Gestern Abend!
Filmtitel: DOG SOLDIERS
Nachdem alle Kids im Bett waren, wollten Robin und ich noch einen Horrorstreifen schauen. Nach langer Sucher entschieden wir uns für Dog Soldiers, da Robin die verwendete Maske im Film oldschool fand - und das ist ja nicht immer schlecht. Oftmals besser als vergeigte Comupteranimation. Ich gab mich einverstanden, da die Bewertungen auch ok aussahen. Immerhin 4/5 Sternen.
Vorsicht Spoiler!
Der Film begann sehr klassisch mit einem Pärchen im Wald, das iwas zu feiern hatte - man erfährt aber nicht genau, was sie feiern.
Sie sagt nur etwas davon, dass zu einem Ritter - es spielt in Großbritannien/Schottland - ein passendes Schwert fehlt. Wichtig ist, dass die Frau ihrem Freund einen SILBERNEN BRIEFFÖFFFNER schenkt, der etwas an ein Schwert erinnert. Dann kuscheln sie im Zelt, und es passiert, was passieren muss. Langsam, gaaaanz langsam, öffnet sich der Reißverschluss des Zeltes, dann greift ein Ungetüm an, Blut spritzt ... aber tatsächlich wurde kaum geschrien, das wirkte etwas seltsam. Nicht so seltsam, wie ein Monster, dass sich die Mühe macht, mit seinen großen Pranken einen dagegen filigran wirkenden Reißverschluss zu benutzen, aber okaaay
, und dann wechselte die Szene.
Neue Szene: Ein Mann kämpft gegen ein paar Leute
, und die Choreo erinnerte mich stark an meine früheren Disco-Fox-Stunden. Hölzern, ungelenk, man sah förmlich die einstudierte Schrittfolge, und dann warf der Kerl noch mit einer Taschenlampe nach einem Widersacher, die diesen am Oberkörper traf. Keine Ahnung, was das für eine Taschenlampe war, aber sie beförderte den Getroffenen rücklings - im hohen BOGEN - auf den Boden. Zum Schluss stellte sich heraus, dass das eine Aufnahmeprüfung für eine Spezialeinheit war, an welcher Soldat Cooper teilgenommen - und zunächst bestanden hatte. Zum Schluss der Prüfung sollte er einen Hund erschießen, was Cooper nicht wollte und dann doch noch durchfiel.
Wieder neue Szene: Eine Einheit wird im schottischen Wald ausgesetzt
und sollte laut Übung eine andere Einheit überwältigen bzw. ein gewisses Ziel erreichen. Die gesamte Einheit ist so blass gezeichnet, dass man sich die Kerle gar nicht merken mag. Es sind so die typischen vulgären Soldatentypen
dabei, der gutmütige Cooper ebenfalls
(den kennen wir schon aus dem vorherigen Teil), ein heroischer Sergeant/ die Vaterfigur. Also, diese Soldaten wandern dann durch den Wald, unterhalten sich über regionale Gruselmärchen (tote Camper *hust*), der Sergeant erzählt von seinen Kriegserlebnissen, um die Jugend zu unterweisen, eine tote Kuh fliegt ihnen vor die Füße
... Ja, eine tote aufgeschlitzte Kuh. Mein Vorschlag an dieser Stelle war, da sie genau neben der Feuerstelle lag, ein paar Steaks zu braten, aber nobe ... Dabei werden sie von einem Kerl beobachtet, der ganz genau zu wissen scheint, was in diesem Wald vor sich geht, aber in einer kurzen Sequenz dann angegriffen wird.
Wie unerwartet ... Man findet es aber nicht schade, weil man gleich erkennt, dass das der Kerl ist, der Cooper zwingen wollte, den Hund zu erschießen, und es dann selbst tat. Man ahnt aber, dass es das noch nicht war mit dem. Dazu war die Szene zu schnell weg.
Irgendwann erreichen die Soldaten dann ihr Ziel und stehen in einem Mischmasch aus Gedärmen, Blut und anderen Sachen, die schnell darauf schließen lassen, dass die Monster - es sind Werwölfe - die Einheit ausgelöscht haben.
Ein Soldat hebt angewidert seinen Stiefel, weil er in einer Lache voller Gedärme steht ... Ey MANN, das sieht man, BEVOR man da bereitwillig reinhüpft wie ein Kind in eine Pfütze. Aber ab diesem Zeitpunkt sah ich die Logikkurve bereits stark nach unten schwinden. Als die Soldaten ihren Stützpunkt anfunken wollten, funktionierte das Funkgerät nämlich nicht, was man eigentlich testet, BEVOR man loszieht, aber gut ... das Funkgerät der anderen WAR natürlich kaputt, und der Sergeant meinte, man solle alles liegen lassen, es bringt sowieso nix. Genau, anstatt aus ZWEI Funkgeräten eins zu basteln - und der Funker wirkte doch recht kompetent, da er auch die Manipulation des eigenen Funkgerätes bemerkte - lässt man alles liegen. Klar. Warum in absoluter Panik auch versuchen, da wegzukommen?! Naja ... kurz darauf ertönte ein Stöhnen und die Arschgeige vom Anfang war noch am Leben. Als Einziger. Er hatte zwar eine Wunde am Oberkörper, die auf einen Krallenangriff hinwies, aber ... er lebte. Er wurde versorgt und mitgeschleift. Die Platzpatronen wurden eilig gegen echte Kugeln aus dem Camp ausgetauscht. Ich weiß zwar nicht, warum die einen unechte Munition und die anderen echte besaßen, aber ... EGAL! Es ertönte Wolfgeheul, alle brachen in Panik aus, rannten um ihr Leben
- einer rannte in einen oberschenkel-dicken Ast und wurde von diesem aufgespießt.
