Okay, vorab - mir geht es im Folgenden nur darum, dass du meine Punkte verstehst. Ob du sie umsetzt ist mir egal^^ Ich habe nur die "Logiklupe" auf den Text gehalten, die du dir im Chat gewünscht hast und Dinge gefunden, die ich nicht logisch finde. Ich brauche hier auch keine Rechtfertigung von dir - die hilft mir nicht und macht die Punkte im Text (für mich) nicht besser - weil selbst, WENN ich bei der Erklärung dann verstehe, was du meinst (und das tue ich in vielen Punkten), ist es im Text immer noch nicht ersichtlich. Und im Normalfall hast du (wie gesagt) als Autor eben NICHT den Luxus, deinem Leser danach noch zu erklären, dass du gar nicht das gemeint hast, was du geschrieben hast, sondern etwas ganz anderes, oder ihm die Infos zu geben, die ihm noch fehlen.
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Also ich weiß nicht wie du schreibst. Vielleicht bist du ein Plotter und kannst dir deshalb die Arbeitsweise schwerer vorstellen.
Vielen Dank fürs Erklären deiner Arbeitsweise. Mich da reinzudenken, fällt mir tatsächlich schwer, denn ich bin wirklich ein Plotter. Ich glaube aber, dass nicht nur meine Arbeitsweise sich ziemlich von deiner unterscheidet, sondern auch die Gewichtung der Dinge, die mir persönlich an einer Geschichte wichtig erscheinen. Aus diesem Grund möchte ich nun ein letztes Mal versuchen, einige meiner Punkte zu erklären und würde mich danach hier ausklinken, da es meines Erachtens nicht zielführend ist, immer und immer wieder die gleichen Punkte zu diskutieren (ein solcher Kommentar dauert 4 bis 5 Stunden, und möchte ich nicht immer und immer wieder ins gleiche investieren, sorry
) und ich glaube, dass dich mein Feedback nicht weiterbringt. Das ist in Ordnung, aber dann bringt es dir ja auch nichts und du regst dich nur über mich auf.
ok, dann los:
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Ich habe nie gesagt, dass ich keine Veränderungen vornehme, Logiklücken ausradiere o.ä. Ich sage nur, dass es bestimmte Dinge gibt, auf die ich mich im Nachhinein konzentrieren will wie eben das Problem, dass sich die Stimmen der POVs deutlich unterscheiden.
Das habe ich auch nicht behauptet^^
Mein Punkt ist, dass es Dinge gibt, die Sinn ergeben, am Ende zu korrigieren/ergänzen (z.B. wenn man feststellt, dass noch ein bisschen Charakterisierung eines Charakters fehlt - das kann man einfach ergänzen. Auch sprachliche Feinheiten gehören dazu) und andere Dinge, bei denen es eben keinen Sinn ergibt, das bis zum Ende aufzuschieben. Eben Logiklücken - die würde ich so schnell wie möglich reparieren, weil du sonst die folgenden Kapitel evtl. auf einer Logiklücke aufbaust und wenn du sie DANN am Ende reparierst auf einmal alle folgenden Kapitel nicht mehr funktionieren und du wieder bei 0 anfangen kannst.
Ich wollte dich nur darauf hinweisen, dass du dir da viel Arbeit sparen könntest - ob du das machst bleibt dir überlassen, ist deine Zeit 
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Ich bin überwiegend ein Pantser, weshalb ich die ersten zwei Monate gar nichts geschrieben habe außer einzelne Notizen und Sätze, aus denen sich langsam eine Geschichte entwickelt hat.
Auch das ist in Ordnung - der Punkt meines Kommentars war nicht, dir zu sagen, dass du gefälligst plotten sollst, sondern eine Nachfrage.
Nämlich: Wenn du Pantserin bist, dann brauchst du doch irgendwas, das dir den weiteren Verlauf des Plots "zeigt". In meinem Verständnis sind das dann die Charaktere und das Setting (das muss ja nicht so ausgebaut sein wie beim Plotten, aber ein paar Eckpfeiler brauchst (und hast) du halt - Wüste, wenig Wasser, Magie wird schwächer ...)
Also quasi
"Ich habe Situation X, da würde Charakter A folgendes tun: Y
und charakter B würde folgendes tun: Z
Das heißt wenn die das beide machen, ergeben sich daraus entweder Konsequenz U oder V, das Worldbuilding erlaubt aber nur U.
-> U it is."
Mein Punkt war, dass du gesagt hast, dass du dich erst NUR auf den Plot fokussieren willst und Charaktere, Worldbuilding etc erst später machen willst - und ich habe mich gefragt, wie das denn dann geht. Das war keine Kritik, das war eine Frage^^
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Also ich verstehe irgendwo dein Problem mit einer Knolle, weil du bei dem Wort eben automatisch an Kartoffel denkst. Aber ehrlich gesagt bist du der erste, der mit meiner Pflanze ein Problem hat. Zum einen, weil sie ziemlich Plotirrelevant ist. Zum anderen, weil es eben eine Fantasy Welt ist und man es von anderen Werken gewohnt ist, dass solche Dinge erfunden werden. Also wirst du selten ein Werk finden, wo genau erklärt wird, warum Drachen nun Feuer spucken können. Oder welche Aerodynamik hinter Feen steckt oder warum zum Teufel Alraunen bei Harry Potter schreien können, aber nicht unter der Erde ersticken. Ich bin sicher, es gibt da noch etliche Beispiele aus der Fantasyliteratur, die rein physikalisch keinen Sinn ergeben, aber eben so hingenommen werden, weil es netter Background ist. Und damit sage ich nicht, dass es nicht ok ist, dass du dich an solchen Dingen störst. Ich sage nur ich und viele andere Leser tun das eben nicht.
Zu dem unter der Erde will ich nur hinzufügen, dass das Jahreszeiten abhängig ist und es Wachstumsphasen und Phasen der Verbreitung gibt. Aber ich finde es wirklich nicht nötig, dass so genau zu erklären, weil das Buch eben keine Abhandlung über meine Welt ist und sie (Aleyna) kaum noch damit in Berührung kommen wird
Okay vorab: Dass ich der erste bin, der das anmerkt und es offenbar sonst keinen stört ist nicht meine Schuld xD Und für mich auch kein Argument - wie gesagt "ist Fantasy, muss nicht logisch sein" lasse ich nicht zählen. Und du hast mir da zugestimmt:
Ich gehe ganz mit dir mit, dass es nicht alles einfach nur mit "ist Fantasy" erklärt werden soll.
Dann tu das bitte auch nicht 
Abgesehen davon: Ich habe kein Problem mit der Pflanze an sich*, oder der Inspiration durch die falsche Rose von Jericho.
Mein Problem ist, dass das Wort "Knolle" bestimmte Assoziationen weckt: Kartoffeln, Rüben, Kohlrabi, Sellerie(knolle), etc. Wenn ich dann später lese, dass die vermeintliche "Knolle" Blätter hat, entsteht bei mir ein Fragezeichen vor dem Kopf, weil typische Knollen keine Blätter haben. Mir geht es darum, dass die Wortwahl "Knolle" ein stereotypisches Bild beim Leser erzeugt und du bei der Erwähnung von Blättern, die eine Knolle nun einmal nicht hat (zumindest nicht unterirdisch), mit dieser Erwartungshaltung brichst. Es ist nicht zwangsläufig davon auszugehen, dass Leser wohlwollend auf so eine Überraschung reagieren. Es kann passieren – wie hier –, dass der Leser die Verwendung eines Wortes wie "Knolle", in dessen Bedeutungsspektrum "hat Blätter" nicht enthalten ist, als einen Fehler wertet, der sich beim Autor eingeschlichen hat. Daher auch der Einwand, ob du nicht eher "Kohlkopf" oder "Salatkopf" meinst. Wenn man Pech hat, setzt sich von da an ein Schneeballeffekt fort, weil sich der Leser fragen könnte: "Hmm, wenn das schon nicht passt, was liegt sonst noch im Argen?" Als Autor will man ja eigentlich sicherstellen, dass der Leser darauf vertraut, dass man weiß, was man tut und dass selbst, wenn etwas erklärungsbedürftig ist, der Leser auf dieses Vertrauen baut und geduldig auf die Erklärung wartet. Die Verwendung objektiv unpassender Wörter erschüttert dieses Vertrauen. Du brauchst dieses Vertrauen aber, damit der Leser dir später, wenn du eine Sache beschreibst die seltsam klingt (aber es nicht ist, wenn man die Hintergründe kennt) ebenso vertraut und die Sache erstmal hinnimmt. Du brauchst es, damit du die Zeit bekommst, die du brauchst, um die Sache aufzuklären. (Beispiel: Ein Charakter wird durchgehen prominent mit blauen Augen beschrieben - irgendwann sind sie aber auf einmal grün. Wenn du das Vertrauen der Leser hast, wird man da (hoffentlich) hellhörig und fragt sich, was da wohl dahintersteckt. Wenn du das Vertrauen NICHT hast, hält man es für einen Fehler, verdreht die Augen und wenn sich so etwas häuft, kann das auch schnell dazu führen, dass das Buch in der Ecke landet und nicht zuende gelesen wird.)
Wenn du bei dem Wort "Knolle" bleiben willst, würde ich rasch klar machen, dass die Leute in deiner Welt damit NICHT das reale Äquivalent meinen, sondern etwas ... ganz anderes.
Mit einer von den Medien in den letzten Jahren so gefeierten Subversion der Erwartungen hat das herzlich wenig zu tun. (Was aber wirklich eine Unterwanderung der Erwartungshaltung wäre: Wenn Aleyna NICHT die Braut ist, die für Nikolas angedacht ist.)
Ich kann dir nicht sagen, warum das anderen Lesern nicht aufgefallen ist, aber so weit ich den Thread überblicke, gab es bisher keine Rückmeldung, die sich in aller Tiefe mit dem Weltenbau befasst hätte. Der Fokus scheint beim Feedback eher auf den emotionalen beats zu liegen - aber wie gesagt, das ist nicht meine Schuld und imo auch kein Argument.
*Soll heißen: Ich habe kein Problem damit, wenn es eine Pflanze gibt, die sich eben so verhält und auch kein Problem damit hat, wenn sie zeitweise unter der Erde vergraben ist. Es ist aber ein Unterschied, ob die Pflanze das von Natur aus macht, oder ob sie das bei ihrem natürlichen "Verhalten" nicht tut und ein Mensch sie einfach eingräbt. Sprich: Wenn ich eine Rose eingrabe, weil ich der Meinung bin, es ist zu warm, ist es der Rose recht egal, was ich glaube - sie wird eingehen. Wenn es aber eine Wüstenrose ist, die natürlich so angelegt ist, dass sie sich bei zu großer Hitze unter die Erde zurückzieht, dann glaube ich dir auch, dass das funktioniert.
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Ich weiß noch nicht, och ich dir damit rechtgebe. Grundsätzlich weiß ich was du meinst, weil du in meiner Welt vermutlich das Gefühl hast es ist so eine Art altertümliche orientalische Fantasyerzählung. Und wenn es langfristig so bleibt, dann verändere ich das definitiv. Aber ich weiß nicht, ob das so passt, wenn sie einmal in der Hauptstadt ankommt. Ich gucke mal. Aber in Reqem mit ihrer Mutter hast du vermutlich recht.
Wie gesagt - das ist ein Hinweis, damit du darüber nachdenkst. Ich verlange/erwarte nicht, dass du das jetzt änderst, sondern dass du dir Gedanken darüber machst, ob das für dich und deine Geschichte in Ordnung ist. Wenn du sagst, dass das so passt, dann ist das in Ordnung. (Was nicht heißt, dass es dann keine Leser gibt, die das stört, aber das ist nicht mein Problem
)
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Das hat mich tatsächlich auf den Punkt gebracht, warum du da so viele Lücken in meinem Text siehst. Also in meiner ersten Version habe ich extrem viel Hintergrundwissen eingebaut. Aber nachdem ich (wahrscheinlich rücklickend zu viel) theoretisches übers Schreiben gelesen und geguckt habe, ist mir aufgefallen, dass vieles davon Infodump ist, was nicht in die Szene passt, oder nicht zu den Gedanken des POVs, weil es eben Allgemeinwissen ist, über dass der POV nicht mehr nachdenkt. Warum sollte Aleyna an einem random Tag darüber nachdenken, dass Reqem so alt ist und wann die Wüsten entstanden sind etc. Deshalb kam ja dann die Erinnerung mit der Geschichte der Großmutter, wo eben auch auf Regen und solche Dinge nebenbei eingegangen wird (mal unabhängig gerade davon, wo ich sie dann wegen dem Pacing etc. einbaue). Vielleicht muss ich da einfach noch ein Händchen für kriegen, was der Charakater in der Situation denken würde und was eben nicht. Aber ich gehe da nicht immer mit deiner Meinung mit.
Man kann solche Gedanken in ein Format verpacken, das nicht als Infodump daherkommt. Idealerweise macht man das so, dass auch zugleich der PoV-Charakter näher gezeichnet wird. Wenn Aleyna z.B. neugierig ist, könnte sie, wenn sie auf dem Weg zum Scriptor ist und an den ganzen verlassenen Häusern vorbeigeht, denken: Wie wohl die ursprünglichen Bewohner gelebt haben? Hatten sie Wasser im Überfluss so wie wir Glas? Vermutlich. Bevor die Wüste ihnen alles genommen hat.
Es ist natürlich richtig, dass die Charaktere ihr Alltagswissen nicht zu jeder Sekunde verbalisieren. Es würde sich auch arg seltsam lesen, wenn ein PoV-Charakter in einer Geschichte, die im modernen Deutschland spielt, denkt: "Dies ist die Bundesrepublik Deutschland. Unser derzeitiger Bundeskanzler ist Olaf Scholz." Was hingegen organisch eingebaut werden könnte, wäre ein Kommentar des PoV-Charakters während er die Nachrichten schaut oder sowas, z.B.: "Da sitzt er, präsentiert seinen auf Hochglanz polierten Schädel, als wäre er die hellste Leuchte auf dem ganzen beschissenen Planeten. Olaf Scholz. Ich öffne meine Bierdose. Wie gerne würde ich ihm den Inhalt über seine glänzende Rübe kippen. Bundeskanzler? Mein Arsch. Bundesdepp wohl eher."
Merkst du den Unterschied?
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Nein eben nicht. Feuer ist in dieser Welt haupstächlich magisch, weil es eben kein Holz gibt. Das wird später auch noch ganz genau erklärt. Aber es könnte tatsächlich etwas mehr Foreshadowing bei dem Feuer auf dem Marktplatz geben
Und woher soll ich als Leser wissen, dass das Feuer in dieser Welt hauptsächlich magisch ist? Dies ist eine Info, die ich als Leser gerne früh hätte. Warum? Wenn du erwähnst, dass Feuer gemacht wird, gehe ich erst einmal davon aus, dass das Feuermachen auf denselben Prinzipien beruht wie in unserer Realität – es sei denn, du gibst mir Informationen, die etwas anderes vermitteln. Tust du das nicht, forme ich falsche Erwartungshaltungen, die wiederum dazu führen, dass ich vermeintliche Logiklücken sehe. Auch hier kann man die Information organisch einbauen. Aleyna kann z.B. frierend an der noch nicht entzündeten Feuerschale vorbeigehen und sich denken: Zum Glück gibt es noch einen Funken Magie in dieser Welt. Nicht auszudenken, was aus uns geworden wäre, wenn wir Holz bräuchten, um Feuer zu machen ...
Das ist KEINE Information, die man nur andeuten sollte (imo) weil sie ein ganz wesentlicher Teil des Worldbuildings ist. Das heißt - wie gesagt - nicht, dass du einen Infodump Abschnitt darüber schreiben sollst, aber ein kurzer Gedanke, der sich organisch aus der Szene ergibt wirkt da Wunder.
Das ist ein Fall von "Autorenwissen vs. Leserwissen" - DU weißt, dass das Feuer magisch ist und daher ist das für dich auch kein Fehler - ich weiß das nicht und Frage mich, wie die denn Feuer machen. Im Endeffekt hast du damit recht, dass es kein Fehler ist, weil es eben kein normales Feuer ist. Aber damit ich das auch so sehe, musst du mir die Information eben auch geben.
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Ich verstehe nicht so ganz, wieso du das nicht glaubst.
Weil Reqem bisher als eine Stadt dargestellt wurde, in der es einen großen Haufen ... Nichts gibt. Die Leute leben in ärmlichsten Verhältnissen, halten kein Nutzvieh, ernähren sich von mageren Kräutern und Knollen, bekommen nur selten Händler zu Gesicht. Es wirkt schlicht nicht so, als hätte Reqem die nötige (und recht "hochwertige") Technologie, Glas herzustellen.* Viel eher wirkt es so, als nagten die Bewohner konstant am Hungertuch und seien nur am Dahinsiechen. Auch das ließe sich einfach umgehen, indem Aleyna z.B. auf dem Weg zum Scriptor an ein paar Arbeitern vorbeikommt, die mit einer Methode deiner Wahl gerade dabei sind, Glas herzustellen. (Das ist auch ein Grund für den Vorschlag, das Leben in der Stadt zu zeigen.)
*und wenn sie sie haben, würde ich davon ausgehen, dass sie dann nicht so arm sind, weil man das sicherlich gut verkaufen kann.
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Hier gehts du mit einer Erwartungshaltung an mein Buch wie diese Gesellschaft funktioniert, anstatt du dich erstmal darauf einlässt und guckst, was für ein System hier überhaupt herrscht. handeln die Leute hier mit Werten oder gibt es andere Faktoren, die da reinspielen. Es ist eine Welt vor dem Untergang. Die kann es serh gefährlich für manche Leute machen, andere aber auch arg zusammenschweißen. Du kennst das System noch nicht und die Gesellschaft, die hier lebt. Wenn du sie kenengelernt hast und sie dann aus Gründen unlogisch findest, bin ich aber ganz Ohr!
Das mag sein, aber das hat einen ganz einfachen Grund: Die Geschichte gibt mir nichts (keine Infos) auf die ich mich einlassen kann, um die Welt kennenzulernen. Ich würde mich sehr gerne auf die Geschichte einlassen und darauf, welche (Werte-)Systeme hier herrschen, aber dazu müsstest du sie mir zeigen. Reqem ist so fix vernichtet, dass ich da kaum Rückschlüsse auf die Gesellschaftsform ziehen kann, was ich aber gerne tun würde. Jede Information, die dem Worldbuilding dient und mit deren Hilfe ich mich auf selbiges einlassen könnte (Feuer ist magisch, Glasherstellung, Wüste, Handel, Kultur) wird entweder gar nicht erwähnt, oder mit "foreshadowing" versehen, was aber in dem Fall nicht ausreicht.
Als Beispiel: Jetzt, wo ich durch deine Erklärung auf der Meta-Ebene als Autorin weiß, dass das Feuer magisch ist, ist das natürlich in meinem Kopf keine Logiklücke mehr und tatsächlich ein interessanter Punkt. Aber dafür muss ich es (wie gesagt) halt auch wissen und zwar BEVOR du das Vertrauen des Lesers verspielst. Man kann eben nicht jede Info als "kommt später noch" deklarieren, weil so lange hast du nicht Zeit, einen potentiellen Leser in die Welt zu ziehen.
Nein, weil wo ist dieser bessere Ort in einer Welt, die austrocknet? (Petrea ausgenommen, aber da gibt es andere Gründe, die noch ersichtlich werden)
Keine Ahnung - das ist ja der Punkt^^ (Abgesehen davon, dass es ja einen Fluss zu geben scheint undauch von Flusslanden die Rede ist - ohne weitere Information, warum das kein guter Ort zum Siedeln ist, verstehe ich eben nicht, warum sie das nicht machen.)
Wenn es keinen besseren Ort gibt - dann teile mir das mit, dann hinterfrage ich auch nicht, warum die in einer Stadt leben, wo es (so wie sie beschrieben ist) nichts gibt
Das ist auch ein Punkt, wo die Info für den Leser wichtig ist, um den Text zu verstehen und weder "später" kommen, noch nur angedeutet werden sollte.
Wenn es auf der Welt keinerlei Flüsse, Seen oder Oasen gibt (außer scheinbar in Petrea), in deren Nähe ressourcentechnisch besser betuchte Städte gebaut werden könnten, wäre das eine Info, die ich gerne hätte. Ließe sich auch einfach einbauen: Aleyna klettert ja auf das Dach eines Hauses und mustert die endlose Weite der Wüste. Das wäre die perfekte Stelle, einen Gedankenfetzen dazu einzubauen, dass Reqem nicht das Gelbe vom Ei ist, aber hey, anderswo ist es auch nicht besser, weil man aus Gründen x, y und z nirgends was Besseres finden/errichten kann.
Ja und hier wäre genau der Punkt, den ich meine. Warum sollte Nikolas denken, dass die Decke da tief ist, wenn er die Höhlen kennt, seid er ein kleines Kind ist.
Er soll ja nicht denken: "Wow, ist die Decke hier niedrig! Unfassbar! Ich gehe jeden Tag hier rein und die Decke ist IMMER NOCH niedrig. Hmm, wie kann das nur sein?"
Ich hatte z.B. an so etwas gedacht: Ich gehe durch den Eingang zu den Höhlen und – Wachstumsschub sei Dank – ducke mich, um mir nicht von der rauhen Decke meine Haarpracht vom Kopf schmirgeln zu lassen.
Gleicher Punkt. Wieso sollten ihm die Flügel auffalllen, wenn sein Tier nie anders war? Es fällt nur auf, weil Rigsha sie in dieser einen Situation auffällig bewegt.
Ich denke, es gibt eine feine Linie zwischen "Beschreibungen, um dem Leser Infos in den Kopf zu prügeln" und "Beschreibungen, um dem Leser eine Immersion in die Welt zu ermöglichen". Ich verstehe die Furcht, in erstere Sparte abzudriften, durchaus, aber ich denke, gerade mit Erzählformen, die nah an den Charakteren sind, lässt sich die eine oder andere Beschreibung der zweiten Sparte geschickt einflechten, ohne dass es wie ein Infodump wirkt – solange die Erzählstimme interessant ist.
Auch hier sagt keiner, dass er in den Stall gehen muss und sich aktiv Gedanken darüber machen soll, dass das Vieh Flügel hat. Ich rede von etwas in der Art:
"Ich gehe in den Stall und streichle über Ragshas Flügel, den sie mir zur Begrüßung entgegenstreckt" (oder so)
-> Flügel sind organisch und logisch in den Text integriert und erwähnt, ohne, dass er sich explizit darüber Gedanken machen muss.
Aber den zweiten Punkt verstehe ich nicht. Was haben Mira und Zhara jetzt anders gemacht als mein Mann? Sie haben Kleidung mit Seife gewaschen, ausgespült und ausgewrungen
In deinem Text steht:
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Meine Fingerknöchel sind rot und meine Hände rissig von dem kalten Wasser.
Dieser Satz hat mich zu der Annahme gebracht, dass du eine Kausalität zwischen kaltem Wasser und rissigen Händen aufbaust (weil: "rissig VON dem KALTEN WASSER"). Von Seife steht an der Stelle nichts. Weder vorher noch nachher, wenn ich nichts übersehen habe.
Hier geht es nicht im Kern darum, dass sie vom Waschen rissige Hände bekommt - das sehe ich durchaus ein. Es geht (mal wieder) darum, dass dem Leser Informationen fehlen. Wie gesagt, die Leser wissen nur das (und exakt das) was im Text steht. Wenn das unklar oder ungenau formuliert ist, kommt es zu eben solchen Missverständnissen.
Wenn da stehen würde "Meine Fingerknöchel sind rot und meine Hände rissig vom Waschen", wäre es (mir zumindest) automatisch klar, dass da Seife involviert ist und dass man davon rissige Hände bekommen kann.
Sie soll aus dieser Ruhe kommen und dann alles auf den Kopf gestellt bekommen. Sie soll aus einer einigermaßen heilen Familie kommen und noch relativ naiv in die Welt ziehen.
Gerade darum wäre es meiner Meinung nach wichtig, dieser Ruhe und einigermaßen heilen Familie, aus der Aleyna kommt, Raum zum Atmen zu geben, damit sich zugleich die Welt des Lesers (der mit Aleyna mitfiebern soll) auf den Kopf stellt. Es fällt mir schwer, Aleyna zu bemitleiden, wenn mir das, was sie verloren hat, relativ wumpe ist, weil es überhaupt nie so richtig porträtiert wurde. Ich kann nicht um etwas trauern, was ich nicht kenne. Faktisch kann ich es natürlich - es ist scheiße, wenn man seine Familie, Freunde und Lebensgrundlage verliert. Aber emotional hänge ich ja nicht an den Charakteren und denke mir "ok, die sind jetzt weg ... naja egal, kannte ich ja eh nicht."
Das ist, wie wenn bei einer Schlacht Soldat Nummer 3 von Links hinten von einem Katapultgeschoss getroffen wird. Ja, ich weiß, dass das scheiße ist, aber ... 
Wenn jedoch mein geliebter (Neben-)Char Bob, den ich ins Herz geschlossen habe und von dem ich weiß, wie viel er Protagonistin Bobette bedeutet zermatscht wird, dann finde ich das vermutlich auch emotional kacke.
***
So ich fasse jetzt noch einmal kurz zusammen, was die (primären) Probleme sind, die ich in der Geschichte bzw. ihrer Erzählweise sehe - mach mit den Infos was du möchtest 
1. Informationsdreieck und Gewichtung von Informationen.
Es gibt 3 "Parteien" in der Geschichte, die einen unterschiedlichen Informationsstand haben:
- Den Autor
- Die Charaktere
- Die Leser
Du hast als Autorin alle Informationen über die Geschichte, die du schon erdacht hast. Backstories, Hintergründe zu den Wüsten, Wissen um die Magie (oder das Fehlen derselben) in der Welt etc. Du weißt ALLES. Dinge die man braucht, um die Geschichte zu verstehen und Dinge die man nicht braucht. Vielleicht sogar Dinge, die für die Geschichte, die du erzählst, eigentlich gar nicht wichtig sind und niemals vorkommen werden, aber im Hintergrund vielleicht andere Dinge DIE vorkommen, beeinflussen. (ich weiß nicht, wie der letzte Punkt bei Pantsern ist, daher das "vielleicht" - das soll keine Beleidigung sein xD)
Die Charaktere haben (im Regelfall) ein grundlegendes Verständnis von der Welt, in der sie Leben und wissen, wie ihr Leben funktioniert. Darum ist es zwar unrealistisch, dass sie aktiv über für sie mundane Sachen (z.B. die Wüste, das magische Feuer oder die Flügel des Pferdes) nachdenken, aber das heißt nicht, dass man die Infos nicht anderweitig organisch unterbringen kann oder sie gar nicht braucht (!).
Die Leser haben überhaupt gar keine Ahnung von gar nichts, wenn sie in die Geschcihte einsteigen. Sie wissen genau das (und nur das) über die Welt, was im Text steht. Alles weitere werden sie mit ihrem "Reallifewissen" auffüllen (so wie ich beim Feuer -> Es brennt, ich erfahre nichts weiter dazu -> klassisches Feuer mit Holz o.ä. Brennstoff)
Es ist wichtig zu erkennen, welche Informationen ein Leser braucht, um der Geschichte zu folgen und nicht dauernd Logiklücken zu sehen, wo keine sind. Hier ist auch die Unterscheidung, welche Infos wirklich wichtig sind.
Dein (Autoren-)Wissen ist quasi der Eisberg aller Infos, die die Geschichte betreffen. Dem Leser zeigst du den natürlich nicht komplett, aber du musst ihm die Spitze zeigen, sodass er alle Infos hat, die er braucht, um die Geschichte zu verstehen. Wesentliche Informationen über die Welt (wie die Wüsten udn die Tatsache, dass es einfach generell keinen wirklich guten Ort zum Leben gibt), besonders eben Dinge, die anders sind, als in der realen Welt (wie das magische Feuer) musst du dem Leser mitteilen, damit er der Geschichte folgen kann, ohne sich alle 2 Sätze zu fragen, was zum fick denn da schon wieder los ist.
Hier ist auch kein Foreshadowing (oder Andeutungen) notwendig und auch gar nicht angebracht - diese Infos willst du nicht der Interpretation und "Ratekunst" deiner Leser überlassen, sondern sie ihnen deutlich mitteilen (nicht als Infodump natürlich, schon in der Stimme des Charakters, aber eben eindeutig (siehe Beispiel Flügel oben)
Mit diesem Wissen kann der Leser dann den Rest des Eisbergs, der unter der Oberfläche liegt zusammenreimen, wobei man ihm ggfs. noch ein bisschen helfen kann, indem man Andeutungen oder Foreshadowing einbringt. Das macht man bei Dingen, bei denen es nicht schlimm ist, wenn der Leser sie sich nicht zusammenreimen kann (wie z.B. andeutungen für einen Twist - die Info bekommt der Leser spätestens, wenn der Twist auftritt. Genauso ist es nicht schlimm, wenn der Leser z.B. nicht versteht, dass Charakter X, der gerade Bob eine Banane gegeben hat, in Wahrheit Charakter Y ist (erkennbar an der Erwähnung einer kleinen Narbe unter dem rechten Ohr), der um Bobs Banenensucht weiß und ihn wieder in die Abhängigkeit treiben will - auch wenn der Leser das nicht erkennt - das Ergebnis ist das Gleiche. Bob schnupft wieder Bananen wie damals in Vegas.
Gerade mit (POV-)Charakter- und Leserwissen kann man viel machen, da es mehrere Kombinationen gibt:
Sagen wir, es geht um einen Fakt X:
1. Leserwissen = Charakterwissen:
Weder der Leser, noch der POV Bob kennen Fakt X -> hier können die beiden den Fakt natürlich gemeinsam entdecken, man kann andeutungen machen, sodass der Leser den Fakt vor Bob erkennen könnte, wenn er denn aufmerksam liest - aber wie oben erwähnt, es ist nicht schlimm, wenn er das nicht tut, weil er es spätestens mit Bob zusammen erfährt.
2. Leserwissen > Charakterwissen:
Das funktioniert natürlich am besten, wenn man mehrere POVs hat, dann kann der Leser von POV Charlie erfahren, dass 5 Schläger in einer Seitenstraße auf POV Bob warten und dann, wenn das entsprechende Kapitel von Bob kommt, WEISS der Leser, was Bob erwartet. Das ist eine andere Art von Spannung, weil es dann nicht mehr um das WAS geht, sondern um das OB/WIE (Kann Bob dem entkommen? Wenn ja wie? Wenn nein, was passiert ihm? Wird er überleben ... etc. )
3. Leserwissen < Charakterwissen:
Imo der schwierigste Fall, weil man immer in Gefahr läuft, dass der Leser sich verarscht fühlt. Gerade wenn der Erzähler sehr nah am Charakter ist, bekommt man das Gefühl, dass der POV einem Infos vorenthält - das KANN natürlich Absicht und auch gut sein, aber oft rutscht man eben in diese Sparte, wo man merkt, dass der POV eigentlich etwas verraten müsste, was ich aber (als Autor) erst später im Text enthüllen will.
Hier hilft es dann, wenn man zumindest Andeutungen macht, DASS der Charakter etwas verheimlicht (oder nicht darüber nachdenken will, weil Trauma) - dann kann man als Leser, wenn die Info kommt, dann denken "Oooooh, das war das - ok verstehe, dass Bob keine Lust hat über seine 3 Jahre in der Bananengosse nachzudenken und was er alles für Bananen getan hat ..."
Jede der 3 Methoden ist grundsätzlich valide (und kann natürlich von Thema zu Thema variieren) aber in jedem Fall musst du sicherstellen, dass der Leser genug infos hat, um die Geschichte zu verstehen. Als Fuastregel für mich habe ich da eingerichtet, dass ich alles (ohne Infodump) erkläre, was der Leser braucht um die "Haupt"Ebene der Szene zu verstehen. Zusätzlich gibt es natürlich immer noch Infos, die man intepretieren muss um mehr herauszufinden oder auch ab und zu Dinge, die man ggfs. auch erst versteht, wenn man den Text mit dem Wissen der späteren Kapitel noch einmal liest.
Du hast bei vielen Anmerkungen, wo ich gesagt habe, dass mir da Infos fehlen, gemeint, dass die später noch kommen - das ist schön, aber halt zu spät. Bemüht mysteriös ist selten gut. Im Prolog bekommt man typischerweise gesagt, dass man Fragen aufwerfen muss, um das Interesse des Lesers zu wecken. Das ist auch richtig, aber wenn das bei jedem zweiten Satz/Konzept der Fall ist, stellt man sich keine Fragen mehr, sondern geht ggfs. davon aus, das der Autor einfach auch keine Antworten liefern kann. Es bringt also nichts, bemüht Infos zurückzuhalten - Vor allem Infos, die so zentral sind. Wenn das Feuer in der Feuerschale magisch ist, dann erscheint auch der Brand von Reqem in einem ganz anderen Licht. Die Geschichte hat imo echt ein massives Problem mit (ggfs. auch ungewollten) Pseudo-Twists. Die lauern um jede Ecke, überall. Das Fatale ist, dass man vermeintliche Ungereimtheiten ("Steinhäuser sollten aber nicht so einfach niederbrennen!") wahrnimmt und dann mental auscheckt, weil man als Leser zu dem Schluss kommen könnte, dass der Autor offensichtlich massive Wissenslücken hat. Ich halte es für ein reelles Risiko, dass man dann gar nicht erst so weit weiterliest, um irgendwann die Info zugesteckt zu bekommen, dass Feuer in dieser Welt immer magisch ist und man dann (rückblickend, wann auch immer das sein mag) den Brand der Stadt neu kontextualisieren muss.
Es ist schon okay (für mich zumindest), nicht gleich alles zu wissen – solange das, was ich nicht weiß, eben akut (noch) nicht von Bedeutung ist und auch nicht dazu führt, dass ich dem Autor fälschlicherweise Sprünge in der Logik unterstelle. Beispiel: Es gibt zwei Kulturen, die miteinander in Konflikt stehen? Okay, kein Problem, wenn das später kommt. Feuer ist immer magisch und daraus erklärt sich auch der Vernichtungsgrad der Stadt? Das wäre wichtig, denn das ist ein zentraler Plotpunkt mit Implikationen für die Zerstörung von Aleynas Heimat.
2. Recherche und Wortwahl
Diese beiden Punkte gehen Hand in Hand, weil sie sich oft gegenseitig bedingen - eine falsche Wortwahl (wie bei der Knolle) offenbart oft, dass der Autor sich eventuell nicht mit den Konzepten, die er benutzt auseinandergesetzt hat. Wenn ich zum Beispiel schreibe, dass Bob, mit seinem Langschwert mühelos durch die Plattenpanzer seiner Gegner schneidet, wird jedem, der sichi ein winzig kleines bisschen damit befasst hat, sofort wissen, dass ich keine Ahnung habe, wie Rüstungen funktionieren. (Überraschenderweise funktionieren die nämlich und verhindern, dass man durchschneiden kann - wenig überraschend eigentlich, dass eine normale Klinge nicht durch mehrere mm Stahl schneidet. Und ebenso wenig überraschend, dass es funktioniert - weil warum sollte man sich sonst die Mühe machen und mehere Kilogramm Stahlplatten mit sich herumtragen unter denen man auch noch schwitzt.)
Das ist ein sehr bekanntes Beispiel, aber du glaubst gar nicht, in wie vielen - auch bekannten - Büchern/Geschichten das vorkommt.
Andersrum merkt man vermutlich, dass ich zumindest eine rudimentäre Ahnung davon habe, wie mittelalterliche Waffen-/Rüstungstechnik war, wenn ich davon rede, dass der Schwerthieb von Bobs Feind an Bobs Halsberge abgleitet und er daraufhin mit seiner Partisane Gambeson und Kettenhemd seines Gegners durchbohrt.
Aus diesen beiden Punkten ergeben sich für mich einfach sehr viele (wenn auch teils aufgrund der fehlenden Infos) Logiklücken, die ich persönlich nicht in meiner Geschichte akzeptieren würde. Darum teile ich sie dir mit - nicht, um dich zu ärgern oder auf deinem Werk rumzuhacken. Ob und wann du sie behebst, ist mir relativ egal - es IST nicht meine Geschichte. Ich bin zufrieden, wenn du verstehst, was ich meine und dir Gedanken drüber machst, ob die Anmerkungen für dich/deine Geschichte relevant ist. Du musst nichts annehmen, du musst (und wirst) mich nicht davon überzeugen, dass das schon so passt, du musst gar nichts, wenn du es nicht willst. Ich gebe dir nur das Feedback nach dem du gefragt hast.
***
Also, wie anfangs gesagt: Ich glaube, dein Fokus liegt ganz einfach woanders. Wenn ich das richtig sehe, möchtest du eine Geschichte schreiben, die eher plotorientiert ist, weniger charakterorientiert. Und das Ganze, ohne (aktuell zumindest) allzu großen Fokus auf Logik etc. zu legen. Das ist vollkommen in Ordnung! Ich bin dann einfach nicht der ideale Leser dafür, weil mich diese Diskrepanzen aus dem Lesefluss reißen. Es tut mir Leid, aber auch wenn wir hier noch 20 Mal hin und her diskutieren, wirst du mich nicht überzeugen, dass die angesprochenen Punkte so in der Geschichte funktionieren (so, wie sie aktuell dastehen - nicht so wie sie vielleicht gemeint sind) Ich sage dir diese Punkte nicht, weil ich will, dass die Geschichte in eine bestimmte Richtung geht (mir ist vollkommen klar, dass nicht jeder Einwand und jeder Vorschlag zur Vision passt, die du für die Geschichte hast - die kenne ich aber nunmal nicht), ich gebe nur wieder was ich beim Lesen empfinde und versuche einzubeziehen, wie es auf künftige Leser wirkt. Ich weiß auch, dass du gesagt hast, dass du es noch überarbeiten willst - aber das ist imo kein Grund NICHTS anzumerken, was mir dahingehend auffällt, sondern ... das Gegenteil. Immerhin solltest du wissen, was Leser als unrund empfinden. Ich (niemand) erwarte bei der ersten Version einer Geschichte Perfektion, daruim geht es aber halt auch gar nicht. Ich kann aktuell nur kommentieren was dasteht, nicht das, was du vielleicht planst irgendwann geschrieben zu haben.^^
Persönlich ziehe ich Geschichten vor, die tief in die Psyche der Charaktere gehen. Ich will mit den Charakteren mitfiebern und das kann ich am besten, wenn mir zugleich ein komplexer Einblick in den Weltenbau gewährt wird, aus dem wiederum folgt, warum die Charaktere sind, wie sie sind: Sie sind Produkte ihrer Kultur, ihrer sozialen Stellung, ihres Berufes, der Geschichte ihrer Heimat, ihrer eigenen Vergangenheit, der Magie, die da am Werk ist, etc.
Ich will die heile Welt der Chars sehen, bevor sie in den Staub getreten wird, sonst interessiert mich der Verlust einfach nicht besonders
Ich will wissen, wie der Verlust (oder generell: wie jedes Erlebnis) den Charakter beeinflusst, wie/ob er sich dadurch ändert etc. Das geht aber eben nur, wenn ich auch das Vorher kenne.
Ich mag langsameres Pacing mit Vorlauf. Ich habe bei unserer eigenen Veröffentlichung die Erfahrung gemacht, dass in der aktuellen Bookstagram/Booktok Kultur normal ist, dass Bücher ein extrem schnelles Pacing haben und alles wo nicht alle 2 Seiten eine Action oder Sexszene kommt mehr oder weniger ignoriert wird (ich rede nicht nur über unser Buch - man muss sich ja nur die z.Z. gehypten Bücher wie ACOTAR oder Fourth Wing ansehen, um diesen Trend einwand- (und textil-)frei nachvollziehen zu können.
Diese Bücher sind aber weder mein Anspruch an die Geschichten die ich schreibe, noch an die die ich lese - falls das bei dir anders sein sollte, ist das natürlich auch in Ordnung - aber dann bin ich der falsche Leser.
Als Leser tüftle ich auch sehr gerne – ich möchte mir Dinge zusammenpuzzlen, kleine Hinweise finden und ausdeuten, rätseln, Twists erahnen, etc. Es ist sehr gut möglich, dass ich deswegen grundsätzlich versuche, die Komplexität hinter der Geschichte aufzudröseln – auch bei Geschichten, die vielleicht gar nicht so sehr in die Tiefe gehen sollen. Aber umso mehr stört es mich, wenn mir wichtige Informationen grundlos vorenthalten werden.
Ich vermute, mein Feedback beruht auf einer Dissonanz der Erwartungshaltungen auf beiden Seiten und bringt dir dementsprechend herzlich wenig. (Wenn du das anders siehst, kannst du da gerne widersprechen.) Insofern wünsche ich dir viel Erfolg mit deinem Projekt und hoffe, dass die anderen Leser dir Rückmeldungen geben, die besser auf deine Bedürfnisse zugeschnitten sind!
Natürlich bist du dennoch herzlich eingeladen, auch deinen Senf bei meiner Geschichte zu hinterlassen, falls du das möchtest
Ich wäre jedenfalls sehr gespannt darauf, wie meine geplottete Geschichte bei Pantsern ankommt 
LG Chaos 