Beiträge von Rewa

    Teil 1 - und nach meiner Meinung der beste Teil - der Kultur Reihe von Ian Banks. Bedenke Phlebas. Unglaublich, wie zerlesen das Buch schon ist! Habe ich 1990 von einer Freundin zum Geburtstag geschenkt bekommen.

    Im Schnitt hat Banks alle 2,8 Jahre einen weiteren Teil herausgebracht. Gelesen habe ich sie alle. Teil 5 und 8 haben sich irgendwie selbstständig gemacht und sind verschwunden.

    Gerade habe ich überlegt, wie oft ich Bedenke Phlebas wohl schon gelesen habe. Schätzungsweise so alle zwei Jahre wieder. Das wären dann so um die fünfzehn mal. Aber auch jetzt fallen mir wieder Einzelheiten auf, die mir (nicht mehr?) bewusst waren. Es ist eine Komposition, vom ersten bis zum letzten Wort perfekt geschrieben.

    In vielen Mythen und Sagen wird die Totenwelt als ein Ort beschrieben, den zu erreichen die Hugr (ein etwas umfassenderer Begriff als "Seele") einen Fluss überqueren müssen. In der Nordischen Mythologie werden drei Quellen beschrieben, die an Yggdrasils Wurzeln liegen: Die Urquelle Hvergelmir, der Urdbrunnen und Mimirs Brunnen. Ob die Hugr Verstorbener nun nach Hel, Walhall oder Folkwang kommen, in jedem Fall müssen sie einen der aus diesen Quellen entspringenden Flüsse durchqueren. Dabei werden die Erinnerungen, Wünsche, Hoffnungen der Hugr von den Flüssen mitgenommen und durch den Kreislauf des Wassers gelangen sie in die Quelle Hvergelmir.

    In der Forschung wird überwiegend die Ansicht vertreten, dass Hvergelmir, Mimirs Brunnen und der Urdbrunnen verschiedene Beschreibungen einer Quelle sind. Die Bezeichnung für alle drei Brunnen ist "Schicksalsbrunnen" und auf ihm schwimmen zwei Schwäne, die Ahnen aller Schwäne. Mit ihrem Gesang reinigen sie das Wasser, halten damit den Weltenbaum Yggdrasil am Leben und Ragnarök fern.

    Higuran Warja (Zwei weiße Schwäne)

    Zwei weiße Schwäne singen schon im Morgenrot

    Lieder vom Leben, von Liebe aber auch vom Tod

    Unter der Wurzel die Quelle allen Lebens entspringt

    Nur dieser Ort macht, dass auch ein Schwan die Lieder singt

    Zwei weiße Schwäne singen wenn der Tag sich neigt

    Lieder von Kämpfen, wo Heldenmut und Größe sich zeigt

    Im Schicksalsbrunnen sammeln sich auch Schmerz und Leid

    Durch ihre Lieder wird davon das Wasser befreit

    Zwei weiße Schwäne singen in des Mondes Licht

    Lieder von Freiheit, von Hoffnung und von Zuversicht

    Ehre den Nornen und den Göttern Dank gesagt

    Für ihren Zauber den sie uns geben ungefragt

    Refrain:

    Jeder Schwan singt nur einmal

    Wo bleiben all die Lieder

    Wie groß ist ihre Zahl

    Wenn er geht, trägt er sie fort

    Die Quelle ist der Lieder heilig Ort

    (Nach der Melodie von Faun: Federkleid)

    Ganz herzlichen Dank Sensenbach für die viele Mühe und Arbeit, die du dir mit diesem Schreibkurs gemacht hast! Mir hat es nicht nur Spaß gemacht, ich habe auch eine Menge an Infos mitnehmen können. Wenn du den Kurs etwas ausbaust, kannst du damit problemlos als Dozent an eine Volkshochschule gehen.

    Der Legende nach sind es die Drachen von Muspellsheim, die die Voraussetzung für Leben auf allen Welten erschaffen haben. Hatten die Götter eine Welt erschaffen, so brachten sie ein paar der Drachen dorthin und warteten einfach ab. Die Lebensenergie, die von den Drachen verteilt wurde, machte aus den groben Steinklumpen eine Welt mit Pflanzen und Tieren. Irgendwann dachte ich dann mal, dass man den Drachen ein Loblied singen sollte.

    Und da ich "Without You" von Harry Nilsson total mag, habe ich es nach der Melodie geschrieben.

