Beiträge von Chaos Rising

    Hallo :D
    Ich mag düstere Geschichten und werde mal sehen, ob ich hier mitlesen und dranbleiben kann. Versprechen kann ich es aber weil Leben nicht, wie immer xD

    Die Prämisse, mit der wir hier einsteigen ist ... nun ja. Simpel xD Der Prota ist ein bisschen horny und möchte seine Wünsche erfüllt haben - nachvollziehbar.
    Dafür möchte (oder vielleicht sogar "benötigt" er einen Dämon) - teilweise nachvollziehbar :D
    Ich bin gespannt, ob er auch Wünsche hat, die nur der Dämon erfüllen kann, oder ob er einfach nur hofft, dass der seine "gewöhnlichen" Wünsche BESSER erfüllen kann.

    Inhaltlich lässt sich sonst natürlich noch nicht sooo viel sagen :D Außer zum Quecksilber:

    Andere Symbole, ähnlich und doch nicht gleich, in den Stein gehauen und mit Quecksilber ausgegossen,

    Ich habe hier 1. schon das Gefühl, dass das Flüssigsein des Quecksilbers bedacht wurde (immerhin sind die Symbole quasi als Form in den Stein gehauen und das Hg dann eingegossen - das macht man ja klassisch mit flüssigen Dingen :D (Zugegebenermaßen könnte es aber auch bedeuten, dass das geschmolzene Metall eingegossen wurde und dann in der Form erstarrt ist - vielleicht kommt daher das Gefühl eines Fehlers?)

    und 2. glaube ich, dass es durchaus Absicht ist, hier Hg zu verwenden :D Einerseits weil es unterschwellig ein gewisses Risiko suggeriert, da es weit weniger stabil ist, als ... nun ja, festes Metall xD und theoretisch leicht zer- oder zumindest GEstört werden könnte. Zum Anderen ist Quecksilber ein wichtiges alchemisches Element (und eines der Grundelemente dort), was mir im Kontext dieser Geschichte und des Rituals durchaus sinnvoll erscheint :D

    Nebenbemerkung: Ich fände es sehr interessant, wenn der Prota im Laufe der Geschichte Anzeichen einer Quecksilbervergiftung zeigen würde, weil er da schon so lange mit rumspielt :D

    ***

    Ich weiß nicht, inwieweit du interesse an sprachlichen hinweisen hast (allgemeiner Natur, keine Rechtschreibung etc), also pack ich dir mal ein Beispiel in den Spoiler, was ich meine. Wenn das zuz dem Zeitpunkt (noch) nicht interessant ist, sag bescheid, dann spare ich uns das in Zukunft :D


    Spoiler anzeigen

    Also vorab - der Text ist sprachlich (bis auf die bösen Kommas und das ein oder andere neue Rechtschreibung-Problem :D ) völlig in Ordnung.

    Ich persönlich würde aber weniger erklären und mehr zeigen (bzw. in den Subtextverfrachten und dem leser selbst überlassen) sowie die narrative Nähe zum Prota geringer wählen. Letzteres vor allem in Anbetracht der Tatsache, wo diese Geschichte voraussichtlich hinführt :D


    Als Beispiele:

    Varelian intonierte die Worte der Invokation präzise, sorgfältig darauf bedacht keine der Silben zu verschlucken oder auch nur die Betonung zu verschieben. Kyrenai war eine komplexe Sprache, und jeder Fehler konnte tödlich sein.

    Der erste Satz würde mir hier schon genügen, um den zweiten zu implizieren - ich kann mir denken (und lesen) dass die Sprache kompliziert ist, dass ein Fehler tödlich sein kann, wird imo aus dem Kontext klar.
    Wie die Sprache heißt ist imo an der Stelle irrelevant und kann später erwähnt werden.

    Varelian blickte fest in die fremdartigen Augen, hielt den Blick des Wesens. Das Grimoire hatte vor diesem Moment gewarnt und größte Vorsicht angeraten - die Wesen die die Anrufung bringen konnte waren trickreich, versuchten der Macht der Bindeworte zu entgehen indem sie eine Freiheit vorspielten die sie nicht hatten oder indem sie die Worte eines Paktes verdrehten. Aber die Worte waren gesprochen - der Dämon war in den Kreis gebunden. Für den Moment jedenfalls.

    hier ist auch eine Erklärpassage, die ich persönlich auflösen würde z.B.:

    "[...] hielt den Blick des Wesens. Jetzt war größte Vorsicht angeraten. Er durfte nicht glauben was er sah, der Dämon war gebunden! Auch wenn er etwas anderes behauptete. Nun hieß es, die Worte des Paktes geschickt und eindeutig zu wählen, solange der Bann gewahrt blieb."

    Das ist sicherlich kein perfektes Beispiel - muss es aber auch nicht sein, es genügt mir, wenn du verstehst, was ich meine :D

    Jedenfalls sind dort die grundsätzlich gleichen Informationen enthalten - nur nicht so eindeutig (ironischerweise). Die offensichtliche Erklärpassage ist verschwunden und das Geschehen näher am Prota. Das wirkt imo natürlicher und man kann als Leser ein bisschen selbst nachdenken, warum und wieso etc.

    Eine Stimme die unmöglich ihre sein konnte.

    Warum nicht? Klingt sie anders? Ist sie zu laut? Zu leise? Zu fröhlich? Männlich? klingt sie als würde man direkt mit der Hölle reden? Hört er sie überhaupt wirklich, oder nur in seinem Kopf? Bewegen sich die Lippen der Frau überhaupt passend zu dem was gesagt wird?
    Hier würde ich ein bisschen genauer werden, das baut auch Atmospähre auf!


    Wie gesagt, nur Hinweise, keine Notwendigkeit, aber damit könntest du imo noch mehr rausholen und die (schon gute) Atmosphäre noch weiter verdichten etc.

    So, das wars heute schon :D

    LG Chaos :chaos:

    Da die Diskussion langsam doch etwas weit vom Thema des Threads wegführt, wäre es schön, wenn ihr diese an einen besser passenden Ort wie einen (evtl. neuen) Thread oder PN auslagert. Bei letzterem könnt ihr mich auch gern als Mod mitnehmen.

    Aber da Schreibfeder angekündigt hat, nicht weiter darauf eingehen zu wollen, gehe ich davon aus, dass jetzt ohnehin Ruhe ist.

    Bitte wieder über die Geschichte reden, danke :D

    LG Chaos

    Hallo Nekola

    Ich werde an dieser Geschichte vermutlich nicht dran bleiben, weil anthropomorphe Tiere (und ich-Erzähler) ehrlichgesagt überhaupt nicht mein Ding sind :rofl:
    Aber ich möchte trotzdem was zum bisherigen (und den Kommentaren dazu) sagen, weil mir die Kritik etwas ... früh vorkommt :D

    Der Prota ist ein anthropomorpher Hund. Zarkaras Jade, Amafiori , Ann-Kristin , Jufington und Feron sagen, dass ihnen ein Verweis auf die Motivation des Protas und ein Hook fehlen.

    Nun ist es aber so, dass der Prota draußen in der großen, weiten Welt herumirrt und offensichtlich nach Zeichen von Zivilisation sucht (-> Motivation). Der Prota entdeckt einen Bauernhof und findet das besser, als wenn er eine Siedlung entdeckt hätte. Warum, das wissen wir noch nicht (-> Hook). Gleichwohl befürchtet der Prota, dass auf dem Bauernhof freilaufende Hunde sein könnten – ich nehme an, weil Hunde nicht so gut auf einen anthropomorphen Artgenossen reagieren (-> Konflikt/Hindernis).

    Also mal davon abgesehen, dass für mein Empfinden dann in diesem kurzen Abschnitt schon alle 3 wichtigen Elemente enthalten sind - ist es ja offenbar auch Absicht, die Motivation des Protas erst nach und nach zu enthüllen:

    da es zum Konzept dazugehört, die Identität und Motive des Protagonisten erst nach und nach zu offenbaren. Dem Leser wird hier sozusagen die Rolle des unwissenden Beobachters zuteil.

    Aber selbst, wenn das NICHT der Fall wäre, finde ich die Forderung nach Klarheit nach 691 (!) Worten der Geschichte schon ein wenig absurd früh :rofl: Das ist gerade so etwas über eine standard Word Seite. Seid froh, wenn ihr nach der Menge an Text schon den Namen des Protas wisst :rofl:
    Imo könnte man den Anfang sogar eher LANGSAMER erzählen und mehr Stimmung, Ambiente etc. aufzubauen. Besonders wenn es eine Geschichte mit Mystery-Elementen sein soll, braucht das seine Zeit. nach 1000 Worten würde ich da erstmal noch gar nichts erwarten und es ist auch ok, wenn ich mir als Leser da nur Fragen stelle, ohne (zu diesem Zeitpunkt) Antworten zu bekommen.
    Ich finde, ein bisschen muss man dem Autoren dann auch mal vertrauen und nicht direkt Fehler sehen, wo vielleicht gar keine sind :D

    Das wars schon von mir

    LG Chaos :chaos:

    Chaos Rising : Wenn ich also eine Geschichte schreibe, die "Das" heißt, werde ich dann überall verlinkt? Da kommen einen schon Gedanken, mal richtig Unsinn zu machen. :evilgrin: Oder ist das reiner Zufall, welche Worte in welcher Reihenfolge automatische Links generieren? :)

    "Threadnamen" :D
    Wenn du genau einen Threadnamen schreibst - wie es bei "Gefangen" eben der Fall ist ... wird es verlinkt. Manchmal.

    Meine Güte ...


    NACHRICHT DER MODERATION

    Okay, ist mir im Prinzip egal - dann musst Du halt ein gewisses Mass an off-topic in Kauf nehmen.

    Nein, Thorsten, muss Owl nicht (und ich/die Mods auch nicht)
    Owl hat oft genug gesagt, dass kein Interesse besteht, die Diskussion fortzuführen, weder per PN noch hier im Thread:

    Wie gesagt, dazu sag ich deinem Topic etwas. Ich möchte hier keine seitenlangen Diskussionen in meinem lostreten.

    Zu alldem kannst du nun deine eigene Meinung und Wahrnehmung haben, du kannst dir auch wieder eine Motivation zusammenreimen, die nicht vorhanden ist, ich möchte aber mit dir keine auslaugenden Diskussionen führen.

    Ich hoffe, auf diese Weise ist es aus der Welt geschafft: bitte zitier mich nicht mehr, ich finde deine Diskussionen unangenehm, und nein, es ist nicht das Thema an sich.

    Ich weiß jedoch auch, dass ich dich gebeten habe nicht mehr auf mich einzugehen. Aus vollkommen anderen Gründen, die ich genannt habe.

    Ich möchte keine private Konversation führen. Ich weiß, dass man privat von WoTs erschlagen wird, in denen du versuchst mit allen Mitteln Recht zu haben. Nochmal: das ist auslaugend, das möchte ich in meinen PNs nicht.

    (WoT würde ich als "Wall of Text" interpretieren.)

    An sich sollte EINES dieser Zitate ausreichen, die Diskussion zu beenden, also bitte lass es jetzt gut sein. Das Thema dieses Threads ist die Geschichte bzw. deren Weltenbau und sonst nichts. Du kannst diese Diskussionen gerne in deinem eigenen Thread weiterführen oder (grundsätzlich, nicht in diesem Fall, da explizit ausgeschlossen) per PN. Nur weil du eine Antwort bekommst, weil jemand deine Aussagen nicht so stehenlassen will, heißt das nicht, dass du mehrfaches explizites Auffordern, es zu lassen, ignorieren darfst.

    um dich mal selbst zu zitieren:

    Lass sowas einfach - das ist kein guter Umgang miteinander.


    (An der Stelle aber auch andersrum LittleOwlbear: Wenn du nicht weiter diskutieren willst, dann tu es am besten auch nicht :D Das heißt ja nicht, dass du zustimmst oder aufgibst, sondern ... dass du nicht weiter diskutieren willst. Ständig zu wiederholen, dass man mit Kommentier-/Diskussionsverhalten eines Gegenübers nicht einverstanden ist führt die Diskussion - wie du siehst - auch ständig fort. )

    Ich wäre euch sehr verbunden, wenn ich nicht nochmal was dazu sagen muss. Sowohl hier als auch ganz allgemein zu diesem Thema.

    Wenn jemand DARÜBER diskutieren will, darf gerne eine PN an mich (als Mod-Gespräch, nicht als persönliche Diskussion mit mir) geschrieben werden.


    Chaos/Mods

    Hey, Jade

    ich wollte nur einen kurzen Kommentar zur Geschichte "Stille" da lassen, weil ich zu einer Interpretation gelangt bin, die ich hier noch nicht gelesen habe :D
    Kann es sein, dass das lyrische Du (also du Person, die der Erzähler anspricht) tot ist und sich an das "du" erinnert? :hmm:

    Weil:

    Behutsam legst du deine Hand auf meine und instinktiv greifen sie ineinander. Gemeinsam beginnen wir, in Erinnerungen zu schwelgen. Die vielen Strandspaziergänge bei Mondschein. Lange ausgedehnte Abende zu zweit auf deiner unbequemen Couch. Das gemeinsame Kochen in deiner viel zu kleinen Küche. Dinge, die wir niemals vergessen werden, uns immer im Gedächtnis bleiben. Dinge, die uns verbinden.

    Unsere Blicke wandern zum Bild neben der Uhr. Eingefasst in einen minzgrünen Holzrahmen. Ein Bild von uns beiden. Eine Momentaufnahme genau wie jetzt, an genau diesem Tisch.

    Du, mit demselben bunt gestreiften Baumwollpullover und derselben königsblauen Jeans. Und ich, mit der dunkelgrauen Cargo-Hose und der schwarzen Sweatjacke.

    Ein Foto, von mir geschossen eine Woche vor deinem letzten Geburtstag. Deinem vierundzwanzigsten Geburtstag.

    Das Markierte kann man auf 2 Arten lesen: "Letzter" Geburtstag im Sinne von "Der, der zeitlich am wenigsten weit weg ist"
    und
    "der, nachdem keiner mehr kam"

    Aber so schwer der Abschied auch ist, du weißt, ich bin bald wieder da. Und ich weiß, du wirst auf mich warten.

    EIn klassisches Bild für das Leben nach dem Tod und das Erwartet werden von den Liebsten.

    All das sind nur meine Gedanken, Gefühle und Erinnerungen.

    Nichts davon ist mehr da.

