Beiträge von Jennagon

    Ich versuche meine Charaktere aus diesen Kategorien zu mischen, wobei ich rückblickend auch sagen muss, dass ich den demographischen Wandel nicht korrekt berücksichtige. Wenn ich das allerdings tun würde, müsste ich dann nicht bei Fantasy die im Mittelalter spielt tatsächlich mehr junge Charaktere haben? Und dort dürften sie auch früher im Kampf geübt sein, als wenn man auf Urban Fantasy schaut, die sich mehr unseren heutigen Verhältnisen angleichen müsste. Also ist meine Antwort auf die Frage "Was zieht ihr vor?" ein klares "Kommt darauf an" ;)

    Es ist eigentlich immer ein "Kommt drauf an." Wenn ich einen recht erwachsenen 20 Jährigen im Urban haben möchte, könnte er sich immer für seine kleine Schwester "mindestens 10 Jahre Unterschied" interessiert haben. Mein Ältester ist auch ganz anders als manche Nachbarkinder ohne kleine Geschwister. Es kommt eben drauf an, wie man das Leben seiner Chars gestaltet. Aber das Alter steht bei mir recht früh fest, da ich eben am Alter besser den Werdegang festmachen kann. Meine Chars stehen, bevor ich anfange zu schreiben. :rofl:

    Gestern Abend!

    Filmtitel: DOG SOLDIERS

    Nachdem alle Kids im Bett waren, wollten Robin und ich noch einen Horrorstreifen schauen. Nach langer Sucher entschieden wir uns für Dog Soldiers, da Robin die verwendete Maske im Film oldschool fand - und das ist ja nicht immer schlecht. Oftmals besser als vergeigte Comupteranimation. Ich gab mich einverstanden, da die Bewertungen auch ok aussahen. Immerhin 4/5 Sternen.

    Vorsicht Spoiler!

    Der Film begann sehr klassisch mit einem Pärchen im Wald, das iwas zu feiern hatte - man erfährt aber nicht genau, was sie feiern. :beer:Sie sagt nur etwas davon, dass zu einem Ritter - es spielt in Großbritannien/Schottland - ein passendes Schwert fehlt. Wichtig ist, dass die Frau ihrem Freund einen SILBERNEN BRIEFFÖFFFNER schenkt, der etwas an ein Schwert erinnert. Dann kuscheln sie im Zelt, und es passiert, was passieren muss. Langsam, gaaaanz langsam, öffnet sich der Reißverschluss des Zeltes, dann greift ein Ungetüm an, Blut spritzt ... aber tatsächlich wurde kaum geschrien, das wirkte etwas seltsam. Nicht so seltsam, wie ein Monster, dass sich die Mühe macht, mit seinen großen Pranken einen dagegen filigran wirkenden Reißverschluss zu benutzen, aber okaaay :hmm:, und dann wechselte die Szene.

    Neue Szene: Ein Mann kämpft gegen ein paar Leute :aikido:, und die Choreo erinnerte mich stark an meine früheren Disco-Fox-Stunden. Hölzern, ungelenk, man sah förmlich die einstudierte Schrittfolge, und dann warf der Kerl noch mit einer Taschenlampe nach einem Widersacher, die diesen am Oberkörper traf. Keine Ahnung, was das für eine Taschenlampe war, aber sie beförderte den Getroffenen rücklings - im hohen BOGEN - auf den Boden. Zum Schluss stellte sich heraus, dass das eine Aufnahmeprüfung für eine Spezialeinheit war, an welcher Soldat Cooper teilgenommen - und zunächst bestanden hatte. Zum Schluss der Prüfung sollte er einen Hund erschießen, was Cooper nicht wollte und dann doch noch durchfiel.

    Wieder neue Szene: Eine Einheit wird im schottischen Wald ausgesetzt :crazypilot: und sollte laut Übung eine andere Einheit überwältigen bzw. ein gewisses Ziel erreichen. Die gesamte Einheit ist so blass gezeichnet, dass man sich die Kerle gar nicht merken mag. Es sind so die typischen vulgären Soldatentypen :pump: dabei, der gutmütige Cooper ebenfalls :angel: (den kennen wir schon aus dem vorherigen Teil), ein heroischer Sergeant/ die Vaterfigur. Also, diese Soldaten wandern dann durch den Wald, unterhalten sich über regionale Gruselmärchen (tote Camper *hust*), der Sergeant erzählt von seinen Kriegserlebnissen, um die Jugend zu unterweisen, eine tote Kuh fliegt ihnen vor die Füße :doofy: ... Ja, eine tote aufgeschlitzte Kuh. Mein Vorschlag an dieser Stelle war, da sie genau neben der Feuerstelle lag, ein paar Steaks zu braten, aber nobe ... Dabei werden sie von einem Kerl beobachtet, der ganz genau zu wissen scheint, was in diesem Wald vor sich geht, aber in einer kurzen Sequenz dann angegriffen wird. :xeno: Wie unerwartet ... Man findet es aber nicht schade, weil man gleich erkennt, dass das der Kerl ist, der Cooper zwingen wollte, den Hund zu erschießen, und es dann selbst tat. Man ahnt aber, dass es das noch nicht war mit dem. Dazu war die Szene zu schnell weg.

    Irgendwann erreichen die Soldaten dann ihr Ziel und stehen in einem Mischmasch aus Gedärmen, Blut und anderen Sachen, die schnell darauf schließen lassen, dass die Monster - es sind Werwölfe - die Einheit ausgelöscht haben. :metal:Ein Soldat hebt angewidert seinen Stiefel, weil er in einer Lache voller Gedärme steht ... Ey MANN, das sieht man, BEVOR man da bereitwillig reinhüpft wie ein Kind in eine Pfütze. Aber ab diesem Zeitpunkt sah ich die Logikkurve bereits stark nach unten schwinden. Als die Soldaten ihren Stützpunkt anfunken wollten, funktionierte das Funkgerät nämlich nicht, was man eigentlich testet, BEVOR man loszieht, aber gut ... das Funkgerät der anderen WAR natürlich kaputt, und der Sergeant meinte, man solle alles liegen lassen, es bringt sowieso nix. Genau, anstatt aus ZWEI Funkgeräten eins zu basteln - und der Funker wirkte doch recht kompetent, da er auch die Manipulation des eigenen Funkgerätes bemerkte - lässt man alles liegen. Klar. Warum in absoluter Panik auch versuchen, da wegzukommen?! Naja ... kurz darauf ertönte ein Stöhnen und die Arschgeige vom Anfang war noch am Leben. Als Einziger. Er hatte zwar eine Wunde am Oberkörper, die auf einen Krallenangriff hinwies, aber ... er lebte. Er wurde versorgt und mitgeschleift. Die Platzpatronen wurden eilig gegen echte Kugeln aus dem Camp ausgetauscht. Ich weiß zwar nicht, warum die einen unechte Munition und die anderen echte besaßen, aber ... EGAL! Es ertönte Wolfgeheul, alle brachen in Panik aus, rannten um ihr Leben :panik: - einer rannte in einen oberschenkel-dicken Ast und wurde von diesem aufgespießt. :skull: Echt jetzt ... Also, wenn man sich umdreht, losrennt und dann direkt von so einem breiten Ast (ohne Spitze wie ein Speer) wie ein Schaschlik aufgespießt würde, würde niemand mehr im Wald spazieren gehen. Im Ernst, der Kerl steckte knapp einen halben Meter in diesem Ast. Das hätte vielleicht wehgetan, ihn zu Boden geworfen - aber niemals SO verletzt. Wie schnell war der? 50km/h? 100km/h? Wie rennt man so in einen Ast, dass das Ende einen halben Meter hinten rausguckt? Auch der Sergeant wurde verletzt, seine Gedärme hingen raus, aber Cooper wollte ihn nicht liegenlassen, sondern nahm ihn mit. Alle rennen, schießen ... :sniper: plötzlich, ein heller Lichtstrahl am Himmel, ein flammender ... Spaß beiseite. Mitten im Wald taucht eine junge Frau auf, die einen Pritschenwagen fährt. :queen:(sie entpuppt sich später als Naturforscherin) Natürlich haben alle Soldaten Platz in dem 0/8/15 Wagen, wie wir ihn alle Zuhause haben. Die Olle - Megan - hatte sich aber festgefahren und schaffte es erstmal nicht, sich selbst zu befreien. (Es erinnerte an den alten DSF-Spot - zwinker, zwinker) Cooper musste ihr erklären, dass sie erstmal rückwärts, dann vorwärts, fahren sollte, damit sie die Karre befreite. Währenddessen greifft ein Werwolf an, dessen Arm lediglich durch die Plane greift und rumfuchtelt ... anstatt die Plane vom Auto zu reißen. Es ist eine Plane ... NE SCHEIß PLANE!!!

