Früher hab ich idealisierte Versionen von mir selbst in Fremde Geschichten projeziert und mir sogesehen "Fanfiction" ausgedacht. Diese Figuren sind allrdings meist schon in den aller ersten Szenen in meinen Kopf stark von mir abgewichen. Wahrscheinlich, weil sie meist böse waren oder mit den Antagonisten rumgehangen haben 
Von der Zeit habe ich allerdings nur noch 3 Figuren- an die ich mich überhaupt erinnere. Einmal aus Pokemon, dann Beyblade und zuletzt Harry Potter. Wobei es bei Beyblade eher so war, das ich mit einer Figur dort verschmolzen bin und sie ersetzt habe 
oh man, das waren noch zeiten! XD
Für eigene Geschichten hab ich das früher ähnlich gemacht. Die Heldin war das, was ich sein wollte. Aber nicht das, was ich schon war. Ich denke, so kommen die meisten Mary Sues zustanden und ich bin stolz auf mich, dass ich nie eine solche hatte- obwohl ich oft nah dran gewesen sein muss.
Im laufe der Zeit haben sich diese Figuren so stark entwickelt, dass so gut wie kein Bezug mehr auf mich zu erkennen ist- außer das, was mein vorschreiber schon erläutert haben "Es ist unmöglich eine Figur komplett aus dem nichts zu erschaffen, die nichts mit dem eigenen Wesen zu tun hat" (Wobei ich dem ein bisschen wiedersprechen muss, dazu mehr gleich)
Heute, und auch schon seit etlichen Jahren, mache ich das nicht mehr. Ich denke eher darüber nach, was ich brauche, bzw welche Eigenschaften eine Figur brauch, um die Geschichte vorranzubringen. Dann arbeite ich genug aus, damit sie "lebendig" wirkt, wie Eigenheiten, Tugenden oder auch Ängste und Laster. Dabei schau ich, dass ich nicht zu vieles wiederhole (so, dass zB keine 5 Figuren alle Asthma haben und Welpen lieben). Ich geh also sehr pragmatisch ran und denke so garnicht über mich oder mein Umfeld nach, sondern Stütze mich nicht selten auf prozentzahlen aus dem Netz. ( Beispiele: Wenn ca 11% der Bevölkerung sagt, sie haben gefühle für das selbe Geschlecht, dann versuche ich in etwa so eine Prozentzahl in meinen Figuren zu haben. Wobei ich dabei auch beachte, dass Homosexuelle eher Homosexuelle kennen, in den "Kreisen" die Prozentzahl also deutlich höher wäre usw. Oder wie viele Menschen geben an, Höhenangst zu haben? Wie wiele brauchen eine Brille? etc)
Deswegen stimme ich den Satz oben zwar schon zu (Stadtnymphe: Erstmal glaube ich nicht, dass es möglich ist, vollkommen ohne autobiografische Bezüge zu schreiben, wie meine Vorgänger hier auch schon andeuteten.) aber nicht zu 100%
Klaro, auch meine anaylse Daten stammen nur von dem, was ich selber raussuchen kann und wie ich sie interpretiere. Aber ich garantiere, dass wenn ich über den Serienkiller und Kinderschänder schreibe, das nichts mit mir, meiner Autobiographie oder meinem Umfeld zu tun hat. Wenn ich beschreibe, wie jemand gefoltert wird, dann hat der Foltermeister nichts von mir oder meiner Familie. Aber trotzdem sind der Mörder und der Folterer Figuren von mir, mit Persönlichkeit und sachen, die sie lieben und hassen. Sie haben Namen, eine Vergangenheit und Wünsche. Hat das was mit mir zu tun? Na hoffentlich nicht...
(Ich befürchte, der Beitrag ist etwas zu selbstzentriert anstatt objektiv geworden? Ich hoffe, das ist ok so, da ich nicht wüsste, wie ich darüber reden soll, ohne bezug auf meine Figuren zu nehmen. War zu lange off und mir fehlt zZ ein bisschen das Feingefühl
)