Echt jetzt ... Also, wenn man sich umdreht, losrennt und dann direkt von so einem breiten Ast (ohne Spitze wie ein Speer) wie ein Schaschlik aufgespießt würde, würde niemand mehr im Wald spazieren gehen. Im Ernst, der Kerl steckte knapp einen halben Meter in diesem Ast. Das hätte vielleicht wehgetan, ihn zu Boden geworfen - aber niemals SO verletzt. Wie schnell war der? 50km/h? 100km/h? Wie rennt man so in einen Ast, dass das Ende einen halben Meter hinten rausguckt? Auch der Sergeant wurde verletzt, seine Gedärme hingen raus, aber Cooper wollte ihn nicht liegenlassen, sondern nahm ihn mit. Alle rennen, schießen ...
plötzlich, ein heller Lichtstrahl am Himmel, ein flammender ... Spaß beiseite. Mitten im Wald taucht eine junge Frau auf, die einen Pritschenwagen fährt.
(sie entpuppt sich später als Naturforscherin) Natürlich haben alle Soldaten Platz in dem 0/8/15 Wagen, wie wir ihn alle Zuhause haben. Die Olle - Megan - hatte sich aber festgefahren und schaffte es erstmal nicht, sich selbst zu befreien. (Es erinnerte an den alten DSF-Spot - zwinker, zwinker) Cooper musste ihr erklären, dass sie erstmal rückwärts, dann vorwärts, fahren sollte, damit sie die Karre befreite. Währenddessen greifft ein Werwolf an, dessen Arm lediglich durch die Plane greift und rumfuchtelt ... anstatt die Plane vom Auto zu reißen. Es ist eine Plane ... NE SCHEIß PLANE!!!
Sie fahren los. Leute brauchen medizinische Hilfe - dringend. Ich meine, da hockt der Sergeant mit seinem Darm im Arm - hihi, das reimt sich - und was machen die? Hören auf diese fremde Trulla, die nach gelungener Flucht vorschlägt, zu einem EINSAMEN BAUERNHAUS zu fahren, weil sie die Leute da gut kennt. Nur zur Info, die haben ein Auto, das fährt, aber anstatt AUS diesem Wald zu fahren, fahren sie zu einem bekackten Bauernhaus im Nirgendwo. Ich meine, wer von uns hätte dieses Angebot nicht sofort angenommen? SO ZIEMLICH JEDER BEI VERSTAND. Krankenhaus? Landarzt? EGAL! Selbst mit wenig Benzin hätte man doch versucht, so weit aus dem Wald zu kommen, wie möglich
... Nöö, sie fahren zum Bauernhaus. Mir war schon klar, dass ansonsten der Film vorbei gewesen wäre, aber ... come on. Sie kommen beim Bauernhaus an. Die Bewohner sind nicht da, aber es wirkt so, als seien sie gerade aufgebrochen. Essen steht auf dem Tisch, Suppe kocht auf dem Herd, und die Soldaten bedienen sich daran, weil Hunger ... Ach ja, ein Telefon hat das Haus nicht. Es ist 2002, aber Handys sind auch nicht verfügbar. Zu diesem Zeitpunkt saß bereits ein imaginäres Ich in diesem Bauernhaus und nickte vor sich hin. Krisensitzung. Ideen wurden gesammelt, wie man da wegkommt. Mein imaginäres Ich zeigte draußen auf das Auto, aber aus irgendeinem Grund hörte mir keiner zu. Cooper fragte dann endlich mal nach einem Krankenhaus, aber das wäre 50 Milen weg - ich zeige auf das AUTO! Dann fragte Cooper nach der nächstgrößeren Stadt. Und Megan antwortete: "Die nächstgrößere Stadt ist 4 Stunden entfernt!" Das war der Moment, in dem ich mich an meinem Uludag verschluckte und losschrie vor lachen. DAS IST SCHOTTLAND und nicht das NIRGENDWO in Sibirien! In 4 Stunden fährt man von der Ostküste zur Westküste IN Schottland. (Das hat Google gesagt) Und nächstgrößere Stadt impliziert keine Millionenmetropole! Wer hatte dieses Drehbuch geschrieben? Oder die Dialoge? Mein inneres Minime drückte dem Drehbuchautoren einen Atlas ins Gesicht!
In welcher Welt braucht man 4 Stunden in Schottland in eine Kleinstadt? Einbeinig auf einem Tandem?
Sie blieben alle erstmal da - und wurden natürlich iwann angegriffen. Das Auto wird zerstört, war ja klar. Hier starb einer, da starb jemand. Es wurde geschossen, geschrien ... im Zuge der Action zog sich Megan iwann aus und stand dann in Hose und Tanktop im Bauernhaus. Das Wetter erschien dafür ungeeignet, aber was dem Film eben noch fehlte waren Titten. Klar ... Mein imaginäres Ich verwies die Soldaten auf die Kratzer auf ihrem Arm, aber auch das blieb ungehört.
Sie war ja immerhin Naturforscherin.
Im Laufe des Filmes verwandelte sich die Arschgeige vom Anfang auch in einen Werwolf, wurde aufgespießt, und sprang aus dem Fenster. Ich verwies wieder auf die Kratzer auf dem Arm der jungen Frau, aber nüscht.
Irgendwann war ihnen zumindest klar, dass auch der Sergeant sich verwandeln würde. Dem ging es nämlich immer besser und seine Wunde war verheilt. Die letzten Soldaten kamen dann auf die Idee - in Zusammenarbeit mit Megan - das noch vorhandene Auto in der Scheune dazu zu nutzen, es mit einer Propangasflasche auszustatten und damit die Scheune - in der sich angeblich ALLE Werwölfe befinden sollten - zu sprengen. Ich weinte innerlich vor lachen
Da stand ein Auto in der Scheue, das man nur kurschließen brauchte ...
und sie wollten es ... sprengen!
Gesagt, getan - dabei ging wieder einer drauf, aber egal. Das Auto stand vor dem Haus, man warf die Propangasflasche drauf, legte eine Benzinspur - und zündete sie an. Die gesamte Scheune flog in die Luft. Robin meinte in diesem Moment, dass doch keiner weiß, ob die alle da drin sind. Meine Antwort darauf war nur, dass sie das wahrscheinlich nicht waren. Immerhin war das Megans Idee gewesen. Eine Frau, die sie da hingefahren hatte, Kratzer am Arm besaß und mies in Geografie war. Auch waren wir uns einig, dass es womöglich zu viel verlangt war, dass vereinsamte Soldaten bemerkten, dass die Olle neben ihrem weißen Tank-Top, durch das man ihre Nippel blitzen sah, eventuell, vielleicht, vage Vermutung, selbst ein Werwolf war.
Und ja, sie war einer. Kaum hatte sich der Qualm der Explosion gelegt, hatte sie im Hintergrund ihren Werwolffreunden die Haustür aufgeschlossen, damit sie reinkommen konnten. Genau, die kamen durch die Tür, nachdem sie etliche Holzbarrikaden einfach durchbrochen hatten, Leute durch die Luft warfen, als seien es Puppen ... Anstand musste sein! Es handelte sich ganz klar um die Familie, die das Haus eigentlich bewohnte - und Megan gestand das im Zuge des typsichen Ich-bin-der-eigentliche-Bösewicht-und-muss-erstmal-meine-Lebensgeschichte-loswerden Moments. Der Sergeant schoss ihr erstmal direkt in den Kopf. Der Endkampf begann, Cooper und der Sergeant waren noch übrig - ach ja, und ein Haushund, der immer mal wieder eine Rolle spielt. Sie rannten durchs Haus, aber am Ende opferte sich der Sergeant, der sich ohnehin bald verwandelt hätte - eindrucksvoll dargestellt von wildem Herumrollen auf dem Fußboden.
Dann sprengt der Sergeant mithilfe des Gasofens das gesamte Bauernhaus. Cooper überlebt zunächst mit dem Hund im Keller. Einem Keller, der ledigleich von einem Holzfußboden/decke abgetrennt ist - über DEM ein GASOFEN explodiert ist. Alles ist weg! Das Dach, alle Wände, aber der Holzfußboden hielt stand ... (unzufriedenes Schmatzen). Eine Schweigeminute für diesen Fußboden, bitte! Cooper entdeckt lauter Leichen, die von der Decke baumeln, und das Essen vom Tisch sowie die Suppe bekommen eine faden Beigeschmack.
Kannibalen-Werwölfe?
Zuletzt muss aber Cooper dann noch gegen die Arschgeige vom Anfang kämpfen und besiegt diesen durch den SILBERNEN BRIEFÖFFNER!
Der liegt natürlich da unten einfach rum. Hund und Cooper überleben und latschen aus den Trümmern.
Meinung zu dem Film: Er hat wahrscheinlich so eine gute Wertung, weil er zu dieser Art Trash-Film gehört, die so schlecht sind, dass sie schon wieder gut sind. Ich hab zumindest tierisch gelacht.
Miese Dialoge, absolut unlogisch, viel Blut und Matsch. Und die Frage, die zurückbleibt: Warum verdammt heißt der Film Dog Soldiers? Es ging um WerWÖLFE. Hunde kamen vor, aber der einzige Hundesoldat wurde am Anfang erschossen. Ist das ein Begriff aus der Armee? Keine Ahnung ... 