    Seit dem Anbeginn der Zeiten

    Schicksal lenken, Schicksal leiten

    Hoch am Himmel, weiter als das Auge reicht

    Zieht seine Kreise, fast als wär er federleicht

    Drachenflug

    Über Wälder, über Höhen

    Seit Äonen nicht gesehen

    Lebenspendend, voller Weisheit, stark und gut

    Auf Wunsch der Götter, keiner diese Last je trug

    Drachenflug

    Wachend über alles Leben

    Niemals nehmen, immer geben

    Bringt den Regen, schützt die Ernte, bannt die Flut

    So voller Leben, voller Liebe, voller Mut

    Drachenflug

    In den Märchen und den Sagen

    Hat er manche Schmach zu tragen

    Doch er weiß warum er's tut und was er kann

    Das neue Leben fängt stets mit den Drachen an

    Drachenflug

    Refrain:

    So fern der Heimat tut er seine Pflicht

    Der Mensch, er kennt und dankt ihm nicht

    Doch wie kann es jemals sein genug

    Und nie endet der Drachenflug

    Moin Tarani

    Als jemand, der einen Haufen Anwälte und Richter (bis hin zum Verfassungsgericht in Berlin) in seiner Familie hat, kann ich nur bestätigen, dass das Tagebuch durchaus realistisch geschrieben ist - in Bezug auf die Fernseh-Gerichtsshows. Aber darum geht es hier ja auch und dabei liegt die Betonung auf "shows". Wenn manche Mandanten wüssten, was ihre Verteidiger so denken - und wie wenig sie über ihre Mandanten und deren Probleme nachdenken - würden sie das kalte Grausen bekommen.

    Realistisch ist:

    "Der Typ ist sowas von schuldig, der fährt mit Sicherheit für 3 Jahre ein."

    "Ich weiß, ich mache hier nur meinen Job."

    Die Sache mit dem "Überraschungszeugen" wurde ja bereits angesprochen. Passiert bei Frau Salesch, Herrn Holt und Co. immer wieder mal. Aber auch in vielen Romanen und Filmen. Es MUSS nicht immer mit der Realität übereinstimmen. Schon gar nicht in einer Parodie. Es geht einzig um den dramatischen Effekt.

    Ja, das Ende war durchaus vorhersehbar

    Na und? Das tut der Sache keinen Abbruch! Es hat viel Spaß gemacht, diesen Beitrag zu lesen!

    Du glaubst es nur? Dann stelle dir mal folgende Situation vor:

    Immer wenn du in Zukunft mit Zitat postest, schreibe ich dahinter: "Vorsicht, überprüft das Zitat, Der Wanderer ist dafür bekannt, Zitate zu verändern".

    Nein, mache ich natürlich nicht.

    Wenn man jedoch ein Zitat verändert und die Änderung nicht deutlich als solche kennzeichnet, ist das für mich auf dem gleichen Level, wie eine Lüge. Es ist einfach eine Frage des Vertrauens und des respektvollen Umgangs miteinander.

    Und unter der Annahme, dass das jetzt wirklich klar ist, ist das Thema für mich abgeschlossen.

    Moin Tariq

    Hier kann ich dir nur eingeschränkt zustimmen. Bei einem festen Kehrreim nicke ich deine Aussage ab. Aber es gibt auch flüssige Kehrreime, also solche, die nach (je)der Strophe eine leichte Abänderung aufweisen. Und die gehören unbedingt nach jede Strophe.

    Es ist ein fester Kehrreim, der allerdings nur nach den Strophen 1 bis 3 folgt. Nun kann man den nach der 1. Strophe einfügen oder nach den Strophen 1 bis 3 oder nach der dritten Strophe. Ich habe mich für die letzte Variante entschieden, um damit zusätzlich deutlich zu machen, dass er nach der letzten Strophe NICHT folgt.

    Hier war ich beim Lesen tatsächlich der Meinung ,dass es sich um das personifizierte Dunkel handelt. Eben "das Dunkle", das - verständlicherweise für mich - kein Herz hat.

    Dazu passte für mich auch die letzte Zeile des Kehrreims, in der du mich darauf aufmerksam machst, dass "das Dunkle" sehr wohl ein Herz hat, wenn auch ein heimliches.

    Nö, das ist nicht die letzte Zeile des Kehrreimes, sondern die letzte Zeile der vierten Strophe. Und das sagt mir jetzt, dass es wohl doch keine so gute Idee war, den Kehrreim zwischen der 3. und der 4. Strophe einzufügen.

