Ich fand die Szene sehr spannend. Aber ich hätte mir auch gewünscht dass du dir etwas mehr Zeit dabei lässt.
Insgesamt kam bei mir der Eindruck auf dass Lafayett tatsächlich die Sache etwas zu leichtfertig nimmt. Als er den Fechtlehrer sieht bricht er den Kuss nicht ab sondern denkt sich der hätte ja freundlich gegrüßt. Also wäre es schon gut. Er glaubt auch zu rasch dass er es noch wieder gutmachen kann. Das heißt er hat Philippes Warnungen nicht wirklich ernst genommen.
Es passt auf gewisse Weise zu ihm. Er hat noch nichts Böses erlebt und ist noch jung. Aber es wirkt eben etwas leichtfertig. Ich verstehe dass Philippe so reagiert.
Er hatte die Hoffnung, dass der alte Mann und sein Hund hinter der nächsten Ecke verschwinden würden, ehe sein Liebster merkte, dass sie da waren, und für einen Augenblick sah es so aus, als wäre das Glück an seiner Seite.
Lafayett hat hier nicht die geringste Befürchtung dass der Mann irgendeine "Gefahr" sein könnte oder das Geheimnis verraten könnte. Seine einzige Angst ist dass Philippe ihn bemerkt. Das heißt Lafayett hält das Entdecktwerden nicht für eine echte Gefahr. Er hat also nicht wirklich ernstgenommen wovor Philippe ihn gewarnt hat.
Lafayett schluckte, aber gab sich selbst einen Ruck. Sie hatten nichts Unrechtes getan.
„Was hast du denn?“,
Das fragt er wirklich? Er scheint hier die Gefühle von Philippe überhaupt nicht zu sehen oder nicht nachvollziehen zu können. Es geht ja nicht um Recht oder Unrecht sondern um Probleme die sie bekommen wenn sie entdeckt werden.
Phillipe ballte die Hände zu Fäusten. Er wollte sich einreden, dass es nur der Regen war,
Wer wollte sich das einreden? Philippe? (Es bezieht sich auf Philippe. Würde aber irgendwie keinen Sinn geben).
„Na und? Wir können uns unabhängig machen, wenn wir müssen. Mein Onkel hat mir Arbeit bei der Bank angeboten. Ich sorge für Dich. Vergiss das Erbe, oder womit auch immer deine Familie dich sonst noch erpresst hat.“
Und hier nochmal. Lafayett hat überhaupt nicht verstanden was Philippe durchgemacht hat. Oder er kann sich einfach nicht vorstellen dass es passieren könnte.
Du musst das nicht ändern! Denn ich könnte mir vorstellen dass Lafayett vielleicht wirklich einfach noch die Reife und Lebenserfahrung fehlt nachzuvollziehen dass Philippe einen ernsthaften Grund hatte Geheimhaltung zu verlangen. Es macht Lafayett für mich nicht unsympathisch jedoch doch ziemlich unreif. Und er tut mir auch leid weil er bald merken wird was es ihn kostet.
Nur damit du dir klar wirst wie es auf mich wirkt.
Die Szene mit seiner Familie hat mich schockiert. Ich hatte gar nicht so weit gedacht dass sogar Priscille noch die Folgen seines Verhaltens zu spüren bekommt. Es klingt aber nachvollziehbar und das ist wirklich schockierend.
Aber ich bin hier auch nicht ganz sicher wie ich alles verstehen soll. Kehrt sich die Mutter von Lafayett ab? Wird sie ihn von jetzt ab zurückweisen und sich von ihm distanzieren (für immer?)? Oder ist sie nur kurzfristig enttäuscht und wird es dann akzeptieren? (Das kann man aus der kurzen Szene noch nicht wissen). Falls sie sich distanziert wäre Lafayett dann wütend oder eher traurig? Es klingt hier so als wäre die Reaktion der Mutter weniger wichtig und er vor allem enttäuscht wegen der Zurückweisung von Clairval.
Dass Lafayett am Ende seine Schwester umarmt um sie zu trösten ist eine liebevolle Geste. Aber möchte Priscille jetzt von ihm in den Arm genommen werden? Wie steht sie zu der Entwicklung? Ist sie wütend auf ihren Verlobten weil er ihren Bruder nicht akzeptiert oder ist sie wütend auf Lafayett weil er Schuld am Scheitern ihrer Hochzeit ist?