Beiträge von kalkwiese

    Der erste Teil der Elric-Reihe gefällt mir außerordentlich gut. Ich werde nicht jeden einzelnen Band hier besprechen, es ist soweiso der falsche Thread. Worum es eigentlich geht, ist, dass ich die Reihe jetzt liegen lasse und in der kurzen Zeit vor dem anstehenden Urlaub ein anderes Buch angehe:

    Reise um die Erde in achtzig Tagen von Jules Verne. Diese Art von Abenteuerroman ist einfach etwas besonderes mMn. Der allwissende Erzähler, die schrulligen Figuren, der Humor - das ist für mich einfach eine perfekte Mischung. Wir haben hier klar eine Perspektive des 19. Jahrhunderts, gerade auch was die britischen Kolonien betrifft (wobei Verne natürlich Franzose war). Es gab doch schon die ein oder andere ironische bis kritische Bemerkung zu den britischen Kolonien, was mich positiv überrascht, aber viel mehr erwarte ich nicht mehr. Hab ja zum Glück einen Kopf, mit dem ich selber denken kann. :lol:

    Bisher kenne ich nur einige Adaptionen, sei es durch Disney mit Mickey Mouse oder eine moderne britische Verfilmung mit David Tennant. Da gibt es deutliche Unterschiede sowohl untereinander als auch zum Original. Der Protagonist Phileas Fogg interessiert sich beispielsweise kaum für die Umgebung. Er lässt die Städte und Länder lieber von seinem Diener Passepartout (sic) erkunden. Gleichzeitig klebt ihnen der Detektiv Mr Fix an den Hacken, weil er glaubt, Fogg habe einen Bankdiebstahl begangen, nur wissen das die beiden nicht. Eine skurrile Geschichte bisher, sehr amüsant.

    Willst du die haaaaben, dann brauchst du Naaaaarben! Willst du sie haaaaben, dann brauchst du NaaaAAAaaaAAArbeeeeen! Yea!

    Ein ganz anderes Panorama. Irgendwie fühlt es sich durch den Ortswechsel schon wie ein ganz neues Kapitel an, auch wenn wir die Erzählperspektive nicht geändert haben. Elinas Teil auf der Insel hat Tjelvars Teil auf der Insel vervollständigt. Das hier ist jetzt das Danach, also schon irgendwie was Neues, finde ich. :hmm: Sind außer direkt am Anfang mal zwei Kapitel mit der gleichen Perspektive aufeinander gefolgt? Ich glaube nicht, es wäre also durchaus ein Bruch, wenn das jetzt passieren würde. :hmm: Allerdings finde ich es auch fair, so eine Formsache der Situation anzupassen, wenn nötig, sonst wird es vielleicht etwas schematisch? Jedenfalls frage ich mich, ob das hier als zwei Kapitel nicht runder wäre. Da das Kapitel noch weitergeht, weiß ich es nicht zu beurteilen.

    Jedenfalls geht es jetzt endlich auf zur Expedition. Hoffentlich. xD Ich hab Bock. Ist noch die Frage, ob der Band endet, bevor die Expedition losgeht oder wir die Gruppe noch ein bisschen begleiten, bis dann in den Tunneln etwas passiert.

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    Überall trafen Menschen die letzten Vorbereitungen und als Tjelvar gerade helfend in den Prozess eingriff, zog Elina ihn mit sich.

    Er will mit anpacken. Lässt sich ja schnell ablenken, der Junge :D

    Doch bei genauerem Hinsehen waren es nicht nur Neugierige, die sich hier versammelten. Viele hatten Waren dabei, die sie beisteuerten. Über die Köpfe der Menschen hinweg gaben sie das bisschen Essen, was sie hatten weiter. Kleidung und Waffen wurden von den Soldaten entgegengenommen, die auf der Mauer zum Plateau standen.
    Das ist doch nicht die Vorbereitung einer Expedition, dachte Elina, als sie die Ausmaße dieser Ansammlung begriff. Das ist das Rüsten für einen Krieg!

    Die Expedition ist ja die letzte Hoffnung der Dun und vielleicht der Menschheit. :hmm: Wie die Leute sich beteiligen, ist rührend.

    Während Birk zu seiner Rechten stand, war es Frod, der links hinter Durin hervortrat. Als dieser die beiden sah, begann er breit zu grinsen.

    Ja, das war ja klar. Ich wäre enttäuscht, wenn sowas nicht vorkommen würde :D

    Elina spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss, denn sie wusste, was im Kopf des vermeintlichen Magiers vorging.

    Ich finde nicht, dass das extra erwähnt werden muss. Wir verstehen es schon bei Frods Grinsen

    „Ich werde auf ihn zugehen. Einer muss es ja richten.“

    Beim ersten, sehr unaufmerksamen Lesen habe ich gedacht, da stünde: "Einer muss IHN ja richten."

    Was ich als Einschätzung fair fände. Tjelvar stelle ich mir tatsächlich übermenschlich stark vor, so wie er Draugar bekämpfen kann. Vielleicht erinnere ich mich auch falsch. Aber im Zweifelsfall könnte Tjelvar auch sehr gefährlich sein und dann muss ihn einer aus dem Weg räumen ... Oder so?

    „Aber dein Bein ...“, Immer wenn sie daran dachte, dass Ille es in der Nacht des Draugrangriffs verloren hatte, lief es ihr eiskalt den Rücken herunter und eine leichte Übelkeit stieg in ihr auf.

    Ja, ich hatte Ille schon total vergessen. Sein Bein auch. Bin ganz froh, nochmal erinnert zu werden.

    Durin verdrehte die Augen. „Meldet Euch bei Meyra. Ihr könnt ihr dabei helfen, anfallende Verwundungen zu versorgen.“

    Ohne großes Zögern, lol

    Uns fehlt leider die Zeit, einen Kennenlernkreis zu bilden, um Risse zu reparieren.

    Ist ein Kennenlernkreis nicht ein bisschen zu moderne Pädagogik? Wie lernen die Dun sich kennen? Wie wäre eine ähnlich steife bzw. pädagogische Vorgehensweise der Dun? So einen Kreis kann ich mir bei ihnen nicht vorstellen. Kartenspielen? Saufen?

    Mit gerecktem Kinn und pochender Schläfe trotzte Metjan Durins Blick. Doch sagen tat er nichts.

    Ich revidiere meine Einschätzung zu Metjan nochmal. Wenn es einen Aufstand gegen Durin gibt, und den könnte es locker geben, dann würde Metjan federführend sein.

    Wie schon vor fünfzig Jahren, als Bale uns vor der Tyranei Odwigs rettete, haben wir auch diesmal Gesandte der Götter unter uns.“

    Baleson ist ja der Sohn von Bale. Aber war Bale nicht auch von jemandem der Sohn? Warum hat Baleson den Namen seines Vaters, aber Bale darf einen eigenen Namen haben? Hab ich da was vergessen? xD

    Endlich würde es so weit sein! Die Menschen hatten es verdient, wieder frei zu sein.
    Sie hatte es verdient!

    Und dann BOOM, Blitz und ein riesiger Titan - äh, Draugr taucht auf und zertrampelt den Eingang in die Unterwelt! Die Hälfte der Leute stirbt. Den Rest der Staffel verbringen wir mit der Verteidigung von Dunhaven gegen die Draugar.

    Schon 10 Tage her? Gerade ist viel zu organisieren, tut mir leid :S

    Ich kann mir gar nicht vorstellen, was hier noch im Kapitel passieren soll, es hätte ja gut schon in der Nacht abgeschlossen sein können, wenn jetzt am Morgen nicht ein paar Infos nochmal genauer rübergekommen wären xD

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    Muhahahaha, mir gefällt mein standing xD

    Es ist mehr eine von mir verinnerlichte Regel des Storytellings. Wenn es gut läuft und wir sind nicht am Ende der Geschichte, dann heißt das meistens, dass bald eine Rechnung kommt D:

    Elina klappte der Mund auf. „Das heißt, die Untoten, haben deine Schwester ermordet?“
    Er sah sie an. Seine Augen bohrten sich in ihren Verstand und ließen sie frösteln, als er sagte. „Ja, als sie das zweite Mal kamen. Vier Jahre später.“

    Ach, das kam in der Nacht nicht rüber? Sieh an, das hab ich irgendwie gedacht, obwohl es da sicher nicht stand xD

    „Das hat es nicht.“ Er hielt sich den Kopf. „Es hat gekämpft. Wir haben gekämpft. Nein ... Ich konnte nicht mehr kämpfen, ich ...“ Er sah sie an. „Ich weiß es nicht mehr. Seit Jahren versuche ich mich daran zu erinnern, doch es gelingt mir nicht. Es sind immer die gleichen Bilder. Wie ich aufwache. Mehrere Male. Oft im Wald. Meine Hände sind blutig. Ich sehe die gewellte Klinge dieses Monsters, wie sie bricht. Aber den Ort, wo wir gekämpft haben, meine Heimat Ilrim, habe ich nie wieder gefunden.“

    Ah, das ist sicher der Zeitraum, in dem Tjelvars Zombievater ihm das Draugar-kaputtmach-Serum gespritzt hat. :hmm:

    Elina zog die Knie an und stützte ihr Kinn darauf. „Es muss doch einen Grund dafür geben, dass all diese Dinge genau jetzt passieren. Dieser ewige Winter, die Draugar, der Vykr und ... dieses Monster, von dem du sprachst.“
    „Und das Wesen im Wald vor der Stadt.“
    Stimmt, das gibt es auch noch.
    Die Dinge häuften sich. Ob zu alle dem die Antworten in Helhaven zu finden sein werden?
    „Und die Schrift auf deinem Rücken“, raunte Tjelvar.

    Viele mysteriöse Dinge kommen hier zusammen. Es fühlt sich nicht nach Zufall an, sondern schicksalhaft. No Pressure, aber enttäusch mich nicht :D

    Aber ob Tjelvar jemals darüber nachgedacht hat, was er nach dem Töten machen will?

    Ohja, ich meinte am Anfang ja mal, dass er viel zu kaputt zu sein scheint, um danach ein Leben leben zu können. Ich glaube das irgendwie immer noch, aber vielleicht hat er nur den Rest seines Lebens mit dem Trauma zu kämpfen?

    Es war eine außergewöhnliche Nacht gewesen, die sich ihnen ergeben hatte, um sich näher kennenzulernen.

    Und die Leute werden tuscheln :D Waaaas? Elina und Tjelvar waren die ganze Nacht über weg? Uiuiui :grinstare:

    Der Gott Varg hatte über ihren Schlaf gewacht.

    Der Wolfsgott heißt Wolf. Ja, warum nicht? xD Ich habe die Namen der Götter und was sie repräsentieren alle schon wieder vergessen, fällt mir auf.

    Das habe ich sowas von verschlungen, als es als Sammelband rauskam. Und vor drei Jahren in Frankreich nochmal gelesen, weil daß zeitlich gut passte (1600 Seiten in 14 Tagen funktionieren, wenn man sonst den ganzen Tag nichts vorhat ^^ ).

    Klingt nicht nach dem schlechtesten Urlaub :D Ich hoffe, du hattest auch was von Frankreich.

    "Das Buch Corum" , ebenfalls ein Sammelband der Corum - Saga, ist noch dicker als Elric, aber Moorcocks Stil ist schon ziemlich einzigartig und faszinierend.

    Wird von mir vermerkt. Vielleicht finde ich den gebraucht, wenn es mich nach Elric weiter jucken sollte. :)

    Einziges Manko für mich bei den Sammelbänden: Irgendwann ist man übermüdet von der schieren Menge Text.

    Kann ich als jemand, der mit Elric jetzt ein zweites über 1000-seitiges Leseprojekt begonnen hat, gut verstehen. ^^'

    Die Sache mit dem ewigen Helden und dem Multiversum haengt eher lose zusammen - tatsaechlich kommt eine Szene von Elric auch im Buch Corum vor und so, aber inhaltlich braucht man das nicht unbedingt - es passt zusammen, ergaenzt sich aber zum Verstaendnis eher nicht (teilweise steht es sogar im Weg, ich hatte das Gefuehl dass der Elric-Zyklus ein schoenes, rundes Ende hat - das dann aber durch Info aus anderen Buechern eher entwertet wird.

    Okay, der lose Zusammenhang ist mir vielleicht sogar lieber. So gerne ich auch Easter Eggs finde, die Multiversen und Kreuzverbindungen gehen mir gerade eher auf die Nerven und reizen mich nicht. Wenn sie lose bleiben und einfach Elemente wiederkehren, finde ich das aber meist ganz cool.

    Was mir auffaellt - die anderen Zyklen - Corum, Erekose oder Dorian Falkenmond - sind wirklich oft ganz anders - von der Stimmung, von Plots - Corum z.B. ist explizit sehr keltisch angehaucht, Falkenmond kaempft gegen einen Feind der einen industrialisierten Krieg fuehrt, Elric ist magisch aufgeladen,... kann also passieren dass man das eine ganz toll, das andere ganz mies findet.

    Vielleicht ueberraschen lassen... :)

    Ich verstehe, das klingt nach einer Wundertüte, und das hat mein Interesse :D

    Insgesamt mag ich die Stimmung der Geschichte, das Gefuehl der Zivilisation im Umbruch, die Melancholie der magischen Protagonisten die mit jedem Tag sehen dass sie weniger und weniger tun koennen und sich ueberlegen dass sie vielleicht die letzten Menschen sind die auf einer Wolke stehen koennen,...

    Das passt schön zu meiner aktuellen Lektüre, glaube ich, denn so weit bin ich noch nicht drin.

    Es ist die Elric-Saga von Michael Moorcock. Bei Tor (Fischer) kam vor zwei Jahren eine Sammlung von 8 Elric-Romanen raus, wohl in der vom Autor bestätigten, definitiven Fassung und Reihenfolge. Moorcock schreibt seit den 60ern, hat viele Bücher veröffentlich, umgeschrieben, umbenannt usw., da steige ich in seinem Multiversum und mit dem Eternal Champion noch nicht ganz durch. Aber wenn mir die Elric-Saga gefällt, steige ich vielleicht auch bei seinen anderen Inkarnationen des Champions ein. Jemand hat mir schon seinen Jerry Cornelius empfohlen.

    Mich reizen die Bücher auch, weil Elric durchaus von manchen als "der erste Targaryen" bezeichnet wird. Der Grund ist nicht schwierig, denn Elric hat Albinismus, hat also schneeweißes Haar und rote Augen. Sein Reich Melniboné, über das er als zweifelnder Kaiser herrscht, scheint die Inspiration für das alte Valyria in A Song of Ice and Fire gewesen zu sein, so bösartig und dekadent scheint die Kultur in der Hauptstadt mit ihren Sklaven. Elric selbst ist eher schwächlich und hält sich mit Zaubertränken (Drogen?) bei Kräften.

    Moorcock hat sich damit anscheinend sowohl gegen die Dominanz von Mittelerde-Epigonen als auch gegen Verlage, die von ihm sowas wie Howards Conan wollten, gewehrt.

    Es gibt diese Tendenz zum Exkurs, die vielleicht nicht nötig wäre, denn manche Informationen kommen auch gut in den Szenen durch. Ansonsten nehme ich den ersten Roman bisher als lebendig und frisch wahr, aber zu früh will ich nicht urteilen.

    Kürzlich begonnen: Gott, hilf dem Kind von Toni Morrison.

    Auf den wenigen Seiten, die ich bisher gelesen habe, wird bereits Unrecht in Unrecht in Unrecht verzahnt, Situationen sind moralisch chaotisch und kompliziert. Eine Lehrerin wird (wahrscheinlich zu Unrecht?) von einem Kind angeschwärzt, das sich davon Liebe erhofft, die es nicht bekommt/bekommen hat, weil es ihrer Mutter zu dunkelhäutig ist, und diese hat diesen Rassismus natürlich verinnerlicht, weil sie wegen der Hautfarbe ihrer Tochter alleine gelassen wurde.

    Wir haben Rassismus, die Beauty-Branche, Kindesmissbrauch und Klassenunterschiede nach wenigen Seiten bereits eng verzahnt, packend beschrieben und wahrscheinlich wieder in einer spannenden Geschichte verpackt. Letzteres muss das Buch natürlich noch einlösen. Aber Toni Morrison könnte mit diesem zweiten Buch, das ich von ihr lese, eine Lieblingsautorin werden.

    Ja, äh, das ging jetzt schnell. Morrison ist eine Macht und schreibt mit einem Feuer, dass ich da einfach durchgeflogen bin. Zum Ende hin wurden vielleicht ein paar Punkte zu deutlich ausgesprochen, aber ehrlich, wenn das hier tatsächlich eines von Morrisons schwächeren Büchern war, dann muss ich von ihr alles lesen. Klare Sache, mit zwei absoluten Bangern von Büchern kann ich sie jetzt mit gutem Gewissen eine Lieblingsautorin nennen. :love:

    Es nicht nur, dass Morrison ordentlich auf die Kacke haut und moralisch chaotische wie nachvollziehbare Szenarien zeichnet, dazu mit dieser Prise magischen Elementen, die dem ganzen diesen Märchen-Anstrich geben, den ich auch bei anderen Autoren so liebe. Nein, aus ihren Zeilen spüre ich auch immer eine Weisheit und Liebe, ohne dass ich mir vorkomme, als würde ich mit Kalendersprüchen gefüttert werden. Und das berührt mich.

    Beispiel, das mir aus dem Stehgreif einfällt: "Was ist das für eine Liebe, die einen Engel braucht, um zu funktionieren?" An sich schon eine schöne Sentenz, die im Kontext aber nochmal anders knallt, versprochen. Da konnte ich nur schwermütig nicken.

    Empfehlung an alle, die den Magen dazu haben, mit Rassismus, Gewalt und Kindesmissbrauch als Thema klarzukommen.

    Neulich gelesen: Das Treffen in Telgte von Günter Grass. Die Bewertungen auf Goodreads unterirdisch, aber es ist tatsächlich eines seiner besten Bücher. Portraitiert wird ein Treffen der Gruppe 47, aber verlegt ans Ende des 30-jährigen Krieges.

    Falls die jemand nicht kennt:

    Das ganze ist auch irgendwie eine Fanfiction von Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausens "Der Abenteuerliche Simplicissimus Deutsch", denn Grimmelshausen bzw. Gelnhausen, wie er hier heißt, tritt als Musketier auf und gibt sich wie Simplicius Simplicissimus. Diese Anspielungen gehen wahrscheinlich verloren, wenn man die Referenz nicht kennt.

    Und das ist eigentlich auch das größte Problem von Grass und diesem Büchlein. Es scheint für ein eingeweihtes Publikum geschrieben, das die Referenzen kennt. Trotzdem könnte das Buch für andere vielleicht funktionieren, ich wage es nur nicht das zu beurteilen.

    Inhaltlich geht es um das Treffen an sich, bei dem sich die Dichter über die deutschen Dialekte, über Dichtregeln, Moral usw. streiten. Dabei gibt es immer mal sinnliche Beschreibungen der drei grass'schen Grundtugenden: Küche, Künste, Koitus. Das ist ne ganz schöne Sache und hilft sehr.

    Keine Ahnung, wem ich das Teil empfehlen würde, aber das gilt auch für alles von Grass. Er ist ein Autor, der mich viel gelehrt hat, wie ich Dinge nicht machen möchte und viel seltener zum Nachmachen animiert.


    Kürzlich begonnen: Gott, hilf dem Kind von Toni Morrison.

    Auf den wenigen Seiten, die ich bisher gelesen habe, wird bereits Unrecht in Unrecht in Unrecht verzahnt, Situationen sind moralisch chaotisch und kompliziert. Eine Lehrerin wird (wahrscheinlich zu Unrecht?) von einem Kind angeschwärzt, das sich davon Liebe erhofft, die es nicht bekommt/bekommen hat, weil es ihrer Mutter zu dunkelhäutig ist, und diese hat diesen Rassismus natürlich verinnerlicht, weil sie wegen der Hautfarbe ihrer Tochter alleine gelassen wurde.

    Wir haben Rassismus, die Beauty-Branche, Kindesmissbrauch und Klassenunterschiede nach wenigen Seiten bereits eng verzahnt, packend beschrieben und wahrscheinlich wieder in einer spannenden Geschichte verpackt. Letzteres muss das Buch natürlich noch einlösen. Aber Toni Morrison könnte mit diesem zweiten Buch, das ich von ihr lese, eine Lieblingsautorin werden.