    Davor zählt er Dinge auf, wie das Umarmen, sich verabschieden etc - hier sagt der Erzähler dann, dass es nur Gedanken, Gefühle und Erinnerungen sind, diese Dinge also nicht (mehr) stattgefunden haben (bzw. in der Vergangenheit stattgefunden haben)

    und nichts davon ist mehr da!

    Denn was ist Realität als nur die Wahrnehmung?

    In einer Welt, die ich mir erschaffe, verschwimmt das Echte und das Erdachte.

    In seiner erdachten Welt lebt die Person, die er anspricht noch und kann ihn immer noch umarmen etc.

    Okay, letzte Antwort, bevor wir diese Diskussion an dieser Stelle (!) sein lassen - der Thread hier gehört sophia_mes Geschichte und nicht dieser ... wilden Diskussion. Wenn es sein muss können wir sie gern an anderem Ort fortfüühren, aber nicht mehr hier -

    HIER BITTE NACH MEINEM POST NUR NOCH THEMENRELEVANTE ANTWORTEN

    Sophia hat am Anfang einen Text gepostet und nach meinem ersten Feedback hat sie den Text einkassiert und alles sehr stark umgeschrieben. Mir war deshalb klar, dass auch spätere Kapitel eventuell noch umgeschrieben werden können und ich sehe das nicht als ein Problem. Meiner Meinung nach ist die Geschichte von Sophia sehr gut geschrieben und macht Lust, dranzubleiben, egal wie auch immer es dann weitergeht. Da sind die Leser vermutlich verschieden, das mag jeder anders empfinden.

    Letztlich ist es immer möglich, dass man einen Satz, zu dem man Feedback bekam, hinterher dann doch rausschmeißt ... war dann das Feedback umsonst (?) Sowas lässt sich einfach nicht vermeiden.

    1. Klar kann sich immer was ändern, aber es ist ein Unterschied, ob man einen Plan hat und der nicht funktioniert, oder ob man von Anfang an weiß, dass man gewisse Punkte nochmal umschreiben MUSS weil man sie mehr oder weniger ignoriert (Sophia, das ist wieder nicht auf dich speziell bezogen^^). Es geht auch nicht darum, dass das nicht sein darf, sondern dass es dann hilft eine gewisse Transparenz zu haben.
    Wenn da von Anfang an steht, dass man auf Worldbuilding nur am Rande achten muss, weil das erst sehr rudimentär ist, dann investiere ich da auch weniger Zeit und zeige nur die größten Dinge auf, die mir auffallen.

    Mich juckt doch nicht, wenn der Autor ein Wort umstellt. Mich juckt, wenn der Autor sich z.B. entscheidet, einen Charakter komplett aus der Geschichte zu entfernen, zu dessen arc ich mehrere DIN A4 Seiten Rückmeldung gegeben habe. Natürlich ist das das gute Recht des Autors. Aber wenn ich vorher weiß, dass die Geschichte sich in einem Stadium befindet, in dem solche Dinge passieren, schreibe ich vielleicht gar nicht erst Analysen von mehreren DIN A4 Seiten, sondern formuliere eher grob angelegtes Feedback zu den Charakteren, generellen Themen der Geschichte oder sowas, aber nicht zu narrativen Strukturen.
    Ich nehme, dir ist aufgefallen, dass meine Kommentare ein wenig mehr in die Tiefe gehen, als die anderen in diesem Thread und entsprechend Zeit brauchen - daher würde ich die Zeit auch gerne in "sinnvolle" (im Sinne von "In dieser Version wichtige") Dinge investieren. Ich habe ehrlichgesagt keine Lust mehr, Seitenweise Feedback zu Geschichten zu geben, das dann im Endeffekt (aus welchem Grund auch immer) ignoriert wird (Nein, Sophia, auch nciht auf dich speziell bezogen^^)

    2. habe ich nicht gesagt, dass die Geschichte scheiße ist - ich habe gesagt, dass ich die Grundidee und das Setting an sich, sowie die angerissenen Themen sehr interessant finde - btw genauso wie ich (wir) es damals auch bei DP gemacht haben.

    Das verstehe ich so, dass du das gerne als Regel so hättest. Es impliziert, dass man vor dem Posten seines Textes sich fragen muss: Ist der nicht zu schlecht? (Das fragt man sich ja sowieso. Aber die Frage und der Druck dahinter verstärken sich dann noch).

    Vielleicht hörst du auf, zu raten, was ich meinen könnte und liest einfach das was da steht.

    Ich habe gesagt:

    Ich frage das, weil ich einen solchen Text nicht ins Forum stellen würde, wenn ich der Meinung bin, dass er noch nicht soweit ist.

    Das ist in meiner Welt sehr offensichtlich, dass das mein eigener Anspruch an meine eigenen Texte ist. Wenn du da rein liest, dass ich das gerne als Regel hätte, dann kann ich dir leider nicht weiterhelfen, weil deutlicher und klarer schreiben kann ich es nicht.

    Wenn ich das als (völlig absurde und niemals praktisch umsetzbare) Regel haben wollen würde, würde ich Jenna sagen, eine solche Regel in die Nutzungsbedingungen aufzunehmen. Entschuldige, aber das ist wirklich Unsinn, mir das zu unterstellen.

    Wenn du sagst "den Text hätte ich nicht gewagt ins Forum zu stellen", dann ist das sehr verunsichernd für andere Schreiber.

    Wenn ich das gesagt hätte vielleicht - aber das habe ich nicht gesagt. Und daran ändern deine Anführungszeichen, die ein Zitat implizieren, nichts.

    ich habe (immer noch) gesagt:

    Ich frage das, weil ich einen solchen Text nicht ins Forum stellen würde, wenn ich der Meinung bin, dass er noch nicht soweit ist.

    Da steht immer noch nichts von "wagen" und vor allem kein Bezug zu "diesem" Text - ich rede von mir und meinem Text und meinen Ansprüchen dazu. Im Endeffekt kann es mir egal sein, ob andere Leute diesen nicht haben. Von mir aus sollen sie ihre Geschichten in ein paar Tagen runterschreiben und mit allen Fehlern und Logiklücken ohne jede Qualitätskontrolle auf Amazon schmeißen. Sollen sie machen, Selfpublish machts möglich. ICH würde es NICHT machen. Ganz ohne Subtext.

    und jetzt würde ich mich freuen, wenn wir aufhören könnten, über Dinge zu diskutieren, die ich so nicht gesagt habe.

    Ich hatte gedacht, das Forum hier ist ein "sicherer Ort", wo man seine Texte einstellen und sich durch Feedback verbessern kann, und wo man nicht abqualifiziert oder zurückgewiesen wird.

    Joa. Was an meinem Feedback gibt dir den Eindruck, dass man sich nicht verbessern kann, wenn man es annimmt? Habe ich irgendwo geschrieben "Puh, Kirisha/Sophia, das mit dem Schreiben würde ich mir nochmal überlegen, vielleicht versuchst du es lieber mit Töpfern"?
    Nein, habe ich nicht. (Und um das klarzustellen: Die Aussage soll ein fiktives Szenario repräsentieren. Nein, ich bin nicht der persönlichen Meinung, dass ihr das Schreiben an den Nagel hängen solltet.)
    Dann würde ich mir auch nicht die Zeit nehmen, detailliertes Feedback zu schreiben, sondern einfach gleich sagen "lass stecken" oder einfach mein Maul halten und mir sinnlose Diskussionen ersparen. Das Ziel meines Feedbacks IST es, dem Autoren zu helfen und sich (und den Text) zu verbesser. Wie auch mehrfach gesagt, mir ist bewusst, dass nicht jeder Vorschlag, den ich unterbreite, in die Vision der entsprechenden Geschichte passt. Das ist aber auch nicht mein Ziel, sondern es geht darum, nicht nur zu sagen "das passt nicht" sondern zumindest einen Vorschlag zu machen, wie man das Problem mit meinem aktuellen Wissen lösen könnte. Ob das dann so umgesetzt wird oder nur ein Denkanstoß ist, ist mir egal.

    Ich denke mal, jeder, der sich die Mühe macht, hier etwas einzustellen, hat auch solche Ambitionen, wie du sie dir wünschst. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, aber stören die dich? Mich stören sie nicht.

    Schön, warum diskutieren wir diesen Punkt dann? Wenn jeder die Ambitionen hat und die paar Ausnahmen nicht stören, haben wir keine Diskussionsgrundlage.

    Und letztlich bestimmst du ja selbst, welches Feedback und wie langes Feedback du geben willst.

    Richtig und vermutlich werde ich mir in Zukunft gut überlegen, ob ich das nochmal tue, wenn es dann darin endet, dass ich mich dafür rechtfertigen muss. Vielleicht hätte ich das schon aus vergangenen Erfahrungen lernen sollen.

    So und jetzt würde ich darum bitten, dass wir nun wieder zu Sophias Geschichte zurückkehren, um den Thread nicht gänzlich aus den Fugen geraten zu lassen. Bei weiterem Diskussionsbedarf sollte ein neuer Thread eröffnet werden. Oder: PN an mich.

    Danke, LG

    Chaos :chaos:

    Hallo Chaos Rising

    du fragst, ab welchem Stadium man wagen darf, seine Geschichte ins Forum zu stellen?

    Ehm ... nein? Frage ich nicht? Ich weiß auch nicht wie du darauf kommst, dass ich das sage.
    Ich frage, ob es Sinn macht, zu einem Text detailliertes Feedback einzuholen/zu geben, von dem der Autor/die Autorin selbst schon weiß, dass 90% davon nicht final (oder in der Nähe dazu ist), oder ob es nicht zumindest Sinn ergibt, dass im Startpost auch zu erwähnen um eben das zu vermeiden.
    Als Autor denkt man sich "jaja, ändere ich ja eh alles noch" und als Kommentator verschwendet man ein bisschen seine Zeit dann.

    Macht es denn dann überhaupt Sinn, den Text im jetzigen Zustand ins Forum zu stellen? Zumindest würde es dann Sinn machen, das auch im Startpost zu erwähnen. Ich verstehe durchaus, dass man ggf. die Resonanz des Forums als Motivator benutzen will und deswegen den Fortschritt der Geschichte unabhängig von der Qualitätssicherung dokumentiert, aber: Ich finde es halt für die Leser doof, die dann ggf. ellenlange Rückmeldungen verfassen, die im Endeffekt vollkommen nutzlos sind, weil das (Haupt-)Ziel des Autors akut gar nicht ist, nachzubessern, sondern nur rauszuhauen. Verstehst du, was ich meine?

    was btw ziemlich genau dem hier entspricht:

    Das hat mich ein bisschen erschreckt, das darf wohl jeder für sich selbst entscheiden, ob er glaubt, dass seine Geschichte schon weit genug fortgeschritten ist, damit es Sinn macht, sie einer Öffentlichkeit zu zeigen? Ich meine, es ist ja schon vorgekommen, dass hier Geschichten in noch sehr unreifem Zustand gepostet wurden. Das ist dann halt so. Jeder von uns kann sich doch dann selbst überlegen, ob er Lust hat, die zu kommentieren oder nicht

    Ich würde dich darum bitten, genau zu lesen, bevor du mir Dinge unterstellst, die ich nicht geschrieben habe. Aus dem obigen Zitat heraus sollte ersichtlich sein, dass es mir nicht darum geht, ab wann man es "wagen" (ich geb' dir einen Keks, wenn du exakt dieses Wort in meinem Kommentar findest) darf, eine Geschichte ins Forum zu stellen. Es geht mir darum, ab wann der Text in einem Zustand ist, dass er bzw. der Autor von Feedback profitiert (und zugegebenermaßen, die investierte Zeit der Leser sich lohnt).

    Beispiel: Eine Geschichte, die so roh ist, dass 90% über den Haufen geschmissen werden, finde ich schwerer zu kommentieren als eine, bei der der Autor sehr genau weiß, was und wohin er will. Wenn Plot, Weltenbau und Charaktere noch auf so wackeligen Beinen stehen, dass der Autor nicht weiß, was davon er verwenden und/oder weiter ausbauen will, und sich diese Dinge sogar noch innerhalb der laufenden Geschichte verschieben, kann ich z.B. schlecht etwas über die Konsistenz der Charaktere und ihrer arcs schreiben, weil sie eben (auf Autorseite) noch nicht feststehen.

    Ich frage das, weil ich einen solchen Text nicht ins Forum stellen würde, wenn ich der Meinung bin, dass er noch nicht soweit ist.

    Und weil ich schon dabei bin:

    ). Trotzdem ist für mich die Frage, ob man "Anfänger" (die wir alle sind) nicht eher entmutigt, und davon abhält, die eigenen Fehler zu machen, wenn man mit seine individuell unterschiedlichen Schreib- und Leseerfahrungen zu sehr bei der Beurteilung hinzuzieht.

    Mal davon abgesehen, dass Sophia im Chat nach genau der Art Feedback gefragt hat - Was hat ein Anfänger davon, wenn man die Fehler stehenlässt und sie nicht anspricht? Dann produziert er vielleicht viel Text, bis er iwann selbst feststellt, dass die Geschichte so nicht funktioniert und abbricht oder neu anfängt - im Schlimmsten Fall nach mehreren fertigen Bänden, die man dann ggfs. komplett in die Tonne treten kann. Beides ist meiner Meinung nach entmutigender, als wenn man zu Beginn aufgezeigt bekommt, woran man arbeiten kann/sollte/whatever und das dann tut und am Ende eine Fassung hat, mit der man auch weiterarbeiten kann.

    Ich behaupte mal, dass ich (bzw wir Jennagon ) keine Bücher veröffentlicht hätten, wenn und niemand unsere Fehler gesagt hätte.

    Also gerade, wenn eine Veröffentlichung (und hier ist mir völlig egal ob Verlag oder SP, ich sehe keinen Grund, da andere Maßstäe anzulegen) das Ziel ist, sollte man imo schon die Dinge auch ansprechen und nicht vor sich hin marinieren lassen. (Wenn der Text nur für sich selbst oder so geschrieben wird, ohne größere Ambitionen, dann muss das natürlich nicht sein - aber das ist ja hier auch nicht der Fall.)


    Ehrlichgesagt sehe ich auch keinen Sinn darin, mich (oder generell "sich") zu rechtfertigen, wenn man Feedback zu einem Text abgibt (noch weniger, wenn selbiges so angefragt wurde), solange das konstruktiv ist (und ich hoffe, das wagt keiner, mir hier abzusprechen.) Das finde ich ehrlichgesagt arg lächerlich. Dafür war dieses Forum irgendwann mal gedacht und nur weil die Textarbeit hier inzwischen sehr in den Hintergrund gerückt ist, kann man sie - wenn man sie macht - imo auch vernünftig machen. Sonst kann man sich die Zeit auch - sowohl als Autor als auch als Kommentator - sparen.
    Imo bringen "Tolles Kapitel, weiter so" oder ähnliches halt ... gar nichts.

