Ähnlich zu Schreibfeder s guten Vorschlägen fällt mir noch ein, dass ich auch an Kapitelanfängen durchaus Jahresangaben kenne. Das würde vor allem dann Sinn ergeben, wenn deine Geschichte über mehrere Jahre spielt, ansonsten würde ich mich für eine Angabe im Fließtext entscheiden, bei der man entweder grob die Zeit einordnen kann oder es an konkreten Ereignissen (siehe Asni s Post) festmachen kann.
Beiträge von kalkwiese
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Mag in dem Fall so sein, aber eine Frau als Protagonistin zu haben ist keine Garantie das der Inhalt nicht sexistisch ist. Mein Lieblings-Beispiel dafür ist „Vampire the Maskerade Bloodlines“ aus dem Jahr 2004.
Das stimmt natürlich. Mir ging es vor allem um das Jahr 1980, davon war ich ehrlich beeindruckt. Und natürlich um den Vorwurf an A Song of Ice and Fire, dass es literarischer Blutsport sei und die Gewalt dem Marketing dient - dem muss ich widersprechen. Ich halte A Song of Ice and Fire ähnlich wie Der Herr der Ringe, die Scheibenweltromane oder Per Anhalter durch die Galaxis für gute, ernstzunehmende Literatur, die sich ihre Themen wählt und auch kritisch kommentiert, und nicht einfach nur für billige Unterhaltung.
(Wobei ich billige Unterhaltung auch gut finde verkehrt finde ... aber das ist wieder was anderes.)
Andere Werke muss man sich ähnlich einzeln und aufmerksam anschauen mMn. Ein Sittengesetz in der Kunst kann keiner wollen, ich denke da sind wir uns alle einig.
Da stellt sich dann halt die Frage. Ist das sexistischer Inhalt oder ist es legitim sich hin zu stellen und zu sagen: „Frauen sind halt nicht die Zielgruppe“ , „Es muss nicht jedes Spiel für dich sein“ ?
Die Frage finde ich interessant und dein Beispiel auch. Durch das Überangebot an Spielen für eine männliche Zielgruppe kann ich diese Fragen ganz gut verstehen, denke ich. Die fehlende Repräsentation von allen möglichen anderen Gruppen hängt den Leuten in diesen Gruppen sicher zum Hals raus. Dass ich da etwas ändert, finde ich toll.
Mich erinnert das aber auch an die andere Frage, ob es ableistisch ist, wenn Spiele schwierig sind und für manche Leute nicht zu schaffen. Jetzt von allen Spielen zu fordern, dass man den Schwierigkeitsgrad anpassen kann, fände ich falsch, denn das fordert oft einen enormen Mehraufwand, um die Statuswerte und alles mögliche andere anzupassen und aufeinander abzustimmen. Da halte ich es für absolut legitim, dass es Spiele gibt, die schwierig sind und für ein Publikum gemacht sind, das die Herausforderung sucht. Andere sollten eben etwas anderes spielen.
Die gleiche Logik würde ich für die anderen Fragen benutzen. Ich denke da vor allem an Indie-Spiele, bei denen oft nur auch nur Einzelpersonen dran arbeiten und nicht ganze Teams. Dialogoptionen sind da aber vielleicht da vielleicht die kleinste Schwierigkeit.
Um zur Literatur zurück zu kommen: Da sehe ich es ähnlich. Man kann nur so richtig schreiben, wofür es einem in den Fingern juckt. Und wenn die Fetisch-Logik einen dazu ruft, übergriffige Dark Romance zu schreiben - und genau darin sehe ich analog zu Thorsten den Grund für die Beliebtheit; Sexualität ist manchmal ziemlich amoralisch -, dann bitte. Daran sehe ich nichts Falsches. Für die eigene künstlerische Vision würde ich zur Not auch die Gesamtgesellschaft vor einen Bus schubsen - würde ich sagen, wenn ich nicht ehrlich Schiss vor den Folgen hätte. Vielleicht sollte die Kunst genauso geschützt werden, wie eine Minderheit.
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Ich denke persönlich das die Vergewaltigungen (,Morde und Folterungen) in Game of Throns kein Sexismus-Problem sind, sondern ein Marketing-Gimmick des Autors. Das ist literarischer Blutsport.
Für die Serie mag das stimmen, aber dann geht die Kritik an die Serienschreiber. Bei GRRM gehe ich nicht mit. Der setzt sich sehr ernsthaft mit seinen Themen auseinander, und das auch ziemlich deutlich.
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Sandor Clegane ist ein starkes Beispiel für toxische Männlichkeit. Seinen Frieden findet er dann, wenn er das Kämpfen endlich aufgibt und Totengräber wird. Hoffentlich findet er nicht mehr in die Geschichte zurück und darf seine Ruhe haben.
Brienne of Tarth, die als inoffizielle Ritterin um ritterliche Eure kämpft, aber erkennen muss, dass die Ritterlichkeit, mit den Termen unserer Welt gesprochen, ein sexistisches System ist, das die Ungleichheit der Menschen (Männer und Frauen, Arme und Reiche) zementiert.
Der Rassismus der Night's Watch gegen die Wildlings.
So könnte es lange weitergehen. Das Ding ist, dass GRRM ein ziemlich woker Typ ist, gerade für sein Alter. 1980 hatte er einen Roman veröffentlicht, in dem eine schwarze, bisexuelle Frau die Protagonistin ist (Nightflyers).
Die Serie tickt da leider etwas anders. Da geht es dann wirklich eher um Schock und Spektakel.
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So, die zweite Hälfte von Kapitel 10. Ich verstehe, warum das für dich ein schwieriges Kapitel war. Die Intrigen und Motivationen werden kompliziert und schwammig, weil sie sich nicht auflösen ... Fühlt sich schon langsam weniger wir der Anfang, sondern wie die Mitte an, und Mitten sind schwierig, heißt es immer. Jetzt kam leider keine Erklärung, wir Tjelvar und Elina Frod gefunden haben, dabei finde ich diese Info sehr wichtig, weil die Rettung nach der Entführung auf mich sonst sehr abrupt und irgendwie lächerlich wirkt. Dabei ist an der Geschichte gar nichts lächerlich und es ist ja nur eine kleine Information, die mir fehlt. o: Ich bin sicher, dafür gibt es eine simple Lösung.
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„Ihr habt Großartiges geleistet, Magier. Doch müsst Ihr verstehen, dass Eure Arbeit hiermit getan ist. Ab jetzt übernehmen wir. Vergesst dieses Aufeinandertreffen und ich verspreche euch dasselbe zu tun. Vergesst Eure Karten und ich werde dafür sorgen, dass sie bis in alle Ewigkeit existieren werden. Vergesst Helhaven und lebt ein befreites Leben. Wer weiß ... vielleicht rette ich eures sogar damit, dass ihr diese verfluchten Hallen niemals betreten werdet.“
Das wird weder Frod noch Tjelvar zufriedenstellen.
Den emotionalen Hintergrund dessen Frod nicht erfasste
Unfertiger Satz?
Verwirrt drehte sich Frod wieder um. Anscheinend war er, ohne es zu merken, der Abzweigung nach Norden gefolgt. „Ich ... weiß es nicht.“
Ob da mehr als nur emotionale Verwirrung im Spiel ist? Schließlich sind im Meer ja angeblich die Vykr ... Vielleicht sind das Lovecraft-Hypnose-Monster?
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Kapitel 10, 3 von 7 Abschnitten. Da ich die Hälfte des Kapitel noch nicht kenne, muss ich inhaltlich noch vorsichtig sein. Bisher ist es jedenfalls so, dass sich die Entführung mMn merkwürdig schnell auflöst, weil bisher noch keine Erklärung kam, wie Elina und Tjelvar Frod überhaupt gefunden haben. Vielleicht kommt das noch - bisher hat es damit jedenfalls etwas von Serien, die es mit Logik, Ursache und Wirkung usw. nicht so genau nehmen. Das werde ich aber heute Nachmittag genauer ergründen.
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Er konnte nicht mal sagen, ob er noch seine Handschuhe trug oder nicht.
Frod und seine Handschuhe.
Durch den Dunst, der ihn umgab und direkt auf der Schwelle zwischen Ohnmacht und Bewusstsein liegen musste, hörte er, wie sich zwei Männer miteinander stritten.
Der Dunst liegt auf der Schwelle? Verstehe ich irgendwie nicht. Oder meint Frod sich selbst?
Doch zu seinem Unbehagen, kam dieser auf ihn zu. Er hockte sich direkt vor ihm und stammelte etwas davon, dass es ihm leidtäte und sie das nicht gewollt hätten.
Indirekte Rede um Frods Benommenheit darzustellen? Clever.
Es war immer wieder erstaunlich, wie viel Kraft Tjelvar aus so kurzen Bewegungen schöpfte.
Die Schulter ist das Geheimnis. So funktioniert auch Bruce Lees One Inch Punch
„Krächz?“, entfuhr es Elina, als sie die kratzige Stimme hörte.
Wenn das der Spitzname des Mannes war, dann war er mehr als passend.
Schon etwas albern. Mich stört sowas nicht btw.
Jetzt verstand Frod. „Deswegen wollte er, dass wir aufs Lichterfest kommen. Er hatte gehofft, dass wir zusammen dorthin gehen und die Tasche in der Scheune lassen.“
„Es war nur ein Versehen“, versuchte Ille eine Erklärung, bei der Frod aber nur fassungslos den Kopf schütteln konnte.
Darum hat Ille auch die Scheune verriegelt und sich verdächtig gemacht - er hat unüberlegt handeln müssen. Ergibt Sinn.
Aber in erster Linie fiel Frod ein Stein vom Herzen. Die Worte des Soldaten klangen so, als sei den Karten und Texten nichts Schlimmeres zugestoßen. Natürlich war es ein Problem, dass sie abhandengekommen waren, doch Frod hatte schon mit der Zerstörung dieser gerechnet.
Der letzte Satz ist mMn übererklärt. Ohne den wird es auch klar, denke ich.
„Natürlich will ich sie wiederhaben!“
Ein bisschen entschlossener hätte diese Aussage schon klingen können, dachte sich Frod.
Wirkte auf mich aber ziemlich entschlossen. Vielleicht kannst du beschreiben, dass Frods Stimme zittert oder er eher kleinlaut klingt?
Seine und Tjelvars Aufgabe war es seit jeher gewesen das Leiden Ymirs zu beenden.
... was schon seit dem ersten Mal, wo diese Formulierung auftaucht, klingt, als würden sie das Ende der Welt einläuten wollen, um einen Gnadentod herbeizuführen. ^^'
Die frische Nachtluft war wie ein Segen. Vor wenigen Minuten noch, hatte es in weiter Ferne geschienen wieder auf den Straßen dieser Stadt wandeln zu können.
Okay, den zweiten Satz kapiere ich einfach gar nicht. Zu Sprache und Formulierungen schreibe ich ja weniger als ich könnte, weil das noch nicht die Zeit dafür ist, aber hier merke ich das an, weil ich nicht erkenne, was du da sagen wolltest.
Auch wenn seine Rettung schnell und problemlos abgelaufen war, so sah Frod sie nicht als selbstverständlich an.
Ich übrigens auch nicht, weil noch nicht erklärt wurde, wie sie ihn überhaupt gefunden haben. Kommt das noch? Gab es Jinweise? Hat Elina schlau kombiniert? Ohne das finde ich die Entführung sonst schwach, muss ich zugeben.
„Wir müssen rein“, entschied Tjelvar und deutete mit dem Daumen auf das Haupthaus.
Vorausgesetzt, Durin hat die Tasche da überhaupt drin abgelegt und nicht ganz woanders. Aber ich verstehe den Impuls. Er handelt ja nicht aus Planung heraus, sondern es muss schnell gehen.
Seit sie das Lagerhaus verlassen hatten, blieb in ihm das ungute Gefühl beobachtet zu werden.
Krächtz und Ille sind schließlich frei. Die könnten sofort Alarm geschlagen haben. Oder es sind die Leute des Jarls.
Kannst du mir erklären, was du mit überzeitlich meinst?
Ich kenne das Wort nicht, denke aber, dass du hier den richtigen Riecher hast.Sicher! Ich meine damit "von der Zeit losgelöst" bzw. "zeitlos". Mir kommen die ersren drei Kapitel vor, als hätten sie zu jedee Zeit spielen können, weil der zeitliche und örtliche Kontext unbestimmt bleibt. Sowas kann cool sein, so wie hier. Es kann ein Setting aber auch beliebig und langweilig wirken lassen.
Für mich ist dieser Ort der ersten drei Kapitel potentiell überall, vielleicht sogar in einer ganz anderen, göttlichen Sphäre. Da lege ich mich nicht fest, sondern halte alles offen.
Sehr gut, dann war das Geschwafel wohl nicht ZU mysteriös
Definitiv nicht.
Danke fürs Lesen und Kommentieren Angenehm immer deine Kommis zu lesen.
Bitte! Ich lese hier auch gerne, was daran liegt, dass ich negatives Feedback auch immer anstrengend finde. Hier ist das nicht so nötig. Wenn du irgendwann mal jemanden brauchst, der Zeile für Zeile mit dir an Formulierungen arbeitet, würde ich da nochmal meine Hilfe anbieten. Bei Plot und so weiter, was ich gerade anmerke, komme ich mir eher dilettantisch vor.
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Also ich lese was fundamental anderes aus Kalkis Kommentar auf das man mit einer Aufzählung als Gegenargument antworten könnte Aber kalkwiese kann mich auch gerne aufklären.
Yo, ich hatte die Kommentare von Dion Sensenbach als Humor gedeutet, aber da biege ich vielleicht wiedermal falsch ab. Ich sehe jetzt auch, was du meinst. Mir ging es darum, wie quasi nebenbei die Leute beschrieben werden, da begegnen mor eigentlich selten Weißbrote, höchstens mit bei ironischen Erzählern, die dann eigentlich sofort unsympathisch werden. Als Beschimpfung kenne ich das dann eher.
Also ja, deine Deutung ist, was ich meinte.
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Ich lese jetzt wieder The Locked Tomb von Tamsyn Muir. Da das der Reihenname ist, lese ich natürlich Buch 1: Gideon The Ninth.
Muir schwingt immer wieder zwischen Horror und Komödie umher, genau wie ihre Sprache zielsicher zwischen hohem und derbem Register schwingt. Das Ergebnis ist genau mein Ding. Da schaue ich mir vielleicht das ein oder andere ab. Beim zweiten Mal sieht man in dieser Reihe auch viele Hinweise, die man vorher einfach nicht sehen kann. Ein harmloses bis mysteriöses Gespräch? Beim zweiten Mal sehr erhellend. Mysteriöse Textfetzen aus einem Labor? Mit dem Vorwissen der drei anderen Bücher kann es endlich eingeordnet werden.
Ich bin zwar lahmarschig, aber so macht es Spaß.
Außerdem ist meine Bullshit-Toleranz gerade recht gering - heißt, dass ich über die nächsten Monate wieder mehr Fantasy, also richtige Literatur, statt LitFic lesen werde. Das wird gut.
Das habe ich mittlerweile beendet. Muir ist die Art Autorin, die ihre Leser durchaus arbeiten lässt - andere würden einen an der Hand halten und die Welt erklären; Muir lässt einen selbst das Puzzle zusammensetzen. Dabei ist das Worldbuilding eigentlich relativ simpel: vor 10000 Jahren wurde unser Sonnensystem zerstört und vom Imperator wiedererweckt. Dominicus ist also die Sonne, das Erste Haus ist die Erde, das Neunte Haus ist Pluto usw. Natürlich leben die Leute nicht auf Gasriesen, sondern in Raumstationen. Das Nekromantische Imperium führt in der Ferne Kriege und weitet sich weiter aus.
Währenddessen werden die Erben der acht übrigen Häuser zum ersten Haus gebeten, samt Kavalier, um dort die Lyctor-Prüfung abzuhalten und zur persönlichen Leibgarde des Imperstors aufzusteigen. Wir folgen also Gideon Nav, Kavalierin der Ehrwürdigen Tochter des Neunten wider Willen, nach Canaan House. Gideon ist eher ein Muskelhirn und interessiert sich eigentlich nur für Frauen, Essen und ihren Beidhänder (und die Leute, die völlig ohne Vorwarnung nett zu ihr sind wtf, obwohl sie zuhause immer wie Dreck behandelt wurde). Das ist unterhaltsam, heißt in Gesprächen manchmal aber auch, dass Gideon nicht zuhört, wenn es für Leser interessant wäre. ^^' Puzzlen! Ansonsten werden viele Fragen werden in späteren Bänden noch aufgegriffen, da muss man sich keine Sorgen machen.
Natuürlich geht in Canaan House einiges schief. Die Horrorelemente sind hier vor allem slasher-artig, während sie im Folgeband eher gothic sind. Was ich an der Reihe liebe, sind die vielen ungesunden Beziehungen und wie die Figuren alle einen Knall haben. Was das angeht, und auch den Horror, setzt Muir allerdings auf die langsame Offenlegung - man merkt erst nach und nach, was eigentlich unter der Oberfläche so abläuft und was alles schon immer gelogen war ... Und dann kickt das heftig.
Gerade warte ich noch darauf, dass bei der Leserunde die letzte Person fertig wird. In der Zwischenzeit bin ich an: Skulldiggery Pleasant #3 - Die Diablerie bittet zum Sterben dran. Diese Reihe sind Jugendbücher nach meinem Geschmack.
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Das dachte ich auch sehr lange, wobei die Argumente, dass Betroffene (also POCs) in diesen Vergleichen eine Art von Fetischisierung und Objektifizierung sehen, die auch eng mit der Kolonialgeschichte verbunden ist, überzeugend für mich persönlich ist.
Mein Eindruck war auch, dass es vor allem dabei ums "Othering" geht. Während die Haut weißer Menschen meist nicht beschrieben wird, werden bei anderen dann Nahrungsmittelvereiche gezogen oder die Exotik überbetont, so als wären sie nicht andere normale Menschen. Othering ist etwas, was man an Lovecrafts Kreaturen ganz gut beobachten kann und wo es vielleicht sogar angebracht ist.
Da ist dann vielleicht auch die Frage, was die Figuren als gesellschaftliche Norm wahrnehmen usw. Wenn ich aber etwas neutral schreiben möchte, würde jetzt schon auf sowas achten. Entweder sind dann alle Nahrungsmittel oder Gesteine wie Alabaster oder sowas oder eben nicht.
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kalkwiese Jup, das ist ein trauriger Abstieg. Ich würde nicht gleich sagen die letzten vier Staffeln, aber die letzten zwei waren definitiv recht mau.
Für mich persönlich endet die Serie mit Staffel 6, Episode 10 (Septa, grünes Feuer, epische Orgelmusik). Ab dort kommt kaum noch sehenswertes.
Und Videoessays findest du zu dem Thema wie Sand am Meer.
Doch, ich würde schon sagen, dass die letzten vier Staffeln auf der Nicht-Haben-Seite sind. Das liegt einmal für mich daran, dass ab Staffel 5 alle schnellreisen konnten und Distanzen nicht mehr die taktische Rolle gespielt haben wie früher. Und dann eben auch daran, dass da die Handlungen in Dorne und auf den Iron Islands entweder gestrichen oder verhunzt wurden. Die für die Serie originalen Inhalte ticken völlig anders als die Geschichte von GRRM.
Der Jump-The-Shark-Moment, wo die Serie das erste mal richtig lächerlich wurde, war für mich in Staffel 4 bei Yaras Rettungsversuch von Theon. Erst fahren sie mit Schallgeschwindigkeit und epischer Musik einmal um Westeros zur Dreadfort in den Norden und dann fliehen die ganzen Ironmen panisch vor Ramsays 2 (!) Hunden. What the fuck war das?
Es gab danach auch immer noch gute Momente, so ist es nicht. ^^' Aber die Logik hat ab dann immer mehr geklappert und versagt.
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Um fair zu sein - Ned Starks Sprung von: "Cercei hat Robert betrogen" zu: "Jamie ist der Vater" ist auch ziemlich aus der Luft gegriffen und ein GRRM-Original. Aber an sich hat er ein gutes Gespür für Ursache und Wirkung und sowas ist eher eine Ausnahme.
Jedenfalls habe ich vieles beim Schauen auch nicht unbedingt als Logikfehler erkannt, nur dieses Gefühl, dass da doch etwas nicht stimmt, war oft da.
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Kapitel 9! Meine Überlegung, dass etwas im Met war, wurde nicht bestätigt; dafür hat Durin wohl etwas anderes im Schilde geführt... Dwan ist wieder aufgetaucht, macht etwas den Zeke zu Tjelvars Eren. Ist nur die Frage, wie viel Intrige da mit drinsteckt? Die Telepethieebene, die zur Realität zerfließt, war jedenfalls cool. Die Cliffhanger sitzen bisher auch 1A
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„Ich will sie alle umbringen!“, war deshalb das Erste, was ihm über die Lippen kam. „Ich werde alle Draugar töten und danach das Monster suchen, dass meine Familie abgeschlachtet hat! Hier gibt es die Waffe, die mir all das ermöglichen wird.“
Ob das so schlau ist, Eren?
Später hatte ich aber auch den Eindruck, dass Dwan und er für das Gleiche kämpfen und sich vielleicht brauchen.
„Die Untoten werden bald alle Länder Ymirs überschwemmen. Und wenn wir nicht vorbereitet sind, verwandeln sie unser aller Heimat in einen Ozean der Stille.“
So kommt eine Verbindung zum Meer, den Vykr und den Draugar zustande. Ymir wird ein Ozean der Stille ...
„Nicht so schnell“, sagte Elina und hielt ihn an der Schulter. „Was ist passiert? Geht es dir gut? Du hast doch nur einen Met getrunken, oder?“
Ja, das habe ich auch gedacht ^^'
„Drinnen ist eine Kette, die Frod und ich um die Griffe der Tür wickeln konnten. Der Holzbalken verschließt den Stall aber von außen.“ Nachdem er das gesagt hatte, betrat er den Ort, an dem sie nächtigten. Sofort wieherten die Pferde auf und Tjelvar bemerkte, dass alle Kerzen gelöscht waren. „Frod?“
Oh oh ...
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ille sowas getan haben soll. Vielleicht wurde er mit entführt.“
Tjelvar zuckte mit den Schultern und setzte seinen Weg fort. „Wer auch immer es war, trug Sorge dafür, dass die Lichter aus sind und der Stall verschlossen ist. Wenn er nicht zumindest ein Freund der Familie ist, wäre ihm das scheiß egal.“
Das ist wiederum verdächtig. Wenn Ille sich nicht verdächtig machen wollte, hätte er den Stall nicht abgeschlossen. Da steckt vermutlich mehr dahinter.
Was ich nicht verstehe ... Warum hat Tjelvar den Vater nicht nach Frod gefragt?
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Ich habe eben die letzte Episode geschaut. Tja, eh, das war am Ende einfach lahm und langweilig. Ich freue mich jetzt jedenfalls auf all die Videoessays, die mir alles erklären werden, was an den letzten vier Staffeln Mist war, was mir nicht selbst aufgefallen ist.
Bin jedenfalls froh, hinter die Serie einen Haken setzen zu können und jetzt wieder Besseres anzuschauen.
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Ich lese jetzt wieder The Locked Tomb von Tamsyn Muir. Da das der Reihenname ist, lese ich natürlich Buch 1: Gideon The Ninth.
Muir schwingt immer wieder zwischen Horror und Komödie umher, genau wie ihre Sprache zielsicher zwischen hohem und derbem Register schwingt. Das Ergebnis ist genau mein Ding. Da schaue ich mir vielleicht das ein oder andere ab. Beim zweiten Mal sieht man in dieser Reihe auch viele Hinweise, die man vorher einfach nicht sehen kann. Ein harmloses bis mysteriöses Gespräch? Beim zweiten Mal sehr erhellend. Mysteriöse Textfetzen aus einem Labor? Mit dem Vorwissen der drei anderen Bücher kann es endlich eingeordnet werden.
Ich bin zwar lahmarschig, aber so macht es Spaß.
Außerdem ist meine Bullshit-Toleranz gerade recht gering - heißt, dass ich über die nächsten Monate wieder mehr Fantasy, also richtige Literatur, statt LitFic lesen werde. Das wird gut.
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Ich lese gerade The End of Drum-Time von Hannah Pylväinen, leider sehr langsam, durch meine dramatisch zusammengeschrumpfte Lesezeit. Das Buch war ein Geschenk (für den Blechtrommel-Typen - "End of Drum-Time", verstehste?!) und bisher gefällt es mir ganz gut.
Im nördlichen Finnland im 19. JHD leben die Samí und die Stadtbewohner und ein paar Schweden und es treffen Kulturen aufeinander: Die Samí mit ihren alten Lebenswegenswegen haben seit etwa 100 Jahren ihre Religion abgelegt (offiziell), doch nicht alle sind Christen. Nun stürmt am Tag eines Erdbebens der sturzbetrunkene Samí namens Bietar in die Kirche und fällt auf die Knie. Er schwört der Teufelspisse namens Vodka ab. Um den Pastor und den neuen Gläubigen Bietar, dessen Konversion als ein Wunder gilt, spielen sich Liebesgeschichten ab: Zwei der Pastorentöchter verlieben sich in zweifelhafte Männer. Für einen der Männer hat aber auch eine reiche Hirtentochter ihren Verlobten verlassen ... doch ihr Angebeteter scheint sie nicht zu wollen.
Klingt alles etwas wirr, und das ist es auch. Es sind etwa drei Familien hier im Spiel, zwischen denen sich die Liebenden aufteilen. Wo das hinführt, wird sich zeigen. Bisher lese ich es ganz gerne, gerade das Setting finde ich sehr überzeugend, die kulturellen Unterschiede, auch dass man durch die Linse von jemandem aus dem Süden schauen darf (ein Schwede) neben den anderen Einheimischen.
Etwas wirr ist manchmal auch der allwissende Erzähler. Der schwebt flüssig von einer Figur zur anderen, was meistens auch absolut passend ist und man einfach mitverfolgen kann. Wechsel zwischen Figuren passieren vielleicht zwei oder dreimal im Kapitel, öfter nicht. Aber manchmal sind die Absätze etwas merkwürdig gesetzt für meinen Geschmack. Statt dass die Absätze gesetzt sind, um Wechsel im Inhalt oder bei den Personen anzuzeigen, geht ein Absatz auch gerne mal von einem Thema zu einer anderen Figur zu einem anderen Ort ... nur warum? Da wirkt der Text dann etwas diffus - nicht anstrengend zu lesen, sondern eher ... unfokussiert.
Ich bleibe dran.
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So, Kapitel 8 beendet! Ich vermute, dass da etwas im Met war und dass wir das bei Metjan vielleicht auch noch sehen werden. Sehr mysteriös, gerade Durin scheint nochmal um zwei Ecken mehr zu denken.
Tjelvar scheint Elina nicht abgeneigt zu sein, aber sie erinnert ihn teilweise an Sigi ... gefährliches Territorium also, nur weiß sie das noch nicht.
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Dass es hinter all diesem Gemetzel nicht Mal einen Sinn zu geben schien, machte den Tod seiner Schwester nur noch bedeutungsloser.
Wie die Titanen, die Menschen einfach wieder auskotzen. ^^'
Sie hatten den Markt, sowie den anliegenden Hafen erreicht und Tjelvar merkte schnell, dass hier seiner Meinung nach viel zu viele Menschen unterwegs waren. Aus dem Gedrängel, welchem er heute Mittag noch erfolgreich entgangen war, gab es nun kein Entkommen mehr. Ständig hatte er das Gefühl, anderen Leuten auf die Füße getreten zu haben. Jeder Versuch, sich zu entschuldigen, wäre jedoch im Klang der tosenden Trommeln untergegangen. Weshalb er es erst gar nicht versuchte.
Vielleicht sind ein, zwei Gerüche noch eine gute Idee. Klang und alles Visuelle wors ja fast automatisch beschrieben, aber die anderen Sinne können Geschichten noch geiler immersiv machen, wenn sie auch zum Zug kommen. Sie sind schwieriger einzubauen ... aber ein Fest bietet sich richtig dafür an.
„Du sollst dich hier wie zuhause fühlen,“ raunte er. Langsam kippte er den Krug in seiner Hand, wodurch immer mehr Met auf Tjelvars Stiefel plätscherte. „Jetzt kannst du wie bei euch Wilden aus der Pfütze saufen.“
Sympathischer Typ, dieser Bierhannes, äh, Kornfreddie, äh, Metjan.
Er machte sich keine großen Gedanken darüber, starrte wieder nach oben und setzte seinen Marsch langsam, aber stetig fort. Seine Hand löste sich aus Elinas und während er dem Podest näherkam, wurde ihm zunehmend schummrig. Es war ihm jedoch in keiner Weise unangenehm. Es war ihm, als würde man keinerlei Bewegung mehr benötigen, um voranzukommen. Als würde man schweben. Statt sich durch die Masse zu drängeln, gleitete er an den Feiernden vorbei. Alles schien im Einklang mit den Bändern am Himmel, welche sich sacht hin und her bewegten.
Das klingt fremdgesteuert. D:
Das grüne Licht im Blick und die Worte des Liedes im Ohr, wurde ihm klar, dass er die Kontrolle über seinen Körper verloren hatte. Auch über seinen Geist?
Tatsächlich. Und ich habe meine Zweifel, dass das die Lyttra oder die Lichter sind. Ich denke eher an den Met und Durins Zuprosten.
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So, 3 von 7 Posts von Kapitel 7. Der Rest folgt wahrscheinlich morgen.
Wenn es eine Beziehung zwischen Elina und Tjelvar geben wird, dann ist sie hier sehr deutlich angedeutet. Durin ist gerade mysteriös. Macht er sich nicht vor dem Jarl verdächtig, indem er seine Befehle missachtet? Die Beonachter haben ihn mit Sicherheit dabei gesehen und werden wohl berichten? Mal sehen.
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Vor wenigen Tagen hatte Serija, die oberste Lyttra Dunhavens ausgerufen, dass die Lichter schon bald wieder am Himmel stehen würden.
Name drop! Noice.
In anderen Teilen Ymirs wäre das undenkbar gewesen. Dort wurde die Wacht zusammen mit der Brut des Urverräters, - den Zwergen - in einen Topf geworfen und verachtet.
Kulturelle Unterschiede sind cool
Sie freute sich auf das Singen, das Tanzen und Trinken mit Menschen, die sie gernhatte.
Hier wäre es vielleicht noch stärker, die Leure zu benennen, mit denen sie etwasachen will. Das würde auf mich dann in ihrer Realität geerdeter wirken, jedenfalls solange du dir diese Leute nicht noch ausdenken musst, denn wenn das einfach unbekannte Namen wären, würde das für uns Leser nur eine Worthülse sein, schätze ich.
„Dieser Bastard hatte nie vor, uns auch nur in die Nähe des Tors zu lassen“, grummelte Tjelvar.
Ohne Kontext würde ich bei diesem Satz davon ausgehen, dass der Jarl ein Versprechen gebrochen hätte. Hat er aber nicht. Die Formulierung finde ich also nicht richtig passend, falls du verstehst, was ich meine.
„Ihr braucht euch vor meinen Männern nicht zu fürchten.“
Alle fuhren herum, als sie die Stimme hinter sich vernahmen.
Es war Kommandant Durin, gefolgt von seinem immer loyalem Vetter Birk und zwei weiteren Soldaten.
Wusste ich doch, dass Durin helfen wird. Ist ja nur folgerichtig.
Ke valdat lük pegur ke kin lük nidur asyg sin“, raunte Tjelvar.
Durin neigte den Kopf zur Seite und wartete offensichtlich auf eine Erklärung.
„Dieser uralte Reim ist es, der vom Ende der Zwerge kündet. Er bedeutet so viel wie ‚Die Herrschaft endete, als der König seine Göttlichkeit ablegte‘.“
Ist der Reim auf 'kin' und 'sin'?
Bevor der Kommandant den Satz beendete, legte ihm sein Vetter die Hand auf die Schulter. Mit seinem Auge deutete er die Straße hinunter und lenkte so nicht nur Durins, sondern auch Elinas Aufmerksamkeit zu einer Magd, welche mit ihren großen Rehaugen in ihre Richtung starrte.
Als diese merkte, nicht mehr unbeobachtet zu sein, wandte sie sofort den Kopf wieder nach vorn und setze ihren Weg in eine Seitengasse fort, wodurch sie aus Elinas Blickwinkel verschwand.
Ja, dem Jarl dürfte Durins Ungehorsam sicher nicht gefallen. Wobei er schon beim Jarl nicht richtig loyal wirkte.
Moment ... war das gerade ein Kompliment von Durin? Dieser Mann machte keine Komplimente. Erst war er so nett zu Frod und nun das. Irgendwas stimmte nicht.
Wird Durin der Bösewicht der ersten Staffel sein?! D:
„Nun sei kein Fisch. Spuck Worte aus“, sagte sie mit einem verspielten Grinsen.
Das hätte auch von Erik kommen können. Oder kam das sogar von ihm? Armer Tjelvar.
Edit: Und arme Elina.
Edit2: Etiam Oooder es gibt den Rest doch schon jetzt. Ich wollte lieber jetzt weiterlesen, das ist doch ein schönes Kompliment, oder?
Okay, also Elina steht ein bisschen auf Tjelvar. Gut so, gibt ihm was zum Gernhaben, um es dann wieder umzubringen, du Monster!
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„Scheint ein Denkmal oder sowas zu sein.“ Tjelvar legte den Kopf schief und begann zu lesen: „Hinter dem ersten Dun’badhur, aller Dun’badhuri ließen wir die Hälfte unseres Königs zurück, nur um uns dann selbst zu richten. Dieser Stein und dieses Tor soll all jene ehren, die blieben, um uns zu retten. Und es soll die schmähen, über dessen Taten Arn nur bitterliche Tränen vergießen könne.“
Wenn sie das gelesen hätten, hätte es innen dann gleich verraten, dass dieser Ort Dun'badhur ist? Vielleicht könnte Frod soch noch kurz darüber freuen, dass sie für ihre Hypothese noch diese Bestätigung gefunden haben. Quellen und so. Wissenschaftler lieben Quellen.
Moment! Was war das?
Hatte sie Tjelvar etwa schmunzeln sehen? Jetzt schaute er zwar wieder so düster drein wie zuvor, doch sie war sich sicher, dass seine Mundwinkel kurz gezuckt hatten. Sie ärgerte sich fast darüber, dass sie das nur aus dem Augenwinkel wahrgenommen hatte.
Boa, ja, sie findet ihn zumindest heiß.
„Könnte Kin auch Volk bedeuten?“
Ist die Ähnlichkeit zum Englischen Absicht? Kin ist ja auch die Familie, der Stamm etc.
„Diese Magd. Sie war nicht für uns da. Sie hat eindeutig ihn beobachtet.“
Ihm ist es also auch aufgefallen.Tjelvar drehte sich zu ihr um. „Wie ist das Verhältnis zwischen Durin und dem Jarl?“
Verwundert hob Elina die Augenbrauen. „Keine Ahnung. In der Taverne reden seine Leute manchmal schlecht über den Jarl. Allen voran sein Vetter, wenn er denn mal ein Wort von sich gibt. Aber Durin hält sich immer bedeckt.“
Aaaaah, ich verstehe
„Utjan?“ Mit einem Mal durchfuhr es Elina wie ein Blitz.
Verdammt! Das hatte sie ganz vergessen. Sie hatte ihm versprochen die Gaststube klar Schiff zu machen, dafür, dass sie heute Abend aufs Lichterfest gehen durfte. Eigentlich war es zu solchen Feierlichkeiten immer brechend voll in der Taverne. Aber irgendwie hatte sie es geschafft, Utjan zu überreden. Und nun hielt sie ihr Versprechen nicht. Sie wollte direkt, nachdem sie Tjelvar und Frod zum Jarlshaus begleitet hatte, ihren Dienst antreten. „Mist“, zischte sie. „Ich muss leider gehen“, sagte sie an Tjelvar gewandt. „Ille ist sowieso ein viel besserer Historiker, als ich es bin. Er wird dir bestimmt alles erzählen können.“
Echt? Würde sie das so eiskalt vergessen? Ich hoffe, das ist konsistent mit ihrem sonstigen Verhalten, sonst wirkt das einfach etwas unnatürlich, finde ich
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So, nächster Tag und Kapitel 6 ist beendet. Markiert hatte ich mir daraus nichts, also gibt es dieses Mal keinen Spoiler.
Frod und Tjelvar stoßen auf Widerstand, das ist natürlich fies. Wäre auch zu einfach gewesen, wenn der Jarl einfach begeistert mitmachen würde, schätze ich. ^^' Ich nehme an, Durin wird ihnen jetzt über einen Umweg irgendwie helfen, nur dass sie wahrscheinlich keine Armee bekommen werden.
Oder es läuft nochmal ganz anders.
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Moin, Eti! Ich bin heute morgen etwas träge, weil frisch aus dem Urlaub und noch nicht an meinen alten, ätzenden Schlafrhythmus gewöhnt. Die zweite Hälfte des Kapitels muss wohl später kommentieren.
Ansonsten kenne ich diesen Abschnitt wohl auch noch. Tjelvar ist komplett im Eimer und schleppt sich mit letzter Kraft durchs Leben, nur von Rache getrieben und ohne irgendetwas, was er sonst noch im Leben hat. Wenn ich nicht wüsste, dass du viel geplant hast, dann würde ich annehmen, dass die Geschichte nicht mehr so lange dauern kann, weil Tjelvar schon an seinem Tiefpunkt ist. Aber vielleicht baust du ihn ja wieder auf, um ihn dann wieder in den Boden zu stampfen. Hätte was, also nicht für ihn, aber für die Leser.
Spoiler anzeigen
Das Blut, flog ihm hohen Bogen durch die Luft und begann einen roten Nebel zu bilden.
Das hat was von verminderter Gravitation. D: Was genau da wohl abgeht?
Es gab keinen Ausweg, er hörte die Schreie, den Donner, schmeckte das Blut auf seiner Zunge.
Das mit dem Geschmack ist einen gutes, fieses Detail. Das Blut der eigenen Schwester ...
Er drückte seinen Rücken durch und fühlte, wie verspannt sein Körper war. Die Knochen schmerzten und die Gelenke knackten.
Hier bin ich wahrscheinlich ein Krümelkacker, denn mein erster Gedanke war, dass bei Verspannungen die Muskeln schmerzen, nicht die Knochen. Vielleicht ist das mit den Knochen eher zusätzlich zu den Verspannungen gemeint. Kann gut sein, dass ich mich unsinnig dran aufhalte.
Alle, bis auf eines. Es lag an der Westseite des Hafens und überragte die anderen um Längen. Das große Segel war zwar eingerollt, doch waren die bunten Farben darauf gut zu erkennen.
Aber es war etwas anderes, dass Tjelvars Aufmerksamkeit auf sich zog.
Da das Schiff ja extra beschrieben wird, muss es ja trotzdem Tjelvars Aufmerksamkeit gehabt haben. Liest sich so, als wollte mir der Text mitteilen, als hätte Tjelvar keinen Gedanken daran gehabt, was ich bei einem personalen Erzähler dem Text aber nicht glaube.
Könige hatten bei den Zwergen nicht so viel Macht, wie es bei den Menschen der Fall war. Sie hatten schon eine Menge Einfluss, doch waren es die sogenannten Sprecher, die dieses Volk führten. Sie waren die Verbindung zu den Göttern, oder besser, zu Arn.
Bestärkt meinen Gedanken, dass die Zwerge die Ewige Wacht sind.
Tjelvar erinnerte sich, dass er einst hoffte, das Antlitz seines Vaters erkennen zu können, wenn er ins Wasser blickte. Aber sie glichen sich in nichts.
Bestärkt meinen Gedanken, dass seine Eltern ihn gar nicht gezeugt, sondern adoptiert haben.
Fortsetzung folgt.
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So, Kapitel 5 ist durch! Ich fand es bisher tatsächlich am stärksten, vielleicht auch, weil es sich nun wie der richtige Anfang anfühlt, ich Anfänge mag, und ich Elinas Reflexionen über das Jetzt und die Vergangenheit einfach sehr elegant eingearbeitet finde.
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Fünf Krüge Met rutschten auf dem Holzteller hin und her, den sie gekonnt über ihrem Kopf balancierte.
Das klingt wackelig. D: Keine Ahnung, wie das beim Kellnern so läuft, aber so lange sie das im Griff hat, bin ich froh xD
„Das war dein erstes Dach, oder Niilo?“, fragte Elina und schenkte ihm ein Lächeln.
Schöner Name. Hast du eigentlich ein System bei den Namen oder sind die sogar real?
„Die sehen für mich auch nicht so aus, als kämen sie aus Dun.“ Elina lehnte sich gegen den Tresen und verschränkte die Arme.
Der Wirt legte den Kopf schief. „Abgewetzte Kleidung, große Taschen ... vielleicht Wanderer aus dem Süden?“
Elina runzelte die Stirn. „Aus Wiek? Was wollen die denn hier? Bei denen ist es doch nicht mal halb so schlimm.“
Plötzlich fühlt sich die Geschichte nicht so überzeitlich an, sondern ganz konkret. Die Stimmung ist gleich eine andere zum Prolog, bei dem nie Namen für die Gegend oder das alte Zuhause fielen. Ein Mysterium, das sicher noch relevant werden wird.
Um den Hals trug er eine Kordel, an der ein Ring befestigt war.
Aha! Ein Hobbit!
Als hätte der Fremde darauf nur gewartet, wedelte er grinsend mit dem Zeigefinger in der Luft umher. „Ha! Gut dass Ihr fragt.“ Er drehte sich zu seinem Rucksack um und kramte eine große lederne Mappe hervor. Vorsichtig wickelte er die Kordel vom Knopf, welche dazu diente diese geschlossen zu halten.
Frod gibt mir richtig die Betrüger-Vibes
„Ganz Recht. Wenn ich mich vorstellen darf“, begann der Rothaarige. „Frod, Gebieter der Flamme und intelligentester Magier diesseits der Berge.“
Wäre witzig, wenn er sich als das Gegenteil herausstellt.
Er hob seinen Krug und lachte. „Auf dich, Tjelvar.“
Starker Moment!
Erst jetzt, wo er vor ihr stand, erkannte Elina, wie groß dieser Mann wirklich war. Er zählte ohne Zweifel zu den Größten, die sie bisher in Dunhaven gesehen hatte.
Würde mich nicht wundern, wenn er Riesen oder Titanen im Stammbaum hätte
„Du bist sehr offen“, kam es dann doch von ihm.
Das dachte ich mir in dem Moment auch. Oversharing ist ja ein Ding von verzweifelten Leuten, ist also stimmig, finde ich.
„Nein“, sagte er leise und schaute sie an. „Ich kann leider nicht lesen was auf Eurem Rücken steht.“
Im Schankraum konnte er aber etwas lesen, oder? Oder war da nur eine Silbe für ihn sichtbar?
Elina fuhr sich durch die Haare, sie konnte es nicht fassen. Ihre Beine ließen nach und so rutschte sie an der Wand nach unten. Am liebsten würde sie schreien. Was sollte diese Scheiße? Vor Zorn verzog sie das Gesicht.
Ich verstehe ihren Zorn, nur finde ich diesen Moment schon an der Grenze zum Überzogensein. Ich glaube, dass ich als Leser merke, dass Tjelvar offensichtlich noch eine Erklärung hat, sie die aber fast nicht hören will, nimmt mir da die Sympathie für Elina, wobei die Intensität ihrer Reaktion vielleicht nicht leiden müsste, wenn das so nicht passieren würde. "Was sollte diese Scheiße?" --> Ist mir da wohl auch zu viel. Ohne den Satz geht es auch mMn und ihre Emotionen kommen gut rüber.
„Einer Silbe in Aldwa folgt eine, die ich nicht entziffern kann und umgekehrt“, erklärte er.
Oh, das ist so ein richtiger Code, oder? Spannend.
Frod klatschte in die Hände. „Dann machen wir das so.“ Mit einer schwungvollen Drehung wendete er sich Utjan zu. „Herr Wirt! Ich hätte dann gerne noch zwei Met.“
„Für mich auch“, sagte Tjelvar.
Utjan grinste zufrieden und verschwand in der Küche.
Ja, Frod könnte sicher super Verkaufsgespräche führen. Auch schön, dass du solche humorvollen Momente hast. Das macht Geschichten immer noch ein bisschen menschlicher.
Das versuche ich eigentlich genaus so zu machen. Allerdings glaube ich, dass ich keine langen inneren Monologe habe
Vielleicht bin ich da auch selbst ein bisschen zu ungeduldig, sowas zu schreiben ^^' Oder ich habe noch nicht genug beisammen, dass man sich so viele Gedanken machen könnte.
Ja, vielleicht ist das auch etwas für die letzten Überarbeitungsschritte, wenn man die Gedanken einer Figur nochmal überarbeitet und vielleicht nochmal Wissen einarbeitet, das die Figur hat/haben sollte. Oder so.
Ich sehe was du meinst. In meinen Augen passt dieses Gebildete aber gut zu der englischen Geselschaftsdarstellung der Zeit (bin kein Historiker. Ist allein mein Gefühl). Viel mit Universatys, Professoren, Mathematikern und irgendwelche anderen sich für gebildet haltende Menschen. Lovecraft hielt sich bestimmt auch für einen xD
Das sehe ich gerade aber weder beim Setting, noch bei Dwan Ich glaube letzten Endes bleibt es bei mir (um mein Setting zu behalten) bei einem "angelehnten" Schreibstil Lovecrafts.
Aber hat mir Spaß gemacht, darüber nachzudenken xDGut, ich finde die Sprache dann vielleicht einfach etwas zu gehoben, zumindest im Moment, wo ich Dwan noch nicht besser kenne. Ich hoffe, er hat noch einige Auftritte, dann kann ich mir vielleicht ein besseres Bild machen.
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Ich habe in den letzten Wochen ein paar kurzere Bücher gelesen, die es aber auf ihre Weise in sich hatten.
Sehr Blaue Augen, der Debütroman von Toni Morrison aus den 70ern, dreht sich um ein schwarzes Mädchen namens Pecola. Sie wünscht sich blaue Augen, denn sie möchte schön sein.
Man kann es sich vielleicht schon ahnen, aber es geht hier um Rassismus, ganz speziell um den, den die Afroamerikaner in den USA verinnerlicht haben, es geht um den Selbsthass einer ganzen Volksgruppe und wo er herkommt. Was treibt dieses Mädchen dazu, sich hässlich zu finden? Warum will sie unbedingt weniger schwarz sein und blaue Augen haben?
Um das zu zeigen, ist die kleine Pecola nur der Ariadnefaden: Morrison wählt einen multiperpektivischen Ansatz, aber so richtig, denn es gibt eine Ich-Erzählerin (eine Freundin Pecolas), aber auch einen allwissenden Erzähler, der sich um all die anderen Interaktionen und Figuren kümmert. So sind wir mal ganz nah dran an einem anderen Mädchen, das nicht immer nett zu Pecola ist. Wir gehen mal auf Distanz und bekommen die Lebensläufe von Nebenfiguren, und verstehen so, warum sie so furchtbar handeln. Manchmal bekommen wir einen Monolog einer Figur, die Pecola oder einer anderen Figur von sich erzählt. Die Abschnitte sind nicht unbedingt chronologisch angeordnet, sondern oft so, dass sie in der Fragestellung, die ich oben genannt habe, eine sinnige Reihenfolge ergeben.
Klingt zerfahren, ist es aber nicht, das ist das Geniale. Morrison hat das erzählerische Geflecht so gekonnt angeordnet, dass es eine feste Einheit ist. Und dabei zeigt sie verschiedenste Seiten, beispielsweise, wie der Rassismus auf Frauen einwirkt, auf Männer, wie auf gebildete Schwarze, die ganz die Rassenvorstellungen von weißen Philosophen aufgesogen haben, und so weiter.
Morrison zu lesen, war ein Volltreffer, wenn auch einer, der weh tut. Ich lese definitiv noch mehr von ihr, denn sie kann einfach Schreiben und Geschichten erzählen.
Dann war da noch Schlangen im Garten von Stefanie vor Schulte. Letztes Jahr hatte ich ihren Debütroman gelesen, 'Junge mit schwarzem Hahn', und ich habe ihn sehr geliebt. Dieses Mal ist es wieder ein Märchenroman, aber in modernen Zeiten.
Familie Mohn trauert um die verstorbene Mutter. Der Vater kündigt seinen Job und ist apathisch. Der älteste Sohn pausiert sein Studium und wird der Ersatzvater. Die beiden Schulkinder machen Probleme: der Junge versucht, sich das Leben zu nehmen, das Mädchen ist keine Vorzeigeschülerin mehr, sondern prügelt sich.
Das ganze geht so weit, dass sich irgendwann das Traueramt einschaltet (schön kafkaesk und sehr deutsch lol), um Familie Mohn wieder auf Kurs zu bringen. Doch Familie Mohn will nicht so drangsaliert werden, sondern weitertrauern.
In kurzen, sehr poetischen und immer verstandlichen Sätzen beschreibt vor Schulte diese surreale Fabel voller überdrehter Episoden. Die Außenseiter sind immer die Guten, alle anderen sind böse und feindseelig. Ein Märchen eben.
Das ganze wirkt oft etwas überzogen, was wohl Absicht ist, aber es donnert dann auch ohne Rücksicht in den Kitsch hinein. Trotzdem finde ich es, weil es so kompromisslos ist, wieder sehr sympathisch. Man spürt aber, dass dieses Buch nicht so rundum vollendet ist, wie ihr Debüt.
Ich bin auf weiteres von ihr gespannt.
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Ich habe ein bisschen was aufzuholen ...
Habe neulich Mummenschanz von Terry Pratchett beendet. Es ist immer wunderbar, zur Scheibenwelt zurückzukehren.
Dieser Roman folgt den Hexen, explizit Oma Wetterwachs und Nanny Ogg. Ihnen fehlt die dritte Hexe im Bunde (es müssen immer drei sein), außerdem hat Nanny versehentlich einen obszönen Bestseller geschrieben und wurde um ihre Tantiemen geprellt, also brechen die beiden nach Ankh-Morpork, in die Großstadt, auf.
In Ankh-Morporks Opernhaus geschehen myseriöse Morde, jetzt wo Herr Eimer den Betrieb übernommen hat. Es gibt einen Operngeist, der früher einmal Glück gebracht haben soll ...
Dort will die talentierte Agnes Nitt ihren Traum vom Rampenlicht erfüllen, doch sie wird wegen ihrer Dickleibigkeit andauernd unterschätzt und ins Abseits gedrängt.
Diese Figuren geraten natürlich alle aneinander und die Situation eskaliert - etwas anderes würde ich auch gar nicht haben wollen.
Die Oper ist eine merkwürdige Instanz, in der bei allen Beteiligten die Nerven bis zum Zerreißen gespannt sind. Doch obwohl sich niemand leiden kann und alle kurz vor dem Wahnsinn stehen, gibt es eine Sache, die alle eint: die völlige Hingabe an die Illusion. Don Quijote lässt grüßen!
Eine Empfehlung an so ziemlich jeden