Beiträge von Asni

    Ich wäre ohne Zögern bereit, Lobeshymnen auf die First Law Trilogie von Joe Abercrombie zu singen (sobald ich die Zeit finde, all meine Gedanken dazu zu ordnen und gescheit abzutippen) – vielleicht kommen wir dahingehend eher überein? Zumindest ist das für mich so ziemlich die einzige Buchreihe in den letzten paar Jahren, bei der ich das Gefühl habe, endlich gefunden zu haben, wonach ich suche

    Oh ja, die finde ich auch großartig! Obwohl mir da der Einstieg extrem schwer viel. Hätte ich es nicht für die Uni lesen müssen, wer weiß, ob ich das nicht abgebrochen hätte. :hmm: Kann ich mir jetzt nicht mehr vorstellen, ich glaube, ich lese die jedes Jahr aufs neue ^^

    Ich lese gerade "Planen. Entscheiden. Herrschen." - ein Buch über die Geschichte vom Rechnen zur elektronischen Datenverarbeitung. Klingt wahnsinnig langweilig und ich habe es auch nur aus dem Regal geholt, weil ich was zum Lesen vorm Einschlafen gesucht habe. Überraschenderweise ist es relativ spannend und stellt die Anfänge menschlicher Kultur(en) aus Sicht von Verwaltung, Beamtenwesen und dem dazu nötigen Denk-, Rechen- und Buchhaltungswerkzeugen dar. Später geht es wohl auch noch um den Einsatz von Computerprogramme für militärische und nicht militärische Zwecke. Das Buch ist von 1988 also vermutlich teilweise schon veraltet. Trotzdem finde ich es spanned und ich werde wohl auch die ein oder andere, für mich neue Erkenntnis mitnehmen.

    The Killer (2023) - Ein (Action-)Thriller über einen Auftragsmörder. Action gibt es, aber sie hält sich sehr im Hintergrund. Primär spannend finde ich, dass der Protagonist vor allem zum Zuschauer redet, aber gegenüber anderen Charakteren, die er teils nur beiläufig trifft, auffallend stumm ist. Die anderen Charaktere reden dafür umso mehr und sind die eigentlich aktiven in den Szenen.

    Der Film ist für mich vor allem deshalb ein Thriller, weil die Stimmung eher düster ist und das Tempo der Plotentwicklung auch nicht besonders schnell (wie es etwa bei einem typischeren Action-Film wäre). Trotzdem fehlt für einen Thriller ein bisschen die Entwirrung oder Aufdeckung von Geheimnissen.

    Vermutlich kommt das jetzt nicht besonders positiv rüber, aber ich fand den Film schon ziemlich gut und an manchen Stellen auch ein bisschen witzig: "Nobody likes talking to a German tourist." :D

    Hallo Werluchs ,

    ich würde es ungefähr so auf einen Punkt bringen:

    FanFiction ist das gezielte Weiterschreiben der Geschichte eines/mehrerer Charaktere oder von Ereignissen innerhalb einer fiktionalen Welt eines anderen Autors/einer anderen Autorin.

    Ich würde dein erstes Beispiel nicht als FanFiction ansehen, wenn du keinerlei Bezug auf die Serie nimmst. Dass das Setting sehr ähnlich ist, ist für mich noch kein Grund von FanFiction zu sprechen. Bei FanFiction schwingt ja doch auch ein bisschen ein Anhimmeln der zentralen Charaktere mit :hmm:

    Eine Story zu/über Robin Hood wäre für mich auch eher Retelling oder Eigeninterpretation.

    Ich habe sehr gerne die Bücher von Toni Morrison gelesen, in denen zu 99% nur Schwarze vorkommen. (worüber sich noch keiner aufgeregt hat ... weil wenn ein Schwarzer das macht ist es offenbar ja gut).

    Ich hab letztens ein Quiz gemacht, bei dem es um das Wissen zu/über Alltagsrassismus ging. Da wurde mir wieder vor Augen geführt, dass Rassismus mit der Zusammensetzung der Bevölkerung zu tun hat. Konkret: der Ausdruck "Kartoffel" für einen Deutschen ist nicht rassistisch, weil Deutsche keine Minderheit seien (was in Deutschland stimmt). Jetzt habe ich mich ein bisschen in einen Artikel über Rassismus verloren... für interessierte: Quarks ... stimmt so wohl auch nicht bzw. wenn es in die Forschung zu Rassismus geht, gibt es einige verschiedene Definitionen.

