Beiträge von spaetzuender

    Walter erwachte nach einer unruhigen Nacht. Bilder, die er längst vergessen glaubte, hatten ihn in seinen Träumen eingeholt. Immer wieder war er aufgewacht und hatte vor sich hingestarrt, während draußen das Gewitter tobte.

    Stöhnend wälzte er sich von seinem Lager. Vielleicht würde ja seine morgendliche Routine die schwarzen Gedanken verjagen. Es war noch früh und die Sonne hatte es noch nicht geschafft, die kleinen Gassen Sonnenfelds aus den Schatten zu heben. Die Luft roch frisch nach dem Gewitter und das Wasser in den Pfützen glitzerte, sobald ein Sonnenstrahl den Weg fand. Er liebte diese Stunde des Tages. In Gedanken versunken ging er durch die Straßen und Gassen Sonnenfels. Als er aufblickte stand er vor dem alten Fachwerkbau.

    Wie war er hierhergekommen? Das "Schutzhaus" wirkt heute Morgen noch verlassener als sonst. Wenn es eine Razzia gegeben hätte, hätte er davon erfahren, dessen war er sich sicher.

    Walter blickte sich um, bevor er langsam auf die Tür zuging. Er lauschte, vernahm aber keinen Laut. Zögernd legte er die Hand an die Tür und versuchte sie aufzudrücken. Sie bewegte sich nicht. Er drückte stärker und hörte das Kratzen von Holz auf Holz. Offenbar hatte jemand die Tür verbarrikadiert. Sein Magen krampfte sich zusammen und sein Herz schlug ihm mit einem Mal bis zum Hals. Als er für einen Moment die Augen schloss, sah er ein kleines Mädchen, das von groben Händen aus dem Haus gezogen wurde. Es wimmerte und bettelte, sie doch gehen zu lassen, doch niemand schien Mitleid zu haben. Diese Bilder schnürten ihm die Brust zusammen.

    Er sah sich ein weiteres Mal um. Doch bisher schenkte ihm niemand Beachtung. Also ging er leise um das Haus und spähte in eines der notdürftig verschlossenen Fenster. Nichts! Ausgestorben!

    Er zog sich eine alte Kiste, die ihm stabile genug erschien, sein Gewicht zumindest für einen Moment zu tragen heran und stieg in das Haus. Die alten Dielen knarrten, als er auf dem Boden landete.

    Walter verzog das Gesicht und blieb einen Moment hocken. Wenn noch jemand hier war, dann hatte sie oder er ihn auch gehört. Außerdem musste sich seine Augen erst an das Halbdunkel gewöhnen. Mit geschlossen Augen hörte er in das Gebäude hinein. War da ein leises Rascheln? Es könnte auch irgendein ein kleines Tier gewesen sein. Vielleicht eine Ratte oder Katze. Die Katze wäre ihm lieber.

    Er atmete tief ein und versuchte möglichst geräuschlos das Haus zu durchsuchen. Der Geruch von kaltem Rauch hing gerade noch wahrnehmbar in der Luft.

    Er folgte dem Geruch in ein weiteres Zimmer. Die Asche im Kamin gab noch immer etwas Wärme ab. Die Bewohner des Hauses waren noch nicht lange fort, müssen es aber sehr überstürzt verlassen haben. Ein paar alte Decken lagen noch in einer Ecke. Niemand, der auf der Straße lebt, hätte jemals freiwillig eine warme Decke zurückgelassen, außer...

    Er stand da und überlegte, als er ein leises Knarren hörte. Es musste aus dem oberen Teil des Hauses kommen. Er kannte das Haus von früher, auch wenn es jetzt noch verwohnter aussah als damals. Er war selbst oft genug dabei gewesen, wenn sie diese kleinen Diebesnester ausgehoben hatten. Dort wo die Stufen auflagen, knarrten sie weniger. Schnell war er hinauf und sah, wie ein Schatten in einem der Zimmer verschwand. Ein erster dünner Sonnenstrahl stahl sich ins Innere und feiner Staub tanzt darin. Langsam und vorsichtig, darauf bedacht den kleinen Bewohner nicht noch mehr zu erschrecken, schlich er auf den Durchgang zu, hinter dem er den Schatten hatte, verschwinden sehen. Er geht in die Hocke und lugt vorsichtig hinein.

    Auch wenn er niemanden sah, sagte ihm sein Gefühl, das er am richtigen Ort suchte.

    "He, du da. Ich weiß das du hier drinnen bist." Seine Stimme war gedämpft und ruhig.

    "Du brauchst keine Angst zu haben. Ich werde dir nichts tun." Seine wachsamen Augen wanderten durch den Raum und er konzentrierte sich auf jedes noch so kleine Geräusch. Hatte sich dort etwas bewegt? War da ein ängstliches Schniefen?

    "Du kannst rauskommen. Ich gehöre nicht zur Garde." Seine innere Stimme schalt ihn einen Lügner. Immer dieser Klugschwätzer... Zumindest im Moment nicht versuchte er sein Gewissen zu beruhigen. Es waren nur Sekunden, möglicherweise eine Minute die verstrichen, doch sie fühlten sich wie eine kleine Ewigkeit an. Wie musste sich sein Gegenüber fühlen?! Gefangen in der dunklen Ecke. Er richtet sich auf und sein Blick fiel auf das Fenster. Ein dumpfes, ungutes Gefühl überkam ihn.

    "He, hör' mal. Ich werde jetzt langsam zu dem Fenster dort gehen, ok?" Keine Antwort. Er bewegte sich auf das Fenster zu und schlug dabei einen größeren Bogen um die Ecke, in dem er das Kind vermutete

    "Ich möchte nur mit dir reden. Vielleicht kann ich dir helfen." Ein Seufzer entrang sich seiner Brust. "Dir steht es aber auch frei zu gehen. Ich werde dich nicht aufhalten. Das ist ein 'Schutzhaus' und daran halte ich mich." Seine Worte wurden durch ein Schulterzucken begleitet.

    "Aber wie glaubst du dort draußen Mutterseelen allein zurecht zu kommen?" Der Gedanke daran, schnürte ihm die Brust zusammen.

    "Sie kommen nicht zurück. Das tun sie nie..." presste er leise durch die Zähne und hoffte das es dirjenige, der sich dort versteckte, nicht hören würde.

    Schreie! Ganz in der Nähe. Dann Stille! Geräusche weiter entfernt und wieder Stille. Rena hörte alles und ihre schmutzigen Nägel gruben sich in ihre Handflächen. Schon nach kurzer Zeit rebellierte ihr Körper energisch gegen diese Enge, in die sie sich gequetscht hatte. Wie lange hockte sie nun schon in dieser schmalen, dunklen Ecke?

