Danke wie immer an @Miri fürs kommentieren, hilft mir beim Überarbeiten und motiviert auch zum Weiterschreiben Ich denke, es wird dann irgendwann der Moment kommen, wo ich doch nen eigenen Thread für die Geschichte eröffnen muss. Aber dann muss ich mir ja nen Namen ausdenken . . . na ja, bis dahin ist hier mal ein weiteres Fragment. Wir nähern uns so langsam dem Ende des ersten Kapitels.
Das Kribbeln in seinem Bauch wurde zu schmerzender Übelkeit, als die Panik ihn ergriff. Es war dasselbe Gefühl, dass er beim Anblick seines sterbenden Vaters verspürt hatte. Bei dem Gedanken daran formten sich Tränen in Erols Augen. Vater stirbt. Er rutschte an der Wand entlang zu Boden und hielt die Beine vor der Brust umschlungen. Ich bin davongelaufen und jetzt stirbt Vater ganz allein.
Nein, das würde er nicht zulassen. Erol sprang auf, von einer plötzlichen Wut gepackt. Mit den Händen rieb er sich die Tränen aus den Augen, dann schlang er seine mageren Finger um die dicken Eisenstäbe und rüttelte. Wenn die Bodendielen loskommen konnten, warum nicht das Gitter. Aber wie er auch rüttelte und ruckte, die Barriere war fest verbaut und unnachgiebig. Erol trat gegen das Eisen, einmal, zweimal. Nichts. Er sank auf die Knie, seine Hände kraftlos in seinem Schoß.
„Pssst!“
Der Laut durchschnitt die Luft, lauter als das Rauschen der Bucht. Näher …
Aldur, dachte Erol und hätte es fast ausgesprochen, da wurde er von einer heißeren Männerstimme unterbrochen.
„Wer da?“, verlangte die fremde Stimme. Das Scharren von Stahl ließ Erol zurückweichen. Hatten die Rabenmänner seine Tritte gehört? Der Nebel erschwerte das Sehen, aber es war klar zu hören, dass jemand direkt auf der anderen Seite des Gitters stand.
„Welsch, wer sonst?“, flüsterte eine zweite Stimme. „Bist du das, Schorsch? Nur du kannst so blöd fragen …“ Hinter den Gittern formten sich zwei schwarze Silhouetten, als die Männer in den Schutz des Tunnels traten. Erol wich einen weiteren Schritt zurück. Das Gitter ist fest, erinnerte er sich, sie können nicht zu mir.
„Wo ist der Rest?“, fragte Welsch. Wie Erol nun erkennen konnte, hielt er einen Dolch in der Hand. Er steckte ihn in den Gürtel zurück.
„Sind im Boot geblieben“, antwortete Schorsch. „In der Bucht wimmelt es von Rabenmännern. And den Docks sind noch mehr. Sie wurden von der Burg geholt, als das Schiff gesichtet wurde.“
Erol atmete aus. Dies waren keine Rabenmänner, sie versteckten sich, genau wie er. Vielleicht war Aldur bei ihnen.
„Schiff?“, hakte Welsch nach. „Alle Schiffe wurden verbrannt.“
„Dieses auch,“ erwiderte Schorsch. „Das Holz ist schwarz und auf dem Deck qualmts. Es kam einfach so aus dem Nebel getrieben, keine Seele scheint an Bord zu sein. Der Junge ist reingeklettert.“
„Aldur?“
Erol horchte auf und wagte es, ein Schritt näher ans Gitter zu treten.
„Ja, Aldur. Der Junge meinte, es sei eines der Schiffe, die der Fürst verbrannt hat. Meinte, es wäre abgetrieben und könnte noch Ladung haben. Er ist mit einem Seil reingeklettert. Ich und Metz und die anderen sind im Boot geblieben, wollten auf ihn warten. Aber dann kamen die Rabenmänner.“
„Haben sie ihn geschnappt?“, wollte Welsch wissen.
„Nein“, versicherte Schorsch und Erol fiel ein Stein vom Herzen. „Sie trauen sich nicht an Bord. Aber umfahren es in ihren Ruderbooten.“
Es folgte eine kurze Pause. Genau wie Erol schien Welsch zu überlegen, was als nächstes zu tun war. Ein Schiff in der Bucht? Und Aldur war an Bord geklettert.
„Geh zurück und hol die anderen“, befahl Welsch schließlich und der andere Mann machte sich auf, hielt dann aber kurz inne.
„Was ist mit Aldur?“
„Dem können wir nicht helfen. Es ist zu gefährlich, zurück in die Bucht zu fahren. Geh, hol den Zauberer und dann nichts wie weg hier.“