Beiträge von Asni

    Huiuiui... mir raucht der Schädel. Ich habe jetzt gerade den zweiten Part und den dritten etwa zur Hälfte gelesen und muss mal anfangen, zu kommentieren, sonst verliere ich das aus den Augen.

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    Ein lauter Aufschrei unterbrach die Erzählung des Hautmannes. „Bullshit!“, brüllte der Kommandeur ihn an und warf die glühende Zigarette zu Boden.

    Die Stelle fand ich irgendwie unlogisch. Die Szene vorher beschreibt etwas, was vielleicht unglaubwürdig, aber keineswegs völlig unmöglich oder unerklärlich ist. Daher kam mir die Reaktion des Kommandeurs überzogen vor.

    Auch die Luft, die die Soldaten einatmeten, veränderte sich. Sie wurde zäh, als ob man versuchen würde die schwüle Luft im Amazonas einzuatmen, hatte aber nicht ansatzweise den natürlichen Geschmack des Regenwaldes. Diese hier schmeckte eher bitter und krank.

    Mir kommt hier das Bild der Amazonasluft unpassend vor. Es ist gleichzeitig zu spezifisch und zu unbekannt. Und dadurch, dass du im nächsten Satz sagst, dass das Bild auch nicht zutrifft, irritiert mich das mehr als dass ich es gut finde. Falls es anderen auch so ging, lohnt es sich vielleicht darüber nachzudenken, es abzuwandeln. Vielleicht passt ein Vergleich mit etwas chemischen, was von sich aus bitter, abstoßen oä. riecht besser?

    „Du wolltest, dass ich deinem Kameraden helfe, Hauptmann Raskovic“ schnarrte sie leise. „Und das habe ich getan. Für ihn war das die einzig mögliche Hilfe, die ihm irgendjemand noch hätte geben können. Seine Organe waren zerfetzt, ein Schrapnell lag so nahe an seiner Oberschenkelarterie, dass sie bei jeder Bewegung hätte reißen können. Glaub mir, für ihn war das eine Erlösung.“ Der Hauptmann sah sie überrascht an. Woher wusste die Frau seinen Namen? Was hielt ihn da so eisern fest? Und wo waren die Privates?

    Nur ein Hinweis: Hier musste ich diesen Absatz nochmal von vorne lesen, weil zwischen den beiden blauen Teilen zu viel andere Info vermittelt wird.

    Private Kristov war dabei seine Waffe zu ziehen, als die Dunkelheit ihn erneut umwob. Jetzt aber schienen seine Bewegungen doppelt so schnell und die Pistole rutschte ihm dabei von selbst in seine Hand.

    Offensichtlich selbst davon überrascht konnte er nichts Anderes tun als zu beobachten, wie seine Hand sich fremdgesteuert hob und abdrückte. Sein überraschter Gesichtsausdruck wandelte sich schnell in Panik, als er begriff, worauf er geschossen hatte. Das Geschoss flog in einer Wolke aus Rauch und Feuer zielgenau aus dem Lauf der Pistole in Richtung seines Hauptmanns.

    Vielleicht liegt es daran, dass ich nach einem anstrengenden Arbeitstag nicht mehr so ganz konzentriert und aufnahmefähig für einen derart langen und dicht bepackten Text bin, aber bei den Kampfbeschreibungen in der Hütte verlor ich mehrfach den Fokus darauf, um welchen Soldaten es gerade geht. Ich fragte mich ständig: Wozu sind die ganzen Details wichtig? Wohin wird die Story gehen? Wo wird die Story (für mich) richtig phantastisch? Das Setting finde ich cool und spannend, aber die Erzählung zieht sich sehr lange, sehr langsam und vor allem bei den Kampfsequenzen relativ monoton. Die Brutalität an sich würde mich gar nicht so stören, wenn sie irgendwie unterhaltsamer wäre. Das klingt jetzt ein wenig grenzwertig, ich weiß :D :pardon:

    Ich vergleiche das gerade ein wenig mit Kampfszenen von Joe Abercrombie. Die sind auch recht explizit und brutal, aber sie sind spannend, weil ich mitfiebern kann, ob der jeweilige Erzählcharakter überleben wird (das ist bei Abercrombie nicht selbstverständlich). In deiner Geschichte weiß der Leser schon, dass der Hauptmann überleben wird, daher trägt diese Spannung nicht so richtig. Die alte Frau ist auch sehr schnell als übernatürliche Hexe entlarvt, das bringt dann die Story auch nicht mehr voran.

    Ich hoffe, dass das jetzt nicht nach zu viel negativer Kritik klingt. Ich versuche nur irgendwie ein paar Punkte aufzuzeigen, an denen du ansetzen könntest, um etwas zu verändern.

    ==Part 3==

    Er sah sich nach der alten Schachtel um.

    Hier war ich kurz verwirrt, weil die Hexe schon länger nicht mehr genannt wurde und ich dachte mir nur: Um was für eine Schachtel geht es? :rofl:

    Sie stand kaum zehn Meter von ihm entfernt.

    Ich hatte mir immer eine relativ kleine Hütte vorgestellt. 10 Meter sind ja doch ordentlich. Vielleicht hab ich mir das falsch gemerkt (oder nicht gemerkt), aber an der Stelle hat mich das einfach überrascht.

    Du wirst meine Botschaft an deine Führer überbringen.

    Nur ein Hinweis: Ich hatte mal einen Übersetzungskurs Englisch-Deutsch und da ging es auch darum, wie "leader" übersetzt werden sollte. Da wurden wir immer sehr darauf hingetrimmt, dass "Führer" seit den 1930 Jahren sehr stark in seiner Bedeutung auf eine bestimmte historische Person festgelegt ist. Die Ansicht muss man natürlich nicht teilen, ist wie gesagt nur ein Hinweis.

    An der Stelle muss ich auch sagen, dass mir "Private / Privates" hier nicht so gut gefällt. Ich denke da immer an amerikanische Soldaten, was durch die Namenswahl jetzt nicht unbedingt nahegelegt wird. Nach kurzem Googeln stört mich jetzt aber mehr, dass das doch Soldaten einer Eliteeinheit sind, oder? "Private" bezeichnet den niedrigsten Dienstgrad. Ich kenne mich nicht aus, aber irgendwie scheint mir das unpassend :pradon: Nachtrag: Ne, du bist hier schon konsistent, hab nochmal nachgelesen, es sind schon am Anfang Neuzugänge.

    Die Gedanken rasten im Kopf des Hauptmanns, hilflos drehte er sich erneut um, sah die Soldaten an und brach zusammen. [Absatz / Leerzeile einfügen?]

    Stille breitete sich in dem Verhörraum aus. Der Kommandeur spuckte erneut ins Gesicht des Hauptmanns. Er dachte erst, dieser Soldat hatte ein Kriegstrauma erlitten, aber jetzt war er sich sicher – der Mann war einfach nur irre geworden.

    Der Kommandeur wird mir immer unsympathischer (oder unglaubwürdiger?). Warum spuckt er dem Hauptmann ins Gesicht, wenn er glaubt, dass dieser irre geworden ist? Warum gibt es überhaupt ein Verhör in der Art und Weise, die eigentlich dem Hauptmann eine Schuld an irgendetwas unterstellt?

    Mir fehlt hier eine für mich nachvollziehbare Motivation.

    Ich muss diese Geschichte erzählen, ob ich will oder nicht. Und jedes Mal endet es mit Erschießung, Erhängen oder Vergasen. Ich spüre den Schmerz, aber keine Wunde und auch keine Erlösung. Ich flehe sie an Kommandeur, bitte erstatten Sie Bericht. Geben Sie meine Geschichte genauso weiter als ich sie erzählt habe oder geben sie mich an das Hauptquartier weiter, damit ich sie selbst erzählen kann.

    Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich diesen "Ausgang" der Geschichte finde. Das schreckliche Schicksal des Hauptmanns ist es, dass er unsterblich ist, aber ewige Schmerzen leidet? Gleichzeitig schreit er aber nicht, wenn man ihn erschießt. :hmm: Ich gebe zu, ich bin da gerade ein klein wenig enttäuscht.

    ===Part 4===

    Ok, meine Enttäuschung hielt nicht lange an ^^

    An sich gefällt mir die Story in ihren Kernpunkten ganz gut. Die Fragen, die Tariq gestellt hat, habe ich mir teilweise aber auch gestellt. Und gerade am Ende kam mir immer wieder Sensenbach s Kommentar in den Sinn, dass diese Story perfekt für Space Marines (oder sonstige raumfahrende Soldaten) auf einem anderen Planeten passen würde. Die Hexe wäre dann eine Art Alien (vielleicht eine Eldar, um im Warhammer 40k Universum zu bleiben). Das könnte ich mir gut vorstellen.

