Beiträge von kalkwiese

    Weiter geht's mit A Dance With Dragons. 100 Seiten bin ich schon drin. Es ist schön, die Fan-Favoriten wiederzusehen. :)

    Ein Drittel in A Dance With Dragons ist geschafft. (Sogar ein bisschen mehr, aber ich schreibe erst jetzt hier.) Mittlerweile kann ich es nicht mehr leugnen: Ich werde zum Fanboy. :D
    Die Tragik der Figuren, die ich für Band 4 schon angesprochen hatte, findet sich natürlich auch in Band 5. Es gibt Prophezeiungen, aber die Auslegung ist schwierig ... Sind die Götter real? Manche Gläubige haben echte magische Kräfte, bei manchen könnte man es so interpretieren. Ist das Spiel der Throne vielleicht ein Schachspiel der Götter? Wird Daenerys vielleicht trotz aller guten Absichten wahnsinnig, weil sie trotz allem gehasst wird und die kleinen Leute leiden müssen, weil sie den Status Quo aufmischt?
    Fragen über Fragen. Ich hoffe, wenigstens GRRM wird sie für sich beantworten können, und vielleicht auch für mich, in den restlichen 2 Dritteln dieses Buchs.
    Es ist echt gut, aber man muss es schon bingen, sonst ist es einfach zu viel.

    3/4. Kommende Woche beende ich es wohl. :)

    Ich bin nach wie vor verzaubert. In Meereen ballt sich einiges an Mist zusammen. Bin gespannt, wie sich das auflöst.

    Ich habe nicht viel zu ergänzen, nur dass ich jetzt, nachdem ich viel andere Literatur kennengelernt habe, mal wieder richtig High Fantasy zu spüren bekomme. Und das ist schön. Weil ich einige Jahre lang gar nicht gelesen habe, habe ich das Gefühl, jetzt vieles nachzuholen.

    Ich schließe mich Chaos Rising an, dass deine Ausführungen sehr ausführlich sind und ich deswegen kaum etwas hinzufügen kann. Ein klasse Beitrag! :D Im Prinzip kommen wir hier wieder in die Gewässer von Show-Don't-Tell.

    So, das war’s von meiner Seite aus! Wie steht ihr zum Thema »Subtext«?

    Ich mag Subtext auch, weil ich mich, wie die anderen hier schon geschrieben haben, sonst unterfordert oder bevormundet fühlte. :hmm: Ich bemerke aber auch, dass es Geschichten gibt, die mit deutlich weniger Subtext auskommen und vielleicht deswegen verdammt gut sind. Das führe ich mal zu einer der folgenden Fragen näher aus.

    Wie geht ihr in euren Geschichten damit um? Welche Methoden nutzt ihr, um Subtext in eure Werke zu integrieren?

    Ich versuche mit Subtext zu arbeiten, so gut es geht. :rofl: Das Ding ist, dass meine Geschichten erfahrungsgemäß lebendiger werden, wenn ich sie improvisiere, aber sie brauchen für sinnvollen Subtext und den nötigen Fokus auch einen gewissen Anteil an Planung. Ich denke, dass sich Subtext für mich also vor allem nachträglich, wenn die groben Dinge alle stehen, einarbeiten lässt, und dann die szenischen Abschnitte erst wirklich glänzen können.

    Lest ihr gerne Geschichten, die auf viel Subtext setzen? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?

    Ich lese unterschiedliche Geschichten aus unterschiedlichen Gründen sehr gerne. :) Die verschiedenen Typen von Geschichten und Erzählperspektiven/-situationen (oder wie auch immer man das nennt) scheinen jeweils mit mehr oder weniger Subtext leben zu können. Je filmischer und szenischer eine Geschichte geschrieben ist, umso wichtiger wird es eigentlich, und die meisten Geschichten, gerade in der Genre-Literatur, sind sehr filmisch geschrieben.
    Jetzt stehe ich aber auch auf Fabulierer wie Walter Moers, die manchmal eine sehr starke Präsenz vom Erzähler haben. Vielleicht liegt es auch am Humor, aber ich habe den Eindruck, dass Moers geraderaus einfach alles ausspricht. :rofl: Kann man doof finden, aber seine Geschichten leben eher selten vom Mystery-Anteil - und wenn sie es doch tun, dann arbeitet er auch ganz bewusst mit Subtext. :) Wahrscheinlich kommt es auch aufs Genre an, aber wenn ein Autor mir etwas anderes anbieten kann, beispielsweise ein tolles Spiel mit Sprache, komme ich auch mit weniger Subtext aus.

    Wie hoch schätzt ihr das Risiko ein, dass Leser den Subtext nicht aufgreifen? Ist das ein Grund, auf Subtext zu verzichten?

    Es gibt immer Leser, die Subtext nicht aufgreifen werden. Um auf Show-Don't-Tell zurück zu kommen: Bestimmte Informationen sollten an den wichtigen Stellen einer Geschichte einfach direkt vermittelt werden mMn. "Zeigen" statt "behauten", bedeutet ja, dass man eine Info irgendwie indirekt an die Leser bringt. Aber man kann nicht jede Information indirekt ausdrücken, manches muss für die Klarheit der Informationen einfach geraderaus vermittelt werden.

    Meiner Erfahrung nach wollen viele Leser die Gedanken einer Figur direkt vermittelt bekommen, um ihre Motivation verstehen zu können. Das ist beispielsweise ein Feld, wo ich allzu viel Subtext eher vermeide, denn was eine Figur denkt, ist ja ziemlich direkt, warum also viel um den heißen Brei herum reden? Ob die Schlüsse, die eine Figur zieht, jetzt der Wahrheit entsprechen oder eher nicht, ist dann wieder eine andere Frage. :D

    Das Beispiel mit Bellas Vater Charlie finde ich da auch sehr nett. Bella sagt es uns direkt - okay, kann sie machen. Ihr Vater ist aber auch eine wichtige Figur (nehme ich an?), bei ihm könnte man also eigentlich mehr Mühe in den Subtext investieren, denn er wird ja durchaus mehr Präsenz in der Geschichte haben. Da ist mit der Erklärung eigentlich eine Chance vertan. Wäre ihr Vater kaum in der Geschichte vorhanden, könnte Bella uns einfach mitteilen, dass ihre Beziehung zu ihm nicht gut ist, und das würde uns vielleicht etwas über sie mitteilen, statt unnötig zu erklären. Dann wäre so ein Satz vielleicht sogar ein cooler kleiner Fakt.

    Mir kommt hier spontan die Beobachtung, dass es ein Textgenre gibt in dem man praktisch gar nicht in Versuchung gefuehrt ist ohne Subtext zu arbeiten - das... Drehbuch.

    Im Flim haengt ja kein Erzaehler rum der uns zusammenfasst wer was fuer ein Typ ist, sondern das muessen die Dialoge und das Spiel der Schauspieler tragen.

    Ich finde das Beispiel sehr passend! Ich beobachte, dass Literatur vor der Moderne oft deutlich mehr Präsenz vom Erzähler hatte. Persönlich ist das ein Element, das ich mag, aber ich mag auch nicht gerne auf moderne Szenen verzichten; diesen Erzählstil kann man sonst sehr trocken und elendig zu lesen machen. Seit der Moderne gibt es immer weniger auktoriale Erzähler, und ich denke, das hat auch mit dem Film zu tun. :) Die Leute schreiben jetzt deutlich mehr mit Filmen im Sinn.

    Die Tendenz, Begleitsätze und Filterwörter ("dachte sie", "fühlte er", und das gleiche mit schmecken, riechen etc.) zu vermeiden und die Präsenz von einer vermittelnden Erzählerinstanz immer weiter zu reduzieren, ist ja auch zu beobachten. Die Beschreibung "drehbuchartig" habe ich dafür auch schon öfter gesehen. Das geht für mein Empfinden schon etwas zu weit, denn so zu tun, als gäbe es einfach keine Erzählinstanz, kann ja auch nicht die Lösung sein.

    2/3 von Salman Rushdies Mitternachtskinder.

    Es ist sehr dicht geschrieben, heißt: Jeder Nebensatz und Einschub wird benutzt, um voraus zu deuten, auf Vergangenes hinzuweisen oder generell das Setting auszumalen oder dem Erzähler Raum für Abschweifungen zu geben (die aber immer auf das Ziel des Kapitels einzahlen, das ist durchaus befriedigend). Die Sprache ist komplex, aber nie unverständlich. Teilweise ist es ein ganz eigenes Vergnügen, den Sätzen zu folgen und dabei zuzuschauen, wie sie denn nun enden werden. Das ist eine besondere Art von ... ja, irgendwie Spannung. Aber eben eine poetische, falls das Sinn ergibt. Der Text ist oft unruhig, sprudelt quasi über.

    Aber dieses Chaotische ist auch ein bisschen der Punkt. Es geht um Indien. Saleem, der Erzähler, und die anderen Mitternachtskinder wurden um Mitternacht geboren, als Indien die Unabhängigkeit bekam. Indien ist vielfältig, viel vielfältiger, als ein Text es begreifbar machen könnte. Aber Mitternachtskinder versucht es dennoch, und kommt wahrscheinlich recht nah dran. Die Geschichten, die in den Kapiteln erzählt werden, handeln vom Erwachsenwerden Saleems, aber auch von den Familienmitgliedern und deren Liebesgeschichten und fixen Ideen. Magischer Realismus bedeutet auch Realismus, also sieht man viele Figuren dabei, wie sie alltägliche Dinge tun. Die erzählenswerten Geschichten sind dann die, die in absurder Weise die Geschichte vorantreiben bzw. Saleem auf seinen Weg bringen.

    Das macht schon Spaß, man muss sich für so ein Buch aber auch Zeit nehmen. Der Text fordert Konzentration, das ist manchmal anstrengend.

