Beiträge von Cory Thain

    So ziemlich jede Frau wird als gut aussehend beschrieben und unfassbar häufig der Ausschnitt erwähnt, der viel zu viel Busen zeigt

    Ja, in der Fantasy gibt es nur vollbusige schöne Frauen. Ist eine Frau mal flach und/oder häßlich, ist sie entwerder grundböse oder aber eine verkleidete/verzauberte schöne vollbusige Frau. Alles andere ist nicht Fantasy sondern Realität. Wer will das schon.

    Der Startpunkt der Diskussion war mir doch echt entgangen... *blind, blöd und glücklich*

    Worte grinst man nicht
    »Also erzähl schon. Ich bin neugierig«, grinste ich und prostete ihr zu.
    Wird zu: »Also erzähl schon. Ich bin neugierig!«, sagte ich und prostete ihr zu.
    Wenn ich einen Euro für jeden diese Fehler bekommen würde, wäre ich ein reicher Mann.

    Hm. Hier würde ich das "grinste" tatsächlich drinnenlassen, denn es beschreibt mit einem Wort, wie der Sprechende fühlt. Er ist belustigt, vielleicht, weil er weiß, was gleich erzählt wird, oder weil er weiß, wie gleich erzählt wird, oder weil es ihm egal ist und der andre das wahrscheinlich weiß...

    Nur mal so.

    Ich persönlich bin glühender Verehrer solcher... wie nennt man das? Inquits? Nie gehört! - Also ich mag diese Dinger, weil sie schnell beschreiben, wie etwas klingt... Und dass ein Mensch nicht wie ein Tier knurren, fauchen oder piepsen kann, ist ja wohl einfach nur falsch. Es beschreiben diese Worte nicht nur den Grundtenor der Stimmung des "Sprechenden", sondern auch den Eindruck des Zuhörers.

    Wenn jemand einen Befehl bellt, ist das etwas anderes als wenn er den Befehl gibt. Wenn jemand "Oh ja mehr!" schnurrt, ist das ein anderes Bild als wenn jemand um mehr bittet, wenn jemand "Hilfe!" piepst ist er definitiv anders drauf, als jemand der "Hilfe!" ruft. Jemand der "Geh mir vom Acker!" faucht ist anderer Stimmung als jemand, der "Geh mir vom Acker!" gähnt...

    Und jetzt soll mir keiner sagen, er hätte bei jeweils einem Satzpaar das gleiche Bild vor Augen gehabt! Das glaub ich ihm nicht.

    Füllwörter ohne Funktion
    Du erinnerst dich doch an die Elektroden, mit denen Lydia sich manchmal mit der KI der MASARU verbunden hat?

    Ohne das "manchmal" errweckt es den Eindruck, als sei diese Verbinderei normal, quasi gewohntes Tagesgeschäft... dann aber braucht man nicht zu fragen "erinnerst du dich"?

    Ganz andres Thema?!

    Es gibt ja für jedes Posting die Möglichkeit, bei Zeitnot lediglich mit einem Smiler zu reagieren.

    Ich vermisse schmerzlich und oft einen schlichten Staune-Smilie. So einer hier: =O

    Einfach ein kleines Kreisgesicht, dass Ehrfurcht und Bewunderung ausdrückt. (Der animierte WOW im Facebook gefällt mir da überaus gut und wird häufig benützert...)

    Geht da was? Bitte sehr?

    Einem Laden das Lager auszuraeumen ist Stehlen und als Mittel nicht okay. Wenn der Zweck ist nebenan einen eigenen Landen aufzumachen in dem alles billiger ist - ganz sicher nicht okay. Aber wenn der Zweck ist eine Tausendschaft hungriger und frierender Fluechtlinge mit dem noetigsten auszustatten? Wird es okay.

    Absolut NEIN. Denn der Laden, dessen Lager da ausgeräumt wird, hat ja auch nicht nur den Regentanz getanzt, um das Zeug darein zu kriegen. Die haben das bezahlt. Mit Geld, das sie (vorzugsweise) mit ehrlicher Hände Arbeit erwirtschaftet haben. Rob Peter to pay Paul kann nicht die Lösung sein.

    Leider passiert gerade genau das, dass Leuten Erarbeitetes weggenommen wird, um es anderen Leuten zu geben... Und das richtig richtig Ärgerliche an dieser Sache ist, wenn man sieht WER da wegnimmt und umverteilt... Meist Leute, deren "Lager" sehr viel voller sind als die ausgeraubten Objekte...

    Kelamith

    Ja, aber es gibt immer Dinge dazwischen.

    Ich könnte 5 Stockwerke Lift fahren und den Rest laufen.

    Ich könnte die Objekte für die TT-Platte kaufen, aber selber bemalen.

    Ich könnte eine Messerklinge kaufen und einen endgeilen Griff dafür basteln.

    Darf ich auf ein Ergebnis nur stolz sein, wenn ich zu 100% absolut und unbestreitbar "der Schöpfer" bin?

    Der kleine Hobbit war für mich gleichzeitig Einstieg und Ausstieg in die Tolkienszene und zurück.

    Ich bin nicht über 10 Seiten rausgekommen und fand es so (sorry) öde, dass ich nie auch nur mit dem Gedanken gespielt habe, mir andere Tolkiens reinzuziehen.

    Mag sein, dass das ein Fehler war, aber noch heute reizt mich ein Blick in ein Tolkien-Buch nicht im Geringsten...

    So unterschiedlich sind die Sichten.

    Dieses Mal konnte er Mahjana nicht finden. Niemand in der Burg hatte sie gesehen. Und auch die Torwächter schüttelten nur den Kopf, als Kejan bei ihnen nachfragte, ob Mahjana vielleicht davongelaufen war.

    Kälte umfasste das Herz des Prinzen. Das Mädchen war so sehr gegen die Hoynsche Hochzeit, wenn sie sich in ihrer Angst etwas angetan hatte ... Kejan würde das nie verwinden! Voll dunkler Ahnung stieg er die Stufen zum Burgturm hinauf. Mahjana hatte einmal gesagt, sie würde gerne von den Zinnen dort oben aufsteigen wie ein Falke, dem Licht und ihrem Gott entgegen. Was, wenn sie von dort nicht aufgestiegen, sondern hinuntergestürzt war?

    Tatsächlich fand er das Mädchen auf dem obersten Wachgang. Doch sie stand nicht todessehnsüchtig an der Mauer, sondern hockte am Boden, ins Gespräch vertieft mit dem Perrar-Priester Ron, in dessen Begleitung sie vor kurzem in der Burg eingetroffen war.

    Kejan mochte den Mann nicht wirklich, obwohl er es sollte. Immerhin war es dieser Ron gewesen, der ihn mit Mahjana bekannt gemacht hatte. Doch die Hingabe, mit der das Mädchen den Worten des knochigen Mannes unbestimmbaren Alters lauschte, löckte die Eifersucht in Kejans Herz.

    Der Prinz verstand nicht, worüber die beiden sprachen, dazu müsste er etwas näher herantreten. Doch dann würden sie ihn sehen. Aber warum nicht? Es war seine Heimatburg! Er war hier zu Hause und durfte auf dem Burgturm rumlaufen, wann immer es ihm beliebte! Also trat Kejan aus dem Schatten der kleinen Tür. "Oh", tat er erstaunt...

    Der Priester sprang sofort eilfertig auf: "Prinz Kejan!" rief er in einem Tonfall, als sei es die größte Freude überhaupt, ihn hier zu sehen. Mahjana erhob sich ebenfalls und schenkte Kejan ein scheues Lächeln.

    Kejan entschied sich, den Priester zu ignorieren: "Mahjana, Liebes! Ich hab mir Sorgen gemacht!"

    Das Mädchen errötete und flüsterte: "Das ist überaus freundlich von Euch!"

    "Ich lass Euch mal allein!" Kejan fand das Lächeln des Priesters falsch und schmierig und er sah dem Mann hinterher, wie er in den Turm verschwand. Er folgte ihm sogar drei Schritte, um sicherzugehen, dass der Mann nicht in der Dunkelheit stehen blieb, um zu lauschen. Doch die gleichmäßigen Schritte auf der steinernen Treppe kündeten davon, dass der Mann hinunterstieg.

    Kejan wandte sich wieder Mahjana zu. Sie hatte ihn die ganze Zeit beobachtet, ihr Lächeln schien festgefroren auf ihrem blassen Gesicht.

    "Mahj, mein Liebes! Ich habe nachgedacht. Und ich denke, wir werden nach Perrar-Art heiraten. Wenn es dich derart anwidert, nach Hoynschen Traditionen zu heiraten, werden wir das eben nicht tun!" Er lächelte sanft und nahm ihre Hand: die einzige Berührung, die ihm nach Perrars Sitten erlaubt war.

    Doch Mahjana entzog ihm ihre Hand wieder und versteckte sie hinter ihrem Rücken. Sie schüttelte sacht den Kopf: "Das geht nicht, Prinz! Dann verliert ihr das Recht auf den Thron!"

    "Ach, was! Ich brauch den Thron nicht! Ich brauche dich! Soll doch jemand anderes König werden! Wir beide werden... "

    "Aber ihr wäret ein guter König, Prinz!" unterbrach ihn Mahjana.

    Kejan lächelte. "Ich möchte lieber ein guter Ehemann sein", erwiederte er.

    Mahjana errötete zutiefst. "Wenn du mich haben möchtest, Mahjana...", setzte Kejan leise hinzu.

    Mahjana schüttelte den Kopf und Kejan spürte Enttäuschung in sich blühen.

    "Das kann ich nicht zulassen, Prinz!" sagte Mahjana "Das Land braucht einen guten König! Ich ... "Mahjana schluckte "ich werde Euch nach Hoyn-Tradition heiraten, damit dieses Land den König bekommt, den es braucht!"

    Kejan brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, was das Mädchen da gesagt hatte. Dann aber quoll sein Herz über vor Glück: "Das würdest du tun?"

    Mahjana nickte: "Dass ihr meinetwegen auf den Thron verzichtet hättet... hat mich... überzeugt." Sie senkte den Blick und starrte auf den Saum ihres Kleides.

    Hallo, Tariq

    Danke für deine Anmerkungen. Punkt eins (die Wand"gestaltung") werde ich nochmal überdenken, da hast du wohl recht.

    Punkt zwei

    Hm, wessen Helm war das? Ich frage mich, wer noch auf dem Schiff ist. Könnte der Kommandant sein, oder Jenna?

    Das Schiff hat eine Bar. Es sind also definitiv noch mehr Leute an Bord. (Spoiler: 205, mit Christiana 206)

    Die Helmkamera wurde von einem aus dem Rettungstrupp getragen... uuuund: Wenn es Helmkamera 1 gegeben hat, hat es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mindestens eine zweite gegeben, sonst macht Nummerieren kaum Sinn (dachte ich in meinem kindlichen Eifer)

    *hat keine Ahnung mehr, wer damals alles zu Boden gegangen ist. Und weiß auch nicht, wem das vierte gerettete Leben gehört, wenn Chris selbst die vierte am Boden liegende Person ist*

    Lennard, Frederik, Lars (der mit der gebrochenen Nase) und Chris macht Summelsummsumm vier. Warum und wie kommt im nächsten Part. Ich bin nicht so gut im schnell schreiben (Ich bin nicht so schnell im gut schreiben?)

    Edit: Ist Nummer vier die Katze?

    Wenn ich die Katz mitzählen täten würde tun, müsste ich auch die Baby-Katzies mitzählen, right? :hmm: (Also Katz plus 5 Kitten)


    .... aber (grad bemerk), da du ja eine Antwort geantwortet hast, kann ich schon jetzt tipps-schreiben, weil die 24 Stunden ja nur für die Nacheinander-weg-Postings gilt. Richtig? Ich hoffe!

    Christiana schrie erschrocken auf.

    Mit großen, angstvollen Augen starrte sie auf den nun leeren Raum.

    Sie bemerkte nicht, dass Lennard aufgestanden war und sich zu ihr gesetzt hatte. Sie bemerkte seinen Arm nicht, den er um sie legte.

    "Was ... was ist da passiert?", flüsterte sie, als könne lautes Reden das Drama noch verstärken.

    Die Antwort des Kommandanten klang wie aus weiter Ferne: "Es gab einen Strukturschaden, der den ganzen Raum durchzogen hat. Begonnen hat der Riß an der Kühlgas-Leitung und hat sich dann langsam immer mehr erweitert, bis zu... dem dort. Wenn Du Lars nicht gefunden hättest, hätte unser Rettungstrupp ihn suchen müssen und wir hätten Euch nicht mehr rechtzeitig aus dem Raum schaffen können. Es hätte euch vier mit hinausgezerrt. Ins All... "

    Christiana schloß die Augen, aber die Bilder, die diese Worte hervorriefen, verschwanden nicht. "Ich könnte tot sein!" hauchte sie entsetzt.

    "Aber du bist nicht tot! Wir alle sind nicht tot!" Das war Lennards Stimme und die holte sie weg von den abgrunddunklen Gedanken, die über sie hereinbrechen wollten.

    Christiana sah den Mann an: "Aber ich sollte tot sein! Das Schicksal, oder der liebe Gott oder wer weiß ich was, will mich tot haben. Ich hätte schon bei dem Unfall sterben sollen...!"

    Lennard sah sie aufmerksam an: "Glaubst du an das Schicksal?" fragte er.

    "Langsam beginne ich damit", antwortete Christiana leise.

    Lennard strich ihr sanft über die Schultern: "Dann könntest du es auch so sehen: Das Schicksal hat dir zweimal ne Chance gegeben. Ich glaube, wenn es eine Vorsehung gibt, so will sie dir mitteilen, dass du gefälligst jetzt noch nicht zu sterben hast... hm? Klingt das plausibel?"

    Christiana sah den Mann nachdenklich an. "Du bist gut!", gestand sie dann "bist du sicher, dass du nicht der Bord-Psychologe bist?"

    Lennard lachte laut auf: "Ganz sicher! Ich bin bloß der Chef der Sichherheit. Und das ... nicht besonders erfolgreich, fürchte ich."

    Christiana wandte sich zu dem kommandanten um, bemühte sich aber, nicht wieder auf den Bildschirm zu schauen: "Können wir das da... wegmachen bitte?"

    ... und der Blick aus den bodentiefen Fenstern geradzu zeigte einen idyllischen Park in englischem Stil.

    Christiana schluckte kurz. Nein. Nein, sie würde jetzt hier keinen Aufstand fahren. Das wars nicht wert.

    Sie wandte sich zum Kommandanten um: "Ich... äh... mag Kaffee sehr gerne, und bin etwas traurig, dass es keinen zu geben scheint!" Einladend wies sie auf die freien Plätze der Sitzecke und der Kommandant setzte sich ihr gegenüber, neben Lennard.

    "Ich wollte mich nochmal entschuldigen für... ", begann er, aber Christiana unterbrach ihn: "Ist schon in Ordnung. War ein... kleines Mißverständnis."

    Der Mann lächelte erfreut: "Ich wollte Dir noch einmal danken! Du hast vier Menschen das Leben gerettet, das war wirklich... eine großartige Leistung!"

    Jetzt fing der auch noch damit an? "Hören Sie, ich weiß nicht wirklich, was da passiert ist, aber ich denke, dass Sie es vielleicht ein bißchen übertreiben, kann das sein?" fragte Christiana so höflich es ihr möglich war.

    Das Gesicht des Mannes verfinsterte sich sichtbar: "Wie meinst du das?"

    Christiana bemerkte den Stimmungsumschwung sehr wohl und ahnte, dass es dem Mann nicht gefiel, dass sie ihm auf die Schliche gekommen war. Er hielt sie offenbar für ziemlich dumm... oder zumindest nicht für besonders schlau. Oder beides.

    Sie schenkte ihm ein überfreundliches Lächeln: "Ich denke, Sie hatten gehofft, ich merke nicht, dass das nur eine... wie nennt man das bei Ihnen? Einsatzübung? Ja? Also quasi ein Test war. Sie holen sich einen Menschen aus einer alten Zeit an Bord und testen ihn erstmal, was er so drauf hat. Ich scheine besser abgeschnitten zu haben, als sie geglaubt haben, oder? War übrigens ein toller Move mit der Katze! Wie haben sie die dressiert?"

    "Du denkst, das war inszeniert?" Der Kommandant starrte sie sie völlig verwirrt an, dann sah er zu Lennard. Auch der hatte die Augen entgeistert aufgerissen.

    "Ach kommen Sie schon! Wer soll das denn glauben? Sie holen sich eine Laborratte ins Haus, die läuft durch ihr hübsches Schiffchen, kommt aus Versehen ins Kistenlager und - hups aber auch - fallen da die Kerls wie die Fliegen um... Solche Zufälle gibt es nicht!" Christiana lächelte sarkastisch: "Oder wollen Sie mir allen Ernstes einreden, meine Aktion, die zwei Jungs in stabile Seitenlage zu bringen, hätte ihr Leben gerettet?! Kommen Sie, ein kleines bissel dumm bin ich ja schon... aber doch nicht ganz so arg!"

    Der Kommandant räusperte sich. lang und ausgiebig. "Du bist nicht dumm!" sagte er dann entschieden und Christiana nickte dankend.

    "Aber man hat dir offenbar nicht die komplette Geschichte erzählt", fuhr er fort und funkelte Lennard eindeutig sauer an.

    "Finja?" der Kommandant wandte sich an die Barfrau "ich benutz mal kurz deinen Bildschirm, ja?"

    Die Frau Finja nickte zustimmend.

    "Computer! Zeige ein Bild des aktuellen Status im Frachthangar 11!" sagte der Kommandant.

    Der "englische Park" verschwand und man sah in einen leeren Raum. Da wo vorher alles voller Packstücke stand, waren nur tiefe Schleifrillen am Boden zu sehen. Die aufnehmende Kamera war offenbar im Gang vor der Tür montiert, denn man hatte den Türrahmen als Sichtbegrenzung. Die Wand gegenüber der Tür, Christiana erinnerte sich genau an das schwarzkarierte Grau... diese Wand war verschwunden, doch sie war nicht einfach nur weg, sie schien herausgefetzt worden zu sein und gab durch grob-zerrissen wirkende Wände den Blick aufs All frei. Zumindest auf irgendwas dunkles, denn der Raum war zu hell, um dahinter Sterne zu sehen.

    Christiana schluckte nervös.

    "Computer? Helmkamera 1, vom Zeitpunkt an, als alle Personen geborgen waren!"

    Die Tür war offen, aber das Lager stand noch voller Kisten. So wie Christiana es in Erinnerung hatte. Die Kammera schwenkte nach rechts, zeigte zwei Personen, die am Boden lagen. Eine davon rothaarig. Dann schwenkte die Kamera nach links. Ebenfalls zwei Personen am Boden. Eine davon ein Mädchen mit nacktem Oberkörper. Gerade in dem Augenblick legte jemand eine Decke über das Mädchen und Christiana atmete erleichtert auf. Die geisterhafte Gestalt des Doktors war über die zweite Person gebeugt. "Nasenbruch!" hörte Christiana die fast gelangweilte Stimme des Arztes, "sofort in die Krankenstation!"

    Ein seltsames hohes Singen ertönte, als striche jemand über einen gespannten Draht. Die Kamera schwenkte wieder in den Raum hinein. Erst war nichts ungewöhnliches zu sehen, aber dann konnte man erkennen, dass die Kisten sich bewegten, sie rutschten fast unmerklich nach links aus dem Bild. Das Geräusch verstärkte sich, wurde zu einem hohen schrillen Kreischen um schließlich in einem überlauten Reißgeräusch zu münden. Die Kisten wanderten immer schneller nach links... und urplötzlich riss es die hintere Wand des Raumes einfach weg und die Packstücke wurden nach draußen ins Dunkel gezerrt.

    Christiana schrie erschrocken auf.

    Danke, Sensenbach

    Dein Kommentar hat mich jetzt etwas aus der Bahn gewürfelt, muss ich zugeben. Hier schon ein "Ende" zu setzen, wäre mir nicht mal im Traume in den Sinn gekommen...

    Ich werd trotzdem weiterschreiben, denke ich... *Mut zusammensammel*

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    Prinz Kejan brauchte nicht lange nach Mahjana suchen. Er fand sie in der Nähstube über ihre Stickarbeit gebeugt: dunkelgraues Blütenwerk auf hellgrauem Linnen.

    "Mahjana?" fragte er leise, um sie nicht zu erschrecken und hockte sich ihr gegenüber auf den Boden. Das Mädchen sah auf und Kejan erkannte, dass sie geweint hatte. Liebend gern hätte er ihr die Tränen aus dem Gesicht gestreichelt, doch er wußte, dass das in der Religion Perrars tabu war.

    "Die Königin mag mich nicht!" flüsterte das Mädchen traurig und senkte den Blick wieder auf ihre Handarbeit.

    "Das ist nicht wichtig, Mahj! Wir brauchen ihre Einwilligung nicht zum Heiraten", sagte Kejan und hielt seine Hände fest.

    "Ich kann dich nicht heiraten!" das kam fast heftig und Kejan zuckte etwas zurück. "Das ist... widerwärtig!"

    "Was ist widerwärtig, Mahj?" fragte der Prinz, obwohl er es wusste.

    "Nackte Leiber!" Mahjana schüttelte sich angeekelt. "und alle sehen zu, wie der Mann die Frau..." sie brach ab.

    "Sie küssen sich, Mahjana. Sie küssen sich nur!" sagte der Prinz eindringlich "was ist daran widerwärtig?"

    "Sie sind nackt!" murmelte Mahjana, ihre Energie zum Widerstand schien schon wieder verbraucht.

    "Und nackte Menschen sind widerwärtig?" fragte Kejan.

    Mahjana sah ihn mit großen Augen an: "Nein. Perrar hat uns nackt erschaffen! Aber Perrar hat uns Kleidung gegeben, damit wir uns bedecken..."

    Kejan versuchte, nicht zu lächeln: "Ich glaube eher, Perrar hat euch Kleidung gegeben, damit ihr in den kalten Bergen nicht friert!"

    "Du... " Mahjana schien sprachlos vor Entsetzen "du lachst über Perrar?"

    "Nein, Mahj! Das tue ich nicht. Ich glaube nur, dass Perrar sein Volk liebt und er hat ihm deshalb warme Kleidung gegeben!"

    "Ich kann nicht..." flüsterte das Mädchen und sprang auf. Und noch ehe Kejan sich aufrappeln konnte, stürmte sie aus dem Raum.

    "Das wäre jetzt ein wirklich geeigneter Zeitpunkt für'n Kaffee!"

    "Entschuldige bitte: was ist Kaffee?" fragte die Barfrau und Chrsitiana sah entsetzt zu ihr hinüber...

    "Das ... das ist'n Joke?! Ja? Sagen Sie mir, das dass nur ein kleines Scherzilein ist. Bitte", Christiana sah von der Barfrau zu Lennard und wieder zurück, "bitte...!?"

    "Vielleicht haben wir ja nur einen anderen Namen dafür?" schlug die Barfrau vor "wie schmeckt denn Kaffee und wie sieht es aus?"

    Christiana schöpfte Hoffnung. "Kaffee ist ein Extrakt aus gemahlenen, gerösteteten... ne Moment: Erst geröstet, dann gemahlen, sorum... also ein Extrakt daraus. Heißes Wasser drauf schütten und ziehen lassen. Ergibt ne dunkelbraune Flüssigkeit, fast schwarz. Ist etwas bitterlich und schmeckt ... äh... wie Kaffee halt."

    "Gemahlenen was?" fragte die Frau nach.

    "Oh... ja, klar! Kaffeebohnen heißen die Dinger. Sehen aus wie kleine Hasen-Nerpel. Riechen aber besser." Christiana hatte die ganze Zeit der Barfrau ins Gesicht gestarrt, in der Hoffnung auf ein Fünkchen Wiedererkennens. Aber da war nichts.

    "Könntest du Schokolade meinen?" fragte Lennard vorsichtig "das wird doch auch aus solchen kleinen Dingern gemacht...?"

    "Ne, Schokolade ist was andres! Auch klasse. Aber halt kein Kaffee!" Christiana schüttelte betrübt den Kopf. Sie konnte durchaus längere Zeit ohne Kaffee auskommen. Aber nur, wenn sie wußte, dass diese Zeit irgendwann, möglichst demnächst, vorbei sein würde. Das schien hier gerade nicht wirklich der Fall zu sein... Sie seufzte vernehmlich.

    "Gibt es hier ein Problem?"

    Christiana sah auf. Der Kommandant stand an ihrer Sitzecke und sah sie intressiert an. Christiana fragte sich, ob sie nur abgelenkt war, oder ob alle hier an Bord so herangeschlichen kamen... vielleicht sollte sie vom Doktor nochmal ihre Ohren aufbohren lassen?

    "Chrissie vermisst ein Getränk namens Kaffee!" sagte Lennard.

    Christiana fuhr herum. Irgendwie hatte sie wohl etliche Gesprächspassagen nicht mitbekommen. Seit wann nannte sie der Commander 'Chrissie'? Sie starrte den Mann perplex an. Der hatte wenigstens den Anstand, rot zu werden...

    "So so. Zuckerschaum, ja?" sagte eine Stimme hinter ihnen. Christiana fuhr herum und sah sich der Psychologin gegenüber.

    "Das ist für mich!", log Christiana geistesgegenwärtig und sah, dass die Psycholgin ihr kein Wort glaubte. Trotzdem starrte sie der Frau herausfordernd ins Gesicht. Keine Schlagwirkung zeigen, Mädel! Und tatsächlich war es die Psychologin, die den Blickkontakt abbrach.

    Sie wandte sich an den Commander: "Ich nehme an, deine Anfforderung ist hinfällig?"

    Lennard nickte: "Christiana hat mich gebeten, ihr Betreuer zu bleiben."

    Die Psychologin schien kein bißchen verwundert oder verärgert. "Gut", sagte sie "ich habe das hier mitgebracht. Erklärst du unserem Gast bitte, wie es funktioniert?" Sie legte vor Christiana ein unförmiges Stück Leder auf den Tisch. "Es ist gerade fertig geworden."

    Christiana blickte erst auf das Ding und dann zu Lennard hinüber. Der schien erfreut, also sagte sie vorsichtig: "Danke... nehm ich mal an?"

    "Nicht dafür!" sagte die Psychologin freundlich "ich soll dir, Christiana, auch noch etwas von unserem Kommandanten ausrichten..."

    Das schwarzhaarige Plappermaul? Christiana biss sich auf die Lippen, um das nicht laut zu sagen. Ein "Hm, ja bitte?" schien angebrachter.

    "Er möchte sich dafür entschuldigen, dass er vorhin so unangemeldet dein Gespräch mit Lennard unterbrochen hat. Es tut ihm außerordentlich leid. Er würde dich aber trotzdem sehr gerne kennenlernen und fragt, wann es dir passt..."

    Christiana verdrehte die Augen. Ihre sarkastische Ader schien fast zu explodieren, aber sie wußte, zumindest meistens, wann man sich nicht zu sehr ausleben sollte: "Nun, noch hab ich keinerlei Termine, denk ich. Wann immer er Zeit hat..."

    Die Psychologin nickte: "Jetzt? Hier?"

    Christiana seufzte: "Nun, es ist sein Schiff... also, ja, okay!"

    "Danke, ich sage ihm Bescheid!" Die Psychologin wandte sich ab und ging.

    Christiana sah ihr hinterher: "Das wäre jetzt ein wirklich geeigneter Zeitpunkt für'n Kaffee!"

    "Entschuldige bitte: was ist Kaffee?" fragte die Barfrau und Chrsitiana sah entsetzt zu ihr hinüber...

    Lennard tippte irgendwas draufrum und nickte dann: "Ich habe Jenna Bescheid gesagt, sie wird gleich hier sein und mich... ablösen."


    Christiana verzog das Gesicht. Sicher, der Mann war nicht grade überbordend professionell als Betreuer... "Ich möcht aber gern, dass du mein Betreuer bleibst!"

    Der Mann sah sie überrascht an: "Warum? Ich meine, ich habe nicht gerade großartige Leistungen gezeigt... also: wieso?"

    Christiana lächelte verschmitzt: "Du hast gesagt, dass du das zum ersten Mal machst. Und wenn man bedenkt, dass ich erstmal lebe, nicht verletzt bin und auch nicht wirklich verhungert, wenn auch nur knapp - nun, ich würde sagen: Aufgabe erfüllt. Oder?"

    "Du bist... ", Lennard schien fassungslos "... du bist mir nicht böse?"

    Christiana schüttelte den Kopf: "Nein, warum sollte ich? Du hast mir das Leben gerettet und dass ihr hier dafür gern wissen wollt, was ihr euch an Bord geholt habt, ist schon erklärlich... Oh! Da kommt mein Eintopp!" Sie reckte den Kopf und sah der Barfrau mit großen Augen entgegen. Was immer diese in einer Schale vor sich hertrug: es dampfte. Und es roch. Nach irgendetwas undefinierbarem, aber grundsätzlich nicht schlecht. "Was ist das?" erkundigte sich Christiana und sog den Duft tief ein.

    "Ich habe dir Tareki gemacht mit frischen Kräutern und Gemüse. Ich hoffe, es entspricht in etwa deinen Wünschen." Die Barfrau schien sich nicht wirklich sicher zu sein.

    Christiana betrachtete einen Moment den Schüsselinhalt. Jetzt, da der Hunger nicht mehr so drängend war, nahm sie sich die Zeit zur optischen Analyse: hellgrüne dickliche Suppe mit weißlichen Würfeln drin. Sie fischte mit dem Löffel einen der Würfel heraus und kostete. knackig, aber geschmacklich unerkennbar. "Was ist das für Gemüse?"

    "Ähm, das war ein Stück Tareki. Fleisch... "

    "Ouh...!" Knackiges Fleisch? Das ist... gewöhnungsbedürftig. Christiana lächelte bemüht und probierte die Suppe.

    Die Barfrau war offenbar vom Fach. Sie konnte Christianas Gesichtsausdruck ziemlich schnell deuten: "Es schmeckt dir nicht!"

    Christiana verzog verlegen das Gesicht: "Das kann man so nicht sagen, es ist ... äh..."

    "... nicht lecker!" vollendete die Barfrau den Satz "du musst mir das sagen, sonst läufst du Gefahr, dass ich dir das wieder serviere!"

    Christiana seufzte. "Ja, ich... äh... man kann es essen. Und ehe es weggeschüttet wird... beim nächsten Mal sag ich genauer, was ich möchte, ja? Ich werd das hier noch..."

    "Also ich mag Tareki!" mischte sich Lennard ein. Christiana warf ihm einen kurzen Blick zu und grinste: "Lass mich raten: Du würdest es haben wollen?" Lennard nickte, ohne den Blick von der Schüssel zu lassen. Christiana schob sie ihm rüber und fast gierig griff er danach.

    "Bekommst du hier auch nix zu essen, sag mal?" fragte Christiana kichernd.

    Lennard schaufelte sich bereits die Suppe in den Mund: "Doch. Aber Tareki könnt ich immer..."

    Christiana wechselte einen Blick mit der Barfrau, die verschwörerisch lächelte: "Commander Bern ist immer in der Lage, zu essen. Besonders, wenn es um Tareki geht. Oder Zuckerschaum!"

    Bei der Erwähnung dieses Wortes unterbrach Lennard seine Schaufelei: "Wenn du für Christiana noch was holen würdest, nehm ich tatsächlich ne Portion Zuckerschaum... bitte!"

    Königin Ajeed wartete einen Moment, und tatsächlich wandte sich das Mädchen wieder ihr zu. Die Angst in ihren Augen war nicht weniger geworden, doch zumindest hielt sie jetzt dem Blick der Königin stand.

    "Prinz Kejan ist voller Lobes über dich", versuchte die Königin erneut ein Gespräch.

    Die Miene des Mädchens änderte sich nicht. Kein erfreutes Aufleuchten, kein verlegenes Erröten. Nichts.

    "Liebst du den Prinzen?" erkundigte sich die Königin und wieder blieb das Gesicht des Mädchens starr. "Was magst du an ihm?" Ajeed ließ nicht locker, und tatsächlich erschien ein neuer Zug auf dem schmalen Gesichtchen: Ratlosigkeit.

    "Seine grünen Augen?", bot die Königin an und wider Erwarten nickte das Mädchen. Wortlos.

    "Ich verstehe. Ich denke, du kannst gehen, ich will nicht weiter deine kostbare Zeit stehlen... "

    Das Mädchen sprang sofort auf und rannte förmlich aus dem Raum, ohne jeglichen Gruß und Höflichkeitsknicks.

    Ajeed sah ihr kopfschüttelnd nach.

    Der Prinz hatte offenbar vor der Kammer gewartet: "Darf ich eintreten, Königin?" Ajeed nickte.

    "Was hast du zu ihr gesagt? Sie ist so schnell an mir vorbeigestürmt... hast du ihr Angst gemacht?" Kejan sah seine Tante vorwurfsvoll an.

    Königin Ajeed betrachtete ihren Neffen einen Moment prüfend. Dann sagte sie: "Ich werde die Regeln nicht ändern!"

    "Aber.... warum nicht? Sie ist doch wundervoll! Das ist sie doch, nicht wahr?"

    Ajeed lächelte mitfühlend: "Sie liebt deine grünen Augen...!"

    Der Prinz sah sie verwirrt an. Aus haselnussbraunen Augen.

    Und noch während sie die letzten Reste des breiigen Nichts zusammenkratze, bemerkte sie Lennards Blick. Eine interessante Mischung aus Verwirrung, Ratlosigkeit und... Sorge?

    "Wa?" fragte Christiana mit vollem Mund, bemüht, nicht zu sabbern.

    "Wieso hast du nicht gesagt, dass du ... so hungrig bist?"

    Christiana schluckte, bevor sie antwortete. "Ich hab doch gesagt, dass ich Hunger habe. Vielleicht... gibt es ein Kommunikationsproblem? Wie hätte ich denn ausdrücken sollen, dass ich etwas zu Essen benötige?"

    Lennard öffnete den Mund, als wolle er antworten, dann aber lief er rot an. "Jessie!" sagte er halblaut und es klang wie ein Fluch.

    "Was? Was muss ich sagen? Was hab ich falsch gemacht?" Christiana würde jetzt so lange bohren, bis sie eine funktionierende Formulierung gesagt bekam. Sie war nur sehr selten so ausgehungert gewesen in ihrem Leben, aber es war immer extrem unangenehm. So was braucht kein Mensch!

    "Du hast nichts falsch gemacht. Der Fehler lag bei mir", seufzte Lennard mit schuldbewußtem Gesicht. "ich habe nicht bedacht, dass du schon seit 14 Tagen nichts mehr gegessen hast. Und dann noch der Zwischenfall im Frachthangar, der dich noch mal Kraft gekostet hat... Es tut mir so leid. Ich... ich werde dir einen anderen Betreuer stellen. Ich bin wohl völlig fehl am Platz."

    "Darf ich jetzt gehen?", fragte der Doktor unbeeindruckt vom Geschehen.

    "Danke, Herr Doktor!" sagte Christiana herzlich und hoffte, dass er nie erfuhr, wie sie ihn vor kurzem genannt hatte. "Darf ich noch so eine Schüssel ... Dings hier bekommen?"

    Der Doktor sah sie kurz an. Lächelte er etwa? "Du kannst jetzt auch etwas richtiges essen, wenn du möchtest. Dieses Konzentrat war nur eine Notfallversorgung."

    Christiana riss die Augen auf: "Heißt das, es gibt auch Essen mit Geschmack??? Echt? Wahnsinn!"

    Der Doktor nickte und verschwand.

    Die Barfrau, die währendessen stumm und ratlos dabeigestanden hatte, sah ihren Moment gekommen: "Was möchtest du denn essen?" fragte sie mit einem strahlenden Lächeln.

    Christiana überlegte kurz, ging all ihre Lieblingsspeisen durch: "Hm... irgendwas mit Nudeln und Hühnchen wäre toll ... und Gemüse dran! 'N Eintopp, geht das?"

    Die Frau holte tief Luft... und nickte. "Ich versuch mal was!" versprach sie und eilte hinter ihren Tresen zurück.

    Christiana wandte sich Lennard zu. Der hatte den Ärmel seines Shirtes nach oben gekrempelt und so ein breites Armband freigelegt, das Ding wirkte wie ein Smartphon-watch-dings in übermäßig groß. Wer weiß, was das alles konnte? Fünfhundert Jahre sind 'ne lange Zeit für technischen Schnickschnack.

    Lennard tippte irgendwas draufrum und nickte dann: "Ich habe Jenna Bescheid gesagt, sie wird gleich hier sein und mich... ablösen."

    Christiana verzog das Gesicht. Sicher, der Mann war nicht grade überbordend professionell als Betreuer... "Ich möcht aber gern, dass du mein Betreuer bleibst!"

    Jetzt aber versuchte sie ein Lächeln: "Lars ist mein Bruder! Du hast ihm das Leben gerettet!"


    "Ich hab... was hab ich?"

    Der Commander sah sie ernst an: "Du hast uns das Leben gerettet! Uns allen vieren...!"

    "Oh ... äh...!" Christiana starrte den Mann groß an. Eine Welle der Übelkeit wogte über sie hinweg und ließ sie taumeln. "Ich... es tut mir leid!" sagte sie und hörte ihre Stimme zittern. Sie lehnte sich unauffällig gegen die Lehne der grünen Couch und atmete tief ein.

    "Es tut dir ... leid?" Lennards Gesicht war ein einziges Fragezeichen.

    Christiana nickte und versuchte, das aufsteigende Würgegefühl hinunterzuschlucken. "Ich ... ich habe offenbar einen Fehler gemacht. Ich weiß nicht welchen, aber ich hoffe, Sie sagen es mir, damit ich das nicht noch mal tue. Ich hoffe... ich... ", wieder brandete Übelkeit heran "ich hoffe, ich habe kein Tabu gebrochen oder so. Ich bitte aufrichtig um Verzeihung."

    Christiana krümmte sich zusammen. Wahrscheinlich war sie der einzige Mensch in allen Welten und Zeiten, dessen Magen Hunger signalisierte, indem er die ihm innewohnende Leere auszukotzen versuchte. Sie würgte: "Bitte... ich brauche bitte ... " Sie sackte zusammen und hustete grünen Schleim aus.

    "Medizinischer Notfall in der Bar!" Die Stimme des Commanders klang panisch. Innerhalb eines Wimpernschlages stand der geisterhaft weiße Doktor neben Christiana und fasste nach ihrem Puls. "Hörst du mich?" fragte er eindringlich.

    Christiana nickte und kämpfte einen weiteren Brechanfall nieder. "Ich benötige... Nahrung. Bitte!" Der Doktor legte seine Hand auf ihren Bauch und ein wunderbar entspannendes Gefühl breitete sich in ihrem Leib aus. Christiana seufzte. Ihr Magen knurrte.

    Der Doktor winkte die Barfrau näher: "Sie benötigt Nährstoffe! Ich habe etwas zusammengestellt. Hol es bitte!" Die junge Frau eilte davon und kehrte wenig später mit einer Schüssel wieder.

    "Kannst du allein essen?" fragte der Doktor und als Christiana nickte, hielt er ihr die Schüssel hin. Das Zeug darin sah wenig lecker aus. Weißgelbliches Irgendwas ohne jegliche sichtbare Struktur. Christiana schob sich einen Löffel voll davon in den Mund und versuchte, nicht auf den Geschmack zu achten. Das war aber überhaupt nicht nötig, denn dieses Etwas schmeckte nach gar nichts. Allein die breiige Konsistenz signalisierte, dass sie was im Mund hatte. Also schob sie eilig einen weiteren Löffel voll nach und noch einen...

    "Nicht so hastig!" mahnte der Arzt und hielt ihre Hand kurz fest.

    "Okay. Okay!"

    Christiana löffelte, nun langsamer, die Schale leer... Gott! Geschmackloses Essen konnte so lecker sein!