Beiträge von Rainbow

    Danke, Kirisha für deine Rückmeldung. :)

    Kirisha

    Die himmlischen Wächter positionieren sich auf dem Dach des Krankenhauses. Sehr schönes Bild. (Ist der Angriff also von oben zu erwarten? Oder gibt es noch andere Möglichkeiten? (Mir fällt jetzt spontan die Hölle und also irgendein unterirdisches Eindringen ein ... ist aber nur so eine Idee. Es reicht sicherlich auch so. Da man als Leser ja auch keine Vorstellung hat welche Fähigkeiten die Angreifer haben könnten).

    Ja, so 100%ig zufrieden bin ich mit dieser Szene ehrlich gesagt noch nicht. Ich dachte halt, es wäre gut, wenn die da nicht einfach reinmarschieren, sondern zumindest ein bisschen wert auf "Sicherheit" gelegt wird.

    Außerdem wollte ich Aragel noch etwas charakterisieren, weil ich die Engeltruppe nicht ganz so blass erscheinen lassen möchte. Ich denke immer, wenn man mit den Namen etwas verbindet, hat man schneller ein Bild im Kopf. Aber ich bin mir halt auch hier nicht sicher, ob das alles schon so ausgereift ist. :hmm: Vielleicht gehe ich da später nochmal drüber. Im Moment sehe ich den Part mehr wie eine Art Platzhalter.

    Es ist ja eine ziemliche Düsternis in allen Gedanken. Daher bin ich nun wirklich gespannt ob schon jetzt etwas passiert oder ob die feindliche Seite noch abwartet. Oder Emilia selbst den Anfang macht. Das gibt es ja so einige Optionen. Unter dieser Prämisse könnte selbst Emilias Vorstellungsgespräch noch gruselig werden da man ja nicht weiß was kommt. Ich bin darauf schon neugierig - ein weiteres Voranschreiten einer "Normalität" (Und Emilias früherem Leben) in einer Welt die am Zusammenbrechen ist.

    Ja, es ist gut, wenn man sich als Leser all diese Fragen stellt. Ich habe die Hoffnung, dass das ein bisschen für Spannung sorgt. :)

    Und jetzt schwenken wir wieder zu Emilia. Ich bin sehr gespannt, wie euch das Kapitel gefällt. Ich werde es in zwei Teilen posten.

    Los geht`s :D

    Kapitel 11

    War sie eben auf dem Parkplatz noch die Ruhe in Person gewesen, spürte Emilia die Nervosität jetzt mit jedem Herzschlag zunehmen.
    Ein seltsames Zittern stieg in ihr auf, als habe ihr Kreislauf beschlossen, ihr einen Strich durch die Rechnung zu machen und sämtliche Körperfunktionen auf den Kopf zu stellen. Ihr Schädel brummte und der Schweiß brach ihr aus, als sie in dem modernen Schwingstuhl aufgeregt hin- und herwippte, während sie den Blick durch das Zimmer wandern ließ. Ein Familienfoto, das in einem dieser hochglanzpolierten Edelstahlrahmen steckte, zierte den penibel aufgeräumten Schreibtisch, auf dem sich neben einem spärlich gefüllten Stifthalter noch drei aufeinandergestapelte Ablagekörbe befanden. Die dunklen Stellen an dem hell verputzten Mauerwerk zeugten von dem Wandbehang, welcher hier zuvor noch befestigt gewesen war: Das große U2-Poster, die Gruppenaufnahmen vergangener Betriebsausflüge, der Dienstplan ... all das schien dem sterilen Weiß nackter Backsteine gewichen zu sein. Das liebenswert chaotische Bild von Silas Büro war ganz eindeutig durch eine ordentliche und gut strukturierte Persönlichkeit in ein hygienisch reines und äußerst zweckmäßiges Arbeitsumfeld verwandelt worden.
    Mit einem Anflug von Wehmut sah Emilia hinüber zu dem kahlen Platz neben der Tür, an dem früher die Garderobe gestanden hatte. Henry, - das fast menschengroße Skelett, das von Silas einst zum Maskottchen der Abteilung ernannt worden war-, schien einen anderen Platz gefunden zu haben. Wahrscheinlich teilte nicht jeder den tiefschwarzen Humor, mit welchem Silas dem Team einst verkündet hatte, dass es ihre Aufgabe sei, sich den Lebenden zuzuwenden, solange sie die Hilfe noch brauchten. Das improvisierte Pappschild mit der Aufschrift ZU SPÄT, das er Henry umgehängt hatte, sollte jeden, der sein Büro betrat an diesen Umstand erinnern.
    Ein seltsames Gefühl der Leere nahm von Emilia Besitz und obwohl sie versuchte, dagegen anzukämpfen, wurde sie wütend darüber, dass sich jemand anmaß all diese Dinge einfach wegzunehmen. Als hätten sie nie eine Bedeutung gehabt.
    Es ist jetzt SEIN Büro, Lia. Verdammt!, rief sie sich in Erinnerung.
    Kaum hatte Emilia ihren Gedanken zu Ende gedacht, da öffnete sich die Tür und Dr. Gundlach betrat den Raum. Zu Emilias Erstaunen war das Bild, das sie von ihm in ihrer Erinnerung abgespeichert hatte, recht präzise gewesen: Klein, dickbäuchig und kahlköpfig traf es nahezu auf den Punkt. Sein weißer Kittel hob sich kaum von der Wandfarbe ab, womit er sich wunderbar in das Ambiente des Besprechungszimmers einfügte. Weder Silas, noch sein Vorgänger, Dr. Albertree, hatten gesteigerten Wert daraufgelegt, sich innerhalb des Wohnheims derart zu kleiden. Das hier war das Zuhause von psychisch kranken Menschen. Es sollte nicht an ein Krankenhaus erinnern, selbst, wenn sich die Räumlichkeiten nun mal innerhalb eines Klinikgebäudes befanden. Mit einer knappen Geste blickte Dr. Gundlach auf seine Uhr und wandte sich dann zu Emilia um.
    „Frau Kent“, sagte er und nickte ihr flüchtig zu, bevor er die Tür hinter sich schloss und auf seinen Schreibtisch zumarschierte. Die Papiere, die er in der Hand hielt, wanderten in den oberen Ablagekorb, während die Klemm-Mappe, von der Emilia annahm, dass es ihre Personalakte war, daneben abgelegt wurde.
    „Hallo“, antwortete Emilia und räusperte sich, in der Hoffnung, den Kloß in ihrem Hals auf dem Wege beseitigen zu können. Der Blick von Dr. Gundlach blieb an ihr hängen. Kurz schien er sie zu mustern, bevor er sich den Stuhl zurechtrückte, um ihr gegenüber Platz zu nehmen.
    „Mein Name ist Dr. Gundlach. Ich leite die Abteilung“, stellte er sich knapp vor. Offenbar war ihm nicht bewusst, dass sie einander bereits vor einiger Zeit vorgestellt worden waren. „Sie möchten also wieder im St. Anna-Stift arbeiten“, sagte er ohne Umschweife. Dabei schlug er die Beine übereinander, faltete die Hände in seinem Schoß und sah Emilia über seine Brille hinweg abwartend an.
    „Ja, das würde ich sehr gerne“, antwortete diese und bemühte sich, dem Blick des Mannes standzuhalten.
    „Es ist eine Weile her, dass sie zuletzt bei uns waren...“, setzte Dr. Gundlach an und griff nach der Akte, um darin herumzublättern.
    „Drei Monate“, bestätigte Emilia und ärgerte sich insgeheim darüber, dass es nicht möglich war diesen Umstand schönzureden. Ihr Unfall, welcher sie fast das Leben gekostet hatte, ebenso, wie der anschließende Klinikaufenthalt lagen vor dem Dämonenangriff, weshalb dieses Wissen noch in der Erinnerung ihrer Mitmenschen verankert war.
    „Hm...“, brummte der Doktor und nickte, die Aufmerksamkeit nach wie vor auf die Papiere gerichtet. Dann sah er zu ihr auf und nahm die Brille ab, um sie in der Brusttasche seines Kittels verschwinden zu lassen. Ohne die dunkelgerahmten Gläser, wirkte sein Gesicht blass und unvollständig.
    Genau wie dieses Büro, kam es Emilia in den Sinn, woraufhin ihre Abneigung ihm gegenüber ungewollt noch ein Stück größer wurde.
    „Wie ich hörte, haben Sie im vergangenen Jahr einiges durchgemacht...“, stellte Dr. Gundlach jetzt fest und die plötzliche Anteilnahme, die in seiner Stimme mitschwang, ließ Emilia augenblicklich wachsam werden.
    „Es geht mir wieder gut“, entgegnete sie und untermauerte ihre Aussage mit einem Lächeln, das, wie sie hoffte, überzeugend wirken sollte. Ungerührt schloss der Doktor die Akte und legte sie schließlich wieder auf den Tisch. Dann lehnte er sich in seinem Stuhl zurück, während er Emilia nicht aus den Augen ließ. Die Art und Weise, wie er sie ansah, verursachte ihr ein Unbehagen.
    „Nun, Frau Kent“, setzte er dann erneut an. „Wir haben es hier mit psychisch kranken Patienten zu tun, wie sie wissen. Viele davon sind sehr labil, leiden unter schweren depressiven Schüben oder haben mit traumatischen Erlebnissen zu kämpfen.
    Das weiß ich, verdammt!, hätte Emilia ihm am liebsten entgegengeschleudert, doch entschied sie sich dagegen.
    „Darüber bin ich mir bewusst“, antwortete sie stattdessen, konnte jedoch nicht verhindern, dass es herausfordernder klang, als es von ihr beabsichtigt war.
    Bleib ruhig, Lia! Lass dich von ihm nicht provozieren!
    Dr. Gundlach vernahm den leicht aggressiven Unterton in ihrer Stimme und legte den Kopf schief, um sie noch eine Spur skeptischer zu mustern. Sein Blick wurde wachsam, wie der eines Jagdhundes, der die Fährte aufgenommen hat.
    „Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, Frau Kent“, sagte er nun mit dieser professionellen Distanziertheit, die Emilia zuwider war, „aber ich hege Zweifel daran, dass sie bereits stabil genug sind, um sich den Aufgaben hier im Wohnheim wieder zuwenden zu können. Was halten Sie davon, wenn Sie Ihre Auszeit noch ein wenig verlängern? Sich die Ruhe gönnen, ihr eigenes traumatisches Erlebnis aufzuarbeiten? Davon profitieren nicht nur Sie selbst, sondern die Patienten ebenso.“
    Emilia fühlte eine heißkalte Welle über ihren Körper hinwegspülen und das beklemmende Kribbeln, welches sich von ihrem Magen aus in alle Richtungen verteilte.
    Nicht stabil` genug? ... Ihre ´Auszeit` verlängern? ... Sich ´RUHE` gönnen???
    Tickte der Typ noch ganz richtig? Wenn sie eines ganz sicher nicht brauchte, dann waren das weitere Wochen, in denen sie sich gedanklich im Kreis drehen würde. In denen sie von der Stille um sich herum verschluckt wurde...
    Alleine bei dem Gedanken daran beschleunigte sich ihr Herzschlag und der Knoten in ihrem Hals schwoll an. Fest umschloss sie mit den Händen die Lehnen ihres Stuhls, während sie den Blick ihres Chefs erwiderte.
    „Ich brauche keine Auszeit“, sagte sie und hörte, wie ihre eigene verbitterte Stimme in ihren Ohren widerhallte. „Ich will wieder arbeiten!“
    „Es hat sich hier einiges geändert. Das sollten Sie vielleicht wissen“, griff Dr. Gundlach ihren Einwand auf, als sei es ihm möglich, sie mit diesem Argument umzustimmen. „Dr. Albertree hatte eine, nennen wir es, recht eigenwillige Vorstellung davon, was die Führung dieser Abteilung betrifft. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin mir darüber im Klaren, dass er wahrscheinlich schon einige Zeit vor seinem Suizid nicht mehr ausreichend belastbar gewesen ist und er einiges... nun ja, sagen wir, hat schleifen lassen...“
    Es war kein Suizid! ... und er war ein hervorragender Psychiater!... Besser, als jeder andere...
    Emilias Bestürzung darüber, wie das Andenken an den alten Professor, den sie über alle Maße für seine Arbeit mit den Patienten bewundert hatte, in den Dreck gezogen wurde, ließ ihr schlecht werden.
    Bevor sie ihre Fassungslosigkeit zum Ausdruck bringen konnte, klopfte es an der Tür und eine junge Frau – nicht viel älter, als sie selbst- steckte den Kopf zur Tür herein. „Sie werden am Empfang verlangt, Doktor. Es scheint dringend zu sein“, meldete sich die attraktive Brünette zu Wort. Ihre langen Beine steckten in einem Rock, der für Emilias Geschmack eine Spur zu kurz war, doch der sich aufhellende Gesichtsausdruck ihres Gegenübers ließ sie zu dem Schluss kommen, dass nicht alle in diesem Raum ihre Meinung teilten.
    „Danke, Diana“, antwortete Dr. Gundlach und nickte seiner Mitarbeiterin zu. „Sagen Sie, ich komme gleich.“
    Die Tür schloss sich wieder und in dem Moment wurde Emilia schlagartig klar, dass ihr Gespräch beendet war. Ganze drei Minuten hatte sich dieser Dreckskerl für sie Zeit genommen. Drei Minuten für die sie einen kontrollsüchtigen Engel hatte von ihrem Vorhaben überzeugen und weiß Gott was für Hebel in Bewegung setzen müssen, um hierher zu kommen. Drei Minuten für die sie sich verrückt gemacht hatte, der sinnlosen Hoffnung verfallen, man würde ihr tatsächlich eine faire Chance geben. „Tut mir leid“, vernahm sie die Stimme des Doktors, in der, nach Emilias Dafürhalten, kein ernstzunehmendes Mitgefühl mitschwang. „Melden Sie sich wieder ... sagen wir, in ein paar Monaten, und dann werde ich sehen, was ich für Sie tun kann. Wir haben im Übrigen auch immer mal wieder Bedarf an Empfangsmitarbeitern, sollte das für Sie ebenfalls in Frage kommen.“
    Emilia glaubte, sich verhört zu haben. Die Unverfrorenheit dieses Mannes kannte offenbar keine Grenzen. Glaubte er allen Ernstes, sie hätte ein Interesse daran, mit Fräulein ´Gürtel oder Rock-Für mich ist das einerlei` am Empfang zu arbeiten, sich über Frisuren und Schminktipps auszutauschen, während sie ihm dreimal am Tag seinen Kaffee ins Büro bringen durfte?
    Das hektische Klopfen ihres Herzens ließ das Blut in ihren Ohren rauschen. Ihre Hände wurden feucht, während die Geräusche ringsum an Intensität zunahmen. Mit bedrängender Penetranz vernahm Emilia das Summen an der Scheibe, welches von einer Fliege herrührte. Verzweifelt versuchte diese einen Weg ins Freie zu finden, indem sie immer und immer wieder mit dem dicken Glas zusammenstieß, das sie von der Welt da draußen trennte: Schritte erklangen auf dem Flur, Gespräche aus den angrenzenden Zimmern wurden an Emilias Ohr getragen, ausgelassenes Gelächter hallte über den Parkplatz vor dem Haus. Plötzlich veränderte sich das Bild vor ihren Augen und alles trat deutlicher hervor. Die feinen Falten im Gesicht von Dr. Gundlach, die ersten Anzeichen von Altersflecken auf seiner hohen Stirn, die Härchen, welche aus dem offenstehenden Kragen seines Hemdes lugten. Das Auf und Ab seines Brustkorbs. Sein Herzschlag.
    Babumm... Babumm...Babumm...
    Sie roch seinen Schweiß, der von einer Note herben Aftershaves überlagert wurde. Der Mund von Dr. Gundlach bewegte sich, klappte auf und zu, doch war es Emilia nicht mehr länger möglich, sich darauf zu konzentrieren, was er sagte. Mit schief gelegtem Kopf betrachtete sie ihn vielmehr, ließ den Blick über seinen Hals wandern, an dem die Schlagader pulsierte. Wie es wohl wäre, sie zum Stillstand zu bringen? Dafür zu sorgen, dass er endlich den Mund hielt?
    Du musst es nur wollen! Es ist ganz leicht!
    Das machtvolle Verlangen, sein pulsierendes Herz in den Händen zu halten, die Wärme seines Blutes zu spüren, ihm dabei zuzusehen, wie er seinen Lebensatem aushauchte, nahm von Sekunde zu Sekunde zu.
    Es fühlte sich richtig an. Befreiend.
    Als warte die ungezügelte Kraft in ihr nur darauf, endlich­ entfesselt zu werden. Babumm...Babumm...Babumm

    Die Welt verschwamm. Wurde schwarz.

    Hey Feron

    Also, die Entwicklung gefällt mir ganz gut. Die schöne heile Welt von zuvor zerbricht. Das muss wohl so sein. ;(

    Aber mir geht das an mancher Stelle etwas zu schnell. Oder es wird mir beim Lesen nicht gleich alles klar. Zum Beispiel die Szene auf dem Kutschbock. Ich hatte zu keiner Sekunde das Gefühl, dass Lafayett leichtfertig das Geheimnis auf`s Spiel setzen wollte. Er hat sich umgeschaut, niemanden gesehen und außerdem hat Phillipe ja auch mitgemacht bei dem Kuss. Mein erster Gedanke war, dass Roux sicher gar nichts gesehen hat...dennoch konnte ich Phillipes Ausbruch verstehen. Er hat ja auch schon einiges durchgemacht. Deshalb die Panik. Aber warum Lafayett sich dann so doof verhält und Phillipe eigentlich noch darin bestätigt, dass er quasi auf deren Abmachung gepfiffen hat aus reinem Leichtsinn oder weil er insgeheim schon Pläne am Start hat, wie sie ihr Zusammenleben in finanzieller Hinsicht gestalten können, das passte für mich nicht ganz. Ich hätte ihm an der Stelle etwas mehr Sensibilität zugetraut und erwartet, dass er vielleicht auch einen leichten Schreck bekommt. Auch verstehe ich nicht, warum er keinen Versuch startet, hinter Phillipe herzugehen und ihn aufzuhalten. :hmm: Irgendwie sammelt er hierdurch nicht gerade Sympathiepunkte. Muss auch nicht sein. Aber mir fehlte hier irgendwie die Überleitung zu seinem Verhalten, weil ich ihm anfangs. wie gesagt, gar keine böse Absicht unterstellt habe. Wenn du das wirklich so rüberbringen willst, könnte er ja am Anfang schon einen Gedanken in der Richtung haben a la: Er wusste, er sollte es nicht tun, aber sein Verlangen, Phillipe zu berühren wurde schier übermächtig. Der Gedanke, dass sie gesehen werden könnten war aufregend und faszinierend zugleich. Seine Sehnsucht schwoll an und ließ ihn glauben, dass keine Konsequenz der Welt schlimmer sein konnte, als das zermarternde Gefühl, diesen Moment verstreichen zu lassen. (irgendwie so?)

    Dann kommt das später nicht so überraschend und man versteht auch sein schlechtes Gewissen, weil er ja quasi die Konsequenzen bewusst in Kauf genommen hat.

    Dann der Schock am nächsten Morgen. Ich finde das schön inszeniert, aber irgendwie kommt mir das ein bisschen wie im Zeitraffer erzählt vor. Ich denke, das könnte man vielleicht noch ein bisschen ausschmücken. Schließlich ist das ja auch irgendwie eine der Schlüsselszenen, möchte ich meinen. Ab hier ist nichts mehr, wie es war. Man fragt sich außerdem natürlich, wie der gute alte Roux es geschafft haben kann, die Neuigkeit in der halben Stadt rumzuerzählen. Vielleicht könnte man ja noch einen kleinen Hinweis streuen? Ist der direkt losmarschiert und hat das Clairval erzählt? Kennen die sich überhaupt? Hätte Clairval nicht auch den nächsten Tag erstmal ausschlafen müssen? Keine Ahnung. Vielleicht ist das alles nicht relevant, aber sowas frage ich mich halt immer, wenn ich sowas lese. :pardon:Ist nur ne Kleinigkeit, aber das lässt mir dann keine Ruhe. Vielleicht wäre ein kleiner Hinweis zu deren "Beziehung" schon hilfreich. Was weiß ich. Vielleicht ist Roux ja ein alter Freund der Familie, der Patenonkel, oder was weiß ich :hmm:

    Ansonsten hab ich nichts zu beanstanden. Kann weitergehen :)

    LG
    Rainbow

    Hey Etiam,

    schön, dass es hier weitergeht.:) Ich musste mich ehrlich gesagt, nach der längeren Pause erstmal wieder orientieren.

    Diese Eintragungen entnimmt Frod ja dem Buch, welches Kyla ihm im letzten Part gegeben hat. Ich finde die Idee, das wie eine Art Logbucheintrag zu gestalten gar nicht schlecht. So hat man das Gefühl, recht nah dran zu sein. Auch die Gegenwartsform macht das ganze schön gruselig.

    Um das dennoch optisch ein bisschen voneinader abzugrenzen, könnte man vielleicht irgendwelche Absatzzeichen zwischen den Teilen einbauen ---------- oder ........... oder vielleicht wirklich wie bei einem Logbuch die Daten/Uhrzeit davorsetzen, um auch den zeitlichen Rahmen der "Expedition" darzustellen. (nur eine Idee)

    Ansonsten hat mir das sehr gut gefallen. Nach dieser Aktion kann man sich ungefähr vorstellen, wieso sich Baleson im Anschluss so verhalten hat. Dann noch der Verlust seiner geliebten Frau. Man kann schon ein bisschen Mitleid für ihn entwickeln. Und das, wo er ja anfangs wie ein Arsch rüberkam.

    Mit dir als Lyttra, mein Liebling und dem Magier aus dem Osten, ist uns die Unterstützung der Götter gewiss sein.

    vielleicht "wird"? oder das "sein" am Ende streichen. Eins von beidem :)

    Statt Mirson werde ich Joran mitnehmen.

    Okay. Die Frage, die sich mir stellt ist: Wie lange liegt diese Expedition zurück? Ich hätte jetzt gedacht, keine Ahnung...das wäre passiert, als die Tochter (Kyla) noch ein Kind war. Das würde bedeuten, dass Joran ein gutes Stück älter als sie sein müsste. Und der Vater sie schon früh verkuppeln wollte. :rofl:

    Wahrscheinlich hast du dir das aber anders gedacht und in deiner Vorstellung war Kyla schon um einiges älter. Also vielleicht eine Heranwachsende? Wie alt ist sie jetzt überhaupt? Anfang oder Mitte zwanzig? :hmm:

    Wie gesagt, ich bin hier eigentlich nur über Joran gestolpert, weil er ja offenbar schon dabeigewesen sein muss. Vielleicht kann man das noch irgendwie verdeutlichen? Kann aber auch sein, dass ich irgendeinen Hinweis überlesen habe. :pardon:

    Wir haben sie erreicht. Die letzte Bastion. Alte Waffen und Rüstungen liegen auf dem Boden und auch Draugar sind nun zu sehen. Doch sie stehen nur da, schauen ins Leere. Ihr Anblick entzieht meinem Körper jegliche Wärme. Schaudernd schlichen wir an ihnen vorbei.

    Warum hier Vergangenheit? Zuvor schreibst du alles in der Gegenwart. :hmm:

    Ansonsten alles supi. Kann weitergehen :gamer:


    LG
    Rainbow

    Das war in der vorherigen Version eigentlich noch direkter. Ich wollte rüber bringen das es an sich eine gesunde Beziehung ist und dass die beiden miteinander kommunizieren können was sie wollen und brauchen. Ich hatte das Gefühl das könnte in zu vielen Metaphern und Andeutungen vielleicht unter gehen. Ich denk nochmal drüber nach.

    Noch mal hierzu: Ich glaube, das ist wohl der Dreh-und Angelpunkt und am Ende entscheidet dann der persönliche Lesegeschmack deiner Zielgruppe. Ich persönlich mag es mehr subtil. Wobei, wenn es in den Kontext der Geschichte passt und ich weiß, was mich erwartet, hab ich auch nichts dagegen, wenn sexuelle Handlungen etc. näher beschrieben werden. Aber es muss dann halt für mich passen. Sonst ertappe ich mich dabei, wie ich anfange mit den Augen zu rollen oder ich mich beschämt wegdrehen will, weil ich das Gefühl habe, etwas zu sehen, was mich nichts angeht. Ich schätze, das ist ein schmaler Grat. Am Ende musst du es dann vielleicht einfach so enstcheiden, wie es sich für DICH persönlich gut und richtig anfühlt. Denn du bist ja der Chief! :)

    Es ist also teilweise eine Geschichte in einer Geschichte. Es wäre toll, wenn ihr mir sagen könntet ob man dem Plot noch gut folgen kann.

    Die Antwort lautet JA! :) Ich konnte super folgen und fand die Darstellung richtig gut. Also von meiner Seite gibt es keine Beanstandungen.

    Ich aber nach der Hochzeit nie mehr von deiner Seite weichen. Wähle weiße!“

    Ich aber werde nach der Hochzeit nie wieder von deiner Seite weiche. Wähle weise!

    (irgendwie so? :hmm:)

    Clairval stieg vom Trittbrett herunter, ganz zurück auf die Straße. „Und wenn du mitkommen würdest? Zwing mich doch nicht zu wählen!“

    Oh nein! Verliebte :rofl:

    „Achtung! Entführung im Gange!“, rief Oliver laut und deutete mit einer Handgeste zu dem widerwilligen Ehrengast. Lafayett und Phillipe packten Clairval unter den Armen und zerrten ihn in die Passagierkabine. Dann wandte sich Oliver an Priscille und deute eine Verbeugung an.

    „Ihr habt mein Ehrenwort, dass wir gut auf ihn aufpassen, verehrte Dame.“

    Sehr gut! Nicht lange fackeln...einfach machen :D

    „Was sehen wir uns an?“, fragte er vorsichtig. „Nichts Unsittliches hoffe ich.“

    :rofl:Sehr geil!

    „Was fühle ich, wenn ich ihre Taille abtaste?“

    Sie öffnete kurz die Augen und blinzelte nachdenklich. „Ein gut verarbeitetes Wahlknochen-Korsett, schätze ich.“

    „Und die Beine?“

    „Werter Herr, ihr untersucht eine Leiche. Und die Angehörigen werden es nicht wertschätzen, wenn ihr zu `gründlich` seid.“

    Oh ha. Wenn der gute alte Clairval hier nicht zu flirten gebinnt. :) Hätte ich ihm gar nicht zugetraut.

    „Ich trete gegen seinen Kopf, bis ich sicher bin, dass er tot ist!“, verkündete er eifrig, woraufhin der Fischer ein kurzes Kichern nicht unterdrücken konnte.

    Ooookay. Was man doch für Charakterzüge offenlegen kann, wenn man die Menschen in so eine Inszenierung reinwirft :rofl:Ich denke aber mal, das hier war mehr scherzhaft gemeint. Geil auch, dass die Schauspieler offenbar ab und an doch ein bisschen aus ihrer Rolle fallen.

    Also, mir hat es gut gefallen. Übermäßig romantisch fand ich das jetzt nicht, wobei es natürlich dennoch irgendwie schön ist, zu beobachten, wie Lafayett und Phillipe miteinander umgehen.

    Kann weitergehen :gamer:

    Hey Feron,

    das gefällt mir insgesamt schon sehr gut. Hier nur ein paar Anmerkungen :)

    „Ich will das hier.“ Er deutete vage an dem hübschen Jäger auf und ab.

    Phillipe lachte, vielleicht etwas lauter als er wollte. Seine Augen funkelten.

    „Sex?“ Er nickte enthusiastisch. „Ja! Nur zu gerne. Ich brauche aber auch ein paar Dinge von dir.“

    „Bitte. Nur zu“, lud Lafayett ein.

    Ich will jetzt nicht prüde rüberkommen, aber irgendwie finde ich es cooler, wenn bestimmte Dinge unausgesprochen bleiben :hmm: Irgendwie knistert es dann mehr. Der aufmerksame Leser wird schon checken, was Lafayett meint. Und Phillipe auch. Da muss er es nicht zwangsläufig derart auf den Punkt bringen. Es sei denn, er wäre komplett überrascht oder schockiert. Aber das scheint ja hier nicht der Fall zu sein.

    Seine Augenlieder wurden schwer und er atmete den Duft von Phillipes Eau de Cologne tief ein.

    Eau de Cologne liest sich für mich etwas sperrig. Vielleicht lieber Aftershave, oder sowas?

    „Es sind meine Ohren“, jammerte Lafayett.

    Das "jammerte" gefällt mir hier nicht so gut, weil das Lafayett sehr kindisch wirken lässt. Vielleicht "seufzte" er oder sowas? Eine gewisse Niedergeschlagenheit würde mir hier besser gefallen, als ein Jammern. :hmm:

    Blondie, das stört mich kein Bisschen. Du bist eine Neuneinhalb von zehn, absolute Perfektion.“

    Sehr geil! :thumbsup:

    Sein Partner machte einen Schritt auf ihn zu, legte ihm die Hand auf die Brust und schubste ihn mit einem Schnippen seines Handgelenks rückwärts in einen der Wäschehaufen.

    mit einem "Schnippen" des Handgelenks schubst er ihn in den Wäschehaufen? Das kann ich mir nicht gut vorstellen :hmm:

    „Es erscheint mir, als hätte ich vertragliche Verpflichtungen, denen ich nachkommen sollte.“ Er grinste beim Sprechen mit einem amüsierten Funkeln in seinen Bernsteinaugen.

    Im Grunde KÖNNTE man jetzt hier einen Cut machen. Also, ich meine, wenn du dich dazu entscheiden solltest, die Sexszene rauszunehmen. Jeder kann sich denken, was im Anschluss passiert und na ja... es ist vielleicht nicht jeder in gleicher Weise an Details interessiert.

    Das alles hier ist ja schon ziemlich intim. Ich finde es einerseits ganz süß dabei zuzusehen, wie die beiden ihr erstes Mal haben, andererseits brauche ich es nicht unbedingt. Die Frage ist ja, was der Sinn dahinter ist. Willst du die Beziehung der beiden beleuchten? Willst du ein bisschen Erotik einbauen? Passt das überhaupt zum Rest? Die Frage hattest du dir ja selbst schon gestellt. Aber Gott sei Dank kann man sowas auch später noch entscheiden, wenn das Gesamtwerk steht. Insofern: Lass es ruhig erstmal drin und entscheide dann später.

    Es wurde dunkler und die Abendröte überflutete die Welt. Die Geräusche der Stadt wurden immer leiser. Der Staub in dem Zimmer hatte sich gelegt und die beiden lagen noch immer nebeneinander in ihrem provisorischen Bett. Phillipe hatte sich auf den Bauch gerollt, um die Kratzer auf seinem Rücken zu schonen, die Lafayetts Fingernägel dort hinterlassen hatten, während dieser auf der Seite lag und sich an seinen Oberarm klammerte. Beide waren wach, hatten sich aber bislang nicht gerührt, weil sie überzeugt waren, der jeweils andere würde noch schlafen.

    Hier könnte die Kamera wieder hinschwenken, wenn man die Sexszene rausschneiden wollte. Ich glaube, das würde mir ganz gut gefallen, weil man dann seine eigene Fanatsie zum Geschehenen bemühen müsste.

    „Warte noch!“ Phillipe nahm seine Hand, drehte sie sachte mit der Handfläche nach oben und platzierte einen imaginären Gegenstand darin.

    Lafayett legte den Kopf schief. „Nichts für ungut, aber ich hätte von jemandem von deinem Stand… substanziellere Geschenke erwartet.

    :rofl:Sehr schön! ich mag die Neckereien zwischen den beiden und den Sarkasmus.

    „Weißt du noch, wie du erwähnt hast, dein Freund hätte dir aus der Anstalt keine Briefe geschickt? Das war nicht wahr. Die Krankenschwestern haben sie in einem Archiv gelagert und niemals abgeschickt.

    Die Idee finde ich sehr süß und das ist ein tolles Geschenk von Lafayett. Mir kamen hier nur zwei Fragen:

    a) Wann hatte Phillipe erwähnt, dass sein Freund ihm keine Briefe geschrieben hatte? Könnte man das vielleicht in die Abendessen-Szene einbauen? Dann hätte man hier an der Stelle einen Aha-Effekt?

    b) Wie ist Lafayett in das Archiv der Anstalt gekommen? Woher weiß er, welche es ist? usw. Vielleicht könnte Phillipe auch hier noch ein oder zwei kleine Hinweise zuvor geben (vielleicht auch beim Abendessen), damit das hier nicht so komplett aus der Luft fällt?

    Kann weitergehen :gamer:

    Danke Kirisha  Thorsten und Sensenbach für euer Feedback :danke:

    Kirisha

    Ich bekomme gelegentlich Rückmeldungen von Lesern, dass man sich an die Vorgängerbände nicht mehr erinnert und darum eine kurze Auffrischung dessen, was da passiert ist, hilfreich wäre. Genau das machst du hier ja sehr kurzgefasst.

    Ja. Das Problem ist nur, hier die richtige Balance zu finden. Ich finde, einige Gedanken an das Geschehene drängen sich ja quasi auf und MÜSSEN eigentlich erwähnt werden. Aber es darf halt einfach nicht zu viel werden. Gut, dass das jetzt hier in dem Fall offenbar passt.

    finde ich es gut, dass du hier betonst, dass es dasselbe Gebäude ist, wo damals alle die grausigen Dinge passiert sind. (Es sollte wohl auch ein wenig Schaden genommen haben, oder? Aber vielleicht hatten sie Zeit für Reparaturen).

    Na ja. Das ist im Grunde ähnlich, wie mit der Kapelle. Die ist ja auch wieder instandgesetzt worden. Ich denke, die Engel haben da vielleicht ein bisschen nachgeholfen. Man wollte halt recht schnell wieder zur Normalität. Keine Ahnung, ob das plausibel ist. Ein paar Spuren hier und da sollten vielleicht schon noch daran erinnern, dass da etwas passiert ist. Man hat die Menschen ja schließlich glauben lassen, dass es eine Art Naturkatastrophe war, die sie heimgesucht hat. :hmm: Ich werde mir das mal notieren.

    Thorsten

    Mir gefaellt der Abschnitt auch.

    Ihre Gedanken hier wirken nicht so recht wie eine Rueckblende, das finde ich sehr geschickt geloest, weil sie die Erinnerungen ja an konkreten Dingen die sie vor sich sieht aufhaengt

    Das freut mich, weil ich es gerade nicht so einfach finde, hier das richtige Maß zu finden.

    (Ich geb's zu, dieses dauernde Reden dass jemand durch irgendwas 'getriggert' wird geht mir auf den Keks, ich kann die Phrase nicht mehr hoeren... das Fraeulein Tochter faengt inzwischen ja auch schon an...)

    Ja, das stimmt. Das sind inzwischen alles so Modewörter geworden. Ich hatte allerdings eher gedacht, dass Emilia dieses Vokabular aus der Praxis ihrer Arbeit mit psychisch kranken Menschen kennt und hier quasi sowas wie eine Art Selbstdiagnose stellt. :hmm: Ich verstehe aber, dass das vielleicht nerven könnte. Ich schaue deshalb mal, ob ich das anders löse.

    Sensenbach

    Sehr gelungener Abschnitt. Passt an dieser Stelle sehr gut! Kleinigkeiten im Spoiler.

    Das freut mich :)

    Und danke für deine Korrekturvorschläge. Ich werde sie gerne berücksichtigen.

    Kapitel 10.3

    Kaum hatte Elias sich von Emilia abgewandt, spürte er die Kälte wie eine unheilbringende Verheißung in sich aufsteigen. War es eine Vorahnung? Oder trübte die Erinnerung sein Gespür für die Situation?
    Als Freddy das letzte Mal durch diese Tür gegangen ist, brachkurz darauf die Hölle über uns herein.
    Noch einmal sah er sich nach Emilia um, doch die schwere Pforte war bereits hinter ihr ins Schloss gefallen.
    Ich verspreche, ich werde vorsichtig sein. Und ... es wird ganz sicher nichts passieren...klangen ihre Worte in ihm nach. Am liebsten hätte er sie geschüttelt und ihr zugerufen, dass sie des Wahnsinns war, anzunehmen auch nur ein Fünkchen Kontrolle über diese Situation zu haben. Dass es Dinge gab, die sich nicht durch den eigenen Willen steuern ließen und es Gefahren gab, von denen sie nicht im Entferntesten wusste. Nicht mal er konnte mit absoluter Gewissheit sagen, welche Schritte Dagons Verbündete als nächstes planten, um an Emilia heranzukommen. Welche Fallstricke hier auf sie lauerten und mit welchen hinterlistigen Tücken sie zu rechnen hätten. Einzig dem Zugeständnis, das er ihr gemacht hatte, war es geschuldet, dass er diesem Vorhaben eine Chance einräumte.
    Aufmerksam ließ er den Blick über den Parkplatz schweifen. Ein Streufahrzeug mit der Aufschrift Winterdienst bog soeben in Richtung Klinikgelände ab und machte vor dem angrenzenden Parkeingang Halt. Zwei Mitarbeiter stiegen aus und gingen kurz darauf an die Arbeit, um die mit Schnee bedeckten Wege zu räumen.
    Ein Stück weiter standen zwei Krankenschwestern vor einem der Nebengebäude und bliesen Zigarettenqualm in die Luft, während sie sich lachend unterhielten. Ansonsten war weit und breit niemand zu sehen.
    Einen Moment noch ließ Elias das Bild auf sich wirken, bevor er sich an die Hauswand lehnte und die Augen schloss. Bedächtig ließ er den Atem ausströmen und gab seine menschliche Hülle auf. Erfasst von der Leichtigkeit seiner feinstofflichen Erscheinung genoss er die sanfte Berührung des Windes, der durch ihn hindurchfuhr und ihn in die Luft trug. Augenblicklich spürte er, wie er ruhiger wurde.
    Auf dem Klinikdach angekommen, genoss er einen kurzen Moment den inneren Frieden, bevor sich Aragel in sein Blickfeld schob.
    Elias Befehl zufolge wirkte er den Bann, der einen Angriff auf das Gebäude abwehren sollte. In der Mitte des Dachs stehend drehte er sich um die eigene Achse und sprach dabei jene mächtigen Worte, die in Elias Ohren nach Schutz und Verteidigung klangen.
    Weißleuchtende Linien flossen dabei aus den Fingerspitzen des Engels wie glänzende Bänder. Vom Wind erfasst, lösten sie sich auf und verteilten sich in Form eines silbernen Staubregens wie ein hauchzarter dünner Film über das gesamte Haus. Umgehend wurde Elias wohler zumute und die Anspannung ließ ein Stück von ihm ab, als Aragel sich zu ihm umwandte, um ihm mit einem knappen Nicken zu bestätigen, dass der Schutzwall aktiviert war.
    Langsam kam sein Kamerad auf ihn zu. Die Flügel, die hinter seinem Rücken hervorstachen und im Takt seiner Schritte mitschwangen, ließen ihn noch zarter wirken, als er ohnehin schon war. Doch der schmale, farblose Streifen am äußeren Rand seiner rechten Schwinge zeugte von der Tapferkeit des himmlischen Kriegers. Soweit Elias wusste, war Aragel bei der Schlacht am Herodiin-Meer zugegen gewesen, wo er mit seiner Truppe in einen Hinterhalt geraten und in einer Gebirgsschlucht von einer Übermacht säurespeiender Xypha-Dämonen eingekesselt worden war. Es hatte ewig gebraucht, bis die rettende Verstärkung den damals jungen Rekruten mit nur noch einer Handvoll Kameraden endlich befreien konnte. Neben einer Auszeichnung, die seinen rasanten Aufstieg in der himmlischen Armee nach sich gezogen hatte, trug er seitdem die Spuren dieses unvergessenen Einsatzes mit sich. Automatisch fuhr Elias Hand zu seiner Brust. Das stechende Pulsieren seiner Verletzung erinnerte ihn daran, dass auch er gezeichnet war. Mit dem Unterschied, dass es seine Narbe gleich in dreifacher Ausführung gab, weshalb sie ihm für immer vor Augen halten würde, dass sein Engelherz mit dem einer Irdischen und dem eines gottverfluchten Dämons im gleichen Takt schlug.
    „Das Gebäude ist gesichert“, rissen Aragels Worte ihn aus seinen Gedanken, während der Engel unmittelbar vor Elias zum Stehen kam.
    „Gut“, antwortete dieser und bemühte sich darum, den Blick von dem Narbengeflecht auf Aragels Flügel zu nehmen, um stattdessen den glimmenden Schutzschild zu betrachten, der sich über ihnen zu einer Kuppel geformt hatte. „Ich schicke dir gleich Corat raus. Ihr werdet die Lage von hier oben im Augen behalten. Ich möchte umgehend informiert werden, wenn sich irgendetwas tut.“
    „Ja, Vitorio.“ Die Ehrerbietung in Aragels Stimme in Verbindung mit dem offiziellen Titel, welcher Kommandanten im himmlischen Heer zukam, führte Elias vor Augen, dass es bislang wenig Gelegenheit gegeben hatte, sich mit dem Engel auf einer persönlichen Ebene auszutauschen. Andernfalls wüsste dieser, dass Elias die militärische Gepflogenheit, höhergestellte Befehlshaber anders zu behandeln, als den Rest der Truppe schlichtweg zuwider war.
    Für den Moment beließ er es bei einem Nicken, bevor er sich abwandte und seine Gedanken auf Micah richtete.
    Wie siehts aus bei euch?
    Das Schweigen in seinem Kopf ließ ihn augenblicklich wachsam werden.
    Micah, melde dich. - Ist alles in Ordnung? Seine Gedankenstimme nahm einen beschwörenden Klang an.
    Ja, alles gut! Emilia ist schon im Gespräch. Sonst ist hier alles unauffällig.
    Erleichtert atmete Elias auf.
    Schick Corat raus!, ließ er Micah dann wissen. Er soll mit Aragel das Dach sichern.
    Ist schon unterwegs, antwortete sein Freund und kurz glaubte Elias noch zu hören, wie dieser den Befehl an Corat weitergab, bevor die Verbindung wieder unterbrochen wurde und eine beklemmende Stille in seinem Kopf zurückblieb. Nachdenklich ließ Elias den Blick über den Himmel wandern, der sich durch die aufgehende Morgensonne zusehends in ein strahlendes Blau verwandelte. Es versprach ein wunderschöner Wintertag zu werden. Blieb nur zu hoffen, dass der Friede nicht von einer herannahenden Katastrophe überschattet werden würde.

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    Rainbow
    8. Mai 2024 um 23:02

    Hey Dinteyra,

    PS: Irgendwie komme ich mit der Formatierung nicht zurecht. Wenn ich den Text in den Quellcode setze, gehen alle Zeilenumbrüche verloren. Setze ich ihn direkt ein, ist jedes Mal ein Abstand dazwischen. Ich lasse es jetzt mal so und wenn ich herausgefunden habe, wie, kann ich es ja noch ändern.

    Das hängt mit dem Update zusammen. Du kannst die Absätze rauskriegen, indem du mit Shift und Enter arbeitest. Also ohne den Quellcode und dann entfernst du die Absätze, um sie daraufhin mit der oben genannten Tastenkombination wieder neu einzufügen. Also manuell. Das ist ein bisschen nervig, geht im Moment aber offenbar nicht anders. :pardon:

    Keine Ahnung, ob ich das jetzt gut erklärt habe. Probier es einfach mal aus. :) Im Übrigen wollte ich hier ja auch noch weiterlesen. Muss mir aber erst noch den zweiten Band vornehmen...

    Hey Feron,

    krass. =O Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet. Man fragt sich, warum ausgerechnet die gute alte Madame Perrin dran glauben musste. Ich hatte sie ehrlich lieb gewonnen. ;(

    Ansonsten:

    ich glaube, an dieser Szene würde ich noch feinjustieren. Da geht einiges etwas zu schnell und wird nicht ganz klar.

    Das deckt sich auch mit meinem Eindruck.

    Zum Beispiel hier:

    „Darf ich bitte?“ Er schob sich an ihnen vorbei und wünschte für den Rest seines Lebens, dass er es nicht getan hätte. Für die ersten paar Sekunden war er sich nicht einmal bewusst, dass er auf Perrins Leichnam schaute. Ein Mensch bestand aus einem Torso, einem Kopf, Armen und Beinen, aber alles, was von der alten Haushälterin übrigblieb, war Blut, Knochen und Organe, wild im Raum verstreut, als hätte ein Tier sie zerrissen. Er hörte einen grellen, langgezogenen Schrei und merkte erst nach und nach, dass der schreckliche Klagelaut von ihm selbst kam.

    Seine Mutter hockte am Boden und weinte bitter, während Monsieur Mellrie ihre Hand hielt. Der alte Mann erwiderte kurz Lafayetts Blick, ehe er den Kopf senkte und den Raum verließ und die Familie mit dem Schock alleine ließ. „Tut mir so leid.“ Flüsterte er noch auf dem Weg nach draußen.

    Als der rüstige Pensionär außer Sicht war, packte Lafayett sich einen Polizisten am Kragen und schüttelte ihn. Die Kollegen des Mannes legten sofort die Hände drohend über ihre Schlagstöcke.

    Lafayett rennt hoch, stürzt in das Zimmer mit der zerlegten Madame Perrin. Seine Mutter hockt am Boden und weint. Der tröstende Monsieur Mellrie verabschiedet sich (hatten wir den schon kennengelernt? :hmm:) und dann fällt Lafayett nichts anderes ein, als die Polizisten anzuranzen. Ich hätte erwartet, dass er vielleicht erstmal zu seiner Mutter geht. Schließlich war er zuvor noch sehr in Sorge um sie. Und dann finde ich es ein bisschen sonderbar, dass man die Mutter in dem Zimmer mit der zerfledderten Madame Perrin lässt...würden die Ermittler nicht schleunigst den Tatort absperren und dafür sorgen lassen, dass da nicht jeder reinlatscht? Mal abgesehen davon, dass der Anblick ja nun auch nicht sonderlich schön ist. Vielleicht habe ich gerade auch eine falsche Vorstellung von der Szene. Aber für mich las es sich ein bisschen so.

    Ansonsten würde ich Kirisha, wie gesagt recht geben. Einiges geht zu schnell und erschwert es dem Leser, sich zu orientieren. Es hatte mich auch etwas gewundert, warum Phillipe dort jetzt aufkreuzt. Wie hat er von dem Vorfall erfahren?

    Zwischenfrage: Wer denkt ihr hat Raphael gekillt?

    Na ja...du erwähnst hier in dem Part den blauen langen Mantel, den der Attentäter trägt. Genau, wie der Verräter im Prolog. Wenn die nicht gerade allesamt mit blauen langen Mänteln herumlaufen, was ja durchaus auch eine Art Erkennungszeichen sein könnte, würde ich vermuten, dass diese beiden die gleiche Person sind. Aufgrund der vorherigen Kapitel könnte man jetzt annehmen, dass es sich um Cedric handelt, der Raphael getötet hat und nun auch seine Rache an Lafayett nehmen möchte. :hmm: Wäre jetzt so mein erster Verdacht.

    Danke, Kirisha für deine Einschätzung. Ich habe den Rückblick am Anfang nun rausgenommen.

    Ansonsten geht`s hier jetzt mit einem recht kurzen Part weiter :)

    Kapitel 10.2

    Bei dem Versuch, ihre destruktiven Gedanken im Zaum zu halten, dämmerte Emilia dahin. Sie öffnete die Augen erst wieder, als Elias das Tempo drosselte, um auf den Parkplatz des Klinikgeländes abzubiegen. Das Haupthaus mit seinen weiß getünchten Wänden hob sich in der Dämmerung von den umherstehenden Nebengebäuden ab, die im Gegenzug fast ausschließlich aus rotem Backstein bestanden. Das säulengestützte Portal,das man über eine breite Treppe erreichte, war bereits aus der Ferne gut zu erkennen. Emilia hatte es schon bei ihrem allerersten Besuch imponiert, ebenso, wie die vielen kleinen Details und Muster, die ins Mauerwerk eingelassen waren. Schon damals war ihr der Gedanke gekommen, dass man sich beim Bau dieser Klinik von der Architektur einer längst vergangenen Epoche hatte inspirieren lassen.
    Elias stellte den Wagen ganz in der Nähe des Eingangs ab und zog den Schlüssel aus dem Zündschloss. Nach wie vor sprach er kein Wort und fixierte mit seinem Blick stattdessen die Umgebung, als erwarte er jeden Augenblick, dass sich der Himmel verdunkelte und sich vor ihm ein Tor zur Hölle öffnen würde.
    Angespannt horchte Emilia in sich hinein, ob dieser Ort in ihr etwas auslöste. Ein Gefühl von Beklommenheit vielleicht oder ob sich gar ein Flashback ankündigte, weil sie durch eine Erinnerung getriggert wurde.
    Doch trotz allem, was sich hier ereignet hatte, blieben das Herzrasen und die schweißnassen Hände aus. Jene Symptome, die sie insgeheim befürchtet hatte, wenn sie hierher zurückkehren würde. Aber das genaue Gegenteil war der Fall und zu ihrem Erstaunen musste sie feststellen, dass der Zauber und die erhabene Schönheit, die von ihrem alten Arbeitsplatz ausging, erhalten geblieben war.
    Das Grauen haftete vielmehr an dem unteren Zellentrakt. Dem alten und schon seit Urzeiten stillgelegten Areal, das Dagons Verbündeten als Versteck gedient und in welchem diese Emilia gefangengengehalten hatten, bevor sie von Dagon nach Nasrija gebracht worden war.
    Wahrscheinlich konnte sie von Glück reden, dass sie von alledem nicht viel mitbekommen hatte, da sie von dem Dämon in einen tiefen Schlaf versetzt worden war. Das Einzige, woran sie sich noch mit Sicherheit erinnern konnte war Silas Anwesenheit.
    Silas...
    Ja, verdammt! Er hatte sie verraten und er war derjenige gewesen, der sie entführt und an den Feind ausgeliefert hatte. Doch nun war er tot!
    Erschlagen von den Trümmern der einstürzenden Tunneldecke, die ihn bei der Flucht aus der Kanalisation unter sich begraben hatte. So zumindest hatte es Freddy ihr erzählt, der genau wie Elias, Micah, Susan und Nils nur knapp dem gleichen Schicksal entkommen war.
    Emilia fragte sich, ob dies die gerechte Strafe dafür war, dass Silas die falsche Seite gewählt hatte.
    Er hat es bereut! Und er hat versucht, es wieder gutzumachen... rief sie sich selbst in Erinnerung und schluckte gegen den Kloß an, der sich in ihrem Hals ausbreiten wollte.
    „Alles in Ordnung?“, riss Elias sie in dem Moment aus ihren Gedanken und musterte sie eingehend, als hoffe er insgeheim, dass sie einen Rückzieher machen und die ganze Aktion wieder abblasen würde.
    „Ja“, antwortete Emilia deshalb und schnallte sich daraufhin ab, um ihre Aussage zu unterstreichen. „Alles gut.“
    „Na dann los“, seufzte Elias und öffnete die Tür, um auszusteigen. Als Emilia es ihm gleichtat, entging ihr nicht der wachsame Blick, mit dem der Engel sich nach allen Seiten umsah. Rasch griff er nach dem Schwert, das sich auf der Rückbank befand und ließ es unter dem Zauberglanz verschwinden, welcher die Waffe für alle anderen unsichtbar werden ließ. Mit einer geschickten Bewegung schob er Anduriel dann in die Halterung, auf seinem Rücken. Nachdem er den Wagen verriegelt hatte, nickte er ihr über das Autodach zu und sie setzten sich in Bewegung, um sich dem Eingang zu nähern.
    „Hör zu“, sagte Elias und hielt sie kurz am Arm zurück, bevor Emilia die erste Stufe der Treppe nehmen konnte. „Micah und die anderen sind bereits drin. Ich spreche kurz mit Aragel, dann komme ich nach.“
    „In Ordnung“, antwortete Emilia und wollte sich bereits wieder von ihm abwenden, als er sie erneut an der Schulter fasste.
    „Wir sind ganz in deiner Nähe, Emilia. Wenn irgendetwas sein sollte, dann warte nicht lange und gib uns ein Zeichen. Versprich es mir!“ Sein Griff verstärkte sich, als wolle er damit seinen Worten mehr Nachdruck verleihen.
    „Mach ich...“, antwortete Emilia, wobei ihr Vorhaben, ihn nicht länger als nötig anzusehen, an dem sonderbaren Glanz in seinen Augen scheiterte. Etwas Dunkles lag darin und überschattete den überheblichen Ausdruck, mit dem Elias sie in den vergangenen Wochen vorzugsweise bedacht hatte. Das Gefühl, dass er sich ernsthaft um sie sorgte, ließ sie einen Moment innehalten, bevor sie den Gedanken beiseiteschob. „Aber ... bis dahin tut mir den Gefallen und haltet euch zurück...BITTE!“
    „Es wird so sein, als wären wir nicht da“, versprach Elias mit einem knappen Nicken, bevor er in einer fließenden Bewegung kehrtmachte und in Richtung Parkplatz verschwand.

    Hey Feron,

    die beiden Parts haben mir gut gefallen. Ich finde, die Küchenszene und das gemeinsame essen zwischen Lafayett und Phillipe hast du sehr schön beschrieben. Genau, wie die Einbruch-Szene im darauffolgenden Teil. Schön fand ich hier diese Details und Gedanken zu den knarzenden Treppenstufen. Sowas mag ich ja. :love:

    Ein paar Dinge sind mir aber beim Lesen aufgefallen, an denen ich dich gerne teilhaben lassen möchte.

    „Ich kann nicht aufhören an dich zu denken, wenn du nicht in meiner Nähe bist. Ich wünschte ich könnte die Zeit anhalten damit…“.

    Phillipe hatte sich vorgebeugt und den Zeigefinger auf seine Lippen gelegt, um ihn zu stoppen. Das Kerzenlicht schimmerte in seinen goldenen Augen, die weit aufgerissen zurückstarrten. Seine Augenbrauen waren entspannt und er biss sich auf seine Unterlippe.

    „Entschuldige aber, ich muss eine Sache unbedingt wissen.“ Begann er mit bebender Stimme. „Ich meine: Ich wusste das du…“ Er zögerte. „Aber was wäre dein Plan gewesen, wenn ich nicht schwul bin? Du hättest dich verraten.“

    Ehrlich gesagt, finde ich Phillips Reaktion hier ein bisschen...ich will nicht sagen überstürzt. Denn die Geste mit dem Zeigefinger, den er auf Lafayetts Lippen legt, finde ich sehr schön. Er will ihn daran hindern, den Satz zu beenden...aber das "Entschuldige, aber ich muss eine Sache wissen..." passt für mich an der Stelle nicht so 100%ig.

    Ja, wir erfahren als Leser im Anschluss seine Vorgeschichte und können die Frage dann enstprechend einordnen. Aber hier zerstört es für mich ein bisschen den magischen Moment. Das Knistern hätte vielleicht zumindest einen Moment aufrechterhalten bleiben können. Es geht mir zu schnell und Phillipe reagiert so...rational und abgeklärt. Ja, er outet sich gleichzeitig, was in Anbetracht seiner Vorgeschichte ja auch schon nicht so selbstverständlich ist. Aber sein: "was hättest du gemacht, wenn ich nicht schwul bin" ist für mich zu sehr Vorschlaghammer. Müsste er nicht ein bisschen mit sich hadern? Würde er das Wort "schwul" benutzen? Keine Ahnung, es klingt für mich so modern, weshalb ich gleich hängengeblieben bin. Nicht, dass ich jetzt ein Fan wäre um den heißen Brei zu reden...aber vom Gefühl her, liest sich das für mich noch nicht so richtig rund. Er könnte sowas sagen wie...dass ich mich zu Männern hingezogen fühle...oder dass ich nicht auf Frauen stehe :rofl:Keine Ahnung. Man müsste mal überlegen, ob es nicht einen typischen Phillipe-Spruch geben könnte. :hmm:

    Da die anderen beiden es aber nicht angemerkt haben, ist das vielleicht ausschließlich mein Eindruck :pardon:

    Vielleicht könnte man einfach ein Sätzchen einschieben, nachdem er Lafayett den Finger auf die Lippen legt. Den Moment herauszögern...die Ungewissheit, was er sagen würde...vielleicht hört man das Ticken der Küchenuhr, vielleicht hört Lafayett seinen Herzschlag...du hast das ja schon angedeutet, aber man könnte es noch etwas auskosten. Und ich war mir auch nicht so ganz sicher, wie sich Phillipe in dem Moment positioniert.

    Das Kerzenlicht schimmerte in seinen goldenen Augen, die weit aufgerissen zurückstarrten. Seine Augenbrauen waren entspannt und er biss sich auf seine Unterlippe.

    „Entschuldige aber, ich muss eine Sache unbedingt wissen.“ Begann er mit bebender Stimme.

    Das hier ist ja im Grunde die Situation. Vielleicht komme ich auch einfach nicht so gut mit der Beschreibung seiner Reaktion zurecht und man könnte da ansetzen, um das etwas deutlicher herauszuarbeiten. Aufgerissene Augen starren zurück, die Augenbrauen sind entspannt, aber er beißt sich auf die Lippe...und seine Stimme bebt. Das ist ja schon einiges an Beschreibung aber trotzdem zündet das noch nicht richtig bei mir. Ich kann ihn in dem Moment nicht richtig fassen. Erwidert er die Gefühle insgeheim? Merkt man ihm den inneren Kampf an? Ist er vielleicht erleichtert, sein Coming-Out zu haben? Ist er überrascht, weil er Lafayett den Mut nicht zugetraut hätte...das schwebt da alles irgendwie über dem Geschehen, aber es könnte meiner Meinung nach noch etwas mehr herausgearbeitet werden. Viel fehlt da nicht mehr. Nur ein paar ganz feine Nuancen vielleicht.

    Ansonsten war der Part top! :thumbup:


    Und nun zum nächsten Part:

    Der hat mir auch recht gut gefallen, nur hatte ich ehrlich gesagt zwischendurch Probleme, mir das vorzustellen. Zum Beispiel, als der Einbrecher Lafayetts Zimmer betritt:

    Seine Tür stand offen, aber im Flur brannte keine Lampe. Die einzige Lichtquelle war eine weit entfernte Straßenlaterne, die durch das Fenster schien.

    „Steh auf!“ Flehte sie und schüttelte ihn so heftig, dass er glaubte, sie würde ihm den Arm ausreißen. Schwere Schritte hallten durch den Flur und sie näherten sich seinem Zimmer: Ein Einbrecher. Er sprang auf und rückte hastig seine Kissen und Decken zurecht, sodass es aussah, als würde er noch schlafen.

    Seine Hand schloss sich fest um Pricillas Handgelenk und zog sie mit. Es war zu spät, den Raum zu verlassen, aber seine Tür ging nach Innen auf. Vielleicht genügte das als Versteck. Dann beugte er sich vor und sah durch das Schlüsselloch.

    Wieso sieht er durch das Schlüsselloch, wenn die Tür doch offensteht? Müsste er sie nicht zunächst verschließen? Würde ja auch irgendwie Sinn ergeben, da die sich ja hinter der Tür verstecken wollen :hmm:

    Ohne darüber nachzudenken, zog er die Schultern hoch. Panik würde keinen von ihnen retten. Er musste ruhig bleiben und auch dafür sorgen, dass sie ruhig blieb.

    Er konzentrierte sich auf Dinge, die er sicher wusste. Die Polizeiwache auf der anderen Seite des Parks war zehn Minuten entfernt. Nein, zwölf! Sie mussten barfuß laufen. Aber Ihr Nachbar, Monsieur Mellrie hatte ein Gewehr. Die Reichweite seines Rapiers war größer als das alte Messer. Wenn es in dem engen Flur zu einem Kampf kam, konnte er vielleicht gewinnen. Sein Atem wurde langsamer. Er schaffte das, redete er sich ein.

    Er ist hier schon sehr ruhig und reflektiert, wenn man bedenkt, dass er gerade einen Einbrecher dabei beobachtet, wie dieser sein Bett zerlegt. Es klingt so, als brauche er sich nur einreden, dass es besser war ruhig zu bleiben und dann tut er es auch. Ich weiß nicht, ob ich das könnte. :hmm:

    Durch das Schlüsselloch beobachtete er wie die Gestalt die Spitze ihre Waffe an der Wand entlang zog und auf dem Weg nach draußen die Tapete aufschlitzte.

    Hier war ich jetzt wieder verwirrt und fragte mich, wieso der jetzt durch das Schlüsselloch guckt. Das müsste doch viel weiter unten sein. ich dachte, die STEHEN halb hinter der Tür. Er außen, sie innen. Denn sie sieht ja auch nichts. Wenn man sich nun herunterbeugen würde, um durch das Schlüsselloch zu blicken, müsste man meiner Meinung nach so weit in die Hocke gehen, dass die Türe aufschwingen würde...also irgendwie doof.

    Vielleicht hab ich aber auch ein komplett falsches Bild im Kopf von dem, was da gerade abläuft. :rofl:Zwischendurch dachte ich mal, können die sich nicht einfach schnell im Wandschrank verstecken? Ich glaube, das hätte ich mir eher erklären können, als dass sie zu weit hinter der Tür stehen.

    Ansonsten alles supi! Kann weitergehen :gamer:

    Anstelle eines neuen Parts würde ich gerne eure Meinung zum letzten Part noch einmal abfragen. Und zwar im Hinblick auf die Rückblenden, die da in der Summe ja eher als störend empfunden wurden.

    Im Spoiler befindet sich der Anfang vom letzten Post, allerdings ohne die Erklärung zu der Vorgeschichte ihres Ausflugs. Der Leser tappt hier also selbst erstmal im Dunkeln und weiß demnach nicht zu WAS Elias überhaupt zugestimmt hat. Das ergibt sich dann erst durch die weitere Handlung.

    Dies hier war eigentlich meine ursprüngliche Idee, weil ich dachte, dass man dem leser das zutrauen kann, abzuwarten, was sich nun dahinter verbirgt. Vielleicht war die Idee gar nicht so verkehrt, weil sich dadurch natürlich der ellenlange Rückblick am Anfang schon mal streichen ließe :hmm:

    Meine Frage: Was haltet ihr davon? Rückblende eher rein oder eher raus? Funktioniert es auch ohne Emilias vorangeschaltete Erinnerung und die Erwähnung des Stellenangebots in der Zeitung?

    Außerdem habe ich (wo ich schon mal in Streichlaune bin) noch den Teil markiert, bei dem ich ebenfalls noch unschlüssig bin, ob ich diese Erinnerung drin lassen oder sie streichen soll. Vom Gefühl her würde ich sie tendenziell eher drin lassen, weil die Zeit bis Elias einsteigt ja auch gefüllt werden muss. Und wenn schon der andere Rückblick raus ist, kann man diesen hier vielleicht mit gutem Gewissen drin lassen.

    Lasst mich gerne mal an euren Gedanken teilhaben, wenn ihr mögt. :)

    Spoiler anzeigen

    Kaum hatte Elias die Tür hinter ihr geschlossen, presste Emilia die Lider zusammen und atmete erleichtert auf.
    Sie hatte es geschafft.
    Bis zuletzt war sie nicht sicher gewesen, ob Elias sein Versprechen wahrmachen würde und auch jetzt noch glaubte sie die Zweifel in seinem Gesicht ablesen zu können. Doch wie es schien, stand er zu seinem Wort. Und das war alles, das zählte.
    Seufzend streifte Emilia sich den Rucksack ab, ließ ihn im Fußraum verschwinden und lehnte sich zurück. Kurz schloss sie die Augen.
    Der seltsam vertraute Geruch der ledernen Sportsitze ließ augenblicklich die Erinnerung an jenen Abend lebendig werden, da sie das letzte Mal in diesem Auto gesessen hatte.
    Es war der Abend des Kollegentreffens gewesen, an dem sie Elias etwas mehr als nur angeheitert, in der Innenstadt begegnet war, und er sie nachhause gefahren hatte.
    Obwohl die anschließende Rückfahrt lediglich eine vage und ineinanderfließende Bildabfolge darstellte, gab es eine Sache, an die Emilia sich noch sehr gut erinnerte. Es war Elias Stimme, die so deutlich in ihr nachklang, als würde er hier und jetzt neben ihr sitzen:
    Ich bringe dich sicher nachhause, Emilia....Du wirst keine Albträume mehr haben...ich passe auf dich auf .... hatte er ihr damals versprochen.
    Die Ironie, welche sich hinter diesen Worten verbarg, sorgte dafür, dass ein beinahe hysterisches Lachen in ihr aufsteigen wollte.
    Das Geräusch der sich öffnenden Fahrertür riss sie aus ihren Gedanken. Nur einen kurzen Augenblick später ließ sich Elias neben sie auf den Sitz gleiten.
    Umgehend hatte Emilia das Gefühl, dass der Platz im Wagen nicht mehr ausreichte für sie beide. Als schoben sich mit einem Mal die Wände der Karosserie zusammen und pressten ihr die Luft aus den Lungen, glaubte sie zu spüren, wie Elias Nähe sie regelrecht erdrückte. Oder lag es vielmehr an der Distanz, die zwischen ihnen herrschte? Sie wusste es nicht.
    Gelegentlich fragte sie sich, ob die göttliche ´Verbindung`, die einst zwischen ihnen bestanden hatte, noch immer existierte und ob das der Grund dafür war, dass sie sich in seiner Gegenwart fühlte, als müsste sie innerlich verdörren.
    Hätte Gott nicht, nun da sie ihren Auftrag erfüllt und Dagon in die ewige Verdammnis verbannt worden war, einfach Gnade walten lassen und sie freigeben können?
    Doch wer wusste schon, welch seltsames Spiel er mit ihnen spielte. Und ob das alles überhaupt einen tieferen Sinn hatte. Ungewollt stieß sie die Luft aus und schüttelte den Kopf, woraufhin Elias kurz zu ihr herübersah. Dann ließ er den Motor starten.
    Die Kälte ließ Emilia frösteln, weshalb sie die Jacke enger zog und ihre Hand nach dem Schalter ausstreckte, um die Sitzheizung anzustellen, als Elias sich ebenfalls vorbeugte und sich ihre Finger auf halbem Weg streiften.
    Ruckartig, als hätten sie sich aneinander verbrannt, zogen beide ihre Hände zurück. Elias war es schließlich, der einen neuen Versuch startete und den Regler betätigte.
    „Danke…“, sagte Emilia und durchbrach damit das unangenehme Schweigen, während sie ihn verstohlen von der Seite ansah.
    „Nicht dafür“, antwortete Elias und es dauerte einen Moment, bis Emilia begriff, dass er sie offenbar missverstand.
    „Ich meine, … weil du zugestimmt hast …, dass ich … dieses Gespräch heute führen darf. Es ist mir wirklich wichtig.“
    „Ich weiß“, entgegnete Elias. Seine angespannte Kiefermuskulatur verriet, dass ihm noch etwas anderes auf der Zunge lag, er es jedoch für sich behielt.
    „Ich verspreche, ich werde vorsichtig sein. Und … es wird ganz sicher nichts passieren“, schob Emilia hinterher, woraufhin der Engel ihr einen Blick zuwarf, dem die unausgesprochene Skepsis deutlich zu entnehmen war.
    „Vielleicht nehmen sie mich gar nicht mehr zurück. Ich meine, die gehen davon aus, dass ich fast drei Monate krankgeschrieben war. Gut möglich, dass ich mir gleich eine Absage abhole und dann … war`s das.“
    „Wir werden sehen“, antwortete Elias und wandte sich schließlich von ihr ab, um seine Aufmerksamkeit wieder auf die Fahrbahn zu richten. Emilia gab es auf, das Gespräch mit ihm künstlich in die Länge zu ziehen. Irgendetwas nahm offenbar seine volle Aufmerksamkeit in Beschlag. Und sie war es ganz eindeutig nicht.
    Zu gerne hätte sie gewusst, was in ihm vorging. Was er dachte. Doch seine Miene ließ keinerlei Rückschlüsse darauf zu.

    .... später geht Emilia ja dann näher auf Dr. Gundlach ein und das Gespräch, das sie mit ihm erwartet. Es dürfte demnach klar werden, dass es sich um ein Vorstellunsggespräch handelt. :hmm:

    Hey Feron

    Der Part hat sich für mich gut lesen lassen, wenn mich auch ein ganz klitzekleines Bisschen stört, dass die Perspektive hier hin-und herschwenkt. Erst sind wir bei Mathis, dann nach seinem Todeskampf sind wir bei Jessika und Hector, um dann wieder in Mathis einzutauchen. Mir ist schon klar, dass das erzähltechnisch vielleicht nicht anders geht. Zumindest, wenn du dem Leser zeigen willst, wie genau das Ritual abläuft. Würdest du konsequent bei Mathis bleiben, hätte er einen Filmriss. Die Kamera würde im entscheidenden Moment wegschwenken und es gäbe einen Cut.

    Das könnte auch durchaus reizvoll sein, weil man dann näher an ihm dran wäre...ist halt immer die Frage, was einem selbst wichtig ist und worauf man den Fokus legen möchte. Wenn ich ehrlich bin, verschafft mir persönlich als Leser das Erleben des Rituals mit Brustkorb aufschneiden (btw. geht das überhaupt mit einem Messer? :hmm:) , Ratte das Herz rausreißen (auch das stelle ich mir nicht so einfach vor, weil man dafür garantiert eine gute Feinmotorik braucht, die ich Jessika in dem Moment nicht so wirklich abnehme) , und dann letztlich die Einpflanzung des tierischen Organs mit dem dazugehörigen Wandlungsspruch...nicht unbedingt einen Mehrwert.

    Cool wäre ja irgendwie, wenn er seinen Körper verlassen würde, um das Geschehen von außen zu beobachten. Mit der dazugehörigen Distanz. Dann würden wir bei ihm bleiben und der Leser würde das alles trotzdem mitansehen können. (nur so eine spontane Idee, die mir gerade kam. keine Ahnung, ob die was taugt.) Ansonsten könnte Mathis auch im Anschluss von Albträumen geplagt werden oder während seiner Wandlung sowas wie einen Flashback haben, bei dem er das Ritual noch einmal durchleben muss...nur so in Bruchstücken. Durch seine neu gewonnenen Vampirfähigkeiten hat er vielleicht die Fähigkeit dazu, seinen Tod und das anschließende Ritual Revue Passieren zu lassen.

    Weißt du, was ich meine? Vielleicht gäbe es eine coole Möglichkeit, das noch anders in Szene zu setzen. Denn so liest es sich etwas zusammengflickt. Nicht falsch verstehen. Ich finde es nicht wirklich schlecht, so, wie es ist. Ich überlege nur gerade, ob man es eventuell optimieren könnte. Ansonsten, wenn du es wirklich so lassen wolltest, würde ich den Perspektivwechsel nach Mathis Tod zumindest durch einen deutlichen Absatz abheben.

    Wie geht`s weiter? :gamer:

    Weißt du was? Ich lasse das Lafayett tatsächlich als Scherz fragen!

    Ja, ich schätze das würde ganz gut passen… Zumindest kann ich es mir sehr gut vorstellen, dass das eine gewisse Situationskomik in sich birgt :thumbsup:

    ★klaut den Witz und rennt damit weg★

    Freut mich, wenn ich dich inspirieren konnte. :)

    ich ahne schon dass das Grauen jeden Moment auf die beiden hereinbrechen kann

    Keine Ahnung warum. Aber irgendwie habe ich das dumpfe Gefühl, dass Philppe schon tiefer da drin steckt, als man auf den ersten Blick glaubt. Vielleicht bin ich auch komplett auf dem Holzweg, aber irgendein Geheimnis trägt er ja mit sich herum. Und er kennt diese sonderbare Höhle… obwohl er ja eigentlich ganz woanders herkommt :hmm: Alles sehr mysteriös.

    Ich bleibe gespannt :gamer:

    Hey Feron

    Ein rundum gelungener Part! Irgendwie schaffst du es, zwischen den Zeilen immer mal wieder eine gewisse Beklommenheit durchblitzen zu lassen. zum Beispiel, als sie an dieser Opferstätte sind oder als Philippe plötzlich im Dickicht verschwindet und Lafayett versucht, ihm zu folgen. Das sind immer nur kurze Sequenzen, die aber irgendwie ankündigen, dass etwas Unheil bringendes bevorsteht. (zumindest mein Eindruck :)) Die Aktion mit dem Sturz von dem Baum war zwar ein Stück weit vorhersehbar, aber trotzdem gut inszeniert. Ich fand es krass, dass Lafayett danach so schnell wieder der Alte war. Ein klitzekleiner Schock hätte ihm schon im Nacken sitzen können. Ein kleiner Schwindel, ein bisschen Schwanken,... der muss ja eigentlich bis oben mit Adrenalin vollgepumpt sein :hmm:

    Stell dir vor, du triffst den Fasan des Jahrhunderts mit einem sauberen Schuss, mitten auf dem Acker, und ein übermäßig aufgeregter Hund bricht die Schwanzfeder ab.“

    Lafayett grinste schadenfroh. „Ist dir das passiert?“

    „Ja. Er hängt an der Wand in meinem Schlafzimmer.

    Hier hab ich einen verschwindet kurzen Moment gedacht, er hätte jetzt den Hund ausgestopft in seinem Schlafzimmer hängen :rofl:

    Danke, Kirisha und Thorsten für euer Feedback. Ich bin froh, dass der Übergang zu Emilia gut funktioniert. Mit den Rückblenden überlege ich mir noch was :)

    Kirisha

    Was mir eigentlich die ganze Zeit besonders gut gefällt ist die Verschmelzung eines normalen und realistischen Alltags mit der Engelwelt.

    Es freut mich, dass dir das gefällt, weil ich mir manchmal nicht sicher bin, ob der Cut zu krass ist. Vor allem jetzt hier an der Stelle mit dem Vorhaben zu einem Vorstellungsgespräch zu fahren. :)

    Begleitet von fünf Schutzengeln fährt sie im Auto in ein Spital zu einem Vorstellungsgespräch. Allein diese Vorstellung ist einfach so krass ... Ich genieße es absolut da mitzufahren.

    Ja, schon ziemlich verrückt, oder? :rofl:Wie gesagt, ich war mir zuerst nicht sicher, ob das vielleicht unglaubwürdig rüberkommt, oder sowas. Dass Elias ihr dieses Zugeständnis macht, obwohl er ja eigentlich von der potenziellen Bedrohung weiß.

    Und dann Emilias Gedanken. Das ist gleichzeitig beklemmend aber auch so gut nachvollziehbar geschildert. Es kommen Erinnerungen - an Dinge an die man sich als Leser auch noch erinnert darum wirkt es so echt.

    Ja, das war mein Ziel, dass es so wirken sollte, aber ich war mir auch hier nicht sicher, wie ausführlich das sein darf.

    Das hier hätte ich nicht unbedingt gebraucht. Aber damit holst du die Leser ab die sich vielleicht nicht mehr genau an alles Vorherige erinnern oder bei denen es schon länger her ist dass sie die vorherigen Bände gelesen haben. Von daher ist es auch gut mal so eine Erinnerung zu bringen

    Zum Beispiel diese rückwirkende Beschreibung von Elias Verhalten. Klar bin ich immer auch darauf aus, das noch einmal für eventuelle neue Leser einzufangen. Aber es soll halt nicht zu viel werden und ausbremsen. Außerdem fand ich die Schlussfolgerung von ihr ganz cool, dass sie offenbar BEIDE bestraft worden sind. Aber ich schaue mal...ich markiere mir das auf jeden Fall mal mit einem Fragezeichen. Die Rückblende mit dem Kollegenabend fand ich halt auch erwähnenswert, aber in der Summe, ist das dann vielleicht do too much :hmm:

    Das schafft eine Ahnung davon dass die Realität und ihr eigenes überirdisches Erleben wohl noch einige Kollisionen erleben werden und macht es hier noch spannender.

    Ich bin sehr gespannt!

    Ich bin auch gespannt, wie ihr es finden werdet. :gamer:

    Thorsten

    Das ist ueber weite Strecken ein sehr gelungenes und einfuehlsames Portrait von Emilias Gefuelswelt geworden :thumbsup: Man merkt ihr die Verletzungen an die sie erlitten hat, und kann mit ihr leiden.

    Das freut mich. Hier war ich wohl auch wieder auf meinem bevorzugten Terrain :)

    Du hast - grade am Anfang - sehr viel Rueckblende - kann man das eleganter loesen?

    Ja, das waren auch die Dinge, wo ich selbst ein bisschen jongliert habe. Ich fand die Erwähnung der Rückblende mit dem Kollegenabend eigentlich gaz gut, weil es den Kontrast gut einfängt. Damals war sie angetrunken, hatte gerade erfahren, dass er ein Engel ist, hat das alles noch nicht für voll genommen...und er hatte dieses Versprechen getätigt, ohne zu ahnen, was im Anschluss alles schiefgehen würde...Tja, und wo stehen wir jetzt? Das war der Punkt, den ich hier etwas herausarbeiten wollte.:hmm:

    Vieles davon wissen wir eigentlich schon (oder ahnen es, wir haben ja Elias' Gedanken verfolgt), so richtig viel unerwartetes bringt der Anschnitt nicht, aber es ist ein langer Block Plusquamperfekt - dem in kurzem Abstand noch einer folgt:

    Und diese Rückblende am Anfang die habe ich tatsächlich erst kurzfristig noch ergänzt, weil ich dachte, ich müsste plausibel machen, wie es jetzt zu diesem Vorstellungsgespräch gekommen ist. Ich verstehe aber, dass sich das in Summe mit den anderen Rückblenden vielleicht nicht so toll liest. :hmm: Ich schaue mal, vielleicht nehme ich das auch wieder raus und löse das anders.

    Und weiter geht`s :) Wir schwenken zu Emilia...

    Update vom 29.04.24: Der Rückblick am Anfang wurde von mir rausgenommen. Der Text ist nun ein Stück kürzer geworden. Ich hoffe, er funktioniert trotzdem noch.


    Kapitel 10.1

    Kaum hatte Elias die Tür hinter ihr geschlossen, presste Emilia die Lider zusammen und atmete erleichtert auf.
    Sie hatte es geschafft.
    Bis zuletzt war sie nicht sicher gewesen, ob Elias sein Versprechen wahrmachen würde und auch jetzt noch glaubte sie die Zweifel in seinem Gesicht ablesen zu können. Doch wie es schien, stand er zu seinem Wort. Und das war alles, das zählte.
    Seufzend streifte Emilia sich den Rucksack ab, ließ ihn im Fußraum verschwinden und lehnte sich zurück. Kurz schloss sie die Augen.
    Seufzend streifte Emilia sich den Rucksack ab, ließ ihn im Fußraum verschwinden und lehnte sich zurück. Kurz schloss sie die Augen.
    Der seltsam vertraute Geruch der ledernen Sportsitze ließ augenblicklich die Erinnerung an jenen Abend lebendig werden, da sie das letzte Mal in diesem Auto gesessen hatte.
    Es war der Abend des Kollegentreffens gewesen, an dem sie Elias etwas mehr als nur angeheitert, in der Innenstadt begegnet war, und er sie nachhause gefahren hatte. Obwohl die anschließende Rückfahrt lediglich eine vage und ineinanderfließende Bildabfolge darstellte, gab es eine Sache, an die Emilia sich noch sehr gut erinnerte. Es war Elias Stimme, die so deutlich in ihr nachklang, als würde er hier und jetzt neben ihr sitzen: Ich bringe dich sicher nachhause, Emilia....Du wirst keine Albträume mehr haben...ich passe auf dich auf .... hatte er ihr damals versprochen.
    Die Ironie, welche sich hinter diesen Worten verbarg, sorgte dafür, dass ein beinahe hysterisches Lachen in ihr aufsteigen wollte. Das Geräusch der sich öffnenden Fahrertür riss sie aus ihren Gedanken. Nur einen kurzen Augenblick später ließ sich Elias neben sie auf den Sitz gleiten.
    Umgehend hatte Emilia das Gefühl, dass der Platz im Wagen nicht mehr ausreichte für sie beide. Als schoben sich mit einem Mal die Wände der Karosserie zusammen und pressten ihr die Luft aus den Lungen, glaubte sie zu spüren, wie Elias Nähe sie regelrecht erdrückte. Oder lag es vielmehr an der Distanz, die zwischen ihnen herrschte? Sie wusste es nicht.
    Gelegentlich fragte sie sich, ob die göttliche ´Verbindung`, die einst zwischen ihnen bestanden hatte, noch immer existierte und ob das der Grund dafür war, dass sie sich in seiner Gegenwart fühlte, als müsste sie innerlich verdörren.
    Hätte Gott nicht, nun da sie ihren Auftrag erfüllt und Dagon in die ewige Verdammnis verbannt worden war, einfach Gnade walten lassen und sie freigeben können?
    Doch wer wusste schon, welch seltsames Spiel er mit ihnen spielte. Und ob das alles überhaupt einen tieferen Sinn hatte. Ungewollt stieß sie die Luft aus und schüttelte den Kopf, woraufhin Elias kurz zu ihr herübersah. Dann ließ er den Motor starten.
    Die Kälte ließ Emilia frösteln, weshalb sie die Jacke enger zog und ihre Hand nach dem Schalter ausstreckte, um die Sitzheizung anzustellen, als Elias sich ebenfalls vorbeugte und sich ihre Finger auf halbem Weg streiften. Ruckartig, als hätten sie sich aneinander verbrannt, zogen beide ihre Hände zurück. Elias war es schließlich, der einen neuen Versuch startete und den Regler betätigte.
    „Danke…“, sagte Emilia und durchbrach damit das unangenehme Schweigen, während sie ihn verstohlen von der Seite ansah.
    „Nicht dafür“, antwortete Elias und es dauerte einen Moment, bis Emilia begriff, dass er sie offenbar missverstand.
    „Ich meine, … weil du zugestimmt hast …, dass ich … dieses Gespräch heute führen darf. Es ist mir wirklich wichtig.“
    „Ich weiß“, entgegnete Elias. Seine angespannte Kiefermuskulatur verriet, dass ihm noch etwas anderes auf der Zunge lag, er es jedoch für sich behielt.
    „Ich verspreche, ich werde vorsichtig sein. Und … es wird ganz sicher nichts passieren“, schob Emilia hinterher, woraufhin der Engel ihr einen Blick zuwarf, dem die unausgesprochene Skepsis deutlich zu entnehmen war.
    „Vielleicht nehmen sie mich gar nicht mehr zurück. Ich meine, die gehen davon aus, dass ich fast drei Monate krankgeschrieben war. Gut möglich, dass ich mir gleich eine Absage abhole und dann … war`s das.“
    „Wir werden sehen“, antwortete Elias und wandte sich schließlich von ihr ab, um seine Aufmerksamkeit wieder auf die Fahrbahn zu richten. Emilia gab es auf, das Gespräch mit ihm künstlich in die Länge zu ziehen. Irgendetwas nahm offenbar seine volle Aufmerksamkeit in Beschlag. Und sie war es ganz eindeutig nicht. Zu gerne hätte sie gewusst, was in ihm vorging. Was er dachte. Doch seine Miene ließ keinerlei Rückschlüsse darauf zu. In den vergangenen Tagen hatte sie ab und an tatsächlich das Gefühl gehabt, seine harte Fassade bekäme erste Risse und der alte Elias, blitze darunter durch. Jener, der sie alleine mit seinem Blick und der Art, wie er sie ansah zu wärmen vermocht hatte und dessen schützende Umarmung voller Zuversicht gewesen war.
    Meist war dieser Eindruck aber nicht von langer Dauer, da er bereits kurz darauf wieder in seine eisige Starre verfiel, die ihn unnahbar und auf beinahe erschreckende Weise unverletzlich wirken ließ. Manchmal wünschte sie sich, es ihm gleichzutun zu können. Ihre Gefühle und das verwirrende Chaos in ihrem Inneren einfach auszuschalten, um den Schmerz erträglich zu machen. Doch war das offenbar ein Luxus, der ausschließlich den Engeln vorbehalten war.
    Den Engeln...
    In einem Anflug von Wehmut dachte Emilia daran zurück, dass Elias nie der typische Engel gewesen war. Seine Fähigkeit, menschliche Emotionen nachzuempfinden, genau wie seine kritische Denkweise hatten ihn besonders und zu einer Art Rebell gemacht, der Neuerungen und ein Umdenken innerhalb der strengen himmlischen Ordnung anstoßen wollte. – Was ihm letztlich durch die Vereinigung der Sphären und der anschließenden Allianz mit den Menschen auch gelungen war.
    Ganz sicher hatte er niemals so werden wollen, wie die Fürsten, die sich im Glanze ihrer göttlichen Erhabenheit sonnten und dabei so kalt und distanziert wirkten wie Wachspuppen, die streng nach ihren eigenen Regeln agierten. Wenn sie Elias nun sah, drängte sich ihr die bittere Erkenntnis auf, dass sie auf eine seltsam verquere Art beide bestraft worden waren.
    Einen tiefen Atemzug nehmend wandte sie sich ab und richtete ihren Blick zum Fenster hinaus.
    Häuser, Grünflächen, Reklametafeln, flogen auf der anderen Seite der Scheibe an ihr vorbei, wie ein Film, der im Schnelldurchlauf abgespult wurde. Dabei kam es Emilia so vor, als würde sie nach einem langen Urlaub wieder heimkehren. Irgendwie wirkte das alles auf sie fremd und ohne jeden Bezug, als sei sie der Welt entrückt und inzwischen kein Teil mehr von ihr.
    Stattdessen spürte sie die Anwesenheit der göttlichen Schwingungen um sich herum, wie ein pulsierendes Echo in ihren Gliedern widerhallen.
    Elias, der direkt neben ihr saß, Aragel, der sich, wenn auch unsichtbar, doch in greifbarer Nähe des Autos befand, selbst Anduriel- Elias Schwert, welches er auf der Rückbank abgelegt haben musste und das von dortaus feine Strahlen aussandte-, waren für sie so deutlich wahrnehmbar, wie ihr eigener monotoner Herzschlag. Sie schloss die Augen, lehnte den Kopf gegen das Fenster und versuchte, so gut es ging, die Eindrücke auszublenden.
    Normal! Der heutige Tag wird ganz normal!, betete sie sich wie ein Mantra vor und wusste doch zugleich, dass es ein frommer Wunsch war, anzunehmen, dass auch nur irgendetwas annähernd normal ablaufen konnte, wenn man in Begleitung von fünf Schutzengeln irgendwo auftauchte.
    Darum bemüht, sich auf das Gespräch zu konzentrieren, das sie gleich im Wohnheim erwartete, drängte sie den Gedanken beiseite. Sie kannte den neuen Abteilungschef, Dr. Gundlach, bereits aus Zeiten, als dieser noch der stellvertretende Leiter einer ambulanten Rehamaßnahme gewesen war, die auf dem Klinikgelände durchgeführt wurde. Doch die Erinnerung an ihr letztes Zusammentreffen lag bereits so weit zurück, dass Emilia keine verlässliche Einschätzung über ihn hätte abgeben können. Alles, was sich in ihrem Hirn abgespeichert hatte, war die Tatsache, dass er klein und dickbäuchig war und er über eine Halbglatze verfügte, die ihn locker zehn Jahre älter wirken ließ.
    Sie ahnte bereits, dass es ihr nicht leichtfallen würde, sich mit der neuen Situation zu arrangieren. Alleine die Vorstellung, diesem Mann gleich gegenüberzusitzen zu müssen in dem Büro, welches einmal Silas gehört hatte... Die Kollegen zu treffen, die nicht die geringste Ahnung hatten, was vorgefallen war... für die Silas und Melanies Tod nicht mehr war, als ein tragischer Unfall...
    Hör auf!, rief sie sich umgehend selbst zur Ordnung. Ihre Hände hatten sich in den Stoff ihrer Hose gegraben. Vergiss es einfach! Du musst es ausblenden. Denk einfach nicht darüber nach!
    Es war ein sinnloses Unterfangen. Doch sie würde lernen müssen damit zu leben, wenn sie irgendwie weitermachen wollte. Bei dem Versuch, ihre destruktiven Gedanken im Zaum zu halten, dämmerte Emilia dahin. Sie öffnete die Augen erst wieder, als Elias das Tempo drosselte, um auf den Parkplatz des Klinikgeländes abzubiegen.

    Hier geht`s weiter:

    Rainbow
    29. April 2024 um 09:32

    Hey Feron,

    Ich habe den Verdacht, dass hier das Pacing zu langsam sein könnte oder dass es vielleicht zu kitschig ist.

    Das empfinde ich kein bisschen so. Ganz im Gegenteil. Nach dem letzten Part, wo wir viele Infos bekommen haben und an den bösartigen Intrirgen der Vampire teilhaben durften, ist dieser "Wald-Jagd-Spaziergang" ein schöner Kontrast.

    Ich finde, die Nähe zur Natur hast du wunderbar eingefangen. Auch Lafayetts Wahrnehmung und seine Gedanken gefallen mir hier sehr gut. Die Art und Weise, wie die beiden miteinander umgehen. Teils herausfordernd, teils auch ein bisschen verspielt...das ergibt eine schöne Mischung.

    Ich habe nichts gefunden, was zu beanstanden wäre. Außer vielleicht eine klitzekleine Sache:

    „Ich hatte als Kind immer Angst, mich zu weit vom Waldrand zu entfernen.“ Gab er zu. „Unsere Mutter hat meiner Schwester und mir immer Geschichten davon erzählt, dass im Wald von Arvendorn Hexenzirkel leben, die kleine Kinder verschleppen.“

    Die nächsten Worte, die er hörte, zogen die Farbe aus seinem Gesicht und gaben seinen Alpträumen neue Munition.

    „Sie hat nicht völlig Unrecht.“

    Du nimmst hier seine Reaktion vorweg. Das nimmt ein bisschen die Spannung raus, weil man sich als Leser schon darauf einstellt, was Phillipe sagen wird. Man müsste mal ausprobieren, ob es eindringlicher wird, wenn Lafayett die Worte tatsächlich zuerst hört, und ihm dann erst die Farbe aus dem Gesicht weicht. :hmm: Das ist aber wirklich Kleinkram und schlägt bei diesem wunderschönen Text nicht wirklich ins Gewicht.

    Kann weitergehen :gamer:

    Danke, Sensenbach  Kirisha und Thorsten für eure Rückmeldungen :danke:

    Sensenbach

    Bin gespannt. Es wird Zeit, dass Emilia irgendwas abfackelt (Birke?).

    Äh, nein! Es wird keine Birke. Obwohl ich kurz mit dem Gedanken gespiel hatte :rofl:

    Show. betrachtete den frisch geharkten Weg und den ....

    Zuerst habe ich gedacht, dass du das irgendwie ironisch meinst...:rofl:so nach dem Motto: Oh Mann, Rainbow! Geh doch noch mehr ins Detail. Wen interessiert es, dass das Haus gepflegt ist... am besten beschreibst du gleich noch den frisch geharkten Weg und das Rosenspalier und die wunderschöne Fassadenfarbe. :lol:Aber dann habe ich gecheckt, dass du das womöglich ernst meinst. Im Sinne von "Show, don`t tell". :patsch:

    Also, ich schaue mal, ob ich das noch etwas ausschmücke oder das "gepflegt" einfach weglasse. Es hat ja nicht wirklich einen Mehrwert. :hmm:

    Das hört sich so Star-Trek mäßig an. ...die Sicherheitsvorkehrungen zu ignorieren?

    Stimmt. Gefiel mir auch noch so gut. ich überleg mir was anderes.


    Kirisha

    oder die des Schwertes (bezieht sich ja auf die Energie oder?)

    Stimmt. Jetzt, wo du`s sagst :patsch:


    Ich musste hier etwas schmunzeln. Denn das was Elias hier gerade macht ist genau das. Sein eigener Wille mit dem er sich über Beschlüsse hinwegsetzt ...

    Aber Elias hat ja menschliche Züge an sich und offenbar ist es gerade diese Eigenschaft die er besonders mag.

    Ich habe an der Stelle echt überlegt, ob ich das schreiben soll, weil der Widerspruch ja auf der Hand liegt. Vor allem an der Stelle, wo er selbst gerade dabei ist, sein eigenes Ding durchzuziehen und sich damit ja schon wieder von dem distanziert, was die Oberen seines Reiches für richtig halten.

    Im ersten oder zweiten Band hatte ich das damit erklärt, dass der Grundkonsenz in seinem Reich schon eher auf das Kollektiv ausgelegt ist und die meisten sich aus einem Urglauben heraus unterordnen und viele Dinge einfach nicht hinterfragen. Mir ist aber schon klar, dass ich das nicht konsequent durchziehe. Ich schätze, das sind so Feinheiten, die ich bei einer abschließenden Überarbeitung dann nochmal glattziehen muss, damit das einigermaßen stimmig ist. :hmm:

    Diesen Abschnitt finde ich einfach toll!

    Er ist so intensiv und ich werde ganz atemlos beim Lesen.

    Danke, das freut mich natürlich. <3

    Und ich frage mich was gleich passieren wird. (Ich weiß dass etwas passiert. Ich warte drauf!)

    Oh Mann. Ich bin selbst schon ganz gespannt, wie ihr es finden werdet. Ob es zu harmlos ist? Ob ich es übertrieben habe? Keine Ahnung. :pardon:

    Thorsten

    Ich finde das liest sich gut - ich wuerde mir etwas mehr Magie und etwas weniger Personenschuetzer-Team-Slang wuenschen, aber das sind Kleinigkeiten.

    Ja, ich denke, das ist jetzt erstmal so meine grobe Idee. Mein Gerüst, an dem ich mich langhangele und ich kenne das vom Schreiben meines ersten und zweiten Bandes noch sehr gut. Meine Urfassung war dermaßen chaotisch und noch völlig unfertig. Aber ich hatte erstmal einen groben Kloztz, bei dem ich dann nach die ganzen Feinarbeiten herausrabeiten konnte. So ähnlich will ich es jetzt auch wieder machen, weil ich merke, dass ich anders offenbar nicht schreiben kann. :pardon:Also. Vermerk ist an der Stelle gemacht: Mehr Magie, weniger Personenschutz. :)

    Mir ist - vom Konzept her - nicht ganz klar wie Du Elias' Gefuehle in der Szene schildern willst.

    Das ist in der Tat das Schwierige und inzwischen frage ich mich, ob ich mir damit einen Gefallen getan habe, diese beeinträchtigte Gefühlswelt von Elias am Anfang von Band 3 überhaupt mit reinzunehmen. Das ist soooo schwer zu schreiben. (Vor allem, weil mein Fokus ja eigentlich, wie wir wissen, eher darauf liegt, EMOTIONEN zu beschreiben :lol:) Aber ich fand es auch irgendwie reizvoll, dass nicht nur Emilia sich verändert hat, sondern Elias auch. Wenn auch nur temporär. Meine Idee war halt, dass er am Anfang komplett kühl ist und sich ihr gegenüber ja auch auch eher distanziert zeigt. Nach und nach soll dieser Zustand der Gefühlskälte dann Risse bekommen, sodass er zwischendurch immer mal von einem Gefühl heimgesucht wird, das er aber nicht lange greifen kann, weil es von jetzt auf gleich wieder abklingt (das hatte ich in der letzten Szene mit den Engel versucht, herauszuarbeiten) Und nun, einige Tage später, hat sich dieser Zustand verstärkt. Er reflektiert jetzt wieder über das Geschehene, die Emotionen blitzen bedeutend öfter auf, doch ganz der Alte ist er noch nicht. Es soll sowas wie ein zwischenzustand sein, wobei wir ihn hier in dieser konkreten Situation quasi in einem mehr oder weniger "schwachen Moment" erwischen.

    'das Risiko war existent' - da waere ich sonst versucht zu schreiben 'so denkt doch keiner', aber es ist ja ein Engel, vielleicht denkt der doch so bei Dir - nur steht das in Kontrast zu den emotionaleren Passagen.

    Ja, ich dachte vor allem, dass da der Krieger aus ihm spricht. :rofl:Natürlich spricht so keiner. Das ist eher eine Art nüchterner Risikoabwägung. Und ich fand es eigentlich auch ganz gut, dass sich das ein bisschen abhebt von den vorangegangenen eher emotionalen Gedanken. :hmm:

    (be-maechtigen meinst Du glaube ich)

    Stimmt. Danke :)

    Also, wenn ich Du waere, dann wuerde ich den Engeln mehr Emotion mitgeben, denn auf dem Feld kannst Du punkten - Emotionen kannst Du richtig gut schreiben, sowohl Drama als auch feine Nuancen - Dagon der seine Faust in ohnmaechtigem Zorn ballt oder Elias der sich hier als Versager fuehlt - das sind Passagen die machen echt was her.

    Wahrscheinlich ist das der Grund, warum es mir so schwer fällt, mit dem Schreiben dieses dritten Bandes voranzukommen. Ich merke immer, wenn ich mich in eine Richtung geschrieben habe, die es mir nicht mehr ermöglicht, einfach drauflos zu schreiben. Wenn irgendwas in mir blockiert, weil ich nicht so kann, wie ich eigentlich will. Das Problem ist wahrscheinlich selbstgemacht. Aber es lässt sich nur bedingt lösen. Ich fände es ja schon cool, wenn es mir gelingen könnte, meine Idee irgendwie umzusetzen (wenn ich auch noch nicht weiß, ob ich damit nicht vielleicht an meine Grenzen stoße) Aber es kann durchaus sein, dass ich bei meiner großen Überarbeitungsaktion-wenn ich mir alle drei Bände von vorne bis hinten noch einmal vornehme- an einigen Stellschrauben ordentlich nachjustieren muss. (siehe die Sache mit den Emotionen zum Beispiel) Vielleicht habe ich mir das anfangs auch leichter vorgestellt oder einiges nicht bis zu Ende gedacht...kann alles sein. Aber jetzt versuche ich diesen restlichen Batzen erstmal runterzuschreiben, um dann am Ende zu schauen, was ich daraus mache. ... (Team Gärtner :rofl:)