So, da "Tanred" unter den heißen Themen ist, hab ich auch hier mal reingelesen. Ich persönlich mag Fantasy total gerne, die beinahe mehr historisch als fantastisch ist. Einfach auch, weil man nicht von einer ganzen Welt erschlagen wird, wenn man gerade kopfmäßig nicht so dabei sein kann.
Ich finde auch gut, dass man gleich in die Welt gestoßen wird und es etwas Aktion hat. Also, jetzt nicht mit Beschreibungen anfängt, wie die Welt funktioniert.
Zum Verständnis ...
Ich gehe mal davon aus, dass der Prolog von Tanred ist. Also, seine Vorgeschichte quasi.
Ich habe den Prolog und das erste Kapitel erstmal gelesen, da ich noch bei anderen aufholen muss ...
Zum Prolog:
Etwas ist anders, als er den Waldrand erreicht,.
eEr ahnt es, lange bevor es zu konkretem Wissen wird. Etwas bringt ihn dazu, die letzten Schritte zu verlangsamen, die ihn durch das Gehölz am Feldrand bringen würden und dann den Armvoll Holz auf den Boden gleiten zu lassen. Etwas verkrampft in seinem Bauch, schnürt ihm die Kehle zu, läßt ihn zögern, die Haseln zur Seite zu drücken und den Wald zu verlassen, eEtwas wie ein instinktives Wissen, daß es ein Ende sein wird, wenn er weitergeht,.dDaß der nächste Schritt unwiederruflich ist, auch wenn er mit seinen zwölf Wintern noch nicht wirklich ahnen kann, was dieses Ende bedeutet oder was im Begriff ist zu enden.
Alles anzeigenSeine Hand zittert.
Aber(Das Aber kann hier weg, da der Satz nicht im Widerspruch zum vorherigen steht. Nur, weil seine Hände zittern, heißt das nicht, dass er nicht ahnen kann, was passiert)eEr beginnt langsam zu verstehen, was nicht stimmt.Es ist der Rauchgeruch in der Luft - wieso sollten so viele im Dorf heizen,? sSo kalt ist es noch nicht, auch wenn der Herbst schon die meisten Blätter zu einem unansehnlichen Braun hat werden lassen
?.Es sind die Geräusche (Geräusche finde ich zu schwach. Der Beschreibung nach klingt es mehr nach Lärm) - wieso brüllen die Rinder? Was haben Pferde im Dorf verloren? Und was haben die Schreie zu bedeuten, die er schwach im Hintergrund hören kann?
Plötzlich entschlossen schiebt er die Haseln zur Seite und geht aufs Feld, blickt über die schmale Fläche gepflügten Acker, die hier den Wald vom Dorf trennt. Einen Augenblick lang versteht er nicht, was er sieht,Punkt (oder ganz anders: Einen Augenblick lang versteht er nicht, was er sieht; so viel Chaos und Verwirrung.) da ist so viel Chaos und Verwirrung vor ihm, Menschen rennen hin- und her, andere liegen am Boden, Reiter traben durch das Dorf, Rinder werden aus den Ställen getrieben, Rauch hüllt die Szene ein und Flammen schlagen aus einem der holzschindelgedeckten Dächer. Männer - es sind zu viele Männer im Dorf,(Punkt) der Ritter hatte die meisten doch auf seinen Zug mitgenommen (immer ein Leerzeichen, wenn das Wort nicht abbricht, sondern der Satz)... Stählerne Klingen glänzen im trüben Herbstlicht, und da ist das Scharlachrot von Blut. Er kennt Blut,(Punkt)es ängstigt ihn nicht (Das allein ängstigt ihn nicht.), Eein Junge kann nicht auf einem Dorf aufwachsen und nie erleben wie ein Schwein oder Rind geschlachtet wird. Aber nichts davon hat ihn auf das vorbereitet, was er jetzt sieht.
Ich weiß, was gemeint ist, aber ich finde, dass Wörtchen "allein" würde einen großen Unterschied machen, einfach, weil nicht nur in einem Dorf geschlachtet wird, sondern, es verletzen sich sicherlich auch etliche Bewohner bei Arbeiten - und man kennt blutende Menschen daher.
