Eine vergleichsweise kleine Person kam aus dem Schatten auf sie zu.
Auch wenn er bestimmt zwei Köpfe kleiner war und nicht wesentlich älter zu sein schien als Talon, schaffte er es, eine Macht auszustrahlen, die ihn bedrohlicher und stärker wirken ließ, als den stärksten Krieger.
Zum ersten Mal sah Floh nun die Rüstung, von der seine Freunde in Bülm ihm berichtet hatten.
Oder besser gesagt in einem Traum von eben jener berichtet hatten, welche der Unbekannte trug. <- diesen Satz würde ich umformulieren; etwa: 'Zumindest in seinem Traum, erwähnten sie die seltsame Panzerung'
Die mattschwarze Rüstung schien alles Licht zu absorbieren, doch strahlten die Kanten und Fugen wie silbernes Sternenlicht.
Schnellen Schrittes kam der dunkelhäutige Ritter auf sie zu.
Den Helm hatte er locker unter den Arm geklemmt.
Talon kletterte geschickt aus dem Sattel und deutete ihm mit einem Kopfnicken, dasselbe zu tun.
,,Ist er das?", hörte Floh den Fremden (mit einem komischen Akzent) Talon fragen, der bereits von Flarön gestiegen war. <- was ich in Klammern gepackt habe, würde ich evtl. in einen eigenen Satz packen.
Floh war noch dabei vom Sattel zu klettern, wobei er den skeptischen Blick des fremden Ritters im Nacken spüren konnte.
Er war nervös.
Und durch diese Nervosität wurde er unaufmerksam.
Als er hinabstieg, verpasste er die letzte Schlaufe und rutschte ab.
Da er schon weit genug heruntergeklettert war, und sich zudem noch mit einer Hand an den Seilen hielt, fiel er nicht hin, landete aber sehr ungeschickt auf dem Boden.
Floh drehte sich schnell zu Flarön und dem dunkelhäutigen Ritter um. Er merkte, wie ihm die Röte ins Gesicht schoss. Wurde er zuvor skeptisch gemustert, so blickte ihn der Ritter nun voller Missbildungen Missbilligung entgegen.
Nach einem weiteren verächtlichen Blick, wandte er sich an Talon.
,,Er ist ganz sicher niemand den wir brauchen."
Der Ritter kam auf ihn zu.
Mit zusammengekniffenen Augen ging er um Floh herum und musterte ihn wie gammligen Fisch, welcher ihm für einen unverhältnismäßig hohen Preis angeboten wurde.
,,Die Linie der Alten ist bei ihm nur noch blass erkennbar."
,,Und doch, ist er definitiv einer von uns, Soras. Er hat ein Anrecht auf eine Ausbildung!", schaltete sich Talon dazwischen.
,,Ist dem so? Es wäre nicht das erste Mal, dass du versagst, Talon."
Soras wandte sich wieder zu Floh.
,,Beweise, dass du die alten Gene in dir hast!"
Fragend wanderte sein Blick zu Talon. Floh sah, wie er sich mit dem Finger an eines seiner Augen tippte.
Floh verstand, was er zu tun hatte.
Er ließ die Farbe seiner Augen von grün zu violett wechseln.
,,Immerhin. Immerhin wissen wir nun, dass dein voriges Versagen tatsächlich so schwerwiegend war, wie ich es gesagt habe."
Erstaunlicherweise antwortete Talon trotz dieser harten Worte ruhig und gelassen. <- würde ich ggf. umstellen: 'Trotz dieser harten Worte, antwortete Talon ruhig und gelassen.'
,,Und trotzdem lebt er, was heißt,..."
,,...dass du jetzt alles wieder in Ordnung gebracht hast, da er jetzt ja hier ist?"
,,Dass er vielleicht derjenige ist..."
Kopfschüttelnd stieß Soras die Luft aus und wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, da schaltete sich Flarön ein.
Floh zuckte zusammen. Auch wenn es schwer zu glauben ist war, hatte er den großen Drachen hinter sich komplett vergessen.
,,Meine Herren! Diese Diskussionen führen zu nichts. Es wäre das Beste, wenn wir eine Nachricht an alle Mitglieder schicken und dann über weiteres im Rat diskutieren."
,,Ja, das sollten wir wohl tun. Würdest du so nett sein und Floh die Anlage zeigen? Ich muss mit Soras noch einige Dinge unter vier Augen besprechen."
Talon deutete Floh dem Drachen zu folgen, bevor er sich an Soras wandte und er mit ihm in der Düsternis der Pyramide verschwand.
