Beiträge von Formorian

    Wenn ein Liebespaar Sex hat, dann rechtfertigt das demnach kein FSK18 denn das waere ein brauchbares Rollenvorbild.

    Dann versteh ich allerdings nicht, weshalb Softpornos üblicherweise als FSK16 freigegeben werden, denn in diesen geht es selten um mehr als der reinen Triebabreagierung. Der einzige Unterschied zur Hardcore ist es eben, dass Penetrationen nicht explizit ins Bild gerückt werden.
    Auch die Darstellung brutalster Gewalt in aller Farbigkeit geht normalerweise als FSK16 durch, sofern diese aus welcher moralischer Argumentation auch immer als legitim gerechtfertigt wird.
    Die zentrale Frage ist es wohl: Wer entscheidet aus welchen Gründen heraus, wann die Darstellung solcher Szenen legitim ist und wo es jugendgefährdend wird?
    Übrigens bin ich der Meinung, dass nicht die realistische Darstellung von Gewalt jugendgefährdend sei. Diese schreckt Kinder eher ab. Für wirklich gefährlich halte ich die Vermickeymausierung von Gewalt, gleich ob brachialer oder sexueller Art. Meine Kinder hab ich Gladiator schauen lassen, die Power Rangers sind dagegen vom Bildschirm verbannt.

    Ein Wind peitschte Halvar mit Todeskälte ins Gesicht, während das marode Beiboot heimlich vom himmelhohen Heck der Aurora in die tosenden Fluten gelassen wurde.

    Das ist wirklich ein großartiges never-do!-Beispiel :rofl: ! Doch Du wirst lachen: solche Starts hab ich zur Genüge erlebt, vor allem in den Groschenheftchen meiner Jugendzeit. Man wollte Spannung konstruieren, indem man den Leser mit Superlativen bepflasterte. Heut gelingt dies zum Glück nicht mehr so einfach, der Leser hat gelernt zwischen Talent und Theatralik zu unterscheiden.

    Anfänge haben mir noch nie Kopfzerbrechen bereitet oder gar Schreibblockaden verursacht.

    Da bist Du wirklich glücklich zu nennen :) . Wenn ich eine Idee zu einer neuen Story habe, weiß ich sehr genau was alles geschehen soll und auch, warum. Die Initialzündung, die diese Dinge in Gang bringen soll, stellt mich allerdings oft vor die gewaltigsten Probleme ...

    Der Start Deiner "Riesenmilch"-Story hatte mich sofort in die Geschichte reingezogen, und dort blieb ich dann auch :thumbsup: . Der zweite atmet einen Hauch düsterer Poesie, und ich halte ihn künstlerisch für sehr gelungen. Zu meiner Schande muss ich aber gestehen, dass er mich eher abgeschreckt hätte.

    Hi @Sabrina :) !
    Barran bleibt also bei seiner Loyalität zu Marek, obwohl diese ihn eigentlich in eine hoffnungslose Situation katapultiert hat. Er scheint an seiner Aufgabe regelrecht zu wachsen. Die Heimsuchung in seinem Kopf halte ich für eine gelungene Idee, dies bewahrt ihn davor zu dem zu werden, was Sam für Frodo war (natürlich ist Sam ebenfalls ein sehr tiefer Charackter, doch ich finde Barran tatsächlich interessanter!).

    Aber - es kann sein dass der erste Satz so richtig brilliant gefeilt ist - und die Geschichte kann das nachher auch einloesen - die bleibt von Ideen und Tempo so - das funktioniert.

    Eben so wollte ich das "nicht in den Keller fallen" verstanden wissen. Es bringt nichts, einen fetzigen Anmacher vor einen mittelmäßigen Text zu klatschen. Solch eine Mogelpackung wird vom Leser nicht verziehen.

    Es ist schön, dass hier diskutiert wird, aber wo bleiben Eure Beispiele :) ?

    Der Ich-Erzähler hat ja ohnehin schon das Problem, dass er iwie spoilert weil es quasi nicht möglich ist, dass der stirbt.

    Stimmt, gleich mit einem Spoiler zu starten trifft sicher nicht jedermanns Geschmack :hmm: . Ich verlass mich da einfach auf die Neugier des Lesers, der herausfinden will wie der Typ es eben geschafft hat, aus der Sache rauszukommen. Das kann aber natürlich gewaltig nach hinten losgehen, keine Frage.
    Wie ich oben schon sagte, es ist und bleibt ein Lotteriespiel.

    Ich beginne ebenfalls gern und oft mit einem kleinen Dialog. Es signalisiert mMn mehr Lebendigkeit als etwa eine Beschreibung. Sehr gern starte ich aber auch mit einem kleinen Geheimnis, wie etwa in Valerians Gambit:

    Die feste Eichenbohlentür knarrte, als sie kamen, mich zum Schafott zu führen.

    Es geht also um eine Hinrichtung, allerdings wird in der Ich-Form erzählt. Der Prota hat die Sache wohl irgendwie überlebt ...
    Wenn man daraufhin nicht erzählerisch in den Keller fällt, darf man sich seiner "Beute" wohl sicher sein :D .

    „Ihr bildhübsches Lächeln verzauberte ihn sofort. Die fein gestrickte Hose machte den Anschein als würde sie eines höheren Standes angehören, zumal sie aus gutem Leder war. Hinzu kamen die gelbgoldenen Haare auf dem Haupt der Dame, die sich im Wind elegant auf und ab bewegen und ihre zarten Hände die jenen Kindern gehören hätten können, die nun als Sohn und Tochter an ihrer Seite standen.

    Klar, kann man machen. Ich will noch nichtmal sagen dass ich das nicht selbst in meiner Geschichte ab und zu eingebaut habe. Finde ich aber trotzdem nicht so schön.

    Ich halte es für ziemlich riskant, gleich mit äußerlichen Beschreibungen zu beginnen (vielleicht, weil ich selbst kein Fan kilometerlanger Beschreibungen bin. Da hätte ich echt Angst, dass sich das im weiteren Text munter fortsetzt). Meist beginne ich mit einer rätselhaften Situation oder der Beschreibung von Emotionen, um dem Leser gleich eine oder zwei Unzen Plot in die Hand zu geben.

    Was mir auch am Anfang sehr geholfen hat:
    1. die Ausarbeitung der Hauptpersonen
    Ich kannte meine Protagonisten am Anfang sehr genau was mir im Hinblick auf die Sprachstile und Verhaltensweisen sehr geholfen hat.

    Verstehe ich Dich recht? Das machst Du gleich zu Beginn?

    3. ich habe viel über meine Handlung nachgedacht
    Ich denke da sind wir uns alle einig: Die sprachliche Struktur eines Textes kann noch so gut, brilliant, hervorragend oder absolut atemberaubend sein, das bringt die nix wenn die Handlung schitt ist.

    Absolute Zustimmung.

    Hallo Forum :) !

    Über keinen Umstand des Schreibens herrscht wohl mehr Einigkeit als über den wichtigsten sowohl schwierigsten Teil einer Geschichte. Die literarische Hakenleine, mit welcher der Leser eingefangen und gefesselt werden soll, damit er das kostbare, durch Schweiß und Plage gereifte Werk nicht bereits nach wenigen Zeilen kopfschüttelnd aus der Hand legt. Nichts verursacht mehr dämonische Schreibblockaden als das leere Blatt vor den Augen, das man sich entschlossen hat, zur Freude anderer und einem selbst, mit Leben zu erfüllen.
    Genau, ich rede vom pösen, pösen ANFANG!
    Jeder entwickelt so seine eigenen Techniken, mit dem Problem fertig zu werden, vertraut auf sein Gespühr und seine Erfahrung. Mit meist wechselhaftem Erfolg :D . Weil man es tatsächlich nicht lernen noch lehren kann, es ist und bleibt ein Lotteriespiel.
    Sicher ist Euch hier und dort bereits ein Beginn gelungen, auf den Ihr ganz besonders stolz seid und sicher auch schon einmal der eine, bei dem Ihr Euch im Nachhinein die Haare rauftet und fragtet, was Euch da nur geritten haben mag. Krankhaft neugierig, wie ich nun einmal bin, würd ich diese gern kennenlernen ^^ . Nur Mut, her mit Euren Trophäen und Peinlichkeiten, es bleibt ja unter Euresgleichen.


    Um den Anfang zu machen:


    Meine übelste Verlade (Yerkhans Weg)


    "Hose runter," sagte Yerkhan kalt. Er genoss das aufsteigende Gefühl des Triumpfes, dessen er sich sicher war. Endlich hatte er diesen Kerl genau dort wo er ihn haben wollte.
    Kislam schaute ihn erstaunt an, seinen eigenen Ohren nicht trauend. Unsicherheit stahl sich in sein zuvor so selbstsicheres Gehabe. Zischend zog er die Luft ein. "Bist du sicher, dass du das wirklich willst? Jetzt schon?" Yerkhans fester Blick genügte ihm als Antwort. Schicksalsergeben zuckte er mit den Schultern. "Schön, wenn du darauf bestehst. Schau was ich habe und erbleiche!"
    Und nacheinander, während die anderen in dem kleinen Offizierscasino der Stadtmiliz neugierig näher an den Tisch der beiden heranrückten, deckte er das Blatt auf das er auf der Hand hielt: Eremit, Eremit, Eremit und ...


    Ja, hier geht es um ein Kartenspiel. War doch von Anfang an klar, oder :P ?


    Mein übelster Griff ins Klo (Vier Ellen Basiliskenhaut:(

    "Ja, du Bester von allen, die ich die Ehre habe zu kennen," sagte Grimvald leichthin, lächelnd, den prall gefüllten Lederbeutel locker schulternd. "Dieses verlorene Nest hat mir genug Zeit meines Lebens gefressen. Ich werde nichts bereuen. Solltest du feststellen, dass du es ohne mich hier nicht mehr aushältst, so finde mich in Cum."

    Damals wusste ich noch nicht die Bedeutung des letzten Wörtchens im Englischen :sack: ...

    Ihr seid am Zug.

    Gegen die Schilderung von körperlicher Liebe ist nichts zu sagen, solange es geschmackvoll geschildert wird. Warum sollte ausgerechnet eines der elementarsten Bedürfnisse des Menschen ausgeklammert werden, wo doch sonst über jedes andere geschrieben werden darf, selbst über Hass und Blutdurst? Man sollte sich seine Phantasie auf keinen Fall in einen erlaubten und einen unerlaubten Bereich einteilen lassen. Wenn "es" zur Geschichte passt, dann gehört es auch hinein.

    Was mit jetzt noch fehlt ist noch irgendwas schmutziges. Alchemisteische Experimente gefällt mit zwar, ist aber zu Klischee.

    Was die Anwesenheit der vielen Magier erklären könnte: Es gibt eine Spezies in der Umgebung, die ein spezielles Sekret produziert, das auf Zauberer wie ein Superstimulanz wirkt und ihre magische Kompetenz kurzweilig um ein Vielfaches erhöht. Leider ist es nicht möglich, dieses Sekret zu gewinnen, ohne die Wesen dabei zu töten. Dummerweise sind diese Wesen auf einem sehr niedrigen Level intelligent, werden von den Magiern jedoch als Tiere definiert, da das Verfahren ansonsten als Mord gälte. Neben der Selbstnutzung kontrollieren die Magier auch den Handel mit dem Sekret.
    Gäbe es noch eine Gruppe in der Stadt, die um die Intelligenz der Wesen weiß und diese publik machen will, hättest Du bereits einen netten Konflikt :D .

    Ich hoffe @Formorian der neue Poast ist besser was Gramatik und Rechtschreibfehler angeht?

    Oh ja, das war ungetrübtes Lesevergnügen :) !
    Das ungleiche Paar ist endlich aus der Luft, aber noch lange nicht aus der Klemme. Es bleibt spannend!
    Marek scheint ausgeschaltet, wird also Barran für ihn einspringen müssen? Wie wird der Drache mit der neuen Situation umgehen?

    Hoffend auf mehr
    Formorian

    Vielleicht ein topografischer Ansatz?
    Die Stadt könnte an einem gewaltigen Binnenmeer liegen, das jedoch über die Jahrhunderte hinweg allmählich austrocknet (aktueller Bezug :) !). Die Gebäude, die direkt am Wasser liegen, sind die jüngsten der Stadt, da jeder gern am Wasser wohnt. Die entferntesten sind die ältesten. Die ältesten, von den Stadtbewohnern aufgegebenen Stadtteile sind heute Tummelplatz allerlei lichtscheuen Gesindels menschlicher, nichtmenschlicher, lebender wie nicht-lebender Art.
    Diese unheimliche Gegend könnte das Reich des heimlichen Herren der Stadt sein, dem Bettlerkönig. Alle Kriminellen in der Stadt arbeiten mehr oder minder direkt für ihn. Normale Bürger ahnen nichts von seiner Existenz, und niemand der von seiner Anwesenheit weiß hat ihn jemals gesehen. Man sucht nicht nach ihm, die Kanäle der Stadt sind gefüllt mit den Dummköpfen die dies versuchten. Will man seine Aufmerksamkeit erregen muss man schon etwas Außergewöhnliches vollbringen, das sein Interesse erweckt. Und dann ist ER es, der nach einem sucht :D .