Er sieht Rhala, die einen Soldaten anfleht(Komma) der einen Sack aus ihrem Haus schlaeppt, (Punkt)die vor ihm auf den Boden sinkt (Sie/Rhala sinkt auf ihre Knie/sinkt zu Boden - ansonsten könnte man meinen, du meinst den Sack, denn von dem ist vorher die Rede), während Tränen über ihre Wangen rinnen,(Punkt)
(Neue Zeile - Perspektivenwechsel) wWie mit übernatürlicher Klarheit gesegnet nimmt er jedes Detail der Szene wahr.
(Neue Zeile)Der Bewaffnete geht achtlos an ihr vorbei, Matsch spritzt unter seinen Stiefeln auf und trifft ihr Gesicht, aber sein Gefährte(Komma) der nach ihm kommt(Komma) rammt der rotharigen Frau (Welche Frau? Rhala? Keine Synonyme, solange dem Leser nicht klar ist, von wem die Rede ist. Hier den Namen nennen, denn zuvor ist immer nur von Rhala die Rede, jetzt wirkt es, als sei von einer zweiten Frau die Rede, die der Leser nicht einordnen kann) von hinten sein Schwert in den Rücken.
(Neue Zeile)Einen Augenblick sieht sie überrascht (Überrascht finde ich iwie zu schwach.). aus, aber als das blutige Schwert aus ihrem Körper gerissen wird(Komma)verzieht sich ihr Mund zu einem stummen Schrei (Komma) bevor ein Tritt ihren Kopf in eine Pfütze fliegen läßt, aus der er sich nicht mehr hebt. Ihr Blut mischt sich mit Wasser und Schlamm, und mehr Soldaten kommen, um das Saatkorn aus ihrem Haus zu tragen.In diesem Abschnitt sind etliche Bezugsfehler.
Er sieht Alfhild (Komma) die von einem bärtigen Mann im Kettenhemd an den Haaren gezerrt wird. Ihr panischer Blick fällt zum Waldrand, aus irgend einem Grund genau auf ihn, (Punkt)
undsie schreit seinen Namen,(und) fleht um Hilfe.
(Neue Zeile)Er bleibt regungslos, unfähig irgendetwas zu tun, selbst als der Blick des Soldaten auf ihn fällt, ihn dessen Augen einen Moment abschätzen(Komma) bevor der Mann schnaubt und sich wieder dem Mädchen zuwendet. Zitternd kniet er im Dreck, und der Mann tritt mit dem Fuß gegen einenFaß (Komma) so daß es umfällt und drückt Alfhilds Körper dann darauf.
(Neue Zeile - Ein weiterer Soldat kommt, trägt ein schelmisches Grinsen im Gesicht und hält ihre Arme fest. - Das Grinsen hat dann bezugsmäßig nichts mit dem Festhalten zutun.)Ein anderer kommt mit einem Grinsen im Gesicht(Komma) um ihre Arme festzuhalten,und(Punkt - neue Zeile)
der Bärtige (Der Bärtige ist Soldat 1? Dann füge vorher ein, dass er einen Bart hat, ansonsten macht das Synonym für Leser keinen Sinn und man muss rätseln) zieht ihren Rock nach oben, greift zwischen ihre Beine(Komma) während das Mädchen schreit und tritt und versucht(Komma) sich zu befreien. Einen Moment später sinkt die feste Lederhose des Soldaten, und er drängt sich zwischen die blassen Beine des Mädchens, stößt vor und zurück(Komma) während ihre Gegenwehr schwächer wird und ihre Schreie zu einem leisen Wimmern werden. Endlich richtet er sich auf und schnallt seinen Gürtel wieder fest, wirft einen fragenden Blick zu seinem Kameraden, aber der grinst weiterhin (Tat er ja davor schon) nur höhnisch und greift nach seinem Dolch. Alfhild nimmt die Waffe einen Moment später wahr, und in dem Moment(Komma) als er zustößt(Komma) kreischt sie auf und schlägt wild um sich. Die Waffe schlitzt ihre Wange auf und Blut spritzt, und während sie sich vom Faß rollt und auf allen vieren davonkrabbelt, flucht der Mann. Doch er braucht nur wenige Schritte, dann hat er sie an ihrem hellen Haarschopf gepackt, und diesmal findet der Dolch ihre Kehle. Ihr Schrei erstirbt zu einem feuchten Röcheln, und ihre Augen brechen(Komma) als sie zu Boden gleitet.Er kniet, und hat keine Ahnung(Komma) wann er zu Boden gesunken ist.
(Neue Zeile) Alfhild, seine Schwester(Leerzeichen)...Er sieht den alten Vinrad, der verständnislos auf den blutigen Stumpf starrt(Komma) der von seiner rechten Hand übriggeblieben ist.
(Neue Zeile)Er sieht Garyan(Komma) mit dem er noch diesen Morgen am Bach war, durchbohrt von zwei Pfeilen, reglos im Gras. Er sieht eine Axt auf einen braunen Haarschopf herunterfahren, aber er weiß nicht welchen Namen der Tote trägt, (Punkt)er kann das Gesicht nicht erkennen. Er sieht andere(Leerzeichen)... viele andere(Leerzeichen)...
Die Grausamkeit beschränkt sich nicht nur? auf Menschen, auch der Körper von Dunkelstern, dem Hütehund von Volkmar, liegtdaim Schlamm und sein letztes Bellen ist nur mehr ein Röcheln.Er kauert am Boden, zitternd, er will den Blick abwenden, will nichts mehr von alldem sehen. Aber er kann nicht. Etwas zwingt ihn dazu, alles anzusehen.
Das Feuer greift weiter um sich, und die Truppe der Bewaffneten treibt Rinder und Schafe aus dem Dorf, läd Korn auf ihre Packpferde(Komma) während der Rauch, der gnädige Rauch, manchmal die Szene vor seinem Auge (seinen Augen - er hat doch zwei?)versteckt.
Er fühlt nichts mehr. Nur(Komma) daß er nicht wegsehen kann, aber keinen Schrecken, keinen Schmerz, nicht einmal die Feuchtigkeit(Komma) die aus dem Boden in seine groben Hosen dringt oder die Herbstkälte(Komma) die ihn umgibt.
Er fühlt nichts.
Zum Prolog:
Leider konnte ich beim Prolog nicht so mitfühlen. Warum steht unten ...
Zum ersten Kapitel:
Der Sprung zu einem harmonischeren Teil unterstreicht meine Vermutung vom Spoiler. Ich mag die Gaukler? Den Einstieg in ihre Welt ... und z.b. dass Tanred sich über die Verantwortung für den Aufbau freut. Es macht die Firgur doch greifbar, denn wir kennen es alle, wenn wir mal was alleine machen durften - auf der Arbeit oder in der Schule. Man merkt schon etwas, dass er seinem Leben/Gedanken nachhenkt.
Ich habe da nicht mehr verbessert, weil es einfach zu viel ist. Mit Baby/Kleinkind ist mir das zu zeitintensiv.
In der Summe:
Ich würde dir zu einem Schreibprogramm raten - oder, dass Katharina vorher Korrektur liest? Ich muss ehrlich gestehen, dass ich Zeit brauchen werde, um hier "Meter" zu machen. Mein Kopf ist sehr damit beschäftigt, die fehlenden Kommata einzufügen und zu verfolgen, was passiert. Im Prolog waren die vielen Bezugsfehler auch Schuld daran, dass ich Sätze 3-5x lesen musste, um zu erkennen, wen du meinst, von wem die Rede ist (es war mal Mode, für alles Synonyme zu benutzen, aber unser Lektor meint immer, dass man das nicht machen soll, weil das nur durcheinander bringt) ... das stört immens den Lesefluss. Für mich ging dadurch die Stimmung im Prolog leider verloren. Einfach dadurch, weil, je häufiger man einen Satz lesen muss, desto eher gehen die Emotionen flöten. Kurze Sätze transportieren genauso viel Hektik und Geschehen wie die Kommata (bzw. fehlenden Kommata). Und ich bin nicht einmal ein Rechtschreibfanatiker. Da sind einige besser als ich und haben im Thread nichts gesagt ... Eigentlich beziehe ich mich mehr auf Plot - das war hier deswegen aber nicht möglich, deswegen schreibe ich dir das. Ich bin mir dabei bewusst, dass Fehler beim "Runterschreiben" passieren können. Mich stört auch die alte Rechschreibung keinen Meter - aber die Fehler solltest du ausbessern. Es wäre schade, wenn eine gute Geschichte aufgrund von sowas einfach schlecht dasteht. Präsentation ist ja genauso wichtig wie Inhalt
Liebe Grüße
Jenna