Beiträge von Cory Thain

    erklärt mir wie genau mehr Diversität die Scene schlechter gemacht hätte.

    Keiner redet hier von "schlechter". Aber bitte erkläre mir, wie Diversität Geschichten BESSER macht.

    Wenn es einen Plot betrifft, wo Gender und Diversitäten egal sind für den Fortgang der Geschichte, warum dann MUSS man da zwingend divergente Persönlichkeiten einsetzen.

    Kommen wir jetzt wirklich in die Phase des Zeitgeistes, wo man sich rechtfertigen muss, nicht divers zu sein und zu denken? DAS wäre echt ne böse Entwicklung!

    Tolkien hätte mehr Diversität in seinen Büchern haben sollen. Das hätte den Herr der Ringe besser gemacht.

    Bitte? Bitte was jetzt?

    Erwartest du... nein, moment: VERLANGST du allen ernstes, dass Texte jedweder Zeit sich gefälligst dem aktuellen Zeitgeist anzupassen hätten, sonst seien sie nicht gut? Einem Zeitgeist, der momentan derartig im Wandel ist, dass morgen schon wieder alles ganz anders sein könnte?

    Homer, Walther von der Vogelweide, Shakespeare, Tolkien... alles minderwertig, weil es nicht die Themen unserer Zeit aufgreift?

    Da stellt sich mir eine (ganz ernstgemeinte!) Frage: Wie bistn DU drauf, sag mal?

    aber ich muss auch sagen, dass die Zeilen einfach zu mir kamen und selber keine Ahnung habe, was das bedeuten soll.

    Manchmal hat man nur zwei Möglichkeiten: Die Worte aufzuschreiben, die da angeflattert kommen oder aber sie vorbeifliegen zu lassen... Manche Formulierungen kann man nicht verändern, weil sie dann ihr Selbst verlieren...

    Kleine Anmerkungen, Kirisha ?

    - Ich find das jetzt so "lächerlich" nicht. Ich weiß ja nicht, in welcher Geschichte das jetzt auftauchen soll (Ambiente etc), aber das klingt mir durchaus... angenehm

    - Der Brautwerber ist, zumindest im historischen Verständnis, nicht der Bräutigam selbst, sondern quasi der Bote, der vom Bräutigam entsandt wurde, um bei der Familie der Braut um das Mädel zu werben. Endet manchmal tragisch...

    20. Maniküre

    Manchmal fassen die Worte von anderen

    nach dir, wie klauenbewehrte Hände.

    Sie wollen verletzen und Schmerz bereiten.

    Doch sie töten dich nicht.

    Du sollst ja leiden!

    Du versuchst, dich zu wehren.

    Wählst Worte aus Glasscherben.

    Verletzt mit deinen eigenen Krallen

    dein Gegenüber.

    Wie er dich.

    Wir sollten vielleicht alle mal

    zur Maniküre.


    19. Pink

    Der Himmel heut hat geglüht

    in allen Tönen

    gelb, orange, rot

    weiß, blau, grün, petrol

    Die Wolken grau von oben

    und lodernd gefärbt

    am Bauch

    Inferno der Farben.

    Und ganz nah

    am Horizont

    ein zarter Streifen PINK

    16. Missing

    Meine Mama zieht bald um,

    drum räum' wir bei ihr aus.

    Sie zieht in den Plattenbau

    aus einem großen Haus.

    Im Keller, in'nem großen Sack

    da hab ich ihn entdeckt.

    Tief unter buntem Kinderzeugs

    da hat sie ihn versteckt.

    Ich war so sieben? Acht? Neun? Zehn?

    Da hab'ch ihn weggegeben.

    Ich war ja schließlich schon so groß.

    Konnt ohne ihn nun leben.

    Er war mein allerbester Freund

    Vertrauter und auch Held.

    Nur er kannt' meine Kindersorgen,

    Er kannte "meine Welt".

    Ich dachte wirklich all die Zeit,

    Mam hätt ihn weggeschmissen.

    Doch ich kenn doch meine Mam!
    Hätts besser wissen müssen.

    Jetzt hock ich hier, halt ihn im Arm

    seit einer ganzen Stund.

    Oh, ich hab ihn so vermisst!

    Meinen Plüschtier-Hund!

    15. Clicked in

    Dieses Prompt gefällt mir nicht,

    hier im Wörter-Reigen.

    Was reimt sich denn auf "clicked in"?

    Kann mir das einer zeigen?

    Das deutsche "eingeklickt" klingt auch

    nicht wirklich sehr viel netter.

    Und: Reime ich denn nun auf deutsch?

    Ist DEnglisch so matsch better?

    Ich glaub, ich lass's für heute sein

    und warte mal auf morgen.

    Und in der allergrößten Not...

    muss sich echte Lyrik ja auch nicht reimen.

    Oder? :pardon:

    Ähem... *hust* :pleasantry:

    Merkst du was? Wir sind wieder da, wo wir immer enden. Jeder von uns ist der Meinung, der andere liest gar nicht, was man geschrieben hat. Du denkst das von mir und ich denke das von dir. Ich schlage vor, wir beenden es hier, so wie wir es immer beenden: Du hast Recht und ich hab meine Ruhe (DAS war jetzt Ironie, nur damit du bei deiner Wertung dieses Textes die Intention des Autors kennst. Du darfst mir ruhig sagen, ob ich sie (in deiner Auffassung!) getroffen habe.)

    Bauchgefühl. Sagt dir das was?

    Ja, sehr viel (und der Versuch es mir abzusprechen ist etwas gemein...)

    Ich wollte es dir nicht absprechen, sondern nur daran erinnern, dass es auch soetwas gibt. Manchmal, wenn man Texte zerpflückt, neigt man dazu, es zu vergessen (geht mir auch so, deshalb sollte das kein Hieb gegen dich sein.)

    Es ist die Aufgabe des Rezensenten herauszuarbeiten wie das Buch ist, es ist die Aufgabe des Lesers der Rezension rauszufinden ob ihm so ein Buch gefallen wuerde.

    Ja, theoretisch mag das so sein, aber auch das "wie ein Buch ist" ist einfach nur Geschmackssache. Der eine empfindet es als sperrig und langatmig, andre verschlingen atemlos vor Spannung den Text. Auch "Längen" und "Athmosphäre" und "Ambiente" sind doch im Endeffekt nur personenabhängig zu bewerten.

    Was man sagen kann, sind schlampige oder gute Rechtschreibung, lesbare Grammatik und halt die technische Seite eines Buches wie Layout und so.

    Alles andere kann der Rezensent gerne aufzählen, aber relevant wird es deshalb nicht zwangsläufig. Allein schon, dass das Buch auf dem Markt ist, bedeutet, dass mindestens einer es gnadenlos toll findet: Der Autor. Schon stehts mal 1:1. Und wenn das Buch noch durch einen Verlag herauskam, stehts schon 2:1 gegen den Rezensenten, denn zumindest ein Lektor hat das Buch abgenickt. Vielleicht sogar ein Korrektor. 3:1.

    Und da auch in der Literatur der Spruch gilt: Niemand schreibt so mies, dass er nicht mindestens einen Leser findet, dems gefällt... kommen wir auf 4:1. (Und in der großen Weite des deutschsprachigen Raumes wirds wahrscheinlich nicht nur einer sein...)

    In meinen Augen ist Literatur Kunst. Und Kunst kann man nicht in Formalien pressen. Auch wenn es manche gern möchten und versuchen.

    dann ist es egal was 1000 andere ohne Belegstellen sagen.

    genau das ist es.... nur weil du "wissenschaftlich fundiert" irgendwelche Brocken sammelst, sprichst du 1000 Lesern ab, dass ihnen gefällt, was sie da gelesen haben, nur weil sie ihr Lesegefühl nicht mit literarisch exakten Gefüge-Definitionen untermauern können.

    Bauchgefühl. Sagt dir das was? Dass du etwas magst, ohne definieren zu können, warum? Dass dich etwas anhopst, etwas berührt, etwas in dir "hängen bleibt". Ohne dass es dafür eine Begründung gibt und vor allem, ohne dass du dich nun auf den Weg machen musst (krampfhaft) eine Begründung zu finden... es ist einfach da und es ist schee und du fühlst dich wohl damit...?

    und viel mit dem Buch und der Absicht des Autors zu tun.

    Und du als lesender Rezensent (oder rezensierender Leser) kennst natürlich die Absicht des Autors und kannst explizit erklären, ob er diese Absicht verwirklichen konnte oder halt nicht?

    Und dann noch: Wenn du sagst: Das Buch ist... "so und so" und tausend Leser sagen: Nenene! Dat Buch ist "dit un dat"... was denn dann? Wie ist das Buch nun? So, wie der Rezensent sagt oder so wie tausend Leser sagen?

    Ich kann über ein Buch sagen: Es ist schlecht korrigiert, es ist schlecht im Druck, schlecht im Satz oder sonstwas. Aber schon wenn es um Stil und (vermuteten!) Absichten des Autors geht, ist deine Meinung exakt das: eine (1) Meinung.

    Deshalb gebe ich auf Rezensionen wenig, auf gute und auch auf schlechte. Entweder mich spricht ein Klappentext, ein Trailer an, dann geb ich dem Ding ne Chance, oder es spricht mich nicht an, dann lass ich es. OB mich etwas anspricht, hängt allerdings von sovielen Faktoren ab... Stresslevel und Tagesform, grundhaftes Interesse am Genre, Größe des schon vorhandenen SUB, Geldbeutelfüllung...

    Hallo, Kirisha,

    ich finde deine Ziel-Zeilen auch sehr gut.

    Allerdings geh ich inhaltlich nicht so dolle mit. Ja, wenn man tut, was man gut kann, wird man gut darin bleiben... aber, (wie Henry Ford schon sagte):

    Zitat

    Wer immer nur tut, was er schon kann, wird auch immer nur bleiben, was er schon ist.

    ... wenn einem das genügt, ist die Welt in Ordnung.

    Aber außerhalb der eigenen Blase, der Komfortzone, des Kästchens, in dem man hockt... außerhalb ist die Welt so groß und bunt und vielfältig... Was davon für mich "geeignet" ist, finde ich nur heraus, wenn ich Dinge probiere, die ich vorher nicht probiert habe...

    Goal

    Unsre Ziele zu erreichen

    Ist gewisslich oft nicht leicht.

    Manche müssen wir auch streichen,

    weil die Kraft dafür nicht reicht.

    Haben wir dann krass versagt?

    Hätt'mer Hilfe holen sollen?

    Hamwa nicht genug geklagt?

    Hätten wir nur stärker "wollen"?

    Ich denk, es ist ein traurig Ding,

    einem Ziele zu entsagen.

    Doch es ist auch Möglichkeit,

    etwas Neues nun zu wagen...

    Es ist krumm. Es ist häh. Aber es reimt sich. Und was sich reimt, ist gut. Sagt Pumuckl! Nämlich. So!

    Nur ist sie inhaltlich völlig unzusammenhängend,

    ... seh ich nicht ganz so. Zumindest das "völlig" ist hier nicht recht am Platze. Da siehst du mal, wie das ist mit den "unterschiedlichen Leuten" und deren "unterschiedliche Sichten auf die Dinge".

    Völlig.... "unterschiedlich " halt, nech.

    Gedicht nur bis ins kleinste Detail interpretiert

    Das ist auch so ein Mysterium... Natürlich kann man in Texte, gereimt, geschüttelt oder prosaisch, ein eigenes Etwas hineininterpretieren. Aber es läuft ja meist darauf hinaus, dass man (gefälligst, jawoll) in einem Text das finden soll, was der Lehrer meint, dass es da drin stünde... Woher weiß der Lehrer das? Hat er mit dem Autor gesprochen? Sich dessen Intentionen angehört?

    Das gleiche gilt ebenfalls für Bilder. Ja, ich sehe da etwas... aber was der Maler MEINT sehe ich nicht. Ich sehe nur (oder spüre) was es in mir auslöst. Und das ist doch von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Und da reden wir noch nicht mal von abstrakter Kunst.... Da ist ja der Deutungsspielraum noch viel größer...

    Versuch eines Versuchs - Abstraktionen

    (Hommage an Heine)

    Ein Bild

    Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,

    dass ich so konfusel bin

    ich rede mit hunderten Leuten,

    und jeder hat was and'res im Sinn.

    Der eine sieht Pferde, der zweite ein Licht,

    der dritte gar Knödel mit Speck

    Ich seh da ein Meer, das am Ufer sich bricht.

    Es trägt mich zum Träumen hinweg.

    Was hat wohl der Maler gesehen darin?

    Worauf wollte er wohl hinaus?

    Hat denn auch jedes Kunstwerk 'nen Sinn?

    Ich fürcht', das krieg'n wa nie raus...

    :rolleyes:


    Ich mache mir nie Gedanken, welche Reimform, welches Schema, welche Regeln da jetzt grade vor mir hocken. Ich halte es durchaus für möglich, dass ich diesen Themenkomplex aus dem Deutschunterricht kompltt in die schwarze Grube des Vergessens geschubst habe, denn ich würde jetzt eiskalt behaupten, ich hab "sowas" nie gelernt. Kann mich echt nicht erinnern.

    Ich reime und dichtle schon immer frei Snauze, so dass es reimt und man beim Gedicht-laut-lesen nicht über die Silben stolpert... Das ist zumindest so der Plan.

    Deshalb bin ich immer wieder doch arg verwundert, wenn jemand so ein gereimtes Etwas auseinandernehmen kann und Hexa-dezimal-quadrofonische Tendenzen zu erkennen meint... Das flößt mir Ehrfurcht ein. =O