Erwachsene dürfen selten unkonventioneller und "quirky" sein, erst recht nicht als Protagonisten und Männer dürfen das noch seltener.
Ich frage mich gerade, ob du vielleicht einfach zu wenig Bücher liest. Denn in den Regalen bei mir habe ich so ziemlich jeden Männer-Typ als Protagonisten gefunden. Ich habe hier den mürrischen Künstler, den zerstreuten Professor, den schmächtigen Dieb...und so weiter. Natürlich habe ich auch den kräftigen Soldaten, den inspirierenden Luftschiffkapitän oder den gutaussehenden Magiermeister. Kleingewachsen, kräftig, schwächlich, genial, schüchtern, skrupellos, selbstzweifelnd, arm, reich...alles dabei. Ich kann nicht sagen, dass die normale Literatur in irgendeinen Rahmen unkonventioneller sein müsste.
Ich habe keine Ahnung, was "quirky" bedeutet. Ich schlage aber auch nicht Wörter nach, die wer in einen Forum verwendet. Sprache dient in meinen Augen der Verständigung und sollte Allgemeinverbindlich sein. Wer das nicht beachtet, ...tja, dann überlese ich solche Sätze dann einfach. Ich schreib euch auch nicht mit IT-Fachsprache zu, wenn jemand hier ein PC-Problem hat oder erkläre euch meine Arbeit an den ISO/OSI-Schichtenmodell, Protokollschnittstellen und setze hierbei historische IT-Entwicklungen der letzten dreißig Jahre als Hintergrundwissen vorraus.
In einen gewissen Alter ist es ziemlich egal, ob ein Autor einen Jungen oder ein Mädchen als Protagonisten hat. So zwischen den 14 und 16 Lebensjahr ist das Verhältnis zwischen Muskel und Gewicht so ziemlich am besten. Deswegen ziehen Leichtathetinnen oder Schwimmer in so jungen Jahren mühelos ältere Sportler ab (sofern sie trainiert werden). Deshalb haben die Chinesen früher gerne auch ihre Minderjährigen bei Olympia deshalb angemeldet. Im Kindesalter ist es ohnehin relativ (je nach Alter, Veranlagung, Ausbildung, Zweck) egal, welches Geschlecht man nimmt.
An Kraft sind sie jedoch noch immer einen Erwachsenen deutlich unterlegen und auch an Erfahrung. Ein Knappe könnte beispielsweise im Tjost keinen erfahrenden Ritter schlagen. Obgleich sie schneller und flinker sind und sich schneller erholen.
Also, fuer LotR gab's viel Fanfic ala 'wie ich nach Mitelerde transportiert wurde und mit <Legolas/Arwen/Boromir> eine Liebesbeziehung anfing - da hab' ich damals auch das eine oder andere zu sehen bekommen.
Achja, stimmt. Davon hatte ich auch einiges gelesen. Leider war da vieles so grottig-das-sich-die-Zehennägel-aufrollen. Das konntest du nur als Beispiel nehmen, wie man etwas NICHT machen sollte. Obwohl die viele Stärken hatten, Ausdruck und Rechtschreibung waren oft gut. Manchmal auch mit etwas Humor gewürzt. Nur der ganze Rest war zum wegrennen.
Außerdem weiß ich nicht, was an der klassischen Geschichte "Krieger im mittleren Jahren macht sich auf, tötet einen Drachen, stiehlt dessen Schatz, heiratet damit die Prinzessin, baut einen Landsitz und kann seinen Lebensabend an einen gut geheizten Kamin verbringen, die seine schmerzeneden Glieder erträglicher macht" so schlimm sein soll. Das hat das Zeug zum Klassiker, wenn man es gut macht. Der Hobbit ist im Prinzip genau dasselbe (bis auf die Prinzessin).