Falls sich jemand wundert, warum das hier auf einmal so schnell geht: An diesen Kapiteln arbeite ich schon länger, konnte ihnen aber jetzt erst den letzten Schliff geben. Dafür kommt dann demnächst die dicke Wand, an der ich nicht weiterkomme. Mal sehen, vielleicht kann mir dann ja jemand von euch helfen.
Amaras Geschichte
Erisa war wirklich ein sehr armes Dorf und es lag mitten im Regenwald. Die Häuser waren aus Holz und Ranken gebaut, bedeckt mit trockenen Gräsern, wie Strohdächer, die Straße dorthin kaum ausgebaut. Niber jedoch schien sich hier sehr viel wohler zu fühlen, als bisher in dieser Welt. Vielleicht lag es daran, dass das Leben hier beinahe ein bisschen dem in ihrer Welt glich. Zumindest gab es keine Flugzeuge oder leuchtende Parkleitsysteme. Das Dorf bekam nur selten Besuch von Fremden und dementsprechend misstrauisch begegnete man Kandrajimo, Jonathan Niber und Tabea. In Erisa war es sogar schwierig, jemanden zu finden, der Spanisch konnte. Ein paar junge Leute sprachen die Sprache wohl, doch hatten sie noch niemals von dieser Welt der Götter gehört.
Doch eine Frau, die am Rande des Dorfes ihre Hütte flickte und gleichzeitig ein Auge auf ihre beiden kleinen Kinder hielt, erinnerte sich an Geschichten, die ihr einst ihre Großmutter erzählt hatte. Sie ließ Tabea, Kandrajimo und Niber stehen und kehrte kurz darauf mit ebenjener Großmutter zurück sowie mit einem jungen Mann, der die drei misstrauisch betrachtete und dann eine so finstere Miene aufsetzte, dass Kandrajimo sich sicher war, er war hergekommen, um sie zu bewachen.
Einer plötzlichen Eingebung folgend sprach Kandrajimo die alte Frau auf Paratak an. Er bereute es sofort, denn der Klang der Worte versetzte sie in Panik. Sie begann, schnell in einer fremden Sprache zu reden und wich vor ihnen zurück. Ihre Enkelin versuchte beruhigend auf sie einzureden und warf zwischendurch gehetzte Blicke auf die drei Fremden. Der junge Mann machte nervös einen Schritt vorwärts und rieb sich mit einer Hand die Oberarmmuskeln.
„Bitte bleib ruhig“, sagte Kandrajimo auf Paratak und hob beschwichtigend die Arme. „Wir wollen niemandem etwas tun. Du verstehst uns, nicht wahr? Das ist sicher verwirrend für dich.“
„Diese Sprache“, hauchte die Frau.
„Du verstehst sie, obwohl du sie niemals gelernt hast“, vermutete Kandrajimo. „Obwohl du dir nicht erklären kannst, warum.“
Die alte Frau starrte ihn an. „Ich habe sie schon einmal gehört“, hauchte sie. „Aber das ist so lange her. Erst jetzt wird mir bewusst …“ Ihre Stimme verlor sich, ihr Blick wurde glasig. Noch immer versteckte sie sich hinter ihrer Enkelin und ihre Hände zitterten. Kandrajimo machte sich Sorgen, dass das Herz der alten Frau diese Aufregung nicht mitmachte. Er bemühte sich, sie weiter zu beruhigen.
„Du hast ein Tor durchquert, nicht wahr?“, sagte er mit behutsamer Stimme. „Ein Tor zwischen zwei Welten.“
Sie schüttelte zuerst den Kopf, doch dann nickte sie. „Wie kannst du das wissen?“
„Auch wir haben ein solches Tor durchquert und deshalb sprechen wir nun dieselbe Sprache.“
„Magie“, flüsterte die Frau.
„So etwas in der Art“, gab Kandrajimo zu. „Aber du brauchst keine Angst davor zu haben.“
Ihre Enkelin stemmte die Hände in die Hüften und rief ihnen etwas auf Spanisch zu. Es klang verärgert.
