Beiträge von Sensenbach

    Das Wichtigste ist immer noch das Werk.

    Das ist halt die Frage. Kreative Tätigkeiten habe ich neben der Wissenschaft immer als eines der Dinge gesehen, die uns von den Tieren unterscheidet und uns als Menschen ausmacht. Wenn wir uns das abnehmen lassen, dann fehlt unserer Kultur möglicherweise etwas.

    Ich hatte früher mal den naiven Gedanken, KIs würde uns viele Arbeiten abnehmen, damit wir frei für kreative Dinge sind. Aber das wird wohl nicht so geschehen.

    Und danach war der Jammer erstmal noch größer! Niemand überlegt sich dass diese Leute das ehrenamtlich machen und man vielleicht auch bei kontroversen Ansichten mal seinen Umgangston überdenken sollte.

    Das fand ich schlimm an der Diskussion, dass hier Leute öffentlich an den Pranger gestellt wurden, die sich ehrenamtlich um Literatur kümmern. Auch wieder typisch, dass heftig mit der Moralkeule gewunken wurde.

    Versteht mich nicht falsch, ich bin skeptisch, was KI betrifft. Aber warum man sich immer gleich moralisch empören muss und ohne Diskussion zum Boykott aufruft, das verstehe ich nicht.

    Hallo Kirisha ,

    Ich grätsche hier mal rein.

    1. Raven würde für mich immer Englisch ausgesprochen werden. Ist mir unklar, warum man es Deutsch aussprechen sollte. Also im Zweifelsfall den Namen ändern.

    2. Thema Dark Fantasy. Ich hab jetzt nicht tonnenweise Bücher im Dark Fantasy Bereich gelesen, aber ein wenig schon. Daher bist du nach meiner Meinung, bei dem was ich bisher gelesen habe bei "Dark Prince" meilenweit von Dark Fantasy entfernt. Das kann man alles locker auch jungen Lesern zutrauen. Was du hier schreibst ist Romantasy mit einem ambivalenten Hauptcharakter, aber kein "Dark Fantasy". Das ist ja auch völlig OK. Nur wenn du Raven jetzt wirklich Dark machen würdest, dann wäre der Romantasy Anteil kaum mehr nachzuvollziehen. Warum sollte sich die Prinzessin in Darth Vader verlieben?

    Hey Rainbow

    Sehr gelungener Abschnitt. Passt an dieser Stelle sehr gut! Kleinigkeiten im Spoiler.

    Spoiler anzeigen

    Bei dem Versuch, ihre destruktiven Gedanken im Zaum zu halten, dämmerte (besser döste?) Emilia dahin.

    Sie öffnete die Augen erst wieder, als Elias das Tempo drosselte, um auf den Parkplatz des Klinikgeländes abzubiegen. Das Haupthaus mit seinen weiß getünchten Wänden hob sich in der Dämmerung von den umherstehenden Nebengebäuden ab, die im Gegenzug (Gegensatz?) fast ausschließlich aus rotem Backstein bestanden.

    Das säulengestützte Portal,das man über eine breite Treppe erreichte, war bereits aus der Ferne gut zu erkennen. Emilia hatte es (ihr?) schon bei ihrem allerersten Besuch imponiert, ebenso, wie die vielen kleinen Details und Muster, die ins Mauerwerk eingelassen waren. Schon damals war ihr der Gedanke gekommen, dass man sich beim Bau dieser Klinik von der Architektur einer längst vergangenen Epoche hatte inspirieren lassen. Sehr schön!