    Und hier hast du mir mit "der Dunkelheit" gezeigt, dass "das Dunkle" leider keine Personifikation, sondern einfach nur schlichte Dunkelheit ist. Schade. Mystischer Touch ade für mich. Mir hat die Idee gefallen, dass da unten außer den Alben (jepp, ich hab drauf geachtet) noch jemand ist.

    Das ist der Grund, warum der Kehrreim nach der 4. Strophe NICHT folgt, denn in ihm geht es tatsächlich um die schlichte Dunkelheit. Im Kehrreim stelle ich die Verbindung von Gier und kalter, herzloser Dunkelheit her. Die 4. Strophe soll dann bewusst machen, dass die Gefühle von Trauer und Schmerz, aber auch Gemeinsamkeit etwas wecken. Nämlich die personifizierte Dunkelheit, die mitfühlend ist und weint. Ist mir wohl nicht so gut gelungen.

    Ich denke, Rewa meint hier, dass man die Zitatfunktion nicht verwenden sollte, wenn man vorhat, das betreffende Zitat zu verändern.

    Exakt!

    Moin Der Wanderer

    Muß ich mir das nach jeder Strophe eingefügt denken?

    Nein, musst du nicht. Gehört dort zwar tatsächlich hin (Strophe 1 bis 3) und deshalb auch die Zeile "Refrain 1-3", aber müssen musst du nicht. Ist auch nicht üblich, den Refrain bei einem Songtext nach jeder Strophe einzufügen.

    Ob Dunkel- oder Schwarzelben ist mir eigentlich nicht wichtig.

    Mir schon. Besonders, da es sich nicht um Elben handelt.

    Die Beschreibung im Refrain gilt aber all denen, die sich als "Dunkel"elben im Bergwerk abrackern.

    Nö, sind immer noch Alben. Und die letzte Zeile des Refrain hast du leider übersehen. (Okay, das ist jetzt doch ein Argument dafür, den Refrain dreimal zu schreiben.) Diese letzte Zeile des Refrain wird in der letzten Zeile der vierten Strophe widerlegt. Daher "Und verborgen in der Tiefe weint des Dunklen heimlich Herz".

    Ich möchte aber noch etwas loswerden: Die Zitatfunktion nutzen und dann ein - wie man eigentlich erwarten sollte - wörtliches Zitat zu verändern, ist unverschämt und respektlos.

    Zu den neun Welten des nordischen Universums gehört auch Schwarzalbenheim. Die Bewohner werden - Überraschung! - Schwarzalben oder Zwerge genannt. Nun muss ich dazu sagen, dass "Zwerge" hier nicht die gleiche Bedeutung hat, wie auf Midgard, der Erde. Die Schwarzalben sind im Durchschnitt etwas kleiner, als die Menschen der Erde.

    Eine Neuzeitliche Erfindung ist die Bezeichnung Dunkelalben. Hat rein gar nix mit den Schwarzalben zu tun. Und dennoch verwende ich die Bezeichnung Dunkelalben in dem Songtext "Herz des Dunklen". Passt einfach besser. Was soll's, ich hake das unter "künstlerische Freiheit" ab.

    Tief im Berg nach Erz und Kohle, Kupfer, Gold und Edelstein

    Graben sie sich immer weiter, keiner kämpft für sich allein

    Schlag auf Schlag mit schwerem Hammer treiben sie das Eisen an

    Starke Arme, harte Fäuste, jeder steht hier seinen Mann

    Nahrung für die Schmiedefeuer, Stahl für Waffen und den Pflug

    Wie viel immer sie auch schürfen, ihnen ist es nie genug

    Gold und Silber, Edelsteine wird zum Schmuck der Frauen Zier

    Wenn die Schatzkammern auch bersten, grenzenlos ist ihre Gier

    Donnergrollen, schlagend Wetter, wenn der Drache sich erhebt

    Stempel bersten, Firste brechen, ringsherum die Erde bebt

    Alle werfen sich zu Boden, viel zu tief im Berg sie sind

    Keiner kann den andern hören und der Staub, der macht sie blind

    Refrain 1-3

    Zwerge werden sie genannt

    Als Dunkelalben auch bekannt

    Es treibt die Gier sie nach dem Erz

    Die Dunkelheit, die hat kein Herz

    Als sie zögernd sich erheben wird die Seele ihnen schwer

    Denn der Häuer an der Spitze, meldet sich nun nimmermehr

    Eng im Kreis sie steh'n zusammen, jeder fühlt den gleichen Schmerz

    Und verborgen in der Tiefe weint des Dunklen heimlich Herz

    In der Edda werden auch die Tore Walhallas beschrieben. Über dem westlichen Tor soll ein Wolf hängen, über dem ein Adler schwebt. Das sind die Tiere, die Odin zur Ragnarök, dem letzten Kampf, zur Seite stehen. Dieses Motiv habe ich in der "Thoraner-Saga" verwendet.