„Sie will wissen, was hier los ist“, raunte Tabea ihren beiden Begleitern zu. „Sie kann euch nicht verstehen.“
„Dann erzähl ihr irgendwas“, sagte Kandrajimo und wandte sich wieder an die Großmutter. „Wir kommen auf der Suche nach Hilfe hierher und du bist vielleicht die Einzige, die uns diese geben kann.“ Die Frau wich weiter zurück. Kandrajimo sah sich hilfesuchend um. „Vielleicht können wir uns erst einmal irgendwohin setzen?“ Da er keinen Stuhl fand, ließ er sich schließlich, dort wo er stand, in den Schneidersitz sinken. Er hoffte, so weniger bedrohlich auf die beiden Frauen und ihren Beschützer zu wirken und bat Niber und Tabea es ihm nachzutun. Niber kam der Bitte nach, doch Tabea verschränkte bloß die Arme. Vielleicht fühlte sie sich zu alt, um auf dem Boden zu sitzen. Sie sah alt aus, beinahe so alt wie die Frau, die nun mit gerunzelter Stirn hinter ihrer Tochter hervorlugte. Doch Kandrajimo wusste, dass der Anblick täuschte. Tabea war fähig, ihn und Niber zu verteidigen falls nötig.
Kandrajimo hob die Hände zu einer offenen Geste. „Am Besten stelle ich uns zuerst einmal vor: Ich bin Jimo Kandrajimo und meine Begleiter hier sind Tabea und Jonathan Niber.“
„Ich bin Amara Sanrima“, erklärte die Frau. Sie schien den ersten Schreck überwunden zu haben und wirkte nun vor allem misstrauisch, doch Kandrajimo konnte eine Spur von Neugierde aus ihrer Stimme heraushören. Das stimmte ihn hoffnungsvoll. Amara sprach weiter: „Wie sollte ich euch helfen können?“
„Wir sind auf der Suche nach ebenjenem Tor, durch das du einst gegangen bist“, erklärte Kandrajimo.
Sie kniff misstrauisch die Augen zusammen. „Du hast gerade gesagt, dass du das Tor selbst durchschritten hast. Du müsstest wissen, wo es liegt.“
„Nicht dasselbe, bloß ein Ähnliches“, antwortete er wahrheitsgemäß. „Es ist weit entfernt von hier. Wir müssen aber dringend das Tor in dieser Gegend finden – dein Tor.“
„Was wollt ihr dort? Ihr dürft die Götter nicht erzürnen.“
„Was für Götter?“, fragte Jonathan.
„Was hast du auf der anderen Seite gesehen?“, fragte Kandrajimo.
Doch Amara schüttelte den Kopf und wich wieder vor ihnen zurück.
„Wir wollen niemanden erzürnen, so glaub uns doch“, sagte Kandrajimo, immer noch auf dem Boden sitzend „Wir sind auf der Suche nach einem Mädchen, das in dieser anderen Welt verloren gegangen ist. Sie ist in großer Gefahr. Wir wollen sie retten.“
Amara sah ihn nachdenklich an. „Ich war auch noch ein Mädchen – damals.“
„Würdest du uns deine Geschichte erzählen?“, fragte Kandrajimo.
Amara überlegte lange und betrachtete die drei gründlich. Ihre Angst schien einigermaßen überwunden, doch ihre Vorsicht blieb. Schließlich jedoch nickte sie.
Tabea und Amaras Enkeltochter waren unterdessen in ein regelrechtes Streitgespräch auf Spanisch verfallen, das Amara jetzt beendete, indem sie ihre Enkelin streng in ihrer Muttersprache zurechtwies. Die junge Frau verschränkte wütend die Arme, lauschte aber den Erklärungen ihrer Großmutter. Schließlich ging sie in die Hütte und holte zwei Stühle heraus. Kandrajimo musste lachen, erhob sich verlegen und klopfte sich den Staub von der Hose, während zwei weitere Stühle herbeigetragen wurden. Sie setzten sich, auch Tabea und der junge Mann. Dann begann Amara zu erzählen:
„Ich bin nicht in diesem Dorf aufgewachsen“, begann sie, „bis ich zwanzig war, lebte ich in einem Dorf weiter im Nordosten, dichter am Regenwald. Wir hatten andere Bräuche als die anderen Dörfer. Wir beteten Götter an, von denen andere nicht einmal gehört hatten. Einmal im Jahr machte sich eine Gruppe von uns auf dem Weg zum alten Inka-Tempel, um dort die Welt der Götter zu betreten. Von dort brachten sie jedes Mal andere Gaben zurück. Sie brachten unserem Dorf Glück, oder auch das Gegenteil, wenn die Götter uns nicht wohlgesonnen waren.“
„Meines Wissens verehrten die Inka die Sonne“, erklärte Kandrajimo seinen Begleitern. „Aber auch andere Gottheiten, die die Naturgewalten repräsentierten: Mond, Erde …. Ich glaube es ist recht komplex.“
„Wir waren keine Inka“, sagte Amara, „die gibt es hier schon lange nicht mehr. Wir waren eine kleine Gemeinschaft, recht abgeschieden von den anderen Dörfern der Region. Wir hatten unseren eigenen Glauben. Und es war nicht einfach nur Glaube – wir waren auserwählt. Die Götter wachten über uns und beschenkten uns. Wir kannten den Weg zu ihnen. Jedes Jahr bestimmte das Los ein Dorfmitglied, das neu zur Gruppe der Gesandten hinzustieß. Im ersten Jahr durfte man die Welt der Götter nicht selbst betreten, sondern musste vor dem Eingang ausharren und Wache halten. In jenem Jahr wurde ich erwählt. Doch es geschah ein schreckliches Unglück.“ Sie suchte den Blickkontakt zu Kandrajimo und sog ein paar Mal zitternd Luft ein. „Ich habe lange nicht über jenen Tag gesprochen“, erklärte sie. Kandrajimo versuchte es mit einem aufmunternden Lächeln. Sie strich sich nervös über das Haar, nahm sich zusammen und fuhr fort: „Ich war fünfzehn Jahre alt. Es war mein erstes Jahr, also durfte ich nicht mit in die Welt der Götter. Ich wartete am Eingang zum Tempel, wie man es mir aufgetragen hatte. Bei Sonnenaufgang sollten die anderen zurückkehren …“ Sie ließ die Worte verhallen und Kandrajimo brauchte ihre nächste Erklärung nicht, um zu wissen, was passiert war. „Niemand kam …“, flüsterte sie.
„… und du bist aufgebrochen, um sie zu suchen“, beendete er ihren Satz. „Du hast die andere Welt – die Welt der Götter – allein betreten. Hast du sie gefunden? Die anderen aus deiner Gruppe?“
Amara nickte, doch als sie weiter sprach merkte man, wie schwer es ihr selbst nach all diesen Jahren noch fiel. „Ich betrat den Tempel, um sie zu suchen. Ich sah die Wunder dieses Gebäudes: Er war groß und prachtvoll, wenn auch alt und verfallen. Das meiste davon war bloß noch eine Ruine und trotzdem war es ein erhabener Ort. Ich gelangte auf einen großen Platz und dort stand es: Ein riesiges, blau schimmerndes Tor.“
Kandrajimo merkte, wie ihn bei dieser Beschreibung die Aufregung packte. Es gab tatsächlich ein weiteres Tor hier und den Erzählungen Amaras nach, konnte man es sogar in beide Richtungen benutzen. Sie hatten es geschafft, vorausgesetzt Amara konnte ihnen den Weg dorthin beschreiben.
Die alte Frau sprach leise weiter: „Als ich hindurch ging, war es plötzlich Nacht. Die Sterne funkelten am Himmel. Ich war nicht mehr im Tempel, sondern stand auf einer weiten, grünen Wiese. In einiger Entfernung war ein Gebäude – prachtvoller noch als der Inka-Tempel, errichtet auf hohen Felsen. Ich ging hin …“ Ihr Blick wurde hart, ihre Stimme distanziert. „Dort habe ich sie gefunden … Sie waren alle tot.“
Kandrajimo machte ein ernstes Gesicht. Die Sache gefiel ihm ganz und gar nicht, Menschen fielen nicht einfach so tot um. „Woran sind sie gestorben? Und hast du dort andere Menschen getroffen?“
„Keine Menschen“, sagte Amara. „Aber dort war jemand. Vielleicht ein Gott, vielleicht ein Geist. Ich konnte ihn sehen, aber er hatte keinen Körper. Er hat zu mir gesprochen. Und Yaruk war dort: zweimal.“
„Yaruk?“
„Einer meiner Freunde. Er lag tot am Boden und doch sprach er mit mir. Er wollte dass ich dort bleibe. Der alte Mann sagte er wollte mich töten.“
Kandrajimo wechselte einen Blick mit Tabea und Jonathan, doch sie wirkten so verwirrt wie er. Er überlegte, was er tun sollte? Weiter nachhaken? Doch Amara schienen die Ereignisse sehr zu belasten und das Wichtigste war nun, den Standort des Tores herauszufinden.
„Ich rannte so schnell ich konnte fort von dem Gebäude“, erzählte sie weiter, „zurück zum Tor und in diese Welt. Ich fühlte mich schuldig, dass ich meine Gruppe verloren hatte, deshalb traute ich mich nicht, in mein Dorf zurückzukehren. Ich kam stattdessen hierher. Viele Jahre später kamen andere aus meinem ehemaligen Dorf in dieses. Auch sie hatten das Tor einst durchquert. Ein paar von ihnen leben noch, aber für gewöhnlich sprechen wir nicht darüber. Nicht zu Außenstehenden jedenfalls.“
„Wir sind keine Außenstehenden“, sagte Kandrajimo. „Wir waren selbst schon in dieser Welt, aber an einem anderen Ort.“
„Dann erklärt mir, was ich gesehen habe“, forderte Amara, „denn mir jedem Jahr, das vergeht, jedem Jahr in dem ich diese jungen Menschen hier heranwachsen sehe“, sie machte eine Geste, die über das Dorf deutete, „macht es weniger Sinn.“
Kandrajimo fasst sich kurz: „Das Tor führt nicht in die Welt der Götter, aber sehr wohl an einen anderen Ort. Eine andere Welt, ähnlich wie diese und doch verschieden. Wir drei wurden dort geboren. Es gibt noch andere Tore wie dieses, aber sie verbinden jeweils unterschiedliche Orte. Ich weiß nicht, wer euch diese Gaben geschenkt hat und auch nicht, wer oder was deine Freunde getötet hat. Vielleicht waren es Menschen, nicht auszuschließen, dass es übernatürliche Wesen oder Götter waren. Möglicherweise kann ich es herausfinden, wenn ich dort bin, aber versprechen werde ich nichts, denn vor allem muss ich das Mädchen finden, von dem ich erzählte. Kannst du uns den Weg zum Tor beschreiben? Du hast unser Wort, dass wir es geheim halten werden.“
Amara nickte. „Mir ist egal, was mit dem Tor geschieht. Aber ich kann euch nur raten, nicht hindurch zu gehen. Ihr könntet sterben.“
„Ich hole die Karten und die Tagebücher aus dem Auto“, sagte Tabea, stand auf und verließ sie.
Kandrajimo lehnte sich ein wenig zurück und beobachtete, wie Amara sich nun mit ihrer Enkeltochter auf Spanisch unterhielt. Er wünschte, nicht Tabea sondern er wäre zum Auto gegangen, denn sie hätte wenigstens etwas von dem Gespräch verstehen können, das sich nun um ihn herum entwickelte. Amara schien ihrer Enkeltochter ein paar Erklärungen zu geben, denn diese wirkte nun beruhigter. Auch ihr Aufpasser entspannte sich sichtlich, murmelte schließlich selbst ein paar Worte und verließ sie schließlich in Richtung Westseite des Dorfes. Kandrajimo sprach Amara noch einmal an und in dem Versuch, eine normale Unterhaltung mit ihr zu beginnen, fragte er, ob sie noch weitere Enkelkinder hatte. Sie lächelte und begann ein wenig von ihrem Leben in Erisa zu erzählen, dann stellte sie auch Kandrajimo Fragen, die er sehr vorsichtig beantwortete. Er wollte ihr Weltbild nicht zu sehr erschüttern und auf den Kopf stellen, außerdem wusste er nicht, inwieweit er sich auf ihre Verschwiegenheit verlassen konnte. Vielleicht hätte er ihr Vertrauen gesucht und ihr alles erklärt, wenn er länger Zeit gehabt hätte, doch diese rann ihnen durch die Finger.
Tabea kam mit MacLyarks Tagebüchern und einem Stapel Karten der Region zurück. Sie glichen Amaras Informationen mit beidem ab und schafften es schließlich, ein kleines Gebiet einzugrenzen, in dem das Tor liegen musste. ‚Klein‘ war dabei allerdings relativ.
Noch am selben Tag fuhren sie los, weiter nach Süden. Als sie die dortigen Bergnebelwälder erblickten, verwarfen sie ihre ursprüngliche Idee, sich Pferde zu besorgen. So weit wie möglich fuhren sie mit dem Auto auf den Straßen, dann ließen sie es stehen und machten sich zu Fuß auf den Weg durch den Urwald. Wie sie weiter kommen würden, wenn sie die Welt ohne Namen erreichten, wussten sie noch nicht. Tabea würde dort als Eule weite Gebiete absuchen können, Kandrajimo hingegen hatte es seit seinem Zusammentreffen mit der verrückten schottischen Zauberin nicht mehr gewagt, die Verschiebung anzuwenden. Es ging ihm zwar wieder besser und er fühlte sich gesund genug, den Urwald zu durchqueren, aber etwas in seinem Inneren kam ihm nicht richtig vor. Während sie sich unter Ästen hinwegduckten und kleine Wasserläufe überquerten, sprach er Tabea darauf an.
„Du hattest einen Unfall, niemand macht dir Vorwürfe, dass du dich unsicher fühlst“, beschwichtigte sie.
„Ich hatte keinen Unfall, eine durchgeknallte Magierin hat mich angegriffen.“
Tabea sprang anmutig einen Hang hinauf. Sie sah nun wieder jung und kräftig wie eine 20-jährige aus, balancierte geschickt über einen Holzstamm und reichte Kandrajimo die Hand, um ihn ebenfalls hinaufzuziehen. Ihre Augen trafen sich und sie schien den Zweifel in seinen zu erkennen. „Es war sicher ein traumatisches Erlebnis für dich“, sagte sie mitfühlend. „Gib dir Zeit. Fürs Erste kommen wir ohne deine Fähigkeiten aus. Und irgendwann wirst du es einfach wieder versuchen müssen. Wie wenn man vom Pferd fällt – das Aufsteigen danach ist schwierig.“
„Aber was ist, wenn ihre Magie etwas kaputt gemacht hat?“, fragte er zweifelnd. Die anderen und ich konnten nie richtig erklären, warum wir die Verschiebung beherrschen und warum sie bei uns allen so unterschiedlich funktioniert. Meister Wolf und Tamor verstehen es sicher noch am ehesten, aber auch für sie ist es ein Rätsel. Und irgendetwas fühlt sich jetzt anders an. Als wenn diese Zauberin mich aus dem Gleichgewicht gebracht hätte. Ich habe das Gefühl, die Verschiebung jetzt nicht benutzen zu können. Ich traue mich nicht einmal, es zu versuchen. Es ist wie eine Blockade und ich habe Angst, sie zu überwinden.“
„Wenn etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist, kann es auch wieder ins Gleichgewicht kommen“, meinte Tabea zuversichtlich. „Du bist einfach noch nicht wieder ganz genesen. Gib dir und deinem Körper Zeit.“
Doch ihre Worte konnten Kandrajimo nicht beruhigen. Er hatte das Gefühl, etwas für immer verloren zu haben.