    Elias stellte den Wagen ganz in der Nähe des Eingangs ab und zog den Schlüssel aus dem Zündschloss. Nach wie vor sprach er kein Wort und fixierte mit seinem Blick stattdessen die Umgebung, als erwarte er jeden Augenblick, dass sich der Himmel verdunkelte und sich vor ihm ein Tor zur Hölle öffnen würde. Angespannt horchte Emilia in sich hinein, ob dieser Ort in ihr etwas (etwas in ihr?) auslöste. Ein Gefühl von Beklommenheit vielleicht oder ob sich gar ein Flashback (anderes Wort?) ankündigte, weil sie durch eine Erinnerung getriggert ( anderes Wort?) wurde. Doch trotz allem, was sich hier ereignet hatte, blieben das Herzrasen und die schweißnassen Hände aus. Jene Symptome, die sie insgeheim befürchtet hatte, wenn sie hierher zurückkehren würde. Aber das genaue Gegenteil war der Fall und zu ihrem Erstaunen musste sie feststellen, dass der Zauber und die erhabene Schönheit, die von ihrem alten Arbeitsplatz ausging, erhalten geblieben war. (Sehr schön!)

    Das Grauen haftete vielmehr an dem unteren Zellentrakt. Dem alten und schon seit Urzeiten stillgelegten Areal, das Dagons Verbündeten als Versteck gedient und in welchem diese Emilia gefangengengehalten hatten, bevor sie von Dagon nach Nasrija gebracht worden war. Wahrscheinlich konnte sie von Glück reden, dass sie von alledem nicht viel mitbekommen hatte, da sie von dem Dämon in einen tiefen Schlaf versetzt worden war. Das Einzige, woran sie sich noch mit Sicherheit erinnern konnte war Silas Anwesenheit. Silas... Ja, verdammt! Er hatte sie verraten und er war derjenige gewesen, der sie entführt und an den Feind ausgeliefert hatte. Doch nun war er tot! Erschlagen von den Trümmern der einstürzenden Tunneldecke, die ihn bei der Flucht aus der Kanalisation unter sich begraben hatte. So zumindest hatte es Freddy ihr erzählt, der genau wie Elias, Micah, Susan und Nils nur knapp dem gleichen Schicksal entkommen war. Emilia fragte sich, ob dies die gerechte Strafe dafür war, dass Silas die falsche Seite gewählt hatte. Er hat es bereut! Und er hat versucht, es wieder gutzumachen... rief sie sich selbst in Erinnerung und schluckte gegen den Kloß an, der sich in ihrem Hals ausbreiten wollte. (stark!)

    „Alles in Ordnung?“, riss Elias sie in dem Moment aus ihren Gedanken und musterte sie eingehend, als hoffe er insgeheim, dass sie einen Rückzieher machen und die ganze Aktion wieder abblasen würde. „Ja“, antwortete Emilia deshalb und schnallte sich daraufhin ab, um ihre Aussage zu unterstreichen. „Alles gut.“ „Na dann los“, seufzte Elias und öffnete die Tür, um auszusteigen (streichen?). Als Emilia es ihm gleichtat, entging ihr nicht der wachsame Blick, mit dem der Engel sich nach allen Seiten umsah. Rasch griff er nach dem Schwert, das sich auf der Rückbank befand und ließ es unter dem Zauberglanz verschwinden, welcher die Waffe für alle anderen unsichtbar werden ließ. Mit einer geschickten Bewegung schob er Anduriel dann (streichen?) in die Halterung, auf seinem Rücken. Nachdem er den Wagen verriegelt hatte, nickte er ihr über das Autodach zu und sie setzten sich in Bewegung, um sich dem Eingang zu nähern. „Hör zu“, sagte Elias und hielt sie kurz am Arm zurück, bevor Emilia die erste Stufe der Treppe nehmen konnte. „Micah und die anderen sind bereits drin. Ich spreche kurz mit Aragel, dann komme ich nach.“ „In Ordnung“, antwortete Emilia und wollte sich bereits wieder von ihm abwenden, als er sie erneut an der Schulter fasste. „Wir sind ganz in deiner Nähe, Emilia. Wenn irgendetwas sein sollte, dann warte nicht lange und gib uns ein Zeichen. Versprich es mir!“ (was für ein Zeichen? sie könnten etwas verabreden)

    Sein Griff verstärkte sich, als wolle er damit seinen Worten mehr Nachdruck verleihen. „Mach ich...“, antwortete Emilia, wobei ihr Vorhaben, ihn nicht länger als nötig anzusehen, an dem sonderbaren Glanz in seinen Augen scheiterte. Etwas Dunkles lag darin und überschattete den überheblichen Ausdruck, mit dem Elias sie in den vergangenen Wochen vorzugsweise bedacht hatte (angesehen hatte?). Das Gefühl, dass er sich ernsthaft um sie sorgte, ließ sie einen Moment innehalten, bevor sie den Gedanken beiseiteschob. „Aber ... bis dahin tut mir den Gefallen und haltet euch zurück...BITTE!“ „Es wird so sein, als wären wir nicht da“, versprach Elias mit einem knappen Nicken, bevor er in einer fließenden Bewegung kehrtmachte und in Richtung Parkplatz verschwand.

    Liebe Rainbow

    Bin gespannt. Es wird Zeit, dass Emilia irgendwas abfackelt (Birke?).


    Spoiler anzeigen

    gepflegten Mehrfamilienhaus

    Show. betrachtete den frisch geharkten Weg und den ....

    die Sicherheitsvorkehrungen herabzustufen

    Das hört sich so Star-Trek mäßig an. ...die Sicherheitsvorkehrungen zu ignorieren?

    Die Haustür öffnete sich und Emilia trat heraus. Wie immer trug sie eine viel zu dünne Jacke und unter dem Rucksack, welchen sie auf dem Rücken trug, schien sie regelrecht zu verschwinden.

    Liebe Rainbow

    Der letzte Abschnitt passt soweit für mich, wobei ich mich Frage wozu Emilia Fähig wäre, wenn die Wandlung stattfindet und ob sie davon schon etwas spüt.


    „Bevor wir nichts Näheres wissen, werden wir davon absehen, die Kongregation einzuweihen.

    Sollte es heißen: „Bevor wir nichts etwas Näheres wissen,

    ch finde daher diese Konstellation - die Engel sind nicht unbedingt auf der Seite der Guten zu verorten - und sie kämpfen gegen "Dämonen" von denen jetzt noch nicht ganz klar ist, wie die auftreten werden, auch wenn ich davon ausgehe, dass die theoretisch das Urböse darstellen dürften - aber ganz sicher kann man sich dessen auch nicht sein. Und das ist es doch, was die Story so spannend macht.

    Da stimme ich mit dir überein, das ist es allerdings nicht was mich stört, die Engel können gerne böse sein. Allerdings ist im ersten Buch geschildert worden, dass nur Elias menschliche Regungen nachvollziehen kann, dies macht ihn besonders im Vergleich zu den anderen Engeln. Jetzt handeln die Engel jedoch auch eher gefühlsbetont und "menschlich".

    Ich bin mir hier nicht so sicher ob Du nicht an Deinen eigenen Praemissen ruettelst - in Band 1 war es Elias der in Gesellschaft der anderen Engel die Ausnahme war weil er so menschlich in seinen Ueberlegungen und Leidenschaften wirkte. Jetzt liest sich das eher so als waeren sie alle sehr menschlich...

    Das war auch mein Gedanke. Allerdings könnten sich die Engel wegen der Gefahr durch Dagon verändern und eine dunklere Färbung annehmen. So habe ich es ein wenig interpretiert. Ein wenig GoT im Himmel. Diese Idee fände ich ganz interessant, dann müsste man dies in den Bänden davor allerdings möglicherweise anpassen. Elias ist mit seinen menschlichen Regungen ja tatsächlich nicht so allein wie es am Anfang schien.

    Nah - ich bin lieber bei #TeamDagon ... mir gruselt vor diesem linientreuen Verein...

    Willkommen!

    Liebe Rainbow

    Der letzte Abschnitt bestätigt deutlich, dass Team-Dagon eigentlich auf der richtigen Seite steht. Jetzt haben die "Engel" auch noch den Geheimdienst hinzugezogen. Lauf Elias lauf…

    Spoiler anzeigen

    Langsam senkte sich das Licht des Tages, als Elias die Pforte der Ratshalle passierte.

    Vorschlag: Als Elias die Pforte …

    Die Kühle, die aus den Jahrtausende alten Steinmauern kroch, verband sich mit dem vertrauten Geruch von Feuer und geräuchertem Persyn-Kraut.
    Schnellen Schrittes marschierte er den langen, mit lodernden Feuerschalen gezierten, Gang entlang, und kam vor dem Rednerpult im Zentrum des großen Saals zum Stehen.

    Soldaten marschieren. Ist das, das richtige Wort?


    Leer und verwaist ragten die vielen Sitzbänke vor ihm auf. Lediglich zwei der unteren Plätze waren belegt.
    Metatron und Seraphiel blickten ihm abwartend entgegen. Ihren Mienen war zu entnehmen, dass sie keine guten Nachrichten für ihn bereithielten, als sie sich langsam von ihren Plätzen erhoben.

    Satz ist seltsam, da zwei unzusammenhängende Beobachtungen zusammengefügt werden

    „Ehrwürdige Fürsten“, setzte Elias zu einer Begrüßung an. „Ihr verlangtet mich zu sprechen.“
    „So ist es“, sagte Metatron und deutete eine knappe Bewegung mit dem Kopf an. „Es gibt einige äußerst beunruhigende Entwicklungen. - Wie steht es um die Irdische?“
    Obwohl Elias Empfindungen nach wie vor unter einer Schicht aus Eis begraben waren, spürte er deutlich die Unruhe in sich aufsteigen, welche die Worte des Fürsten in ihm auslösten.
    Die unheilverheißende Vorahnung, dass die ´beunruhigenden Entwicklungen` etwas mit Emilia zu tun hatten, ließ ihn kurz innehalten.
    „Ihr Zustand ist nach wie vor unverändert“, gab er schließlich zurück. „Sie zeigt keinerlei Auffälligkeiten. Zumindest nichts, was auf eine dämonische Einflussnahme zurückzuführen wäre. Jedoch zehren die Kräfte des Schwertes an ihr und die Isolation setzt ihr mehr und mehr zu. Ein Umstand, den wir womöglich nicht ausreichend bedacht haben.“
    Ihre Isolation garantiert unsere Sicherheit. Und die der gesamten Menschheit“, warf Seraphiel ein. „Ein vergleichsweise kleines Opfer, wenn man die Folgen bedenkt, die es nach sich ziehen würde, wenn sich unsere Befürchtungen bewahrheiten.“
    ... Wenn Dagons macht sie verzehrt und sie von der Finsternis verschluckt wird, präzisierte Elias gedanklich, was der Fürst nur vage angedeutet hatte. Bei der Vorstellung zog sich etwas in ihm zusammen.

    Macht


    Er fragte sich, was die Oberen seines Reiches tun würden, wenn er versagte – wenn es ihm nicht gelänge Emilias Wandlung zu verhindern. Die Konsequenzen hatte er bislang in die hintere Ecke seines Verstandes verbannt.

    Konsequenzen kann man nicht verbannen. Jedoch Gedanken an Konsequenzen.

    Doch etwas an der Art, wie Seraphiel ihn nun ansah, ließ ihn erahnen, dass sie ihm nicht gefallen würden.
    „Wie gesagt. Ihr Zustand ist derzeit stabil“, erwiderte er knapp, während er den durchdringenden Blicken der Fürsten standhielt. „Wäret Ihr nun so gütig, mir zu verraten, warum Ihr mich herkommen ließet?“ Das Drängen in seiner Stimme klang fremd in seinen Ohren und doch auf eine Art befreiend. Es war, als durchströme ihn plötzlich eine sonderbare Kraft, der Hauch eines Gefühls nur, der ihn streifte, wie der Flügelschlag eines Schmetterlings. Er versuchte, daran festzuhalten. Für einen Moment ließ die Enge in seiner Brust nach und er glaubte, seit ewigen Zeiten wieder durchatmen zu können

    Verstehe nicht, warum er sich plötzlich anders fühlt.


    Seraphiel schien den Wandel in seinem Verhalten zu bemerken, da er kurz in der Bewegung innehielt und Elias abschätzend anblickte. Dabei sah er aus, als habe er einen alten Bekannten wiedergetroffen, von dem er noch nicht recht wusste, ob er sich über das Wiedersehen wirklich freute.
    „Wie du weißt, melden die Wächter an den Übergängen verstärkte Dämonenaktivitäten“, sagte er dann. „Es bleibt schwierig, die genaue Herkunft zu lokalisieren. Alleine in den vergangenen Stunden ist der Alarm an den Grenzposten zur irdischen Welt so oft angeschlagen, dass wir Mühe hatten, allen Hinweisen nachzugehen.“
    „Die Auffälligkeiten sind inzwischen überall auf der Erde zu verzeichnen“, meldete sich Metatron zu Wort. „Vor Ort jedoch ließen sich keinerlei Spuren finden, die Rückschlüsse zuließen. - Bis jetzt.“
    „Bis jetzt?“ Elias wurde hellhörig. „Heißt das, wir haben eine Spur?“
    „Nun, heute Morgen wurde etwas gefunden...“, setzte Metatron an und deutete auf den Tisch, der ein Stück abseits neben dem Podest stand. Ein dunkles Tuch verdeckte, was sich darauf befand.
    Langsam trat Elias näher. Dann hob er das feine Leinen an und warf einen Blick darunter. Mit erhobener Braue blickte er zu den Fürsten herüber. „Ein menschlicher Arm?“
    „Ja“, bestätigte Metatron. „Bei einer Patrouille fand man ihn im Abwasserkanal in einem Vorort von Marseille. Er hatte sich in einem Sperrgitter verfangen und ist getränkt mit so viel dämonischer Energie, dass sich damit ein gefallener Zyamon wiederbeleben ließe.“
    Elias zog das Tuch nun vollends zur Seite und streckte die flache Hand über das verstümmelte Körperteil. Dieses erhob sich daraufhin und schwebte vor ihm in der Luft, sodass er es aus der Nähe betrachten konnte. Selbst ohne weitreichende pathologische Kenntnisse hinterließ das zerfranste Gewebe mit den heraushängenden Sehnen und den zersplitterten Knochenteilen, die aus der Wunde ragten, ein deutliches Bild.
    Nachdenklich besah Elias die verkohlte Haut und ließ seinen aufmerksamen Blick über die Stelle wandern, an welcher der Arm,vermutlich unter hoher Krafteinwirkung, vom Rest des Körpers getrennt worden war.
    Dann schloss er die Augen. Er versuchte, sich auf den Menschen dahinter zu konzentrieren, dessen Seele zu ergründen.
    Doch es war nur ein trüber, undurchdringlicher Schleier, den er sah. Kein Name. Kein Gesicht. Kein noch so kleiner Anhaltspunkt, der Aufschluss über den irdischen Besitzer gegeben hätte. Genauso gut hätte es sich um den verfaulten Kadaver eines Tieres handeln können.
    „Weiß man, von wem er ist?“, fragte er schließlich und wandte sich wieder den Fürsten zu.
    „Nein. Jemand hat offensichtlich ganze Arbeit geleistet“, meldete sich in dem Moment eine Stimme, die er zunächst nicht zuordnen konnte. Ein Engel, der bislang im Schatten einer der hohen Säulen gestanden hatte, trat hervor.
    Das kurzgeschorene helle Haar gab den Blick auf die Runen preis, die seine Kopfhaut zierten und sich gleichfalls den Hals hinunterzogen, wo sie in dem Kragen seiner weißen Robe verschwanden. Erfüllt von einem stechenden Blau blitzten seine Augen in dem trüben Dämmerlicht hervor wie scharf geschliffene Diamanten.
    Ein Kalamatai.
    Elias war sich nicht sicher, ob er jemals einem dieser Engel begegnet war. Es hieß, sie bewachten das Orakel und waren somit die Wächter über die göttliche Weisheit. Nach allem, was Elias gehört hatte, gab es nur eine Handvoll von ihnen und die Tatsache, dass sie sich so gut wie nie außerhalb der heiligen Hallen zeigten, ließ ihn einen Moment irritiert innehalten.
    „Darf ich erfahren wer Ihr seid?“, fragte er und ließ den Engel nicht aus den Augen, der ihn mit einer Art reserviertem Interesse ansah. Die Kälte, die von ihm ausging, erinnerte Elias an die Kühle, die er selbst in sich trug.
    „Das ist Jehoel“, antwortete Metatron. „Wir haben die Kalamatei in die Ermittlungen einbezogen, da wir hofften, mit ihrer Hilfe könnten wir zu neuen Erkenntnissen kommen.“
    Jehoel schenkte Elias ein kaum wahrnehmbares Nicken, während sich sein durchdringender Blick in ihn hineinbohrte. Eine sonderbare Aura umgab den Engel. Elias glaubte die Energie förmlich spüren zu können, die von ihm ausging. Es war nicht mehr, als die Wahrnehmung eines Lufthauchs, der ihn streifte und ein plötzliches Unbehagen in ihm auslöste.
    Elias reagierte nicht schnell genug und der Versuch sein Innerstes vor den mentalen Schwingungen abzuschotten, die der Kalamateiaussandte, lief ins Leere. Sie drangen in ihn ein, tasteten ihn ab, durchleuchteten ihn.
    Was zum ...?

    Das ist ein verdammter Dementor. Die "Guten" lassen die Hunde los!


    Mit Mühe gelang es ihm den Blick abzuwenden. Augenblicklich ließ die Intensität nach und es gelang ihm die Kontrolle über sich zurückzugewinnen. Nur das eiskalte Prickeln, welches sich in ihm eingenistet hatte, klang noch immer in ihm nach.
    Die Kalamatei sind wahre Meister darin, Dinge, die im Verborgenen liegen, ans Tageslicht zu bringen, erinnerte sich Elias. Zwar war er selbst nie Zeuge ihrer außergewöhnlichen Fähigkeiten geworden, doch hatten die Legenden, welche sich um die ´göttlichen Ermittler` rankten, stets ausgereicht, seine Fantasie zu beflügeln.
    Nach allem, was er wusste, bedienten sie sich der magischen Quelle, aus der das Orakel seine Energie bezog- dem unerschöpflichen Brunnen allen Wissens. Ihre mentalen Fähigkeiten überstiegen die ´gewöhnlicher` Engel bei weitem, weshalb es hieß, ein kurzer Blick von ihnen reiche aus, um tief verwurzelte Geheimnisse aufzudecken oder unausgesprochene Wünsche zu erahnen, noch bevor man selbst davon wusste.
    Ihrer Bestimmung folgend stand für die Kalamatei die Wahrheitsfindung über allem anderen, ganz gleich welcher Mittel sie sich hierfür bedienen mussten, weshalb ihre Methoden in der Vergangenheit schon oft kontrovers diskutiert worden waren.
    Absolut linientreu, galten sie als die ´Vollstrecker des himmlischen Gesetzes`, von denen man weder Gnade, noch Güte erwarten konnte, wenn sie einen einmal ins Visier genommen hatten.

    Verdammt Junge. Die Guten sind die Bösen. Renn


    Nachdem, was Elias gerade erlebt hatte, verspürte er keinen Zweifel daran, dass dem wirklich so war.„Gehört das Durchleuchten unserer eigenen Leute inzwischen auch zu der ´Gewinnung neuer Erkenntnisse`?“, fragte er nun gerade heraus und bemerkte wie sich die Mienen seiner Zuhörer verdunkelten.
    „Der Weg zur Wahrheit verläuft weder geradlinig, noch unbeschwerlich“, belehrte Metatron ihn. „Jeder von uns wird seinen Teil beitragen müssen. Dazu gehört auch die bedingungslose Zusammenarbeit mit den Kalamatei.“
    Zusammenarbeit...

    Genau. Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Verdammt!


    Irgendetwas in Elias regte sich und er kam zu dem Schluss, dass laut seines Verständnisses eine ´Zusammenarbeit` auf gegenseitigem Einverständnis beruhte und nicht darauf, dass jemand unaufgefordert in seinen Geist einzudringen versuchte.
    Die verständnislosen Blicke, mit denen ihn die drei Engel bedachten, riefen ihm in Erinnerung, dass er sich schon früher an diesen Dingen gestoßen hatte.
    Trotzdem drang das Gefühl nicht zu ihm durch. Es ließ sich nicht fassen, so sehr er sich auch darum bemühte, es festzuhalten.
    Als gehe es ihn nicht wirklich etwas an, nahm eine reservierte Gleichgültigkeit von ihm Besitz, die jeden missbilligenden Gedanken im Keim erstickte.
    Reglos stand er da und ließ den Moment verstreichen, der ihn hinab zog in die Tiefe, ihn in eine Schicht von erkaltetem Wachs hüllte.
    Starr ... und unberührt ...

    Anackire von Tanith Lee

    Bei Lee bin ich ja etwas hin und her gerissen. Ich kenne einige exzellente Kurzgeschichten, aber auch Romane, die mir dann doch etwas zu grob gestrickt sind. Mein Highlight von ihr https://www.goodreads.com/book/show/25639654-draco-draco


    Der Nebel, Steven King

    Aus Recherchegründen habe ich „Der Nebel“ von Steven King als Hörbuch „gelesen“.

    Nach einem schweren Sommersturm machen David Drayton und sein Sohn Billy Besorgungen im nächstgelegenen Supermarkt. Auf einmal zieht ein unheimlicher Nebel auf, und sie sind mit anderen Einheimischen im Laden gefangen. Unheimliche Wesen lauern draußen in den wabernden Schwaden. Die Nerven der Anwesenden liegen zunehmend blank - ist das Gottes Strafe für ihre Sünden, die nur durch Menschenopfer gebüßt werden können? Die Draytons und ein paar andere wagen den Ausbruch ...

    Ich habe als Jugendlicher sehr viel King gelesen, jetzt weiß ich wieder weshalb. King schafft es ein schnelles Psychogramm der Protagonisten und der Nebendarsteller zu schaffen. Erst die Spannung zwischen den Menschen erschafft den wahren Horror.

    Die Geschichte hat starke Lovecraft Referenzen und wer die Netflix-Serie „Stranger Things“ gesehen hat, findet in dieser Geschichte von King so manche genutzte Vorlage.

    Könntest du eventuell, wenn es nicht zu viele Umstände macht, die Argumente die du besonders ansprechend findest extrahieren und zusammenfassen? Es macht mir nichts aus hin und wieder was nach zu lesen oder externe links zu klicken, aber ein ganzes Buch zu lesen oder einen 117 Minuten langen Film aufmerksam zu schauen, kann ich im Augenblick zeitlich nicht stemmen.

    Allgemein würde ich auch lieber mit dir diskutieren und nicht mit den Verfassern dieser Filme und Bücher. Das es über etwas ein Buch oder einen Film gibt, hat auch an sich nicht viel damit zu tun ob etwas wahr ist oder nicht (Akkurate Geschichtsbücher und Geschichtsdokus ausgenommen).

    Tja. Mein persönliche Perspektive ist das Eine, ich versuche da im Moment meine eigenen Gedanken zu sortieren. Ich bin da bei vielen Dingen mit der Meinungsfindung noch nicht durch. PS: Wie definierst du in diesem Kontext "Wahrheit"?

    Hier die Anfangsszene aus dem Film. Ein farbiger Literaturprofessor möchte bei der Diskussion der Literat aus dem US Süden das Wort "Nigger" verwenden und wird daraufhin entlassen.

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    Hat eigentlich heute noch jemand eine Vorstellung wie die Ankunft der Rockmusik so in Europa begruesst wurde? Ich war ein bisschen spaet dran, aber der Sound meiner Kindheit ist Kritik am latenten oder offenen Satanismus, backward-masking von satanischen Botschaften, schwarze Messen der Musiker (wo Bands wie 'Black Sabbath' dankbar drauf eingestiegen sind).

    Naja. Ich habe die Vorstellung, dass vor den 68 die Gesellschaft relativ verkrampft und spießig war. Es war ganz klar, was gesellschaftlich toleriert wurde und was nicht. Dies ist, in Teilen, aufgebrochen worden, oder zumindest verändert worden. Zu meiner Jugendzeit auf dem Dorf (Westen) wurde eine arbeitende Mutter als "Rabenmutter" bezeichnet. Jetzt wird eine Mutter, die nicht arbeitet, kritisch gesehen. Kunst, die Grenzen gesprengt hat wurde von der gleichen Bevölkerungsgruppe begrüßt, die heute damit beschäftigt ist, nur niemanden zu verletzen (Etwas zugespitzt formuliert).

    Ich habe insgesamt den Eindruck, dass die Nachkommen der "Revolution" den Diskussionsraum wieder verengen.

    In jeden Fall eine Gratwanderung, die kann auch mal schief gehen - aber die gute Frau hat Recht - es ist nicht an ihr das zu recherchieren, sowas macht die Polizei.

    Ich finde, da gehst du zu locker drüber weg. Wir haben ja vorher bereits diskutiert, dass die heutigen Debatten Existenzen zerstören können. Ich würde da bei Anschuldigungen schon vorsichtig sein, als Politiker erstrecht. Mit ein wenig Empathie kann man sich vorstellen, was in dem falsch beschuldigten Mitarbeiter vorgegangen ist.

    Das ist alles allerdings auch nicht so neu…


    Interessanterweise wird das Thema "Subtext" oder "Show dont Tell" grade wieder bei Filmen kontrovers diskutiert. Grade bei US-Blockbustern wurde der Subtext zu Gunsten von genauen Erklärungen sublimiert. Weil das Publikum für zu doof erklärt wird die Message zu erkennen, erklärt man alles mit dem Holzhammer. Eine schöne Ausnahme ist zum Beispiel grade Dune.

    Ein klassisches Beispiel für filmischen Subtext gibt "Star Wars". Luke schaut auf den "Binary Sunset" und den Rest erledigt der Leser/Seher. Wieviel Sehnsucht und Charakterbuilding und Subtext in wenigen Minuten Film.

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    „Shelby und dessen Frau behandeln ihn und die anderen Sklaven der Familie gut.“

    Menschen zu besitzbarem Eigentum zu degradieren ist bereits schwere Misshandlung und eben kein „gut behandeln“. Ich will erstmal nicht weiter drauf eingehen. Wie gesagt ich müsste es erstmal lesen.

    Das ist doch ein interessantes Stück Zeitgeschichte. Mir macht das kein ungutes Gefühl, denn es stammt ja aus der Vergangenheit.

    Ja, sind wir ja prinzipiell... bis zu dem Punkt, da Thorsten meint, einige Worte (die ich hier nicht wiederhole) seien trotzdem gut streichbar... Was seine eigenen Ausführungen ad absurdum führt. Weil es gerade solche Worte sind, die tatsächlich noch auf den Straßen benutzt werden... Diese Worte, so schlimm es ist, leben. Sie zu töten, indem man existierende Texte verändert... ist, so glaub ich, kein gangbarer Weg.

    Dann wäre die Frage ja, ob man nichts verändern darf oder kleinere/einige Änderungen ok sind. Ich persönlich neige dazu gar nichts an vorhandenen Texten zu ändern, außer die Autorin selbst möchte das. Zudem ist es kaum zu entscheiden, was eine nötige Änderung ist und was nicht. Wer sollte das machen? Also lieber so lassen und eventuell einen Kommentar zum Kontext geben (z.B. als Fußnote), wenn es denn sein muss. Das wäre mein Ansatz.

    PS: Liebe Cory Thain Lieber Thorsten, die Diskussion ist bisher ganz interessant, ich würde jedoch dazu raten persönliches aus der Diskussion zu lassen.