    Insgesamt finde ich die Geschte zu lang. Zu viel von dem, was im Hexenhaus passiert, ist eigentlich irrelevant und wie weiter oben schon angemerkt ist die dargestellte Brutalität für mich nicht unterhaltsam. Und die Frage nach der Motivation der Hexe drängt sich immer mehr auf. Klar, sie will, dass die Soldaten den Krieg beenden und das Land verlassen. Sie scheint aber auch unglaublich mächtig zu sein. Warum ist sie überhaupt auf den Hauptmann als Boten angewiesen, wenn sie auch eine andere Gestalt annehmen kann?

    Vielleicht hast du die Antwort darauf auch irgendwo schon geliefert, aber dazu müsste ich alles nochmal lesen und dazu habe ich gerade keine Lust :pardon:

    Insgesamt hat die Geschichte Potential, also bleib dran!

    Ob da etwas dran ist? Kein Ahnung, ein interessanter Gedanke ist es …

    Danke für den Hinweis darauf! Es würde viel erklären. Zumindest für mich war die Qualität der ganzen Serie, bzw. der Folgen, die ich gesehen habe, so schlecht, dass ich sie nicht zuende sehen wollte. Aber ich kenne auch Leute, denen die gefallen hat. Keine Ahnung, was das heißt. Vielleicht gibt es in Zukunft mit ultra viel Marketingbudget gehypte, schlechte Serien, die jeder schaut, weil man sie halt schauen muss, um mitreden zu können. Und von Menschen geschriebene "Art-House"-Produktionen, die tatsächlich gut sind. :pardon:

    Off-Topic

    Und mit dem Hintergrundwissen, dass die Menschheit sich weiter ausbreitet, gleichzeitig aber die Ressourcen endlich sind kann es nur eine realistische Lösung geben.
    Die Verteilung von Ressourcen und deren Einsatz muss effizienter werden. Und da kommen wir Menschen an unsere Grenzen.

    Diesen Schluss kannst du so eigentlich nicht ziehen. Es gibt zig Möglickeiten, wie Ressourcenknappheit sich in Zukunft niederschlagen könnte. Wenn ich dich richtig verstehe, dann meinst du, dass zukünftig eine selbstlose KI die gerechte Verteilung von Ressourcen übernimmt (ob in 10, 20 oder 100 Jahren ist mir gerade mal egal). Damit das überhaupt möglich ist, muss eine Voraussetzung erfüllt werden: Die Menschen, die aktuell die knappen Ressourcen kontrollieren, müssten die Herrschaft der KI über die Ressourcen anerkennen. Den Satz kann man ruhig nochmal ganz langsam lesen und sich danach fragen, wie realistisch das ist. Das ist ja ne ganz andere Hausnummer als z.B. eine Vermögenssteuer für Barvermögen über 1 Million Euro. Um also diese Voraussetzung zu schaffen, braucht es also juristische und ggf. gewaltsame Schritte (Enteignungen, Verstaatlichungen & Kriege). Kriege um Ressourcen scheinen mir sehr wahrscheinlich. Ob das jetzt juristische "Kriege" sind, wie etwa im Fall von Volvic (Kampf ums Wasser) oder tatsächliche Kriege wie in Afrika (z.B. Kongo), im Irak,... ist erstmal egal, das passiert jetzt schon und vermutlich war das schon immer einer von vielen Gründen, Krieg zu führen. Mein Punkt ist: ich halte es für unwahrscheinlich, dass Menschen mit viel Macht diese freiwillig abgeben werden und daher werden auch KIs eher dafür eingesetzt, diese Macht weiterhin bei denselben Leuten zu halten. Menschen mit viel Macht haben in der Regel ja auch mehr Macht, diese zu verteidigen.

    Btw: Die Verteilung von Ressourcen global und sozial betrachtet ist etwas anderes als die Optimierung von Logistikzentren. Bei letzteren spielen soziale, ethische Kategorien keine allzugroße Rolle, da geht es primär um Effizienzsteigerungen und letztlich Gewinnmaximierung.

    Keines dieser Tools kann eine neue Situation sinnvoll beurteilen - dafuer gibt es naemlich keine Daten die das Tool analysiert haben koennte. Fuer so eine Aufgabe braeuchte man inhaltliches Verstaendnis.

    Das sehe ich ähnlich. Mich würde da auch interessieren, ob KI Computerprogramme für neue Herausforderungen schreiben kann. Ich könnte mir da beide vorstellen, dass das leichter ist (falls die Anforderungen rein logisch-mathematisch gefasst und der KI zugänglich gemacht werden können) oder viel schwieriger bis hin zu unmöglich (weil es für neue Herausforderungen logischerweise keine Rezepte gibt, auf die man zurückgreifen kann).

    Den Schatz hat er sich ganz alleine ausgedacht, jedenfalls habe ich den nicht vorgegeben.

    Für mich liest sich das nach einer Aneinanderreihung von typischen Klischees (hier nicht negativ gemeint) rund um Drachen, Drachentöter, Abenteuer, etc. Dass da plötzlich ein Schatz auftaucht, ist für mich genauso wenig überraschend wie der alte Greis, der etwas erzählt. Statt des Schatzes hätte es auch eine Prinzessin sein können, die gerettet werden muss und zur Belohnung erhält man diese zur Frau und das halbe Königreich dazu - das sind ja alles typische Elemente von Sagen, Märchen & Fantasy-Geschichten. Das hätte vielleicht sogar noch mehr Potenzial, weil ein menschlicher König vielleicht überhaupt nicht begeistert ist, wenn seine (einzige?!) Tochter von einem Zwergen geheiratet wird.

    Frag doch mal, auf welche besondere, außergewöhnliche Weise der Zwerg den Drachen besiegt und schau, ob diese sinnvoll für einen Zwerg ist. Oder ob es überhaupt eine Rolle spielt, dass dein Held hier ein Zwerg mit einem Hammer ist.

    Was das Schriftstellerische angeht, ist die KI noch nicht soweit menschliche Autoren zu ersetzen. Aber möglicherweise ist es nur eine Frage der Zeit, bis die KIs da mitspielen können.

    Das sehe ich auch so. Die Ansätze von Geschichten, die ich hier bisher von ChatGPT gelesen habe, wären als Augenzufallergeschichten* akzeptabel, aber mehr auch nicht.

    *Augenzufallergeschichten sind solche, die man zum Einschlafen liest und bei denen man sich nicht mehr erwartet als dass der Geist zur Ruhe kommt und man mitten im Satz einschläft. Es genügt im Prinzip, wenn die Augen Zeilen voll Worte haben, an denen sie sich entlanghangeln können. Spannung ist da tatsächlich auch eher hinderlich. ^^

    Avanar , Thorsten : Danke euch beiden für die interessante Diskussion. Mir kam dabei vor allem ein Gedanke: Was ist gerecht?

    Diese Frage könnte beim Schreiben eines Fantasy-Textes (über eine gerechten König) genauso auftreten wie bei der Frage nach der Verteilung von Ressourcen. Eine gerechte Besteuerung könnte ja sein, dass jeder jeden Monat 500 € zahlt. Ist gerecht, weil jeder zahlt das gleiche. Man könnte aber auch sagen, jeder zahlt 10 % seines Einkommens. Oder man überlegt sich (wie wir aktuell das haben) ein so komplexes Steuersystem mit Ausnahmen, Freibeträgen, Absetzungsmöglichkeiten, etc. pp. dass am Ende keiner mehr durchblickt und einfach froh ist, wenn er jedes Jahr seine Erklärung irgendwie abgegeben hat und - je nach Ausgang - sich freut oder schimpft.

    Eine KI kann sich zufällig oder gesteuert für das eine oder andere Modell von Gerechtigkeit entscheiden, sie kann sich auch an den Texten, die Menschen über Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit schreiben, vielleicht Begriffe zurechtlegen, die häufig mit Gerechtigkeit genannt werden*. Aber objektiv für eine gerechte Verteilung von Gütern sorgen? Ich habe da meine Zweifel.

    Mir fallen da noch ein paar anderer spannender, aber altbekannter Beispiele ein, in denen ich einer KI es genauso wenig wie der Menschheit zutraue, diese auf neue oder bessere Art zu beantworten.

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    Da kann man denken was man will, ohne vernünftige KI werden wir in Zukunft kaum noch überlebensfähig sein. Wir werden uns anpassen müssen.

    Da drängen sich mir ganz viele Frage auf: Wer sind hier "wir" - westl. Gesellschaft, globale Menschheit, ein noch nicht kontaktierter Stamm im Amazonas...? Und ist der Grund dafür, das z.B. letztere nicht überleben nicht eher durch KI angetrieben?

    Was heißt überlebensfähig - wir in der westl. Gesellschaft mit unserem aktuellen Wirtschaftssystem, wir als biologische Spezies Menscheit? Im Prinzip sehe ich nicht, warum wir als biologische Spezies nicht auch wieder wie vor 5000 Jahren leben könnten. Dass das nicht ohne massive Veränderungen geht, sollte klar sein.

    Aber ich denke schon, dass wir hier die Freiheit haben, uns auch z.B. gegen ein Fortbestehen unseres aktuellen Wirtschaftssystems (z.B. mit Zinseszins) zu entscheiden. Und das es hier kein objektives "besser" gibt. Insofern würde ich deine etwas extreme Formulierung so nicht wählen. ^^

    Wir sind oder sind bald an der Grenze dessen was Menschen selbst regeln können angelangt. Schon heute ist das Internet kaum mehr aus dem alltäglichen Leben wegzudenken. Und zunehmend nutzen Maschinen oder ähnliches dieses Internet um miteinander zu kommunizieren, sich zu vernetzen. Mit dem einzigen Zweck dem Menschen das Leben einfacher zu machen. Mit weiter verknappenden Rohstoffen, Lebensräumen, usw. wird es nur noch mit einer vernünftigen KI möglich sein zu existieren.

    Ich sehe das ehrlich gesagt überhaupt nicht so. Menschen können alles mögliche selbst regeln. Vielleicht tun sie es nicht besonders gut oder auch sehr gut, je nach Standpunkt. Soll heißen: eine Autokratie funktioniert für den Autokraten vermutlich sehr gut, für alle anderen vielleicht weniger.

    Auch einer KI muss man irgendwie beibringen, was "vernünftig" ist. Das Problem habe ich letztlich schon am Beginn angerissen: Was ist gerecht? Was ist für jeden einzelnen gut? Das sind alles Entscheidungsfragen, die eine moralische, ethische, philosophische, politische oder religiöse (etc.) Haltung erfordern. Vielleicht kann eine KI anhand von vielen Beispielen lernen, wie sich viele Menschen in den Situationen entscheiden würden, aber die Hoffnung, dass eine KI Verteilungsprobleme, soziale Ungleichheit etc. löst, halte ich für vergeblich. Eher liegt da die Gefahr, die Thorsten mit dem Taschenrechnerbeispiel angerissen hat (zumindest meinem Verständnis nach). Menschen neigen dazu, einer Maschine alles zu glauben, weil man ihr Objektivität unterstellt. Bei einem Taschenrechner ist das auch gerechtfertigt. Der rechnet schneller und besser, auch wenn es Aufgaben (insbesondere für ältere Taschenrechner ohne integriertes CAS) gibt, die falsche Ergebnisse liefern (weil TR numerisch rechnen, d.h. runden; man kann also mit großen, großen Zahlen Rechnungen basteln, die z.B. das Ergebnis 0 liefern, obwohl nach einer Termumformung mit Mathematik aus der 9. Klasse 1 herauskommt).

    Das heißt: Wer die KI nach seinen Zielen programmieren kann und dafür sorgt, dass sie in seinem Sinne eingesetzt wird, profitiert auf Kosten derer, die das nicht können. Darin liegt für mich auch zumindest die Möglichkeit einer Dystopie :pardon:

    Anknüpfend an :* Mich würde interessieren, wie eine KI wirtschaftliche Gerechtigkeit erklärt oder einen Text darüber schreibt, wenn man a) sie nur mit sozialistischen und kommunistischen Texten oder b) mit neo-liberalen Texten füttert :hmm:

    "You People" auf Netflix. Das war gestern so eine spontane Entscheidung, weil mir und meiner Freundin langweilg war. Ist jetzt nicht unbedingt ein Film, den ich nochmal anschauen würde, weil er doch im Allgemeinen irgendwie ziemlich platt und vorhersehbar ist. Die Dialoge sind in der englischen OV auch nicht unbedingt außergewöhnlich. Bei vielen Filmen reichen mir gute Dialoge (gute Sprache), um z.B. längere actionlose Passagen genießen zu können. Das hat hier gefehlt. Dafür gab es genug Momente zum Fremdschämen, falls das der richtige Begriff hier ist :hmm: (vielleicht ist es auch eine satirische Darstellung von cringe, die ich nicht ganz verstehe xD )

    Naja, thematisch geht es in seichter Komödienform und leicht ironisch um Rassissmus und aktuelle kulturelle Strömungen in den USA. Da muss ich leider sagen, dass mir die unkritisch präsentierte Kultur (insbesondere Konsum & Karriereorientierung, Hochzeitsklischees, steriles, modernes Stadtbild) schon nicht gefällt. Die Themen werden anhand einer Liebesgeschichte zwischen einem jüdischen mitdreißigen Dauersingle und einer Afroamerikanerin, die sich im Kunst-/ Ausstellungsbusiness selbst verwirklichen will, aufgezogen. Die Konflikte mit den anfangs völlig überzeichneten Eltern lassen da natürlich nicht lange auf sich warten. Das ist teilweise witzig, selten nachdenklich und immer so überzogen, dass es zumindest mir keinen wirklichen Spaß mach, das anzusehen. :pardon:

    Ein Satz in einer Szene irgendwann nach einer Stunde war mal hervorragend, leider hab ich ihn in der zweiten Stunde des Films wieder vergessen. Das happy ending war auch wieder zu oberflächlich und effekthascherisch. Immerhin hab ich dank des Films mal wieder einen längeren zusammenhängenden Text geschrieben :pump:

    Nächster Film (irgendwann einmal): Mad Heidi :D

    Die Geschichte ist viel versprechend. Hätte mir besser gefallen, wenn es SpaceMarines auf einem fremden Planeten wären.

    An sich finde ich die Idee auch cool, aber sie würde sofort meine Erwartung beim Lesen verändern. Und irgendwie auch die Wirkung der Story :hmm:

    Bei Space Marines bin ich gedanklich sofort bei Warhammer 40k, auch wenn das nicht zwingend sein müsste, und damit ist eigentlich klar, dass es aus unserer Perspektive übernatürliches wie Chaosdämonen, Tyraniden oder Eldar gibt. In dem aktuellen Setting der Geschichte sind die Möglichkeiten noch völlig offen. Klar erwarten wir hier im Forum etwas Übernatürliches / Fantastisches, aber ob das jetzt eine Hexe aus der slawischen Mythologie, untote Zombie-Nazis oder ein lovecraftscher Großer Alter ist, bleibt offen (ich merke hier gerade, wie eingeschränkt meine Auswahl an Beispielen ist, aber ich denke, man versteht, was ich meine). Es wäre auch noch problemlos denkbar (wenn auch vielleicht ein bisschen holprig), wenn es in ein absurdes psychedelische Drogenerlebnis (durch Giftgas?) umschwenken würde. Das Hexenhaus könnte sich auch noch als Portal in eine andere Dimension, Zeit etc. entpuppen. Es gibt einfach endlose Möglichkeiten ^^

    Vielleicht merkt man schon, aber ich sags nochmal direkt: Ich bin auch gespannt, wie deine Story, Avanar , hier weitergeht. Kritik und Verbesserungsvorschläge gibt's vielleicht nochmal im Zuge eines Kommentars zur Fortsetzung. Sorry dafür.

    Heh - ich bin mit der englischen Version des Textes (Untertitel) eigentlich sehr zufrieden,

    Nur zur Klarstellung: ich meinte, dass ich beim ersten Hören mit geschlossenen Augen kein Wort verstanden habe. Da haben mir auch die Untertitel nicht geholfen. :D

    Beim zweiten Anschauen hab ich natürlich die Untertitel gelesen und auch verstanden.

    Das hat eine Geschichte - in diesem Wald liegt der Zeltplatz von Oulanka, und ich hatte beim Durchgehen die Bemerkung fallen lassen 'hier sieht der Wald ueberall gleich aus - das waere fast so eine Horrorfilm Einstellung wo jemand durch den Wald rennt und trotzdem nicht vorankommt' - daraufhin haben wir beschlossen das dann so aufzunehmen, diese Laenge und 'immer gleich' ist also ein bisschen Teil des Plans

    Ja, das klingt nachvollziehbar und stimmig.

    Hallo Thorsten ,

    ich bin ja doch immer neugierig, was ihr so an Projekten macht, so auch diesmal ^^

    Ich hab beim ersten Anschauen die Augen geschlossen... ... ich wollte bewusst mal nur auf Stimme und Soundtrack hören. Hier mein Eindruck

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    Die Stimme klingt sehr schön melodiös und erinnert mich unweigerlich an einen Teil von Herr der Ringe, wo Galadriel etwas erzählt. Ich hab natürlich kein Wort verstanden, aber es wirkt spannend und der Soundeffekt am Ende, der wie ein Schwert klingt, das aus der Scheide gezogen wird, intensiviert das noch.

    Rein akustisch schien mir danach das tiefe, dumpfe Grollen aber ein klein wenig zu lang. :hmm:

    Ich hab keine Ahnung, ob das sinnvoll klingt, das war wie gesagt nur mein Gefühl beim Hören ohne Bild ^^

    Im nächsten Spoiler versuche ich meinen Eindruck beim Schauen zu erläutern.

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    In der ersten Szene - Kamerafahrt durch den Wald - hätte ich irgendwie erwartet, dass entweder etwas passiert oder dass es Ein- & Ausblenden gibt. Das entspricht vielleicht meiner Gewohnheit von ähnlichen Trailern. Ich finde das auch nicht schlimm, dass es nicht so kommt. Spätestens ab der zweiten Szene werden die Wechsel dann ja auch schneller. Das hat dann irgendwie auch einen coolen Effekt, auch wenn er wie gesagt etwas gegen die Gewohnheit / Erwartung geht.

    Die Bilder finde ich zum großen Teil einfach nur richtig schön!

    Ansonsten: Sieht nach einem coolen Projekt aus! Bin auf jeden Fall gespannt und freue mich über Updates dazu.

    Puh, da muss ich ja erstmal überlegen, was ich 2022 gesehen habe :hmm:

    "Rings of Power"... da fehlen mir noch drei oder vier Folgen. Hat mich bis dahin aber nicht überzeugt, fand es aber auch nicht so schlimm. Vielleicht weil ich absolut nichts das Schlimmste erwartet habe.

    Für mich war "Stranger Things" sehr cool. Bin da ja ein paar Jahre (?) zu spät, sprich erst 2022, eingestiegen. Das hat sich für mich aber auf jeden Fall gelohnt.

    Die erste Staffel von "The Peripheral" war auch ziemlich cool, wenn auch etwas anders als erwartet / gewohnt.

    Evtl. hab ich vor etwa einem Jahr "American Gods" gesehen. Leider eine abgesetzte Serie, die fand ich richtig cool. Ah, und wenn wir schon bei Neil Gaiman sind (der hat den Roman, auf dem die Serie basiert geschrieben und hat als Producer (vielleicht auch Writer) in der Serie mitgemischt) "The Sandman" war auch ziemlich cool. Düster und soweit ich das mittlerweilen in der Graphic Novel gesehen habe, anders als dort, insbesondere was die Hautfarben der Charaktere angeht.

    Filmtechnisch war "Im Westen nichts Neues" auf jeden Fall mit auf meiner Wunschliste, aber so ganz hab ich mir immer noch keine abschließende Meinung gebildet.

    "Glas Onion - A Knives Out Mystery" war schöne Unterhaltung.

    Ansonsten hab ich bestimmt noch ne ganze Menge anderer Filme und Serien gesehen, an die ich mich nur gerade nicht erinnern kann.

    Guten Morgen und herzlich willkommen, Kaspar Hauser :hi1:

    Bei deinem Namen stellt sich mir die neugierige, interessierte Frage: warum? Ich bin in der Nähe von Ansbach aufgewachsen, wo der historische Kaspar Hauser auch gelebt hat, ermordert wurde und der Name im Alltag häufiger auftaucht.

    Ansonsten wünsche ich dir viel Spaß hier im Forum! ^^

    Guten Morgen Ichuebenoch ,

    du hast hier eine grundsolide Geschichte abgeliefert!

    Ich packe detailliertere Gedanken und Anmerkungen dazu mal in einen Spoiler...

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    In der eigenen Falle gefangen ging es ihm durch den Kopf, und widerwillig nickte er.

    Hier nur eine Kleinigkeit bei der Formatierung: Ich würde den blauen Teil nicht kursiv schreiben, da das ja keine Gedanken sind. Evtl. würde ich das dann so formulieren, dass die Gedanken in einem Satz stehen, der dann komplett kursiv ist, also vielleicht "ging es ihm durch den Kopf" einfach weglassen.

    Die Sache mit der Waage:

    Ich hatte irgendwie darauf gewartet, dass eine eher mittelalterliche Waage mit zwei Waagschalen verwendet wird, um das Schwert zu wiegen. Im Moment scheint es so, als wüssten sowohl der Magier, was durchaus plausibel ist, als auch der Graf, was mir spanisch vorkommt, wie viel Gramm/Kilogramm das Schwert wiegt. Den Betrug durch den Grafen finde ich gut, insbesondere weil das den Betrug durch den Magier plausibler macht.

    Aus Sicht des Magiers müsste das Schwert auch so schwer wie möglich sein, da er dann ja so viel Gold wie möglich verdient. Da es sich ja eh um ein magisches Schwert handelt, könntest du eine Szene einbauen, in der zwei Diener nötig sind, um das Schwert auf die Waage zu hieven (sie nehmen es dabei aber nicht am Griff!). Der Graf ist schockiert davon, wie schwer das Schwert ist, aber insgeheim froh, dass er statt mit Gold mit Blei bezahlt. Er ist dann aber so wie in deiner Geschichte sehr überrascht, dass das Schwert gefühlt federleicht ist, als er es am Griff packt und aus der Scheide (?) oder von der Waage zieht.

    Bei dem magischen Spruch bin ich noch ein bisschen hin- und hergerissen. Ich glaube, mir gefiele es besser, wenn auch der Leser den Spruch nur unvollständig mitbekommen würde und gemeinsam mit dem Grafen durch einige Gefechte hindurch rätselt, was genau der Magier mit dem Schwert angestellt hat. Das wäre allerdings etwas tricky, weil streng genommen das Schwert auch gegen einen schwer gerüsteten Ritter nutzlos ist - unter der eisernen Rüstrung tragen die ja auch Leinen und Leder. Also vielleicht hast du auch schon in dieser Hinsicht die bessere Variante umgesetzt. Das sind jetzt eher so Gedanken, die ich mir dazu mache^^

    Mehr fällt mir gerade nicht ein.

    Genauso undenkbar, dass dieses Autoren-Gespann das Einzige in unserem Land sein soll ...

    Ich war vor Jahren mal auf einem Kurzfilmfestival mit hauptsächlich deutschen Beiträgen. Da waren einige richtige gute Beiträge dabei! Klar, ein Kurzfilm ist keine Serie, aber man kann daran ja trotzdem sehen, ob es kreative Köpfe mit wunderbaren (oder erschreckenden) Ideen gibt. Daher stimme ich dir da voll zu.

    Traurig ist eher, dass sehr häufig das Altbekannte neu aufgewärmt wird (nicht nur durch/im ÖRR, sondern überall, wo es um Risiko und Geld geht).

    Ich nehme jedenfalls mit, dass ich dringend Dark nochmal anfangen und dann auch zuende schauen muss. Das letzte Mal hab ich nach Staffel 1 aufgehört, weil es noch keine Staffel 2 gab ^^ und irgendwie hab ich es seitdem noch nicht geschafft, wieder damit anzufangen :hmm:

    Hallo und herzlich willkommen, Salomo ! :hi1:

    Das Genre in dem ich schreibe ist Occult Fiction (Urban Fantasy, Low Fantasy). Es geht um Magie und Hexerei, Mysterien und Geheimbünde und übersinnliche Erfahrungen und Wesenheiten, aber nicht wie in der modernen Fantasy-Kultur üblich, sondern basierend darauf, was Menschen historisch z.T. wirklich geglaubt haben oder was einige heute noch glauben.

    Darauf bin ich echt gespannt! Ich hoffe, du postest auch "einfach mal so" eine Geschichte in dieser Richtung.

    Viel Spaß hier im Forum! ^^