Beiträge von Sensenbach

    Liebe Rainbow

    Ein intensiver Abschnitt, mit dem ich sehr einverstanden bin, aber…

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    Lia kriegt jetzt seit einigen Kapiteln immer wieder auf die Fresse. Irgendwann sollte es meiner Meinung nach zu einer Wendung kommen. Wenn sie jetzt überlegt ihrem Leben ein Ende zu setzen, wäre ich so mittel begeistert. Ich will Lia als Heldin sehen, die ihre Magie annimmt Dagon aus seiner Verbannung befreit und dann drauf auf den Feind. Das ist Möglicherweise auch was du beim Leser auslösen möchtest. Mal sehen was du für uns geplant hast:)

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    Komm!
    Es ist ganz leicht.
    Tu es, Lia!
    Ihre Hand hob sich. (Das ist im Passiv, du könntest auch schreiben. "Sie hob ihre Hand…" Aber vermutlich ist es absichtlich so geschrieben, um zu zeigen, das Lia grade keine Kontrolle hat)

    Die Rune darauf schwelte nach wie vor, doch je näher sie dem Seelenfresser kam, desto mehr glühte sie auf (desto heller glühte sie). Die Adern, welche zuvor noch dunkel hervorgestochen waren, leuchteten nun unnatürlich hell, als fließe flüssiges Gold hindurch.
    Plötzlich, so kam es ihr vor, nahm sie ihre Umgebung viel intensiver war. Sie glaubte, ihren eigenen Herzschlag zu hören und spürte das Blut, wie es durch ihren Körper pulsierte. Emilias Blickfeld schärfte sich. Nun, da der Dämon im hellen Schein der aufflammenden Rune stand, sah sie das gesamte Ausmaß seiner boshaften Erscheinung.
    In dem schwarzen, schattenhaften Gewand der teuflischen Kreatur wanden sich die verlorenen Seelen, die der Dämon geraubt hatte. Leidvoll klagend und dazu verdammt, für immer an diesem Ort zu verweilen, fügten sie sich zu dem luftigen und im Wind tanzenden Umhang zusammen. Schaurig und auf widerwärtige Weise abstoßend. Ein Schaudern durchfuhr sie, als ihr klar wurde, dass sie seinem Drängen um ein Haar nachgegeben hätte.
    „Nein!“, hörte Emilia sich schließlich antworten und war selbst erstaunt darüber, wie fest ihre Stimme klang. „Vielleicht gibt es kein Entkommen für mich. Aber lieber schmore ich für immer im Höllenfeuer, statt mich Euch anzuschließen.“ Ein Krächzen, das an aufeinander schabendes Metall erinnerte, drang an Emilias Ohr. War das ein Lachen?
    Der Dämon zog sich zurück und ließ seine ausgestreckte Hand in der Kutte verschwinden. Mit schiefgelegtem Kopf sah er sie an. Emilia spürte, das feine Knistern wie elektrische Spannung in der Luft, als seine mentalen Kräfte erneut in sie eindrangen. Es ging so schnell, dass sie ihn nicht daran zu hindern vermochte. Selbst nicht, wenn sie es gewollt hätte. (Das liest sich seltsam. Sie hat es doch sicher gewollt…)