    Regungslos, fast wie ein Schatten,

    schwebt er über Meer und Land.

    Scharfe Augen, starke Krallen;

    eisern Wille ist bekannt.

    Niemals wird er sich ergeben,

    gegen jeden Feind er ficht.

    Überm Sturm, so nah am Himmel,

    schreit er Siegeszuversicht.

    Sein Geheul klingt aus der Ferne,

    ist er nah hörst du ihn nicht.

    Hohe Berge, freie Steppe,

    ist der Wald auch noch so dicht.

    Hunderte von Meilen läuft er,

    sieht den Feind stets vor sich stehn.

    Um das Rudel zu beschützen

    wird er auch zu Odin gehn.

    Wolf und Adler sind die Beiden,

    die in Kriegers Seele leben.

    Seh'n den Feind sie in der Ferne,

    lassen sie die Welt erbeben.

    Doch im Heim bei Weib und Kindern

    tut er seine Tagespflicht.

    Frieden ist das Ziel des Lebens.

    Krieger sein heißt: Kämpfe nicht!

    Die-Thoraner-Saga-Wolf-und-Adler.jpg

    Tarani

    Ich bin nicht der Fachmann, der dir Aufbau, Takt und Form eines Gedichtes im Detail auseinanderklamüsern kann. Was ich mache, geht rein nach Bauchgefühl. Und was das betrifft, ist der Rhythmus der einzelnen Strophen nicht gleich. Wenn innerhalb einer Strophe der Rhythmus gestört wird, dann harmoniert das Ganze nicht mehr miteinander.

    Beispiel 1. Strophe. Da fällt die dritte Zeile aus dem Rhythmus.

    Die globale Erderwärmung

    ließ selbst die Antarktis tauen.

    Immer dünner wurden Schnee und Eis

    und eines Tags im Morgengrauen

    nahm das Schicksal seinen Lauf

    und Horst das Mammut taute auf.

    Wenn ich das wie folgt ändere, dann passt es:

    Die globale Erderwärmung

    ließ selbst die Antarktis tauen.

    Immer dünner schmolz das Eis

    und eines Tags im Morgengrauen

    nahm das Schicksal seinen Lauf

    und Horst das Mammut taute auf.

    Kann allerdings auch sein, dass das jetzt völliger Blödsinn ist.

    Ja, nordische Mythologie ist nun mal mein Thema, also handeln auch meine Gedichte davon.

    Für mein aktuelles Projekt "Die Frau des Kelten" vorgesehen, ist das Lied von Alrún, der Herrin von Kermjan.


    Vom Kreuzweg bei den Eichen hinab ins fremde Land

    Da hab ich sie gesehen, Alrún ward sie genannt

    Die Haut wie Milch und Honig, die Lippen rot wie Blut

    Die Augen klar und golden, das Haar wie Flammenglut

    Ich schwor ihr ew'ge Liebe bis sie mich hat erhört

    Doch dann zog ich von dannen, ihr Fleh'n blieb ungehört

    In unbekannte Welten zog mich das Fernweh hin

    Doch konnte mich nichts halten es fehlte jetzt der Sinn

    Alrún du holde Schöne, was hab ich mir gedacht

    Wie konnt' ich dich verlassen nach dieser einen Nacht

    Mein Leben dir zu weihen, es fehlte mir der Mut

    Ich hab dein Herz gebrochen wie nur ein Schuft es tut

    Jetzt wird mich nichts bewahren vor Freyjas Zorn und Wut

    Der sich ergießt auf jeden, der derart Dummes tut

    Drum hör, was ich dir sage und sieh, was ich dir zeig

    Es gibt nur eine Liebe sei stets für sie bereit

    Refrain:

    Könnt ich noch einmal lieben, die Maid so zart und rein

    Dann würd ich gerne gehen, in Odins Reich hinein

    Zu kämpfen in Walhalla, zu fallen Tag für Tag

    Und wieder auferstehen und alles ohne Klag