    Nebenbei habe ich jetzt die zweite Hälfte von Genji wieder in die Hand genommen und hoffe, da bis Ende des Jahres mit durch zu sein, hoffentlich früher. Ich mag das Buch weiterhin, es gibt nur auch anderes, was ich lesen möchte.

    Ich lese gerade in dem Band Die Grabgewölbe von Yoh-Vombis: Gesammelte Erzählungen Band 2 von Clark Ashton Smith. Es ist ein Jahr her, dass ich Band 1 gelesen habe. Serien haben es wirklich schwer mit mir und diese Sammlungen sind da keine Ausnahme. ^^

    Die ersten beiden Geschichten sind schon mal wieder cool.

    Ja, das war eine gute Sammlung. :) Der Fokus lag meist auf interplanetaren Reisen, meist war es mehr Fi als Sci, aber das ist eben CAS, es ist mehr Dichtung, mehr Romantik als Realismus, und genau dafür mag ich ihn.

    Am Ende der Sammlung steht der sogenannte Mars-Zyklus, der aus drei Horror-Geschichten besteht. Durch das vorangestellte Essay über den Mars-Zyklus wurden da natürlich Erwartungen aufgebaut, die die Geschichten für mich dann leider nicht einlösen konnten. Aber das liegt an mir. Die Geschichten sind atmosphärisch dicht geschrieben, haben coole Ideen und einen stimmigen Spannungsaufbau. Man könnte sich über die Erzählperspektive streiten, ob die nicht den Grusel untergräbt, aber das ist es bei mir nicht. Dieser kosmische Grusel zieht bei mir einfach nicht. Ich bin für die Tentakel und die allgemeine Merkwürdigkeit da, aber der allzu ernste Grusel langweilt mich. Wenn CAS das Genre parodiert und aberwitzige, sardonische, vielleicht auch etwas sexuell aufgeladene Reisen abliefert, dann bin ich dagegen voll dabei. Und sowas war bisher immer dabei. Ich hoffe, das hört in den anderen Bänden nicht auf.

    So, wieder aktuell. :) Es bleibt weiter intim und ruhig. Ich denke, dass zwei Kapitel dieser Art gut funktionieren und kein Problem sein sollten. Es wird nur wahrscheinlich bald wieder Zeit für mehr Tempo. Dynamik und so, ist ja klar. :hmm: Also weiterhin gutes Kapitel.

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    Hier hast du mich und Sigrid kennengelernt. Die Kleine hat dich echt lieb.

    Wie viel Zeit haben die beiden eigentlich miteinander verbracht, also Sigrid und Tjelvar? :hmm: Ist die Zuneigung der Kleinen da überhaupt gerechtfertigt oder ist das Kinderlogik und sie mag ihn einfach?

    „Ich vertraue diesem Mann, bis in den Tod. Ja, ich würde sterben für ihn. Er ist mein Freund. Aber auch nach all den Dingen, die Frod und ich erlebt haben, fühle ich mich allein.“

    „Ich hasse mich dafür. Es wird ihm nicht gerecht. Ich weiß, was ich fühlen sollte, doch tue ich es nicht.“

    Achja, Depressionen :')

    „Ich kann heute nicht allein sein. Nicht mehr als sonst.“

    Den ersten Satz verstehe ich als "Ich brauche heute Gesellschaft, sonst komme ich nicht klar". Der zweite Satz dreht es dann zu "Egal wo ich bin, es ist für meine Psyche physikalisch unmöglich, mich alleine zu fühlen, auch wenn ich alleine bin, zumindest nicht mehr alleine als sonst". Oder so. Es ergibt für mich auch keinen Sinn. Will sagen, irgendwie verstehe ich nicht, was Tjelvar da ausdrücken will ^^'

    Elina hob die Brauen und mit einem Mal, war sie sich nicht mehr so sicher, ob es eine gute Idee gewesen war, sich zu ihm zu drehen. Wollte sie hören, was nun kam?
    „Ich hatte eine Schwester“, begann Tjelvar ruhig. Dabei verschluckte er das letzte Wort beinahe, als wäre es verboten dieses auszusprechen. „Du erinnerst mich oft an sie.

    Jetzt ist die Frage, ist das gut oder sogar schlechter für Elina? xD

    Tjelvar atmete hörbar aus. „Dir, Frod und auch Sigrid wird nichts passieren. Dafür sorge ich.“ Er sah sie eindringlich an. „Morgen werde ich in diesen Berg gehen und erst wieder rauskommen, wenn ich die legendäre Waffe in meinen Händen halte.“

    Genau man, das ist der Grund, warum du jetzt kämpfen musst!

    Sie gab sich dieser Zweisamkeit hin, in der sie nichts fürchtete, in der ihr niemand weh tun wollte. Ein Moment, in dem alles in Ordnung war.

    Oh oh, gleich passiert was Schlimmes! D:

    Das ist meine Einschätzung ins Blaue rein :D

    Ich möchte da nochmal betonen, dass ich sicher viele Details vergessen habe, die für meine Vermutungen eigentlich wichtig sein könnten. :hmm:

    Yo, dann antworten wir mal

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    Also der letzte Part und dieser hier ... waren echt nicht so ez ^^' Man muss da echt tief in den Charakter reinkriechen.

    Der Moment fühlt sich erarbeitet und verdient an, es hat sich also gelohnt :D

    Ich finde du liest das sehr aufmerksam. Oft lese ich in deinen Kommentaren Dinge, über die ich mir echt GEdanken gemacht habe, als ich exakt diese Zeilen geschrieben habe.

    Ohje ohje :blush: Danke.

    Für wie wichtig für den Plot empfindest du die einzelnen Charaktere? Wenn du hier schon von Anhängsel und Prota sprichst :D

    Wir haben da ja Namen wie:
    Tjelvar, Elina, Frod, Durin, Birk, Dwan, Björn, Serija, Joran, Kyla, Metjan, Sigrid, Utjan, Wilma, Ille, Krächz, Kvalden, Meljok, Brox, Rhyn, Meyra.

    Tjelvar, Elina und Frod sind für mich Protagonisten. Es wird für mich im Wesentlichen deren Geschichte erzählt, weswegen sie auch eine Erzählperspektive haben.

    Durin und Birk sind irgendwie Gegenspieler. Ich denke, dass sie noch sehr wichtig werden und dass wir von ihnen krumme Sachen erwarten können.

    Dwan ist mysteriös. Ich denke, dass er essentiell ist, aber mangels Informationen kann ich zu ihm nichts konkretes sagen.

    Björn ... nimms mir nicht übel, aber wer war das nochmal? :rofl:

    Serija könnte die rolle einer guten Fee haben, so eine Gandalf-Figur. Bestimmt weiß sie mehr, als sie sagt, aber ob sie wichtig ist? Die Rolle könnte auch Dwan bekommen.

    Joran und Kyla repräsentieren für mich das alte Dunhaven und könnten auch ganz gut irrelevant für den kommenden Plot sein. Andererseits ist es wahrscheinlich gut für den Zusammenhalt, sie auf der eigenen Seite zu haben?

    Metjan. Ich denke, der ist vor allem für den Subplot bzw. die Entwicklung von Elina wichtig.

    Und der Rest ist für mich etwa auf dem Level von Metjan, denke ich. Sie sind vielleicht sowas wie Reflexionsfiguren für unsere Protas? An ihnen können die Themen, die zu den Protas gehören gezeigt werden, denke ich. Support oder so. :hmm:

    Das ist meine Einschätzung ins Blaue rein :D

    Wenn du irgendwie Hilfe brauchst, sag bescheid :D

    Danke. Vielleicht fällt mir was ein. :hmm:

    Wahrscheinlich mache ich erstmal nur ein Post nach Post nacheinander. :hmm: Passt mir besser in den Kram gerade.

    Elina-Kapitel, macht direkt weiter, wo das vorige aufgehört hat. Sehr passend. Vielleicht lag es an meinen ein, zwei Wochen, seit ich hier gelesen habe, aber ich hatte das Gefühl, dass Kapitel 31 eher offen endet. Da kommt es mir jetzt vor, als wenn 31 und 32 sich gegenseitig vervollständigen.

    Worte wie "umspielen" wecken bei mir schnell einen verspielten, sexuellen Kontext. Das wollte ich nur mal erwähnen. Elina ist ja gerade eben nicht geil auf Tjelvar, auch wenn sie sich zu ihm hingezogen fühlt. Nur könntest du ja eine Absicht haben, die ich noch nicht sehe. :hmm:

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    Er reagierte nicht und hatte auch aufgehört zu nuscheln.
    Jetzt hatte sie ihn schon aus dem Unwetter gekriegt, aber was nutzte das, wenn er nun an einer Lungenentzündung starb?

    Ah ja, Elina und ich verstehen uns xD

    „Wen kümmert das?“ Er ließ sie los und erhob sich.
    „Mich?“ Sie legte den Kopf schief und stemmte die Arme in die Hüften. „Und die Menschen, mit denen du morgen auf die Expedition gehen willst.“

    Ja, Tjelvar hat Verantwortung und die vergisst er hier über seinem Elend. Nachvollziehbar, aber eben nicht gut.

    „Nein, die Götter interessieren sich einen Dreck für uns. Dass ich noch lebe, ist purer Zufall und es steckt rein gar kein größerer Sinn dahinter. Meine Narben werden mir auf ewig diese bittere Wahrheit vorhalten. Ich kann mich selbst nicht mehr sehen.“

    Wird ja richtig existentialistisch hier D:

    Ihm zu helfen ist jetzt das Wichtigste, dachte Elina und ignorierte das Gefühl in ihrem Inneren. Aber vielleicht konnte sie ihm gar nicht helfen. Möglicherweise jedoch wer anderes. „Wer dir sicherlich mehr darüber sagen könnte wäre Serija.“
    „Die Lyttra?“

    Genau, lass nicht Elina all deine emotionale Arbeit machen, du könntest dir auch mal Hilfe holen o:

    Er sah sie nur an. Grübelte er oder hatte er den Vorschlag schon verworfen?
    „Bitte!“
    „Was hast du denn davon?“
    Elina lächelte verschmitzt. „Ich bin nicht Durin. Es geht mir dabei nur um dich.“

    Ja. Man könnte auch sagen, dass für sie ein funktionierender Tjelvar rausspringt, der ihr bei ihren Nachforschungen hilft. Aber das ist mehr eine Frage davon, wie wohlwollend man das interpretieren will. So einen Zynismus lehne ich grundsätzlich erstmal ab :)

    Das ist sehr gut, dass das auffällt. Es ist nämlich ein sehr wichtiger Teil dieses Kapitels. Ich hätte aber gedacht, dass das dem Leser nicht aktiv auffällt. Aber umso schöner ^^

    Ja, ich fand das deutlich. Ich sehe aber auch, wie man das einfach "normal" finden kann, weil Tjelvar ja der Held ist und so, und sie "nur sein Anhängsel" und die potentielle Partnerin. Was hat die schon zu melden? Die muss sowas doch verstehen, er ist schließlich Protagonist! :D

    Ja, ich schreibe dann mal fix weiter. Gerade verspüre ich echt Spaß an der Geschichte und habe einen kleinen Lauf.

    Tu das, reite die Welle! Bei mir ist gerade Flaute, ich warte auf meine eigene ^^'

    Moin Eti. Ich nehme mir heute nur die Zeit für einen Post. Kapitel 31 ist jetzt also beendet. Tjelvar hat seinen Gethsemane-Moment, wie in Jesus Christ Superstar:

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    Jaaa, okay, der Vergleich hinkt an einigen Enden. Bei Tjelvars Wutausbruch hatte ich trotzdem Ted Neeleys "WHYYYYYYYYYY?!" im Ohr :D

    Ich denke das Kapitel finde ich vor allem stark, weil es sich anfühlt, als würde Tjelvar Elina das erste Mal ein bisschen an sich ran lassen, zumindest ein wenig. Fies natürlich, dass der Vykr nicht reagiert, aber ich glaube auch, dass eine Reaktion von ihm die Story nochmal in eine ganz andere Richtung geworfen hätte :hmm:

    Sie wollen auf die Expedition gehen und Tjelvar und Elina sind plötzlich verschwunden ... wobei, vielleicht kommt das ja noch?! =O

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    „Warte hier“, sagte er Elina und ließ sie los.
    „Nein, ich komme mit.“
    Sie sahen sich durch zusammengekniffene Augen an.
    Der Wind wechselte sekündlich die Richtung und warf ihnen das Wasser aus allen Winkeln ins Gesicht.
    Tjelvar nickte. Er konnte sie ohnehin nicht aufhalten.

    Sehr stark, sie sind auf Augenhöhe :)

    Regelmäßig schwappte das Wasser an seine Knie. Die Eiseskälte kroch in seine Klamotten und griff nach seinen Knochen. Aber er gab nicht auf. Er war auf dem richtigen Weg.

    ... sich eine fette Lungenentzündung zu holen. Komm ausm Wasser, mien Jung!

    Das Viech verarscht mich, kam es Tjelvar in den Sinn. Zornig schob er die Augenbrauen zusammen. „Du willst mich nicht?“
    Die dunkle See verursachte im stürmischen Duett mit dem Donner einen ohrenbetäubenden Lärm. Aber keine Antwort.
    „Ich vernichte dich!“, schrie Tjelvar.

    Und Tjelvar geht gar nicht Elina ein. Da merkt man dann wieder, dass er zwar Fortschritte zu machen scheint (nach den Rückschritten vor kurzem), aber eben mehr mit sich beschäftigt ist, als mit irgendwas anderem.

    Seine Schläfen pochten und ballte seine tauben Finger zu Fäusten.

    Da fehlt warscheinlich ein Wort :whistling:

    „Hörst du? Du Mistgeburt“, schimpfte er in den Wind.

    Ich denke, er meint eine Missgeburt :hmm:

    Ich lese gerade in dem Band Die Grabgewölbe von Yoh-Vombis: Gesammelte Erzählungen Band 2 von Clark Ashton Smith. Es ist ein Jahr her, dass ich Band 1 gelesen habe. Serien haben es wirklich schwer mit mir und diese Sammlungen sind da keine Ausnahme. ^^

    Die ersten beiden Geschichten sind schon mal wieder cool.

    Die Unentdeckte Insel hat laut CAS eine wissenschaftliche Grundlage, aber welche genau, wird im Anhang leider nicht erwähnt. Ein Seemann wird an eine unentdeckte Insel gespühlt, auf der sich noch andere Menschen befinden, die ihn aber nicht sehen können und die aus anderen Zeiten und Welten stammen müssen. Sie alle sind ratlos. Eine atmosphärische kleine Geschichte.

    Das Ungeheuer aus der Prophezeiung strotzt nur so vor sardonischem Humor und Ironie. Ein Alter-Ego Smiths will ich in den Tod stürzen, doch hält ihn jemand auf. Es stellt sich heraus, dass dieser jemand ein Wissenschaftler und Zauberer von einem anderen Planeten ist, der ihn gerne mitnehmen würde. Auf dem neuen Planeten stellt sich dann heraus, dass die Absichten des Retters nicht so uneigennützig sind ... Man kann darin auch einen symbolischen Tod, ein Fegefeuer und am Schluss ein Paradies sehen. Bisher mein Highlight.

    Achja, das wird schön.

    Ein neues Highlight ist jetzt Der Brief aus Mohaun Los. Wieder eine humorvolle Geschichte über einen Wissenschaftler mit einer Zeitmaschine, dessen Maschine ihn an Ort und Stelle im Raum stehen lässt. Das bedeutet, dass die Erde und überhaupt alle Planeten, Sonnen und andere Himmelskörper sich einfach unter seinem Hintern wegbewegen, womit er auf eine wilde Reise durch Raum und Zeit gerät. :D Wieder eine ironische Auseinandersetzung mit dem Genre, aber für sich alleine auch ziemlich geil. Ich merke wieder, wie die Gruselgeschichten mich eher kalt lassen, obwohl sie wunderbar atmosphärisch geschrieben sind, die anderen mich aber voll abholen. Das sagt wohl etwas über meine Vorlieben.


    Leider wird dieses Buch jetzt erstmal pausieren, weil ich jetzt etwas aus der Bib durchackern will, was ich bald wieder zurückgeben muss: Iron Flame von Rebecca Yarros.

    Wer es mitbekommen weiß, dass ich Fourth Wing schon echt nicht gut fand. Die größte Stärke war dort das Erzähltempo, so gut wie alles andere war eher mittelmäßig oder mangelhaft. Der zweite Band macht genau so weiter, aber ohne das schnelle Tempo. Eigentlich von Beginn an alles deutlich chaotischer und unbestimmbarer. Was können die Bösen von der korrupten Regierung eigentlich genau mit ihrer Magie? Was sind das für magische Dinger, die die Revolution haben will? Ist es nicht irgendwie fahrlässig, an die Militärakademie zurück zu gehen?

    Violet darf vieles nicht wissen, weil ihr Kumpel Dain Erinnerungen lesen kann und sie vorher ihre mentalen Schilde trainieren muss, bevor sie etwas wissen darf. Dass das sensible Informationen sind, die sie und andere in Gefahr bringen können, scheint sie in einen Moment zu verstehen, im nächsten aber wieder komplett zu vergessen, denn - sie ist sauer, dass Objekt der Begierde Xaden ihr nicht alles verrät. Also alles. Sie akzeptiert keine Geheimnisse, auch nicht, wenn sie die Revolution betreffen. Xaden erklärt ihr, dass er Verantwortung trägt und als Führer einer Revolution immer Geheimnisse haben wird, die er ihr nicht anvertrauen kann. Und sie ist deswegen mächtig pissig, so ein Arschloch aber auch, dem kann man ja gar nicht vertrauen! Sie ist in etwa das Äquivalent zu einem Partner, der ständig dein Smartphone durchsuchen will. :S

    Dass er damit sich, die Kollegen und auch Violet am Leben erhält, scheint sie nicht zu verstehen. Manchmal wird sie von ihrem Drachen oder einer Kollegin darauf hingewiesen, dass sie sich dämlich verhält, aber sie hat dann Antworten parat wie "bring keine Logik in eine emotionale Angelegenheit!" Aha. Und mit der soll ich jetzt mitfühlen?

    Wenn es wenigsten unterhaltsam wäre, wie Violet immer wieder schlechte Entscheidungen trifft, wenn sie wenigstens hin und wieder dafür bestraft werden würde, wie, sagen wir Cercei Lannister in A Feast for Crows. Aber abwarten, vielleicht ... Ich hoffe nicht drauf, aber vielleicht ...

    Diese Vertrauensprobleme könnten tatsächlich den Plot des ganzen Buchs bestimmen. Ich hoffe nicht!

    Band 1 hatte schnell billiges Dopamin parat, seine größte Stärke. Das fehlt jetzt, und gepaart mit einer unerträglichen Erzählerin macht es Band 2 nochmal deutlich schlechter, zumindest scheint es bisher so.

    Ich lese gerade in dem Band Die Grabgewölbe von Yoh-Vombis: Gesammelte Erzählungen Band 2 von Clark Ashton Smith. Es ist ein Jahr her, dass ich Band 1 gelesen habe. Serien haben es wirklich schwer mit mir und diese Sammlungen sind da keine Ausnahme. ^^

    Die ersten beiden Geschichten sind schon mal wieder cool.

    Die Unentdeckte Insel hat laut CAS eine wissenschaftliche Grundlage, aber welche genau, wird im Anhang leider nicht erwähnt. Ein Seemann wird an eine unentdeckte Insel gespühlt, auf der sich noch andere Menschen befinden, die ihn aber nicht sehen können und die aus anderen Zeiten und Welten stammen müssen. Sie alle sind ratlos. Eine atmosphärische kleine Geschichte.

    Das Ungeheuer aus der Prophezeiung strotzt nur so vor sardonischem Humor und Ironie. Ein Alter-Ego Smiths will ich in den Tod stürzen, doch hält ihn jemand auf. Es stellt sich heraus, dass dieser jemand ein Wissenschaftler und Zauberer von einem anderen Planeten ist, der ihn gerne mitnehmen würde. Auf dem neuen Planeten stellt sich dann heraus, dass die Absichten des Retters nicht so uneigennützig sind ... Man kann darin auch einen symbolischen Tod, ein Fegefeuer und am Schluss ein Paradies sehen. Bisher mein Highlight.

    Achja, das wird schön. :D