    Mein Punkt zu dem Zitat ist folgender: Es spielt keine Rolle, dass Morrison afroamerikanischer Abstammung war, sondern der Hintergrund des amerikanischen Rassismus, der Schwarzen die Repräsentation & Teilhabe im allgemeinen öffentlichen Leben verwehrt hat. Dadurch kann man sich auf den Standpunkt stellen, dass ein Werk, dass nur Charaktere einer häufig diskriminierten Minderheit zeigt, nicht diskriminierend-rassistisch gegenüber Weißen ist, weil im größeren Kontext diese dadurch nicht diskriminiert werden. Ein Werk dagegen, dass keine schwarzen Charaktere zeigt, würde dann in diesem Kontext eher als rassistisch angesehen, weil es Schwarze auch an dieser Stelle ausschließt.

    Ja, mir ist auch bewusst, was für eine seltsame Logik das ist. Die funktioniert für Filme ein bisschen besser, weil man hier auf die Job-Chancen von Schauspielern ausweichen kann: eine Film ohne schwarze Charaktere bedeutet schlechtere Job-Chancen für schwarze Schauspieler, weil letzere aufgrund ihrer Hautfarbe von einem sehr speziellen Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden (maW sie werden diskriminiert). Mir ist auch bewusst, dass man bei einer solchen Argumentation die fiktionale (oder reale) Welt völlig außer Acht lässt, wie Thorsten glaube ich auch schon kritisiert hat (ethisch diverser Cast in historischen Serien des viktorianischen Englands?).

    Es kann auch immer noch sein, dass Werke von Morrison beleidigend gegenüber Weißen, Asiaten oder Arabern sind, das will ich gar nicht ausschließen. Es wäre nur nach dieser Auffassung von Rassismus eben kein Rassismus, sondern "bloß" eine normale Beleidigung.

    Wie sehr es zu Tolkien passen würde, dass es dunkelhäutige Elfen könnte, weiß ich nicht. Vor allem in den Filmen sehen wir nur die Elfen aus dem Norden, weil sich die Geschehnisse dort abspielen.

    Aus meiner Sicht passen dunkelhäutige Elfen nicht so gut zu Tolkien. Seine gesammten Werke ziehen eine relativ klare Trennung zwischen Gut und Böse durch, die sich mit einer Symbolik von Licht vs Dunkelheit deckt. Daher sind Orks lichtscheu und Sauron muss magisch den Himmel verdunkeln, damit diese nicht davonlaufen und sich verstecken (etwas vereinfacht gesagt). Primär geht es bei Tolkien um innere Werte wie Freundschaft, Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Natur bzw. deren Zerstörung durch Industrialisierung (sieht man in Isengart und später im Auenland) und das eigene Verhältnis zu Macht (die magischen Ringe heißen ja wörtlich "die Ringe der Macht") und die Guten weisen die Versuchung der magischen, vielleicht grenzenlosen Macht zurück (etwa Gandalf als Frodo ihm den Ring anbietet). Also Hintergrund ist ein eher christlich geprägtes Setting an Werten, die fantastisch ausgestaltet werden. Ein Nebenprodukt dieses Settings und der relativ strikten Zweiteilung in Gut-Böse/Hell-Dunkel, in der niemand neutral bleiben können (auch die Ents nicht) ist leider, dass sich dunkelhäutige & asiatisch aussehende Menschen auf Seitens des Bösen befinden.

    Meine Beispiele sind jetzt fast ausschließlich aus "Der Herr der Ringe", finden sich aber ähnlich und zumindest in der Grundtendenz auch im Silmarillion.

    Persönlich finde ich in der Amazon-Serie "Die Ringe der Macht" den einen (?) dunkelhäutigen Elfen und die eine (?) dunkelhäutige Zwergin allerdings überhaupt nicht störend. Die Serie ist meiner Meinung nach so schlecht, dass das keine Rolle spielt... äh... vielleicht etwas weniger polemisch: also sie ist von Tolkiens Schöpfung & Symbolik soweit weg, dass das keine Rolle mehr spielt. ^^

    Ist das besondere an der Hautfarbenthematik nicht, dass man sie in filmischer Umsetzung von Fantasy gar nicht vermeiden kann, gerade weil sie aktuell überall zum Thema gemacht wird? In einem Film mit nur weißen Schauspielern über eine fiktive Welt muss sich die Produktion (weniger die Story) rechtfertigen, warum Minderheiten (falls der Film in Europa oder Amerika produziert wird) nicht beteiligt sind. In einem Film mit Diversität bzgl. Ethnien muss sich die Story rechtfertigen, warum das sinnvoll ist. Bei vielen anderen Themen (Sexualität) ist das eher nicht so, da kann man fast problemlos das komplett ausblenden, ohne das es überhaupt auffällt.

    Witzig finde ich auch, dass man bzgl. Hautfarbe eine Erklärung in der Story haben möchte, die zu unserem realen Weltwissen passt. Bei Dingen, die weniger offensichtlich sind, wie einem Zusammenhang zwischen Ernährung und Körpergröße, fällt es viel leichter, historische Plausibilität zu ignorieren. Vermutlich würde ein Film, der alle körperlichen Merkmale zufällig verteilt, floppen. Also wenn eine blonde Weiße mit einem rothaarigen Weißen ein dunkelhäutiges Kind bekäme, weil die Hautfarbe halt ausgewürfelt und nicht vererbt wird (normalerweise würde man(n) hier anfangen Fragen zu stellen :rofl: ). Gleiches Prinzip für Stimmhöhe/-klang, Körpergröße und Statur etc. In meinem Kopf entspinnt sich hier allerdings eine völlig abgedrehte Story, in der die Völker der Welt gegen den großen, magischen Würfler rebellieren und die Wiedereinführung der Evolution fordern... (Ist ja nicht zuletzt für den ersten elfischen Kleintierzüchterverein entscheidend).

    Bullet Train (2022) auf Netflix

    Ein Film für alle Fans von lustiger Action mit vielen Verwirrungen, Zufällen, die es nicht geben sollte, verrückten Charakteren, Überraschungen und Wendungen. Die Story: eine Handvoll von Auftragsmördern sitzt zufällig in einem japanischen Schnellzug (Bullet Train) von Tokyo nach Kyoto und die Situation eskaliert immer mehr. An dem Setting finde ich cool, dass die Haltedauer von 60s an jeder Station ziemlich organisch in die Story eingeflochten ist. Die Charaktere sind auch einfach cool und es passt gut zusammen, dass neben den japanischen Charakteren auch weitere Ethnien dabei sind (z.B. Brad Pitt, Aaron Taylor-Jonson, Brian Tyree Henry). Einen Punkt Abzug gebe ich leider, weil mir das Ende eine Schippe zu viel hollywoodhafte Entgleisung drauflegt.

    9/10

    Dafür ist die Beziehung zu distanziert und würde tatsächlich auch nicht so ganz zum Verlauf der Geschichte passen wenn die beiden sich auf einmal gut verstehen.... Väter und Söhne.... Da kann es schon Krieg geben

    Von "gut verstehen" hab ich gar nichts geschrieben. Es wäre ja auch völlig plausibel, wenn der Vater im öffentlichen Raum zurückhaltend ist und seinen Missmut seinem Sohn gegenüber nicht zeigt, privat dann aber sehr viel direkter ist. Gleichzeitig könnte der Sohn im Privaten auf das familiäre Du wechseln, das ihm der Vater aber verweigert.

    Das ergibt dann zusätzliche Spannung: Vater und Sohn sind Familie und können durch die "Nähe" der Anrede ihre Meinung frei äußern. Nach außen hin sind sie jedoch Repräsentanten des Staates und damit Normen unterworfen, in denen sie sich nur bedingt äußern können und dürfen.

    Das könnte man auch dahingehend variieren, dass einer der beiden diese Nähe im Privaten eben verweigert. Dass das der Vater macht, wäre naheliegender, weil er als König die mächtigere Position innehat. Mit diesen Aspekten lässt sich wunderbar spielen. Wichtig ist natürlich, dass es interessant bleibt und zum Rest der Geschichte passt.

    Empfehlenswert für solche Dialoge ist die Einstiegsszene von "Der Pate". Das passt zwar nicht 1:1, weil die Beziehung zwischen den beiden Hauptbeteiligten völlig anders ist, aber Don Corleone legt da auch sehr viel Wert auf Sprache und das Zeigen von Deference (Ehrerbietung). Wir haben das mal in einem Englisch-Seminar an der Uni analysiert, das hat sehr viel Spaß gemacht.

    Ich würde in der Situation auch in der formellen Ebene bleiben. Wenn du Zeit und Lust hast bzw. sich die Stelle anbietet, dass sie erweitert wird, könntest du a) den Sohn sprachlich aus Versehen die falsche Form nutzen lassen. Das könnte eine tolle Spannung erzeugen. Alternativ wäre b) auch gut möglich, dass sich die beiden vom öffentlichen Raum in einen privaten zurückziehen, so etwas wie ein Studierzimmer / Strategieraum oä. Sobald sie alleine sind, könnte sich die gesamte Atmosphäre zwischen den beiden völlig verändern.

    Ich hab letztens irgendwann "Awake" (Netflix) gesehen.

    Die Grundidee ist an sich cool - aufgrund von Was-auch-immer können Menschen nicht mehr schlafen und erleiden alle Symptome von Übermüdung, Verlust des klaren/argumentativen Denkens, Erinnerungsfähigkeit, Halluzination bis hin zum Tod. Natürlich gibt es ein paar Menschen, die immer noch schlafen können und daher für eine Rettung der Menschheit für die Wissenschaft (und religiöse Eiferer) enorm wichtig sind. Der Film ist also in gewisser Weise ein typischer Zombie-Film, nur ohne "echte" Zombies, in dem es um den Kampf ums Überleben geht. Die Umsetzung der interessanten Idee ist leider nicht so gut gelungen. Ein paar coole Szenen gibt's zwar schon, aber insgesamt ist die Story zu vorhersehbar und dennoch wirr.

    3/10

    Bloodshot (2020 - Netflix)

    Ein Actionfilm mit Vin Diesel über einen mittels Nano-Technologie wiederbelebten Soldaten, der dann aus dem Programm ausbricht... erinnert mich vom Setting her an Universal Soldier (1992). Großartig ist der Nebencharakter Wilfred Wiggans (gespielt durch Larmone Morris), der dem Film noch so ein bisschen schräge Würze verleit.

    Kurz gesagt: für mich funktioniert der Film im Rahmen dessen, was er sein möchte - ein Actionfilm ohne großen Anspruch auf tiefere Bedeutung. Da er allerdings doch sehr vorhersehbar ist, trotzdem nur 8/10.

    "Der Drachenbeinthron" ist grandios, soweit ich mich erinnere.

    Das hab ich vor Jahren mal angefangen zu lesen und dann abgebrochen. Ich weiß leider nicht mehr, warum. Vielleicht sollte ich dem Buch nochmal eine zweite Chance geben. :hmm:

    Gerade lese ich (wenn man so will auf Empfehlung):

    Devices and Desires von K. J. Parker

    Ich habe bisher etwa 1/4 gelesen und muss sagen, dass mir die Geschichte wahnsinnig gut gefällt, auch wenn (oder vielleicht auch gerade weil) sie ohne große Action auskommt. Die Spannung baut sich sehr subtil auf, während sich die Handlung auf natürlich wirkende Art entfaltet.

    "Hellboy" (2019) - Untertitel könnte "Call of Darkness" sein.

    Puh... wenn ich an Hellboy denke, denke ich irgendwie auch an Guillermo del Toro, weil er da mal zwei Filme gemacht hat. Mit dieser Erwartung war der Film leider schlecht. Zusammenhanglose Action und aufgeblasenes Gelaber über Schicksal, Bestimmung und dergleichen mehr. Die Monster sind lieblos, klischeehaft und tauchen nach Bedarf für Action-Szenen auf. Eine wirkliche Relevanz für die Story haben sie irgendwie nicht.

    2/10