Mit einem etwas mulmigen Gefühl, folgte er Flarön. Nicht nur, dass er durch die Worte Soras' etwas verunsichert war, durch die Worte Soras, auch war er nun zum ersten Mal, ohne eine weitere Person, mit einem Drachen zusammen.
Gemächlich stapfte Flarön über gelblichen Kies auf eine Art zentralen Platz zu.
Für Floh hieß das jedoch, dass er sich ziemlich ranhalten musste, um den Anschluss nicht zu verlieren.
Zum Glück mussten sie nicht weit gehen, bis sie sich auf dem Platz ankamen.
Eigentlich war es kein richtiger Platz. Eher ein runder gepflasterter Kreis, auf dem sich nichts befand außer bizarrem Unkraut, unterbrochen von Pflanzen, mit komischen leuchtenden Früchten, welche alles erhellten.
,,Hier werden zumeist die Geburtstage der Drachen und Ritter gefeiert. Also jeder zehnte um genau zu sein. Wir haben hier selten Zeit, um länger zusammenzukommen", berichtete Flarön.
,,Riechst du das schon?"
Tatsächlich roch Floh etwas. Er konnte zwar nicht sagen was, nur dass es unfassbar gut roch.
Flarön war anscheinend derselben Meinung und ging daher auf das Gebäude zu, welches sich direkt gegenüber von ihnen befand. Mit jedem Schritt wurde klarer, dass dieses Gebäude der Uhrsprung des köstlichen Duftes war. <- auch hier würde ich umstellen: Der köstliche Duft geht von dem Gebäude aus, nimmt dort also seinen Ursprung.
,,Ist das die Küche?", fragte Floh erstaunt wie verdutzt. (Synonym)
Die "Küche" war groß genug, um zwei Drachen von Flaröns Größe darin unterzubringen.
Die Wand in Richtung des Platzes fehlte und so hatte man ungehinderte Sicht auf die Köstlichkeiten, welche soeben zubereitet wurden.
In der Mitte befanden sich zwei große Feuerstellen, über denen zwei riesige Tiere brieten.
,,Jawohl, die Küche und wie es aussieht, wird es heute ein kleines Festessen geben."
Floh hätte sich die Küche am liebsten noch etwas ausführlicher angesehen, aber Flarön ging links an dem Gebäude vorbei und Floh hatte keine andere Wahl, außer ihm zu folgen.
Was ihm bisher gar nicht richtig aufgefallen war, war dass er bisher (Soras einmal ausgenommen) noch keiner Menschenseele begegnet war.
Er wollte sich gerade bei Flarön erkundigen, da bogen sie links ein und befanden sich nun auf einem breiten Weg.
In den Gebäuden rechts von ihnen, konnte man das Klopfen von Hämmern und anderen Werkzeugen hören. Auf dem Weg befanden sich exakt drei Personen und ein Drache, der sich neben der Geräuschquelle der Hämmer zusammengerollt hatte.
Floh nahm an, dass es sich um die Schmiede handeln musste.
Flarön ging weiter, ohne ihm etwas zu erklären oder zu zeigen.
Etwas enttäuscht war Floh schon vom Drachen.
Alles war neu für ihn, und Flarön besaß nicht einmal die Freundlichkeit, ihm in dieser neuen Welt zu helfen.
Doch er merkte schnell, dass er sich in Flarön geirrt hatte.
Der Drache blieb vor dem Eingang des dreistöckigen Wohnhauses zu ihrer Linken stehen und erklärte ihm, dass er sich gedacht habe, dass ihm ja Jemand seiner Größe alles zeigen könne, da er selber ja nicht in die meisten Gebäude folgen konnte.
,,Außerdem", sagte Flarön, ,,muss ich noch meinen Sattel ins Lager bringen. Es ist so viel angenehmer, ohne ihn zu gehen oder zu fliegen."
Das konnte Floh verstehen, auch wenn er den Drachen gerne weiter an seiner Seite gehabt hätte.
,,Ich habe Jean gefragt, ob sie dich herumführen könnte, und sie hat sich überaus gefreut, diejenige zu sein, die dir alles zuerst zeigen darf. Sie sollte hier jeden Moment auftauchen."
Bevor Floh fragen konnte, wie Flarön Jean fragen konnte, obwohl sie die gesamte Zeit zusammen waren, ging die Tür des Wohnhauses auf und ein Mädchen, vielleicht zwei, drei Jahre älter als er, trat in das dämmrige Licht des Untergrunds hinaus.
Sie hatte rotbraunes Haar und dunkelgrüne Augen. Sie trug eine ärmellose braune Lederjacke und an ihrem Gürtel hing eine Auswahl von Beuteln Messern, und allerlei anderen Dingen, die Floh nicht kannte.
Wie gebannt sah er sie an.
,,Bitte sei kein Traum."