    Sie fahren los. Leute brauchen medizinische Hilfe - dringend. Ich meine, da hockt der Sergeant mit seinem Darm im Arm - hihi, das reimt sich - und was machen die? Hören auf diese fremde Trulla, die nach gelungener Flucht vorschlägt, zu einem EINSAMEN BAUERNHAUS zu fahren, weil sie die Leute da gut kennt. Nur zur Info, die haben ein Auto, das fährt, aber anstatt AUS diesem Wald zu fahren, fahren sie zu einem bekackten Bauernhaus im Nirgendwo. Ich meine, wer von uns hätte dieses Angebot nicht sofort angenommen? SO ZIEMLICH JEDER BEI VERSTAND. Krankenhaus? Landarzt? EGAL! Selbst mit wenig Benzin hätte man doch versucht, so weit aus dem Wald zu kommen, wie möglich :topicclosed: ... Nöö, sie fahren zum Bauernhaus. Mir war schon klar, dass ansonsten der Film vorbei gewesen wäre, aber ... come on. Sie kommen beim Bauernhaus an. Die Bewohner sind nicht da, aber es wirkt so, als seien sie gerade aufgebrochen. Essen steht auf dem Tisch, Suppe kocht auf dem Herd, und die Soldaten bedienen sich daran, weil Hunger ... Ach ja, ein Telefon hat das Haus nicht. Es ist 2002, aber Handys sind auch nicht verfügbar. Zu diesem Zeitpunkt saß bereits ein imaginäres Ich in diesem Bauernhaus und nickte vor sich hin. Krisensitzung. Ideen wurden gesammelt, wie man da wegkommt. Mein imaginäres Ich zeigte draußen auf das Auto, aber aus irgendeinem Grund hörte mir keiner zu. Cooper fragte dann endlich mal nach einem Krankenhaus, aber das wäre 50 Milen weg - ich zeige auf das AUTO! Dann fragte Cooper nach der nächstgrößeren Stadt. Und Megan antwortete: "Die nächstgrößere Stadt ist 4 Stunden entfernt!" Das war der Moment, in dem ich mich an meinem Uludag verschluckte und losschrie vor lachen. DAS IST SCHOTTLAND und nicht das NIRGENDWO in Sibirien! In 4 Stunden fährt man von der Ostküste zur Westküste IN Schottland. (Das hat Google gesagt) Und nächstgrößere Stadt impliziert keine Millionenmetropole! Wer hatte dieses Drehbuch geschrieben? Oder die Dialoge? Mein inneres Minime drückte dem Drehbuchautoren einen Atlas ins Gesicht! :grumble: In welcher Welt braucht man 4 Stunden in Schottland in eine Kleinstadt? Einbeinig auf einem Tandem?

    Sie blieben alle erstmal da - und wurden natürlich iwann angegriffen. Das Auto wird zerstört, war ja klar. Hier starb einer, da starb jemand. Es wurde geschossen, geschrien ... im Zuge der Action zog sich Megan iwann aus und stand dann in Hose und Tanktop im Bauernhaus. Das Wetter erschien dafür ungeeignet, aber was dem Film eben noch fehlte waren Titten. Klar ... Mein imaginäres Ich verwies die Soldaten auf die Kratzer auf ihrem Arm, aber auch das blieb ungehört. :ninja: Sie war ja immerhin Naturforscherin. :pleasantry: Im Laufe des Filmes verwandelte sich die Arschgeige vom Anfang auch in einen Werwolf, wurde aufgespießt, und sprang aus dem Fenster. Ich verwies wieder auf die Kratzer auf dem Arm der jungen Frau, aber nüscht. :stick: Irgendwann war ihnen zumindest klar, dass auch der Sergeant sich verwandeln würde. Dem ging es nämlich immer besser und seine Wunde war verheilt. Die letzten Soldaten kamen dann auf die Idee - in Zusammenarbeit mit Megan - das noch vorhandene Auto in der Scheune dazu zu nutzen, es mit einer Propangasflasche auszustatten und damit die Scheune - in der sich angeblich ALLE Werwölfe befinden sollten - zu sprengen. Ich weinte innerlich vor lachen :rofl: Da stand ein Auto in der Scheue, das man nur kurschließen brauchte ... :dash: und sie wollten es ... sprengen! :pillepalle: Gesagt, getan - dabei ging wieder einer drauf, aber egal. Das Auto stand vor dem Haus, man warf die Propangasflasche drauf, legte eine Benzinspur - und zündete sie an. Die gesamte Scheune flog in die Luft. Robin meinte in diesem Moment, dass doch keiner weiß, ob die alle da drin sind. Meine Antwort darauf war nur, dass sie das wahrscheinlich nicht waren. Immerhin war das Megans Idee gewesen. Eine Frau, die sie da hingefahren hatte, Kratzer am Arm besaß und mies in Geografie war. Auch waren wir uns einig, dass es womöglich zu viel verlangt war, dass vereinsamte Soldaten bemerkten, dass die Olle neben ihrem weißen Tank-Top, durch das man ihre Nippel blitzen sah, eventuell, vielleicht, vage Vermutung, selbst ein Werwolf war. :heart:Und ja, sie war einer. Kaum hatte sich der Qualm der Explosion gelegt, hatte sie im Hintergrund ihren Werwolffreunden die Haustür aufgeschlossen, damit sie reinkommen konnten. Genau, die kamen durch die Tür, nachdem sie etliche Holzbarrikaden einfach durchbrochen hatten, Leute durch die Luft warfen, als seien es Puppen ... Anstand musste sein! Es handelte sich ganz klar um die Familie, die das Haus eigentlich bewohnte - und Megan gestand das im Zuge des typsichen Ich-bin-der-eigentliche-Bösewicht-und-muss-erstmal-meine-Lebensgeschichte-loswerden Moments. Der Sergeant schoss ihr erstmal direkt in den Kopf. Der Endkampf begann, Cooper und der Sergeant waren noch übrig - ach ja, und ein Haushund, der immer mal wieder eine Rolle spielt. Sie rannten durchs Haus, aber am Ende opferte sich der Sergeant, der sich ohnehin bald verwandelt hätte - eindrucksvoll dargestellt von wildem Herumrollen auf dem Fußboden. :grinstare: Dann sprengt der Sergeant mithilfe des Gasofens das gesamte Bauernhaus. Cooper überlebt zunächst mit dem Hund im Keller. Einem Keller, der ledigleich von einem Holzfußboden/decke abgetrennt ist - über DEM ein GASOFEN explodiert ist. Alles ist weg! Das Dach, alle Wände, aber der Holzfußboden hielt stand ... (unzufriedenes Schmatzen). Eine Schweigeminute für diesen Fußboden, bitte! Cooper entdeckt lauter Leichen, die von der Decke baumeln, und das Essen vom Tisch sowie die Suppe bekommen eine faden Beigeschmack. :puke: Kannibalen-Werwölfe? :pardon: Zuletzt muss aber Cooper dann noch gegen die Arschgeige vom Anfang kämpfen und besiegt diesen durch den SILBERNEN BRIEFÖFFNER! :rofl:Der liegt natürlich da unten einfach rum. Hund und Cooper überleben und latschen aus den Trümmern.

    Meinung zu dem Film: Er hat wahrscheinlich so eine gute Wertung, weil er zu dieser Art Trash-Film gehört, die so schlecht sind, dass sie schon wieder gut sind. Ich hab zumindest tierisch gelacht.

    Miese Dialoge, absolut unlogisch, viel Blut und Matsch. Und die Frage, die zurückbleibt: Warum verdammt heißt der Film Dog Soldiers? Es ging um WerWÖLFE. Hunde kamen vor, aber der einzige Hundesoldat wurde am Anfang erschossen. Ist das ein Begriff aus der Armee? Keine Ahnung ... :joker:

    Und das ist leider eher oft passiert, Leute machen eine Mary Sue und jeder soll das bitteschoen genauso toll finden wie sie - da mag ich nicht mitspielen, Autoren die sich ehrlich die Muehe machen einen tollen und interessanten Charakter zu entwerfen verdienen meiner Meinung nach schon anderes Feedback als wer seine Wunschvorstellungen von sich selber zu Papier bringt.

    Amen!

    Okay, waere mir jetzt gar nicht in den Sinn gekommen.

