht. Vielmehr um Verfälschung eines Originaltextes ohne Einwilligung des Autors (weil der tot ist und sich nicht mehr dagegen wehren kann).

    Umd viele von den Autoren, die noch leben, scheuen die Auseinandersetzung mit denen, die sie mal eben kurz mit einem Shitstorm überziehen, weil das, was sie schreiben, gerade nicht dem gesellschaftlichen Konsens entspricht. Was dann darauf hinausläuft, das Menschen ncht mehr schreiben, was sie wollen, sondern das, was sie sollen.

    Eine Zensur ist das natürlich nicht.

    Sincerely Yours.

    Nun ist es aber so, dass König und Heerführer auch Vater und Sohn sind. Wäre dann die Anrede anders?

    Mal völlig losgelöst vom Setting: Es ist noch gar nicht sooo lange her, daß es gebräuchlich war, das Kinder ihre Eltern siezten (Herr Vater, Frau Mutter).

    Und daraus ergibt sich ganz natürlich im weiteren die Anrede mit "Ihr" und "Euch" etc.

    Ich würde das dann "aufweichen" , wenn sich König und Heerführer in völlig privatem Gespräch als Vater und Sohn befinden.

    Das ergibt dann zusätzliche Spannung: Vater und Sohn sind Familie und können durch die "Nähe" der Anrede ihre Meinung frei äußern. Nach außen hin sind sie jedoch Repräsentanten des Staates und damit Normen unterworfen, in denen sie sich nur bedingt äußern können und dürfen.

    Was mich an mancher Fantasy stört ist, dass es zwar nun deutlich mehr Diversität gibt, aber es werden einfach Personen mit dunkleren Hautfarbe hineineingeschrieben ohne zu erklären aus welchem Land sie stammen, oder die auch keine eigene Muttersprache und Kultur, selbst wenn es so etwas Alltägliches wie eine Essenskultur und co. ist, in dieses Land mitbringen.

    Da unterstelle ich jetzt einfach mal, daß es den betreffenden Autoren weit weniger um "mehr Diversität" in ihren Stories geht, sondern vielmehr um das, was in früheren Zeiten als "Vorzeigeneger" bezeichnet wurde.

    Also eher darum, schon mal vorab eine Situation zu entschärfen, die eintreten könnte, wenn man nicht bereits auf ihre Eventualität Rücksicht nimmt.

    Fand ich damals schein peinlich - und das ist es heute auch noch...

    Heyho.

    Biker Boyz (2003)

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    Ziemlich verkorkstes "Bikermovie", indem in urbanem Umfeld zwischen diversen schwarzen Bikerclubs Rennen um, Geld, Helme und den Titel des "Königs von Kalifornien" ausgetragen werden, den der Chef der "Black Knights" (Laurence Fishburn) seit Ewigkeiten hält.

    Und ausgerechnet sein Sohn ist es, der die Krone für sich beansprucht. Daß sie Vater und Sohn sind finden beides allerdings erst im Verlauf des Streifens heraus. Daß der Thronfolger den König seines Amtes entheben wird, steht nach einer halben Stunde fest, wie er das schafft, erst kurz vor Schluß. Und die Mucke auf den Parties der Biker ist auch nicht gerade als Rock'n Roll zu bezeichnen.

    Mißglückter Genremix trifft's da am besten. Langweilig.

    2/10

    Heyho.

    Ich kenne Jim Knopf nur durch kulturelle Osmose, deswegen kann ich dazu nichts sagen. Ich habe aber mal Onkel Toms Hütte auf Wikipedia nachgelesen. Mir gibt ehrlich gesagt schon der zweite Satz der Handlung kein gutes Gefühl:

    Ich bitte sehr um Entschuldigung, muß aber nach o.s. Satz dennoch fragen: Hast Du Onkel Toms Hütte überhaupt mal gelesen? Oder Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivfahrer?

    Daß man sich Kenntnis über den Inhalt eines Buches über "kulturelle Osmose" ( denTrick hätte ich gerne mal erklärt!) oder die Lektüre eines Wikipediaartikels aneignen kann, wußte ich noch gar nicht.

    Und auch nicht, daß "Kenntnis" gleichbedeutend wäre mit "Wirkung".

    Wenn ich persönlich wüsste das mein Text extrem in diese Richtung geht, der Plot das aber so verlangt, würde ich einfach einen Warnhinweis drauf machen.

    Dagegen spricht für mich nichts. Keiner muß, jeder kann. Und wer den Text dann nicht lesen will, läßt es eben.

    Zensur kann nur vom Staat kommen.

    Kann ich so nicht unterschreiben. Schön wär's wenn es so wäre. Dann wäre sowohl Ursprung als auch Zielsetzung klar und eindeutig zuweisbar. Passiert aber tatsächlich nicht - im Gegenteil. "Öffentliche Meinung" im heutigen Wortsinn kann Dich von jetzt auf gleich komplett ins Abseits schicken ("Gut oder schlecht??? HIER klicken!!!).

    Und Bomms! - Schon bist Du raus...

    Das löst das Problem nicht, dass eine Gruppe von Meinungsführern dem Rest der Gesellschaft vorschreibt was sein darf und was nicht. Zudem würden die "unangepassten" Bücher schnell aus den Büchereien verschwinden. Das ganze geht gesellschaftlich nicht in eine gute Richtung.

    Danke. Mal wieder besser formuliert, als ich das kann.

    Es reichen zwei Generationen Nachwuchs aus, um zu vergessen, daß es mal eine originale Fassung gab. Und um das zu wissen, muß man zwangsläufig älter sein als diejenigen, die irgendwann die abgeänderten Bücher lesen.

    Zur Erinnerung: Als die Nazis ihre Bücherverbrennungen abhielten, wuchsen sehr viele Kinder ohne die Kenntnis des Inhaltes der verbrannten Bücher auf.

    Palimpsest 1933

    Damit wurde jungen Menschen die Möglichkeit genommen, durch Literatur andere Auffassungen zu entwickeln. Wer damals 12 Jahre alt war, zog also mit 18 Jahren völlig einseitig "informiert" zwangsläufig mit "Hurra" - Geschrei in den Krieg.

    Die Umstände mögen andere sein, das Prinzip bleibt jedoch das gleiche.

    Klar kann ich Bücher verbrennen: Dann kann sie keiner mehr lesen. Ich kann Bücher aber auch inhaltlich so verändern, daß das, was der Autor einmal damit zum Ausdruck bringen wollte, nicht mehr der Absicht es Autor entspricht.

    Weil man als Autor unweigerlich in eine unschöne Ecke gedrängt wird, wenn man nicht woke schreibt...

    Wenn die "unschöne Ecke" diejenige ist, in der ich schreiben kann, was ich denke und meine, dann fühle ich mich in genau dieser Ecke ziemlich zuhause!

    Oh. "Wokeness".

    Auch so ein toller Blödsinn. Bevor sich das Wort einer ausgedacht hat, war ich's schon. Weil "Wachsamkeit" Aufmerksamkeit bedeutet... und die hat man entweder, oder man hat sie nicht.

    Sowas muß mir weder einer sagen noch ständig vorhalten.

    Nuff said.

    Heyho.

    Aliens vs. Predators (2004)

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    Gleich vorneweg: Ich fand den Film bereits in seinem Erscheinungsjahr vor 20 Jahren erbärmlich schlecht. Und das hat sich auch heute nicht geändert.

    Ridley Scott wußte es 1979, als er "Alien" drehte und John McTiernan hat das 1987 bei Predator auch beachtet: Daß man nämlich die größte Spannung damit erzeugt, daß man den tödlichen Gegner so wenig wie möglich zeigt. Paul W.S.Anderson dagegen hat sich an der damals laufenden Comicserie ein Beispiel genommen. Da mag es klappen. Wer im Film jedoch schon in der ersten Viertelstunde alle Katzen aus dem Sack und das Darstellerteam nach dem "10 kleine Negerlein" - Prinzip ins Gras beißen läßt, sollte sich nicht wundern, wenn das dem Zuschauer wenig mehr als ein müdes Gähnen entlockt.

    Daß es dann zum Finale hin sogar noch eine menschlich/predatorische Jagdgemeinschaft gegen die Alienqueen gibt, macht den Käse auch nicht besser.

    Sigourney Weaver lehnte jedenfalls eine Rolle in dem Streifen ab, weil sie Drehbuch und die Idee als solche schrecklich fand. Und die muß es Hauptdarstellerin der Alien - Reihe ja wissen...

    Pluspunkte kann ich da leider nur für die schöne, düstere Optik verteilen - die Story ist unterer Durchschnitt.

    4/10

    Heyho.

    Ich steige mal ein.

    Leute sperren

    Im Moment wird auf sozialen Medien, wie Facebook, von Leuten, die ich mag, häufig geäußert, dass sie Leute Sperren, die nicht ihrer Meinung sind.


    Was für uns alle schwierig ist: Die Reizüberflutung: Permanente "Informationen", so schnell, daß sie die meisten nicht oder nur teilweise verarbeiten können. Zu jeder geäußerten Meinung in Sekundenschnelle eine Gegenmeinung. Ständige Aufforderungen, etwas zu "liken" oder Scheisse zu finden. Und der (tatsächlich nur scheinbare Druck) sofort reagieren zu müssen.

    Mal ehrlich: Das Massaker der Hamas und alles, was sich minutengenau danach welt weit über's Internetz verbreitet hat, hätte vor 30 Jahren etwa so ausgesehen:

    Die Nachricht wäre abends um 20:00 Uhr in der Tagesschau gewesen. Die nächsten und neuesten Infos dazu etwa zur gleichen Zeit, einen Tag später. Und dann wieder einen Tag später.

    Wir wurden informiert, aber in für unser Hirn erträglichen Dosen.

    Uns fehlen heute einfach die Pausen. Liegt auch an uns selbst: Die meisten machen den Bockmist ja mit. Früher war ich froh, wenn die Leute in der Strassenbahn nicht soviel dummes Zeug gequatscht haben. Heute habe ich eher davor Angst, wenn die Bahn vollbesetzt ist, aber jeder nur noch auf sein Telephon starrt.

    Die Menschheit verwandelt sich in einen Haufen Smombies. Und schlimmer noch: Weil sie nicht mehr miteinander reden, geht die Fähigkeit der Debatte, der Diskussion und des Meinungsaustausches immer rasanter verloren. Dann läuft es nur noch auf "Mag ich" "Mag ich nicht" hinaus. Und das ist der Scherbenhaufen und Grund dafür, warum Leute andere "sperren". Vom mündigen Menschen zum grenzdebilen Idioten im Sandkasten: "Mit Dir spiele ich nicht mehr".

    Sollte man sich als Autor von allen Klippen fernhalten?

    Ein Autor sollte sich von gar nichts fernhalten. Besser noch: Die Frage darf sich eigentlich gar nicht erst stellen, denn dann haben wir schon einen Schritt in die falsche Richtung gemacht...daß nämlich ein Autor sich im Vorfeld des Schreibens bereits Gedanken darüber macht, wie er sich formulieren "soll" (darf/kann etc.). Tut er das hat er bereits eine Vorzensur akzeptiert, an der jede schriftstellerische Impulsivität und Kreativität scheitern muß.

    Er beschränkt sich schon im Vorfeld selbst. Wer so eine Geschichte startet, schreibt keine mehr, zumindest keine gute. Schöpferischer Geist lebt von frechen und ungehobelten Ideen. Und sich darüber zu erregen und darüber zu streiten - wenn es denn etwas darin zu streiten gibt - ist das nicht das, was Kreativität, also den schöpferischen Prozeß überhaupt erst einmal ausmacht?

    Den gegenseitigen Austausch?

    Wer hat denn das Recht, sich ein Recht anzumaßen, was "richtig" oder "falsch" ist an der Wortwahl in einem Text??

    Michael Ende zum Beispiel ist sicherlich kein Rassist, ganz im Gegenteil. Er hat Herrn Ärmel das Wort „Neger“ nutzen lassen, um den spießigen Charakter zu charakterisieren. Heute würde er es sicher nicht so einsetzen. Die Verlagsentscheidung diese Stelle zu entschärfen ist daher möglicherweise in seinem Sinne. Aber wer weiß das?

    Michael Ende ist tot. Ob er das Wort "Neger" heute nicht mehr einsetzen würde, bezweifele ich. Das sich sein Verlag posthum entschieden hat, das Wort nicht mehr zu verwenden, ist schlichtweg eine Unverschämtheit dem Autor und eine Frechheit dem Leser gegenüber (da er den Autor nicht mehr in der originalen Fassung zu lesen bekommt). Grob gesagt: Hier wird Schönrederei und Lüge (denn das ist es: Das Manuskript eines Schriftstellers ohne sein Einwilligung dahingehend zu verändern, daß es dem Zeitgeist entspricht) Tür und Tor geöffnet.

    Wer das mag: Kauft die Neuausgaben.

    :patsch::patsch::patsch:

    Was machen wir mit offensichtlichen Rassisten wie Lovecraft, der große Literatur verfasst hat, aber in Teilen sehr problematisch ist?

    Ich kann das nicht mehr hören: "Was machen wir mit..."

    "Wir" machen da gar nichts mit. Was Du damit machst, würde ich gerne mal hören. Damit es nicht so schwer ist:

    Ich mache mit dem Umstand, daß H.P.Lovecraft Rassist (war er das? Woran machst Du das fest? An seiner oder an unserer Zeit???) war gar nichts. Er war ein Kind seiner Zeit und hat uns, darin geboren, aufgewachsen und gestorben einige der intensivsten Horrogeschichten hinterlassen, die ich kenne.

    Wer will der Richter über H.P.Lovecraft und seine Geschichten sein?

    Heyho.

    Beide wenigstens Zwei Schritt und einen halben hoch, vielleicht sogar fast der und zweimal so breit wie ich.
    Oger? Das sind echte Oger?

    Oger hin - oder nicht: Da fehlt was im Satz.

    Ansonsten gibt's nix zu meckern, unterhaltsam und flott geschrieben - mir gefällts.:thumbup:

    Wobei das mit dem "flott geschrieben" irgendwo auch ein zweischneidiges Schwert ist: Zum einen frage ich mich, ob Du das Tempo permanent halten kannst (würde mich wundern...) und zum zweiten, ob der Stil so manchen nicht etwas überfordert, einfach, weil im Geschehen nur selten mal eine Verschnaufpause eingelegt wird.

    Heyho.

    Das Märchen der Märchen (2015)

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    Zum ersten: Wer ein Märchen Marke Gebrüder Grimm erwartet, so mit "Es war einmal..." etc. ist hier auf dem Holzweg. Stattdessen geht es um drei Märchen, festgehalten und niedergeschrieben 1634/36 von Giambattista Basile.

    Zum zweiten: Die drei Geschichten sind nur lose verknüpft, laufen im Film also eher nebeneinander her. Und da es im Vorfeld keine Erklärung diesbezüglich gibt, sitzt man eher enttäuscht vor dem Bildschirm.

    Weiß man's jedoch, kann man sich sehr entspannt zurücklehnen und den Film geniessen: Die Landschaftsaufnahem in den Totalen haben mich sofort an Gemälde von Caspar David Friedrich erinnert.

    Und die einzelnen Geschichten sind allesamt spannend und mehr als unterhaltsam.

    7/10

    Heyho.

    Ich denke, das wesentliche zum von mir losgetretenen Thema ist gesagt, gelesen und verdaut worden. Jetzt würde ich mich freuen, wenn ich diesen Thread wieder so langsam dahin zurückbringen könnte, wozu er ursprünglich gedacht war...

    Zum Geleit

    Man sagt, Melancholie bezeichne grosse Niedergeschlagenheit, Schwermut, sogar Depression. Kann sein. Für mich nicht. Melancholie ist für mich ein Zustand, in dem ich ganz sicher nicht fröhlich bin. aber auch nicht traurig oder gar depri. Eher wehmütig. Weil ich mich an etwas erinnere, das vergangen ist und ich es gerne wieder hätte. Aber so geht das Leben eben nicht. Glücklicherweise bin ich nicht oft melancholisch. Aber wenn ich es war oder bin, dann immer in der Zeit zwischen Dämmerung und Nacht.


    Die Toten sind gar nicht so weit entfernt.

    Sie sind nur auf der anderen Seite der Wand.

    Es sind wir, die auf dieser Seite so allein sind.


    Das stammt aus einem Film, den ich kürzlich gesehen habe. Und je länger ich drüber nachdenke, umso mehr stimme ich zu. Es ist nur ein kleiner Wechsel der Perspektive - aber jetzt sehe ich vieles, das mich früher bedrückt hat auf einmal deutlich weniger finster.

    Heyho.

    Mr.Holmes (2015)

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    Es ist mir immer ein hohes Vergnügen, einen großartigen Schauspieler zu sehen ... und Sir Ian McKellen ist das nicht erst, seit ihn die Welt als Gandalf kennengelernt hat.

    Noch schöner wird es immer dann, wenn ein Schauspieler gar nicht groß spielen muß, um etwas darzustellen. Wer selbst 84 Jahre alt ist, dem fällt es vielleicht nicht schwer, filmisch zu einem 93 jährigen zu werden, aber trotzdem: Wie Sir Ian mir von Szene zu Szene vorgaukelt mal alt und mal ganz alt zu sein, das ist große Schauspielkunst.

    Und zusammen mit der warmherzigen Geschichte, in der ein zunehmend dementer werdender Sherlock Holmes alles daran setzt, seinen letzten Fall zu lösen ergibt sich ein grandioser Film.

    10/10

    Ein Buch ist ein Dokument seiner Zeit, und der Leser soll sich gefaelligst die Muehe machen sich in diese Zeit reinzudenken

    Danke für die prägnante Formulierung - ich kriege sowas leider nur selten in einem Satz hin.

    Denn ja, das ist der Knackpunkt: Daß sich die Leute über vermeintlich unbequemes empören und verlangen, es sei auszumerzen, damit es nicht mehr störe.

    Gleichzeitig aber sich vehement weigern anzuerkennen, in welchen Zeiten und unter welchen Umständen manches geschrieben wurde, das einem heute Unwohlsein bereitet...

    Heyho Gaius

    Du bist ein Mensch. Ich bin ein Mensch. Wir können uns miteinander unterhalten. Deine Meinung muß nicht zwangsläufig meine sein et vice versa. Aus gegensätzliche Ansichten können Kompromisse wachsen. Wenn Du jedoch der Meinung bist, eine KI könnte Dir helfen "voran zu kommen" bei dem was Du tust, dann mal viel Glück bei einem Stromausfall...:smoker: