Sensenbach :
Möglicherweise sehe ich das recht gelassen. Ich bin aber auch Informatiker und in der Thematik daher ziemlich drinnen.
Außerdem: Werfen wir doch mal einen Blick in die Historie:
In den 70ern wurden KIs in Maschinen implementiert. Hieß es. Damals wurden die Vernichtung von zigtausenden Arbeitsplätzen angekündigt. Zukünftig werden die Maschinen selbst entscheiden können.
Was war in der Realität? Es wurden Chipsätze wie SPS verbaut, die nur extrem eingeschränkt überhaupt was machen konnten.
Dann in den 80/90ern die Roboter. Riesige selbstproduzierende Fertigungsstraßen wurden versprochen. Nichts davon kam.
Ja, freilich wurden Roboter in großen Stil zum Beispiel in der Automobilindustrie eingesetzt, aber die Handfertigung blieb existent, nur halt nicht in Deutschland. Die Arbeitsplätze wurden vernichtet, aber auch nur, weil man nach Osteuropa und China verlagerte und Halbfertigungswaren dank der billigen Giga-Frachter quer über den Globus verschippern konnte.
Dann gab es ja noch die Chat-Bots. Ziemlich witzige Dinger in den frühen 2000ern. Außer ein paar einfache Fragen konnte diese Software allerdings nicht viel. Man merkte sofort, dass da eine Software ist. Hier wurde auch versprochen, dass zukünftig die Leute bei einfachen Supportfragen doch nur den Chat-Bot fragen müssten. Aber das kam nie. Die Antworten ergaben oftmals keinen Sinn. Ist bis heute nicht groß besser geworden. Zwar versucht alle Naselang mal wer einen Durchbruch, aber man merkt extrem schnell, dass das nicht funktioniert.
Oder jetzt: Die Digitalisierung 4.0, die verspricht, dass durch Verzahnung von ERP/ERM und Maschinen zukünftig die Fertigungsstraßen automatisch laufen und nur noch ein Entscheider notwendig ist. Ein schwacher Witz. Ich sehe es doch selbst tagtäglich auf Arbeit. Die Leute arbeiten mit Excel und verschmähen das ERP-System, weil ständig irgendein Depp in den Stammdaten was ändert oder die Kunden oder Produktionsbedingungen sich ändern, was die Software gar nicht abbilden kann. Ständig muss die ERP-Software vom Hersteller auf einen neuen Stand gebracht werden. Maschinen sind technisch gar nicht in der Lage ohne Personal zu arbeiten. Selbst bei Amazon, der auf gigantische Roboterlager setzt, ist man absehbar nicht soweit, dass das trotz Milliardeninvestitionen flächendeckend läuft.
Oder halt KI-Textgeneratoren wie jetzt. Technisch derzeit viel zu unausgereift. Für Kleinigkeiten spaßig, aber eine große kommerzielle Nutzung derzeit ausgeschlossen. Wenn man diese KIs nutzt, muss ein Mensch so viel Zeit investieren um das ganze Vorführbar zu machen, dass man es gleich von Hand machen könnte.
Und zukunfsfähig ist die derzeitige Technologie ebenfalls nicht. Eine solche (z.T. ungeschickt programmierte) Giga-Datenbank (nichts anderes ist es ja), ist einfach zu Speicherplatzintensiv (und damit zu teuer), um es im großen Stil einzusetzen.
Was da teilweise abläuft, sehe ich eher als Werbe-Gag, um weitere Milliarden Investitionsgelder einzusammeln (so läuft die IT-Tech-Finanzierung in den USA. Risikokapitalfinanzierung wird da standardmäßig flächendeckend eingesetzt, was in Deutschland undenkbar wäre.)