    Schwärze durchfuhr sie und griff mit klammen Fingern nach ihr, als der Dämon ihr seine Gedanken aufzwang und ihr einen Blick in sein Innerstes gewährte. Der beißende Geruch von Rauch und Verwesung fraß sich plötzlich in ihre Lungen, während sie den Blick hob. Die Höhlendecke mitsamt dem felsigen Gestein ringsum war verschwunden. Stattdessen zeichnete sich der Nachthimmel über ihr ab. Zig (Unzählige) Schatten in flatternden Umhängen stoben darüber. Wie eine Plage (Ich weiß was du meinst aber eine Plage fliegt nicht. Einfach "Schwarm" reicht) von Heuschrecken flogen sie zu hunderten, wenn nicht tausenden über das Land hinfort. Sie kreisten um eine Lichtquelle, die sich von der schaurigen Dämmerung abhob. Es war der Pentokrator. Er war geöffnet und aus seinem Inneren schoss ein greller Strahl purer göttlicher Energie hervor. Die Säule reichte bis weit in die Wolken hinauf. Blitze entluden sich und brachten ein unheilverheißendes Grollen mit sich.
    Das Siegel! Es ist gebrochen.
    Emilia beobachtete, wie sich die Schatten vereinten. Sie verschmolzen zu einem Strudel, der die Dämonen, einen nach dem anderen, in sich aufnahm. Es wuchs eine Kreatur heran, die größer und größer wurde. Die riesenhafte Gestalt ragte weit über Häuser, Bäume und Berge hinaus. Sie verschluckte jegliches Tageslicht, während sich ihr nachtfarbenes Gewand im aufbrausenden Wind bewegte und das Land darunter in Dunkelheit tauchte. Unter der übergroßen Kapuze flammten gelb lodernde Augen auf, die eine Feuersalve auf die Erde schickten und dafür sorgten, dass nichts, als verbrannte Asche zurückblieb.
    Schließ dich uns an …
    Oder sei des Todes!
    Um Luft ringend tauchte Emilia aus dem grauenvollen Szenario auf. Ihr ganzer Körper schmerzte und die Trostlosigkeit der schrecklichen Bilder vertrieb auch noch das letzte bisschen Wärme aus ihrem Inneren. Darum bemüht, gegen das Zittern ihrer erstarrten Glieder anzukämpfen, hielt sie dem Blick des Dämons stand, der mit kühler, unberührter Distanz auf sie herabsah.
    Tu es.
    Oder besiegle dein Schicksal.
    Und das aller anderen …
    Er deutete zur Seite und gab den Blick frei auf den Weg, der bis dahin im Verborgenen gelegen hatte. Es war ein schmaler Pfad, der rechts und links von Zellen flankiert wurde und sich in der Unendlichkeit des Gewölbes verlor. (Ist es dann nicht eher ein Gang?) Zwischen Gitterstäben lugten Hände hervor, die sich verzweifelt an den Eisenstreben festklammerten. Vereinzelt konnte Emilia blasse Gesichter aufblitzen sehen und jede Menge Körper, die eng zusammengedrängt waren. Die Käfige quollen über vor Menschen.
    Plötzlich blieb ihr Herz stehen.
    Susan …
    Im Halbdunkeln ließen sich ihre blonden Locken nur erahnen. Und trotzdem erkannte Emilia die Todesangst, die sich in den Zügen der jungen Frau spiegelte. In einer Ecke sitzend und am ganzen Körper zitternd, zeichneten sich direkt daneben Nils Umrisse ab. Die Arme schützend um den Kopf geschlungen presste er sich gegen die Felsen.
    Emilias Gedanken flogen durcheinander. Wie in Dreiteufelsnamen (Das ist ja eher eine niedliche Frage) hatten die beiden hierher gelangen können? In die Hände der Seelenfresser. Ebenso, wie die anderen Irdischen? Das war unmöglich.
    Willst du all diese Seelen opfern?
    Das wirst du.
    Und es werden noch viel mehr.
    Bis wir haben, was wir begehren …
    Die grausame Stimme des Seelenfressers hallte in ihr wider, als ihre Aufmerksamkeit auf eine der Zellentüren gelenkt wurde, die sich wie von Geisterhand öffnete. Der Arm des Dämons schwenkte in Richtung des Eingangs, woraufhin eine Gruppe von Menschen daraus hervortrat. Eine der Gefangenen blutete am Kopf. In den zitternden Händen hielt sie Büschelweise Haare, die sie sich gewaltsam ausgerissen haben musste. Die beiden anderen Frauen klammerten sich verzweifelt aneinander. Am ganzen Körper zitternd traten sie an der Seite eines Mannes über die Schwelle. Emilias Blick blieb an ihm hängen. Seine Kleidung hing wie ein verschlissener Flickenteppich an ihm herunter. Und unter den braunen, viel zu langen Haaren, die ihm in sein verdrecktes, von Schrammen übersätes Gesicht fielen, sahen Emilia vertraute braune Augen entgegen. Leid und Qual spiegelten sich darin.
    Sie glaubte zu spüren, wie ihr Herz aussetzte. Nein! Das konnte nicht sein. Das war unmöglich!
    „Silas“, flüsterte sie, den fassungslosen Blick nach wie vor auf den Menschen gerichtet, der von allen für Tod erklärt worden war. Obwohl er direkt vor ihr stand, wirkte er wie ein Geist. Eine Erscheinung.
    Er schwankte, taumelte rückwärts gegen die Metallstreben, die ihm nur sporadisch Halt gaben. Es schien, als fehle ihm die Kraft sich aufrechtzuhalten.
    Ich frage dich noch einmal.
    Mit bösartigem Frohlocken loderten die flammenden Augen des Dämons auf, als er sich ihr zuwandte. Bist du bereit, diese Seelen zu opfern?
    Es liegt in deiner Macht, sie zu retten.
    Komm…
    Und nimm deinen Platz ein.
    Die Klauenhand der Kreatur hob sich und richtete sich auf ihre Opfer. Erschrocken wichen diese zurück. Silas. Zu schwach, um sich zu rühren, presste sich schutzsuchend an die Gitterstäbe in seinem Rücken und wandte in stummer Verzweiflung sein Gesicht ab. Kurz darauf durchbrach sein von Schmerz gepeinigter Schrei die Stille. Der grauenvolle Laut verband sich mit dem Kreischen der Frauen, das wie ein grausames Echo von den nackten Höhlenwänden widerhallte.
    „Genug! Hört auf damit“, schrie Emilia. Doch ihre Stimme ging in dem heillosen Chaos unter. Die Schreie kamen nun von allen Seiten. Grell, hoch und auf beinahe erschreckende Weise unmenschlich. „Schluss damit! Aufhören! Hört endlich auf …“, rief sie gegen den ohrenbetäubenden Lärm an. Zorn, Hilflosigkeit und Verzweiflung fuhren ihr in die Glieder. Ihr ganzer Körper bebte vor Anspannung.
    Und dann. Ganz plötzlich. War es vorbei. Von jetzt auf gleich fand sie sich auf ihrem Bett wieder. Ihr Herz raste wie verrückt.
    Als sei sie aus einem Albtraum hochgeschreckt, brauchte sie einen Moment, um zu sich zurückzufinden. Obwohl die Stille in ihren Ohren rauschte, glaubte sie die qualvollen Laute der Menschen noch immer hören zu können. Susan … Nils … SILAS! …
    Darum bemüht, einen klaren Gedanken zu fassen, versuchte sie zu verstehen, was gerade passiert war. (Diese Satzkonstruktion magst du. Ist nicht so meins. Sie bemühte sich …?)

    Konnte das wirklich stimmen? War das tatsächlich real gewesen? Oder war es vielmehr das, was die Seelenfresser sie glauben lassen wollten?
    Geräusche hallten aus dem Flur zu ihr ins Zimmer und rissen sie aus ihren Überlegungen. Stimmen wurden laut.
    „Wo ist sie? Wir haben uns sofort auf den Weg gemacht, als wir hörten, was passiert ist.“ Das war Freddy. Er klang besorgt und außer Atem. Aber er hatte wir gesagt. Das hieß, Susan war bei ihm, oder nicht?
    Erleichterung wollte sich in Emilia breitmachen, als Freddy fortfuhr. „Ich war mit Seraphina im Heaven, als Susan anrief und mir erzählte, was passiert ist. Ist sie noch nicht da?“
    „Nein. Sie ist nicht hier.“ Augenblicklich glaubte Emilia eine gewisse Alarmbereitschaft in Elias Stimme hören zu können. (Oder: Elias Stimme klang alarmiert) Gleichzeitig spürte sie, wie sich ihr eigener Magen zusammenzog.
    „Das ist seltsam. Ihr wird doch nichts passiert sein?“, erwiderte Freddy und obwohl er sich bemühte, leise zu sprechen, drang jedes seiner Worte wie ein Paukenschlag an Emilias Ohr.
    „Freddy glaubt, einen Dämon gesehen zu haben“, ertönte nun eine weibliche Stimme, die ganz eindeutig zu Seraphina gehörte. „Als er mich kommen sah, hat er sich offenbar aus dem Staub gemacht. Allem Anschein nach hat er versuchen wollen, Freddy zu entführen …“
    Emilia erstarrte. Es war, als höre sie das metallische Lachen des Seelenfressers. Beinahe glaubte sie, seinen eiskalten Atem zu spüren, der ihr den Rücken hinauffuhr. Fest presste sie die Lider zusammen. Als sie diese wieder öffnete, blickte sie auf die Rune, die nach wie vor auf ihrem Handrücken prangte. Sie war scharfkantig mit spitz zulaufenden Ecken!
    Das eben war keine Einbildung. Die Vision, oder was auch immer es gewesen sein mochte, war echt … Es muss so sein. Sie haben Susan. Und Nils. Und Silas …
    Emilia schluckte gegen die plötzliche Enge in ihrer Kehle an. Einige Sekunden verstrichen, in denen sie kurz davor stand, ihre Verzweiflung laut hinausschreien. Die Stimmen in ihrem Kopf verselbstständigten sich. Sie kamen von überall her und Emilia hätte nicht sagen können, welche davon aus ihr selbst kam und welche ihr von außen zuflüsterte.
    Es ist ganz leicht, Lia.
    Schließ dich uns an…
    Willst du all diese Seelen opfern?
    Sieh, was sie dir antun werden!
    Es ist ganz leicht…
    NEIN! … Niemals!
    Zitternd vergrub sie die Hände in ihren langen Haaren und zog so fest daran, dass der Schmerz sie wieder zu sich kommen ließ. Hörbar sog sie die Luft ein, bevor sie ihren Blick über die glühenden Streben ihres Gefängnisses wandern ließ. Schließlich richtete sie sich auf und wischte sich grob über die noch tränenfeuchten Wangen. Die verzweifelte Resignation und das Gefühl trostloser Unabwendbarkeit, welches sie vorhin noch verspürt hatte, waren wie weggewischt. Hatte sie sich eben noch damit abgefunden ihren Kopf freiwillig aufs Schafott zu legen und dem allen ein Ende zu setzen, stieg nun eine unbändige Wut in ihr auf.
    Wut auf die Seelenfresser.
    Wut auf die Engelsfürsten.
    Wut auf das, was ihr widerfahren war.
    Wut darauf, was die Menschen erwartete, wenn es niemandem gelang, die Seelenfresser aufzuhalten …„Halte durch, Susan. Ich komme und hole dich. Ich hole euch da raus. Das verspreche ich. Und wenn es das Letzte ist, das ich tue“, flüsterte sie, während ihr Blick zu der Rune auf ihrer Hand wanderte. Ein leises Wispernd stieg in ihr hoch. Säuselnd. Betörend. Es weckte in ihr eine leise Ahnung. Den Hauch einer Idee nur. Als riefe sie ein längst vergessenes Wissen ab, das tief in ihrem Inneren verborgen lag. Das Klopfen an ihrer Zimmertür sorgte dafür, dass sie zusammenfuhr. Hastig ließ sie die Hand sinken und schob sie unter ihr Bein. Dann straffte sie sich und wandte sich der Tür zu, kurz bevor Freddy den Kopf durch den Spalt schob. Der Anblick ihres Freundes verursachte ein unangenehmes Kribbeln in ihrem Magen und einen Moment war sie sich nicht sicher, ob sie stark genug sein würde, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen.
    Doch sie wusste, es gab keinen anderen Weg. Auch, wenn sie sich wünschte, dass es nicht so wäre.

    Rainbow

    Sehr schön, gefällt mir gut. Hab nichts grundsätzliches anzumerken. Nur ein paar Kleinigkeiten.

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    Elias Nähe hielt sie zusammen.
    Dann, ganz plötzlich, zog er sich zurück. Das Klingeln an der Tür durchbrach den Moment.
    „Das wird Susan sein. Ich habe sie gebeten zu kommen“, flüsterte er und kaum, dass er sich von Emilia entfernte, fand die Verzweiflung einen Weg zu ihr zurück.

    Die Welt bricht grade zusammen und er holt Susan. Männer:patsch:


    Gerne hätte sie Susan das alles erspart. Nicht nur Emilias armseligen Anblick, sondern gleichfalls das Wissen über die schrecklichen Dinge, die sie getan hatte.

    Aber das denkt doch Emilia (ihr?).


    Einen zittrigen Atemzug nehmend, schloss sie die Augen, während ihr eine Träne die Wange herunterlief. Plötzlich durchfuhr es sie, als sei ein Blitz in ihre Glieder gefahren. Ihre Kehle zog sich zu und eine sonderbare Kühle breitete sich in ihr aus. Eiskristalle sprossen aus den Laken, legten sich über die Kissen und zogen sich wie ein gefrorener Film über das Bettgestell.

    Das geht mir zu fix. Ein kleiner Einschub vielleicht (Sie horchte auf. Etwas stimmte nicht. Plötzlich …)


    Die Siegel flammten auf. Knisternd und zischend reagierten sie auf den eisigen Teppich, der sich unaufhaltsam näherte und sich ihrer ermächtigen wollte.

    Ich dachte vorher die Laken wären schon eisig. Das wäre ja schon innerhalb.


    Emilia folgte dem Blick des Dämons und sah an sich herunter. Ihr Körper, von Runenmalen übersäht, fing Feuer. Dampfend zischten die frisch aufgetragenen himmlischen Symbole und fraßen sich tief in das Gewebe. Hitze wallte durch ihre Venen.

    OK jetzt wird es warm

    Umgeben von Bannkreisen war sie nicht fähig, sich zu rühren. Nicht ein Stück. Stattdessen drückte sie etwas nieder. Hielt ihre wilde Natur im Zaum. Die Gestalten der Fürsten blitzten vor ihr auf, bevor sie sich von ihr entfernten.

    Welche Fürsten?


    Es ist ganz leicht.
    Tu es, Lia!

    Ja. Geh den Schritt!:evil:

    Liebe Rainbow

    Der Abschnitt hat mir sehr gut gefallen. Er ist sehr intensiv, ohne zu übertreiben. Jetzt stellt sich die Frage wie es weitergeht. Klar Emilia könnte jetzt im Verließ versauern. Vielleicht brauchen die Engel ihre Kraft jedoch noch, da braut sich ja etwas zusammen. Wenn sie lernen könnte ihre Magie zu beherrschen. Ich bin gespannt wie Dagon da reinpasst.

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    hre Kehle zog sich zu, als ihr Blick an der mit Blut beschmierten Bluse hängenblieb.

    Hier hab ich mich gefragt, wo die Bluse ist. Hat sie die noch an? Oder liegt sie auf einem Stuhl? Kommt mir irgendwie seltsam vor, dass sie mit blutiger Bluse in ihrem Gefängnis sitzt.

    alles um sie herum in Schwärze ertrunken war.

    Schöne Formulierung.

    ntscheidung war.Ganz gleich

    Fehlendes Leerzeichen.

    Jemand zog mich aus dem Haus, auf die Straßen der brennenden Stadt. Überall um uns herum ragten die Flammen bis hoch in den Himmel.

    Ich erwache keuchend, ringe nach Luft und huste Asche aus meinen Lungen.

    Hier wechselst du von einem Kapitel zum nächsten die Zeit. Würd ich eher nicht machen.

    Der neue Abschnitt gefällt mir. Könnte auch der Anfang der Geschichte sein. Dann wären da zwar viele Fragezeichen beim Leser, aber eindringlich wäre es. Ich hab mal etwas drin herumgemalt (spoiler).

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    Ich erwache keuchend, ringe nach Luft und huste schleimige Asche aus meinen Lungen. Ich schwitze, Rauch und Sand kleben auf meiner Haut. und fühle wie Rauch und Sand auf meiner Haut kleben. Alles (eigentlich kann nur Luft stickig sein) um mich herum ist stickig. Plötzlich sehe ich wieder die Flammen vor meinen Augen, spüre wie Rauch in meine Lungen dringt und meine Kehle zuschnürt. Panik ergreift mich.
    Ich will aufspringen, losrennen, aber irgendetwas hält mich gefangen. Ich winde mich auf dem Boden verzweifelt, kämpfe gegen den immer fester werdenden Halt (Druck?) an. Dann bemerke ich den schweren Stoff auf meinem Gesicht. Ich will ihn runterreißen. Wurde ich verschleppt?denke, ich wurde verschleppt. Dann wird mir klar, dass mein ganzer Körper in ein dickes Tuch gehüllt ist.
    Ich befreie mich aus den Bahnen, wickle meine Füße, Beine und Arme aus, bis ich endlich wieder sehen kann frei bin. Statt der ersehnten Luft, schlägt mir sengende Hitze ins Gesicht, raubt mir erneut den Atem. Gleißendes Sonnenlicht brennt sich in meine noch vom Ruß tränenden Augen. Ich hülle mein Gesicht sofort wieder in das Tuch ein.
    Erst jetzt wird mir klar, dass ich nicht verschleppt und eingewickelt liegen gelassen wurde. Ich wurde nicht zum Sterben hierher gebracht. Jemand hat mich aus dem Feuer gerettet und vor der Sonne geschützt. Jemand gab mir sein Tuch, damit ich eine Chance in dieser ansonsten schutzlosen Wüste habe.
    Plötzlich stürzen alle Erinnerungen der letzten Nacht auf mich ein. Die Flammen, der Rauch, die Schreie meiner Eltern und meine reglose Schwester neben mir. Mir bleibt erneut die Luft weg und Panik regt sich in mir wie ein wildes Tier.
    Ich renne los, stolpere über den heißen Sand unter meinen Füßen. Dünen, nichts als ewige Dünen und Berge aus Sand breiten sich vor mir aus. Reqem ragt wie ein schwarzes Loch in der Landschaft hervor. Rauch steigt noch immer aus den niedergebrannten Ruinen empor. Nur noch die Mauern der Stadt und eine Handvoll der größeren Gebäude ragen aus dem Schutt hervor. Das Tor zu unserer Stadt ist eingebrochen und liegt als riesiger Haufen voll verkohltem verkohlter Schutt zu meinen Füßen.
    Ich klettere auf allen Vieren darüber, achte kaum auf meine Füße. Ich rutsche ein paar Mal ab, schneide mich an den scharfen Kanten der Steine. Ich spüre den Schmerz kaum. Alles, woran ich denken kann, ist meine Familie. Normalerweise würde ich unser Haus im Schlaf finden. Könnte mit verbundenen Augen durch die Straßen laufen. Doch was einst unsere Stadt war, ist nun ein riesiger Trümmerhaufen. Keine Straßen, keine Häuser oder Feuerstellen weisen mehr den Weg.
    Ich bahne mich durch die Trümmer. Meide die letzten Flammen, die noch über die nackten Steine tanzen (weiß was du meinst aber Steine brennen nicht, Balken?). Ich rufe Namen, die in der Hitze versengen (Namen die versengen? Seltsame Formulierung). Ich stolpere weiter, suche nach irgendetwas, das unser Haus verrät. Ich denke, ich habe unsere Straße gefunden. Unweit von hier liegt eine freie Stelle, die ich als unseren Marktplatz erkenne. Asche und verbrannter Schutt rieseln auf den ehemals hellbraunen Boden herab und hüllen auch ihn in ein dunkles Grau.
    Ich wühle in den Steinen, mache die Mauern der Ruinen ausfindig. Vor mir liegt ein schmaler Durchgang, wo einst eine Tür war. Ich schmiere den Ruß beiseite und erkenne gerade noch die kleinen Figuren, die meine Schwester und ich einst eingeritzt haben. Damit wir immer nach Hause finden würden. Nach Hause.
    Ich falle vor dem kleinen Stück Mauer zu Boden. Tränen laufen meine Wangen hinab. Ich krieche in die Trümmer hinein. Suche nach etwas, nach jemandem. Doch die Flammen haben alles zu (in?) Asche und Staub verwandelt.
    Ich breche zusammen. Liege in der Asche meiner Familie und wünschte, ich könnte Teil von ihnen werden. Könnte mich auflösen und gemeinsam mit ihnen vom Wind verweht werden. Mich zerstreuen über der ewigen Wüste Arikharrs.
    Ich liege hier, lasse die Sonne meine Haut verbrennen. Meine Hände graben sich tief in die Asche. Halten fest, was längst verloren ist. Schmerz breitet sich in meinem ganzen Körper aus. Ein quälender Schmerz, der tief aus meinem Inneren kommt und nun jedes Teilchen meines Seins erfüllt. Ich kann mich nicht bewegen. Der Schmerz hat meinen Körper fest in seinen Klauen. Tag wird zur Nacht, Flammen erlöschen um mich herum und der Rauch wird schließlich von der kühlen Nachtluft davongetragen.
    Um mich herum breitet sich Dunkelheit aus, legt sich über mich wie eine beruhigende Decke. Irgendwann beginne ich zu zittern. Kälte, Erschöpfung und Trauer haben mich übermannt. Ich ziehe das große Tuch von meinem Kopf und hülle mich darin ein. Wickle mich ein wie meine Mutter einst Leyna einwickelte, als sie noch ein Baby war.
    Tränen rinnen erneut über mein Gesicht und ein schwerer Schlaf legt sich auf meine Brust (Formulierung nicht optimal). Schlafen und Wachen kommen in Wellen über mich und bilden einen neuen Rhythmus, der mich gefangen hält. Die feine Sichel des Mondes wandert über die eingefallenen Mauern hinweg, wirft Schatten in die Dunkelheit. Die Zeit scheint sich ins Unendliche zu dehnen und dennoch geht die Nacht in wenigen Wimpernschlägen vorüber.
    Erst als die Sonne am Himmel aufgeht, rege ich mich wieder. Versuche meine steifen Gliedmaßen zu bewegen. Ich überlebe keinen weiteren Tag in diesem niedergebrannten Friedhof. Die Steine sind jetzt noch warm vom Feuer und wenn erst die Sonne auf sie scheint, werden sie mir die Haut verbrennen und meine Augen erblinden lassen. (Sie müsste jetzt auch Durst haben)
    Ich taste meine Kleider ab. Suche nach dem kleinen Tuch, dass ich seit meiner Geburt bei mir trage. Meine Fingerspitzen stoßen auf die feine Seide, in die mich einst die Partera wickelte, und ziehen es hervor. Ich nehme eine Hand voll Asche und binde sie in das Tuch ein ehe ich es wieder sicher unter meinen Kleidern verstaue. Dann taumele ich aus der Stadt.
    Ich nehme meine Schritte und die Trümmer kaum wahr, über die ich klettern muss, um der Stadt für immer zu entfliehen. Ich krieche wie eine Blinde durch die Asche meines Volkes hinaus in die endlose Wüste. Erst als ich wieder zum Stehen komme, spüre ich den Sand, der in meinen aufgeschnittenen Beinen und Füßen brennt.
    Ich schaffe es gerade noch eine Düne hinauf, ehe ich vor Erschöpfung auf die Knie sinke. Ich ziehe ein paar Steine zu mir heran, die um mich verstreut liegen, und befestige das Tuch unter ihnen. Dann krieche ich in mein kleines Versteck. Auch wenn ich der Hitze hier draußen nicht entkommen kann, so wird mich die Sonne unter dem Tuch wenigstens nicht verbrennen.
    Ich lege mich auf den noch von der Nacht kühlen Sand. Meine Augen werden schwer und ich merke, wie Schlaf mich erneut übermannt. Ich sehe nur noch meine geschwärzten Finger vor meinem Gesicht. Das Licht bricht sachte durch die Fäden im Stoff und da bemerke ich ihn. Er glänzt, obwohl Ruß ihn größtenteils bedeckt. Ich erkenne gerade noch das schmale, silberne Band mit dem kleinen Stein, das an meinem Finger steckt, bevor meine Augen zufallen. Der Ring meiner Mutter (Super!).

    Ja das ist ein berechtigter Einwand! Deshalb wollte ich auch ehrlich wissen, was ihr bearbeiten würdet und was man dann in späteren Kapiteln noch genauer klären kann. Ich hatte es mir so gedacht, dass ich euch noch das nächste Kapitel reinstelle wie ich es bisher habe. Dann habt ihr einen guten Überblick von meinem Schreibstil und seit am Beginn der Geschichte. Danach würde ich es schon gerne bearbeiten bzw. besprechen, sofern ihr dazu Lust habt

    Du bist der Chef. Aber du musst uns mitnehmen. Also sagen was du machst und warum.

    Ich finde es richtig gut, dass du mir sagst, was du dir hier erwartest. Damit kann ich dann auch arbeiten. Ich bin nämlich nicht nur neu in diesem Forum, sondern generell zum ersten Mal in einem Forum aktiv dabei. Ich wusste nicht, ob ihr einfach Kapitel für Kapitel lesen wollt und mir eure Meinung dazu sagt oder eben aktiv mitgestaltet und auch immer wieder Änderungen lesen wollt. Das kann ja auch manchmal mühselig sein, ein Kapitel drei vier mal zu lesen...

    Einige sind bei den Bearbeitungen sehr gewissenhaft dabei, andere kommentieren und lesen dann nicht unbedingt zurück. Beides ist wertvoll.

    Ich habe tatsächlich noch nichts von Sanderson gelesen, muss ich gestehen. Ich habe ja erst dieses Jahr mit dem Schreiben angefangen und bin dann auf seine Lektionen gestoßen und ein paar andere interessante YouTube beiträge zum Thema. Das war wirklich sehr lehrreich. Jetzt steht aber Mistborn und Way of Kings auf meiner Leseliste. Bin noch etwas unschlüssig, womit ich anfange

    Ich habe Sanderson über die Schreibkurse kennenglernt und hab dann Elantris gelesen, seinen Erstling. Der war ganz OK. Jetzt habe ich grade Mistborn gelesen und es hat mit weggeblasen. So gut. Ich hatte teilweise Tränen in den Augen, so nah an den Charakteren. Er setzt das wirklich um, was er predigt.

    Die Frage wäre jetzt, würdet ihr das alles eindeutiger schreiben oder euch erstmal auf die weiteren Kapitel einlassen und gucken, was dann noch klarer wird? Ich möchte dem Leser ja ein wenig die Welt zeigen, in der wir starten und was sie für Schwierigkeiten mit sich bringt. Aber es soll sich eben auch nicht wie ein riesiger Infodump anfühlen...

    Wenn du so fragst. Ich mag es wenn zuerst der Protagonist gezeigt wird und die Welt nebenbei. Weil wir ja beide Sanderson-Jünger sind … Brandon wirft die Leser in die Welt und fokusiert erst auf den Charakter. In Mistborn rettet Kelsier ein Mädchen vor der Vergewaltigung, der Nebel, die Unterdrückung der Menschen und all das drumrum wird schon gezeigt, aber es wird nicht viel erklärt. Es geschieht Schritt für Schritt. Vin bekommt erst mal richtig auf die Fresse, ihr Charakter wird klar und nebenbei die harte Welt in den Slums. Zwischendurch leistet sich Sanderson mal einen kleinen Infodump, aber den verzeihen wir, weil die Charaktere so spannend sind.

    Es gibt viele Wege und es ist auch Geschmacksache. Trotzdem, manche Dinge funktionieren besser als andere.

    Ich bin hier kein optimaler Ratgeber, da ich dir immer sagen würde wie ich es schreiben würde. Da musst du für dich schauen, wo die Priorität liegt. Tendenziell würde ich diese Rückblende etwas später einbauen, aber das kommt drauf an wie die nächsten Kapitel aussehen.

    Beim Posten im Forum mache ich es häufig so, dass ich Vorschläge direkt umsetzte und dann erst weiter poste. Das bringt mich am besten voran und die Ratschläge werden direkt ernst genommen. Wenn du erstmal 1-2 Abschnitte mehr posten möchtest, bevor du Änderungen machst, ist das Ok. Ich würde das allerdings mitteilen. Nicht optimal wäre es, wenn du dauerhaft sagst: danke für die guten Vorschläge, aber ich mach dann mal weiter (alles schon da gewesen). Falls du hier einen 500 Seiten Roman postest wird die Beziehung mit den Kommentatorinnen zunehmend von gegenseitigem Vertrauen geprägt sein.

    Jetzt wird es etwas klarer und der Anfang ist ganz klassisch. Das Böse bricht in die relative Idylle ein und die Protagonistin macht sich auf die "Reise". Das funktioniert ganz gut. Ich persönlich finde es nicht so optimal mit einer Rückblende zu beginnen, wir kennen Aleyna ja noch nicht. Durch die Rückblende und die Erzählweise wirkt es distanziert. Mir kommt Aleyna hier noch nicht recht nahe, da müsste ich die jetzige Aleyna besser kennen. Ich bin gespannt ob du die Erzählweise beibehältst, oder noch wechselst.

    Ich wurde an einem heißen Sommertag geboren. Die Sonne stand tief am Himmel und hatte die Stadt und unser kleines Haus aufgeheizt. Meine Vater hatte alle Fenster mit dicken Tüchern behangen und brachte meiner Mutter beinahe stündlich einen neuen Eimer Wasser aus dem Brunnen.

    Du schreibst aus der Perspektive von Aleyna. Aus meiner Sicht kann sie das alles nicht erzählen. Sie war ja noch nicht geboren.

    Doch ich sollte meinen Geburtstag nie mit ihnen feiern. Sollte nie mehr durch die Straßen unserer Stadt tanzen und laut zur Musik lachen und singen.

    nie "mehr" mit ihnen feiern?

    Ok

    Liebe sophia_me

    Die Prämisse, dass die Magie in der Welt endlich ist und sich jetzt verbraucht hat, ist etwas Neues und gefällt mir wirklich gut. Dein Schreibstil hat Potenzial, ist aber noch nicht durchgängig stimmig. Ansonsten sind die Kritikpunkte von Kirisha natürlich richtig. Der Abschnitt funktioniert als Prolog nicht gut. Schau mal bei Sandersons YouTube Beträgen über Prologe, da sagt er eigentlich alles. Generell ist zu viel Information über die Welt eingebaut, nicht direkt Infodump, aber schon nah dran. Dahinter bleibt die Charakterentwicklung zurück. Es als großes Opfer anzusehen einen Nachfolger hervorzubringen kann ich nicht recht nachvollziehen. Das ist bei Adligen ja eher üblich und nicht so richtig schlimm. Da verlierst du mich etwas, obwohl du mich mit der Idee vom Verlust von Magie eigentlich schon hattest.

    Lass dich aber nicht entmutigen, ein Prolog ist sehr schnell neu geschrieben. Ich schaue gerne auf das erste Kapitel und dann werden wir sehen. Aus meiner Sicht ist es wichtig, die Entwicklung der Charaktere voranzutreiben. Häufig möchte man dem Leser die Welt vorstellen, aber das funktioniert isoliert nicht sehr gut. Wenn wir einem Protagonisten in der Welt folgen können, dann bleiben wir meist auch am Ball und lernen von der Welt nebenbei.

    Knochen von Fleisch bekleidet

    Das hat mich nicht so gestört, eher das "Notdürftig". Weil es sehr an Sätze erinnert wie: Er hatte xxx notdürftig bedeckt. Also etwas aktives. Die Kochen wurden jedoch nicht notdürftig bedeckt. Das Fleisch war ja mal drauf, es fällt jetzt jedoch ab. Wenn du verstehst was ich meine :/

    Gefällt mit weiterhin. Alles sehr plastisch.

    Seit drei Tagen zog eine endlose Armee aus dunklen Wolken vom Meer heran

    #23 Der Abschnitt vorher war recht kriegerisch, hier die Wolken als Armee zu bezeichnen fan dich nicht optimal

    Die Nässe war überall, sie wehte

    "Die Nässe war überall…" könnte auch an den Anfang des Abschnitts.

    Es war feucht.

    #26 Das könnte weg.

    Nur notdürftig bedeckten Fetzen von dunklem Fleisc

    #31 Diese Formlierung fand ich ungewöhnlich "notdürftig" impliziert, dass jemand dort etwas bedeckt hat. Das ist ja nicht der Fall

    Rechtschreibung: erreichtetet

    Ich möchte beide Teilnehmer zu ihren Beiträgen beglückwünschen, das habt ihr gut gemacht. Einer meiner Kriterien für die Entscheidung war, dass der "Baum der Geschichten" ohne Farbe ausgekommen ist und daher bei einem Buchcover eher unscheinbar gewirkt hätte. Trotzdem Respekt für das detaillierte Kunstwerk Gaius .

    Ein blutroter Mond, ein böser Baum und ein Buch hat gewonnen. Herzlichen Glückwunsch LadyK