    LG Chaos :chaos:

    Okay, ich habe zwar gesagt, dass ich nichts mehr schreibe, aber da das, was ich zu sagen habe 1. unterstreicht, was ich oben versucht habe zu erklären, 2. positiv und 3. kurz ist, tue ich es dennoch.

    Ich möchte kurz einen Gedankengang bei einem bestimmten Punkt beim letzten Part darlegen:

    Stell dir vor, ich lese es live - das waren jeweils meine (eventuell leicht dramatisierten :D ) Gedanken:

    Ich kann gerade noch den Adler über das endlose Blau entlang gleiten sehen, bevor er in der Ferne verschwindet. Vielleicht wartet auch er auf mein Ende, will von meinem mageren Fleisch zehren, an meinen dünnen Knochen nagen.

    "Ein Adler in der Wüste? Von was lebt der Adler ... in der Wüste? Adler sind keine Geier.
    ADLER SIND KEINE GEIER und selbst die brauchen Aas zum fressen! Inmitten einer Sandwüste wird es aber nicht so viel Aas großer Tiere geben!"

    Ein Adler inmitten einer Wüste, wo nichts überlebt und kein Stamm jemals genug Essen hätte, um ein Tier mit zu ernähren.
    Nein, dieser Vogel muss aus dem Norden kommen.

    "Oh! Okay! Da steckt wohl was dahinter - ich bin gespannt!"


    Das ist gut gelöst und zeigt sehr schön 2 Dinge, die ich meine:

    1. welchen "Schaden" die bisherigen (teilweise auch nur empfundenen) Inkonsistenzen angerichtet haben (bei mir als Leser bzw. meinem Vertrauen) - ich bin sehr schnell von einem weiteren (für mich und meinem Wissen) Logikloch ausgegangen - auch wenn es gar keins war.

    2. Der eine Satz aus dem 2. Zitat hat das komplett erledigt, weil mir dadurch klar wurde, dass dir bewusst ist, dass ein Adler da eigentlich nichts verloren hat und du dir demnach wohl was dabei gedacht hast - da war mein Vertrauen wieder hergestellt.
    Ich persönlich würde das 2. Zitat direkt nach der ersten Erwähnung des Adlers setzen, damit die Fragezeichen gar nicht erst Zeit haben aufzukommen, aber DAS sind Peanuts und vmtl. auch Geschmackssache - es steht auf jeden Fall nahe genug beieinander um das Ziel zu erreichen.

    Und genau darum geht es - du musst nicht jede Frage sofort klären, aber zumindest bei "seltsamen" Dingen klar machen, dass da eine Idee dahintersteckt (auf welche Weise auch immer). Um bei einem alten Beispiel zu bleiben: Beim Feuer erwarte ich auch keine genaue Erklärung WAS da nun WARUM genau brennt und wie die Magie funktioniert - nur der Hinweis, dass es kein gewöhnliches Feuer ist genügt.


    Das wars schon, weitermachen :D

    LG Chaos

    Okay, vorab - mir geht es im Folgenden nur darum, dass du meine Punkte verstehst. Ob du sie umsetzt ist mir egal^^ Ich habe nur die "Logiklupe" auf den Text gehalten, die du dir im Chat gewünscht hast und Dinge gefunden, die ich nicht logisch finde. Ich brauche hier auch keine Rechtfertigung von dir - die hilft mir nicht und macht die Punkte im Text (für mich) nicht besser - weil selbst, WENN ich bei der Erklärung dann verstehe, was du meinst (und das tue ich in vielen Punkten), ist es im Text immer noch nicht ersichtlich. Und im Normalfall hast du (wie gesagt) als Autor eben NICHT den Luxus, deinem Leser danach noch zu erklären, dass du gar nicht das gemeint hast, was du geschrieben hast, sondern etwas ganz anderes, oder ihm die Infos zu geben, die ihm noch fehlen.

    Zitat

    Also ich weiß nicht wie du schreibst. Vielleicht bist du ein Plotter und kannst dir deshalb die Arbeitsweise schwerer vorstellen.

    Vielen Dank fürs Erklären deiner Arbeitsweise. Mich da reinzudenken, fällt mir tatsächlich schwer, denn ich bin wirklich ein Plotter. Ich glaube aber, dass nicht nur meine Arbeitsweise sich ziemlich von deiner unterscheidet, sondern auch die Gewichtung der Dinge, die mir persönlich an einer Geschichte wichtig erscheinen. Aus diesem Grund möchte ich nun ein letztes Mal versuchen, einige meiner Punkte zu erklären und würde mich danach hier ausklinken, da es meines Erachtens nicht zielführend ist, immer und immer wieder die gleichen Punkte zu diskutieren (ein solcher Kommentar dauert 4 bis 5 Stunden, und möchte ich nicht immer und immer wieder ins gleiche investieren, sorry :) ) und ich glaube, dass dich mein Feedback nicht weiterbringt. Das ist in Ordnung, aber dann bringt es dir ja auch nichts und du regst dich nur über mich auf.

    ok, dann los:

    Zitat

    Ich habe nie gesagt, dass ich keine Veränderungen vornehme, Logiklücken ausradiere o.ä. Ich sage nur, dass es bestimmte Dinge gibt, auf die ich mich im Nachhinein konzentrieren will wie eben das Problem, dass sich die Stimmen der POVs deutlich unterscheiden.

    Das habe ich auch nicht behauptet^^
    Mein Punkt ist, dass es Dinge gibt, die Sinn ergeben, am Ende zu korrigieren/ergänzen (z.B. wenn man feststellt, dass noch ein bisschen Charakterisierung eines Charakters fehlt - das kann man einfach ergänzen. Auch sprachliche Feinheiten gehören dazu) und andere Dinge, bei denen es eben keinen Sinn ergibt, das bis zum Ende aufzuschieben. Eben Logiklücken - die würde ich so schnell wie möglich reparieren, weil du sonst die folgenden Kapitel evtl. auf einer Logiklücke aufbaust und wenn du sie DANN am Ende reparierst auf einmal alle folgenden Kapitel nicht mehr funktionieren und du wieder bei 0 anfangen kannst.
    Ich wollte dich nur darauf hinweisen, dass du dir da viel Arbeit sparen könntest - ob du das machst bleibt dir überlassen, ist deine Zeit :D

    Zitat

    Ich bin überwiegend ein Pantser, weshalb ich die ersten zwei Monate gar nichts geschrieben habe außer einzelne Notizen und Sätze, aus denen sich langsam eine Geschichte entwickelt hat.

    Auch das ist in Ordnung - der Punkt meines Kommentars war nicht, dir zu sagen, dass du gefälligst plotten sollst, sondern eine Nachfrage.
    Nämlich: Wenn du Pantserin bist, dann brauchst du doch irgendwas, das dir den weiteren Verlauf des Plots "zeigt". In meinem Verständnis sind das dann die Charaktere und das Setting (das muss ja nicht so ausgebaut sein wie beim Plotten, aber ein paar Eckpfeiler brauchst (und hast) du halt - Wüste, wenig Wasser, Magie wird schwächer ...)
    Also quasi
    "Ich habe Situation X, da würde Charakter A folgendes tun: Y
    und charakter B würde folgendes tun: Z
    Das heißt wenn die das beide machen, ergeben sich daraus entweder Konsequenz U oder V, das Worldbuilding erlaubt aber nur U.
    -> U it is."

    Mein Punkt war, dass du gesagt hast, dass du dich erst NUR auf den Plot fokussieren willst und Charaktere, Worldbuilding etc erst später machen willst - und ich habe mich gefragt, wie das denn dann geht. Das war keine Kritik, das war eine Frage^^

    Zitat

    Also ich verstehe irgendwo dein Problem mit einer Knolle, weil du bei dem Wort eben automatisch an Kartoffel denkst. Aber ehrlich gesagt bist du der erste, der mit meiner Pflanze ein Problem hat. Zum einen, weil sie ziemlich Plotirrelevant ist. Zum anderen, weil es eben eine Fantasy Welt ist und man es von anderen Werken gewohnt ist, dass solche Dinge erfunden werden. Also wirst du selten ein Werk finden, wo genau erklärt wird, warum Drachen nun Feuer spucken können. Oder welche Aerodynamik hinter Feen steckt oder warum zum Teufel Alraunen bei Harry Potter schreien können, aber nicht unter der Erde ersticken. Ich bin sicher, es gibt da noch etliche Beispiele aus der Fantasyliteratur, die rein physikalisch keinen Sinn ergeben, aber eben so hingenommen werden, weil es netter Background ist. Und damit sage ich nicht, dass es nicht ok ist, dass du dich an solchen Dingen störst. Ich sage nur ich und viele andere Leser tun das eben nicht.
    Zu dem unter der Erde will ich nur hinzufügen, dass das Jahreszeiten abhängig ist und es Wachstumsphasen und Phasen der Verbreitung gibt. Aber ich finde es wirklich nicht nötig, dass so genau zu erklären, weil das Buch eben keine Abhandlung über meine Welt ist und sie (Aleyna) kaum noch damit in Berührung kommen wird

    Okay vorab: Dass ich der erste bin, der das anmerkt und es offenbar sonst keinen stört ist nicht meine Schuld xD Und für mich auch kein Argument - wie gesagt "ist Fantasy, muss nicht logisch sein" lasse ich nicht zählen. Und du hast mir da zugestimmt:

    Ich gehe ganz mit dir mit, dass es nicht alles einfach nur mit "ist Fantasy" erklärt werden soll.

    Dann tu das bitte auch nicht :D

    Abgesehen davon: Ich habe kein Problem mit der Pflanze an sich*, oder der Inspiration durch die falsche Rose von Jericho.
    Mein Problem ist, dass das Wort "Knolle" bestimmte Assoziationen weckt: Kartoffeln, Rüben, Kohlrabi, Sellerie(knolle), etc. Wenn ich dann später lese, dass die vermeintliche "Knolle" Blätter hat, entsteht bei mir ein Fragezeichen vor dem Kopf, weil typische Knollen keine Blätter haben. Mir geht es darum, dass die Wortwahl "Knolle" ein stereotypisches Bild beim Leser erzeugt und du bei der Erwähnung von Blättern, die eine Knolle nun einmal nicht hat (zumindest nicht unterirdisch), mit dieser Erwartungshaltung brichst. Es ist nicht zwangsläufig davon auszugehen, dass Leser wohlwollend auf so eine Überraschung reagieren. Es kann passieren – wie hier –, dass der Leser die Verwendung eines Wortes wie "Knolle", in dessen Bedeutungsspektrum "hat Blätter" nicht enthalten ist, als einen Fehler wertet, der sich beim Autor eingeschlichen hat. Daher auch der Einwand, ob du nicht eher "Kohlkopf" oder "Salatkopf" meinst. Wenn man Pech hat, setzt sich von da an ein Schneeballeffekt fort, weil sich der Leser fragen könnte: "Hmm, wenn das schon nicht passt, was liegt sonst noch im Argen?" Als Autor will man ja eigentlich sicherstellen, dass der Leser darauf vertraut, dass man weiß, was man tut und dass selbst, wenn etwas erklärungsbedürftig ist, der Leser auf dieses Vertrauen baut und geduldig auf die Erklärung wartet. Die Verwendung objektiv unpassender Wörter erschüttert dieses Vertrauen. Du brauchst dieses Vertrauen aber, damit der Leser dir später, wenn du eine Sache beschreibst die seltsam klingt (aber es nicht ist, wenn man die Hintergründe kennt) ebenso vertraut und die Sache erstmal hinnimmt. Du brauchst es, damit du die Zeit bekommst, die du brauchst, um die Sache aufzuklären. (Beispiel: Ein Charakter wird durchgehen prominent mit blauen Augen beschrieben - irgendwann sind sie aber auf einmal grün. Wenn du das Vertrauen der Leser hast, wird man da (hoffentlich) hellhörig und fragt sich, was da wohl dahintersteckt. Wenn du das Vertrauen NICHT hast, hält man es für einen Fehler, verdreht die Augen und wenn sich so etwas häuft, kann das auch schnell dazu führen, dass das Buch in der Ecke landet und nicht zuende gelesen wird.)
    Wenn du bei dem Wort "Knolle" bleiben willst, würde ich rasch klar machen, dass die Leute in deiner Welt damit NICHT das reale Äquivalent meinen, sondern etwas ... ganz anderes.
    Mit einer von den Medien in den letzten Jahren so gefeierten Subversion der Erwartungen hat das herzlich wenig zu tun. (Was aber wirklich eine Unterwanderung der Erwartungshaltung wäre: Wenn Aleyna NICHT die Braut ist, die für Nikolas angedacht ist.)
    Ich kann dir nicht sagen, warum das anderen Lesern nicht aufgefallen ist, aber so weit ich den Thread überblicke, gab es bisher keine Rückmeldung, die sich in aller Tiefe mit dem Weltenbau befasst hätte. Der Fokus scheint beim Feedback eher auf den emotionalen beats zu liegen - aber wie gesagt, das ist nicht meine Schuld und imo auch kein Argument.

    *Soll heißen: Ich habe kein Problem damit, wenn es eine Pflanze gibt, die sich eben so verhält und auch kein Problem damit hat, wenn sie zeitweise unter der Erde vergraben ist. Es ist aber ein Unterschied, ob die Pflanze das von Natur aus macht, oder ob sie das bei ihrem natürlichen "Verhalten" nicht tut und ein Mensch sie einfach eingräbt. Sprich: Wenn ich eine Rose eingrabe, weil ich der Meinung bin, es ist zu warm, ist es der Rose recht egal, was ich glaube - sie wird eingehen. Wenn es aber eine Wüstenrose ist, die natürlich so angelegt ist, dass sie sich bei zu großer Hitze unter die Erde zurückzieht, dann glaube ich dir auch, dass das funktioniert.

    Zitat

    Ich weiß noch nicht, och ich dir damit rechtgebe. Grundsätzlich weiß ich was du meinst, weil du in meiner Welt vermutlich das Gefühl hast es ist so eine Art altertümliche orientalische Fantasyerzählung. Und wenn es langfristig so bleibt, dann verändere ich das definitiv. Aber ich weiß nicht, ob das so passt, wenn sie einmal in der Hauptstadt ankommt. Ich gucke mal. Aber in Reqem mit ihrer Mutter hast du vermutlich recht.