    Wurde ich aber indirekt schon gefragt, aber eher von Frauen, ich glaube, da liegt der Fokus anders. Aber als ich sie erschaffen hatte, war ich sogar noch weißblond. :rofl:

    Also - ein bisschen denke ich schreibt man ja immer ueber naehere und entferntere Aspekte von sich selbst (sonst ist das Hineinversetzen in Figuren schwer), aber so die direkte Verbindung draengt sich da fuer mich nicht auf.

    Ja, das stimmt. Auch meine Jugendlichen-Chars waren immer schon reifer, als es - glaube ich - die Norm hergegeben hätte. Das liegt aber daran, dass ich mit 12 schon kochen konnte, mit 10 Wäsche gewaschen habe. Da bin ich schon stark von mir ausgegangen. Das traf dann oft auf missverständnis. Was "Kinder" können und was nicht. Mit 14 habe ich den Haushalt Zuhause geschmissen oder hab mit meiner Oma im Garten gearbeitet. Kinder/Jugendliche können viel mehr, wenn man sie lassen würde, als das, was uns oft verkauft wird. Mein Mann hat mit 13 auch schon im Gartenbau gearbeitet - in der Firma seines Vaters. Daher war mit 15/16 sein Körperbau ein ganz anderer als von ~80% der Gleichaltrigen, die nix machen mussten. ABER, wenn man so etwas in seinen Geschichten einbaut, ist auch iwie klar, dass diese Personen net mit 40 Rückenprobleme haben, sondern schon früher. Dass der Körper nimmer so will. Das finde ich auch ganz wichtig. Deswegen erwähnen wir im Buch auch, dass Halvar - obwohl erst 27 - bereits Probleme hatte mit Schulter, Arme ect.

    Körperliche Arbeit ist eben ein Faktor, der schneller altern lässt. Heute haben wir die Möglichkeit, Gelenke zu ersetzen, aber stellt man sich das mal im Mittelalter vor, dann ist ein 30 Jähriger vermutlich auf dem Stand eines 50 Jährigen heute - gelinde ausgedrückt. Das versuche ich, alles zu berücksichtigen.

    Geht es darum, ein alter egp des Autors zu schaffen das (vermeindliche oder echte) Schwaechen kompensiert - oder geht es darum einen interessanten, plausiblen Charakter zu schaffen der eine Geschichte traegt?

    Uh, das fand ich bei Wattpad immer amüsant, wenn sich gerade Autorinnen in die Bücher oder Fanfics geschrieben haben. Aber, dass ich da wirklich aktiv war, ist jetzt auch schon eine gefühlte Ewigkeit her. Heute habe ich nichts mehr dagegen, wenn sich junge Leute selbst in ihre Geschichten schreiben. Ich glaube sogar, gerade wenn die Autoren noch sehr jung sind, hat das sogar eine Art therapeutische Wirkung. Sie erschaffen sich eine Welt, in der sie mal sein können, was sie wollen - und wenn es dann auch noch kreativ ist, do it! Aber ja, es handet sich eben immer um eine verbesserte Version von sich selbst.

    Als ich Iouna - oder ihren RPG Charakter erschaffen hatte - war das kein direktes Ego, auch wenn wir beide dunkelhaarig sind. Das wird dann auch meist schon gleichgesetzt. Allerdings war mir seit meiner Kindheit - vielleicht wegen dunklem Haar - aufgefallen, dass die netten und lieben Frauen in Geschichten meist blond waren, maximal brünett. (Schneewittchen war da ne Ausnahme) Ich wollte mal eine nette Frau erschaffen, die eben schwarzhaarig ist. Sie hat charakterlich aber nichts mit mir gemein. :rofl:

    Ich bin gerade etwas irritiert, in welche Richtung sich die ganze Diskussion verschiebt.

    Es geht hier doch um das ALTER der Charaktere und nicht um das GESCHLECHT.

    Da war vermutlich meine Schuld, weil ich mich auf eine junge Frau bezogen habe, die dann alle Männer besiegt - obwohl sie jung ist und noch unerfahren sein müsste.


    Achtung, bisschen ab vom Thema:

    Das hat damit nichts zu tun, dass Männer nichts können dürfen und solche bekannteren Medien sind halt selten, in denen es so ist, sondern dass gerade eine High Fantasy Welt nicht unbedingt Biological Gender Essentalism benötigt. Dafür uhm... muss man kein Ork sein.

    Ich verstehe, was LittleOwlbear damit meint, stimme auch teilweise zu, dass man sich im HighFantasy nicht an sowas halten muss. Ich persönlich bin dafür nicht der Typ Autor oder Leser. Wenn ich den biologischen Aufbau von Männern und Frauen ändern würde, würde sich mein Hirn fragen, was das für einen Rattenschwanz nach sich zieht. Unsere Biologie ist für mich nun mal so wie sie ist, weil es indirekt gewisse Rollen gibt. Wenn ich Männer und Frauen in der Entwicklung und Aufbau gleichsetzen würde, wäre meine Frage, warum Frauen dann noch Kinder bekommen sollten. Die Natur hätte sich ja dann anders entschieden, was den Werdegang des Menschen angeht, inwiefern sich Muskelgruppen oder allein das Bindegewebe aufbaut. Dann könnten beide Geschlechter gleichermaßen Babys bekommen/machen, wie läuft das dann, legen alle Eier? - und was das dann für den Aufbau einer Welt bedeutet, nee, dazu bin ich zu faul - und anscheinend zu kleinlich. :rofl:

    Daher achte ich schon in meinem Geschreibsel sehr darauf, wie ALT und ERFAHREN jemand sein sollte/müsste, um XY zu unternehmen. Immer mit dem Hintergrund, dass es auf unsere Physiologie geeicht ist.

    Ich habe auch sonst keine Bücher spontan zur Hand, bei der das möglich war.

    Ich kenne das nur, wenn Jugendliche die Protagonisten sind, dass sie körperliche Konflikten tunlichst aus dem Weg gehen. Probleme werden ganz gerne mittels Magie gelöst, manchmal auch durch einen zugerufenden Erwachsenen. Manchmal auch durch Hinterlist. Aber nicht mit blanker Klinge, (wenn diese nicht gerade magisch ist und die ganze Drecksarbeit alleine erledigt.)

    Ich denke, dass ist in der Verlagsbücherwelt auch nicht die Norm. Hier im Forum oder in anderen Foren hattest du das schon häufig, dass gerade junge Chars häufig OP waren und alles mögliche besiegt haben. Auch in der Manga/Anime Welt kommt das häufiger vor. Aber da ist es tatsächlich meist die Magie-Version. xD

    Das hat damit nichts zu tun, dass Männer nichts können dürfen und solche bekannteren Medien sind halt selten, in denen es so ist, sondern dass gerade eine High Fantasy Welt nicht unbedingt Biological Gender Essentalism benötigt. Dafür uhm... muss man kein Ork sein.

    Im High Fantasy ist es ja so, dass alles kann, aber nichts muss. Aber es muss eben zum Charakter und dessen Alter sowie Erfahrung passen. Das kann man bei einem 16Jährigen Charakter schlecht bewerkstelligen. Vor allem im Kampf. Da ist die Biologie auch vollkommen Wurst. Darum ging es ja.

    Ebenso wie darum, dass es schwer zu erklären ist, wenn jemand nur zwei Wochen mit dem Schwert trainiert, dass der- oder diejenige dann jeden besiegt. Und da ist dann sogar das Alte egal. Aber daher sind dann Jugendliche Weltretter immer etwas amüsant. Aber die muss es ja auch geben. Alleine wegen Zielgruppen.

    Ich bin überhaupt kein Fan vom Mary Sue-Begriff, weil meist wild mit diesem rumgeworfen wird und alle Frauen betiteln werden, die irgendwie im Vordergrund stehen, (weil sie Protagonistinnen sind) oder dem jeweiligen Zuseher nicht passen. Mary Sue ist ein Begriff, der oftmals halt alles und nichts aussagt.

    Hab schon gesehen, dass sowohl Katniss und co. als Mary Sue bezeichnet werden ... und das wird ihren Charakteren einfach nicht gerecht.

    Also, ich habe noch nicht mitbekommen, dass damit wild umgegangen wird. :hmm: Der Begriff ist für mich eher in letzter Zeit beinahe in den Hintergrund geraten, also beinahe vergessen worden. Zumindest bekomme ich nicht mehr mit, dass das noch häufig genutzt wird. Aber um das beurteilen zu können, bewege ich mich vermutlich zu wenig im sozialen Netzwerk.

    Die Tribute von Panem kenne ich aber nicht. Nie gelesen oder gesehen. :blush: Als das rauskam war das für mich zwecks Dreiecksbeziehung und Co. Twilight auf Endzeit. :rofl: Ich war da einfach vom ersten Medienhype noch geschädigt. :rofl: Aber tatsächlich ... Bella würde ich als typische Mary Sue betiteln. :rofl:

    Irgendwie bin ich nie in Verlegenheit gekommen, weil gut 2/3 meiner wichtigen und Nebencharaktere weiblich, und ein paar nicht-binär, werden. Das passiert einfach so, wenn ich nicht aktiv dran denke. Dabei hab ich natürlich zwei, drei männliche Hauptcharaktere, ich muss bloß dran denken den Hintergrund nicht bloß mit Frauen und nicht-binären Personen zu füllen. ^^' Letztens hab ich zwei weibliche Hintergrundcharaktere gegen zwei Männer ausgetauscht, weil die Stadt sonst so bisschen creepy wirkt, als wäre irgendetwas mit den Männern darin geschehen. :rofl:

    Das ist ja das, was ich an Thorsten gerichtet habe. Aber ich muss keine Männer gewollt in meine Geschichten hinzufügen. :rofl: Die sind einfach da, weil sie ihre Aufgaben haben, darunter auch schmächtige Magier wie Titus ;) Sie müssen ja nicht immer nur kämpfen müssen. Das ist das gleiche wie bei Frauen. Sie können Kriegerinnen sein, mit viel oder wenig Erfahrung, genauso Männer ... Menschen, Elben, Elfen, Orks ... vollkommen Latte. Ich persönlich versuche, es lediglich plausibel und nachvollziehbar zu halten. Wenn man sehr junge Protagonistinnen oder Protagonisten hat, muss man vielleicht ein bisschen mehr schauen, dass sie gewisse Skills aus Grund X haben. Das fällt bei etwas älteren weg. Ich finde nur, dass man die Kirche im Dorf lassen sollte. Ich brauche in meinem Alter keine Xena 2.0 mehr. Also im übertriebenen Maße, jedoch auch keinen unfehlbaren Herkules. :pardon: Ich mag die grauen Bereiche viel mehr.

    Ein gängiges Stereotyp ist ja auch die Heldin, die durch eine Art Verwandlung (z.B. durch die Vampirwerdung) plötzlich und ohne jedes Training Superkräfte bekommt. Oder sie "hasst eigentlich Training" aber zieht das halt trotzdem durch, weil es sein muss. Die erste Variante holt mich schon lange nicht mehr so richtig ab. Und auch nicht die Heldin, die nichts kann und trotzdem von allen Männern angehimmelt wird (Typ Bella). Da schreibt man vermutlich für ebensolche Leserinnen, die ebenfalls "nichts können", aber hören möchten, dass es darauf überhaupt nicht ankommt.

    Klar, rette mal die Welt, indem du faul bist. :rofl: aber ich gebe dir recht, das alles gibt es zu Hauf.
    Dieses 200.gif holt mich schon lange nimmer ab. Man kann sich auch alles zurechtprügeln, dass es passt. Aber warum gibt es Klischees? Weil der Mensch ist, wie er ist!

    Ich war noch nie ein Fan der Idee, dass eine Fantasy-Welt (echte oder eingebildete) Defizite der realen Welt korrigieren sollte oder dass ein Charakter das koennen sollte was der Autor immer mal wollte - da ist die Mary Sue nicht sehr fern.

    Jaaaaa, die Mary Sue, da gabs sogar mal nen Test im Internet, ob deine Prota eine ist. Funfact - meine ist durchgefallen xD Also keine Mary Sue. Aber es gibt ja auch das männliche Ambivalent. Den Garry Stu oder Larry Stu :rofl:

    Druss the Legend kommt mir in den Sinn, geht um einen alten Axtkaempfer und seinen letzten Krieg - er hat schon Ausfallserscheinungen, morgends tut alles weh - und schlimmer noch, er hat einen Ruf, jeder will die Legende sehen die er frueher mal war, er kann nicht einfach ueber Gelenkschmerzen klagen. Tatsaechlich geht es mehr darum wie er versucht ein Bild aufrecht zu erhalten als um Kaempfe. Cooles Setting, schoener Charakter, sowas gibt was her - und kontrastiert ganz gut mit der 16-jaehrigen Instant-Heroin...

    Ja, sowas ist dann realistisch. Das interessiert aber die Jugend net, die damit gefüttert wird, dass alles möglich ist. So ist auch eher mein Held in der Humoristik. Er trinkt abends gerne mal ein Bier, hat Arthrose, Gicht vermutlich auch, aber alle kennen ihn nur als "DEN van HELSING", der aber auch mittlerweile knapp 60 ist und lieber in Rente wäre. Seine Wirbelsäule will nicht mehr, seine Exfrauen nerven ... xD

    Charaktere die Schwaechen haben, unter der Gesellschaft in der sie sind leiden, dagegen aufbegehren, lernen mit ihren Schwaechen zu leben, umzugehen oder sie zu kompensieren und sich dann ihren Platz in der Welt schaffen - das gibt spannendere Geschichten her. Welten die einfach sein duerfen, neugierig machen, zum Entdecken einladen finde ich interessanter als solche die einer Agenda folgen wie unsere reale korrigiert werden soll - und daher kaum Ueberraschungen bieten.

    Ich finde Zugeständnisse machen auch ganz wichtig. Wenn man einen 2m Hünen hat, der gut kämpfen kann, dann muss die 160cm Prota net nachziehen können. Dann denkt man sich andere Stärken aus.

    Kommt drauf wie Low oder High Fantasy die Story ist. In High Fantasy lass ich "aber eine Frau kann das nicht" nicht gelten, auch nicht, wenn keine direkte Magie im Spiel ist, weil alles andere auch möglich sein soll und daran soll's plötzlich scheitern.

    Und wenn's ein Heer voller trainierter Krieger geben darf, aber man muss auf coole Butches Kriegerinnen verzichten... :/

    Die alte DnD Version von "Frauen haben automatisch einen Malus auf Körperkraft" ist nun auch fast schon ein Meme. ^^'

    Man kann sich seine eigene Welt schon so basteln, wenn man das so möchte. Ich schließe ein Heer kampferprobter Valkyren/Schildmaiden oder Amazonen auch nicht aus. Davon war überhaupt nicht die Rede! Aber eine 16Jährige, die ein bisschen mit dem Schwert umgehen kann, wird - und das fände ich ansonsten sehr unrealistisch und auch im High-Fantasy schwerz zu erklären - mit reiner Muskelkraft einem 25/35Jährigen Ritter nicht gewachsen sein. Der klatscht die weg! Der schüttelt die wie ein nasses Handtuch! Der macht aus ihr einen Origami-Schwan ...

    (Klinge gegen Klinge hauen kann man machen, da macht aber Technik auch ganz viel aus, die eigentliche Kraft kommt aus der Drehung des Oberkoerpers,

    Das war nur sinnbildlich gemeint, wenn beide drücken würden, hätte der Mann die Oberhand in meinem Beispiel. Da gings jetzt nicht um Techniken :rofl:

    Aus praktischer Erfahrung kann ich das bestaetigen. Es ist auch nicht nur Kraft die einem ein maennlicher Koerperbau mit mehr Muskelmasse beschert - man ist auch ganz banal schneller. Saara bei uns im Verein geht international auf Turniere und ist da ziemlich gut, aber als Sparringpartner fuer mich eher auf der langsamen Seite.

    Ja, und in meinen Geschichten dürfen Männer auch noch was können :rofl: Ich muss als Frau nicht immer die ultimativen Kriegerinnen erschaffen, die die Männerwelt dumm dastehen lassen. Es kommt auf die Charaktere an, die man schreibt. Hab ich einen weiblichen Ork, dann darf sie auch gerne stärker sein, als der männliche Paladin oder so ... Also, man kann vieles machen, aber es sollte nicht aus dem Stehgreif sein. Und wo wir hier beim Alter sind ... spielen da eher Erfahrungen, Leben und Training eine Rolle. ^^

    Naja, das ist eher das Instant-Hero Problem - wenn jemand mal kurz einen Nachmittag ein Schwert in die Hand bekommt und dann sofort ueberreisst was man damit macht dann geht mir das auf die Nerven - es wuerde mir auch auf die Nerven gehen wenn dieser jemand ein 46-jaehriger Bauer waere der ploetzlich einen Aufstand anzetteln will, aber normalerweise ist es halt ein 16-jaehriger den man in der Realitaet erst mal davor schuetzen muesste sich mit dem scharfen Ding in der Hand zu verletzen...

    Ja, das nannten wir immer "Zero-to-Hero". Einen Tag - oder die obligatorischen zwei Wochen - Training, und er/sie sind bereit einem meist sehr alten Endgegner entgegenzutreten. :orc:

    Ich wuerde von mir sagen dass ich mit 25 nicht faehig war, einen 50-jaehrigen Protagonisten sinnvoll zu schreiben - da fehlte mir einfach die eigene Lebenserfahrung dazu (und natuerlich auch irgendwie das Interesse). Jetzt finde ich es interessant die verschiedenen Moeglichkeiten die das Alter bietet einen Charakter zu gestalten da zu haben.

    Mja, das ist schwieriger. Früher, wenn bei mir ältere Charaktere aufgetaucht waren, waren sie meist schrullig.

    Daher nehm ich das manchmal gerne, sehe für mich bloß das Problem, dass viele ältere Charaktere sehr ... unquirky(?) sind.

    <--- so viel dazu. :rofl:

    In der Humoristik konnte ich mir das auch leisten, ansonsten habe ich mich einfach an älteren Menschen orientiert, die ich kannte oder mitbekommen habe. Sie aber als Protas fungieren zu lassen ... finde ich heute noch schwierig, aber nicht unmöglich. Ich steuere in einer Kooperation auch einen Prota, der knapp 60 ist, aber da kommt auch wieder ins Spiel, dass es humoristische Fantasy ist und man da schon mehr Freiheiten hat.

    An sich merke ich, wie mir "Realismus" in Geschichten immer wichitiger wird. Bzw. Nachvollziehbarkeit. Wie du sagst Thorsten wenn ein junger Mann noch nie eine Waffe in Händen gehalten hat, ist es unmöglich, dass er binnen weniger Tage das Kämpfen erlernt. Genauso wie eine Magierin niemals ihre ach so mächtigen Kräfte beherrschen könnte, wenn sie erst seit einer Woche von diesen weiß ...

    Gerade in Jugedromanen hat man auch oft das Verhältnis, dass die weibliche Kriegerin, die noch keine 20 ist, plötzlich alle Männer in ihrer "Einheit" besiegt. Wenn sie es dadurch schafft, dass sie flinker und gelenkiger/hinterlistiger ist, kann man darüber streiten, aber oftmals ist die körperliche Kraft auch ebenbürtig, was ich immer belächle. Wenn Klinge gegen Klinge geschlagen wird ... Ich bin da ehrlich, wenn ich gegen meinen Mann kämpfen müsste ... Er ist viel, viel, viel, viel stärker als ich. Und bei den weiblichen Protas handelt es sich nicht um weibliche Bodybuilderinnen. Wenn es um reine Kraft geht, würden die meisten weiblichen Protas einfach in die Röhre schauen. :rofl: VOR ALLEM, wenn sie 16+- sind. Wenn da so ein 20+-/30+- Ritter vor dir steht, der seit seiner Kindheit trainiert ... oder körperlichen Arbeit ausgesetzt war/ist ... Come on ... Da sollte man mal den Feminismus in der Schublade lassen. :pardon:

    Wenn ich in published Fantasy jedoch Protagonisten begegne, die nicht bloß so Anfang bis Mitte 20 sind, sondern tatsächlich 30, 40+, ist dies oftmals Dark Fantasy mit eben jenen Charaktertypen, die ich nicht gerne in Massen sehen will, vor allem wenn wir einen männlichen Prota haben. ^^'

    Im Dark-Fantasy ist das Alter auch oftmals nicht ausschlaggebend, wenn man die Veröffentlichungen sieht. Die Männer, aber auch Frauen, sind da häufig sterotypisch. Im Grunde könntest du das Alter einfach austauschen und es hätte keine bis kaum Relevanz für die Geschichte. Es wirkt nur "realistischer" wenn ein narzistischer Geschäftsführer knapp 40 ist als Anfang 20.

    Ich weiß nicht woran es liegt, aber ich mag heldenhafte Charaktere unter 20 nur noch bedingt. Vemutlich liegt es daran, dass ich selbst schon älter bin. Wenn ich mir einen Urban-Fantasyfilm oder eine solche Serie anschaue, indem die Protas 16+- sind, muss ich immer daran denken, wie viele Praktikanten bei uns früher nicht einmal eine Waschmaschine bedienen konnten. Solche Chars sollen dann die Welt retten ... :rofl:

    Im High-Fantasy kommt es dann für mich darauf an, ob die Chars schon früh z. B. mit ihrem Kampftraining angefangen haben oder nicht. Wie das Leben verlaufen ist ...

    Deswegen haben Chaos Rising und ich uns damals auch für eine Mitte entschieden. Also Anfang 20 bis Ende 20. Noch formbar, aber schon von Erfahrungen geprägt.

    Ich merke aber, dass meine Protas teilweise auch immer älter werden. Oder, es mir weniger ausmacht, wenn sie älter sind.

    Ich habe Dragon Age: The Veilguard gespielt

    Was soll ich als DA-Spielerin seit der ersten Stunde sagen? OH MEIN GOTT, KAUFT ES NICHT FÜR 80€!!!
    Ich habe mir das Spiel nach 10 Jahren zum Geburtstag gekauft, weil ich es ungedingt haben wollte. Ein Spiel, das Singels innerhalb eines Tages durchspielen können.

    Vergleicht man es mit dem Vorgänger, dann reicht die Story nicht einmal annähernd an das ran, was Inqusition geliefert hatte.
    Es soll auch keine DLC´s geben!

    Achtung Spoiler!

    Was hat mich gestört? Die vielleicht 20 Quests bis zum Ende?
    Jaein, auch die Aufmachung. Es wird gegendert! Erstmal gar nicht so schlimm, weil man denkt, das bezieht sich auf EINEN CHARAKTER, aber nöö, es gibt dann mehrere nonbinäre Chars im Spiel und man muss mit hensen und hemsen klarkommen, was keine offiziellen Bezeichnungen sind. Und du weißt nie, ob dein Char gemeint ist - also der NPC neben dir oder nicht.

    Es ist sein Geld nicht wert. 80€ für so ein Spiel, das selbst ich innerhalb von 1 1/2 Tagen durch hatte? Nöö, das war Geldmacherei! Da empfehle ich Baldurs Gate 3! Das ist viel lustiger - und ich als Autorin wusste auch die ganze Zeit, das unser geliebter Zwerg tot war.

    Das Spiel war reiner Gewinn, aber nichts anderes. Es soll keine DLC's geben, nichts ... wenn es mal für 19€ raus ist, kauft es gerne, aber mehr empfehle ich nicht!200.gif?cid=20e14a2aemiphztnswqnifrbu33odjy60olrtudptdcdsysr&ep=v1_gifs_trending&rid=200.gif&ct=g


    Trevor schaute dabei zu, wie Edmund Nelli förmlich den Hof machte.
    Was zum Klabautermann ist mit ihm los?
                    „Edmund benimmt sich irgendwie ...“, setzte Esther an, und Trevor drehte sich zu ihr herum.
    Es traf ihn wie ein Blitz den Hauptmast!
    Apropos Blitz ...
    Sein Herz begann zu rasen, seine Hände wurden schwitzig und Hitze steig ihm in den Kopf. War Esther schon immer der Inbegriff von Anmut und Schönheit gewesen? Wie konnte er das nicht bemerkt haben? Vor allem ... Warum bemerkte er es jetzt? Doch bevor er der Ursache näher auf den Grund gehen konnte, rückte Esther wieder in sein Blickfeld. Ihr brünettes Haar umspielte ihr zierliches Gesicht, das jeden Hinterwäldler erkennen ließ, dass sie von blauen Blut war. „Tss, ehm, wullewulle baaaah“, stammelte Trevor vor sich hin.
    Esther musterte ihn mit ihren jadegrünen Augen. „Ich weiß, die Szenerie ist krotesk, aber ... hast du einen Schlaganfall?“
    Allein ihre Ausdrucksweise war so ...
    Unsere Kinder würden hübsch und klug werden!
    Trevor schlug sich ob seiner Gedanken mit der flachen Hand gegen seine Stirn. Er musste sich in den Griff bekommen. Ein Sturm sollte aufziehen, und er hing romantischen Gedanken hinterher. „Ich sollte ... Segel ... eingezogen werden sie müssen, weil ... Sturm ... aufzieht?!“
                    „Oma, ich glaube, Trevor ist auch kaputt“, wandte sich Esther an Nelli, die alle Hände damit zutun hatte, selbige aus Edmunds zu befreien, der liebestoll Gedicht an Gedicht reihte.
    Trevor dachte dabei nur, dass er nicht so wortgewandt war und sich niemals trauen würde, so offen Liebesverse zu rezitieren – oder sich gar aus dem Stegreif auszudenken. Er konnte erst seit einigen Jahren einigermaßen flüssig lesen und kaum fehlerfrei schreiben. Vielleicht sollte er sich Poesiebücher anschaffen? Gefiel Esther so etwas überhaupt? Er wusste gar nicht, welche Art Mann sie bevorzugte.
    Sturm! Es zieht ein Sturm auf!
    Seine Gedanken schrien ihn an. Die Segel würden sicherlich reißen, wenn sie nicht eingeholt würden. Was würde Esther über ihn denken, wenn er das Schiff in den sicheren Tod fahren ließe? Was, wenn Esther etwas passieren würde? „Ich muss an Deck! Bleibt Ihr hier unten und sichert die Ladung!“, sprach Trevor in einem ganzen und verständlichen Satz.
                    „Esther ...“, meinte Nelli, „du musst diese Prinzessin irgendwie in ihre Kajüte sperren. Lock sie unter den Vorwand rein, dass ein Sturm aufzieht. Ich glaube, nein, ich weiß, dass sie hier irgendetwas gemacht hat. Aber das klären wir nach dem Unwetter!“
                    „Nicht nur schön, auch so weise ...“, säuselte Edmund.
    Esther nickte.
    Das Lächeln, das ihr Gesicht dabei zierte, kannte Trevor nur zu gut. Selbst rachsüchtig war sie wunderschön.
    Trevor schüttelte seinen Kopf. Er wollte nicht von ihrer Seite weichen, zur Not hätte er Cecilia auch einfach in die Kajüte geworfen, um Esther Arbeit zu ersparen, aber er musste zu den Segeln, um seine Herzensdame vor Unheil zu bewahren. Aber was, wenn Cecilia gefährlich war? Bilder überfluteten sein inneres Augen, wie die Prinzessin einen Dolch zückte, um Esther davon abzuhalten, sie in ein Zimmer zu sperren.
    Vielleicht sollte ich sie einfach töten?
                    „Zur Sicherheit belege ich sie mit einem Bannzauber“, antwortete Esther, wodurch Trevor von seiner Idee abgebracht wurde. Jene war vermutlich etwas übertrieben.
                    „Trevor?“, riss Omas Stimme ihn aus den Gedanken. Ihm war gar nicht aufgefallen, dass er Esther die ganze Zeit angestarrt hatte. „Die Segel? Schaffst du das?“
    Edmund drückte Oma auf einen Stuhl. „Du solltest dich nicht so sehr anstrengen. Wie wäre eine Fußmassage, bevor es ungemütlich wird?“
    Trevor nickte und riss seinen Blick von Esther los. Ihre Sicherheit war ihm das Wichtigste, deswegen musste er an Deck. Zusammen mit Esther verließ er die Kombüse, woraufhin sich ihre Wege trennten. Nur leise bekam er mit, wie Esther Cecilia aufforderte, ihr zu folgen.
    Sie Sonne war bereits vollständig untergegangen. Und die gleiche Finsternis umhüllte sein Herz, als er darüber nachdachte, dass Esther wahrscheinlich wenig Interesse an ihm hatte. Warum auch? Er war bloß ein ungebildeter Pirat. So jemanden stellte niemand seinem Vater vor, erst recht, wenn dieser ein Baron war.
    Jetzt komm schon! Konzentrier dich!
    Trevor rieb sich die Hände und begann, das Hauptsegel einzuholen. Die See wurde bereits unruhig und Donnergrollen war aus der Ferne zu hören. Kaum hatte er das Hauptsegel eingeholt, fing es an zu regnen. Er befestigte alles und wandte sich dann dem Vorsegel zu.
    In diesem Moment bemerkte er, dass Esther neben ihm Stand. „Was soll ich machen?“, fragte sie gegen den peitschenden Regen.
                    „Sofort unter Deck gehen!“, schrie Trevor.
                    „Das kannst du vergessen, ich bleibe!“, antwortete Esther entschlossen.
    Er war hin- und hergerissen. Einerseits hatte er sie nur zu gern bei sich, andererseits war es an Deck viel zu gefährlich. Was sollte er tun? Bei all seiner Liebe zu ihr, sie beschwören, wieder unter Deck zu gehen? Aber wer war er schon, ihr Befehle zu geben? Viel mehr würde er alles tun, worum sie ihn bitten würde.
    Und du starrst sie schon wieder an!
    Wem konnte Mann es verdenken? Im gießenden Regen begann Esthers Kleidung wie eine zweite Haut an ihr zu kleben. Jede Facette ihres Körpers wurde dadurch deutlich.
                    „Ihr ... Ihr könnt die Ladung zusätzlich sichern“, stotterte Trevor und zeigte auf die Fässer und Kisten in etwas Entfernung. „Ein großes Seil müsste neben dem Eingang hängen.“
    Esther holte das Seil und lief wankend zur Ladung.
    Trevor erkannte sofort, dass sie wahllos die Kisten und Fässer sicherte, weshalb er zu ihr ging.
                    „Hoffentlich verfliegt der Zauber von selbst bald“, rief sie, und Trevor schaute sie verwundert an.
                    „Welcher Zauber?“, wollte er wissen.
                    „Ist nur eine Vermutung, aber wir halten es für möglich, dass du und Edmund verzaubert wurden“, gestand Esther.
    Seine plötzlichen und absolut irrationalen Gefühle sollten ein Zauber sein? Gab es sowas? Und selbst wenn ... er fühlte, wie er fühlte.
    Trevor nahm Esther das Seil aus der Hand und zeigte ihr einen richtigen Knoten. „Dann wisst Ihr um meine Gefühle?“, hakte er leise nach.
    Ich weiß nur, dass du gerade durch einen Zauber geblendet wirst und das, was du fühlst, nicht echt ist“, erwiderte Esther und prüfte, ob alles fest war.
    Wie immer es auch war ... Es fühlte sich echt an. Zumindest hatte Trevor keinen Vergleich. Noch nie hatte er so empfunden. Seine Gedanken kreisten nur um sie, ließen ihn alles andere vergessen, was er begrüßte. Zum ersten Mal in seinem Leben dachte er nicht ausschließlich an seine Kämpfe, seine Schlachten. Den Wunsch, Esther zu beschützen – und vieles mehr – erleichterte ihm sein Dasein.
    Plötzlich wurde das Schiff von einer Welle getroffen. Es wankte nach links und beide verloren beinahe den Halt.
    Trevor ergriff das Seil und schlang seinen anderen Arm um Esthers Hüfte, um sie vom Wegrutschen abzuhalten. Allerdings löste sich der Knoten, sodass beide abwärts glitten.
    Trevor schaute nach oben. Die Ladung war noch an Ort uns Stelle, aber unterhalb kamen sie der Reling näher. Eilig drehte er sich zur Seite und presste Esther an sich, um den Aufprall mit seinem Rücken abzufangen. Das Wasser der Wellen schoss über und auf beide.
    Trevor befreite eine Hand und fuhr sich über sein Gesicht.
    Sie mussten schnell das zweite Seil wieder anbringen!
    Er schaute auf Esther nieder, die sich ihre nassen Haare aus dem Gesicht fischte. „Alles in Ordnung?“,wollte sie wissen.
    Trevor lächelte verlegen. „Ja ... immer.“ Tatsächlich war der Aufprall nicht allzu schlimm gewesen. Er rappelte sich auf und zog Esther wieder auf ihre Beine. Auch wenn er ihre Wärme genoss, war jetzt der gänzlich falsche Zeitpunkt dafür. Er schob sie zurück zur Ladung, während das Schiff zur anderen Seite kippte. Für diesen Moment konnten sie zumindest an den Fässern halten finden.
                    „Wir sollten uns beeilen, bevor wir noch über Bord gehen“, schrie Esther in den Sturm, und dem konnte Trevor nur zustimmen.
    Er ergriff das Stück Seil, das ihm Esther reichte und verknotete es. Dann richtete er seinen Blick nach vorn und erkannte zwischen dem Aufhellen der Blitze, dass sich in der Ferne etwas auftat. Waren das Klippen? Wie weit waren sie vom ursprünglichen Kurs abgetrieben worden? Trevor schaute Esther an. Klippen verhießen nichts Gutes. Das Schiff konnte an ihnen oder den Felsvorsprüngen davor zerschellen. „Ich muss zum Steuerrad!“, brüllte Trevor. „Ihr bleibt hier!“
    Anscheinend hatte Esther die Klippen auch gesehen. „Ich kann einen Schutzschild um das Schiff legen“, schlug sie vor, aber Trevor verneinte.
                    „Das ist nicht mein erster Sturm und nicht mein erstes Schiff!“, wandte er ein. „Wenn Ihr einen Schild heraufbeschwört, verliere ich meine Kräfte. Spart Euch diese Kraft für den Fall, dass ich versage!“
    Er wusste nicht, wie lange der Sturm anhalten würde. Esthers Kraft sollte gespart werden, bis es keine andere Möglichkeit mehr gab.
    Esther nickte sichtlich widerwillig. „Aber ich begleite dich, nur für denn Fall, dass ... etwas passiert!“
    Er seufzte, zog sich sein Hemd über den Kopf und schlang es um Esthers Hüfte. Dann verknotete er es fest mit dem Seil an der Seite der Ladung. Kurz überkam ihn ein Déjà-vu, aber das verwarf er für den Moment. „Nein!“, antwortete er strikt. „Ich kann mich nicht auf Euch und das Schiff konzentieren!“
                    „Sag mal, geht’s noch? Du kannst mich nicht einfach hier festbinden! Was glaubst du eigentlich ...“, beschwerte sie sich lautstark.
                    „Versteht doch ...“, wandte Trevor ein und umfasste ihre Schultern. „Ob künstlich oder wahrhaftig ... ich fühle, was ich fühle. Die Sorge um Euch bringt mich fast um den Verstand. Ich nutze weder Euch noch diesem Schiff etwas, wenn mir das Schicksal von letzterem egal wird. Und wenn ich versage, dann seid Ihr die Einzige, die noch etwas ausrichten kann. Wenn Euch etwas dort oben passiert, verliert mein Leben jeglichen Wert. Ich brauche meine Kräfte, um das Ruder herumzureißen und uns von diesen Klippen wegzubringen ... Versteht Ihr das?“
    Esther schaute ihn an und nickte langsam. „Ich verstehe, aber ... pass auf dich auf!“
    Beide schauten sich an und ...
    Jetzt oder nie, du Lappen!
    Kurzerhand küsste er Esther ... erneut. Dann wandte er sich ab und begab sich zum Steuerrad.
    Er hatte es schon wieder getan, aber diesmal fühlte es sich anders an. Diesmal fühlte es sich an, als könnte er danach lachend dem Tod ins Angesicht springen. Er hielt sich zunächst am Mast fest und bahnte sich seinen Weg zum Steuerrad. Die Stufen hinauf fühlten sich endlos an und immer wieder sah er zu Esther zurück, die alle Mühe damit hatte, die Balance zu halten.
    Oben angekommen, drehte er das Ruder Backbord, um von den Klippen wegzukommen. Mit aller Kraft, die ihm innewohnte, hielt er gegen den Sturm. Doch es schien schon zu spät. Zwischen den Blitzen sah er etliche Felsformationen immer näherkommen.
                    „Den Schild!“, brüllte er so laut er konnte. „Den ...“. Urplötzlich türmten sich riesige Arme über der Backbordseite des Schiffes auf und umfassten es.
    Ein Kraken? Was zum F... Ist das euer Ernst?
    Er verfluchte innerlich jeden Meeresgott, den er kannte. Die und alle anderen Götter. Erst der Sturm, dann die Klippen und jetzt auch noch ein verfickter Kraken. Er hatte nicht einmal eine Waffe zur Hand.
    Trevor ließ das Ruder los und wankte zur Treppe. „Wenn du nicht deine Tentakel von diesem Schiff und Esther lässt, verarbeite ich dich zu Calamari, hörst du!“, drohte er. Aber bevor Trevor die Stufen hinuntergeeilt war, schob der Kraken das Schiff von den Klippen weg.
    Hilft er uns? Das ist doch ... Was genau war in dem Tee eigentlich drin?
    Vielleicht träumte er das alles nur. Genau, vielleicht hatte der Tee ihn außer Gefecht gesetzt und das war alles nur ein seltsamer Traum.
    Erneut umfasste der Kraken das Schiff und schob es immer weiter von der kleinen Insel weg.
    Eilig begab sich Trevor wieder zu Esther und schob sie hinter sich, während er nach oben schaute.
    Mehrere Male ragten die Arme des Kraken über sie hinweg, umschlangen das Schiff und beförderten es in die andere Richtung.
    Esther umklammerte mit einem Arm Trevors Hüfte, um sich an ihm festzuhalten.
    Er spürte ihre durchnässte Kleidung an seinem Rücken – und wie sehr sie zitterte. Wie gerne hätte er eine wärmende Decke um sie gelegt, aber angesichts ihrer Lage, war das nicht möglich. Er hielt sich selbst mit einem Arm am Seil fest und presste den anderen sanft, aber bestimmt, gegen ihren Arm, um ihr zusätzlich Halt zu geben.
    Esther beschwor einen bläulich leuchtenden Schild über ihnen, der Trevor umgehend seine übermenschlichen Kräfte stahl. Er konnte es spüren, weil er plötzlich beide Arme brauchte, um beide an Ort und Stelle zu halten. Indes stoppten der Regen und der Wind unter dem Schild.
                    „Er bringt uns von den Klippen weg, keine Sorge!“, versuchte Trevor Esther zu beruhigen, die verängstigt in den Himmel sah.
                    „Sicher, dass wir einem Kraken trauen können?“, fragte Esther skeptisch.
    Trevor sah sie unsicher lächelnd an. „Ich weiß nicht, warum er das macht, aber er ist unsere beste Option.“
                    „Dann sollten wir unter Deck. Der Schild schwächt dich. Und wenn der Kraken das Schiff bewegt, können wir ohnehin nichts mehr ausrichten.“
    Trevor nickte und band sein Hemd vom Seil los, ließ es aber noch um Esthers Hüfte.
    Esther ließ kurz darauf den Schild fallen, woraufhin Trevor sie mit sich Richtung Eingang zog. Mit seinen wieder aufkommenden Kräften war das wesentlich einfacher. Er stieß die Tür auf und fühlte Erleichterung. Nichts außer Erleichterung. Esther war sicher – und das Schiff natürlich auch. Im schmalen Gang begegneten sie Nelli, die sich an den Wänden festhielt, während Edmund wie ein Kind an ihr hing. „Du bist in Sicherheit, dir passiert nichts mehr! Soll ich dir etwas kochen? Hast du Hunger? Durst? Willst du dich setzen? Schlafen?“
    Nelli unterdrückte ein Augenrollen. „Ruhe wäre toll!“
    Trevor sah es ein. Irgendetwas stimmte nicht mit ihnen. So waren sie niemanden eine wirkliche Hilfe. Ganz im Gegenteil. Ihr Fokus gegenüber Esther und Nelli verkomplizierte vieles.
                    „Esther wird alles erklären ...“, setzte Trevor an. „und wir beide sollten eine Pause einlegen.“ Er sah zu Edmund und nahm ihn an der Hand mit sich. „Lassen wir die beiden nach einer Lösung suchen.“
                    „Warum nach einer Lösung? Ich fühle mich großartig!“, dementierte Edmund.
                    „Geh ruhig, ich komme gleich nach“, beruhigte ihn Nelli, woraufhin Edmund Trevor folgte.
    Alle gingen zusammen zu Edmunds Kajüte.
    Trevor dachte nach, bevor er im Zimmer verschwand. Bei allem, was er für Esther fühlte, konnte er nicht so einfach die Tür hinter sich schließen, als sei nichts gewesen. Er drehte sich noch einmal zu ihr herum und nahm sachte ihre Hand. Sanft küsste er ihren Handrücken und schaute sie an. „Ihr habt es verdient, dass ein Mann solche Gefühle für Euch hegt, denn Ihr seid mutig und selbstlos. Niemand sollte weniger als sein Leben für Euch hergeben wollen ... Und egal, als wer ich diesen Raum wieder verlasse ... Ich würde niemanden an Eurer Seite akzeptieren, der weniger fühlt“, sprach Trevor mit beinah gebrochener Stimme.
    Esther lächelte, und Trevor glaubte, eine gewisse Verlegenheit bei ihr zu erkennen. „Ich hoffe, das niemand für mich sein Leben geben muss“, antwortete sie.
    Trevor nickte verstehend und begab sich dann in das Zimmer.
    Er hörte, wie jemand – vermutlich Oma – abschloss, während Edmund sich auf sein Bett setzte. „Du hast ein Talent dafür, im falschen Moment die Stimmung kaputt zu machen.“
    Trevor rutschte an der Wand entlang auf den Boden und lehnte seine Arme auf die Knie. „Wem sagst du das ...“

    Also, ich finde den Teil wirklich gut. Vor allem finde ich witzig, dass er HAL erstmal für einen Kerl hält - ginge mir auch so. :rofl:

    Ich habe nur wenige Anmerkungen. Rot ist das, was fehlt, nicht das, was falsch ist. ^^

    Sorry, dass es gedauert hat. Wir haben ja bald Weihnachten.

    Danke Sensenbach für deinen Kommi und deine Anmerkungen! :hail: Auch wenn ich jetzt ein wenig ins Grübeln komme, ob ich einfach nur ein Stümper bin oder meine Fähigkeiten überschätzt werden. :/

    Kannst du bitte mal aufhören, solche Selbstzweifel zu haben? Es ist nie alles perfekt! Ist einfach so, andere Menschen, andere Blickwinkel ... Man kann nicht an alles denken! Allein der Wille, sich verbessern zu wollen, ebenso seine Geschichte, zählt. Nimms easy, Bruder!

    *stolpert mal an Bord der Helios*
    So, ich bin auch drauf und hab ein paar Anmerkungen dazugepackt. Nehm dir daraus, was du brauchst! ^^

    Die letzten Segmente der Raumarche 'Helios' werden in den Orbit geschickt und installiert. Für 500 Millionen Menschen wird dies das neue Zuhause sein. Unsere Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Projekt in zwei Jahren fertiggestellt ist. Ausgesucht wurden nur die gesündesten Menschen, unabhängig von Hautfarbe, Alter, Religion und anderen zwischenmenschlichen Faktoren. Das Erbgut dieser Personen ist zu 95 % gegen jegliche Krankheiten immun und bestens geeignet für das Fortbestehen der Spezies Mensch in zukünftigen Generationen.
    Die Raumarche 'Helios' ist 100 Kilometer lang und hat einen Durchmesser von 16 Kilometern. Sie ist zylindrisch aufgebaut. Das Schiff besteht aus Stahl mit einer Keramikummantelung. Ein Magnetfeld, dem irdischen sehr ähnlich, schützt die Insassen vor der tödlichen Strahlung.
    Mit Terraforming wurden 80 % der Innenfläche für uns lebensfähig und bewohnbar gestaltet. Ein eigenes Ökosystem wurde installiert. Tierische Nahrung wird rar sein.
    Die restlichen 20 % dienen für Raffinerien, technische Anlagen und andere Maschinen. Angetrieben wird die Arche mit einem Orion-Antrieb. Damit werden Geschwindigkeiten von bis zu 34.000 km/s erreicht, was annähernd 12 Prozent der Lichtgeschwindigkeit entspricht

    500 Mio von mehreren Milliarden - Stand jetzt. Ich denke, das wird nicht friedlich abgelaufen sein, wenn der Rest sterben wird. Ich würde den Fokus daher nicht allein auf Technik legen, sondern auf Nachvollziehbarkeit. Aufstände? Revoltente? Bürgerkrieg? Militärisch niedergeschlagen?
    ODER: War die Bevölkerung vielleicht bereits dezimiert, weil bis 5000eppes Katastrophen die Menschheit hat schrumpfen lassen? Hat man für eine Methode gesorgt, wie die anderen ihr Leben würdig beenden können, damit sie nicht von einem Exoplaneten zerrissen werden? - Das würde ich auf jeden Fall hinzufügen.

    Die Helios erreicht den dritten bewohnbaren Planeten auf unserer Reise. Schon früh entschlossen wir uns, nicht umzusiedeln, sondern die Planeten auszubeuten. Wir sind Nomaden.

    Jaein, glaub ich nicht. Ich denke, dass Menschen immer irgendwo siedeln würden. Vielleicht nicht alle, aber ein paar Kollonisten bestimmt. Ich weiß, worauf du hinaus willst, aber ich glaube, hier machst du dir es ein bisschen zu einfach. Man könnte ja ein Auswahlverfahren von Freiwilligen machen, die Planeten besiedeln. Vorteil ist, dass die Archen auch Planeten hätten, die sie ansteuern könnten, weil da Viehzucht ect. betrieben wird. Ich glaube einfach, dass einige Menschen froh sein werden, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, gerade ältere Menschen, die die Erde - je nach Lebenserwartung in der Zukunft - noch erlebt haben. ^^

    Waffen sind für die Infiltration und Eroberung anderer Planeten unabdingbar. Die Helios ist ausgestattet mit 50 Railgun-Batterien, wovon jede einzelne weitere 200 Railguns umfasst.

    Warum sollten sie Planeten erobern, wenn sie eh nirgends siedeln wollen? Ich würde bei Waffen primär auf Verteidigung setzen, wenn sie bereits auf andere Spezies gestoßen sind - nicht Angriff. :blush: Man kann ja auch erstmal versuchen, zu handeln. Metalle ect., was eben für so ein Raumschiff gebraucht wird. Wenn man nur ein Schiff mit Menschen hat, das durch das All schippert, ist man vermutlich etwas vorsichtiger. Da setzt man einer anderen Spezies nicht direkt die Railgun auf die Brust. Wenn die Helios I zerstört wird, ist die Menschheit hin!

    Wer will schon so schnell reisen?

    Spoiler anzeigen

    Wahnsinnige Geschwindigkeit :lol: 200.gif?cid=20e14a2agaheb0705gh3npushwp3fl7akx4mdbj0lm629628&ep=v1_gifs_search&rid=200.gif&ct=g

    In Kürze erreichen wir den sechsten bewohnbaren Planeten, den wir vermutlich erobern werden.

    Hier auch wieder. Erobern? Lebt da wer? Warum erobern? Co-existieren vielleicht?

    Wir wissen nicht, ob die Menschheit dafür geschaffen ist. Aber laut den Geschichten waren wir bereits einmal auf einem Planeten beheimatet. Nur wenige wissen noch, was damals geschehen ist.

    Glaub ich auch nicht. Auch wir wissen bereits ziemlich gut, was vor 200 Jahren alles so passiert ist. Selbst mit unserer Technik heute - Bild und Ton - wird man in 200 Jahren in der Zukunft ziemlich gut wissen, was wir gemacht haben. Ich denke viel mehr, dass das fester Bestandteil des Unterrichts ist - so wie die Vergangenheit bei uns. Welche Tiere gab es auf der Erde - wenn man nicht von allen einige mitgenommen hat? Wie sah die Erde aus? Welche Währungen, Sprachen und Regierungen gab es? Also, ich denke nicht, dass man das unter den Teppich kehrt - auch hier machst du dir es wieder ein bisschen leicht. :whistling:

    So, das war es erstmal zum Prolog. Ich hoffe, ich konnte dir einen ersten Lesereindruck vermitteln ^^

    Wisst ihr wie das so gehandhabt wird in der modernen Fantasy Literatur?

    Es kommt komplett auf die Geschichte an. Also, wenn Beziehungen relevant sind, kann man ruhig die Sexualität mit einbauen. Zudem ist wichtig, wer deine Zielgruppe sein soll. Ist es die Hauptfigur? So im Durchschnitt aus Erfahrungen:

    Ohne Story-Relevanz kann die Frage/Erläuterung der Sexualität Frauen und Männern ab 25 ca. schon ziemlich auf den Sack gehen. Weil man es mittlerweile in vielen Büchern hat, ohne, dass es für die Charaktere ausschlaggebend, oder für das Wissen des Lesers wichtig wäre. Einfach nur, damit es im Buch ist. Wenn's dazu gehört sind aber 99% offen.

    Jüngeren Leser ist die Relevanz nicht soooo wichtig Die spekulieren häufiger mal, wer was ist. 😁 Ausnahmen gibt's aber überall. Achten aber auch bisschen mehr auf Diversität. 🤔

    So ähnlich denken vermutlich auch Verlage. Zielgruppenorientiert. 😊

    Edit: Relevanz ist aber grundsätzlich wichtig. Nicht nur bei Homosexualität, Bisexualität. Heterosexualität interessiert ja auch niemanden, wenn Beziehungen in einer Geschichte unwichtig sind. 😜