Grüß dich, Sarah Roberts und herzlich willkommen bei uns
Beiträge von Rainbow
-
-
Grüß dich, Baruku und herzlich willkommen bei uns
-
Ganz lieben Dank, Sensenbach Kirisha und Thorsten für euer Feedback.
Ehrlich gesagt hatte ich nicht mit so einer positiven Rückmeldung gerechnet. Ich war davon ausgegangen, ein paar mehr Federn lassen zu müssen
... abgesehen natürlich von der Kritik hinsichtlich der Kampfszene, die ich mir auch auf jeden Fall noch einmal ansehen werde.
Nachdem ich mich nun noch einmal ausgiebig mit Etiam über das Konzept mit der "Zeitmanipulation" ausgetauscht habe, ist mir klar geworden, dass ich gar kein Konzept habe.
Was natürlich schlecht ist. Inzwischen bin ich aber der festen Überzeugung, dass ich diese besondere Fähigkeit von Emilia (wenn ich mich dazu entscheide, daran festzuhalten) zumindest besser in den Kontext einbinden und ihr eine tiefere Bedeutung geben muss. Dazu gehören Fragen wie: Warum kann sie das? Auf welche Macht ist es zurückzuführen (die der Dämonen oder auf die des himmlischen Feuers) oder resultiert sie womöglich aus dem Zusammenspiel beider Mächte? Welche Bedeutung wird dieser Fähigkeit im weiteren Verlauf zukommen und wird sie am Ende entscheidend sein für den Ausgang des Krieges? Gibt es eine Hintergrundgeschichte im Bezug auf die Manipulation der Zeit? Zum Beispiel in Anlehnung an die Schöpfungsgeschichte oder bezunehmend auf die Prophezeiung, die ja bereits erwöhnt worden war? Da verbergen sich, ziemlich viele Möglichkeiten.
Ich glaube inzwischen, das Thema könnte ganz spannend werden und ich habe gerade voll Lust, mich damit näher zu beschäftigen und das auszuarbeiten.
Ganz lieben Dank deshalb noch einmal an Etiam für den Austausch und das Brainstormen
-
Grüß dich, HermiSin und herzlich willkommen bei uns
-
Hey Ninja
Zunächst mal zum Laternenbastel-Teil.
Den fand ich auch sehr gelungen, weil du es schaffst diesen Wandel in Lillys Verhalten und ihre plötzlich aufkommenden Emotionen in eine klassische menschliche Alltagssituation einzubetten. Das klingt erstmal einfach, aber ich finde, das fordert schon eine gewisse Sensibilität beim Schreiber und man merkt, dass das auf jeden Fall eine deiner Stärken ist.
Eine Sache an der ich dennoch hängen geblieben bin ist das „ha ha“ in der wörtlichen Rede. Das würde ich weglassen. Stattdessen schreib einfach dazu, dass er schallend lacht, amüsiert kichert oder was weiß ich. Das „ha ha“ klingt im Vergleich sehr mechanisch.LG
Rainbow
-
Thorsten
In Emilias Situation wahrscheinlich einen Feuerball - sie ist auf der Flucht, da sind Seelenfresser unterwegs - so ein bisschen Wehrhaftigkeit schadet da nicht.
Ja, ich hatte versuchen wollen zu verdeutlichen, dass ihr diese Dinge relativ leicht fallen, wenn es darum geht, ihre Kräfte gewähren zu lassen, und zum Beispiel Feuer zu machen oder ein Portal zu erschaffen. Was sie hier in der Szene aber auszuprobieren versucht ist wohl mehr, dem ganzen etwas Feinschliff zu verpassen. Aber von der Logik her hast du natürlich recht
Wenn ich so ploetzlich solche magischen Kraefte bekommen haette - dann wuerde ich fliegen.
Ja, das habe ich versucht durch das Aufgeben ihres Körpers und das in die Lüfte abheben zu verdeutlichen.
Ich träume auch sehr oft davon zu fliegen, allerdings geht das auch sehr oft ziemlich schrief
SpecialOps Team hatte ich die Konversation der Engel vorher genannt - war zu wenig mysterioes. Wie Emilia jetzt ueber ihre Kraefte denkt und sie beschreibt finde ich stilistisch viel besser getroffen.
Ahhhh. Alles Klar
Ich zeige euch jetzt mal den abschließenden Part dieses Kapitels und sage gleich dazu, dass ich etwas unsicher bin. Ich bin hier mehr so einer Eingebung gefolgt und fand es wohl ganz cool, Emilia eine besondere Fähigkeit zu verpassen, weil ich das an einer späteren Stelle ganz gut gebrauchen kann.
Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, wie es ankommt. Ob ich das alles noch mehr ausschmücken muss oder ob es zu leicht aussieht? Mein Hauptproblem ist wohl im Moment, dass ich das Gefühl habe, meine Beschreibungen werden ohnehin schon immer ausufernder und die Kapitel immer länger. Aber an manchen Stellen lohnt es sich ja eventuell, nochmal etwa mehr zu investieren.
Also, lasst mich gerne mal an eueren Gedanken teilhaben
Kapitel 19.3
Der erste sanfte Schimmer morgendlicher Dämmerung machte sich am Himmel bemerkbar. Es war ihr wie ein Wimpernschlag vorgekommen, seit sie das Portal durschritten hatte. Doch es mussten Stunden gewesen sein.
Vager Lichtschein drang durch die Bäume, etwa an der Stelle, wo sie vorhin aus dem Wald getreten war. Unfähig sich zu rühren beobachtete Emilia, wie das zarte Leuchten intensiver wurde, bis sich schließlich die Konturen von drei hochgewachsenen himmlischen Kriegern darin abzeichnete. Ihre imposanten Flügel, die sich kaum von der Farbe des Schnees unterschieden, stachen hinter ihren Rücken hervor und selbst über das blendende Strahlen ihrer Erscheinung konnte Emilia ihre Kampfmonturen erkennen. Helle Hose und Hemd mit etwas dunkleren kniehohen Stiefeln und einem bronzenen Brustpanzer. Die gleiche Kleidung, die Micah und Elias getragen hatten, als es in der Kapelle zur entscheidenden Schlacht gekommen war. Und in den Händen hielten sie die für die Engel so typischen heiligen Klingen, die, wie Emilia wusste, einen Namen besaßen und mit ihrem flammenden Schein auch die tiefste Dunkelheit vertreiben konnten.
Emilias Mund wurde staubtrocken.
Drei Krieger des himmlischen Heeres! Wie bei allen Plagen der Unterwelt hatten die sie finden können? Es konnte wohl kaum ein Zufall sein, dass sie hier durch den Wald streiften.
Du dumme Gans hast sie mit der Zurschaustellung deiner Fähigkeiten selbst angelockt!
Emilia konnte nicht anders, als über ihre eigene Dummheit die Augen zu verdrehen. Natürlich! Ihre Kräfte mussten wie ein Leuchtfeuer für die Engel zu sehen gewesen sein. Sie selbst hatte unzählige Male mitbekommen, wie Elias noch so kleinen Hinweisen auf dämonische Aktivitäten nachgejagt war …
Doch er war nicht unter ihnen. Trotz der Ausweglosigkeit ihrer aktuellen Lage war das ein Umstand für den sie mehr als dankbar war.
Fest presste sie sich mit dem Rücken an einen Baumstamm und schloss die Augen. Dann spähte sie erneut um die Ecke. Noch immer standen die drei Lichtgestalten ungerührt dort oben.
Was zur Hölle tat sie hier? Glaubte sie ernsthaft, sich hinter einem mit Moos bewachsenen Stück Holz verstecken zu können?
Plötzlich flimmerte es vor ihren Augen und ein Stück seitwärts von ihr, die Landstraße herunter, traten weitere hell leuchtende Gestalten wie aus dem Nichts hervor. Sie materialisierten sich ganz einfach und setzten sich kurz darauf auch schon in Bewegung. Emilia zählte vier weitere Klingen, die sich erhaben aus der Dunkelheit abhoben.
Na wunderbar! Das machte SIEBEN! …
Heute Morgen hatte sie es mit fünf Engeln aufgenommen und es nicht geschafft sich gegen sie zu behaupten.
Irgendeine Idee?, wandte sie sich an Dagons Gestalt, die sich vor ihrem inneren Auge abzeichnete und das Geschehen mit zunehmendem Interesse verfolgte. Doch außer einem süffisanten Grinsen, dem die Vorfreude auf den bevorstehenden Kampf zu entnehmen war, blieb seine Antwort aus.
Sehr hilfreich!, kommentierte Emilia seine mangelnde Anteilnahme und fragte sich insgeheim, ob sie vielleicht bereits den Verstand verloren hatte, da sie sich mit derartigen Hirngespinsten abgab, statt sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.
Fieberhaft ging sie ihre Möglichkeiten durch, als eine Stimme in ihren Geist drang. Fremd und eigenartig reihten sich die Silben aneinander, wie Perlen auf eine Schnur, und ergaben in ihrer Gesamtheit eine Sprache, die so alt und so mächtig war, wie die der Dämonen. Nur, dass diese hier in ihren Ohren auf andere Weise grausam und bedrohlich klang. Zu fein, zu hoch, zu melodisch, als spreche Gott der Allmächtige höchstpersönlich zu ihr.
Die Worte drangen in sie ein und fügten sich zu einem Sinn zusammen, der die unmissverständliche Botschaft mit sich trug:
Tritt aus den Schatten! Komm hervor und zeige dich!
Emilia schüttelte ungewollt den Kopf. Sie konnte … nein sie wollte keine Konfrontation mit den Engeln. Nicht jetzt. Sie war noch nicht so weit!
Lass ab von den finsteren Mächten … und kehre zurück zum Licht.
Die Stimmen der Engel verschmolzen zu einer einzigen, während sie immer näher auf sie zukamen. Je mehr sich der Abstand verkürze umso beschwörender wurde der Kanon …
Im Namen Gottes befehlen wir dir …
Emilia stieß sich ab und trat hervor. Keine Sekunde länger würde sie sich dem Willen dieser göttlichen Wesen unterwerfen. Sich davon in Ketten legen lassen.
„Nein!“, sagte sie mit fester Stimme und sah abwechselnd erst zu der einen Gruppe, die sich von der Straße aus näherte und dann zu der anderen, die sich nun den Abhang herunterbewegte, um sich mit ihren Kameraden zusammenzuschließen. „Ich nehme keine Befehle entgegen. Nicht mehr!“
Im nächsten Moment riss sie die Hände hoch, woraufhin sich eine Feuerwand in Bewegung setzte und den Kriegern mit ungebremster Wucht entgegenflog. Emilia wartete nicht ab, um herauszufinden, ob ihr Angriff erfolgreich gewesen war. Stattdessen entfesselte sie eine Lawine, die den Abhang herunterkam und binnen weniger Augenblicke alles verschlang, was mit ihr in Berührung kam. Die Engel mussten ihre Formation aufgeben und flogen auseinander. Sie kamen jetzt von allen Seiten, zingelten sie ein. Grell leuchtende Blitze zuckten über ihre Schwerter. Strahlende Energie bündelte sich an den spitzen Klingen, bereit entfesselt zu werden.
Etwas traf sie an der Schulter. Gellender Schmerz jagte durch ihren Körper, während sie das Gleichgewicht verlor und in die Knie sackte. Ein weiteres Geschoss schlug vor ihr im Boden ein und ließ ihr den zermatschten Schnee ins Gesicht spritzen.
Ein Portal! Sie brauchte ein Portal …
Doch sie hatte keine Chance. Die Angreifer waren bereits zu nah. Sie musste sich etwas anderes einfallen lassen. Bevor der nächste Treffer sie erwischen konnte, löste Emilia sich auf. Sie verschmolz mit den Schatten der Bäume, und ließ sich vom Wind in die Kronen hinauftragen. Ein flammendes Meer folgte ihr. Lichtblitze zuckte um sie herum.
Sie flog höher. Dabei vergaß sie, dass sie ihre Deckung aufgab. Die Engel strömten auseinander, bildeten nun einen Kreis um sie, während sie Emilia nachjagten und ihr immer weiter nach oben folgten. Ihre Klingen loderten voller göttlicher Energie. Verzweifelt richtete Emilia ihren Blick in Richtung des Streifen Lichts, der sich am Himmel ausbreitete und den neuen Tag ankündigte.
Zeit! Sie brauchte nur ein bisschen mehr Zeit … Was wäre, wenn …?
Fest entschlossen fixierte sie die dunklen Wolken, die sich über dem Wald befanden und denen nach wie vor die Nacht anhaftete. Dann legte sie all ihre Konzentration auf die Morgenröte, welche sich über ihr abzeichnete.
Die Zeit … sie ist nicht starr … sie ist … lediglich eine Dimension …
Emilia spürte, wie sich ihre Kräfte wanden, doch dann beugten sie sich ihrem Willen. Raum und Zeit lösten sich auf. Ihr körperloses Sein verschwamm damit und es verbog sich das, was sie immer für real und unwiderruflich gehalten hatte. Der kontinuierliche Fortlauf der Dinge.
Die Grenze zum Unmöglichen zerfiel und mit ihr schmolzen auch die Sekunden dahin, wurden formbar. Sie ließen sich unendlich in die Länge ziehen oder nach Belieben zum Stillstand bringen. Emilia sah die Zeit wie ein riesengroßes Uhrwerk vor sich, dessen Zahnräder sich neu anordneten und nun rückwärtsliefen. Erst langsam, dann immer schneller. Der Lichtstreifen am Horizont verdunkelte sich wieder, sie bewegte sich zurück in Richtung Erde, während die Engel ihr im Schnellrücklauf folgten. Das Geschehen verblasste zu einer Aufnahme, die sich nur noch betrachten ließ.
Sie spürte den Widerstand, das Aufbegehren von der anderen Seite, welches jedoch mehr und mehr nachließ. Aber mit der erlöschenden Gegenwehr fühlte sie auch ihre eigenen Kräfte schwinden.
Nur noch ein bisschen … Halt durch, Lia!
Endlich verschwanden die Krieger in der Dunkelheit, aus der sie aufgetaucht waren. Am liebsten hätte sie auf der Stelle die Zeit wieder normal voranschreiten lassen, doch sie zwang sich dazu, weiterzumachen. Erst, als die Erschöpfung sie dazu zwang, in ihren Körper zurückzukehren, erlaubte sie den Sekunden im gewöhnlichen Takt voranzuschreiten.
Zitternd brach sie zusammen. Ihr Sichtfeld verschwamm. Übelkeit legte sich über sie und das Ungeheuer in ihrem Inneren leckte erschöpft seine Wunden. Zumindest verspürte sie nicht den geringsten magischen Funken mehr in ihrem Leib. So also fühlte es sich an, wenn man über seine Grenzen ging, wenn man die eigenen Energiereserven aufbrauchte. Doch das furchtbare Gefühl von Schwäche verblasste neben dem, was sie soeben geschafft hatte.
Sie hatte die Engel verschwinden lassen …
Sie hatte die verdammte Zeit manipuliert!
Wie in Dreiteufelsnamen war ihr das möglich gewesen? Wie?
Ganz gleich wie du das gemacht hast. Sie werden wiederkommen!, rief sie sich in Erinnerung. Sie hatte sich lediglich einen Aufschub erschlichen. Sie musste hier fort … und zwar möglichst schnell!
Fest schlang sie die Arme um ihren Oberkörper. Versuchte die Kälte zu vertreiben, die sich nun wieder in ihr einnistete. Der Schnee durchnässte ihre Hose und der Wind biss ihr mit eisiger Härte ins Gesicht.
Aufstehen, Lia! Steh auf, verdammt!
Langsam kam sie hoch. Blickte auf ihre Hände, von denen ein wundersamer Schein ausging. Die Adern, die sich zuvor noch dunkel von ihrer Haut abgehoben hatten, schienen nun von innen heraus zu leuchten. Als fließe flüssiges Gold durch sie hindurch.
Vorsichtig strich Emilia mit dem Finger darüber. Doch kaum, dass sie ihre Haut berührte, verblasste der helle Schein und die tintenschwarzen Linien, traten wieder deutlicher hervor.
Ein Gedanke huschte durch ihren Geist.
Was, wenn es nicht nur Dagons Kräfte waren, derer sie sich bedienen konnte? Floss nicht in gleicher Weise auch etwas Göttliches durch ihre Adern? War es am Ende das, was die Engel befürchtet hatten? Dass sie keine Kontrolle mehr über sie hätten, weil sie ihnen überlegen wäre?
Eine Gänsehaut zog sich über ihren Körper, die nicht von der Kälte herrührte.
Sie würde es früher oder später herausfinden.
Eher früher … dachte sie bei sich, während sie sich darauf besann, dass ihr noch etwas bevorstand. Etwas, das sie dazu zwang, an einen Ort zurückzukehren, den sie lieber bis in alle Ewigkeit gemieden hätte.
Corderian. -
Grüß dich, Nini und herzlich willkommen
-
Hey Thorsten
Lieben Dank für dein Feedback.
Spoiler anzeigen
Ja, daran erinnere ich mich schon, ich hatte da irgendwie drauf gewartet dass Du uns das mal erklaerst was da bei Elias vorgeht - dass er das mal fuer sich reflektiert oder dass jemand anderes ihm auseinandersetzt.
Irgendwie war es halt am Anfang weg, jetzt ist es wieder ansatzweise da, es wirkt ein bisschen ad hoc auf mich, ich hatte mich grade mit kaltem Elias arrangiert und jetzt ist er wieder der sympathische Engel, es ist aber unklar wie er sich selber in der vergangenen Zeit sieht, wie er mit seinen Veraenderungen umgegangen ist.
Ich verstehe, was du meinst. Vielleicht muss ich da nochmal feilen. Im nächsten Elias-Part habe ich dazu tatasächlich ein paar Gedanken drin, aber die kommen dann eventuell zu spät und ich müsste sie ggf. einfach vorziehen und sie hier an der Stelle anbringen
Ich behalte das mal im Hinterkopf.
Danke auf jeden Fall für den Hinweis. Eventuell könnten es auch die anderen (Micah und Seraphina) bemerken, dass sein Verhalten hier in dem Kapitel deutlich umswitcht. Irgendwie so... Ich überlege mir was.
Geht schoen weiter das Kapitel 19, der Kontrast mit der Natur und Emilias Innenleben hat hier was.
Ich hatte ehrlich gesagt schon ein bisschen damit gerechnet, dass das angemerkt wird. Es ist mir beim Schreiben selbst aufgefallen, allerdings fand ich den Wandel eigentlich ganz schön von... "gegen Schnee-Böen ankämpfen" zu "der Wind flaut ab und die Wolkendecke reißt auf". Kommt hier an der Stelle aber vielleicht ein bisschen plötzlich
Ich überlege mir was, wie ich das im Text eleganter darstelle, sodass es nicht wie ein Widerspruch rüberkommt.
Hier haben wir jetzt einen 'Eisteppich' - das wirkt auf mich eher wie eine sehr duenne Schicht Reif aus der Pflanzenreste halt gut herauskommen.
Ja, die Pflanze.
Auch da habe ich schon damit gerechnet, dass das womöglich hinterfragt wird. Ich hatte die Szene tataäschlich anfangs etwas anders geschrieben. Da ist Emilia nämlich in den Schnee gestürzt und als sie sich aufrappelt, findet sie diese Pflanzenreste quasi in dem niedergedrückten Schnee, was vielleicht ein bisschen plausibler gewesen wäre. Vielleicht müsste ich es einfach anders schreiben...dass da eine Stelle ist, wo der Schnee nicht ganz so hoch liegt. Eventuell ist da ein Baum umgekippt unter den Schneemassen und hat irgendwas freigelegt
Das waer' mir jetzt nicht als erstes in den Sinn gekommen zu testen...
Nur aus reinem Interesse .... was hättest du gemacht?
Yeah, hat er bestimmt, Emilia - eigentlich kann er auch ein ganz netter Kerl sein, er kommt nur von einer anderen Perspekive und hat daher etwas andere Moralvorstellungen, aber ihr habt eine Zukunft zusammen - Du hast ja jetzt auch andere Moralvorstellungen #TeamDagon
... interessanterweise war das genau der Punkt, den ich auch ein bisschen in den Fokus rücken wollte. Wie schnell kann es einem doch passieren, von der Seite der Guten auf die Seite der Bösen zu wechseln. Und was sagt das am Ende über einen aus? Verfolgt nicht jeder im Rahmen der eigenen Vorstellungen nachvollziehbare Absichten?
Ironischerweise klingt das hier jetzt so gar nicht nach SpecialOps Team - sondern hat einen Hauch von Mystik
Da ich mit "SpecialOps Team" nichts anfangen kann, fällt es mir schwer deine Aussage in einen Kontext einzusortieren
Elsa laesst gruessen...
Das meinte meine Tochter auch, als ich ihr von der Szene erzählt habe
Irgendwie war es mir wohl wichtig, an der Stelle zu verdeutlichen, dass da auch noch eine Art verspielte/romantische Seite in Emilia schlummert und sie sich nicht nur mit blanker Zerstörung beschäftigt.
-
Danke, Kirisha , dass du deinem Gefühl nochmal auf den Grund gegeangen bist. Ich kenne das ansatzweise auch. Neulich habe ich ein Buch gelesen, bei dem sich die menschliche Protagonistin aufgrund bestimmter Umstände ebenfalls verändert hat und dann Kräfte besaß. Am Anfang fand ich das doof. Keine Ahnung. Wahrscheinlich, weil man sich mit dem Menschen mitsamt all seinen Schwächen besser irdentifizieren kann? Nach und nach fand ich es dann aber okay und dann hat es eigentlich ganz gut gepasst. Aber deshalb kann ich deine gemischten Gefühle gut verstehen.
Und Thorsten, schön, dass du wieder aufgeholt hast und Dankeschön für dein Feedback.
Ich bin irgendwie krass hinterher... keine Ahnung, aber ich lese mich grade wieder rein.
Könnte das mitunter daran liegen, dass dich ein gewisser Thread über "Künstliche Intelligenz" in letzter Zeit sehr in Beschlag genommen hat?
Zu 18: Hier ist mir (das zieht sich so durch fuerchte ich) - vieles im Gespraech unter den Engeln allzu menschlich.
Ich glaube, das bleibt wohl ein grundsätzliches Problem und ruft deshalb ja immer wieder Kritik von deiner Seite hervor. Ich bin da ein bisschen hin-und hergerissen, ob und wie ich das lösen kann/will. Gerne behalte ich das aber im Hinterkopf und werde das bei meiner Überarbeitung am Ende nochmal unter die Lupe nehmen. Im Moment bin ich ehrlich gesagt froh, wenn ich die Handlung einigermaßen vorangetrieben bekomme. So Feinheiten innerhalb der Dialoge werde ich nachträglich wahrscheinlich noch gut ausgemerzt bekommen, sollte ich es darauf anlegen.
Mag sein dass ich hier irgendwie den Kontext vergessen habe, aber:....Elias hatte doch die Gefuehle fuer Emilia verloren - und jetzt sind die wieder da. Warum? Was hab' ich verpasst?
Ich finde, das ist ein ganz wichtiger Punkt, bei dem ich jetzt ehrlich gesagt nicht ganz sicher bin, ob es dem häppchenweisen Lesen geschuldet ist oder der Tatsache, dass ich zu schnell umgeswitcht bin.
Im Grunde gab es im Anschluss an die Verhandlung (wo Elias ja wirklich eiskalt war) einige Hinweise in den Folgekapiteln, dass Elias langsam wieder der Alte wird. Er versucht die Fürsten von einer Lockerung der Schutzmaßnahmen zu überzeugen, setzt sich am Ende sogar über deren Verbot hinweg usw. Emilia selbst stellt irgendwo fest, dass der "alte Elias" hier und da wieder druchblitzt...und als er Emilia gegenübersteht und seine Hand an die Schutz-Barriere legt, woraufhin sie es ihm gleichtut...du weißt schon, dieser magisch-kitschige Moment...ich denke, da hat er wahrscheinlich schon irgendwas gesehen oder gesprürt, das ihn darin bestärkt, sie nicht aufzugeben. (weil er a) die Konsequenzen kennt und b) vor lauter Schuldgefühlen selbst beinah zugrunde geht.)
Die Frage ist jetzt vielmehr:
Hier steht ja nicht nur seine Beziehung auf dem Spiel - sondern es scheint um deutlich mehr zu gehen, das Schicksal der Welt vielleicht? Insofern ist der Preis den er hier zahlen muss weniger relevant als der Schaden den er anrichten kann - der Rat und die Fuersten halten Emilia ja nicht aus mieser Laune und boesem Willen unter Kontrolle, da ist ja eine offensichtliche Gefahr.
Ist es plausibel, dass er dafür die Sicherheit der gesamten Menschheit auf`s Spiel setzt? Das ist es ja was, Seraphina ihm vorwirft, womit sie ja auch nicht ganz unrecht hat. Ist sein Motiv stark genug, alle anderen Bedenken über Bord zu werfen?
Ich hatte mich das ehrlicherweise beim Schreiben auch gefragt, weil ich nicht sicher war, ob es vielleicht cooler wäre, wenn seine Zweifel noch ein bisschen anhalten würden. Aber dann fand ich es effektvoller, dass er sich gerade dazu entschieden hat, Emilia zu vertrauen und ihr helfen will, sie dann jedoch abhaut. Allerdings,und da gebe ich dir recht, muss das dann zumindest irgendwie nachvollziehbar sein.
Irgendwie ist mir das hier zu billig, ich finde Elias macht sich das hier sehr einfach, so unreflektiert ist er doch sonst nicht (also, kann ja sein dass er von irgendwoher diese Sicherheit hat - aber das sollte ihm selber dann komisch vorkommen).
Vielleicht muss ich hier nochmal ansetzen...eventuell muss ein bisschen mehr innerer Monolog da an die Stelle...oder wie du sagst, er hinterfragt sich selbst und merkt dennoch, dass er nicht anders kann, als sich auf ihre Seite zu stellen...Das ist auf jeden Fall ein wichtiger Punkt. Deshalb werde ich da nochmal schauen, wie ich das geschickt einfädele.
Ich würde euch ja gerne den nächsten Elias-Part noch zeigen, um zu schauen, ob es Sinn macht, daran festzuhalten. Oder ob ich das vielleicht besser umstricke und ihn in die fatale Situation bringe, dass er Emilia wieder einfangen soll, um sie dann dem Rat auszuliefern. Das könnte ich aber ja wohlgemerkt sowieso ...denn jetzt ist sie ja jetzt weg.
Das wäre auf jeden Fall ein schönes Dilemma. Noch dazu, wo dann klar wird, was Emilia vorhat.
Sorry, wenn das jetzt etwas länger geworden ist, aber ich merke, dass es genau der Austausch ist, den ich gerade brauche. Also, danke im Voraus schon mal für euren langen Atem mit mir
Zu 19: Das ist wirklich sehr schoen geworden, Rainbow at her best
Und Puh! Es freut mich, dass zumindest der Emilia -Part überzeugt. Das ist für mich schon mal viel wert.
-
Lieben Dank Kirisha für dein Feedback.
Spoiler anzeigen
auch wenn ich mich erst daran gewöhnen muss, dass Emilia nun eine Art Transformation durchmacht. Natürlich passt es alles zusammen ... aber ich muss doch etwas schlucken.
Findest du das doof? Oder stört es dich? Ich meine das jetzt ernsthaft. Also...weil ich mich gerade frage, ob man sich irgendwie von Emilia entfremdet. Was eigentlich nicht von mir beabsichtigt war. Ich dachte, es könnte mir gelingen, den Leser irgendwie mitzunehmen und mit Emilia mitfiebern zu lassen. Es wäre irgendwie schade, wenn sie ... sagen wir mal an Sympathien einbüßt, nur weil sie jetzt kein "normaler Mensch" mehr ist.
Hier habe ich etwas gestutzt. Sicher spielst du auf ihre Fantasien vorher an, wo sie sich ja vorgestellt hatte, Dagon würde ihr zusehen. Hier klingt es aber, als ob Dagon wirklich neben ihr sitzt und sie beobachtet. Was wohl nicht so sein kann, denn er ist ja noch in diesem Zwischen-Zustand. Daher würde ich deutlich machen, dass er da nicht wirklich sitzt, sondern sie weiterhin fantasiert.
Ja, das war eine Art Experiment von mir, weil ich die Idee ganz cool fand, ihn auf die Weise irgendwie präsent sein zu lassen, wenn auch nur in ihrem Kopf oder ihrer Vorstellung. Bei jedem ihrer Gedanken zu erwähnen, dass das nur ihrer Vorstellung entspricht und Dagon nicht in echt da ist, geht irgendwie ein bisschen die Wirkung verloren. Dachte ich mir so.
Ich habe geglaubt, es sei klar, dass er "nicht wirklich" da sein kann...obwohl. Im Grunde weiß man es ja nicht. Könnte ja durchaus sein, dass die Verbindung zu ihm dazu führt, dass sie ihn wirklich auf mentalem Weg zu sehen glaubt.
Aber ich behalte das mal im Hinterkopf. Eben, weil ich da selbst noch nicht so ganz sicher bin, ob und wie das wirkt.
Ich finde das schon recht gut dargestellt. Eine "beachtliche" Distanz ist jedoch kein gutes Bild. Vermutlich kennt sie den Wald und braucht sonst eine Stunde, um durchzulaufen, oder so? Das würde es noch besser vorstellbar machen.
Ich überleg mir was
(Und läuft sie wirklich quer durch den Wald, dass sie einzelnen Bäumen ausweichen muss? Gewöhnlich nutzt man wohl die Wege, wo keine Bäume stören?)
Könnte es nicht sein, dass sie genau diese Herausforderung sucht. Dass sie ihre Reflexe einsetzt und eben nicht den einfach Weg wählt, sondern den mitten durch den Wald.
Hm. Keine Ahnung. Liest sich das merwürdig? Da der Wald ziemlich doll eingeschneit ist, wird man den befestigten Weg ohnehin nicht erkennen können. Vielleicht sind Bäume unter der Schneelast umgestürzt und stellen nun Hindernisse dar...irgendwie so hatte ich es mir vorgestellt.
Insgesamt gefällt es mir sehr. So langsam scheint es ja ans Eingemachte zu gehen. Ich bin sehr neugierig, wie es weitergeht (und habe keine Ahnung, womit ich rechnen soll!) Bin sehr gespannt, was Elias wohl tun wird!
Okay, wenn es dir gefällt, dann benatwortet das zumindest ein bisschen meine Frage von oben
(ob man die veränderte Emilia annehmen kann oder ob sie Sympathien einbüßt).
Und es ist gut, dass du keine Ahnung hast, was passieren könnte. Ich dachte, ich hätte das schon mal kundgetan, in welche Richtung es gehen soll. Aber umso besser, wenn du dich überraschen lassen kannst.
-
Grüß dich, Bakudatican und herzlich willkommen
-
Danke, Sensenbach für deine Rückmeldung
Spoiler anzeigen
„Ich werde dir nichts tun“, hörte sie sich sagen, wobei sie nicht sicher war, ob das stimmte.
„Ich werde dir nichts tun“, sagte sie, wobei sie nicht sicher war, ob das stimmte.
Das "hörte sie sich sagen" habe ich eigentlich gezielt verwendet, weil ich verdeutlichen wollte, dass sie schon ein bisschen neben sich steht. Dass sie sich ein bisschen von außen beobachtet und Dinge tut bzw. denkt, von denen sie nicht sicher ist, ob sie aus ihr selbst kommen. Ich weiß nicht, ob das verständlich/nachvollziehbar ist. Aber das waren so meine Gedanken dazu
Nach der Schilderung des Gestanks fäält es mir schwer zu glauben, dass es hier etwas brauchbares zum Anziehen gibt.
Ja, schon ein bisschen ekelhaft, oder?
Aber ich glaube, Emilia ist im Moment nicht mehr darauf bedacht, sich für eine Modenschau zu kleiden. Ich fand die Vorstellung irgendwie ganz cool, dass sie mehr in so alten abgetragen Klamotten da rumrennt.
Sie konnte sich in etwa vorstellen, wie gut der Dämonenfürst auf sie zu sprechen war. Schließlich hatte sie eine nicht unbeachtliche Menge im himmlischen Feuer geschmiedeten Stahls durch seine Brust gejagt.
beachtliche Menge
In meiner Vorstellung schwingt da ein gewisser Sarkasmus/Ironie in ihren Gedanken mit und da passt "eine nicht ganz unbeachtliche Menge" für meinen Geschmack irgendwie besser
zu Zeiten, als die Welt noch jung gewesen war, sein Recht auf ungnädige Weise einforderte.
bisschen viel Pathos
Ja, das stimmt! Das gefiel mir aber eigentlich ganz gut. (ich behalte das aber mal im Hinterkopf. Vielleicht ändere ich das noch)
Oder wenn es darum ging, die Flammen in ihrem Inneren zu entfesseln, um sie gewähren zu lassen.
Den letzten Satz verstehe ich nicht vollständig. Sie lässt die Flamme gewähren? Was macht die dann?
Das war eigentlich bezogen aufs Feuer machen. Das waren ja die beiden Dinge, die sie aktuell zustandegebracht hatte (neben der Katastrophe am Morgen mit dem Professort) Sie hat ein Portal erzeugt und das Feuer wieder entflammt. Beides ist ihr leicht gefallen, doch sie blieb dabei irgendwie passiv, weil sie die Macht mehr gewährel ließ, statt sie wirklich zu kontrollieren. Durch das Portal ist sie ja auch mehr gestürzt, als dass sie würdevoll hindurchschritten wäre.
Die Sache mit der Blume ruft ihr in Erinnerung, dass es besser wäre, sich gezielter mit ihren Kräften auseinanderzusetzen... das war es eigentlich, worauf ich hinauswollte.
Danke auch für die anderen Anmerkungen/Korrekturvorschläge.
-
Danke Kirisha und RenLi für eure Rückmeldungen
Kirisha
Was für eine Entwicklung! Sehr spannend, ihr hier zu folgen.
Es freut mich, dass du das so siehst. Ich bin mir nämlich gerade mal wieder gar nicht so sicher, ob das vielleicht alles zu ausufernd wird. In meiner Vorstellung geht das immer alles Knall auf Fall, aber wenn ich dann anfange, das aufzuschreiben, explodieren die Kapitel plötzlich. Also ich denke, ich werde später mal überlegen müssen, wo ich da was kürzen kann bzw. ob ich das überhaupt muss
Ich habe immer noch keine Idee, was Emilia vorhat, aber es scheint etwas Großes zu sein.
Ich bin gespannt, wann es "Klick" macht. Ich denke, es wird jetzt bald deutlich
Dass sie sich hier vor allem ihrer Nähe (und Ebenbürtigkeit) zu Dagon bewusst wird - Elias scheint weniger wichtig geworden zu sein
Mein Plan war ja, dass sie zunehmend BEIDE eine wichtige Rolle einnehmen werden. Aber hier ist es im Moment erstmal notwendig, dass sie die Verbidnung zu Dagon anerkennt...das hatte sie bislang ja eher abgetan. Nur kann sie es jetzt nicht mehr
Eigentlich ist sie ja kein "Herr" (ihre eigene Herrin?)
Ich würde gerne bei "Herr" bleiben, wenn ich ehrlich bin. Keine Ahnung. Vielleicht, weil ich mich dagegen streube, alles zu gendern. Für mich ist das ein feststehendes Wortspiel. Ich sehe irgendwie keine Veranlassung, das dem Geschlecht anzupassen
Klingt dann auch in meinen Ohren etwas seltsam. Liegt aber vielleicht auch an mir.
RenLI
Hey, schön, dass du noch dabei bist
Finde es toll, dass sich Elias trotz allem nun doch noch auf Emilias Seite stellen und sie retten wollte
das macht die letzten vermaledeiten Begegnungen wieder wett - auch wenn Emilia leider nichts davon weiss…
Ja, er kann ja nicht bis in alle Ewigkeit so ätzend bleiben und muss irgendwie wieder die Kurve kriegen. Mir war es aber wichtig, die beiden zwischenzeitlich ein bisschen zu entfremden, damit Emilias Isolation noch mehr ins Gewicht schlägt. Ich hoffe nach wie vor, dass der Leser mir das verzeiht und es einigermaßen nachvollziehbar ist, dass Elias Gefühlskälte zu Beginn von seiner Verletzung herrührte...
Und genauso toll finde ich, dass Emilia im letzten Moment noch entwischt ist und sich auf ihren eigenen Weg begibt. Bin ja gespannt, wo das alles noch hinführen wird und auch welche Rolle Dagon noch in dem Ganzen spielen wird.
Es wird ja auch höchste Zeit, dass Emilia endlich aus dieser blöden Opferrolle rauskommt und anfängt, sich ihrer Kräfte bewusst zu werden...und ich bin im Ürbigen auch gespannt, wo das alles hinführt, denn so 100%ig sicher bin ich mir da selbst noch nicht
Ich mache mal weiter mit dem nächsten Part.
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob das alles im Detail so bleiben wird, oder ob ich da später vielleicht was kürzen werde. Ich fand es eigentlich aber ganz wichtig zu zeigen, was Emilia mit ihren Kräften jetzt anfängt. Dass sie sich damit vertraut machen muss und nicht gleich losrennt, um die Welt zu retten.
Lasst mich gerne mal an euren Gedanken teilhaben, ob ihr das lesenwert findet und ob das für euch Sinn ergibt. Vielleicht habt ihr ja auch Ideen, was Emilia noch machen könnte, als sie mit ihren Kräften "herumspielt". Ich hab mir hier nur einige Sachen herausgepickt, von denen ich dachte, dass ich sie wahrscheinlich ausprobieren würde...
Kapitel 19.2
Entschlossen steckte sie die Blume in das Knopfloch ihrer Brusttasche und wandte sich zum Gehen. Doch sie kam nicht weit. Der Geruch von Verbranntem ließ sie nach wenigen Schritten wieder innehalten. Ein kurzer Blick bestätigte, was sie befürchtet hatte: Ihr Schützling hatte sich in seine Bestandteile aufgelöst und zurück blieb nur ein Häufchen zerfallener Staub, der soeben vom Wind davongetragen wurde.Beinah glaubte sie, Dagons schadenfrohes Lachen zu hören.
Als wäre es so einfach, sich seiner Macht zu bedienen. Sie an sich zu nehmen und überzuziehen, wie einen abgelegten Mantel …
Mit seinem typisch schiefen Grinsen schien er auf sie herabzublicken. Am liebsten hätte sie ihm seine belehrende Überheblichkeit aus dem Gesicht gewischt. Ihm zugerufen, dass er sich zum Teufel scheren sollte und er der Letzte war, dessen wenig hilfreiche Kommentare sie im Moment gebrauchen konnte. Doch die Erkenntnis, dass die Stimme in ihrem Kopf recht hatte – ganz gleich, ob es seine oder ihre eigene war – ließ sich nicht ausblenden. Egal, wie sehr sie sich auch wünschte, dass es nicht so wäre.
Sie hatte nicht die geringste Ahnung, zu was sie fähig war, geschweige denn, wie sie diese Kräfte kontrollieren konnte. Ihre Energie ungezügelt freizulassen mochte beim Erschaffen eines Portals funktionieren. Oder wenn es darum ging, die Flammen in ihrem Inneren zu entfesseln, um sie gewähren zu lassen. Neues Leben zu schenken gehörte offenbar nicht zu den Fähigkeiten, die man im Vorbeigehen erwarb. Sie wollte sich nicht vorstellen, was sonst noch alles schiefgehen konnte.
Wenn sie verhindern wollte, dass ihr Dagons Kräfte bei nächster Gelegenheit um die Ohren flogen, musste sie sich wohl oder übel mit ihnen vertraut machen. Und das ging nur, indem sie das schlafende Ungeheuer in ihrem Inneren kontrollieren lernte. Nur, wenn sie fähig wäre, es zu beherrschen, hätte sie eine reelle Chance. In freudiger Erwartung lehnte sich der Dämonenfürst in seinem Stuhl zurück und schenkte Emilia ein zustimmendes Nicken, während sie in die Dunkelheit spähte und mit schief gelegtem Kopf die Entfernung zum Waldrand abschätzte.
„Na schön“, besiegelte sie ihr Vorhaben und tastete vorsichtig nach der Schwärze, die sich wie ein undurchdringlicher wabernder Nebel über sie legte. „Dann wollen wir mal sehen, wie schnell du bist!“ Kurz darauf preschte sie los, woraufhin der Schnee hochwirbelte und die Bäume rechts und links an ihr vorbeiflogen. Ihre Umgebung verschwamm und dennoch erkannte sie klar und deutlich, was vor ihr lag. Intuitiv wich sie hochgewachsenen Kiefern aus, sprang über Hindernisse und kletterte schließlich eine Anhöhe hinauf, bis sie vor einem Abhang stoppte. Ihr Herz raste und einen Moment glaubte sie Sternchen zu sehen, als sie versuchte, ihre Atmung zu kontrollieren. Die eiskalte Luft brannte in ihren Lungen und dennoch fühlte sie sich so lebendig, wie nie zuvor.
Als sie sich umblickte, stellte sie fest, dass sie das Ende des Waldes erreicht hatte. Es kam ihr so vor, als seien nur wenige Sekunden verstrichen, seit sie losgelaufen war. Doch die Distanz, die sie zurückgelegt hatte, war beachtlich. Nicht weit von ihr schlängelte sich die asphaltierte Straße durch die weiße Landschaft und stadteinwärts zeichneten sich die Lichter der eng bebauten Wohnsiedlungen ab, die sich wie ein funkelnder Teppich von der Dunkelheit abhoben. Das Leben pulsierte dort. Emilia konnte es spüren. Die Energie der Menschen strömte ihr förmlich entgegen und beinahe glaubte sie, von der Unschuld ihrer zerbrechlichen Seelen gestreift zu werden. Als sei es ihr möglich, sich auf jede einzelne davon zu fokussieren. Und, wenn sie es wünschte, ihren irdischen Besitzer in dem Durcheinander aufzuspüren.
Wie ein Schwarm Bienen summten die Stimmen der Menschen durch ihren Kopf und hinterließen ein Kauderwelsch unterschiedlichster Gefühlsregungen.
Stell es aus!, rief sie sich selbst in Gedanken zu und atmete erleichtert auf, als es ihr gelang, die Intensität ihrer Sinneseindrücke herunterzufahren und die Präsenz der menschlichen Auren auszublenden. Schließlich wandte sie sich von den Lichtern der Stadt ab und machte ein gutes Stück unter ihr einen Schotterparkplatz aus, der nur durch zwei Straßenlaternen beleuchtet wurde.
Emilia konzentrierte sich und schloss die Augen. Erneut suchte sie nach dem dunklen Nebel, der in ihr schlummerte und rief ihn zu sich. Sie brauchte nicht lange warten und schon spürte sie Dagons Macht in sich auflodern. Willig. Und zu Diensten. Aber auch hinterhältig. Bereit sie bei nächster Gelegenheit zu verschlingen. Fest presste Emilia die Lider zusammen, stellte sich vor, wie sie sich auflöste. Wie sie ihren Körper von sich stieß, um sich mit ihrem ganzen Sein in den Nachthimmel zu erheben. Sie sah nicht zurück. Verlor sich stattdessen in der grenzenlosen Freiheit ihres schwerelosen Daseins.
Sie war der Windhauch, der die eiskalte Nachtluft mit sich trug. Die auffrischende Brise, die in die Äste der Bäume fuhr und den Schnee herabrieseln ließ. Der fahle Schein des Mondes verband sich mit ihr und die Schwärze der Nacht hüllte sie ein. Machte sie den Schatten gleich, die nun über den kleinen Parkplatz unten am Waldrand krochen. Langsam nahm sie wieder Gestalt an und richtete sich auf.
Noch immer fühlte sie die sanfte Berührung der winterlichen Kälte auf ihrer Haut, spürte die Kühle der luftigen Höhe, in der sie sich kurz zuvor noch bewegt hatte, bis tief in die Haarspitzen.
Der Dämonenfürst schlug auf seinem Zuschauerplatz die Beine übereinander und klatschte anerkennend Applaus. Bis hier hin hatte sie sich gar nicht mal so schlecht geschlagen. Und in ihr wuchs der Drang weiter zu gehen. Mehr auszuprobieren.
Vorsichtig versuchte sie, aus den weißen Schneemassen einen Hirsch entstehen zu lassen, was sich deutlich schwieriger herausstellte, da sie nicht mehr als einen unförmigen Klumpen zustande brachte, der ihr auf vier ungleich langen Beinen entgegenstakste.
Versuch es noch einmal!, trieb sie sich selbst an, bis sie es nach unzähligen Versuchen schließlich schaffte. Stolz und erhaben marschierte das aus Schnee geformte Tier auf sie zu und verneigte sich ehrerbietig, sodass sein vereistes Geweih beinahe den Boden berührte. Es war berauschend. Ihre Kraft war berauschend. Sie fühlte, wie die Energie sie durchströmte, sie ausfüllte, als sei sie in der Lage, die Leere aus ihrem Inneren zu vertreiben. Das Loch in ihrer Brust, das mühsam zusammengeflickt worden war und sich trotzdem nie so ganz geschlossen hatte, endlich zuwachsen zu lassen.
Das Leben fand zu ihr zurück. Mit jedem Atemzug ein bisschen mehr. Und die ängstliche Zurückhaltung, mit der sie dem Ungeheuer in ihrem Inneren begegnet war, schwand dahin.
Sie klatschte in die Hände und der Hirsch verwandelte sich in einen herumwirbelnden Strudel aus Eis, der sich in die Luft erhob um sich dann zu kleinen Geschossen zu formen, die sich messergleich in den nächsten Stamm bohrten. Ohne, dass es ihre Absicht gewesen wäre, kippte der dazugehörige Baum zu Seite. Ein kurzes Ächzen und Knacken. Dann brach die Wurzel aus dem Erdreich und der hölzerne Riese schlug neben ihr auf. Erschrocken sprang sie zur Seite. Dann ließ sie ihren Blick über die hochgewachsene Kiefer wandern, die kurz zuvor noch bombenfest im Waldboden verankert gewesen war. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, das jedoch kurz darauf erstarb, als ein plötzliches Geräusch sie herumfahren ließ. -
Ganz lieben Dank, Kirisha und Sensenbach für euer Feedback.
Eure Anmerkungen / Vorschläge werde ich einfließen lassen und ansonsten freue ich mich natürlich, dass euch die Entwicklung ganz gut gefällt.
Ich mache dann mal weiter mit dem nächsten Part, der sich direkt an den letzten anschließt
19.1
Die spitzen Kiesel gruben sich in Emilias Sohlen, als sie sich in Bewegung setzte. Unterhalb der Brücke kam sie erneut zum Stehen, als sie die aufgeschichteten Pappkartons sah, aus denen jemand mit Decken und Plastiktüten ein provisorisches Lager gebaut hatte. In einem früheren Leben hätte sie vermutlich Mitleid empfunden, bei der Vorstellung, dass jemand unter diesen Umständen im Freien hausen musste. Doch der Gestank von billigem Fusel und Urin, der ihr in die Nase stieg, erstickte ihre Anteilnahme im Keim.
Jeder entscheidet über sein Schicksal. Der freie Wille ist ein göttliches Geschenk, mit dem nicht jeder umzugehen vermag!, hallte eine kühle distanzierte Stimme in ihr wider, von der sie nicht mit Sicherheit sagen konnte, ob es ihre eigene war. Ein Knurren zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Zwischen einem Stapel Zeitungspapier erhob sich ein Husky und musterte sie skeptisch, als hätte er ihre Gedanken gehört. Emilia blieb stehen und erwiderte den Blick seiner stechend blauen Augen, die sie taxierten, als wollten sie sie durchleuchten. Für einen Moment blitzte das Bild in ihrer Erinnerung auf von einem übergroßen Wolf, bestehend aus purer göttlicher Energie, der sich in ihrem Wohnzimmer materialisiert hatte. Wie Elias damals, streckte sie nun die Hand nach dem Tier aus, doch anstatt sich ehrfürchtig vor ihr zu verbeugen, wie es der Menturos damals bei ihm getan hatte, zog der Hund winselnd seinen Schwanz ein und verkroch sich auf den hinteren Platz seiner Decke, von wo aus er Emilia abschätzend beobachtete.
„Ich werde dir nichts tun“, hörte sie sich sagen, wobei sie nicht sicher war, ob das stimmte. Würde der Hund sie angreifen hätte sein letztes Stündlein geschlagen. Und auf die eine oder andere Weise schien auch er das zu wissen. Gerade wollte sie sich von dem bedauernswerten Anblick des ärmlichen Lagers abwenden, als sie den Einkaufswagen sah, aus dem ein paar Kleidungsstücke hervorlugten. Langsam schlich sie näher und umrundete die Feuerstelle, in der nur noch ein mickriges Häufchen Glut vor sich hin glomm. Als sie einen genaueren Blick auf den Inhalt des Wagens warf, fand sie darin, neben diversem unbrauchbarem Tinnef, einen löchrigen Wollpulli und einen verschlissenen Parka.
Darum bemüht, den Geruch auszublenden, der den Sachen anhaftete, streifte sie beides über und schaute sich dann weiter um. Neben dem Deckenlager erspähte sie ein paar Schnürstiefel, die sie ebenfalls an sich nahm. Zwar waren sie zu groß, aber das wärmende Innenfutter und die dicke Sohle machten das wieder wett.
„Sollten wir in ein paar Wochen noch leben, bringe ich die Sachen zurück,“ sagte sie und sah zu dem Hund herüber, der nach wie vor neben dem Pappkarton Wache hielt. Bei der Feuerstelle blieb sie abermals stehen und betrachtete die aufglimmende Glut, die ihr Gesicht in einen orange-roten Schein tauchte. Ohne weiter darüber nachzudenken, hob sie die Hand streckte ihre Finger in Richtung der steinernen Umrandung. Die Hitze ging auf sie über, fuhr in zarten Wellen durch ihren Körper. Es war, als schließe sich der Kreis. Als befände sie sich im Einklang mit der Natur der Dinge, die sich mit ihr verband und ihr anbot, sich ihrer Energie zu bedienen. Das Gefühl war berauschend und dennoch wusste sie, dass es sie ebenso gut verzehren könnte, wenn sie sich darin verlor. Totzdem fühlte es sich auf verwirrende Weise natürlich an und so selbstverständlich, als habe sie diese Gabe schon immer besessen. In einem Anflug von Genugtuung sah sie auf das lodernde Feuer, dessen Flammen ihr nun entgegenschlugen, während die Magie in ihr nachhallte und die Luft um sie herum zum Knistern brachte. Sie fühlte sich … großartig.
Das Wissen darum, dass sie gerade nur an der Spitze des Eisbergs gekratzt hatte und tief in ihr eine noch viel größere Macht verborgen lag, erfüllte sie mit einer nervösen Vorfreude, die ihr ein Schaudern über den Rücken jagte. Sie hoffte, niemals den Respekt davor zu verlieren, da das ohne Umschweife ihr Ende bedeuten würde. Einen Moment noch kostete sie die feinen elektrischen Schwingungen aus, die über ihre Haut wanderten, dann wandte sie sich ab und steuerte den kleinen Pfad an, der hinauf zu einem schmalen Waldstück führte.
Das schwindende Licht des Tages tauchte den Weg schon bald in Dunkelheit, jedoch gewöhnten sich Emilias Augen schnell daran. Die in Schatten versunkenen Bäume, nahmen deutliche Formen an, ebenso, wie das aufgeschichtete Totholz, welches ein Stück weiter vor ihr zwischen den aufgetürmten Schneemassen wie ein Knochenberg aufragten. Hier oben lag der Schnee deutlich höher, weshalb Emilia fast knietief in dem pulvrigen Belag versank. Die Kapuze ins Gesicht gezogen, kämpfte sie gegen die Böen an, die ihr die Flocken entgegentrieben. Doch weder die Anstrengung noch die Kälte machten ihr etwas aus. Auf wundersame Weise fühlte sie sich losgelöst. Als galten für sie die natürlichen Gesetzmäßigkeiten nicht mehr, die dem menschlichen Dasein Einhalt geboten.
Sie blieb stehen und ihr Blick wanderte hinauf zum Himmel, der sich erfüllt von einer Vielzahl aufleuchtender Sterne von den vereisten Spitzen der Kieferbäume abhob. Weiße Atemwolken verflüchtigten sich, als sie die Luft ausströmen ließ. Langsam sah sie sich in dem eingeschneiten Wald um, der in Stille getaucht vor ihr lag. Lediglich das sanfte Geräusch der herabrieselnden Flocken war zu hören. Wahrscheinlich war dies der letzte Moment, in dem sie die friedvolle Ruhe der Natur genießen konnte. Denn schon sehr bald würde ihr Leben in Blut und Grausamkeit ertrinken. Ein neuer Krieg stand bevor. Die Seelenfresser hatten es ihr gezeigt. Sie würden ihre Welt in Schutt und Asche legen. Leid und Qualen über die Menschen bringen …
Sie wünschte sich, diesen Augenblick der Stille einfrieren zu können. Ihn mitzunehmen, damit sie sich daran erinnern konnte, wofür es sich zu kämpfen lohnte. Wenn die Dunkelheit allgegenwärtig wurde und kein Sternenlicht mehr die Erde traf.
Gerade wollte sie sich wieder in Bewegung setzen, da blieb ihr Blick an einer Blume hängen, deren welke Blätter nur wenige Schritte von ihr entfernt aus dem glitzernden Eisteppich hervorlugten. Ohne jede Spannung hing ihr Stiel herab. Braun. Verdorrt. Erfroren.
Auf eine eigentümliche Weise fühlte sich Emilia mit der Pflanze verbunden, die von der übermächtigen Kälte des Winters überfallen worden war. Langsam ging sie in die Knie, befreite die Blume vom Schnee und nahm sie vorsichtig in die Hand. Die Wurzel leistete keinen Widerstand. Wie auch. Sie war bereits abgestorben und hing lose herunter. Obwohl Emilias Hände furchtbar kalt sein mussten und von einem Flaum aus Eis überzogen waren, floss die Energie mit der Intensität hunderter kleiner Sonnen aus ihr heraus. Sie spürte die Wärme, die in die Pflanze eindrang wie Wasser in einen trockenen Wüstenboden, um ihr neues Leben einzuhauchen. Fasziniert beobachtete sie, wie sich ein warmes Glühen über die Blätter legte und sie zum Leuchten brachte. Die Knospe öffnete sich und zum Vorschein kam eine Blüte, die in der Dunkelheit erstrahlte. Wunderschön …
Hatte Dagon jemals etwas so Zartes wieder zum Leben erweckt? Seine Kräfte genutzt, um etwas zu erschaffen, statt nur zu zerstören?
Sie drängte den Gedanken beiseite, dass SIE selbst von ihm gerettet worden war, als er sie in Nasrija mehr tot als lebendig aus seinem Vorgarten aufgelesen hatte. Schließlich war das kein selbstloser Akt von Nächstenliebe gewesen, sondern vielmehr der Tatsache geschuldet, dass sie sein Druckmittel war und sie ihm tot nicht viel genützt hätte. Umgehend spulten sich die Bilder vor ihrem geistigen Auge ab und ließen die Erinnerungen wieder präsent werden:
Dagons Anwesen. Das Essen mit ihm. Seine Nähe, die sich kaum hatte ertragen lassen. Das aufblitzende Lodern in seinen Augen, als sie ihm den Rotwein ins Gesicht geschüttet hatte. Sein Geschenk an sie - die verlockende Einladung Rache zu nehmen, indem sie den Menschen töten sollte, der einst ihr Peiniger gewesen war. Dagons unbeherrschte Wut, als sie sein Angebot ausschlug. Das animalische Fauchen, welches die Todesschreie begleitete, bis diese zu einem röchelnden Gurgeln geworden und schließlich verstummt waren … Die furchtbaren Klänge dieses dämonischen Mals verfolgten sie noch heute und obwohl sie es nicht mit eigenen Augen gesehen hatte, spielte sich die grausame Szene wieder und wieder in ihren Träumen ab. Ihre Nägel bohrten sich tief in ihre Handflächen, während sich ihre Muskeln anspannten. Zweifel erhoben sich wie finstere Schatten, die ihre Zuversicht unter sich begruben. War es klug, was sie vorhatte? Wäre sie tatsächlich fähig das durchzuziehen? Sie konnte sich in etwa vorstellen, wie gut der Dämonenfürst auf sie zu sprechen war. Schließlich hatte sie eine nicht unbeachtliche Menge im himmlischen Feuer geschmiedeten Stahls durch seine Brust gejagt.
Tu es, Lia!
Dagons Gesicht tauchte vor ihr auf. Schmerzverzerrt, doch trotz der Qualen erfüllt von dieser für ihn so typischen überheblichen Arroganz. Ein Erkennen huscht über seine Züge, als er den starren Blick von dem Schwert in ihrer Hand nimmt und ihr in die Augen sieht.
Tu es, Lia. Du kannst es!
Ein Schaudern durchfuhr sie. Entschieden drängte sie die Erinnerung beiseite und presste die Lider zusammen, als könne es ihr gelingen, den Schrecken auszusperren. Ihn nicht mehr an sich heranzulassen. Doch er war tief in ihr verankert. Kam und ging, wie es ihm beliebte. Und gleichzeitig rief er den grausamen Schmerz hervor, etwas zu verlieren, das unendlich kostbar war. Eine Weile hatte sie sich einreden können, dass es ihre Sorge um Elias war und die anschließende Trennung von ihm, welche dieses Gefühl der Leere in ihr hervorrief. Doch inzwischen fühlte sie, dass die eigentliche Ursache hierfür ganz wo anders lag und das Band, welches das Schicksal zwischen ihr und Dagon gesponnen hatte, zu Zeiten, als die Welt noch jung gewesen war, sein Recht auf ungnädige Weise einforderte.
Egal, ob sie es akzeptierte oder nicht. Fest stand, dass sie als eine andere aus Nasrija wiedergekommen war. So, als habe sie einen Teil von sich dort gelassen und als sei dieser fehlende Teil durch eine andere Emilia ersetzt worden. Zu viel war geschehen … zu viel hatte sie erlebt. Es gab keinen Weg mehr zurück!Sie war nicht mehr das hilflose Menschlein, das Elias im Krankenhaus vorgefunden hatte, das beschützt und umsorgt werden musste. Die letzten Monate hatten sie stark gemacht. Und ganz gleich welche Kräfte sie jetzt in sich vereinen mochte – ob sie gut waren oder böse - Sie war Dagon und Elias nun ebenbürtig. Weder brauchte sie sich vor Dagon zu fürchten, noch sich von Elias behüten und in ihre Schranken weisen lassen. Sie war ihr eigener Herr und sie würde verdammt sein, wenn sie nicht zu Ende bringen würde, was sie sich vorgenommen hatte.Hier geht`s weiter mir Kapitel 19.2
BeitragRE: HEAVEN (Band III)
Danke Kirisha und RenLi für eure Rückmeldungen
(Versteckter Text)
(Versteckter Text)
Ich mache mal weiter mit dem nächsten Part.
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob das alles im Detail so bleiben wird, oder ob ich da später vielleicht was kürzen werde. Ich fand es eigentlich aber ganz wichtig zu zeigen, was Emilia mit ihren Kräften jetzt anfängt. Dass sie sich damit vertraut machen muss und nicht gleich losrennt, um die Welt zu retten.
Lasst mich gerne mal an euren Gedanken teilhaben, ob…Rainbow10. Juni 2025 um 21:02 -
Grüß dich, Alazais und herzlich willkommen.
-
Hey Kirisha
lieben Dank für dein Feedback. Es freut mich, wenn sich das soweit ganz gut liest. Ich bin derzeit extrem unsicher, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich ausreichend Infos preisgebe, damit der Leser das Geschehen noch eingermaßen nachvollziehen kann. Andererseits wollte ich gerne, dass einige Dinge rst nach und nach klar werden. Also, wenn dir irgendwas komisch vorkommt, scheu dich nicht davo, es anzusprechen.
Ich mache mal mit Emilia weiter. Dies ist zum Beispiel so ein Teil, wo ich ihre Beweggründe bzw. ihre Absichten nicht direkt in den Fokus stellen wollte. Ist vielleicht ein bisschen experimentell und ich weiß nicht, ob der Leser das eher spannend findet oder störend.
Kannst du ja mal beim Lesen im Hinterkopf behalten.
Ansonsten geht`s jetzt hier weiter mit dem nächsten Kapitel. Es wird voraussichtlich aus 4 Parts bestehen. Ist also etwas länger ...
Kapitel 19
Flammen schlugen ihr entgegen.
Gefangen in einem Tunnel aus Feuer trudelte sie abwärts, rauschte haltlos an den lodernden Wänden vorbei.
Heiß. Es war so unsagbar heiß.
Das grelle Licht sorgte dafür, dass sie ihre Augen abschotten musste. Verzweifelt versuchte sie Halt zu finden, sich an irgendetwas festzuklammern. Doch der flammende Strudel zog sie mit sich.
Plötzlich schlug sie hart auf.
Schmerz fuhr ihr in die Glieder und presste ihr den letzten Sauerstoff aus den Lungen.
Die Hitze wich eisiger Kälte und Nässe sog sich in ihre Kleidung. Böiger Wind trieb Schneeflocken durch die Luft. Benommen blickte sie sich um. Wenige Schritte von ihr entfernt waberte ein kreisrunder Durchgang wie ein flimmernder Vorhang. Blitze zuckten darüber, die bereits wieder verblassten. Kurz darauf war von dem magischen Schauspiel schon nichts mehr zu sehen.
Das Portal …
Sie hatte es geschafft! Sie hatte ein Portal erzeugt und war so hierher gelangt. Nie im Leben hätte sie geglaubt, dass ihr Plan aufgehen würde. Dass es so leicht wäre. Doch es war einfach passiert. In dem Moment, da sie den Entschluss gefasst hatte, war die Enge des Raums dahingeschmolzen und der lodernde Durchgang hatte sich wie von selbst geöffnet.
Jetzt war sie frei! … FREI!
Tief sog sie die kalte Luft ein und schloss einen Moment die Augen.
Keine Fesseln mehr. Keine göttliche Macht, die sie in einen Käfig zwängte. Die Macht floss vielmehr aus ihr heraus. Umschmeichelte sie wie ein feingewebter Umhang und fuhr durch jede Faser ihres Körpers. Ihre Nerven vibrierten unter der kraftvollen Energie, dem uralten Klang göttlicher Stimmen, die in ihr widerhallten, als sängen sie ein Lied, das höher und weiter reichte, als das Universum selbst.
Ihre Muskeln spannten sich an. Es zerriss sie von innen und beinah glaubte sie, dass ihre Haut jeden Moment aufplatzen müsste. Als wäre ihr Körper zu klein, zu zerbrechlich für die Kraft, die sie in sich spürte. Gleichzeitig bohrte sich etwas tief in ihre Eingeweide und streifte ihre Seele, als wolle es sie verhöhnen. Ihr zurufen, dass sie des Wahnsinns war, wenn sie glaubte, dass sie es mit der alles verschlingenden Finsternis würde aufnehmen können, die nun ein Teil von ihr war.
Es war der Fluch der Verdammnis, welcher Dagons Kräfte genährt hatte. Er hüllte sie ein und weckte in ihr das unbändige Verlangen, fortzulaufen. Fort … Weit fort. Doch wohin? Wo könnte sie sich verstecken, ohne, dass das Grauen sie fände? Es wohnte in ihr. Folgte ihr. Es würde sie nicht freigeben. Niemals!
Einen zittrigen Atemzug nehmend, schloss Emilia die Augen.
Ruhig, Lia! Bleib ruhig. Du darfst ihm keine Macht über dich geben. Es hat keine Macht …
Hörst du?
Du hast keine Macht über mich!
DU … HAST … KEINE … MACHT!
Plötzlich zog die Kälte sich zurück und der Schatten, der eben noch nach ihr greifen wollte, löste sich auf. Rollte sich zusammen wie ein schlafendes Tier, das sich in seine Höhle verkroch. Wachsam. Lauernd. Bereit sie jederzeit aus der Schwärze heraus anzuspringen. Die Anspannung ließ ein Stück von ihr ab und sie stieß die Luft aus, die sie, ohne es zu merken, angehalten hatte.
War dies der Preis dafür, wenn man sich mit der Dunkelheit einließ? Dass man fortan und für alle Zeit vor dem Abgrund wandelte, auf dem schmalen Grat, sich selbst zu verlieren?
Soweit wird es nicht kommen!, mahnte sie sich und rief sich in Erinnerung, dass dieser Zustand nicht von Dauer sein würde. Zumindest hoffte sie das.
Mühsam rappelte sie sich auf und blickte sich um. In dem Gestöber umherfliegender weißer Flocken erkannte sie das kieselsteinbedeckte Ufer unterhalb der alten Eisenbahnbrücke, die über den Ost-Kanal führte. Sie lag ein gutes Stück außerhalb der Stadt. Durch den grauen Schleier des schneegetrübten Himmels stach das milchige Licht der Brückenbeleuchtung hervor und tauchte das Ufer in einen dämmrigen Schein. Als sie durch das Portal gegangen - oder vielmehr gefallen – war, hatte sie versucht, mit aller Macht an diesen Ort zu denken und darauf gehofft, so hierher zu gelangen. Denn das Ufer lag nicht nur günstig. Es gehörte auch einem Teil ihrer Vergangenheit an, mit dem sie noch nicht vollends abgeschlossen hatte. Beim letzten Mal, als sie hier gewesen war, hatten die Bäume des nahegelegenen Wäldchens in voller Blüte gestanden. Die Erinnerung schmerzte. Und trotzdem ging sie mit der wohligen Wärme einher, die alten Zeiten anhaftete. Wie Bilder im Album, die bereits verblasst waren, aber dieses unverwechselbare Gefühl von Geborgenheit hervorriefen.
Früher war sie mit Susan und Freddy oft hierhergekommen, um an heißen Sommertagen im Schatten der massiven Brückenpfeiler die Kühle des vorbeirauschenden Wassers zu genießen. Nun zog sich ihr bei dem Gedanken an ihre Freunde die Kehle zusammen. Als sie die beiden zuletzt gesehen hatte, war Susan von Dämonen gefoltert worden und Freddy …
Freddy war bei ihrem Versuch das Portal zu erschaffen von einer Druckwelle erfasst durch ihr Zimmer geschleudert worden. Auf dem Boden vor ihrem Bett war er zum Liegen gekommen und hatte ausgesehen, als würde er schlafen. Wie früher, wenn er den Weg nach Hause nicht mehr geschafft hatte und ihm von Emilia ein provisiertes Schlaflager aus Decken und Kissen angeboten worden war. Nur diesmal standen die Dinge anders, denn er hatte nicht geschlafen und es machte keinen Sinn, sich selbst zu belügen.
Du bist schuld, Lia! DU hast ihnen das angetan … Und du wirst dafür bezahlen!
Sie fuhr sich durch die Haare, legte den Kopf in den Nacken um ihr Gesicht in den Wind zu halten.
Fest presste sie die Augen zusammen und spürte, wie der Schnee auf ihrer Haut schmolz, um ihr den Hals hinunterzulaufen. Alles fühlte sich intensiver an. Der Geruch der nahegelegenen Großstadt. Das still vor sich hinplätschernde Wasser, welches in ihren Ohren wie das tosende Rauschen eines Gebirgsflusses klang. Und was noch weitaus schlimmer war: Ihre Gefühle, die erbarmungslos auf sie niederhagelten um ihr mit schonungsloser Härte das eigene Versagen vor Augen zu führen.
Schuld. Du bist schuld …
„Ich werde es wieder gutmachen!“, flüsterte sie und spürte, wie die aufkommende Wut den magischen Funken in ihrem Inneren nährte. Es war wie eine Stimme, die aus weiter Ferne zu ihr sprach und die zunehmend lauter wurde.
Was würde passieren, wenn sie ihr Gehör schenkte? Wenn sie sich der Versuchung hingeben würde?
So wie heute Morgen …
Oder gerade eben.
Wie zur Antwort, jagte ein Stechen ihren Arm hinauf. Der Schmerz raubte ihr einen Moment den Atem, weshalb sie stöhnend auf die Knie sank, um sich auf dem steinigen Boden abzustützen. Das eisige Wasser schwappte in kleinen Wellen ans Ufer und umspielte die Rune auf ihrer Haut. In der einsetzenden Dunkelheit zeichnete sich das Symbol mit seinen glühenden Rändern deutlich ab und begann zu pulsieren, als Emilia den Arm hob, um ihre Hand genauer zu betrachten. Erschrocken sog sie die Luft ein. „Was zur …?“
Der Schmerz ebbte ab und wich einer Mischung aus Faszination und Unglauben, mit der sie nun auf die Flammen starrte, die aus den scharfkantigen Linien hervortraten. Sie wanderten über ihre Finger und schmiegten sich wärmend an ihren Körper, als gehörten sie genau dorthin. Eine sonderbare Ruhe legte sich über sie. Wie eine tröstende Umarmung oder der aufbauende Zuspruch eines alten Freundes, der ihr versprach, dass alles gut würde. Was auch immer gut bedeutete.
Die eisige Hand, die ihr Herz bis dahin fest umschlossen gehalten hatte, lockerte ihren Griff und der Knoten in ihrer Brust löste sich auf.
„Schau mal Mama. Die Frau da unten brennt!“, riss sie eine Kinderstimme aus ihrer Starre. Beinahe hätte sie die Zähne gefletscht, als sie hochfuhr und ihr Kopf in die Richtung schnellte, aus welcher der Ruf ertönt war. Dann sah sie den kleinen Jungen. Er stand oben auf der Brücke und zeigte in ihre Richtung.
Rasch ließ Emilia sich am Ufer nieder und versenkte ihre Hand in dem kalten Flusswasser, woraufhin das Feuer mit einem zischenden Geräusch erlosch.
„Ich habe dir schon mal gesagt, dass du die Leute in Ruhe lassen sollst!“, wehte die tadelnde Stimme der Mutter zu ihr herüber, die nun ebenfalls einen Blick über die Brüstung warf, bevor sie ihren Sohn am Arm packte, um ihn weiterzuziehen.
„Aber die Frau hat gebrannt. Ich hab`s genau gesehen …“ Die Worte des Jungen wurden vom Wind davongetragen und schon bald waren die beiden aus Emilias Sichtfeld verschwunden.
Erleichtert atmete sie auf. Das war knapp!
Noch immer fassungslos starrte sie auf ihre Hand. Die Flammen waren erloschen. Nur die Rune prangte noch dort und blickte ihr wie ein in die Haut gebranntes Auge entgegen. Den Nachhall der Macht, die sie soeben gestreift hatte vernahm sie nur noch wie ein leichtes Kribbeln. Ein weit entferntes Echo, das, würde sie es heraufbeschwören wollen, jederzeit wieder zu ihr zurückfinden würde.
Sie drängte den Gedanken beiseite und erhob sich stattdessen, um sich den Dreck von der Hose zu klopfen. Erst jetzt wurde ihr bewusst, welches Bild sie abgab. Mit der durchnässten Jeans, der blutbespritzten Bluse, ohne Jacke und Schuhe musste sie wie eine Verrückte aussehen.
Eine Verrückte, die ihre Körperteile in Brand setzen kann … ergänzte der Teil in ihr, der seinen Sinn für Sarkasmus offenbar noch nicht verloren hatte.
Sie musste hier verschwinden. Abgesehen davon, dass sie zu viel Aufmerksamkeit auf sich zog, würde es nicht mehr lange dauern, bis man die Suche nach ihr einleitete.
ER, Lia! ER wird die Suche nach dir einleiten!, rief sie sich in Erinnerung und bei dem Gedanken daran, dass Elias und sie von nun an auf unterschiedlichen Seiten standen, zog sich ihr Magen zusammen.
Das spielt jetzt keine Rolle mehr, Lia! Du hast deine Wahl getroffen. Und jetzt sieh verdammt nochmal zu, dass du hier wegkommst!
Die Härte ihrer eigenen Gedanken versetzte ihr einen Stich und dennoch wusste sie, dass sie der Wahrheit entsprachen. Sie musste weitermachen. Einen Schritt vor den anderen setzen. Sie durfte nicht zurückblicken. Denn wenn sie das täte, da war sie sich sicher, würde ihr womöglich der Mut abhandenkommen.Hier geht`s weiter mit Kapitel 19.1
BeitragRE: HEAVEN (Band III)
Ganz lieben Dank, Kirisha und Sensenbach für euer Feedback.
Eure Anmerkungen / Vorschläge werde ich einfließen lassen und ansonsten freue ich mich natürlich, dass euch die Entwicklung ganz gut gefällt.
Ich mache dann mal weiter mit dem nächsten Part, der sich direkt an den letzten anschließt
19.1
Die spitzen Kiesel gruben sich in Emilias Sohlen, als sie sich in Bewegung setzte. Unterhalb der Brücke kam sie erneut zum Stehen, als sie die aufgeschichteten Pappkartons sah, aus denen jemand…Rainbow31. Mai 2025 um 21:36 -
Na schön, ich versuche es mal mit dem nächsten Kapitel und dann schauen wir mal, ob ihr hier vielleicht eher wieder einen Kopf dran bekommt.
Sollte es sich als schwierig herausstellen für euch nach der langen Zeit wieder reinzufinden (was ich durchaus verstehen könnte), dann sagt mir das bitte. Ich überlege dann nämlich, hier im Forum tatsächlich einen Cut zu machen. Gegebenenfalls hätte der eine oder andere von euch dann Lust, lieber mal ein paar zusammenhängende Parts zu lesen (wenn sie denn ferig sind
) Ich merke, dass ich den Austausch vor allem jetzt zum Höhepunkt/Ende hin dringend brauche, aber das alles macht natürlich überhaupt keinen Sinn, wenn man die Zusammenhänge nicht mehr herstellen kann.
Nun denn. Also, wir probieren mal das nächste Kapitel ...
(Es tut mir leid, dass der Part so lang geworden ist, aber ich wusste nicht so recht, wo ich ihn sinnvoll teilen kann. Ich hoffe, das ist okay...)
Kapitel 18
„Er kam aus dem Kanalschacht geklettert?“ Micah lehne mit verschränkten Armen an der Küchentheke und warf Seraphina dabei einen ungläubigen Blick zu.
„Offensichtlich. Zumindest ist es das, was Freddy glaubt gesehen zu haben“, antwortete sie ohne seinem kritischen Unterton Beachtung zu schenken.
„Wann und wo soll das gewesen sein?“, hakte Micah nach.
„Vor knapp zwei Stunden würde ich sagen. In einer Seitenstraße nahe des Campusgeländes. In der Nähe vom HEAVEN“.
„Warum hast du nicht gleich Bescheid gegeben?“, fragte Micah während sich ein Hauch von Vorwurf in seine Stimme mischte.
„Freddy war völlig unterkühlt und ziemlich fertig. Ich hielt es für das Beste, ihn erst einmal ins Warme zu schaffen. Außerdem …“
„Außerdem was?“
„Ich war mir nicht sicher, ob das, was er gesehen hat tatsächlich ein Dämon war. Es gab keine Anzeichen dafür. Außer, dass Freddy eiskalt war, aber das hätte auch an den Temperaturen liegen können. Schließlich ist es da draußen weit unter null Grad.“ Seraphina deutete zum Fenster. Eisblumen hatten sich wie ein weißer Film über das Glas gelegt und bildeten einen glitzernden Rahmen, sodass von der Welt dahinter nur ein Ausschnitt zu sehen war. Es hatte erneut zu schneien begonnen und der Wind trieb die Flocken in wildem Gestöber durch die Luft. Seraphinas Gesicht nahm einen ernsten Ausdruck an, als sie sich Micah wieder zuwandte. „Wir alle wissen, dass Freddy noch immer unter Angstzuständen leidet. Er tut zwar, als hätte er das alles weggesteckt, aber das hat er nicht. Wie sollte er auch? Er hat Dinge gesehen, die für ihn nicht bestimmt waren. Dinge, die ihn in seinen Träumen verfolgen. Es hätte also durchaus sein können, dass seine Fantasie ihm einen Streich spielt …“
Micah nickte ihr zu. Natürlich wusste er wovon sie sprach. Schließlich war er an Freddys Seite gewesen, als dieser sich im Kampf gegen die Dämonen hatte behaupten müssen. Sie alle waren dabei gewesen.
„Na schön“, sagte er dann. „Nur mal angenommen, er hat sich nicht geirrt. Mit was könnten wir es hier zu tun haben? Du meintest vorhin, es wäre möglicherweise ein Seelenfresser gewesen.“
„Ich habe gesagt, wenn es einer war, muss er Mittel und Wege gefunden haben, seine Aura zu überdecken“, gab Seraphina zurück. Ihre Geduld neigte sich dem Ende zu. Scheinbar hatte sie keine große Lust mehr, länger Rede und Antwort zu stehen. Elias konnte es ihr nicht verübeln. Er lehnte am Fenster und hatte sowohl Seraphinas Bericht, als auch Micahs anschließenden Sturm an Fragen verfolgt. Nun wandte er sich ab und fuhr sich müde durch die Haare, um in die einbrechende Dämmerung hinauszusehen. Er fragte sich, ab welchem Punkt die Sache angefangen hatte, aus dem Ruder zu laufen. War es der Beschluss des Rates gewesen, der Emilias Isolation und damit die Verschlechterung ihres Zustandes nach sich gezogen hatte? Ein Beschluss, dem er wohlgemerkt selbst zugestimmt hatte. Oder war es seiner Entscheidung geschuldet, Emilia wieder unter Menschen zu lassen? Wäre es früher oder später vielleicht ohnehin so weit gekommen, weil es Dinge gab, die ganz einfach geschehen mussten. Egal, wie sehr man auch versuchte, sie zu verhindern?
Dass nun möglicherweise ein Dämon gesichtet worden war, nur wenige Kilometer entfernt, machte es nicht besser. Es war lediglich der letzte fehlende Beweis dafür, dass er mit seiner Befürchtung richtig gelegen hatte. Er hatte geahnt, dass sich die vielen Hinweise, denen er so fieberhaft gefolgt war, früher oder später wie Puzzleteile zusammenfügen würden. Doch nun, da es soweit war, graute ihm vor dem Moment, da er das komplette Ausmaß würde erkennen können.
„Hat Freddy nicht behauptet, das Ding sah aus wie ein Mönch?“, vernahm er Micahs Stimme und konnte in der Reflexion der Scheibe sehen, dass sein Freund zu ihm herüberblickte.
„Ich glaube, er sagte: Ein ´halbverwester` Mönch“, präzisierte Seraphina und das Schweigen, welches sich daraufhin ausbreitete, ließ ihre Worte auf unheilverheißende Weise nachklingen.
„Ich denke, wir sind uns einig, dass das, was Freddy gesehen hat, mit einem ´Geistlichen` nicht mehr viel gemein haben dürfte“, brachte Elias die schaurige Erkenntnis schließlich auf den Punkt, als er sich zu den beiden umdrehte. „Wie konnten wir nur so blind sein?“ Während Seraphina ihm zunickte, sah in Micah nach wie vor fragend an.
„Der Angriff auf die Bruderschaft. Ihre Leichen, die nie gefunden wurden …“, half Elias ihm auf die Sprünge. „Sie waren das perfekte Gefäß.“ Nun schien auch Micah zu begreifen.
„Du … du meinst, sie könnten sich die Seelen der Brüder zu eigen gemacht haben und zehren nun von deren Lebensenergie?“, fragte er mit einem fassungslosen Kopfschütteln.
Elias stieß sich von der Wand ab. „Ja, und scheinbar lassen sie ihnen noch genug, um damit die dämonische Präsenz zu überdecken. Deshalb konnten wir wie sie bislang nicht lokalisieren.“
„Die Abweichungen des transzendenten Gleichgewichts“, flüsterte Seraphina. Das Verrücktspielen der Sensoren an den Übergängen, der Anstieg nicht zuordbarer dämonischer Aktivitäten quer über den Globus … Das waren Sie. Sie waren nie fort. Die ganze Zeit über sind sie hier gewesen. Mitten unter uns …“
„Ja. Es ist fast wie beim letzten Mal. Nur, dass es damals die Menschen selbst waren, die den Dämonen Zuflucht gewährt und mit dunkler Magie deren Machenschaften verschleiert haben, weshalb wir sie nicht orten konnten. Diesmal haben diese Ausgeburten der Hölle scheinbar einen anderen Weg gefunden. Einen, der noch weitaus teuflischer ist.“
„Wenn das wirklich stimmen sollte. Und sie sind schon die ganze Zeit hier. Was … was haben sie dann vor? Worauf warten sie?“, sprach Micah seine Gedanken aus.
Die Frage hallte einen Augenblick nach. Dann wanderten die Gesichter der drei fast zeitgleich zum Flur, auf dem sich Emilias Zimmertür befand. Die Tür, hinter der Freddy vor wenigen Augenblicken verschwunden war.
„Sie haben gewartet, dass Emilias Kräfte entfacht werden“, antwortete Elias. „Es ist genau, wie ich befürchtet hatte. Mit ihrer Hilfe versprechen Sie sich, den Pentokrator zu öffnen. Und durch Freddys Entführung hatten sie wohl gehofft, ein Druckmittel in die Hand zu bekommen.“
„Was nun aber nicht geklappt hat …“, räumte Seraphina ein.
„Richtig. Allerdings wird sie das nicht davon abhalten, es wieder zu versuchen. Oder sich andere Opfer zu suchen …“
„Opfer, die Emilia nahstehen …“, ergänzte Micah, bevor sich sein Gesichtsausdruck verdunkelte. „Susan“, stieß er dann hervor. „Müsste sie nicht längst hier sein?“
Elias bemerkte, wie sich Micahs Stirn in Falten legte und sich ernstzunehmende Sorge auf seinem Gesicht ausbreitete. Auch, wenn sich sein Freund anfangs schwer damit getan hatte, sich auf die Menschen einzulassen, schien ihm vor allem Susan inzwischen mehr ans Herz gewachsen zu sein, als er zuzugeben bereit war.
„Ich habe Corat geschickt, um nach ihr zu sehen“, antwortete Elias, konnte jedoch nicht umhin, dabei ebenfalls einen beunruhigten Blick auf die Uhr zu werfen. Dass Susan schon vor einer halben Ewigkeit hatte hier sein wollen, war die eine Sache. Dass da draußen nun offenbar eine dunkle Macht ihr Unwesen trieb, die es auf Emilias Freunde abgesehen haben könnte, war die andere.
„Was gedenkst du wegen des Rates zu unternehmen? Wir werden den Fürsten sagen müssen, was wir wissen“, riss Seraphina ihn aus seinen Überlegungen und kam damit zu der allesentscheidenden Frage, die er bereits befürchtet hatte.
„Ja, das müssen wir“, hörte Elias sich antworten. „Deshalb werdet ihr umgehend aufbrechen und Bericht erstatten, sobald wir hier fertig sind.“
„Sobald wir womit fertig sind?“, fragte Micah.
Seraphinas durchdringender Blick haftetet an Elias, bevor die Erkenntnis einen Weg in ihre Augen fand. Dann wandte sie sich Micah zu. „Er hat ´ihr` gesagt! Das bedeutet, dass er nicht vorhat mitzukommen. Ist es nicht so?“ Ihre Stimme klang herausfordernd. „Es ist wegen Emilia. Habe ich recht?“
Elias bemühte sich, ihrem Blick standzuhalten. Dann fuhr er sich durchs Gesicht und spürte die Schwere der Worte, die wie ein tonnenschweres Gewicht auf ihm lasteten. Er nahm einen tiefen Atemzug bevor er ansetzte. „Hört zu. Ich verlange von niemandem, sich gegen den Rat zu stellen. Aber …“
„Aber was? …“, hakte Micah nach.
„Ich werde Emilia nicht ausliefern“, entfuhr es ihm. „Wenn durchsickert, was heute geschehen ist, wird sie im Convertium landen. Das werde ich nicht zulassen. Nicht, solange ich es verhindern kann. Ich werde sie fortbringen. Irgendwohin …“
„Elias …“, setzte Seraphina an und atmete dann hörbar aus, als müsste sie sich sammeln. „Was du da vorhast ist Wahnsinn …“ Hochverrat, um genau zu sein!
Die Worte schwebten im Raum und selbst, wenn sie niemand laut aussprach, lag es dennoch auf der Hand.
„Du wirst damit niemals durchkommen. Sie werden dich jagen. Sie werden SIE jagen …! Wo willst du mit ihr hin? Welchen Ort könnte es geben, an dem sie euch nicht finden werden? Die Fürsten kannst du vielleicht in die Irre führen, aber die Kalamatei wirst du nicht abschütteln können. Und selbst wenn. Was machst du, wenn du Emilias Kräften nicht gewachsen bist? Oder sie dem Ruf der Seelenfresser nicht widerstehen kann? Willst du allen Ernstes dieses Risiko eingehen? Ihr seid hier zu fünft. Nutzt mächtige Schutzzauber und einen mehrfach verstärkten Bannkreis, um sie im Zaum zu halten. Wie soll das laufen, wenn du mit ihr alleine auf der Flucht bist?“
Elias sah Seraphina an, während ihre Worte in ihm nachhallten. Er wusste, dass sie recht hatte. Dass es Wahnsinn war, was er vorhatte. Trotzdem war er sich schon lange nicht mehr einer Sache so sicher gewesen. Das erste Mal, seit er im Lazarett zu sich gekommen war, glaubte er endlich wieder er selbst zu sein. Das hier war richtig. Ganz gleich, was alle anderen behaupteten. Und wenn er sich dafür mit dem Rat, den Kalamatei und der gesamten Unterwelt anlegen musste, dann war das ein Preis, den er zahlen würde.
„Du hast nicht in ihre Augen gesehen, ihren Schmerz und ihre Verzweiflung gespürt …“, setzte er schließlich an. „Das da drin …“, sagte er und tippte sich auf die Brust, „Das ist immer noch sie.
„Sie hat einen wehrlosen Irdischen getötet, Elias!“, entgegnete Seraphina in einem Anflug von Fassungslosigkeit. Das kannst du unmöglich einfach wegwischen, als ob nichts geschehen wäre.“
„Sie bereut, was sie getan hat. Dass sie einen Menschen getötet hat, bringt sie fast um den Verstand. Sie … sie hat furchtbare Angst. So verhält sich niemand, dessen Seele bereits verloren ist. Es muss einen anderen Weg geben. Einen, der am Convertium vorbeiführt. Es muss einfach …“
Das Ticken der Küchenuhr zerteilte die Stille. Mit jeder Sekunde, die verging, glaubte Elias die zunehmenden Zweifel seiner Freunde deutlicher spüren zu können.
„Was können wir tun?“, fragte Micah dann und straffte sich, als hieße es, jetzt gleich zur Tat zu schreiten. Elias spürte, wie eine Woge der Erleichterung über ihn hinfort spülte. Zwar hatte er gehofft, auf Micah zählen zu können. Doch selbst, wenn dieser ihm schon unzählige Male den Rücken freigehalten hatte, war er sich im Klaren darüber, dass das hier nochmal etwas ganz anderes war.
„Ich brauche einen Vorsprung“, sagte er, wohlweislich, dass das schon mehr war, als er erwarten konnte. „Ich werde euch nicht sagen, wo wir hingehen. So könnt ihr abstreiten, irgendetwas gewusst zu haben. Ich alleine übernehme die Verantwortung …“
„Seid ihr jetzt beide übergeschnappt?“, fuhr Seraphina dazwischen und sah die zwei abwechselnd an. Dann blieb ihr Blick an Micah hängen. „Du kannst ihn unmöglich bei diesem Plan unterstützen wollen. Nein … das ist kein Plan. Das ist reiner Irrsinn!“
„Ich werde …“, wollte Elias gerade ansetzen, als Corat durch die Küchenwand von außen hereintrat. Sein Körper hatte sich noch nicht ganz materialisiert, weshalb er sich kurz schüttelte, bis er sein gewohntes Äußeres annahm. In der von ihm gewählten menschlichen Gestalt zeichneten sich unter seiner Kampfmontur nur ansatzweise die Körperproportionen ab, über die er als Engel verfügte. Und trotzdem sorgte sein Erscheinen dafür, dass der ohnehin schon kleine Raum noch weiter zusammenschrumpfte. Das Geschirr in den Schränken klirrte, als der Engel mit einer unbedachten Bewegung gegen die Küchenzeile stieß, während sein suchender Blick endlich den von Elias fand.
„Ich konnte sie nicht finden“, sagte er. „Nirgendwo. Wo immer sie ist … sie befindet sich außerhalb unseres Wirkungsbereichs.“
Elias spürte, wie sich sein Hals zuzog. Außerhalb unseres Wirkungsbereichs … Das hieß, Susan war tot, verschleppt, oder durch einen dämonischen Eingriff ihrer menschlichen Signatur beraubt worden. Womöglich auch alles zusammen.
Beim Allmächtigen!
Nicht Susan …
„Ihr Freund ist ebenfalls nicht auffindbar“, fuhr Corat fort, während sich das Leuchten seiner sonst so hell schimmernden Augen verdunkelte. „Und als ich eben am Übergang war, erfuhr ich, dass es noch mehr Irdische getroffen haben muss. Die Menschen verschwinden reihenweise, als würden sie sich ganz einfach in Luft auflösen. Die Grenzposten haben den Ausnahmezustand ausgerufen. Sämtliche Einheiten wurden zurückgerufen. Wir müssen umgehend aufbrechen …“
Elias straffte sich und nickte Corat zu, als Zeichen, dass er verstanden hatte. So, wie es Kommandanten taten.- Zumindest jene, die ihren Verstand noch nicht vollends verloren hatten.
Dann sah er zu Micah herüber. Es war nicht nötig, laut auszusprechen, was dieser dachte. Elias konnte es in den Augen seines Freundes ablesen. Das stumme Versprechen, dass er sich um die Suche nach Susan und Nils kümmern würde. Komme was wolle. Die Gewissheit darüber machte ihm seine Entscheidung leichter.
„Es geht los!“, sagte er, wobei er sich bemühte, seine Stimme fest klingen zu lassen. „Packt alles zusammen. Sagt Aragel und Selith Bescheid. Sie sollen euch helfen. Ich kümmere mich um Emilia.“
Micahs Blick ruhte noch einen Moment auf ihm, bevor er eine knappe Bewegung mit dem Kopf andeutete. Dann schob Elias sich an seinem Freund vorbei, um in den schmalen Flur hinauszutreten, als ihn Seraphina am Arm zurückhielt.
„Wir brauchen dich jetzt hier!“, zischte sie ihm zu, gerade so laut, dass nur er es hören konnte. „Wir stehen kurz vor einem erneuten Krieg und du willst dich einfach aus dem Staub machen? Das kannst du nicht tun“.
„Ich kann und ich werde“, gab Elias zurück, während er sich zu ihr herunterbeugte. „Ich habe Emilia schon einmal im Stich gelassen und es bitter bereut. Diesmal läuft es anders!“ Mit einem Ruck machte er sich von ihr los, darum bemüht, dem Ausdruck in ihrem Gesicht nicht weiter Beachtung zu schenken.
In dem Moment hallte ein Geräusch zu ihnen herüber. Ein Aufprall, als würde etwas mit voller Wucht auf dem Boden aufschlagen. Glas zersprang und ein erstickter Schrei drang aus Emilias Zimmer. Ein männlicher Schrei.
Freddy!
Elias stürmte los. Der Griff der Tür war heiß, als er ihn berührte. Doch sie ließ sich ohne Probleme öffnen. Kaum schwang sie auf, wehte ihm kalte Luft entgegen. Die Fensterscheibe war zersplittert, die Barriere davor zerstört. Freddy lag reglos am Boden. Direkt neben den Überresten der Siegel, die auf den Dielen vor sich hin schwelten. Kurz davor, vollends zu erlöschen.
Und das Bett … war leer.Hier geht`s weiter mit Kapitel 19
BeitragRE: HEAVEN (Band III)
Hey Kirisha
lieben Dank für dein Feedback. Es freut mich, wenn sich das soweit ganz gut liest. Ich bin derzeit extrem unsicher, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich ausreichend Infos preisgebe, damit der Leser das Geschehen noch eingermaßen nachvollziehen kann. Andererseits wollte ich gerne, dass einige Dinge rst nach und nach klar werden. Also, wenn dir irgendwas komisch vorkommt, scheu dich nicht davo, es anzusprechen.
Ich mache mal mit Emilia weiter. Dies ist zum Beispiel so ein Teil, wo…Rainbow25. Mai 2025 um 14:35 -
Grüß dich, Hemtemis und herzlich willkommen
-
Danke, Sensenbach für dein Feedback
Ich wollt mich kurz melden. Ich bin weiterhin dran und habe den letzten Abschnitt gelesen. Ich habe nichts zu meckern soweit. So richtig wieder drin bin ich allerdings noch nicht.
Ja, wie ich sagte. So richtig toll ist das nicht mit den Abständen dazwischen. Deshalb habe ich vollstes Verständnis, dass ihr da jetzt vielleicht etwas auf dem Schlauch steht.
Sind Nils und Susan zusammen in einer Zelle?
Die Frage ist ja: Was lässt dich daran zweifeln? In meiner Vorstellung sind sie die ganze Zeit über schon zusammen in einer Zelle, nur hat Susan Nils anfangs nicht wahrgenommen, weil sie eben noch diesen Film gefahren ist. Kommt das nicht rüber?
Warum geht es Nils so gut, wenn er doch auch verhört worden ist?
Er sagt an einer Stelle zu Susan: Es wird dir gleich besser gehen! Bei mir hat es auch eine Weile gebraucht...
Ich dachte, das verdeutlich vielleicht, dass er einfach nur schon ein kurzes Weilchen früher wieder klar geworden ist. Im Grunde ging es ihm vorher genauso scheiße., wie Susan.
Für einen Moment dachte ich Nils hätte Susan befreit, weil er ihr so gut helfen konnte.
Na ja. "Befreit" hat er sie ja nicht...sie befinden sich ja quasi noch in genau der gleichen Zelle mit den Gitterstäben. Er hat sie nur aus diesem tranceähnlichen Zustand herausgeholt...aus dem Film, den sie gefahren ist.
Bei der Stimme habe ich auf Silas getippt, schöner Kliffhänger.
Ich glaube, es spielt hier an der Stelle wahrscheinlich nicht die größte Rolle, ob man das jetzt richtig rät, oder nicht. Im weiteren Verlauf wird es deutlicher werden.
Ein bisschen verunsichert mich dein Feedback jetzt aber schon, weil ich gehofft hatte, dass die Szene, so, wie ich sie mir vorgestellt hatte, funktioniert. Dass da jetzt so viele Fragen auftauchen, war definitiv nicht beabsichtigt.
Aber ich behalte das mal im Hinterkopf.
LG
Rainbow -
Hey Kirisha
Lieben Dank für dein Feedback.
Dann taucht der geheimnisvolle Mitgefangene auf. Meine erste Idee war: Der Vergewaltiger? (oder hatte Lia den woanders getroffen) Er wäre wohl auch viel jünger. Oder wer sonst ist das? Wahrscheinlich hattest du den schon erwähnt, ich erinnere mich nicht.
Ich merke gerade, dass es nicht so gut funktioniert, euch alle paar Monate mal einen Part hinzuwerfen, da Dinge, die für mich sonnenklar sind und auf der Hand liegen, für euch aufgrund der langen Zeitspanne zwischen den einzelnen Posts, gar nicht mehr präsent sein können.
Also, ich lüfte mal das Geheimnis um den "geheimnisvollen Mitgefangenen", der ja in der Szene mit Emilia und den Seelenfressern gemeinsam mit Susan und Nils vorgeführt worden war, um Emilia ins Wanken zu bringen. Das war Silas. Da die drei eine besondere Rolle einnehmen, wurden sie nun von den anderen Gefangenen separiert...(der Vergewaltiger, der ja deine Vermutung war, wurde von Dagon im zweiten Teil auf unschöne Weise in seine Einzelteile zerlegt und kann deshalb nicht zugegen sein
)
Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, wen du jetzt mit dem "Mitgefangenen" meinst. Vielleicht beziehst du dich damit auch auf die Stimme am Ende? Dazu möchte ich nur soviel sagen: Ihr kennt ihn bereits aus dem ersten und zweiten Teil und auch in Band drei hatte er zu Anfang bereits einen Auftritt...so genug verraten
Und danke für die gefundene Wiederholung.