    Weiter geht's mit A Dance With Dragons. 100 Seiten bin ich schon drin. Es ist schön, die Fan-Favoriten wiederzusehen. :)

    Ein Drittel in A Dance With Dragons ist geschafft. (Sogar ein bisschen mehr, aber ich schreibe erst jetzt hier.) Mittlerweile kann ich es nicht mehr leugnen: Ich werde zum Fanboy. :D
    Die Tragik der Figuren, die ich für Band 4 schon angesprochen hatte, findet sich natürlich auch in Band 5. Es gibt Prophezeiungen, aber die Auslegung ist schwierig ... Sind die Götter real? Manche Gläubige haben echte magische Kräfte, bei manchen könnte man es so interpretieren. Ist das Spiel der Throne vielleicht ein Schachspiel der Götter? Wird Daenerys vielleicht trotz aller guten Absichten wahnsinnig, weil sie trotz allem gehasst wird und die kleinen Leute leiden müssen, weil sie den Status Quo aufmischt?
    Fragen über Fragen. Ich hoffe, wenigstens GRRM wird sie für sich beantworten können, und vielleicht auch für mich, in den restlichen 2 Dritteln dieses Buchs.
    Es ist echt gut, aber man muss es schon bingen, sonst ist es einfach zu viel.

    Dune 2

    9.25/10

    Meine Güte, das war das beste Kinoerlebnis seit dem "Herrn der Ringe". Ja, ich habe das Buch gelesen und ich weiß, sie haben Sachen verändert. Aber … Was für ein Kunstwerk. Was für grandiose Bilder und was für herausragende Schauspieler.

    Ein Platz in meinen Top 10 von Science-Fiction Filmen ist unausweichlich. Falls ihr noch nicht sicher seid, ob ihr euch den Film anschauen sollt. Macht das!

    Mit Absicht keine Spoilers. Falls ihr diskutieren möchtet, mache ich einen Strang auf, oder ihr macht das.

    Okay, Teil 1 ist bestellt, den hab ich nämlich leider verpasst. Aber nach John Wick 4 und Oppenheimer letztes Jahr, will ich wieder Filme mehr Filme erwischen, wenn sie aktuell sind. Kino ist im Vergleich zum Stream über einen Laptop einfach stärker.

    Edit: Jetzt erst sehe ich, wie sich das liest. xD Ich hatte den schon vor Sensenbachs Post bestellt. Dune 2 wird einfach gerade viel besprochen, da war der Zufall hier nicht so überraschend.

    Ich habe "The song of ice and fire" damals abgebrochen. Der Grund war, das ich frustriert war, das Papa Stark so mir nichts dir nichts enthauptet wurde. Er war mein Bezugspunkt in der Geschichte. Ausserdem haben mich die vielen Personen und Blickwinkel zunehmend genervt. Zudem gab es damals eine Pause in der Romanreihe, danach habe ich es nicht wieder aufgegriffen. Ich hätte nie gedacht, dass es so erfolgreich verfilmt werden würde. Die Verfilmung habe ich gefeiert, bis auf die letze Staffel…

    Das ist sehr nachvollziehbar. Ich denke zwar, dass Martin seine Figuren nicht unüberlegt über die Planke schickt oder einführt, aber diese Art des Erzählens bringt auch Potential für Frust mit. :hmm: Die vielen Perspektiven haben mich früher auch genervt bzw. nerven mich immer noch etwas. Dass GRRM wie im Zirkus trotzdem die Bälle jongliert bekommt (oder auch nicht, denn wo zum Geier ist denn Band 6?!), ist mit einer der Gründe, weswegen ich die Reihe für unwiederholbar halte. Das ist ein Stunt.
    Vielleicht gebe ich mir auch endlich mal die Serie, wenn ich mit den Büchern aufgeholt habe. :)

    Und jetzt hab ich es endlich gerafft: "Der Drachenbeinthron" ist der erste Band von "Das Geheimnis der großen Schwerter" ^^' Man, so viel Fantasy (und anderes), so wenig Zeit ... Den Namen werde ich mir zumindest merken.

    A Feast for Crows von George R. R. Martin.

    Ich bin mit dem Pacing der Bücher ja bisher frustriert gewesen, deswegen werde ich jetzt nicht versuchen, den Rest langsam umsichtig zu lesen, sondern sie - nach meinen Möglichkeiten als langsamer Leser - möglichst rasch durchzuziehen. Nach Westeros zurückzukehren, fühlt sich immer gut an. Direkt im Prolog sehe ich auch wieder Martin große Stärken: Die lässige Einbindung der Umwelt, dass man kaum merkt, dass man gerade Worldbuilding gefüttert bekommt, und das subjektive Erleben der Perspektivfiguren. Das sitzt bei ihm einfach.

    Mal sehen, was die (vielleicht) letzten beiden Bücher der Reihe noch bringen können, bevor ich wie alle anderen auch damit leben muss, dass vielleicht nichts mehr kommen wird. ^^ Ohne ein Ende verliert die Reihe für mich stark an Wert. Da bin ich voll bei Neil Gaiman, dass ein Ende einer Geschichte Bedeutung gibt. :hmm:

    Mal sehen. Ich freue mich jedenfalls auf die nächsten 2000 Seiten (Folgeband mit eingerechnet) und dann darauf, etwas anderes lesen zu können. :D

    So, ist gelesen! Bin froh, dass ich das tatsächlich so zügig machen konnte. :) Also, was habe ich über A Feast for Crows (A Song of Ice and Fire #4) zu sagen? Ich kopiere mal, was ich auch auf Goodreads geschrieben habe:

    Wie monströs diese Reihe mittlerweile geworden ist, sieht man am besten an den Bänden 4 und 5 der englischen Ausgabe von A Song of Ice and Fire. Band 4 und 5 verlaufen nämlich parallel, aufgeteilt nach der Geographie, weil das Buch sonst 1900 (englische) Seiten lang geworden wäre und eine Teilung in der Mitte zu keinem sinnigen Handlungsbogen geführt hätte. Dieses Buch hier folgt den Geschehnissen um King's Landing und auf den Iron Islands und in Dorne. Das andere folgt denen im Norden und auf Essos, bis am Ende des Buchs die anderen Handlungsstränge wieder dazu kommen. Die beiden Bände sind also eigentlich eine Einheit.

    Diese Aufweitung einer bereits weiten Handlung birgt ihr eigenes Frustrationspotential, das in der trägen Handlung liegt. Dazu kommt, dass nach Band 3 (A Storm of Swords) jetzt eine kurze Phase der Ruhe in Westeros einkehrt - was man auch so formulieren kann, dass die Mächte sich neu positionieren und Intrigen spinnen, um noch ein weiteres Mal loszuschlagen. Wir befinden uns gerade nach einem Höhepunkt, was unweigerlich weniger Action bedeutet.
    Aus diesen Grunden, und weil in diesem Band viele Fan-Favoriten unter den Figuren fehlen, wird A Feast For Crows von einigen Fans wohl als schwächer als die vorigen Bände eingestuft.
    Ich kann leider nicht ohne Spoiler auf individuelle Figuren eingehen, aber sagen wir es so: Ich habe in diesem Band die Aufweitung der Handlung zu akzeptieren gelernt und mit den Figuren mitgefiebert, die entweder durch ihre Blödheit sich und andere ins Verderben führten oder durch die äußeren Umstände, die sie nicht ändern konnten, an Scheidewege geführt wurden oder sonst irgendwie mit sich selbst im Konflikt waren. Das spricht für GRRMs Fähigkeit, interessante Figuren zu erschaffen, beziehungsweise seine Figuren mit interessanten Situationen zu konfrontieren.
    Parallel die Figuren aus Band 5 zu verfolgen, hätte mir die Handlung wahrscheinlich zu sehr verlangsamt, also nehme ich gerne den chronologischen Zickzack in Kauf. - Wobei genau das ja auch den Fallstrick unterstreicht, in den GRRM gerannt ist. Er hat definitiv zu viele Protagonisten. Ich hoffe ja, dass er ein paar davon in der Zukunft aussortiert, nur eben auf erzählerisch passende Weise.

    Trotz allem, was zögerlich daherkommen könnte, gibt Martin einem wieder einige Tragödien in die Hand, und wer auf Details achtet, wird auch unter vermeintlich ruhigen und hoffnungsvollen Momenten Bedrohungen lauern sehen.


    Ja, genau ... ich fands toll! Tatsächlich habe ich Feast in etwa so viel genossen wie die anderen Bücher auch. Vielleicht auch mehr, weil ich es zügiger konsumieren konnte, wofür es eben auch geschrieben wurde. Hörbuch regelt. Ich bereue nicht, die Reihe begonnen zu haben, auch wenn sie niemals fertig wird. Traurig ist es trotzdem.
    Am Ende bleiben aber zumindest die Ruinen eines Meisterwerks, das hätte sein können. Und etwas Futter für die Krähen.

    Weiter geht's mit A Dance With Dragons. 100 Seiten bin ich schon drin. Es ist schön, die Fan-Favoriten wiederzusehen. :)

    Ich glaube aber, dass The Winds of Winter wahrscheinlich die Trägheit bekommen könnte, die die Bände 4 und 5 fast bekommen hätten. Wäre schade.

    Er scheint sich sehr an Tad Williams orientiert zu haben.

    In dessen Romanzyklus "Das Geheimnis der Großen Schwerter" gibt es:

    Das müsste dann die Reihe "Der Drachenbeinthron" sein, oder? Habe schon mal gehört, dass es eine der Inspirationen für GRRM gewesen sein soll. Weiß aber nicht mehr, wer das behauptet hat :hmm:

    Kirisha

    Ja, genau! Dieses Gefühl einer vollständigen Geschichte mit Anfang, Mittelteil und Schluss scheint zumindest mir auch für die Perspektiv-Figuren wichtig zu sein. :hmm:

    Bein einigen meiner Schreibversuche bin ich innerhalb eines Kapitels von einem Kopf in den nächsten gesprungen, dies ist oft kritisiert worden und es ist für Leser auch schwerer nachzuvollziehen.

    Ja, das halte ich auch für nicht optimal, natürlich mit einer Ausnahme ...

    ... und die ist der allwissende Erzähler. Ich habe jetzt schon ein paar Geschichten gelesen, in denen der wirklich perfekt angewendet wurde und in denen im Fließtext die subjektive Wahrnehmung unterschiedlicher Figuren geschildert wurde. Leider habe ich das selber noch nie so gut selbst schreiben können, und vielleicht halte ich gerade deshalb Leute, die mit einem allwissenden Erzähler spannende Geschichten schreiben können, für echte Meister. Die müssen dafür immer wissen, welches Detail und welche Perspektive gerade wirklich wichtig ist und vor allem schaffen sie weiche Übergänge, dass die Leser folgen können.

    Als Beispiel habe ich da eine Szene aus "Sternwanderer" (engl. "Stardust") von Neil Gaiman im Kopf, in der eine Figur, deren Wahrnehmung wir erleben, von einer Hexe in eine Maus verwandelt wird. Die Hexe steckt sich die Maus in die Brusttasche und plötzlich ist der Held aus der Szene verschwunden und wir erleben, wie es mit der Hexe und den anderen weiter geht. Das gleiche, wenn eine Figur einschläft.

    In der "Meister und Margarita" von Michail Bulgakov genauso. Dort verlässt der Protagonist eines Kapitels hals-über-kopf Moskau und stürmt dafür eine Treppe runter. Wir bekommen vom Erzähler kurz mitgeteilt, dass er niemals mehr nach Moskau zurückkehrt, und dann kommt der nächste Protagonist des Kapitels auch schon die Treppe hoch.

    Es scheint also sinnige Momente zu geben, bei denen man mit allwissenden Erzählern von einer Figur zur nächsten wechseln kann, und die muss man dann wohl richtig abpassen.

    Ich denke, der Schlüssel liegt auch im Spiel mit der Distanz zu Figuren. Ein allwissender Erzähler mag in der Lage sein, die subjektive Wahrnehmung aller Figuren mitzuteilen und auch alles, was sie nicht wissen können, aber dafür muss er auch immer etwas auf Abstand bleiben und niemals so richtig in eine Figur eintauchen. Sobald der allwissende Erzähler mit der Stimme einer Figur zu sprechen beginnt, hat er seine olympische Perspektive verloren, so scheint es mir zumindest. Dann kann man nicht einfach mehr wechseln.

    Dieser Effekt des Reinzoomens geht aber wunderbar damit. :) Ich lese sowas auch gerne.

    Das scheint eine eher altmodische Art des Erzählens zu sein, denn moderne Romane fühlen sich mit den eher limitierten Perspektiven natürlich direkter, intimer an. Oft entsteht aus einem Mangel an Informationen Spannung. Distanz ist eher nützlich für Humor und für ausschmückendes Fabulieren. :hmm:

    Vielleicht meistere ich das mal. Eines Tages ... Denn das ist durchaus eine Erzählsituation, die ich gerne lese. Es ist sicher kein Hexenwerk, auch wenn sich für mich immer irgendwie magisch liest. :D

    Ich habe hierüber ein bisschen nachgedacht. Es wurde schon vieles genannt, was ich so unterschreiben würde. Ich ziehe nicht unbedingt eines von beidem vor, denn ob es jetzt mehrere Protagonisten gibt oder nur einen, macht die Geschichten mehr nur anders, aber nicht schlechter. Ich glaube aber, dass mehrere Perspektiv-Figuren sich für Sci-Fi-Fantasy einfach anbieten, weil sich das Genre einfach so sehr über das Setting definiert. Und wenn man das Setting erkunden will, kann man entweder eine Reise beschreiben (Walter Moers schreibt Geschichten, in denen gereist wird. Davon gibt es auch welche in Ich-Perspektiven), oder man hat eben Figuren an unterschiedlichen Orten.

    Bei mehreren Perspektivfiguren sehe ich im Moment eigentlich zwei Extremfälle, die dann auch alle Möglichkeiten dazwischen zulassen. Alle Figuren sollten eine eigene Sub-Geschichte haben, einen Erzählbogen, der sich befriedigend anfühlt.

    Möglichkeit 1 wäre, dass diese Geschichte sehr kurz ist und vielleicht nur ein einziges Kapitel umfasst. Diese Perspektiven kann man wahrscheinlich auch ohne Probleme später in einer Geschichte einführen.

    Möglichkeit 2 wäre, dass diese Sub-Geschichte deutlich länger ist und die Figur damit deutlich mehr einen Protagonisten-Charakter bekommt.

    Als Leser von A Song of Ice and Fire bin ich viele Perspektivfiguren durchaus gewöhnt, und ich finde sie auch nicht verwirrend. Meine Frustration mit der Reihe liegt eher darin, dass der Fokus mit jeder neuen Perspektivfigur etwas diffuser wird. Anfangs ging es um Familie Stark, Jon Snow, der irgendwie auch ein Stark ist, um Daenerys und Tyrion Lannister. Mittlerweile (bin mitten in Band 4, englische Sprache), gibt es einige Perspektivfiguren mehr, und die Bücher erzählen jetzt auch deren Geschichten. Während alle Kapitel richtig stark sind, fühlt es sich eigentlich mehr an, als würde man acht Romane parallel lesen, und keiner kommt jemals zum Punkt, es sei denn, die Figur stirbt.

    Ich sehe die Gefahr also gar nicht so sehr darin, dass viele Perspektiven eine Geschichte verwirrend machen würden, solange sie kompetent erzählt sind. Es ist viel eher für mich so, dass ich vielleicht manche Figuren mehr leiden kann als andere, oder dass die Erzählökonomie leidet. Und gerade dass die Geschichte zum Punkt kommt, ist mir als Leser einfach wichtig. :hmm: Einen guten Einzelband werde ich wahrscheinlich immer stärker finden als einen Einzelband einer Reihe.

    Als Schreiber merke ich, dass meine Ergebnisse in der Regel besser sind, wenn ich einen engeren Fokus habe. Vielleicht lerne ich das aber auch noch. ^^

    Jetzt geht es aber erstmal wieder Clark Ashton Smith und seinen Welten. Ich habe hier den Band Die Stadt der singenden Flamme. Gesammelte Werke Band 1 zu stehen. Bin gespannt.

    Hab ich dazu gar nichts geschrieben? Also, den habe ich mittlerweile gelesen. Der Band enthält sowohl eine lose Sammlung von Geschichten als auch den Hyperborea-Zyklus. Gerade bei letzterem hatte ich die meisten Geschichten bereits in dem anderen Sammelband von Smith gelesen.

    Gesammelte Werke sind meistens ja durchwachsen, und so gibt es hier für mich wieder Highlights und Material, das mich nicht so sehr berührt hat. Zu den Höhepunkten gehört sicherlich die Titelgeschichte sowie ihre Fortsetzung "Hinter der singenden Flamme", wo Smith aus allen Zylindern feuert. Da ist eine abgedrehte, schillernde Welt, da gibt es eine turbolente Reise, da gibt es Illusionen und Wendungen, die die vorige Wahrnehmung des Geschehens auf den Kopf stellen ... Und eben Smiths Humor. Diese Mischung aus Horror und feiner Ironie macht für mich seine besten Geschichten aus. Andere wären da mMn "Das Tor zum Saturn" und "Der Raub der neununddreißig Keuschheitsgürtel".

    Hier geht es viel ums Setting und um Atmosphäre, weniger um halsbrecherische Spannung. Smiths Schreibe ist durch den Humor und auch die sexuellen Momente einfach so ... menschlich und warm. Es liegt nahe, den Vergleich zu seinem engen Freund H. P. Lovecraft zu ziehen. Beide haben am kosmischen Horror gearbeitet und sich gegenseitig beeinflusst. Beide waren sie riesige Fans der Geschichten des anderen. Dazu kann ich auch sehr das Bonusmaterial dieser Sammelbände vom Festa-Verlag empfehlen. Das ist einfach Qualität. :) Trotz des ein oder anderen Tippfehlers, der natürlich immer ärgerlich ist.

    So würde ich es beschreiben, wenn ich es hier nicht schon getan haben sollte: Lovecraft ist meist kalt und grau. Smith ist warm und bunt. Und das macht für mich den Unterschied.

    ofinkandpaper Das ist ein gutes Beispiel, finde ich. :D An The Fountain finde ich nichts handwerklich gut. Trotzdem kann ich es als Kunst anerkennen. Die Kunst liegt in der Provokation und im Bruch mit Erwartungen. Kunstwerke dieser Art lehne ich aber auch wieder ab, genau wie 4'33 von John Cage, das Musikstück, das nur aus Pausen besteht. Der Kontext gibt den Ton an. Wenn jemand so einen Stunt wiederholen würde, wäre das völlig langweilig, zumindest für mich.

    Ich würde sogar noch weiter gehen. Kunst muss nicht gut sein. Ich finde, dass man Dinge als Kunst anerkennen kann, die handwerklich voller Mängel sind oder totaler Unsinn. Manchmal bin ich versucht, wenn jemand um mich herum sich für ganz clever hält und zu etwas fragt "Ist das Kunst oder kann das weg?" mit "Beides" zu antworten.

    Ich finde für mich zwar keine schlüssige Definition von Kunst, aber wenn ich in Dingen mehr oder weniger bewusst platzierte Muster und Zeichen erkenne, aus denen ich Bedeutung ableiten kann, dann drängt sich mir ein Gefühl von Kunst ganz schnell mal auf. :hmm:

    Schwierig wird es dann, wenn etwas kühl kalkuliert wirkt und Persönlichkeit einbüßt. Ohne das menschliche Element, ohne Persönlichkeit, wird etwas zum Produkt. Da hört die Kunst dann auf.

    Beendet: Lüge und Zauberei von Elsa Morante.

    "Endlich ist das vorbei!" Das könnte ich jetzt rufen, denn ich habe das gedacht, als ich es beendet hatte. Aber ich werde mal versuchen, den Geist einer ordentlichen Rezension vielleicht einzufangen, und nicht so viel zu werten. :hmm: Nur so viel: Auf Goodreads hat's zwei Sterne von mir bekommen.

    Erstmal das Technische. "Lüge und Zauberei" ist eine Familiengeschichte, die drei Generationen umspannt. Da ist bei einem Umfang von 900 engbedruckten Seiten in meiner Ausgabe also ordentlich Platz für die Figuren. Erzählt wird die Geschichte vom letzten Mitglied der Familie, Elisa, die mit dem Schreiben bald nach der letzten Beerdigung beginnt.

    Bevor die Geschichte aber beginnt, gibt es eine Einleitung von drei Kapiteln. Darin wird man mental auf das vorbereitet, was noch kommen soll; es wird benannt, dass die Familienmitglieder Elisa heimsuchen und sie umlauern, und dass sie von ihnen getrieben, die Geschichte niederschreibt. Es wird auch erklärt, dass wir eine Geschichte voller Lügen und Verblendung bekommen werden. Das bestätigt sich auch alles im Verlauf der Handlung.

    Diese Struktur aber zeigt bereits die Attitüde wie hier erzählt wird. Jemand wird vorgestellt. Seine Persönlichkeit wird uns erklärt, dann wird sie an einem Beispiel gezeigt und dann erst wird sie in die Handlung eingeflochten. So etwas passiert immer wieder. Das Ergebnis ist ein Gefühl von Monotonie und Wiederholung, und leider ist das hier keiner dieser seltenen Fälle, in denen das zum Vorteil des Buchs funktioniert. Bei einem modernen Roman würde ein gutes Lektorat diese Abschnitte straffen und nur auf das letzte Drittel reduzieren, wo diese vorgestellten Elemente in die Handlung einfließen. Andere Autoren, die auch Familiengeschichten geschrieben haben, hätten manche Kapitel in ein paar Absätzen angehandelt; manche Absätze in einer einzigen Zeile. Emily Brontes "Sturmhöhe" könnte einem in den Sinn kommen, Gabriel Garcia Marquez' "Hundert Jahre Einsamkeit" oder das noch einmal deutlich längere, aber nicht minder großartige "Das achte Leben (Für Brilka)" von Nino Haratischwili. Liebebeziehungen, Verrat, Verblendung. Das gibt es alles tiefer erkundet und besser auf den Punkt gebracht aus der Feder anderer Autoren.

    Nachdem Erzählerin Elisa die Großeltern abgehandelt hat, werden dann die zentralen Figuren ihre Beziehungen eingeführt. Rosalia, die Hure, liebt Francesco. Francesco, der Bauernjunge, der so tut, als sei er adelig, liebt Anna. Anna liebt aber Eduardo. Und Eduardo liebt eigentlich nur sich selbst. Er schwebt über den drei anderen, wie ein böser Geist und vergiftet nur zum Spaß oder aus Langeweile die Beziehungen anderer. Da Eduardo als Adeliger die Zeit und das Geld dazu hat, könnte man die Geschichte durchaus als eine Kritik an einer Standesgesellschaft lesen.

    Die Handlung verläuft sehr schlüssig, lässt sich teilweise Raum für weite Rückblenden, am Ende jedes der sechs Teile des Buchs ist aber zu erkennen, wozu diese dienen. Und doch kann man sich öfter Fragen: Musste das so lange dauern? Diesen Verdacht der Überlänge wird das Buch bis zum Schluss nicht mehr los. In diesen Rückblende-Passagen verliert sich der Fokus etwas, und durch den Erzählstil, in dem die Stimme Elisas eine prominente Rolle einnimmt, gibt die reiche Sprache einem nur bedingt sensorische Details in die Hand, dass man hier von einer besonders immersiven Erfahrung sprechen könnte. Das mag kein moderner Erzählstil sein, aber es wäre auch nichts Negatives, wäre die Geschichte auf den Punkt erzählt.

    Auf diese Weise werden Bedürfnisse von modernen Lesern durchaus vernachlässigt: Der Plot weiß nicht zu überraschen, die Intrigen schockieren wenig, die Dialoge bleiben etwas hölzern und über allem schwebt dieses Gefühl von Überlänge. Einzig die Sprache und der Erzählstil geben immer mal einige Lichtblicke. Wenn Elisa die Handlung unterbricht und ihre Kommentare gibt, glänzt das Buch. Dann gibt es dieses Gefühl, jemandem nahe zu sein, und seine echten Gedanken zu erfahren. Aber leider auch hier: Wären diese Abschnitte etwas kürzer und fokussierter gewesen, wären sie noch besser.

    Dieses Mal gibt es keine Empfehlung von mir. Wahrscheinlich gibt es einen Grund, warum dieses Buch mehr oder weniger vergessen war. Ob die neue, englischsprachige Ausgabe, die diesen Buddy Read, an dem ich teilgenommen habe, das ändern kann, wird sich zeigen.

    A Feast for Crows von George R. R. Martin.

    Ich bin mit dem Pacing der Bücher ja bisher frustriert gewesen, deswegen werde ich jetzt nicht versuchen, den Rest langsam umsichtig zu lesen, sondern sie - nach meinen Möglichkeiten als langsamer Leser - möglichst rasch durchzuziehen. Nach Westeros zurückzukehren, fühlt sich immer gut an. Direkt im Prolog sehe ich auch wieder Martin große Stärken: Die lässige Einbindung der Umwelt, dass man kaum merkt, dass man gerade Worldbuilding gefüttert bekommt, und das subjektive Erleben der Perspektivfiguren. Das sitzt bei ihm einfach.

    Mal sehen, was die (vielleicht) letzten beiden Bücher der Reihe noch bringen können, bevor ich wie alle anderen auch damit leben muss, dass vielleicht nichts mehr kommen wird. ^^ Ohne ein Ende verliert die Reihe für mich stark an Wert. Da bin ich voll bei Neil Gaiman, dass ein Ende einer Geschichte Bedeutung gibt. :hmm:

    Mal sehen. Ich freue mich jedenfalls auf die nächsten 2000 Seiten (Folgeband mit eingerechnet) und dann darauf, etwas anderes lesen zu können. :D

    Kalmann und der schlafende Berg von Joachim B. Schmidt. Vorgelesen von Timo Weisschnur.

    Vor ein, zwei Jahren habe ich hier mal den Roman "Kalmann" von Schmidt besprochen. Ein unaufgeregter kleiner Islandkrimi mit starkem Fokus auf den Protagonisten Kalmann, dem inoffiziellen Sheriff von Raufarhöfn. Er hat eine unbestimmte Behinderung und weiß auch, dass er nicht die hellste Leuchte ist, aber wie solche Figuren halt so funktionieren, hat er auch oft ein paar gute Weisheiten parat. "Kalmann" war ein liebenswürdiges Buch, in dem man Kalmanns Ich-Perspektive durch seine abschweifenden inneren Monologe folgen konnte. Man fuhr mit Kalmann aufs Meer und fing Grönhaldhaie, man stapfte mit ihm durch den Schnee und schoss Polarfüchse, und man begleitete ihn, während sich über den Verlauf des Romans das Verschwinden des Dorf-Unternehmers Róbert McKenzie aufklärt.

    Kalmanns Perspektive war mMn. meisterlich geschrieben. Zwar kein erderschütterndes Buch, aber das wollte es auch nicht sein.

    Dieser zweite Band entstand nicht beabsichtigt. Schmidt sah im Fernsehen die Aufnahmen vom Sturm der Trump-Anhänger auf das Kapitol, und mitten drin war jemand mit einer Islandflagge. Donnerwetter, hat Schmidt sich wohl gedacht. Kalmann war da! Ich muss rausfinden, was er da getrieben hat ...

    Und so beginnen wir Leser Kalmanns Abenteuer beim Verhör durch das FBI. Kalmann, warum warst du dort? Und Kalmann erzählt. Bis zur Hälfte des Buchs erzählt Kalmann, wie sein Großvater starb, war er vor seinem Tod noch von sich gab, wie sein Vater ("Mamas Samenspender") in Amerika ihn gerne kennenlernen wollte, und so weiter. Schmidt bedient sich all der Stärken des ersten Bands, ohne eine Kopie zu schreiben.

    Hier darf man keine sorgfältig konstruierte Detektivgeschichte erwarten. Kalmann #2 ist kein Whodunnit. Ähnlich wie in Band 1 scheint das Verbrechen, das Kalmanns Kumpel Nói sieht, völlig an den Haaren herbeigezogen. Niemand glaubt ernsthaft an einen Mord. Nur stellt sich dann langsam heraus, dass da vielleicht ein bisschen was dran sein könnte ...

    Band 2 fängt den Geist von Band 1 gekonnt ein, ohne ihn zu wiederholen. Das Ergebnis ist dennoch gleiche, und ich bin damit sehr zufrieden: Ein unaufgeregtes, liebenswürdiges kleines Buch. Nichts Weltbewegendes. Meine Empfehlung!


    Genau die Erholung, die ich brauchte, um die letzten <200 Seiten von Elsa Morantes Lüge und Zauberei noch durchzuhalten. Brrrrr...

    Ich habe neulich "Hinter der Gartenmauer" (eng. Over the Garden Wall) gesehen.

    Das ist ein Cartoon, in dem zwei Brüder im Wald verloren gehen. Jemand, der so etwas wie ein Förster ist, warnt sie, dass sie velorener sind als sie glauben, und dass das Biest sie holen kommen wird, wenn sie nicht bald den Wald verlassen.

    Die Geschichte ist also die, wie und ob die Brüder den Wald wieder verlassen können.

    Unterwegs begegnen ihnen allerhand skurrile Gestalten und sprechende (und singende) Tiere, die ihnen den Weg zeigen oder sie auf Abwege führen wollen.

    Was ich an solchen Cartoons liebe, ist, dass sie die Kinder ernst nehmen. Heißt, es gibt ehrlich Horrorelemente und Themen wie Trauer, Tod und Angst. Dabei darf der kleine Greg aber auch einfach ein Kind bleiben und seinen Unsinns machen, der im Zweifelsfall alles noch schlimmer macht. Das macht die Geschichte auch für Erwachsene noch spannend und unterhaltsam.

    Am Ende war ich jedenfalls zu Tränen gerührt. Beim zweiten Mal anschauen werde ich wahrscheinlich auch viele Details erkennen, die sich durch die Episoden ziehen, die bereits auf das Ende hindeuten. Das ist richtig durchkomponiert.

    Man kann die Serie komplett auf YouTube schauen:

    Spoiler anzeigen

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Es gibt nur die eine Staffel. In 1 h 45 min ist es erzählt, etwa 10 min pro Episode. Manche Filme dauern länger und haben weniger zu bieten.

    Im Moment Nier: Automata.

    In einer fernen Zukunft wurde die Erde von Aliens angegriffen. Sie kontrollierten die Maschinen auf der Erde und vertrieben die Menschen, die auf den Mond fliehen konnten. Viele Jahre später kämpfen die Menschen noch immer gehen die Maschinen auf der Erde, um ihren Lebensraum zurück zu gewinnen. Dafür schicken sie Androiden, die mit fetten Schwertern und kurzen Röcken die Maschinen aufmischen und dort den Widerstand bilden.

    Und schon ist man mitten drin im Spiel. Ich stehe damit noch sehr am Anfang und kann deswegen kaum etwas zum großen Ganzen sagen, aber ich habe eine Menge Spaß.

    Bisher ist das Spiel simpel genug, dass ich auf die Feinde einkloppen kann und komplex genug, dass stumpfes Kloppen alleine nicht reicht. Genau mein Ding. Daran und am Entdecken der Welt voller Ruinen habe ich einfach mächtig Spaß :D