    Wie gesagt - das ist ein Hinweis, damit du darüber nachdenkst. Ich verlange/erwarte nicht, dass du das jetzt änderst, sondern dass du dir Gedanken darüber machst, ob das für dich und deine Geschichte in Ordnung ist. Wenn du sagst, dass das so passt, dann ist das in Ordnung. (Was nicht heißt, dass es dann keine Leser gibt, die das stört, aber das ist nicht mein Problem :D )

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    Das hat mich tatsächlich auf den Punkt gebracht, warum du da so viele Lücken in meinem Text siehst. Also in meiner ersten Version habe ich extrem viel Hintergrundwissen eingebaut. Aber nachdem ich (wahrscheinlich rücklickend zu viel) theoretisches übers Schreiben gelesen und geguckt habe, ist mir aufgefallen, dass vieles davon Infodump ist, was nicht in die Szene passt, oder nicht zu den Gedanken des POVs, weil es eben Allgemeinwissen ist, über dass der POV nicht mehr nachdenkt. Warum sollte Aleyna an einem random Tag darüber nachdenken, dass Reqem so alt ist und wann die Wüsten entstanden sind etc. Deshalb kam ja dann die Erinnerung mit der Geschichte der Großmutter, wo eben auch auf Regen und solche Dinge nebenbei eingegangen wird (mal unabhängig gerade davon, wo ich sie dann wegen dem Pacing etc. einbaue). Vielleicht muss ich da einfach noch ein Händchen für kriegen, was der Charakater in der Situation denken würde und was eben nicht. Aber ich gehe da nicht immer mit deiner Meinung mit.

    Man kann solche Gedanken in ein Format verpacken, das nicht als Infodump daherkommt. Idealerweise macht man das so, dass auch zugleich der PoV-Charakter näher gezeichnet wird. Wenn Aleyna z.B. neugierig ist, könnte sie, wenn sie auf dem Weg zum Scriptor ist und an den ganzen verlassenen Häusern vorbeigeht, denken: Wie wohl die ursprünglichen Bewohner gelebt haben? Hatten sie Wasser im Überfluss so wie wir Glas? Vermutlich. Bevor die Wüste ihnen alles genommen hat.

    Es ist natürlich richtig, dass die Charaktere ihr Alltagswissen nicht zu jeder Sekunde verbalisieren. Es würde sich auch arg seltsam lesen, wenn ein PoV-Charakter in einer Geschichte, die im modernen Deutschland spielt, denkt: "Dies ist die Bundesrepublik Deutschland. Unser derzeitiger Bundeskanzler ist Olaf Scholz." Was hingegen organisch eingebaut werden könnte, wäre ein Kommentar des PoV-Charakters während er die Nachrichten schaut oder sowas, z.B.: "Da sitzt er, präsentiert seinen auf Hochglanz polierten Schädel, als wäre er die hellste Leuchte auf dem ganzen beschissenen Planeten. Olaf Scholz. Ich öffne meine Bierdose. Wie gerne würde ich ihm den Inhalt über seine glänzende Rübe kippen. Bundeskanzler? Mein Arsch. Bundesdepp wohl eher."
    Merkst du den Unterschied?

    Zitat

    Nein eben nicht. Feuer ist in dieser Welt haupstächlich magisch, weil es eben kein Holz gibt. Das wird später auch noch ganz genau erklärt. Aber es könnte tatsächlich etwas mehr Foreshadowing bei dem Feuer auf dem Marktplatz geben

    Und woher soll ich als Leser wissen, dass das Feuer in dieser Welt hauptsächlich magisch ist? Dies ist eine Info, die ich als Leser gerne früh hätte. Warum? Wenn du erwähnst, dass Feuer gemacht wird, gehe ich erst einmal davon aus, dass das Feuermachen auf denselben Prinzipien beruht wie in unserer Realität – es sei denn, du gibst mir Informationen, die etwas anderes vermitteln. Tust du das nicht, forme ich falsche Erwartungshaltungen, die wiederum dazu führen, dass ich vermeintliche Logiklücken sehe. Auch hier kann man die Information organisch einbauen. Aleyna kann z.B. frierend an der noch nicht entzündeten Feuerschale vorbeigehen und sich denken: Zum Glück gibt es noch einen Funken Magie in dieser Welt. Nicht auszudenken, was aus uns geworden wäre, wenn wir Holz bräuchten, um Feuer zu machen ...

    Das ist KEINE Information, die man nur andeuten sollte (imo) weil sie ein ganz wesentlicher Teil des Worldbuildings ist. Das heißt - wie gesagt - nicht, dass du einen Infodump Abschnitt darüber schreiben sollst, aber ein kurzer Gedanke, der sich organisch aus der Szene ergibt wirkt da Wunder.

    Das ist ein Fall von "Autorenwissen vs. Leserwissen" - DU weißt, dass das Feuer magisch ist und daher ist das für dich auch kein Fehler - ich weiß das nicht und Frage mich, wie die denn Feuer machen. Im Endeffekt hast du damit recht, dass es kein Fehler ist, weil es eben kein normales Feuer ist. Aber damit ich das auch so sehe, musst du mir die Information eben auch geben.

    Zitat

    Ich verstehe nicht so ganz, wieso du das nicht glaubst.

    Weil Reqem bisher als eine Stadt dargestellt wurde, in der es einen großen Haufen ... Nichts gibt. Die Leute leben in ärmlichsten Verhältnissen, halten kein Nutzvieh, ernähren sich von mageren Kräutern und Knollen, bekommen nur selten Händler zu Gesicht. Es wirkt schlicht nicht so, als hätte Reqem die nötige (und recht "hochwertige") Technologie, Glas herzustellen.* Viel eher wirkt es so, als nagten die Bewohner konstant am Hungertuch und seien nur am Dahinsiechen. Auch das ließe sich einfach umgehen, indem Aleyna z.B. auf dem Weg zum Scriptor an ein paar Arbeitern vorbeikommt, die mit einer Methode deiner Wahl gerade dabei sind, Glas herzustellen. (Das ist auch ein Grund für den Vorschlag, das Leben in der Stadt zu zeigen.)

    *und wenn sie sie haben, würde ich davon ausgehen, dass sie dann nicht so arm sind, weil man das sicherlich gut verkaufen kann.

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    Hier gehts du mit einer Erwartungshaltung an mein Buch wie diese Gesellschaft funktioniert, anstatt du dich erstmal darauf einlässt und guckst, was für ein System hier überhaupt herrscht. handeln die Leute hier mit Werten oder gibt es andere Faktoren, die da reinspielen. Es ist eine Welt vor dem Untergang. Die kann es serh gefährlich für manche Leute machen, andere aber auch arg zusammenschweißen. Du kennst das System noch nicht und die Gesellschaft, die hier lebt. Wenn du sie kenengelernt hast und sie dann aus Gründen unlogisch findest, bin ich aber ganz Ohr!

    Das mag sein, aber das hat einen ganz einfachen Grund: Die Geschichte gibt mir nichts (keine Infos) auf die ich mich einlassen kann, um die Welt kennenzulernen. Ich würde mich sehr gerne auf die Geschichte einlassen und darauf, welche (Werte-)Systeme hier herrschen, aber dazu müsstest du sie mir zeigen. Reqem ist so fix vernichtet, dass ich da kaum Rückschlüsse auf die Gesellschaftsform ziehen kann, was ich aber gerne tun würde. Jede Information, die dem Worldbuilding dient und mit deren Hilfe ich mich auf selbiges einlassen könnte (Feuer ist magisch, Glasherstellung, Wüste, Handel, Kultur) wird entweder gar nicht erwähnt, oder mit "foreshadowing" versehen, was aber in dem Fall nicht ausreicht.
    Als Beispiel: Jetzt, wo ich durch deine Erklärung auf der Meta-Ebene als Autorin weiß, dass das Feuer magisch ist, ist das natürlich in meinem Kopf keine Logiklücke mehr und tatsächlich ein interessanter Punkt. Aber dafür muss ich es (wie gesagt) halt auch wissen und zwar BEVOR du das Vertrauen des Lesers verspielst. Man kann eben nicht jede Info als "kommt später noch" deklarieren, weil so lange hast du nicht Zeit, einen potentiellen Leser in die Welt zu ziehen.

    Nein, weil wo ist dieser bessere Ort in einer Welt, die austrocknet? (Petrea ausgenommen, aber da gibt es andere Gründe, die noch ersichtlich werden)

    Keine Ahnung - das ist ja der Punkt^^ (Abgesehen davon, dass es ja einen Fluss zu geben scheint undauch von Flusslanden die Rede ist - ohne weitere Information, warum das kein guter Ort zum Siedeln ist, verstehe ich eben nicht, warum sie das nicht machen.)
    Wenn es keinen besseren Ort gibt - dann teile mir das mit, dann hinterfrage ich auch nicht, warum die in einer Stadt leben, wo es (so wie sie beschrieben ist) nichts gibt :pardon:
    Das ist auch ein Punkt, wo die Info für den Leser wichtig ist, um den Text zu verstehen und weder "später" kommen, noch nur angedeutet werden sollte.

    Wenn es auf der Welt keinerlei Flüsse, Seen oder Oasen gibt (außer scheinbar in Petrea), in deren Nähe ressourcentechnisch besser betuchte Städte gebaut werden könnten, wäre das eine Info, die ich gerne hätte. Ließe sich auch einfach einbauen: Aleyna klettert ja auf das Dach eines Hauses und mustert die endlose Weite der Wüste. Das wäre die perfekte Stelle, einen Gedankenfetzen dazu einzubauen, dass Reqem nicht das Gelbe vom Ei ist, aber hey, anderswo ist es auch nicht besser, weil man aus Gründen x, y und z nirgends was Besseres finden/errichten kann.

    Ja und hier wäre genau der Punkt, den ich meine. Warum sollte Nikolas denken, dass die Decke da tief ist, wenn er die Höhlen kennt, seid er ein kleines Kind ist.

    Er soll ja nicht denken: "Wow, ist die Decke hier niedrig! Unfassbar! Ich gehe jeden Tag hier rein und die Decke ist IMMER NOCH niedrig. Hmm, wie kann das nur sein?"

    Ich hatte z.B. an so etwas gedacht: Ich gehe durch den Eingang zu den Höhlen und – Wachstumsschub sei Dank – ducke mich, um mir nicht von der rauhen Decke meine Haarpracht vom Kopf schmirgeln zu lassen.

    Gleicher Punkt. Wieso sollten ihm die Flügel auffalllen, wenn sein Tier nie anders war? Es fällt nur auf, weil Rigsha sie in dieser einen Situation auffällig bewegt.

    Ich denke, es gibt eine feine Linie zwischen "Beschreibungen, um dem Leser Infos in den Kopf zu prügeln" und "Beschreibungen, um dem Leser eine Immersion in die Welt zu ermöglichen". Ich verstehe die Furcht, in erstere Sparte abzudriften, durchaus, aber ich denke, gerade mit Erzählformen, die nah an den Charakteren sind, lässt sich die eine oder andere Beschreibung der zweiten Sparte geschickt einflechten, ohne dass es wie ein Infodump wirkt – solange die Erzählstimme interessant ist.

    Auch hier sagt keiner, dass er in den Stall gehen muss und sich aktiv Gedanken darüber machen soll, dass das Vieh Flügel hat. Ich rede von etwas in der Art:

    "Ich gehe in den Stall und streichle über Ragshas Flügel, den sie mir zur Begrüßung entgegenstreckt" (oder so)
    -> Flügel sind organisch und logisch in den Text integriert und erwähnt, ohne, dass er sich explizit darüber Gedanken machen muss.

    Aber den zweiten Punkt verstehe ich nicht. Was haben Mira und Zhara jetzt anders gemacht als mein Mann? Sie haben Kleidung mit Seife gewaschen, ausgespült und ausgewrungen

    In deinem Text steht:

    Zitat

    Meine Fingerknöchel sind rot und meine Hände rissig von dem kalten Wasser.

    Dieser Satz hat mich zu der Annahme gebracht, dass du eine Kausalität zwischen kaltem Wasser und rissigen Händen aufbaust (weil: "rissig VON dem KALTEN WASSER"). Von Seife steht an der Stelle nichts. Weder vorher noch nachher, wenn ich nichts übersehen habe.
    Hier geht es nicht im Kern darum, dass sie vom Waschen rissige Hände bekommt - das sehe ich durchaus ein. Es geht (mal wieder) darum, dass dem Leser Informationen fehlen. Wie gesagt, die Leser wissen nur das (und exakt das) was im Text steht. Wenn das unklar oder ungenau formuliert ist, kommt es zu eben solchen Missverständnissen.

    Wenn da stehen würde "Meine Fingerknöchel sind rot und meine Hände rissig vom Waschen", wäre es (mir zumindest) automatisch klar, dass da Seife involviert ist und dass man davon rissige Hände bekommen kann.

    Sie soll aus dieser Ruhe kommen und dann alles auf den Kopf gestellt bekommen. Sie soll aus einer einigermaßen heilen Familie kommen und noch relativ naiv in die Welt ziehen.

    Gerade darum wäre es meiner Meinung nach wichtig, dieser Ruhe und einigermaßen heilen Familie, aus der Aleyna kommt, Raum zum Atmen zu geben, damit sich zugleich die Welt des Lesers (der mit Aleyna mitfiebern soll) auf den Kopf stellt. Es fällt mir schwer, Aleyna zu bemitleiden, wenn mir das, was sie verloren hat, relativ wumpe ist, weil es überhaupt nie so richtig porträtiert wurde. Ich kann nicht um etwas trauern, was ich nicht kenne. Faktisch kann ich es natürlich - es ist scheiße, wenn man seine Familie, Freunde und Lebensgrundlage verliert. Aber emotional hänge ich ja nicht an den Charakteren und denke mir "ok, die sind jetzt weg ... naja egal, kannte ich ja eh nicht."
    Das ist, wie wenn bei einer Schlacht Soldat Nummer 3 von Links hinten von einem Katapultgeschoss getroffen wird. Ja, ich weiß, dass das scheiße ist, aber ... :pardon:
    Wenn jedoch mein geliebter (Neben-)Char Bob, den ich ins Herz geschlossen habe und von dem ich weiß, wie viel er Protagonistin Bobette bedeutet zermatscht wird, dann finde ich das vermutlich auch emotional kacke.

    ***

    So ich fasse jetzt noch einmal kurz zusammen, was die (primären) Probleme sind, die ich in der Geschichte bzw. ihrer Erzählweise sehe - mach mit den Infos was du möchtest :D

    1. Informationsdreieck und Gewichtung von Informationen.

    Es gibt 3 "Parteien" in der Geschichte, die einen unterschiedlichen Informationsstand haben:

    - Den Autor
    - Die Charaktere
    - Die Leser

    Du hast als Autorin alle Informationen über die Geschichte, die du schon erdacht hast. Backstories, Hintergründe zu den Wüsten, Wissen um die Magie (oder das Fehlen derselben) in der Welt etc. Du weißt ALLES. Dinge die man braucht, um die Geschichte zu verstehen und Dinge die man nicht braucht. Vielleicht sogar Dinge, die für die Geschichte, die du erzählst, eigentlich gar nicht wichtig sind und niemals vorkommen werden, aber im Hintergrund vielleicht andere Dinge DIE vorkommen, beeinflussen. (ich weiß nicht, wie der letzte Punkt bei Pantsern ist, daher das "vielleicht" - das soll keine Beleidigung sein xD)

    Die Charaktere haben (im Regelfall) ein grundlegendes Verständnis von der Welt, in der sie Leben und wissen, wie ihr Leben funktioniert. Darum ist es zwar unrealistisch, dass sie aktiv über für sie mundane Sachen (z.B. die Wüste, das magische Feuer oder die Flügel des Pferdes) nachdenken, aber das heißt nicht, dass man die Infos nicht anderweitig organisch unterbringen kann oder sie gar nicht braucht (!).

    Die Leser haben überhaupt gar keine Ahnung von gar nichts, wenn sie in die Geschcihte einsteigen. Sie wissen genau das (und nur das) über die Welt, was im Text steht. Alles weitere werden sie mit ihrem "Reallifewissen" auffüllen (so wie ich beim Feuer -> Es brennt, ich erfahre nichts weiter dazu -> klassisches Feuer mit Holz o.ä. Brennstoff)

    Es ist wichtig zu erkennen, welche Informationen ein Leser braucht, um der Geschichte zu folgen und nicht dauernd Logiklücken zu sehen, wo keine sind. Hier ist auch die Unterscheidung, welche Infos wirklich wichtig sind.
    Dein (Autoren-)Wissen ist quasi der Eisberg aller Infos, die die Geschichte betreffen. Dem Leser zeigst du den natürlich nicht komplett, aber du musst ihm die Spitze zeigen, sodass er alle Infos hat, die er braucht, um die Geschichte zu verstehen. Wesentliche Informationen über die Welt (wie die Wüsten udn die Tatsache, dass es einfach generell keinen wirklich guten Ort zum Leben gibt), besonders eben Dinge, die anders sind, als in der realen Welt (wie das magische Feuer) musst du dem Leser mitteilen, damit er der Geschichte folgen kann, ohne sich alle 2 Sätze zu fragen, was zum fick denn da schon wieder los ist.
    Hier ist auch kein Foreshadowing (oder Andeutungen) notwendig und auch gar nicht angebracht - diese Infos willst du nicht der Interpretation und "Ratekunst" deiner Leser überlassen, sondern sie ihnen deutlich mitteilen (nicht als Infodump natürlich, schon in der Stimme des Charakters, aber eben eindeutig (siehe Beispiel Flügel oben)

    Mit diesem Wissen kann der Leser dann den Rest des Eisbergs, der unter der Oberfläche liegt zusammenreimen, wobei man ihm ggfs. noch ein bisschen helfen kann, indem man Andeutungen oder Foreshadowing einbringt. Das macht man bei Dingen, bei denen es nicht schlimm ist, wenn der Leser sie sich nicht zusammenreimen kann (wie z.B. andeutungen für einen Twist - die Info bekommt der Leser spätestens, wenn der Twist auftritt. Genauso ist es nicht schlimm, wenn der Leser z.B. nicht versteht, dass Charakter X, der gerade Bob eine Banane gegeben hat, in Wahrheit Charakter Y ist (erkennbar an der Erwähnung einer kleinen Narbe unter dem rechten Ohr), der um Bobs Banenensucht weiß und ihn wieder in die Abhängigkeit treiben will - auch wenn der Leser das nicht erkennt - das Ergebnis ist das Gleiche. Bob schnupft wieder Bananen wie damals in Vegas.

    Gerade mit (POV-)Charakter- und Leserwissen kann man viel machen, da es mehrere Kombinationen gibt:
    Sagen wir, es geht um einen Fakt X:
    1. Leserwissen = Charakterwissen:
    Weder der Leser, noch der POV Bob kennen Fakt X -> hier können die beiden den Fakt natürlich gemeinsam entdecken, man kann andeutungen machen, sodass der Leser den Fakt vor Bob erkennen könnte, wenn er denn aufmerksam liest - aber wie oben erwähnt, es ist nicht schlimm, wenn er das nicht tut, weil er es spätestens mit Bob zusammen erfährt.

    2. Leserwissen > Charakterwissen:
    Das funktioniert natürlich am besten, wenn man mehrere POVs hat, dann kann der Leser von POV Charlie erfahren, dass 5 Schläger in einer Seitenstraße auf POV Bob warten und dann, wenn das entsprechende Kapitel von Bob kommt, WEISS der Leser, was Bob erwartet. Das ist eine andere Art von Spannung, weil es dann nicht mehr um das WAS geht, sondern um das OB/WIE (Kann Bob dem entkommen? Wenn ja wie? Wenn nein, was passiert ihm? Wird er überleben ... etc. )

    3. Leserwissen < Charakterwissen:
    Imo der schwierigste Fall, weil man immer in Gefahr läuft, dass der Leser sich verarscht fühlt. Gerade wenn der Erzähler sehr nah am Charakter ist, bekommt man das Gefühl, dass der POV einem Infos vorenthält - das KANN natürlich Absicht und auch gut sein, aber oft rutscht man eben in diese Sparte, wo man merkt, dass der POV eigentlich etwas verraten müsste, was ich aber (als Autor) erst später im Text enthüllen will.
    Hier hilft es dann, wenn man zumindest Andeutungen macht, DASS der Charakter etwas verheimlicht (oder nicht darüber nachdenken will, weil Trauma) - dann kann man als Leser, wenn die Info kommt, dann denken "Oooooh, das war das - ok verstehe, dass Bob keine Lust hat über seine 3 Jahre in der Bananengosse nachzudenken und was er alles für Bananen getan hat ..."

    Jede der 3 Methoden ist grundsätzlich valide (und kann natürlich von Thema zu Thema variieren) aber in jedem Fall musst du sicherstellen, dass der Leser genug infos hat, um die Geschichte zu verstehen. Als Fuastregel für mich habe ich da eingerichtet, dass ich alles (ohne Infodump) erkläre, was der Leser braucht um die "Haupt"Ebene der Szene zu verstehen. Zusätzlich gibt es natürlich immer noch Infos, die man intepretieren muss um mehr herauszufinden oder auch ab und zu Dinge, die man ggfs. auch erst versteht, wenn man den Text mit dem Wissen der späteren Kapitel noch einmal liest.

    Du hast bei vielen Anmerkungen, wo ich gesagt habe, dass mir da Infos fehlen, gemeint, dass die später noch kommen - das ist schön, aber halt zu spät. Bemüht mysteriös ist selten gut. Im Prolog bekommt man typischerweise gesagt, dass man Fragen aufwerfen muss, um das Interesse des Lesers zu wecken. Das ist auch richtig, aber wenn das bei jedem zweiten Satz/Konzept der Fall ist, stellt man sich keine Fragen mehr, sondern geht ggfs. davon aus, das der Autor einfach auch keine Antworten liefern kann. Es bringt also nichts, bemüht Infos zurückzuhalten - Vor allem Infos, die so zentral sind. Wenn das Feuer in der Feuerschale magisch ist, dann erscheint auch der Brand von Reqem in einem ganz anderen Licht. Die Geschichte hat imo echt ein massives Problem mit (ggfs. auch ungewollten) Pseudo-Twists. Die lauern um jede Ecke, überall. Das Fatale ist, dass man vermeintliche Ungereimtheiten ("Steinhäuser sollten aber nicht so einfach niederbrennen!") wahrnimmt und dann mental auscheckt, weil man als Leser zu dem Schluss kommen könnte, dass der Autor offensichtlich massive Wissenslücken hat. Ich halte es für ein reelles Risiko, dass man dann gar nicht erst so weit weiterliest, um irgendwann die Info zugesteckt zu bekommen, dass Feuer in dieser Welt immer magisch ist und man dann (rückblickend, wann auch immer das sein mag) den Brand der Stadt neu kontextualisieren muss.

    Es ist schon okay (für mich zumindest), nicht gleich alles zu wissen – solange das, was ich nicht weiß, eben akut (noch) nicht von Bedeutung ist und auch nicht dazu führt, dass ich dem Autor fälschlicherweise Sprünge in der Logik unterstelle. Beispiel: Es gibt zwei Kulturen, die miteinander in Konflikt stehen? Okay, kein Problem, wenn das später kommt. Feuer ist immer magisch und daraus erklärt sich auch der Vernichtungsgrad der Stadt? Das wäre wichtig, denn das ist ein zentraler Plotpunkt mit Implikationen für die Zerstörung von Aleynas Heimat.

    2. Recherche und Wortwahl

    Diese beiden Punkte gehen Hand in Hand, weil sie sich oft gegenseitig bedingen - eine falsche Wortwahl (wie bei der Knolle) offenbart oft, dass der Autor sich eventuell nicht mit den Konzepten, die er benutzt auseinandergesetzt hat. Wenn ich zum Beispiel schreibe, dass Bob, mit seinem Langschwert mühelos durch die Plattenpanzer seiner Gegner schneidet, wird jedem, der sichi ein winzig kleines bisschen damit befasst hat, sofort wissen, dass ich keine Ahnung habe, wie Rüstungen funktionieren. (Überraschenderweise funktionieren die nämlich und verhindern, dass man durchschneiden kann - wenig überraschend eigentlich, dass eine normale Klinge nicht durch mehrere mm Stahl schneidet. Und ebenso wenig überraschend, dass es funktioniert - weil warum sollte man sich sonst die Mühe machen und mehere Kilogramm Stahlplatten mit sich herumtragen unter denen man auch noch schwitzt.)
    Das ist ein sehr bekanntes Beispiel, aber du glaubst gar nicht, in wie vielen - auch bekannten - Büchern/Geschichten das vorkommt.

    Andersrum merkt man vermutlich, dass ich zumindest eine rudimentäre Ahnung davon habe, wie mittelalterliche Waffen-/Rüstungstechnik war, wenn ich davon rede, dass der Schwerthieb von Bobs Feind an Bobs Halsberge abgleitet und er daraufhin mit seiner Partisane Gambeson und Kettenhemd seines Gegners durchbohrt.


    Aus diesen beiden Punkten ergeben sich für mich einfach sehr viele (wenn auch teils aufgrund der fehlenden Infos) Logiklücken, die ich persönlich nicht in meiner Geschichte akzeptieren würde. Darum teile ich sie dir mit - nicht, um dich zu ärgern oder auf deinem Werk rumzuhacken. Ob und wann du sie behebst, ist mir relativ egal - es IST nicht meine Geschichte. Ich bin zufrieden, wenn du verstehst, was ich meine und dir Gedanken drüber machst, ob die Anmerkungen für dich/deine Geschichte relevant ist. Du musst nichts annehmen, du musst (und wirst) mich nicht davon überzeugen, dass das schon so passt, du musst gar nichts, wenn du es nicht willst. Ich gebe dir nur das Feedback nach dem du gefragt hast.

    ***

    Also, wie anfangs gesagt: Ich glaube, dein Fokus liegt ganz einfach woanders. Wenn ich das richtig sehe, möchtest du eine Geschichte schreiben, die eher plotorientiert ist, weniger charakterorientiert. Und das Ganze, ohne (aktuell zumindest) allzu großen Fokus auf Logik etc. zu legen. Das ist vollkommen in Ordnung! Ich bin dann einfach nicht der ideale Leser dafür, weil mich diese Diskrepanzen aus dem Lesefluss reißen. Es tut mir Leid, aber auch wenn wir hier noch 20 Mal hin und her diskutieren, wirst du mich nicht überzeugen, dass die angesprochenen Punkte so in der Geschichte funktionieren (so, wie sie aktuell dastehen - nicht so wie sie vielleicht gemeint sind) Ich sage dir diese Punkte nicht, weil ich will, dass die Geschichte in eine bestimmte Richtung geht (mir ist vollkommen klar, dass nicht jeder Einwand und jeder Vorschlag zur Vision passt, die du für die Geschichte hast - die kenne ich aber nunmal nicht), ich gebe nur wieder was ich beim Lesen empfinde und versuche einzubeziehen, wie es auf künftige Leser wirkt. Ich weiß auch, dass du gesagt hast, dass du es noch überarbeiten willst - aber das ist imo kein Grund NICHTS anzumerken, was mir dahingehend auffällt, sondern ... das Gegenteil. Immerhin solltest du wissen, was Leser als unrund empfinden. Ich (niemand) erwarte bei der ersten Version einer Geschichte Perfektion, daruim geht es aber halt auch gar nicht. Ich kann aktuell nur kommentieren was dasteht, nicht das, was du vielleicht planst irgendwann geschrieben zu haben.^^

    Persönlich ziehe ich Geschichten vor, die tief in die Psyche der Charaktere gehen. Ich will mit den Charakteren mitfiebern und das kann ich am besten, wenn mir zugleich ein komplexer Einblick in den Weltenbau gewährt wird, aus dem wiederum folgt, warum die Charaktere sind, wie sie sind: Sie sind Produkte ihrer Kultur, ihrer sozialen Stellung, ihres Berufes, der Geschichte ihrer Heimat, ihrer eigenen Vergangenheit, der Magie, die da am Werk ist, etc.

    Ich will die heile Welt der Chars sehen, bevor sie in den Staub getreten wird, sonst interessiert mich der Verlust einfach nicht besonders :pardon: Ich will wissen, wie der Verlust (oder generell: wie jedes Erlebnis) den Charakter beeinflusst, wie/ob er sich dadurch ändert etc. Das geht aber eben nur, wenn ich auch das Vorher kenne.

    Ich mag langsameres Pacing mit Vorlauf. Ich habe bei unserer eigenen Veröffentlichung die Erfahrung gemacht, dass in der aktuellen Bookstagram/Booktok Kultur normal ist, dass Bücher ein extrem schnelles Pacing haben und alles wo nicht alle 2 Seiten eine Action oder Sexszene kommt mehr oder weniger ignoriert wird (ich rede nicht nur über unser Buch - man muss sich ja nur die z.Z. gehypten Bücher wie ACOTAR oder Fourth Wing ansehen, um diesen Trend einwand- (und textil-)frei nachvollziehen zu können.
    Diese Bücher sind aber weder mein Anspruch an die Geschichten die ich schreibe, noch an die die ich lese - falls das bei dir anders sein sollte, ist das natürlich auch in Ordnung - aber dann bin ich der falsche Leser.

    Als Leser tüftle ich auch sehr gerne – ich möchte mir Dinge zusammenpuzzlen, kleine Hinweise finden und ausdeuten, rätseln, Twists erahnen, etc. Es ist sehr gut möglich, dass ich deswegen grundsätzlich versuche, die Komplexität hinter der Geschichte aufzudröseln – auch bei Geschichten, die vielleicht gar nicht so sehr in die Tiefe gehen sollen. Aber umso mehr stört es mich, wenn mir wichtige Informationen grundlos vorenthalten werden.

    Ich vermute, mein Feedback beruht auf einer Dissonanz der Erwartungshaltungen auf beiden Seiten und bringt dir dementsprechend herzlich wenig. (Wenn du das anders siehst, kannst du da gerne widersprechen.) Insofern wünsche ich dir viel Erfolg mit deinem Projekt und hoffe, dass die anderen Leser dir Rückmeldungen geben, die besser auf deine Bedürfnisse zugeschnitten sind!

    Natürlich bist du dennoch herzlich eingeladen, auch deinen Senf bei meiner Geschichte zu hinterlassen, falls du das möchtest :D Ich wäre jedenfalls sehr gespannt darauf, wie meine geplottete Geschichte bei Pantsern ankommt :D



    LG Chaos :chaos:

    Hallo Thorsten
    danke für die Rückmeldung :D

    Chaos Rising - ich wuerde gerne mal die Gelegenheit nutzen Dir zu sagen dass ich Deine langen Analysen (hier und auch anderswo) sehr gelungen und reich an Einsichten finde und gerne mal reinlese.

    Erstmal - vielen Dank!

    Also, ganz so krass ist es auch nicht - und das Phaenomen dass es nachts in der Wueste ziemlich kalt wird habe ich vor Jahren bei einer Uebernachtung in der Sahara selbst erlebt...

    Das freut mich(?), dass du das mal erleben durftest :D
    Mein (ursprünglicher - ich gebe zu, dass das in meinem Zweiten Punkt eventuell anders klingt) Punkt war aber nicht, dass es in der Wüste nachts nicht kalt wird/werden kann. Das glaube ich sehr wohl^^

    Der Teil der Geschichte, auf den ich mich beziehe spielt aber nicht in der Wüste (im Sinne von "auf freiem ... Sand") sondern in einer Stadt, die aus Steinhäusern besteht.
    Mein Punkt war, dass ich nicht glaube, dass es dort - in der Stadt, wo die Steine sich aufgeheizt haben und wenig(er) Konvektion stattfindet, nicht so schnell (und so sehr) kalt wird, wie der Text es eben suggeriert.
    Die Hitze Tagsüber wird als sehr extrem beschrieben (was imo deutlich mehr als 25 Grad impliziert), die Nacht aber so beschrieben als würden sie kurz nach Sonnenuntergang schon fast erfrieren, wenn sie kein Feuer machen - das passt imo (auch mit deinen Einwänden) einfach nicht zusammen :pardon:

    sophia_me Ich will hier nicht unterstellen, dass du es auch so gemeint hast - ich sage nur, wie der Text auf mich wirkt.

    Spiegel eignen sich eigentlich besser, da kann man besser skalieren. Grosse Linsen zu machen ist sehr schnell schwierig, aber viele Spiegel aufzustellen die alle das Licht an einen Punkt buendeln geht gut.

    Kann man aus poliertem Metall machen (wenn man das denn hat).

    Das ist mit durchaus bewusst, aber ich glaube der Kommentar war schon lang genug, ohne dass ich auf jeden Weg, Glas herzustellen einzeln eingehe^^
    Mein Punkt war, dass man irgendein Hilfsmittel (ob nun Linse oder Spiegel oder Hochofen) braucht, um Glas herzustellen - und der Text impliziert, dass es in der Stadt so etwas nicht zu geben scheint. Ich hatte nicht vor, eine Abhandlung über Glasherstellung zu schreiben, zumal Sophia ja auch nicht vorhat, das im Text genauer zu beschreiben. Ich wollte Denkanregungen geben - auch weil man mit diesen Überlegungen und den Lösungen dafür, die Stadt mit Leben füllen könnte und das Pacing anpassen.

    LG Chaos :chaos:

    Hallo sophia_me

    vielen Dank für deine ausführliche Antwort, hier noch ein paar (ausführliche) Gedanken dazu:

    Ich gehe ganz mit dir mit, dass es nicht alles einfach nur mit "ist Fantasy" erklärt werden soll. Da es wie du schon richtig sagst, die erste Fassung ist, wird es aber sicher noch häufiger Logikfehler geben, einfach weil ich mich bei der Bearbeitung auf eine Sache nach der anderen konzentriere. Gerade ist es mein Fokus, die Hauptsory überhaupt erstmal zusammen zu schustern und fertig zu bekommen. Danach werde ich es bestimmt noch einige Male durchgehen, um den Feinschliff reinzukriegen und alles stimmig zu machen

    Ja das ist ein großer Punkt, der mir auch total bewusst ist. Ich hatte hier schon viel mit den anderen darüber gesprochen und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich mich wie gesagt erst auf den Plot konzentriere und dann hinterher an den Charakteren arbeite. Einfach weil ich mich nicht auf beides gleichzeitig konzentrieren kann und weil ich noch nicht weiß, welche POVs es am Ende überhaupt reinschaffen. Damit experimentiere ich nämlich noch.

    Ja, das ist an sich in Ordnung. Hier frage ich mich wiederum: Macht es denn dann überhaupt Sinn, den Text im jetzigen Zustand ins Forum zu stellen? Zumindest würde es dann Sinn machen, das auch im Startpost zu erwähnen. Ich verstehe durchaus, dass man ggf. die Resonanz des Forums als Motivator benutzen will und deswegen den Fortschritt der Geschichte unabhängig von der Qualitätssicherung dokumentiert, aber: Ich finde es halt für die Leser doof, die dann ggf. ellenlange Rückmeldungen verfassen, die im Endeffekt vollkommen nutzlos sind, weil das (Haupt-)Ziel des Autors akut gar nicht ist, nachzubessern, sondern nur rauszuhauen. Verstehst du, was ich meine?
    Meiner Meinung nach ist es auch generell keine besonders gute Idee, die Logik beim Schreiben noch nicht zu beachten - weil es dir sonst passieren kann, dass der Plot auf Logiklücken (oder einem ganzen Gerüst daraus) aufbaut und dann zusammenbricht, wenn du die Logiklücken am Ende erst korrigieren willst. Dann stehst du vor der eher bescheidenen Wahl, die Lücken einfach zu ignorieren und zu hoffen, dass es keiner merkt, oder du wirfst alles über den Haufen und fängst neu an.
    Und noch eine Frage, weil ich es nicht verstehe: Wenn ich dich richtig verstanden habe, planst du die GEschichte ja nicht, sondern schreibst drauflos und "folgst dem flow" - grundsätzlich ist das natürlich eine valide Methode, aber brauchst du dafür dann nciht zumindest das Setting und die Charaktere an denen du dich entlanghangeln kannst? Sonst hast du ja gar keinen Aufhänger für den Plot. Oder verstehe ich dich hier falsch? Also ich meine hier nicht, welche Charaktere dann die POVs sind, sondern ... die Charaktere an sich - ihre Persönlichkeit, Geschichte. Ziele ... das brauchst du doch dann, um zu entscheiden, wie eine bestimmte Situation von dem Charakter gelöst wird und wie die Story entsprechend weitergeht.

    ***

    Die Namen haben tatsächlich System. Es gibt einen starken Kontrast zwischen nahöstlichen Namen und europäischen Namen (Jace fällt da raus, weil mir einfach noch nichts eingefallen ist, was mir gefällt. Also ich bin noch nicht festgelegt mit den Namen, aber ich tu mich da ein bisschen schwer....) Bei Aleyna und Lyana muss ich aber sagen, dass ich die unter belibeten arabischen Vornamen gefunden habe. Ich recherchiere das am Ende nochmal, wenn ich mich auf Namen und Titel festlege. Bei Akzenten wähle ich eigentlich immer die Altgriechische Aussprache. Aber vermutlich hast du recht und das zweite e bei Arakéea ist überflüssig. Ich mag es einfach vom Wortbild. Jedenfalls liegts du ganz richtig bei deiner Vermutung mit dem Konflikt. Weshalb ich da noch nicht mehr zu erzählt habe, liegt daran, dass es Teil des Plots ist. Weil Aleyna von diesen Sachen noch nichts weiß. Es ist Teil ihrer Reise, diese ganzen Dinge herauszufinden.

    Das ist in Ordnung, löst aber das Problem nicht. Wenn dem LESER auffällt, dass hier zwei Völker agieren – und das alleine auf Basis der Namensgebung (und ggf. des Aussehens) –, dann müsste den PoVs auch irgendetwas auffallen. Reichen ja ein paar Zeilen innerer Monolog. Weiß nicht, ob mich die Erklärung hier überzeugt, weil sie irgendwie ... am Thema bzw. an der eigentlichen Problematik vorbeigeht.
    Es wäre auch schön, wenn man das nicht nur in einer Meta-Ebene anhand der nicht zusammenpassenden Namen bemerkt.

    Das muss nicht heißen, dass Aleyna um diesen Konflikt oder die beiden Völker weiß (und das damit dem Leser mitteilen kann) aber es gibt ja auch noch andere POVs - Nik und Mira, die beide in Kapiteln mit Personen BEIDER Völker (zumindest den Namen nach) agieren - da könnte man dann ein paar Andeutungen einbauen. Da geht es nicht darum, dass der Charakter eine halbe Seite abschweift, dass die ja ganz anders aussehen und ja von da und da kommen und ja diesen und jenen kulturellen Unterschied zum POV haben, sondern einfach nur eine kleine Andeutung im Sinne von "Die Trottel aus den Bergen schon wieder" (oder was auch immer dann in der Geschichte an Ton und Geografie korrekt ist)

    ***

    Aaaaalso, das Thema mit der Knolle scheint dich ja arg beschäftigt zu haben :D Ich habe aber eine einfache Erklärung für dich. Es handelt sich hier um ein wechselfeuchte Pflanze. das sind Pflanzen wie zum Beispiel die unechte Rose von Jericho, die in Wüstengebieten vorkommen und in jeder Dürre austrockenen und bei jedem Kontakt mit Wasser erblühen und ihre Samen verteilen. Ich habe diese Pflanzen als Inspiration genommen, aber natürlich für meine Welt ein wenig abgewandelt. Fakt ist aber, dass sie dadurch Blätter haben, die sich bei Trockenheit zusammenziehen und austrocknen. Bei Feuchtigkeit (Nebel reicht da schon) entfalten sich ihre Blätter wieder, betreiben photosynthese und haben auch Nährstoffe...

    Die unechte Rose von Jericho ist keine Knolle - sie rollt sich "kugelartig" zusammen. Das heißt, dass ihre Blätter sich zusammenziehen - zu einer KUGEL. Eine Knolle ist es dennoch nicht. Das Konzept der Pflanze passt grundsätzlich gut in die Wüste, aber eine Knolle ist ein Speicherorgan, wächst (meist) unter der Erde und hat keine Blätter.
    Genauso funktionieren Blätter unter der Erde nicht - da ist keine Sonne.

    Der Begriff "Knolle" ist hier faktisch einfach falsch* - es ist ggfs. eine Kugel aus Blättern oder was auch immer, aber eben keine Knolle. Das funktioniert leider einfach nicht - genauso wie es nicht funktioniert, die Pflanze einfach (komplett) zu vergraben, weil es zu heiß ist. Dann geht sie ein.

    *Außerdem weckt er bei deinen Lesern auch falsche Erwartungen - ich habe hier zb sowas wie eine Sellerieknolle erwartet und keinen Quasi-Salatkopf.

    ***

    Ich will das nochmal betonen. Ihre Mutter sagt, dass es kaum noch Magie gibt. Nicht keine...

    Das stimmt - ich will nochmal betonen, dass ich auch nichts anderes gesagt habe^^
    "Magie quasi nicht mehr vorhanden" = "Kaum noch Magie"
    "Magie quasi nicht mehr vorhanden" =/= "keine Magie"

    ***

    Ja das ist mir auch noch ein Dorn im Auge. Hatte es schon von Ok zu Okay geändert. Aber was sagt man nach dem Satz „Er ist nicht tot“, sage ich noch einmal mit Nachdruck. ? In Ordnung glingt für mich da total abgestumpft. Es war/ist immerhin ihr Mann, der verschwunden ist und der Vater ihrer Töchter

    und "okay" ist nicht abgestumpft? :rofl: (mal davon abgesehen, dass "in Ordnung" die exakte Bedeutung von "okay" ist)
    Egal, weil darum geht es nicht. Da muss natürlich nicht "in Ordnung" stehen, da kann jeder beliegige Ausruck stehen, der "jaja, du hast recht und ich meine Ruhe" ausdrückt.
    Mein Punkt ist, dass "okay" umgangssprache ist (was in einem Dialog grundsätzlich "in Ordnung" (hihi) ist), aber eben auch ein Anglizismus - und DER passt nicht in das Setting - nicht die Botschaft/Bedeutung des Wortes ist das "Problem" sondern das Wort an sich.

    Aber eigentlich sollte das auch nur ein kurzer Hinweis sein, dass so "moderne" Wörter und Anglizismen imo nicht in dieses Setting passen.

    ***

    da hast du recht. Ich hatte den gedanken, dass sich der Himmel mit den Jahreszeiten verändert. Aber das ist auch eines der Details die ich am Ende nochmal Fakt checken muss

    Das hier ist ein gutes Beispiel für einen Fakt, den man guten Gewissens auch am Ende checken kann - er hat keine Plotrelevanz und die Wahrscheinlichkeit, dass du da später drüber fällst ist recht gering.
    Wobei man natürlich sagen muss, dass der Nachthimmel eine (DIE) Methode ist, sich in der Wüste ohne jegliche Landmarken und ständig verändernden Landschaft (Dünenwandern etc.) zu orientieren. Da helfen die Sterne etc. die man da dann sieht doch sehr.

    ***

    Meine Zeitfolge war: Sie geht bei Sonnenuntergang raus wo es noch warm ist. Die Nächte kühlen aber sehr schnell ab, weshalb es schon kalt ist, wenn sie wieder zuhause ist. Weil die Steine aber noch warm sind, friert sie noch nicht. Kann ich aber auch nochmal besser ausarbeiten

    Ich habe jetzt einfach mal die Sahara als Beispiel genommen - Ja die Nächte kühlen da sehr stark ab und sind oft 15 bis 30 grad kühler als Tagsüber.
    Das klingt zwar kalt, aber wenn es Tagsüber 45 bis 60 Grad hat, dann hat es nachts oft immer noch 30 grad.
    Ich habe kurz recherchiert und ein Meteogramm für den TRemperaturverlauf über 3 Tage in der Sahara (im Mai) gefunden:

    Quelle: https://www.hossi-im-netz.de/wordpress/in-der-sahara/

    Wie man sieht hat es an den Tagen Tagsüber so 45 grad - nachts um die 30.

    In der Wüste Gobi ist es ein bisschen anders - da ist es Tagsüber nicht so Warm und Nachts ordentlich kalt (die ist aber auch eher Steinig/Steppe und keine klassische "Sandwüste")

    In der Antarktis ist es immer kalt :D

    Aber im Text klingt es so als würden sie Tagsüber quasi verbrennen und nachts mehr oder weniger erfrieren - und diese Kombination scheint mir nicht so recht passend.

    Aber auch hier - das ist nur ein Hinweis, weil es für mich nicht zusammenpasst. Wenn du das so haben willst, kannst du das machen.

    ***

    Auch wenn die Frage später nochmal genau kommt, erkläre ich es jetzt mal hier. Reqem ist eine super alte Stadt, die es schon vor den Wüsten gab. Die sind nämlich relativ neu. Deshalb gab es die Häuser schon vorher und nur die Stadtmauer wurde aufgerüstet, damit sie gegen Sandstürme schützt

    Und nach dem Ereignis, das die Wüsten "hervorgerrufen" hat, hat niemand diese (jetzt) nutzlose Stadt verlassen, weil ...?
    Okay, das erklärt zumindest, das Bauholz . das war vorher schon da. Ok, dann hat sich das erledigt Allerdings könnte man so einen interessanten Fakt über die Stadt schon früher erwähnen, besonders, weil die Stadt ja bald nicht mehr existiert.

    Es gibt 2 kleine Hinweise darauf (wenn ich keinen übersehen habe) - die man aber nur als solche erkennt, wenn man schon weiß, dass die Stadt schon älter ist. Grundsätzlich ist das schönes foreshadowing, aber an der Stelle sollte/könnte man die Info schon direkt bringen, da sie soweit ich es verstehe auch dem POV bekannt ist und kein Teil eines zukünftigen Twists.

    Die Andeutungen:

    Wir biegen in die Straße, in der der Scriptor haust. Sie ist noch verlassener als unsere, obwohl sie näher am Stadttor liegt. Die Häuser sind hier größer. Manche haben sogar eine zweite Etage. Aber auch sie tragen die Spuren von Sand, der an den Steinen schmirgelt. Der sich ins Holz frisst und alle Spuren ihrer ehemaligen Bewohner bedeckt.

    hier wird angedeutet, dass es schon einmal frühere Bewohner der Häuser gab - aber nicht, dass diese von vor der Wüstenbildung stammen. Die leeren Gebäude können unendlich viele Gründe haben (Seuche, Hungersnot, Abwanderung, weil die Leute keinen Sinn darin sehen in einer Stadt ohne Ressourcen im Nichts zu leben ...)

    Glas. Das einzige, das wir im Übermaß haben seit Sand und Hitze unsere Welt regieren.

    Diese Stelle zeigt an, dass es eine Wüstenbildung gab, aber nicht wann.

    Allerdings beantwortet das alles auch nicht die eigentliche Frage meines Kommentars - die nach dem Brennmaterial. Womit machen sie die Feuer? Offensichtlich mit Holz - woher kommt das Holz zum Feuer machen, wenn um die Stadt herum nichts wächst und Händler nur selten kommen? DIe werden dann ja kaum tonnenweise Holz durch den Sand zerren.

    ***

    h dachte das Foreshadowing wäre schon so offensichtlich, weil der Skriptor plötzlich weg ist, der Wind sie an dem Tag so heftig warnt (sogar die Stimme ihres Vaters) und sie als einzige vor den Toren erwacht. Wie sehr muss man die Leser noch mit der Nase drauf stoßen?

    Man muss die Leser nicht noch weiter darauf stoßen, dass der Skriptor weg und offensichtlich ein Verräter ist, das habe ich schon verstanden - das war aber auch nicht der Punkt meines Kommentars^^
    Dass jemand Reqem verraten hat, das ist per foreshadowing angelegt, ja. Der Wind flüstert bzgl. des Skriptors ja auch was von Verräter. Aber: Es geht hier eher darum, ob es sich um einen "normalen" Brand (im Sinne von: Feuer verhält sich wie Feuer und Stein verhält sich wie Stein und wenn Feuer auf Stein trifft, dann gelten die gewöhnlichen Gesetzmäßigkeiten, ergo: Stein fackelt nicht einfach ab) handelt. (Deine Antworten zu anderen Zitaten beantworten diese Frage ein bisschen - offensichtlich IST es kein normales Feuer)
    Wenn es später eine Erklärung gibt - super, die erwarte ich an dieser Stelle auch gar nicht, weil Aleyna sie nicht weiß. Das ist schon in Ordnung so. Was mit hier fehlt, ist ein Hinweis/Foreshadowing darauf, dass es keine Logiklücke ist, sondern WIRKLICH der Stein brennt und das Feuer eben NICHT natürlich/normal ist. Und wenn es nur ein kurzer Gedanke von Aleyna ist, wie sie sich nicht erklären kann, wie der Stein brennt oder whatever.

    Sie hat einen Gedanken dazu:

    Die Feuerschale auf dem Marktplatz wurde jeden Abend mit Sand gelöscht. Niemand aus meinem Stamm hätte je bei Tag ein Feuer entzündet. Die Hitze wäre unerträglich. Wie dann konnten unsere Häuser aus Sand und Stein und Glas so schnell in Flammen aufgehen

    Das hier wirkt auf mich so, als würde sie das Feuer in der Feuerschale mit dem Brand der Stadt in Verbindung bringen.
    Also nach dem Motto "oh irgendwer hat die Feuerschale angemacht, obwohl wir das normalerweise nicht tun, und das hat die ganze Stadt in Brand gesteckt." Ich sehe da keinen Hinweis darauf, dass das Feuer nicht natürlich ist.

    ***

    Das hatte mich dazu inspiriert. Ich sage nicht, dass sie es in meiner Welt genauso machen. Aber es hat mir gezeigt, dass es grundsätzlich möglich ist aus Sand und Sonne Glas zu produzieren. Ich wollte auf solche Prozesse aber ungerne im Detail in meinem Buch drauf eingehen

    Ja, das habe ich auch in meinem Kommentar gesagt:

    Mit Glaslinsen könnte es gehen, wenn man die Sonne fokussiert (fände ich auch eine coole Methode), aber dafür braucht man erstmal ... Glas für die LInsen :D Also irgendwann brauchen sie mal Brennmaterial xD

    Aber auch hier: Der Punkt ist nicht, dass ich in der Geschichte erklärt haben will, wie sie das Glas herstellen, sondern dass ich auf der Metaebene nicht glaube, dass sie es können. Ja, mit einer Linse kann man Glas herstellen. Aber dazu braucht man eine Linse. und die Ist aus Glas. Woher kommt das Glas für die Linse? Irgendwo muss die erste Linse ja herkommen. Dafür brauchen sie - wenn sie keine Linse haben, um Glas herzustellen - Brennmaterial um die Rohstoffe zu schmelzen. Und das kommt wo her?

    Wie gesagt, es kommen selten Händler, nicht gar nicht. Es reicht nicht, um ihren täglichen Bedarf zu decken, weshalb sie ihre Nahrung selbst beziehen müssen. Aber Stoffe bekommen sie da schon. Warum Reqem da steht, hab ich ja schon oben geschrieben...

    Womit bezahlen sie die Händler denn, wenn sie nichts haben außer Glas? Ist das Glas eine Währung oder wird das Glas aus Reqem aus iwelchen Gründen in anderen Teilen der Welt besonders geschätzt? Oder ...?

    Aber wenn das Glas wertvoll ist, warum kommen dann nicht öfter Händler her und warum ist die Stadt so scheiße arm?

    Eine Stadt die keinerlei lebensnotwendige Ressourcen hat - kaum NAhrung, kaum Wasser, keine Nutztiere, keine Stoffe, keine Baumaterialien, keine Brennstoffe ... ist auf Händler angewiesen und MUSS irgendetwas haben/erzeugen/abbauen whatever, was die Händler haben wollen. (Um bei deinem Dune vergleich zu bleiben: Arrakis hat ebenso nichts: kein Wasser, kein Fruchtbares Land, keine Bau/Brennmaterialien ... nur Sand - und Spice. Eben jener Stoff, auf den das ganze Imperium geil ist, weil quasi die gesamte intergalaktische Reise darauf aufbaut. Das macht ihn zum wertvollsten und begehrtesten/umkämpftesten Planeten. "He who controls the spice, controls the universe")

    Mal ganz davon abgesehen, dass es für mich (als Leser) zu diesem Zeitpunkt überhaupt keinen Grund gibt, warum überhaupt jemand in der Stadt leben sollte, wenn es da einfach nichts gibt. Nur weil da schon ein paaar Häuser (und ggfs. eine Mauer) stehen, wird da keiner einziehen/bleiben, wenn man da einfach mehr oder weniger verreckt. Wenn sie die Mauer ohnehin noch erweitert und ausgebaut haben (wie du sagst), wäre es dann nicht sinnvoller, diese Ressourcen zu nutzen, um eine ähnlich gut geschützte Stadt an einem besseren Ort zu bauen? Auch wenn diese dann kleiner ist - Reqem scheint ja ohnehin zu großen teilen leer zu stehen.

    ***

    Verbindung ist gewollt

    Gut, dann passt das ja :D

    ***

    Weil die Gänge zu tief sind, um da zu reiten

    Was meinst du mit "zu tief"? Zu weit in den Berg? oder zu niedrige Deckenhöhe? Wenn dem so sein sollte, dann schreib das doch einfach dazu xD*
    ein paar Umgebungsbeschreibungen (und Personenbeschreibungen) schaden nicht.

    *da kannst du auch schön organisch ein bisschen Charakterisierung betreiben. Wenn er z.B. klein ist, könnte er dann drüber nachdenken, dass selbst er nicht auf dem ... was auch immer das Vieh jetzt ist, sitzen kann, bevor sie die Gänge verlassen haben. Oder wenn er besonders groß ist, dass NUR er die Gänge verlassen muss oder oder oder.

    ***

    Okay, das ist ein problem. Weil ich dich nämlich nicht verarsche. Die reiten auf ganz normalen Pferden, nur Nikolas Pferd hat Flügel, was ich ja auch schreibe. Einen Grund dafür gibt es noch. Von mir aus kann ich das auch gleich schreiben, wenn es dich so stört. Aber abgesehen von den Flügeln ist nichts anders an dem Pferd.

    Dass es einen Grund gibt ist schön - aber um die geht es nicht. Es geht um die Reihenfolge der Beschreibung, die Erwartungshaltung, die es beim Leser (ich gehe stark davon aus, dass das nicht nur bei mir so ist) weckt und den Bruch im Lesefluss, wenn man auf einmal feststellt, dass das scheinbar stinknormale Pferd gar kein (normales) Pferd ist. Spätestens als Nik auf das Tier aufsitzt wäre ein Punkt, wo er darüber reflektieren müsste, dass da Flügel sind - weil die halt einfach im Weg sind. Ich würde das Problem gar nicht erst eines werden lassen, sondern direkt beim ersten "Besuch" im Stall nebenbei erwähnen, wie Nik über die Flügel des Pegasus(?) streicht und sich freut, wie geil es ist, als einziger so ein wertvolles/anmutiges/whatever Tier reiten zu dürfen. Dann ist 1. klar, dass es ein Pferd mit Flügeln ist und 2. dass die anderen Pferde tatsächlich nur Pferde sind und kein Pegasus(?).

    ***

    Nein wäre es nicht und tun sie auch nicht. Pferde sind für die Umgebung um Reqem und am Fluss entlang. Also alles, was harten (wenn auch trockenen) Boden hat.

    Die Umgebung von Reqem wird als Wüste mit viel rotem Sand beschrieben.

    Vor mir erstreckt sich die ewige Wüste. So weit das Auge reicht breiten sich Berge und Täler aus rotem Sand aus. Ich setze mich hin und lasse meine Beine in der Luft baumeln.

    (als Aleyna auf der Mauer von Reqem sitzt)

    Für die Umgebung von Reqem sind Pferde also eben grade NICHT geeignet.

    ***

    Nein, ich dachte ich habe seine Vision da recht deutlich gemacht. Scheinbar zumindest nicht für dich. Also nein, die Hitze, das Licht etc. sind nicht real. Er sieht sie und fällt deshlab beinahe

    Für mich ist die Vision da leider nicht wirklich deutlich und zwar weil das hier:

    Meine Finger wandern über die vielen Furchen im Stein. Sie sind so glatt, als wären sie aus Glas. Ich konzentriere mich auf jede Fuge, jede kleine Ritze, um bloß nicht in die Tiefe zu schauen. Hitze macht sich unter meiner Handfläche breit. Der Stein unter meiner Haut beginnt zu glühen und zu schmelzen. Ein gleißendes Licht blendet meine Augen so plötzlich, dass ich meine Hand von der Kraterwand reiße und sie schützend vor mein Gesicht halte. Schwindel packt mich und meine Füße geraten ins Stolpern. Ich spüre noch den Wind, der an mir zieht und zerrt, als eine kräftige Hand meinen Arm umschließt und mich mit festem Griff auf der Treppe hält.
    „Pass auf, Junge. Ich will diese Reise nicht umsonst gemacht haben.“

    sich ein bisschen wie ein Kreislaufkollaps/-problem liest. Ich habe es metaphorisch gelesen, dass er da quasi abrutscht und der Stein für ihn eben ... "flüssig" wird, weil er ihn nicht mehr hält. Auch das blendende Licht kommt bei so etwas vor.Genauso past der Schwindel dazu. Der Grund für diese Interpreation ist das folgende Zitat von ein paar Zeilen weiter oben:

    Meine Beine beginnen ein wenig zu zittern, als wir vor dem klaffenden Loch zum Stehen kommen und ich gleite ungewohnt steif aus meinem Sattel.

    Das hier zeigt meiner Meinung nach (und mangels Informationen, die eine andere Interpretation erlauben), dass er Höhenangst oder allgemein schiss hat, da runter zu gehen.

    Daher war die Deutung, dass sein Kreislauf da schlapp macht für mich nicht so weit hergeholt. Für eine Vision war mir der Abschnitt tatsächlich (auch jetzt noch) zu kurz und schnell abgehandelt (dazu später noch was). zumal es hier auch keinerlei inneren Monolog von Nik gibt, der darauf hinweist, dass es eine Vision ist - gerade wenn er das weiß.
    so etwas wie "Ganz ruhig, Nickyboy, das ist nur Einbildung, der Stein schmilzt nicht ..."

    ***

    Weil sie ein Dienstmädchen ist, das in Kellerräumen wäscht, wo es kein warmes Wasser gibt. Und doch. Unsere Waschmaschiene ist ja erst letztlich ausgefallen und mein Mann und nur eine Ladung, die schon drin war, per Hand gewaschen. Du kannst dir nicht vorstellen wie schlimm seine Hände nach dem ganzen Auswringen aussahen. Kannst du ja gerne mal versuchen, selbst wenn das Wasser warm ist, wie deine Hände aussehen, wenn du eine ganze Ladung richtig gründlich auswringst. Mir taten die Waschfrauen von früher da richtig leid, als ich das gesehen hab

    Und was hält sie davon ab, das Wasser warm zu machen? Warum wird in einem Palast mit kaltem Wasser gewaschen?
    Ich meine, das ist jetzt nicht furchtbar schlimm, wenn du das so haben willst, lass es drin - aber gerade in einem Settting, wo es quasi immer warm ist, und das Wasser schon beim draußen stehen lassen (im verschlossenen Container) warum wird, stelle ich es mir jetzt nicht sooo schwer vor, warmes Wasser für den Haushalt zu bekommen.

    Und nein. Das Wasser ist nicht das (primäre) Problem - auch nicht bei deinem Mann. Wie du selbst sagst, hat er von Hand gewaschen - und ich gehe stark davon aus, dass er das mit Waschmittel (aka Seifenlauge) tut. Die Seifenlauge zerstört den Lipidfilm auf der Haut und sorgt so dafür, dass die Haut austrocknet und rissig wird. Nur mit Wasser wird das nicht (so schnell) passieren (Lipide sind hydrophob - wasserabweisend. Die gehen nicht ohne weiteres mit reinem Wasser ab - mit Waschmittel aber schon) - oder platzt du unter der Dusche auf wie eine Wurst, die zu lang im Wasser lag?

    ***

    ja das ist eben mein Problem. Ich würde die Reise gerne überspringen, aber es gibt ein paar Dinge, die gesagt werden sollte, ehe sie in Reqem ankommt. Außerdem wollte ich, dass der Leser ihre Strapazen kennt, die sie vorher durchleben musste. Und am Ende ist es eben auch ihr Weg, ihre Reise, die uns hauptsächlich durch das Buch führt. Ich denke da wahrscheinlich noch ne Weile drüber nach wie ich das mache oder umgehe...

    Du kannst doch trotzdem die Teile der Reise, in denen nichts erwähnenswertes passiert mit "sie wanderte durch die Wüste" überspringen und wieder einsetzen, wenn etwas passiert. Dann kannst du auf zig Weisen klar machen, wie lange die letzte Episode her ist (z.B. Sie trifft einen der seltenen Händler und der fragt sie, wie lange sie schon durch die Wüste eiert. Sie sagt es ihm - zack fertig, auf zum eigentlich Inhalt der Begegnung)
    Wenn du willst, dass der Leser ihre Strapazen kennt (sie also z.B. 2 Wochen lang nur Essen und Wasser sucht) dann kannst du exemplarisch EINEN solchen Tag beschreiben und ansonsten nur sagen "wie immer" oder "wie immer aber in grün", falls mal ein erwähnenswertes Detail passiert, das kein eigenes Kapitel rechtfertigt.

    Zu diesem Zitat aber noch eine Frage: Wo ist Reqem? Du schreibst hier (in dem Zitat) dass Reqem das Ziel der Wüstenreise ist - bisher war mein Eindruck aber immer, dass Reqem die zerstörte Stadt ist, in der ihre Reise begonnen hat?

    Ich nehme Lyanas Hand und gemeinsam schlängeln wir uns vorbei an den eingefallenen Häusern und durch die engen Gassen hindurch, bis wir im Zentrum von Reqem ankommen.

    Hier mit ihrer Schwester, vor der Zerstörung der Stadt (und dem Tod der Schwester)

    Vor mir steigen dunkle Rauchschwaden in den Himmel auf und darunter erkenne ich das schwarze Loch, das einst Reqem war.

    Hier nach der Zerstörung der Stadt - VOR der Reise.
    (Nebenbei, weil es mir zu dem Zitat gerade einfällt: Die Formulierung wirkt, als würde sie 1. erhöht und 2. recht weit Weg von der Stadt stehen. Wenn das nicht so gewollt ist, schau es dir eventuell noch einmal an.)


    So, zu guter Letzt noch ein paar allgemeine Gedanken für die Gestern (wörtlich) kein Platz mehr war :D

    Ich habe oft das Gefühl, dass du das Autorenwissen als Leserwissen voraussetzt. z.B. bei den Höhlen und der Frage, warum Nikolas nicht sofort losreitet. DU weißt, dass das nicht möglich ist, weil die Decken scheinbar zu niedrig sind. ICH weiß das nicht. Das müsstest du mir als Autorin im Text vermitteln, damit auch ich denselben Wissensstand erlange. (Gerade dieses Beispiel ist natürlich nicht wirklich schlimm - aber eben ein gutes Beispiel was ich meine.)

    ***

    Mir erscheint, du erzählst zu schnell. Die Stadt wird SEHR schnell (im zweiten Kapitel) zerstört, noch bevor man als Leser bedauern kann, DASS die Stadt hinüber ist, oder eine emotionale Bindung zu irgend einem Charakter aufbauen kann. Als Leser betrauert man den Verlust der Stadt (und der Familie) nicht wirklich, da man sie kaum kennt (und andere Charaktere ebenso wenig.)

    Ich denke, du kannst dir hier (und allgemein) ein bisschen mehr Zeit lassen - zeig uns 2 bis 3 Kapitel, wie die Stadt ist, wie die Bewohner drauf sind, wen Aleyna kennt, mit wem sie gut auskommt, mit wem weniger, usw. Wenn der Verlust ihrer Heimat, ihrer Verwandten und Bekannten ein Trauma ist, das Aleyna im Verlauf der Geschichte begleitet, solltest du dafür sorgen, dass der Leser dieses Trauma nachfühlt. Dazu sollte der Leser idealerweise emotional in die Stadt "eingebunden" werden – eben über die Vermittlung des Alltags in der Stadt, der sprichwörtlichen Ruhe vor dem Sturm. Da darf es dann auch ruhig etwas langsamer zur Sache gehen, was das pacing anbelangt, um die Immersion des Lesers sicherzustellen, bevor man ihm (und Aleyna) mit dem Brand den Boden unter den Füßen wegzerrt.

    Auch Aleynas Alltag in der Stadt würde sich hier anbieten zu zeigen (wie verdient sie ihren Lebensunterhalt? Da kannst du sie auch toll charakterisieren - ist sie eine hilfbereite Heilerin? Ist sie eine taschendiebin, die anderen die ... Glasperlen aus der Tasche klaut? Ist sie Teil einer Assassinengilde und bringt heimlich Pädophile Mitt-60er mit Haarausfall um?)

    - eventuell könntest du sogar einen kleinen Konflikt aufbauen aber bevor dieser aufgelöst wird, kommt die Zerstörung der Stadt dazwischen. Das kann einen tollen Effekt geben, wenn man es richtig einsetzt.

    Zudem würde sich auch der Konflikt der beiden Völker hier schon adeuten lassen, indem bpsw. 2 auf dem Marktplatz streiten o.ä.

    Ein Beispiel: Aleyna ist ja nicht begeistert, einen Kerl aus einer anderen Stadt zu heiraten - das könnte man beispielsweise erweitern indem sie in der Stadt noch mehr als ihre Familie hat (Freund, Freundin, Love interest) und sie haben vielleicht irgendwas spannendes oder wichtiges geplant, wozu es dann nicht mehr kommt, weil die Stadt zerstört wird.

    Anderes Beispiel: Aleyna muss dringend ihre Schulden bezahlen, weil ihr ein paar Zwilichtige Typen auf den Fersen sind - sie erwischen sie, weisen sie noch einmal "freundlich" auf eine Deadline zum bezahlen hin, Aleyna entkommt nochmal (hier kann das gewählte Mittel - Flucht/Gewalt/Sex/??? - sie ebenfalls gut charakterisieren). Dann bahnt sich an, dass sie die Deadline nicht einhalten kann und wirklich Probleme bekommen wird. Kurz vorher wird die Stadt zerstört. Hier hast du z.B. einen schönen moralischen Konflikt für Aleyna - sie hat ihre Familie (und Freunde) verloren, aber ist ebenso ihre Schulden los - darf sie sich darüber freuen?

    Nikolas Vision, die ich als Kreislaufprobleme gedeutet hatte, leidet ebenfalls darunter, dass die Szene sehr schnell vorbei ist. Die Vision scheint ja wichtig zu sein, dann nimm dir auch Zeit und formuliere sie etwas aus

    ***

    Auf Basis deiner Antwort und deiner Frage, wie oft man den Leser mit der Nase auf irgendetwas stoßen muss, scheinst du anzunehmen, dass du überall genug subtextuelle Hinweise gestreut hast, um den Leser auf die richtige Fährte zu führen. Das sehe ich stellenweise anders. Kehren wir noch einmal zu der Passage mit Nikolas und seiner Vision zurück, die ich stattdessen als sich anbahnenden Kreislaufkollaps gedeutet habe. Wenige Zeilen, bevor Nikolas seine Visionen bekommt, wird subtextuell angedeutet, dass er Höhenangst hat (seine Beine zittern, als er in die Tiefe schaut und er steigt uncharakteristisch steif aus dem Sattel). Nun gehe ich als Leser her und suche noch mehr subtextuelle Verknüpfungen, die zum Thema "Höhenangst" passen und siehe da, Nikolas sieht Lichtblitze und bekommt Schwindel und zack, schon bin ich bei der Interpretation Kreislaufkollaps. Das Brennen und Schmelzen des Steines habe ich entsprechend als Metapher ausgedeutet, etwa für ein (Hitze-)Missempfinden, dass bei Kreislaufproblemen auftreten kann, daraus resultierendem Schweiß an den Handflächen und wiederum daraus folgendem Abgleiten von den Steinen.

    Um den Leser auf die korrekte Interpretation zu bringen, braucht es auch gar nicht viel. Nikolas' Vater konfrontiert ihn ganz am Ende damit, dass er (Nikolas) "wieder" einen seiner Anfälle gehabt hat. Das scheint also ein wiederkehrendes Phänomen zu sein. Wenn das so ist, dann könnte Nikolas bei der Vision, dass der Stein glüht und schmilzt, die folgenden direkten Gedanken formulieren: "Oh nein, nicht schon wieder. Es ist nicht real. Es. Ist. Nicht. Real."
    Damit wäre angedeutet, dass das, was sich da ereignet, eine visuelle Erscheinung ist, von deren Sorte Nikolas bereits mehrere erlebt hat.

    Du berichtest aus Nikolas' Perspektive – nachdem er schon mehrere solcher Anfälle hatte, sollte er diese ja auch als solche erkennen und darüber gedanklich reflektieren können. Ich meine jetzt keine Erklärbär-Passage wie "Oh. Dies ist eine Vision. Eine Vision von der Art, wie ich sie manchmal habe. Wenn ich meine Visionen habe, dann zeige ich die folgenden Symptome, die mich wissen lassen, dass das, was ich erlebe, ganz sicher wieder eine dieser Visionen ist: [Auflistung der Symptome]" – nein, sowas verlangt und will keiner.

    Aber es wirkt schon seltsam/unorganisch, wenn Nikolas einfach gar nicht gedanklich darauf reagiert, was er da gerade durchmacht. Das erweckt für mich als Leser den Eindruck, als sollte es am Kapitelende als Twist enthüllt werden, dass Nikolas Visionen hat, um den Leser zu überraschen. Mir erschließt sich aber nicht, warum Nikolas, in dessen Kopf wir stecken, dem Leser diese Information vorenthalten sollte, wenn er doch eigentlich schon beim Abstieg ganz genau wissen sollte, was da mit ihm los ist.

    (Das ist ein ähnlicher Effekt wie bei Rigsha: Sie wird als normales Pferd aufgebaut und erst später kommt die "Enthüllung", dass sie Flügel hat. Wirkt, als wolltest du den Leser damit überraschen, aber auch hier: Warum sollten die Fledermausflügel am Pferd aus Nikolas' Perspektive ausgespart/so lange aufgeschoben werden?)

    Auch, als er es vermeidet, den Stein in dem Tempel zu berühren: Mit meiner ursprünglichen Interpretation "Kreislaufkollaps" komme ich natürlich nicht darauf, dass er den Stein nicht anfasst, um weitere Visionen zu verhindern. Auch hier: Ein wenig mehr innerer Monolog würde Wunder wirken, z.B. "Ich presse meine Arme dicht an meinen Körper und halte gebührenden Abstand zum Gemäuer. Die Steine erinnern sich. Und ich habe keine Lust, an ihren Erinnerungen teilzuhaben. Ich atme tief durch. Auf weitere Trugbilder kann ich gut und gerne verzichten – ich muss bei wachem Verstand bleiben! Ich linse zu meinem Vater hinüber. Er hat mich nicht ohne Grund hergeschleppt. Er braucht mich. Aber für was?"


    So, das soll genügen.
    LG Chaos :chaos: