Beiträge von Asni

    Hey, kalkwiese , mir gefällt das Gedicht sehr gut. Bei der Kombination Schwermetall und Oktober denke ich unweigerlich an October Rust von Type O Negative, auch wenn das gar nicht so dazu passt :hmm:

    Mir gefällt die Leichtigkeit, die das Gedicht vermittelt und damit auch die Stimmung des (von dir vermutlich) erlebten Augenblicks gut einfängt.

    Und so viele schöne Formulierungen: während Oktobers Geister tanzen, Zeit blüht in Gesprächen. Ich find's auch schön, wie neben der Leichtigkeit noch diese Spannung zwischen dem lyrischen Ich und dem imaginär angesprochenen (?) Du hervorkommt und dieses vorsichtige Verlangen nach dem "Darf ich dich küssen".

    Das Gedicht ist dir echt gut gelungen! Mir gefällt's! <3

    Hi,


    ganz allgemein:


    Direkt am Markt ein großes Gebäude für die Büttel und mit Gefängnis (mir fehlt hier ein richtiges Wort, das nicht Polizeirevier ist.)

    "Die Wache", alternativ Hauptwache, Marktwache oder "Alte Wache", je nachdem, ob es eine oder mehrere kleinere weitere gibt. Vielleicht wäre auch ein Spitzname gut, wie "die Büttelburg" (oder "der Büffelbau", wenn die Mitglieder der Wache als Büffel bezeichnet werden xD )


    Ein Spital für die Versorgung der Kranken wäre noch passend.


    Je nachdem, wie gut dein Englisch ist, kann ich dir acoup-blog - cities empfehlen. Das ist der Blog eines (Militär-?)Historikers, der eigentlich einen pedantisch-kritischen Blick auf die Pop-Kultur wirft, also z.B. die "einsame Stadt" (wie Minias Tirith in den Herr-der-Ringe-Filmen) historisch auf Herz und Nieren prüft. Dabei kann man eine ganze Menge lernen ^^


    Soll die Stadt am Meer liegen? Wenn nicht, sollten die Docks sehr klein sein. Außer die Schifffahrt auf dem See hat einen großen Stellenwert für die Stadt. In dem Sinne, wenn du richtig fantastisch unterwegs sein möchtest, fände ich es irgendwie cool, einen Aufzug für Schiffe zu haben, der die Schiffe vom See hoch auf den Fluss (der dann als Wasserfall herunterstürzt) hievt. :D Warum die dann da oben herumfahren... tja, das müsstest du dann noch überlegen xD

    Zwei Friedhöfe (Ich bin nicht sicher, ob das genug ist xD)

    Könntest du auch komplett weglassen, wenn Bestattungen grundsätzlich per Boot auf dem See / den Fluss hinab stattfinden. Das würde auch den Stellenwert von Docks, Schiffbauern und der Versorgung der Stadt mit Bauholz (vielleicht über besagten Fluss und Wasserfall) erhöhen.


    Das mal meine spontanen Gedanken dazu.


    Viel Spaß beim Weiterbauen!

    Hallo Thorak ,

    vielen Dank für deinen Kommentar. Mir ist leider auch schmerzlich bewusst, dass dieses wirklich kleine Projekt schon wieder viel zu lange liegen (und auf der Strecke) bleibt. Aber für die Überarbeitung brauche ich einfach Zeit und Ruhe. Beides fehlt mir gerade aus verschiedenen Gründen.

    Trotzdem möchte ich dir gerne eine Rückantwort geben.

    Bzgl. Low Fantasy: Mir ist es persönlich nicht so wichtig, ob meine Geschichte den Genre-Merkmalen der Kategorie, der ich sie zugeordnet habe, entspricht. Aus meiner Sicht passt sie hier von allen Kategorien im Forum am ehesten rein. Dass das für dich jetzt irreführend ist und dich etwas anderes erwarten lässt als du bekommst, ist ärgerlich und schade.

    Davon abgesehen hatte ich mir dieser Geschichte aber auch nie vor, bestimmte Merkmale zu erfüllen. Daher...

    Des weiteren störe ich mich etwas an den Namen deiner Protagonisten.

    Du kannst es doch, siehe Tianon oder Baku aus Yamun, warum muss man da Namen wie Fritz, Krupp oder Össbek lesen?

    Für mich müssen die Namen der Charaktere am ehesten zu der Welt und dem jeweiligen Hintergrund passen. Bei einer Geschichte, die neben dem eher außergewöhnlichen Tianon auch den ganz alltäglichen Fritz als Protagonisten enthält, finde ich es einfach richtig, wenn es auch ganz alltägliche Namen gibt. Daran werde ich also vermutlich nichts ändern.

    Aber ich nehme mit: Ich muss es irgendwie schaffen, dass die alltäglichen Namen sich gut in die Geschichte einfügen und auch ohne anscheinend langweilige Einführung in Land und Leute für überzeugende Charaktere stehen. :hmm:

    Ich hoffe du bist mir jetzt nicht böse wegen meinen Kommentaren.

    Natürlich nicht ^^ Bitte andersherum auch meine sehr knappen Antworten nicht als aggressiven oder beleidigt-verteidigenden Ton interpretieren. Ich kann problemlos sachlich über die Geschichte diskutieren, ohne das mit einer Diskussion über mich zu verwechseln.

    In diesem Sinne nochmal: Danke für dein Feedback und die Erinnerung, hier mal wieder weiterzumachen! Es ist angekommen ^^


    Tippfehler sind meiner aktuellen Übermüdung geschuldet... :tired: :kaffee:

    Quality Land hab ich auch mal gelesen. Bin mir gerade nicht mehr ganz sicher, wie mein Gefühl damals war :hmm: Aber jetzt, so rückblickend, stimme ich dir da zu, Thorsten . Vielleicht ist die Leistung von Kling, dass er diese Themen einem breiteren Publikum in nett zu lesender Art präsentiert? Wobei ich das jetzt auch nicht verteidigen will... für mich sind gute Bücher ja eher die, die ich gerne nochmal ein zweites Mal (oder häufiger) lesen möchte. Den Wunsch verspüre ich da jetzt nicht unbedingt. Ist eher ein so "Zur Kenntnis genommen".


    Bzgl. "Snow Crash": Würdest du das jetzt noch empfehlen? Also ist es noch aktuell. Bei - ich lehne mich mal bis zu den Zehenspitzen aus dem Fenster - im weitesten Sinn Dystopien, Utopien, Sci-Fi mit Vorhersagecharakter für unsere Gesellschaft und ähnliche Themen gibt's ja immer welche, die halt in der Zeit, in der sie geschrieben wurden, aktuell sind und nach 10 Jahren von der Realität überholt werden. Und andere, die auch Jahre später noch etwas darstellen, was (leider) immer wieder aktuell wird.

    Danke für dein Ausführung. Jetzt verstehe ich mehr, was du meinst. Da stimme ich dir auch im Großen und ganzen zu.

    Genausowenig kann ich 50 Seiten ueber die Praemisse 'Elben und Zwerge moegen sich nicht' schreiben ohne auf wie, warum, wie aeussert sich das, wie gehen die dann miteinander um ohne dass jemand bloed wirkt einzugehen - und wieder verblasst das Klischee wenn ich ordenlich schreibe.

    Naja, aber es gibt halt schon Beispiele, in denen nicht 50 Seiten darauf verwendet werden, ein Thema in Tiefe zu bearbeiten, sondern halt nur so weit, wie es nötig ist, dass es in seiner Struktur (ich denke gerade noch an mein Beispiel) erkennbar ist und für den Leser funktioniert. Dafür braucht man dann vielleicht keine 50 sondern nur 2 Seiten. Die anderen 48 füllt man dann mit anderen Klischees, die in ähnlicher Weise zwar ein großes, zeitloses Thema sein könnten, aber in ihrer abgeflachten Behandlung diesen Rang halt nicht verdient haben. Allgemein gesagt:

    Ob was Klischee ist oder nicht, haengt ja auch an der Ausgestaltung -

    Und damit beenden wir die Diskussion, weil wir uns sonst nur noch im Kreis drehen ^^

    Das ist kein Klischee, sondern eines der grossen und zeitlosen Themen der Weltliteratur.

    Und widerspricht sich das deiner Meinung nach? Und ja, das ist eine ehrlich und ernst gemeinte Frage.

    Ich muss sagen, dass ich mir nicht so sicher bin. In einem der klischeehaftesten Romane, den ich je gelesen habe, könnte das auch so vorkommen (daran kann ich mich im Detail leider nicht mehr erinnern, weil es schon gut zehn Jahre her ist, dass ich das gelesen habe). Und da würde ich das nicht unbedingt als "großes Thema der Weltliteratur" sehen :hmm: Zumindest nicht einfach nur, weil es vorkommt. Wenn es entsprechend behandelt und dargestellt wird, dann vielleicht ja. Aber nicht, wenn es so ausgedünnt und reduziert ist, dass es im Wesentlichen nur darum geht, dass der Elf anerkennt, dass der Zwerg halt doch auch ein guter Kämpfer ist und er (der Elf) froh und dankbar dafür ist, den Zwergen im Kampf gegen zahllose, dumme Orks an seiner Seite zu wissen (vice versa).

    Aber vielleicht denke ich hier zu sehr aus Sicht der Literaturwissenschaft an der Uni und frage mich halt: Wäre es es wert, dazu (das kursive oben) eine Seminararbeit zu schreiben. Oder was dabei herauskäme wenn man sich fragt: "Klischee oder großes Thema der Weltliteratur - Von Ablehnung zur Freundschaft über kulturelle Grenzen hinweg in Die Zauberer von Michael Peinkofer". Aus dem Bauch heraus würde ich da eher zum Schluss "Ein Klischee von vielen" kommen, eben weil es so viele sind und die Thematisierung / Bearbeitung des Themas höchst oberflächlich bleibt. Aber klar, wenn ich Titel und Autor durch eines der von dir genannten Werke tauche, könnte es schon sein, dass ich für dieses Werk zu einem anderen Schluss käme.

    Keine Ahnung, ob meine Gedanken jemand nachvollziehen kann. :pardon:

    Oder einen Zwerg mit 1,90mtr. Körpergröße?

    Korporal Karotte! :D Das war meine erste Assoziation dazu. Terry Pratchett hat immer wieder sehr schön mit diesen Klischees gespielt. Bei Karotte in Verbindung mit dem Waisenkind, das zum Königsein bestimmt ist - wenn ich mich richtig erinnere.


    Für mich sind die typischen Wesensmerkmale von Fantasy-Völkern eigentlich keine Klischees. Also zumindest nicht für sich allein. Ich weiß noch nicht genau, wie ich das formulieren kann... aber erst wenn zu den Merkmalen noch schablonenhafte Handlungen oder Plot-Stückchen dazukommen, wird das zum Klischee. Z.B. könnte es zu einem Klischee werden, wenn in jedem fünften High-Fantasy-Roman ein Pärchen aus einem Zwerg und einem Elfen gibt, die sich anfangs nicht leiden können (weil sich halt Zwergen und Elfen allgemein nicht leiden können), dann aber doch erst so etwas wie einen widerwilligen Respekt füreinander empfinden und am Ende eine tiefgehende, unzerbrechliche Freundschaft hegen und pflegen. Da wäre es mir fast schon egal, ob der Zwerg und der Elf nun so aussehen wie in 90 % der übrigen Fantasy-Werke. So wie ich es beschrieben habe, lässt sich das im Prinzip in jedem Fantasy-Roman mit Elfen und Zwergen einbauen. Aber es hat neben den vielleicht typischen Merkmalen von Elfen und Zwergen auch noch diese Entwicklung während der Romanhandlung mit dabei. Erst dadurch wird es für mich zum Klischee.

    Dass es ein Klischee ist, sieht man daran, dass es auch in Rush Hour vorkommt... ein Film mit Jackie Chan und Chris Tucker und wirklich überhaupt kein Fantasy-Film. Das Klischee ist aus meiner Sicht nämlich viel allgemeiner: Statt Elfen und Zwergen kann man im Prinzip jedes Paar von Kulturen einsetzen, für die es plausibel ist, dass die Beziehung (grundsätzliche Ablehnung des anderen) besteht und überwunden werden kann. Also auch z.B. sozial (Kind aus reicher Oberschicht und Kind aus armer Unterschicht, wenn man als Kulturen eben auch diese Gruppen auffasst). Evtl. kann man diese klischeehafte Entwicklung auch in Ice Age sehen, wo sich doch irgendwie eine Freundschaft zwischen einem Säbelzahntiger und einem Faultier entwickelt. Aber vielleicht geht diese Interpretation dann doch ein wenig zu weit ^^

    Gestern habe ich endlich mit "The Wisdom of Crowds" von Joe Abercrombie angefangen. Es ist Teil 3 der Reihe "The Age of Madness". Nachdem es schon eine Weile her ist, dass ich die ersten beiden Bücher gelesen habe, waren mir manche Charaktere nicht mehr so geläufig, aber das hat sich dann doch schnell gelegt. Es ist wirklich wieder sehr schön, Abercrombies Stil zu lesen. Mir gefällt der einfach wahnsinnig gut. Die Handlung ging mir am Anfang fast etwas zu schnell voran, ist nun aber auch so spannend, dass ich nicht aufhören möchte zu lesen. Dass sich Abercrombie hier sehr starkt an Ereignisse und Motive der französischen Revolution von 1789 anlehnt, stört mich persönlich nicht. Die fantastischen Elemente sind stark in den Hintergrund gedrängt, was auch direkt thematisiert wird: The age of Magi is over! Ich bin bespannt, ob das so bleibt. Oder ob nicht vielleicht doch Bayaz, the First of the Magi, am Ende fulminant alles seinem Willen beugt...

    Guten Morgen, Cruceo_412 ! :hi1:


    Viel Spaß hier im Forum! Vielleicht findest du ja die Unterstützung und Hilfe, die dir noch fehlt, um dein Buch zu veröffentlichen. Zumindest gibt's gute Tipps und tolle Unterhaltung ^^

    Worum geht's? Gute Frage. :hmm: Protagonist und Ich-Erzähler Kris Kelvin wird auf die Raumstation am Planeten Solaris geschickt. Er ist Psychologe und soll das Wissenschaftlerteam unterstützen, das den Planeten untersucht. Der erste, den er dort trifft, Snaut, ist betrunken und fürchtet sich vor Kelvin. Warum? Ja, das bleibt erstmal ein Mysterium. Schnell stellt sich raus, dass ein anderer tot ist und der dritte erstmal nicht aus seinem Labor kommen wird. Snaut gibt ihm noch den Hinweis, dass sie nun zu dritt auf der Station sind, und wenn Kelvin noch jemand anderen träfe, solle er überstürzt reagieren.

    Was ist dort los?

    Das könnte ich mir jetzt auch sehr gut als Adventure-Spiel vorstellen :hmm: Klingt auf jeden Fall spannend!

    So, ich hab mich jetzt doch mal dazu entschieden, den nächsten Part aus der noch nicht überarbeiteten Geschichte zu posten.


    Der Auftrag - Part 2 von voraussichtlich 3


    Aus der Ferne hatte der Turm auf Tianon unscheinbar und klein gewirkt. Vom Dorf aus sah man nur die Silhouette hinter einem der Hügel. Als sie nun eben diesen Hügel langsam herab kamen, erkannte er mehr.

    Der Turm war Teil einer kleinen Burg. Eine verfallene, nur noch etwa mannshohe Mauer umgab einen Innenhof, auf dem die Ruinen von ein paar Wirtschaftsgebäuden standen. Die Dächer waren eingefallen, die Balken, die die oberen Stockwerke einst getragen hatten, verfault und herabgestürzt. Wind und Wetter hatten Narben auf den Steinfassaden hinterlassen. Einzig der Bergfried war noch einigermaßen intakt. Besonders hoch war er nicht, dafür aber trutzig. Wie ein Zwerg, klein, rund und dazu gemacht, selbst dem stärksten Sturm zu widerstehen, dachte Tianon. Gekrönt war der Turm von einfachen Zinnen und einem spitzen Dach, das einige Löcher aufwies. Anscheinend hatte der neue Besitzer des Turmes nicht genügend Leute, sein Heim in Stand zu halten.

    Das war ein gutes Zeichen. Je weniger Feinde, desto weniger musste er töten.

    „Na, wenn darin der Hexenmeister haust, dann wird er nicht viel Freude haben!“, scherzte von Mannstein.

    „Dafür aber ganz viel schlechte Laune...“, brummte Krupp.

    „Bald wird er breit grinsen“, versprach Össbek.

    Tianon hörte nicht auf das weitere Geschwätz seiner Kameraden. Er wusste, dass sie aus Angst immer große Sprüche klopften. Nur Fritz hielt sich zurück. Tianon konnte nicht sagen, ob der Eisenmann keine Angst kannte und deshalb schwieg oder ob es einfach seine Art war, vor einem Kampf still zu werden und in sich zu gehen. Vielleicht ließ er sein Leben noch einmal Revue passieren, dachte an all die Sünden, die er schon begangen hatte und nahm sich vor, wenn er diesen Tag überlebte, alles anders, alles besser zu machen. Tianon hatte auch solche Leute kennen gelernt. Die wenigsten hatten den Sprung geschafft. Und nur einer davon war ihm in Erinnerung geblieben. Er war einer der schlimmsten Killer, die er je kennen gelernt hatte. Etwas über zwei Meter groß, breitschultrig und stark wie ein Ochse, er war mit Gewalt aufgewachsen und hatte die Gewalt zu lieben gelernt. Als Junge hatte er Katzen gequält, als Mann Frauen vergewaltigt und Männer verstümmelt. Nur weil es ihm Spaß machte. Und dann, eines Tages, hatte er den Mann getroffen, der seinen Vater und seinen Bruder auf dem Gewissen hatte... falls dieser Kerl ein Gewissen hatte. Der Prahlhans hatte diesen Mann gesehen und war still geworden. Keine Worte darüber, was er mit dem anderen tun würde, wie er ihn in Stücke hacken wollte und die Körperteile an wilde Hunde verfüttern würde. Er war still geworden und, so vermutete Tianon, hatte angefangen zu denken. Nach dem Feldzug hatte er seine Sachen gepackt, seinen Sold abgeholt und war aus dem Lager verschwunden. Für seinen Bruder und seinen Vater hatte er keine Rache genommen. Tianon vermutete, dass er zwar eine weise Entscheidung getroffen hatte, aber sie mit jedem Schritt, um den er sich vom Lager entfernte, mehr bereute. Bestimmt nagten die Zweifel an ihm und von tief innen kam diese kalte Stimme, die stichelte und sagte: „Es wäre recht gewesen, ihn zu töten. Es wäre sogar deine Pflicht gewesen.“

    Mit einem Kopfschütteln riss er sich aus seinen Gedanken. Der Turm lag vor ihm, alles andere spielte keine Rolle.


    Die Welt war grau. Der Himmel, das trockene, hüfthohe Gras, die Männer um ihn herum. Selbst Tianons Gemüt schien sich zu trüben. Am Horizont hinter dem Turm drängten sich Schäfchenwolken zu einer dichten Herde. Der Wind trieb sie über die Himmelsweide. Der Wolfswind... so nannten ihn die Hrym, denn er heulte mit ihnen.

    Mit einigen Blicken verständigten sich die Söldner und zückten ihre Waffen. Langsam fächerten sie in einen weiten Halbkreis aus und näherten sich dem gespenstisch leeren Tor. Es sah aus wie eine Fratze, das Maul weit geöffnet und leere Augenhöhlen gefühllos darauf wartend, dass sich ein wehrloses Opfer in seinen Rachen wagte.

    Ihre Mäntel flatterten im Wind. Fritz kniff die Augen zusammen, während Krupp vor sich hinmurmelte. Die anderen gingen schweigend, vornübergebeugt. Tianon knetete mit seinen Fingern die Griffe seiner beiden Dolche. Die schmalen Klingen waren matt, unscheinbar, aber scharf wie Rasierklingen. Sie waren ein Geschenk gewesen...

    Krupp war der erste, der das Tor erreichte. Vorsichtig drängte er sich gegen die Mauer und späte mit einem Auge in den dunklen Tunnel. Tianon sah seine Lippen einen lautlosen Fluch murmeln, wahrscheinlich erkannte Krupp nicht das geringste. Fritz kam von der anderen Seite, mit einem Blick verständigten sie sich und er verschwand unter dem Tor, den Kriegshammer zum Schlag bereit.

    Tianon und Baku erreichten das Tor gleichzeitig. Die Lippen des Jungen waren blasser als sonst, aber seine Wangen waren gerötet. Tianon lächelte. Andere Männer würden den Jungen auslachen oder Witze darüber machen, aber Tianon fand es sehr sympathisch. Schließlich hatte jeder Mann Angst.

    Mit einem Klaps auf die gepanzerte Schulter forderte Tianon Krupp dazu auf, Fritz zu folgen, aber Krupp brummte nur, dass er da nicht hineingehen würde, bevor Fritz nicht ein Zeichen gegeben hatte. Tianon schüttelte den Kopf und ging selbst. Wer zurückblieb war ein Feigling, das war kein Problem. Wer aber zurückblieb, während sein Kumpane in Gefahr war, der war ein gemeiner Hundsfott.

    Tianon schlich durch den Tunnel. Hinter sich hörte er den leichten Tritt Bakus. Der Junge wollte zeigen, wie mutig er war. Na wenn ihn das mal nicht umbringt, dachte Tianon. Sein Herz klopfte gegen seinen Willen schneller. Wer bereit ist, kann nicht überrascht werden, schalt er sich. War er bereit? Konnte ein Mann oder eine Frau jemals für das, was da kommen mochte, bereit sein? Bevor er weiter diesen Gedanken nachging, erreichte er das Ende des Tunnels.

    Vor ihm öffnete sich ein kleiner Hof, der bis auf Fritz und einige Häufchen Stroh leer war. Der Turm sich keine zehn Schritt vor ihm. Aus der Nähe wirkte er noch gewaltiger als aus der Ferne. Und ein gutes Stück bedrohlicher. Ein finsterer Riese voller Hinterhältigkeit und Niedertracht. Zwischen Tianons Schulterblättern begann es zu jucken. Es war diese eine Stelle, an die man fast nicht herankam. Bei Tianon begann sie immer dann zu kratzen und zu kitzeln, wenn er erwartete, böse überrascht zu werden.

    Mit misstrauischen Augen warf er einen sichernden Blick auf die Mauerkrone, vergewisserte sich, dass dort keine versteckten Armbrustschützen lauerten. Er konnte niemanden entdecken. Trotzdem blieb das Gefühl und das Jucken.

    Im Laufschritt überquerte er den Hof und schloss zu Fritz auf, der mittlerweile schon den Fuß der Treppe erreicht hatte, die zur Turmtüre hinaufführte. Doppelt Mannshoch war sie, bestimmt zwanzig steinerne Stufen, aber so schmal, dass ein breitschultriger Mann wie Fritz nur sehr vorsichtig hinaufgehen konnte. Das es kein Geländer gab, war zusätzlich beunruhigend. Tianon erwartete immer noch, das Surren von Armbrustbolzen zu hören, aber es blieb Gott sei Dank aus.

    Vielen Dank für die bisherigen Rückmeldungen, Sensenbach , Kirisha und liliancd . Ich bin gerade sehr vor, dass ich die Geschichte gepostet habe. Erst durch eure Rückmeldungen fällt es mir wie Schuppen von den Augen, was mich selbst gestört hat. Ich hatte die Geschichte geschrieben, um mein Worldbuilding festzuhalten, voranzutreiben, darzustellen... und genau das ist das einzige, was am Anfang passiert :hmm:

    Sensenbach : Ich fasse deine Kritik mal als konstruktives "Show, don't tell" auf. Das kann ich ja normalerweise ganz gut (wenn ich mich dazu entschließe, das zu machen und das jetzt keine völlige Fehl-Selbsteinschätzung ist). Ich hatte gestern auch schon ein paar Ideen, allerdings würden die für mich erstmal nur dann funktionieren, wenn ich auf Grundlage dieser Geschichte das nochmal völlig neu schreibe. Ob ich das mache oder wie ich deine Kritik umsetze, weiß ich noch nicht so genau. Das eilt ja erstmal nicht. Bin mir gerade nur nicht sicher, wie ich die Geschichte hier jetzt weiterführe oder gleich unterbreche und von Grund auf neu überarbeite :hmm:


    Kirisha Vielleicht erledigt sich das Plusquamperfekt durch die Überarbeitung dann von alleine ^^ Ich finde das zwar auch nicht unbedingt schön, aber halt besser, um die zeitliche Reihenfolge darzustellen. (dass das nur nötig ist, weil ich die Geschichte ungünstig führe, ist ein anderes Problem... xD )


    liliancd : In der Tat ist Tianon einer relativ alter Charakter, der eigentlich seine Heimat in einem Roman hat. D.h. der Hintergrund ist schon da und in der Geschichte wollte ich auch dieses Gefühl erzeugen, dass man wieder einen alten Bekannten trifft. Das ist vielleicht auch ein bisschen seltsam, weil o.g. Roman noch nicht fertig geschrieben ist xD Aber wer weiß, vielleicht motiviert mich die Auseinandersetzung mit dieser Geschichte hier dazu, den Roman auch mal weiter und fertig zu schreiben.

    Werluchs Vielleicht liest du die falschen Bücher, wenn du mit den Charakteren nicht zufrieden bist? Aus deinem Post wird das ja nicht klar. Obendrein ist deine Kritik (oder dein Auskotzen) sehr oberflächlich und allgemein. Das könnte auch um einen Liebesroman ohne Bezug zur Fantasy gehen :hmm: