Leider mag die Zitat-Funktion gerade nicht so, wie sie soll...
Bei einigen meiner Schreibversuche bin ich innerhalb eines Kapitels von einem Kopf in den nächsten gesprungen, dies ist oft kritisiert worden
Ich mag verschiedene POV-Charaktere, gerade weil es die Möglichkeit eröffnet, manche Dinge etwas unscharf oder zweideutig darzustellen - verschiedene Sichtweisen auf die gleiche Situation eben. Ich denke, dass ich das am Anfang aus Leserperspektive auch seltsam fand, dass die Geschichte nicht nur einen Hauptcharakter oder eine Gruppe von Hauptcharakteren hat.
Die Kritik in deinem Zitat, Sensenbach , kann ich ehrlich gesagt in der Allgemeinheit nicht nachvollziehen. Ich finde, dass es auch innerhalb eines Kapitels gut funktionieren kann, unterschiedliche POV zu haben. Dass das nicht immer funktionert, ist denke ich auch klar. Die Frage ist halt, was das jeweilige Kapitel ausmacht. Mein Lieblingsbeispiel an der Stelle ist ein Kapitel aus "The Heroes" von Joe Abercrombie, in dem der erste Angriff einer Armee auf eine andere Armee dargestellt wird. Hier ist das gesamte Kapitel von POV-Charakteren erzählt, die sonst nicht mehr auftauchen, aber sie erfüllen super die Funktion, den Leser sehr nahe an das Kampfgeschehen zu bringen, an dem die Hauptcharaktere nicht beteiligt sind. Der Wechsel von POV zu POV wird sinnvoll durch das Geschehen begleitet, also Truppen der Angreifer stürmen einen Hügel hoch, das sieht man aus sich eines der Angreifer. Zum Abschluss dieser Passage wird der POV von einem Charakter der Verteidiger getötet. Damit wechselt dann auch der POV zu diesem Charakter. Das wiederholt sich dann nochmal ähnlich, wenn ich mich richtig erinnere und funktioniert innerhalb dieses Kapitels mMn sehr gut (vor allem weil es gut geschrieben ist). Vielleicht gibt es im ganzen Roman noch ein weiteres Kapitel in dieser Art, da bin ich mir gerade nicht sicher, aber viele sind es nicht und wenn dann immer für ausgewählte Ereignisse, die sich so eben sinnvoll darstellen lassen.