    Mit der Zeit verfiel Rena in eine Art dämmrigen Schlaf. Die Müdigkeit von dem frühen Ende ihrer Nacht hatte sich über ihre Knochen ausgebreitet und es schien ihrem dünnen Körper egal, dass sie sich nicht einmal in einer sitzenden, sondern mehr stehenden Position befand. Mit einem dumpfen Knarren schreckte das kleine Mädchen jedoch wieder aus dem Schlaf. Wie hatte sie so lange, ohne sich hinzusetzen aushalten können? Leise sog sie die schwere Luft ein. Sie musste aus dieser Ecke raus und ihre Glieder bewegen, aber konnte sie es wagen? Langsam und mit unendlich zäher Müdigkeit reckte sie erst einmal den Kopf ein wenig ums Eck hervor, hoffte, dass sie allein war. Jedoch viel sehen konnte sie nicht. Erst danach umfasste sie das schwere Holz, zwischen dem sie sich eingeklemmt hatte und wand sich mühsam aus der engen Nische. Mit einem Poltern landete sie

    mit den Knien und Händen auf dem harten Dielenboden. Ängstlich spitzt das Mädchen die Ohren, ob nicht doch jemand im Haus war. Nichts geschah. Sie rappelt sich auf und sieht zu einem der Fenster. Das Gewitter hatte sich verzogen und im diffusen Licht tanzten Staubflocken. Sie musste erst einmal hier raus. Ihr knurrender Magen erinnerte sie daran, dass ihr Körper nicht lange von der letzten, ohnehin nicht sehr ausgiebigen Mahlzeit zehren können würde. Außerdem fand sie Haddad irgendwo da draußen.

    „Komm schon Rena, nicht verzweifeln... Irgendjemand wird dir schon helfen.“ flüsterte sie sich selbst Mut zu. Wenn nicht andere Leidensgenossen auf der Straße, dann doch zumindest bei der Priestergemeinschaft. Es war zwar nicht gerade so, als würde ihnen die Pflege der Armen und Schutzbedürftigen noch etwas bedeuten, aber einer verlorenen Seele hatte man bisher auch nicht die Hilfe verwehrt… So sagte man es sich zumindest unter den Kindern. An manchen allzu kalten und nahrungslosen Tagen hat das eine oder andere Kind dieser Gruppe sich zum Ordenshaus aufgemacht. Wenn sie es recht bedachte, waren aber auch nur wenige wiedergekommen. Die die etwas hätten erzählen können, schwiegen über die Einzelheiten. Unter den Kindern lief oft das Gerücht umher, dass die schwarzen Brüder und Schwestern diese aufnehmen und ausbilden, damit aus ihnen gute und arbeitsame Bürger des Reiches wurden. In andere Geschichten hieß es, dass die Priester die Kinder lediglich festsetzten und der Wache übergaben, die sie dann in den Kerker warfen. Dies war eine allzu wahrscheinliche Variante dessen, was Rena sich über die Kleriker ausmalte. Sie wusste zwar, wo sie die Ordensleute in Sommerfels finden konnte und auch wie sie in dieses Haus hineinkam – Haddad hatte es ihr einmal gezeigt, als er ein wenig fetteres Fleisch für die Gruppe stehlen wollte – jedoch hatte sie den Ort möglichst gemieden. Es war nicht die beste Aussicht, aber immer noch besser als zu verhungern.

    Während Rena sich in den Gedanken über die Priester verloren hatte, entging es ihren aufgereizten Sinnen jedoch nicht, dass sie offenbar nicht mehr allein war. Ein Schatten fiel durch die Ritzen der Bretter, mit denen die hinteren Fensterlöcher notdürftig vernagelt waren. Schnell und geräuschlos wie möglich eilte sie ins obere Geschoss, verzweifelt auf der Suche nach einem neuen Versteck. Alternativ würde sie auch einen Sprung aus dem Fenster in den hinteren Hof wagen, auch wenn der Aufprall ziemlich schmerzhaft werden würde.

    „Rena!“ Das kleine Mädchen schreckt auf. Irgendwer hatte sie gerufen. Schlaftrunken zwinkert sie ins Dunkel. Sie setzt sich auf ihre muffigen Matte und sieht sich um. Draußen tobte das Gewitter und es regnete in Strömen. Im Haus waren halblaute Stimmen und Schritte zu hören. Sie saß allein im Zimmer. Was war denn plötzlich los? Sie hatte sich doch mit den anderen hingelegt. Haddads beruhigende Stimme hatte sie in ihre Träume getragen.

    „Rena steh auf!! Schnell!“ Haddad tritt zu ihr und streckt ihr die Hand entgegen. Sie fasst zu und lässt sich von ihm mit einem Ruck auf die Füße ziehen.

    „Die Stadtwache ist hier. Wir wurden entdeckt.“

    Das musste aus Haddad Sicht als Erklärung reichen. Noch während das Mädchen zwischen Traum und Realität wankt, wird sie von ihrer Schlafstatt weggezogen.

    „Wir müssen weg von hier! Sofort!“

    Mit einer geschickten Bewegung entwindet sich Rena dem Griff ihres Vertrauten und läuft zu einem der hohen Fenster. Es war nicht viel zu sehen. Regenschwere Wolken türmten sich über der Stadt und hüllten die Straße vor dem Haus in Finsternis. Nach jedem dröhnenden Donnerschlag zuckte ein greller Blitz aus dem schwarzen Himmel und entriss ein Stück der Welt der Dunkelheit. Es war nicht auszumachen, zu welcher Tag oder Nachtstunde sie sich gerade befanden. Ihr Blick versuchte in der Gasse unter ihnen, wo die Wachen stehen sollten, etwas zu erahnen. Doch da war nichts.

    „Rena komm! Wir müssen verschwinden!“

    „Haddad, warte!“ Sie deutete aus dem Fenster nach unten in die Gasse. „Da ist doch niemand.“

    „Rena, man erzählt doch nicht aus Spaß, dass die Garde vor dem Haus steht. Komm jetzt!“

    Ihr Freund war nicht willens, sich selbst von dem Umstand zu überzeugen, sondern packte wieder nach ihrer Hand und zog sie von den schmutzigen Fenstern weg. Rena gab sich fürs erste geschlagen und folgte ihrem großen Freund bis in die Eingangshalle hinunter. Die Kinder versammelten sich dort und sahen ängstlich zu ihrem Anführer. Er war einer der ältesten, einer derjenigen, die immer wussten, was zu tun war. Doch dieses Mal war auch Haddad unsicher. Er wünschte jemand würde ihm die Entscheidung abnehmen. Er sehnte sich nach einem Menschen, der ihm sagen konnte, was zu tun war. Er brauchte einen Lehrer für sich selbst.

    „Wir müssen … durch den Hintereingang und versuchen uns durchzumogeln. Wenn ihr euch sicher seid, dann verschwindet über den Hof.“ riet Haddad dann. Er dreht sich zum Eingang und winkt zwei anderen Jungen, die in etwa in seinem Alter waren zu sich. Gemeinsam verbarrikadieren sie den Haupteingang des großen Gebäudes mit einer alten Bank, die noch nicht einer blinden Zerstörungswut oder einem wärmenden Feuer zum Opfer gefallen war, damit die Wachen es schwerer haben würden einzudringen. Rena schüttelte ob dieser Panik nur den Kopf und sah ihre Freunde in verschiedene Gänge flüchten. Sie selbst blieb verwirrt stehen. Wer konnte nur diese unfassbare Lüge gestreut haben. Als die letzten, die noch ratlos im Raum standen, sich auch auf den Weg machten, folgte Rena einem ihrer Gefährten, jedoch nur um sich in der nächsten Ecke zu verstecken. Sie konnte nicht glauben, dass ihr sicheres Versteck, ihre geduldete Obhut so einfach aufgedeckt worden war. Hinter einem halb zerschlagenen Schrank fand sie eine enge Nische, in die sie sich gerade eben so zwängen konnte. Sie wollte keinesfalls ohne Haddad gehen. Er hatte sie bisher immer beschützt. Ihm vertraute sie. Ein lautes Krachen und ihr kleines Herz sprang ihr beinahe aus der Brust. Schnelle Schritte nähert sich ihrem Versteck. Ein Schatten huschte an ihr vorbei. Zu spät erkannte sie Haddad, der selbst das Haus auf dem schnellsten Wege verlassen wollte. Rena machte sich noch kleiner und drückte sich enger in ihr Versteck. Es fühlte sich einfach falsch an diesen Ort aufzugeben. Sie hatte Angst vor einer ungewissen Zukunft in der Fremde. Hier kannte sie Wege, die sicher waren und die Orte, von denen sie sich besser fernhielt. Das kleine Mädchen wusste wo sie etwas zu essen finden und wo sie schlafen konnte. Rena hatte ihre Entscheidung getroffen. Ihr Vertrauter wird ohne sie gehen. Sie wird einen Weg finden in Sonnenfels zu überleben. Irgendwie!

    Die kleine Göre war wohl der Meinung das niemand sie gesehen habe. Tja, weit gefehlt! Walter kannte die Tricks und Schliche. Wie oft hatte er sich früher selbst aus dem "Schutzhaus" geschlichen, um durch die Stadt zu streichen. Wie lange war das jetzt her? Zehn Jahre? Länger? Er mag damals etwa das Alter dieses Mädchens gehabt haben. Damals...bevor diese machtgierigen Bastarde die Kontrolle über Sommerfeld übernommen haben. Anfangs war alles gar nicht so schlimm gewesen. Das Leben einer Waise änderte sich nicht wesentlich, egal wer die Macht hat. Doch dann...

    Bei dem Gedanken daran ballt er die Fäuste in den Taschen seiner abgewetzten Jacke. Mit einem Ruck löst er sich aus dem Schatten in der Nähe des Unterschlupfes, in dem das Mädchen verschwunden war.

    Sein Weg führte ihn zurück auf die Hauptstraße. Um diese Zeit war die Stadt fast ausgestorben. Eine Wache, die ihm entgegenkommt, sieht ihn misstrauisch an. Er senkt den Blick und beeilt sich weiterzukommen, bevor sie ihn womöglich erkennen würden.

    Nur gut, dass sie die Kleine nicht gekriegt haben, geht es ihm durch den Kopf. Diese Typen sprangen nicht gerade zart mit Dieben und Bettler um, egal ob es Kinder waren oder nicht.

    Doch was ging es ihn eigentlich an? Schließlich hatte er es trotz seiner Herkunft geschafft. Er stand im Dienst der Garde. Wer es wirklich wollte, konnte es auch zu etwas bringen! Walter lacht bitter in sich hinein.

    "Oder wenn du bereit bist dich selbst zu verraten." Flüsterte er zu sich selbst und erschrak vor seiner eigenen Stimme. Der Wind hatte merklich aufgefrischt und der großgewachsene Mann schlug den Kragen seiner Jacke hoch. Das Gewitter würde nicht mehr lange auf sich warten lassen. Er beeilte sich endlich in die Baracke zu kommen, ehe ihn jemand vermissen würde.

    Ängstlich wirft Rena einen schnellen Blick in die Gasse hinter Ihr, um sich zu vergewissern, dass ihr niemand folgt. Der Atem ging schnell und das kleine Herz schlug ihr bis zum Hals. Es war schon schwierig genug gewesen, diesen einen Kanten Brot zu ergattern. Die Älteren ihrer kleinen Bande hatten wahre Horrorgeschichten erzählt, von denen, die der Stadtwache beim Betteln oder Stehlen in die Hände gefallen waren. Schläge, Tritte oder eine Nacht im Rattenloch waren noch die harmlosen Dinge. Die Geschichten, vor denen es ihr immer am meisten gegruselt hatte, handelte von den schwarzen Brüdern und Schwestern, zu denen die Soldaten manche Kinder brachten. Das kleine, hagere Mädchen mit den roten, zerzausten Haaren, wollte nicht herausfinden, was die Männer mit ihr anstellen würden, wenn sie sie erwischten.

    Das alles nur wegen eines Stück Gebäcks, dass der Bäcker ohnehin in die Feuerglut hatte werfen wollen. Wenigstens würde sie heute Abend nicht mit knurrendem Magen unter ihre alte Decke kriechen müssen.

    Krampfhaft umfasst sie die wertvolle Beute, während sie durch die schmalen Gassen der großen Stadt schleicht. Die Zeit ist diesmal auf ihrer Seite. Der schmale Sichelmond steht noch tief am Himmel und dunkle drohende Gewitterwolken ziehen am Horizont auf. Die wenigen Leute, die noch unterwegs waren, beeilen sich ein festes Dach über den Kopf zu bekommen, bevor das Unwetter losbricht. Vermutlich würde niemand von dem kleinen schmutzigen Mädchen in den zerschlissenen Kleidern Notiz nehmen.

    Ein unachtsamer Tritt bringt Rena ins Stolpern. Reflexartig rudert sie mit den Armen und das Brot droht in den Dreck der Straße zu fallen. Schützend zieht sie es an den Körper und kracht mit ihrer Schulter hart auf den staubigen Boden. Nur mit Mühe unterdrück sie einen Schrei. Tränen schießen ihr in die Augen, während ihre rauen Finger das Brot an ihren Leib pressen. Haddad würde es ihr nicht verzeihen, wenn sie auch noch die letzte Beute, die sie hatte ergattern können, verlieren würde. Wie denn auch, wenn sie nichts zu dem ärmlichen Leben der Gruppe beitragen konnte. Sie rappelt sich auf und läuft weiter.

    Endlich taucht das schützende Versteck vor ihr auf. Ein heruntergekommenes, halb verfallenes Haus über dessen Eingang noch „Schutzhaus der königlichen Stadt Sonnenfels“ in verwitterten Lettern geschrieben stand.

    Doch die Zeiten als es Menschen wie ihr und ihren Freunden Schutz bot, sind längst vergangen. Kurz nach dem Fall des Reiches und der Übernahme hatte man eben jene die im Reich als Schutzbedürftig galten, aus dem Haus getrieben. Lange bevor Rena und Haddad in dieser Ruine einen Unterschlupf fanden. Wahrscheinlich war Rena zu dieser Zeit noch gar nicht geboren. Keines der Straßenkinder hatte den Alltag in diesem Haus erlebt.

    Wenn man den Blick durch den Eingangsbereich schweifen ließ, sah man den hellen Fleck, wo einst das Schwarze Brett hing. Man konnte von diesem Fleck aus, nahezu alle Bereiche des einstigen Schutzhauses sehen. Die Schlafsäle, die Essensbereiche und auch die Quartiere jener, die sich um die Schutzbedürftigen gekümmert hatten. Hinterm Schutzhaus gab es einen geschützten Hof und natürlich eine Werkstatt. Denn auch wenn die Armen und Ausgestoßenen hier ein Obdach und eine warme Suppe erhielten, so mussten sie für das bisschen, was sie bekamen, arbeiten.

    Von der einstigen Einrichtung des Schutzhauses war nicht viel übriggeblieben. Vieles war gestohlen, manches einfach nur sinnlos zerstört worden. Seit Rena mit Haddad und den anderen Kindern in diesem Haus Unterschlupf gefunden hatte, versuchten sie den zerstörten Möbeln wenigsten noch einen letzten Sinn zu geben und damit ein Feuer im Kamin am Brennen zu halten. Meistens hatte sie sich für das ehemalige Büro des Leiters entschieden. Es war kleiner als die anderen Räume und somit leichter zu beheizen. Zu dem befand es sich im hinteren und somit der Straße abgewandten Bereich des Gebäudes. Sie erwarteten zwar keine Kontrolle durch die königliche Garde, aber die Kinder wollten auch nichts riskieren und ihr kleines Versteck offenbaren.

    „Da bist du ja endlich“ schnauzte Haddad, der Anführer ihrer Gemeinschaft, sie an. Er war verärgert, das sah sie in seinem Gesicht und Rena zuckte zusammen. Seit kurzem war er leicht reizbar und das bekam derjenige, der ihn verärgerte, auch zu spüren.

    „Ich habe ein paar Umwege genommen.“ sagte sie kleinlaut und senkte den Kopf. „Ich wollte doch niemanden hierherführen.“

    Schließlich waren sie auch nur eine Bande von Bettlern und Dieben. Zumindest in den Augen der Obrigkeit und der königlichen Garde.

    „Und, hast du wenigstens etwas dabei?“ fragte er und Rena streckte ihm die Hände mit dem Brot entgegen, das sie bis eben noch unter ihrem Kleid versteckt gehalten hatte.

    „Ich habe mich nicht getraut, mehr vom Bäcker zu nehmen.“ murmelte sie.

    „Na wir werden die Nacht wohl überleben.“ grummelte Haddad. Rena schloss gequält die Augen.

    „Ich werde auf meinen Anteil verzichten.“ antwortete sie kleinlaut, auch wenn ihr Magen laut knurrend dagegen protestierte.

    Haddad streichelte ihr sanft über das Haar. Erst als sie die Augen wieder öffnete und zu ihm aufblickte, hörte sie seine weiche Stimme.

    „Ist schon in Ordnung. Das hast du gut gemacht Rena.“

    Er brach ein gutes Stück Brot ab und gab es ihr, bevor sie sich zu den anderen gesellten.

    Name:

    Walter Markwart

    Genre

    Fantasy, Unterkategorie noch nicht klar

    Geschlecht

    Männlich

    Rasse

    Mensch

    Klasse

    Soldat

    Herkunft:

    Ist in der Provinz Sommerfels geboren und aufgewachsen.

    Sommerfels ist die Hauptstadt und Domäne des abgesetzten Königs. Die Stadt, mit ihren ordentlichen Hauptstraßen und den kleinen Nebengassen in den besseren Viertel kennt er ebenso, wie die engen, schmutzigen Gassen der Viertel der einfachen Leute. Viele dieser Viertel sind heruntergekommen und zum Teil verwahrlost.

    Die Stadt liegt in einem großen Tal durch das ein schiffbarer Fluss fließt. Mit den Wiesen, Wäldern und Feldern ist es idyllisch zu nennen.

    Seine Familie stellt seit einigen Generationen den Waffenmeister für die königliche Garde.

    Waffen und Ausrüstung:

    Im Dienst trägt er, wie die meisten Gardisten, eine Brigantine, die mit Metallplättchen verstärkt ist.

    Sonst ist er der Jahreszeit angepasst gekleidet. Seine Kleidung ist einfach und funktional.

    Er trägt jedoch immer ein Messer bei sich, das er mit seinem Hemd oder einer Jacke verdeckt. Zusätzlich hat er eine Gürteltasche in der er ein paar nützliche Dinge wie ein paar Münzen, Dinge, um ein Feuer zu machen und ähnliches aufbewahrt.

    Außerdem besitzt er einen Wanderstab, der ihm etwas über die Schulter hinausragt. Diesen trägt er, wenn er Sommerfels verlässt. Das untere Ende hat eine breite Spitze und das obere Ende ist mit einer Lederhülle bezogen und leicht gebogen. Darunter verbirgt sich eine etwa 25cm lange Klinge.

    Begleiter

    In seiner Nähe hält sich immer eine halb zahme Dohle auf. Zwischen Walter und dem Vogel gibt es eine unerklärliche Verbindung. Die Dohle unterstützt Walter so gut sie kann. Er erkennt an ihrem Verhalten, ob ihm in der Nähe Gefahr droht und zeigt ihm an, wo sich eine gesuchte Person aufhält. Im Kampf greift sie seine Feinde aus der Luft plötzlich an, sie lenkt sie so von Walter und ihnen schmerzhafte feine Wunden beibringen.

    Fähigkeiten

    Hat eine militärische Ausbildung und ein geschickter Kämpfer.

    Seine Manieren sind ordentlich und er kann sich auch in vornehmeren Kreisen bewegen, ohne aufzufallen. Wohl fühlt er sich dabei jedoch nicht.

    Er kennt Sommerfels und die Umgebung gut.

    Aussehen

    Walter ist Anfang 30, hat blaue Augen und dunkle Haare, die schon früh mit grauen Strähnen durchzogen sind. Mit seinen knappen 1,70m und der schlanken Gestallt ist er nicht besonders kräftig aber gewandt, schnell und ein ausdauernder Kämpfer.

    Persönlichkeit

    pflichtbewusst

    Leitspruch: „Was getan werden muss, muss getan werden.“

    „Niemand nennt mich einen Feigling! Niemals!“

    Walter ist ein Charakter mit Licht und Schatten.

    Für sein Pflichtbewusstsein wird er von den Leuten, die ihn kennen oder mit ihm zu tun haben, sehr geschätzt.

    Auf andere wirkt er dadurch aber auch starrsinnig und mitunter pedantisch oder gefühlskalt.

    Im Normalfall ist er ruhig und eine angenehme Gesellschaft.

    Seine Wutausbrüche und gelegentlichen Trinkgelage passen normalerweise nicht zu ihm. Das bei vielen dann einen zwiespältigen Eindruck hinterlässt.

    Trauma

    Walter ist für den Tod eines Menschen verantwortlich. Er fühlt sich deshalb schuldig und hat Alpträume. Manchmal versucht er die Schuldgefühle mit Alkohol oder besonderer Aggressivität zu unterdrücken.

    Er sucht verzweifelt nach einer Möglichkeit, das Geschehene wieder gut zu machen.

    Geschichte

    Als Sohn des Waffenmeisters war es für ihn nicht schwer Karriere in der Garde zu machen. Zwar musste er die gleiche Ausbildung wie jeder andere durchlaufen, doch er kannte die Gepflogenheit von klein auf, wenn er seinen Vater bei dessen Arbeit begleitete.

    Walter arrangierte sich mit den neuen Machthabern und geriet dabei mit seinem Vater oft in Streit. Am Ende gab sein Vater das Amt auf und schied aus der Armee aus.

    Vor ein paar Jahren erhielten einige ausgesuchte Gardisten den Auftrag, sich zu einem Familiensitz zu begeben und die Anwesenden zu “überzeugen”, den neuen Rat zu unterstützen. Niemand würde sie erkennen. Bisher hatte es Walter immer vermeiden können, dass es Opfer bei seinen Einsätzen gab.

    Diesmal wurden sie offensichtlich erwartet. Der Hausherr und ein paar Wachen legten der Gruppe einen Hinterhalt. Es kam zu einer handfesten Auseinandersetzung, bei der unter anderem der Hausherr starb und dessen Sohn schwer verletzt wurde.

    Die kleine Tochter sah mit an, wie ihr Vater starb. Sie ist die Einzige, die entkommen konnte.

    Traumschwingen

    Super!

    Die ursprüngliche Idee auf storylike.com war, eine Geschichte, an der jeder mit einem eigenen Charakter schreiben kann. Hauptsache, das alle Mitwirkenden schnell zusammen finden und somit ein "Puzzle of Life" ergeben.

    Die Geschichte spielt in der fiktiven Stadt Sonnenfels. Vor einiger Zeit gab es einen Umsturz. Seitdem hat sich das Leben der Bewohner nicht zum Besten gewendet.

    Bisher gibt es drei Charaktere in der Geschichte. Rena ist ein Mädchen von acht bis zehn Jahren. Sie lebt mit dem 15jährigen Haddad und einigen anderen in einem ehemaligen Schutzhaus. Sie sind eine Gruppe von kleinen Dieben und Bettlern.

    Dann ist da noch Walter. Ein Unteroffizier der ehemals königlichen Garde. Er hatte in der Vergangenheit mit diesem Schutzhaus zu tun und kennt das Leben auf der Straße.

    Für Walter würde ich gern weiterschreiben, da ich ihn in das Abenteuer eingeführt habe.

    Rena und Haddad könnte ich mir gut als NPC vorstellen. Um diese Beiden könnte sich eine Geschichte entwickeln.

    Traumschwingen kann ich dir eine PN schicken? Ich habe ja schon etwas angefangen und ein paar Hintergrundideen entwickelt. Ich würde dir einen Link mit den Freigaben auf OneDrive schicken.

    Im allgemeinen können sich gern weitere "Schreiberlinge" anschließen.

    Hallo Traumschwingen,

    falls Rune nicht mag, hätte ich ein Projekt, das ich gern weiter machen würde.

    In einem anderen Forum hatte ich mich 2019 an einer Geschichte namens "Puzzle of Life" beteiligt. Leider ist das recht schnell eingeschlafen. Vor ein paar Wochen habe ich mir das bisher geschriebene kopiert und versucht eine eigene Geschichte daraus zu machen.

    Es ist also kein klassisches RPG, aber wenn du Interesse hasst, können wir gern damit weitermachen.

    Gruß spaetzuender

    Hallo Rune,

    ich hatte mich für längere Zeit aus dem Forum ausgeklinkt, um ein paar eigene Sachen fertig zu machen.

    Ich hätte durchaus Interesse an einem RPG mitzuschreiben.

    Ist das Interesse noch da?

    Gruß spaetzuender

    Hallo Stadtnymphe , hallo Charon

    ich habe jetzt mal das erste Kapitel überarbeitet. Dabei habe ich eure Hinweise einfließen lassen.

    Wichtig ist für mich ist auch, mich vom eigentlichen Zweck, nämlich den Hintergrund für das Spiel, zu trennen.

    Ich muss es jetzt nochmal querlesen und dann werde ich den Text hier reinstellen.

    Eine Übersicht habe ich nicht. Leider!

    Grundsätzlich die Frage zum Auftritt von Elli... Wie ist kommt das bei Euch an? Funktioniert das im Text oder verwirrt es zu sehr?

    Vom ersten Impuls her, fand ich es gar nicht so schlecht. Das Ende ist eventuell zu dick aufgetragen.

    Hallo Stadtnymphe

    danke, die Hinweise helfen sehr.

    Bis hierher hatte ich die Geschichte schon parallel geschrieben. Für den Rest muss ich jetzt ran. Das zieht sich gerade :gamer3:

    Dann will ich eure, deine und @Charon's, Kommentare gern noch einarbeiten.

    Ich hoffe, die nächsten Tage endlich mal weitermachen zu können.

    Ab hier sind dann echte Spoiler. Es erklärt aber etwas zu den Charakteren.


    Spoiler anzeigen

    Tja, meine Charaktere sind so eine Sache... Eventuell muss ich die wohl noch mal gänzlich überarbeiten. Eigentlich sind sie durch Freunde aus der RPG-Runde entstanden und werden hier verwendet.

    Lars ist für mich ein Typ, der nicht weiß, "wann Schluss mit lustig ist". Das ist einer, bei dem du dich zurückhalten musst, nicht auf ihn loszugehen, weil du nie weißt ob er dich gerade veralbern will.

    Elisabeth ist heimlich in Maria verliebt. Das hat später dann noch eine Bedeutung in der Geschichte. Deshalb ist sie tatsächlich weniger anfällig für den Bann. Im Grunde ist Elisabeth eine liebe und höfliche Person.

    Aber du hast recht. Deine Version gefällt mir besser und klingt glaubhafter.

    Leopold ist ein Charakter, den ich wohl im späteren Verlauf rausnehmen werde. Ein durch und durch rationaler Mensch, der die bloße Existenz dieses Dämons leugnet und deshalb auch gar keine Furcht empfindet.

    Maja und Eleonore, kurz Elli, sind bei der Party dabei und mit auf dem Rückweg.

    Was mit Maja passiert, kommt im folgenden Kapitel. Da bin ich gerade dran.

    Elli hatte ich vergessen. :dash: Deshalb der Kniff mit der Suche nach Maja und den Klamotten am Schluss.

    Ein "Schlagfeuerzeug" ist so ein "Mittelalterding". Es besteht aus einem Metallbügel, der an einen Schlagring erinnert, und einem Feuerstein. Damit werden dann Funken geschlagen, die in ein Zunderpäckchen, oft verkohlte Baumwolle, fallen.

    Was es damit auf sich hat, würde später kommen und kann ebenfalls eine größere Wendung für Lars bedeuten. Das hat dann auch wieder mit dem Feuer zu tun.

    Ich würde mich freuen, wenn du dabei bleiben würdest.

    Ein bisschen Zeit werde ich jetzt wohl brauchen, um all die Ratschläge einzuarbeiten. Gerade bei den Charakteren ist ja noch einiges aufzuarbeiten.

    Bei einem Workshop habe ich mal den Tipp bekommen, den Charakter handeln zu lassen, um ihn zu beschreiben. Das klang damals so einfach, ist aber beim Schreiben wesentlich schwieriger.

    Hallo Charon

    danke das du dran bleibst. Bisher hat nur "die beste Ehefrau von allen" querlesen müssen... ^^

    Das Feedback von dir und den anderen hilft schon kolossal.

    Spoiler anzeigen

    Ich fange mal am Schluss an.

    Der letzte Abschnitt bezog sich auf eine weitere Person, Elenore. Die hatte ich in dem ganzen Trubel des Kampfes vergessen und sie hat nach Maja gesucht. Beim nochmaligen lesen, ist es mir dann auch aufgefallen, das der Leser an der Stelle eher an Maria denkt. Richtig?

    Warum dreht der Dämon ab? Eine Feuerlanze hat ihn getroffen. Das mag er ganz und gar nicht und hat nicht mit solcher Gegenwehr gerechnet. Er ist in einer besonders dunklen Stelle verschwunden. Wie genau, würde ich etwas später folgen lassen.

    Auch das Schlagfeuerzeug wird noch eine Rolle spielen. Doch da möchte ich den Leser gern noch im Dunkel lassen. Selbst die Protagonisten wissen noch nicht alles von einander.

    Geblendet donnert das Monstrum gegen den gemauerten Pfeiler der Tür. Dieser Wucht hat der Pfeiler nicht viel entgegenzusetzen und krachend landet der Dämon in einem Haufen aus zerstörten Ziegeln.

    Kommt es so besser rüber?

    Das gibt Elisabeth genügend Zeit aufzuspringen und von dem einzigen Gedanken getrieben Maria zu warnen, hastet sie in Richtung Haus.

    An einigen Stellen möchte ich die Protagonisten etwas irrational reagieren lassen. Sie sind mit der Situation überfordert und haben das erste Mal mit dem Übernatürlichen zu tun.

    Plötzlich beginnt Hannas Herz zu rasen. Ihr wird schwarz vor Augen, die Knie sacken durch und Lars, der neben ihr geht, kann sie geraden eben auffangen. Der dunkle Vorhang hebt sich sie sieht den Rücken einer Teenagerin mit fast schwarzen Haaren vor sich.

    Hanna hängt in den Armen von Lars. In dem Fall gebe ich mal einen Spoiler... Sie hat eine Gabe Gefahren vorher zu spüren. Sie weiß nur nicht, wann es passiert. In dem Fall dauert die Vision nur eine knappe Sekunde oder auch 2, aber nicht länger.

    Ich habe schon gemerkt, das so viele Charaktere an einem zu händeln schwer ist.

    Wäre es aus deiner Sicht nachvollziehbarer, diese zu trennen oder Ihnen eigene "Kapitel" zu widmen, auch wenn sie am gleichen Ort sind?

    Danke für die Hilfe!

    So der nächste Teil.

    Ich habe versucht die eure Hinweise einzuarbeiten und hoffe es gefällt.

    Auf dem Nachhauseweg

    Die Sonne ist längst untergegangen und der zunehmende Mond taucht die Parklandschaft des Anwesens in kühles, fahles Licht, als sich die Gruppe von ihrer Freundin verabschiedet.

    Kaum beleuchtet schlängelt sich ein schmaler Weg aus festem Split, gesäumt von dichtem Bewuchs und alten Bäumen, vom Nebeneingang der Schneefeldschen Villa zurück zur Straße.

    Mit gedämpften Stimmen schmieden die jungen Leute Pläne für den nächsten Tag. Nur Elisabeth ist still und folgt den anderen, tief in ihren eigenen Gedanken versunken.

    Vor der letzten Biegung sind über das Grünzeug hinweg, schon die Lichter der Straße zu sehen, als ihnen eine Gestalt entgegenkommt. Den Konturen nach ist es eine elegant gekleidete Frau. Ein Hut, der mehr nach Ascot als auf einen dunklen Pfad gepasst hätte, schirmt auch das letzte Licht von ihrem Gesicht ab. Verwundert verlangsamen die Freunde ihre Schritte und bleiben stehen. Um ein Haar wäre Elisabeth in Maja hineingelaufen. Überrascht folgt sie den Blicken ihrer Begleiter. Maria hatte gar nichts von Besuch erwähnt? Wer sollte um diese Zeit den Nebeneingang des Anwesens nutzen?

    Plötzlich beginnt Hannas Herz zu rasen. Ihr wird schwarz vor Augen, die Knie sacken durch und Lars, der neben ihr geht, kann sie geraden eben auffangen. Der dunkle Vorhang hebt sich sie sieht den Rücken einer Teenagerin mit fast schwarzen Haaren vor sich. Bleiche Hände mit langen Fingern legen sich auf die Schulterblätter der Dunkelhaarigen. Sanft streicht eine Hand die Wirbelsäule hinauf zur Schädeldecke. Die andere wandert über das Dekolleté zum Herzen. Hanna spürt den Herzschlag des Mädchens, der sich beständig erhöht, in ihren Fingern und ein erregendes Kribbeln durchläuft ihren Körper. Begierde und Abneigung prallen aufeinander, lassen grelle Blitze vor ihren Augen explodieren. Sie zerstören die Illusion, die ihr so real vorkam. Mit einem Mal ist sie wieder klar und starrt in die leuchtenden Augen einer Person, die nun etwa anderthalb Meter vor ihr steht und den Mund zu einem raubtierhaften Lächeln verzieht. Eine Reihe weißer aber unnatürlich spitzer Zähne strahlen ihr entgegen.

    „Guten Abend die Damen und Herren. Wie geht es der lieben Maria?“ Die wohlklingende ruhige Stimme vertreibt alle Anspannung und zieht die sechs Freunde in ihren Bann. Wie gebannt starren sie die Frau an. Elisabeth ist die erste, die die Kontrolle über ihre Sinne wiedererlangt.

    „Gut! Aber entschuldigen sie bitte die Frage… wer sind sie? Und was wollen sie von Maria?“ Ihre Stimme zittert. „Sie werden niemanden antreffen. Maria und ihre Mutter gingen ins Haupthaus, bevor wir aufbrachen.“ Sie schiebt Maja sanft zur Seite, um nach vorn, der Frau entgegen zu treten. Maja beschleicht ein sehr ungutes Gefühl. Irgendetwas stimmt nicht. Es stimmt so ganz und gar nicht. Alles in ihr zieht sich zusammen. Ist die Frau gerade gewachsen?

    Lars und Hanna, die die kleine Gruppe anführten, werden ebenfalls von Elisabeth zur Seite gedrängt. Abrupt bleibt sie 2 Schritte vor der Angesprochenen stehen, als wäre sie gegen eine unsichtbare Wand gelaufen.

    „Kein Problem, ich werde sie schon erreichen.“ Mit einem plötzlichen Satz springt die Frau Elisabeth entgegen und stößt sie dabei in die Arme von Lars. Der Stoß trifft so unerwartet, dass sie beide zurück stolpern und auf dem Hosenboden landen.

    Hanna reagiert am schnellsten. Mit einigen schnellen Schritten setzt sie der Angreiferin nach und rammt ihr wie ein Footballspieler die Schulter in den unteren Rücken. Mit einem Zischen fährt das Wesen herum. Eine kalte Böe weht ihr den eleganten Hut vom Kopf. Rotglühende, geschlitzte Pupillen in einem langen spitzen Gesicht fixieren Hanna. Eine krallenbewehrte Klaue wischt haarscharf an ihrem Gesicht vorbei. Instinktiv lässt sie sich nach hinten fallen. In diesem Moment wird ihr bewusst, wozu dieses blöde Falltraining gut war. Mit wildem Blick will sich die Kreatur auf die am Boden liegende Hanna stürzen. Ein beherzter Tritt gegen die Stelle, an der bei einem Menschen das Knie ist, verhindert einen erfolgreichen Angriff, der für die junge Polizistin wohl nicht gut ausgegangen wäre.

    Herausfordernd stellt sich Lars zwischen den Dämon und Hanna.

    „Jetzt mal nicht so stürmisch junge Frau.“ Ein provozierendes Grinsen steht ihm im Gesicht. Irritiert von dieser Unverfrorenheit zögert das Monster für einen Moment. Das gibt Elisabeth genügend Zeit aufzuspringen und von dem einzigen Gedanken getrieben Maria zu warnen, hastet sie in Richtung Haus. Doch ist es nur ein kurzer Augenblick des Zauderns und das Scheusal wendet sich wieder um, um der fliehenden Elisabeth nachzusetzen.

    Panisch rüttelt diese an der eisernen Gartentür. Schon weht ihr heißer Atem ins Genick als das Tor mit einem lauten Quietschen aufschwingt und sie nach vorn stolpert. Gerade eben noch kann sie sich mit den Händen abfangen, ohne bäuchlings im Dreck zu landen. Etwas zischt über sie hinweg und hinterlässt ein paar Meter vor ihr einen hässlichen Fleck verdorrten, braunen Grases und ein übler Gestank weht von der Stelle zu ihr herüber. Die junge Frau findet ihr Gleichgewicht wieder und rennt, ohne sich umzusehen, ihrer Freundin Maria entgegen. Aufgeschreckt vom Lärm, war diese nach draußen gelaufen und starrt nun mit weit aufgerissenen Augen auf die Szene, die sich einige Meter vor ihr abspielt.

    Leopold steht die ganze Zeit ungläubig und fasziniert zugleich neben dem Weg. Gerade als dieses Monstrum sich umdreht, um Elisabeth an der Flucht zu hindern, drückt er ab. Ein grelles weißes Licht blitzt auf, als er versucht ein Foto dieser Ausgeburt zu machen. Geblendet donnert es gegen den gemauerten Pfeiler der Tür. Dieser Wucht hat der nicht viel entgegenzusetzen und krachend landet der Dämon in einem Haufen aus zerstörten Ziegeln. Ein Schrei, der den Freunden das Blut in den Adern gefrieren lässt, durchdringt die Nacht. Wütend springt das Wesen auf, um sich seinem eigentlichen Ziel erneut zu zuwenden.

    Hanna, inzwischen wieder auf den Beinen, sprintet dem Alptraum nach, als etwas heißes an ihr vorbeizischt und ein Flammenstrahl fährt der Bestie in den Rücken. Wieder schreit das Monster auf, diesmal vor Schmerz. Es wendet sich um und springt mit übernatürlicher Geschwindigkeit auf Lars, Leopold und Hanna zu. Nur noch die hasserfüllten, glühenden Augen leuchten ihnen übergroß entgegen, als sie eine heftige Druckwelle hart zu Boden schleudert.

    Etwas benommen rappeln sich Leopold, Lars und Hanna auf. Lars umklammert noch immer das Eisen seines Schlagfeuerzeugs. Ein Feuerstein baumelt an einem Lederband um seinen Hals. Wankend und mit weichen Knien gehen sie zu Maria und Elisabeth, die schreckensbleich und wie gelähmt auf eine besonders düstere Stelle in der Nähe des Tores starren.

    „Was…was war das?“ fragt Maria tonlos. Hanna zuckt zitternd mit den Schultern und schüttelt den Kopf. „Können wir reingehen?“ Ihre Stimme ist rau und kratzig.

    „Moment mal. Wo sind denn Elli und Maja geblieben?“ Leopold hält Hannas Arm fest.

    Maria zeigt stumm zum Tor. Eleonore! Ängstlich sieht sie sich nach allen Seiten um, ein Bündel an die Brust gepresst, als wäre es ein besonders wertvoller Schatz. Die letzten Meter sind ein Sprint zu ihren Freunden vor dem Haus, in Sicherheit. Ihr Atem geht schnell und flach, das Gesicht ist schmutzig, die Hände von Dornen zerkratzt. Zögerliche streckt sie den anderen das Bündel entgegen, das eben noch so schützend vor ihren Körper gehalten hatte. Es sind Majas Kleider. „Maja…ihre Kleider...“ Standhaft kämpft sie gegen die Sorge, die ihr fast die Stimme raubt. Maria nimmt Elli in den Arm und führt sie behutsam ins Haus.

    Hallo Kiddel Fee

    diesmal habe ich einen kurzen Moment gebraucht und nochmal zurückgeblättert, ob ich auch nichts verpasst habe.

    Eben noch bei Tyras und jetzt wieder bei Astra und den anderen. Doch mit dem Satz "Sie werden erwartet." kommt wohl der Bogen...

    Der Schluss lässt mich schon auf den nächsten Teil warten. Ist es ein Fiebertraum oder ist Nate tatsächlich zurück?

    Bin schon gespannt...

    Hallo Stadtnymphe

    danke für's Feedback. Ich muss mich mehr auf die eigentlich Geschichte konzentrieren. Die ersten Sachen waren noch zuviel Rollenspiel. Ich gelobe Besserung. :)

    Dein erstes Beispiel mit "...erkundigt sich bedrückt..." wäre so meine Absicht gewesen. So liest es sich auch viel besser.

    Ich überarbeite gerade das nächste Kapitel und lasse das gleich mit einfließen. Da gibt es dann auch die erste Action. ^^

    Die Wiedersehensparty

    "Da seid ihr ja endlich!" freundstrahlend rennt die bildschöne junge Frau auf die Gruppe zu, ihr schwarzer Zopf fliegt hin und her. Sie umarmt jeden überschwänglich. Überfordert von diesem Gefühlsausbruch weicht Maja zwei Schritte zurück. Elisabeths Umarmung fällt nicht weniger freundschaftlich, aber zurückhaltender aus. Enttäuscht sieht sie, wie Lars den engen Kontakt in vollen Zügen genießt. Sie sucht den Augenkontakt zu ihrer heimlichen Liebe. Sind ihre Augen heller geworden? Aber nur für einen kurzen Moment. Vermutlich war es nur das Licht.

    Maria hängt sich bei Elli und Hanna ein und sie gehen gemeinsam zum Haus, wo auf dem Rasen davor schon ein schönes Picknick vorbereitet ist.

    Lars steht noch immer verträumt da und schaut den drei Mädels hinterher. Leise pfeift er durch die Zähne und sieht auf die nackten, leicht gebräunten Beine und den wohlgeformten Hintern in den engen Shorts von Maria. "Pass auf, das dir die Augen nicht aus dem Kopf fallen." zischt ihm Elisabeth zu, als sie an ihm vorbei stapft. Leopold folgt ihr kopfschüttelnd. "Ich guck doch nur..." erwidert er schulterzuckend und folgt den anderen in leichtem Trab.

    Es herrscht eine ausgelassene Stimmung mit viel Gelächter. Jeder gibt die besten Anekdoten des letzten Jahres zum Besten. Besonders spannend sind natürlich die Erlebnisse der drei Gereisten.

    Annekatrin, Marias Mutter, steht seit ein paar Minuten dabei und hört schmunzelnd den jungen Leuten zu. Als jemand eine Anekdote aus der gemeinsamen Schulzeit zum Besten gibt, sieht sie ihre Tochter amüsiert an. "So, so... mein liebes, schüchternes Töchterlein kann auch anders". "Mama..." Sie läuft puterrot an. Alle einschließlich Annekatrin lachen. Plötzlich gefrieren ihre eben noch so fröhlichen Züge. Die anderen folgen ihrem Blick in Richtung Villa.

    Eine Frau in einem hellen, körperbetonten Kleid schreitet, besser gesagt schwebt, zu ihnen hinüber. Sie wird von zwei sehr attraktiven Frauen und einem nicht weniger anziehenden Mann begleitet. Doch sie verblassen gegen diesen Engel. Das blonde Haar fließt wie flüssige Gold auf ihre nackten Schultern. Jede Bewegung ist anmutig. 'Ich würde mir die Beine brechen' denkt sich Hanna als sie auf die hohen Schuhe mit den dünnen Absätzen sieht. Doch diese Person bewegt sich darin als würde sie mit bequemen Sneakers über den feinen Rasen laufen.

    "Eure Majestät gibt sich die Ehre" presst Marias Mutter zähneknirschend hervor. Alle starren ehrfurchtsvoll diesem unerwarteten Besuch entgegen. Freudestrahlend läuft Maria ihrer Schwester entgegen. "Katarina, ich wusste gar nicht das du zu Hause bist". "Hallo Schneewittchen" Maria wird schon wieder rot. "Du sollst mich doch nicht so nennen. Vor allem nicht vor den anderen". Katarina lacht hell auf und es klingt den anderen wie Musik in den Ohren. Sie sieht Annekatrin an, die ihr höflich aber ohne besondere Regung zunickt. Ein Schatten huscht über die engelsgleichen Züge. Dann wendet sie sich wieder ihrer jüngeren Schwester zu. "Ich dachte du würdest uns heute Abend vielleicht ins Red Velvet begleiten wollen. Ich wusste ja nicht das du Besuch hast." Sie sieht Lars mit einem zuckersüßen Lächeln an. "Vor allem so hübschen." Sie tritt auf ihn zu, schaut ihm tief in die Augen und streicht zart über seine Wange. Der männliche Begleiter Katarinas wirft ihm einen giftigen Blick zu, den er jedoch gar nicht wahrnimmt, als er sich in ihren tiefen smaragdgrünen Augen verliert. Katarinas rotglänzende Lippen öffnen sich und sie neigt sich ein wenig zu Lars hinüber. Der ist wie hypnotisiert. Selbst wenn die Welt jetzt untergehen würde, müsste sie es ohne ihn tun. Für ihn zählt nur noch dieser Augenblick. "Katarina!" Annekatrins sanfter Ruf dringt als grobes Gekreisch zu ihm und zerreißt den wohligen Schleier. "Lass ihn, er ist doch viel zu jung für dich." Die junge Frau richtet sich auf und lacht laut. Mit einem sinnlich bösen Grinsen lässt sie den völlig verdatterten Lars stehen und geht zurück zur Villa.

    In Hannas Bauch breitet sich ein seltsam flaues Gefühl aus. Ihre Nackenhaare stellen sich auf. Etwas zieht sie zum Eingang des kleinen Vorgartens. Lässig ans Tor gelehnt steht dort ein gutaussehender Mann in mittleren Jahren. Er hat etwas Animalisches und Dominates an sich, ein Alphamännchen. Laut kichernd kommt Maria zu ihr. Als sie den Mann erblickt, erstirbt das Lachen in ihrer Kehle. „Hallo Vater!“ sagt sie in nüchternem Tonfall. „Wolltest du mit Mama reden?“ Sie sieht ihn mit unterwürfigem Blick an, was Hanna nicht entgeht. Durch die plötzliche Stille aufmerksam geworden, kommen nun auch die anderen zu ihnen.

    "Oh, hallo Karl." Annekatrin blickt ihn mit kaltem Lächeln an. "Maria, gehst du mit deinen Freunden wieder nach hinten? Dein Vater möchte bestimmt etwas mit mir besprechen.“ Maja sieht Karl gebannt an. Lars und Leopold stehen mit eingezogen Schulter und gesenkten Köpfen da. Etwas mahnt Hanna zur Flucht, aber ein anderer Teil von ihr wird von seiner Ausstrahlung förmlich aufgesogen. Elisabeth ist die einzige der er keinerlei Beachtung schenkt. „Nun geht schon.“ Der plötzlich scharfe Ton Annekatrins reist sie aus ihrer Trance. „Aber Annekatrin, kein Grund so barsch zu werden. Auch ich freue mich Marias Freunde kennenzulernen.“ Ein feines, überlegenes Lächeln umspielt die Mundwinkel. Maria fasst Hannas Arm. „Kommt, Mutter hat Recht, wir sollten sie nicht weiter stören. Einen schönen Abend, Vater.“ Sie zieht Hanna und die noch völlig paralysierte Maja mit sich zum Haus.

    Dort fällt die Anspannung von allen ab. Zurück bleibt ein unerklärliches Gefühl der Leere. Als Marias Mutter ihnen wenige Minuten später ins Haus folgt, sieht Maria sie fragend an. "Was war den los? Vater wollte doch nur nach uns sehen." "Karl kann auf andere manchmal etwas einschüchternd wirken." Sie sieht ihre Tochter an und versucht sich leidlich an einem Lächeln. "Das weißt du doch." Maria nickt. "Ja, da hast du recht." Ihr Blick verliert sich und sie kaut unbewusst auf ihrer Unterlippe. So was war für sie völlig untypisch. Maria atmet tief ein. "Hm, heute war er wirklich seltsam…Warum war er hier? Wollte er irgendetwas mit dir besprechen oder so?" Alle Farbe weicht aus Annekatrins Gesicht. Sich nickt stumm. Erschreckt blickt Maria ihre Mutter an. "Was ist denn plötzlich?" Annekatrin seufzt tief. "Ich erkläre es dir später." Mit wankendem Schritt verlässt sie das Zimmer. Kurz darauf fällt die Tür leise ins Schloss.

    Es herrscht minutenlang betretenes Schweigen. Hanna ist die erste, die sich aus der Starre löst. "Ich denke, wir sollten uns mal auf den Heimweg machen. Es ist ja auch schon spät." Maria lässt traurig den Kopf hängen. "Wollt ihr wirklich schon gehen? Wir haben uns doch so lange nicht gesehen." "Ja, leider. Es war ein langer Tag. Wir können uns doch morgen wieder treffen." Sie verabschieden sich nacheinander. Nur Elisabeth hält ihre Freundin noch im Arm, als die anderen schon zur Tür hinaus sind. Noch einmal dreht sich Hanna um. Weint Maria etwa?