Beiträge von Lehaidin

    Hey @Etiam,
    Freue mich über deinen Kommi ^^:gamer:
    Nun zu deinen kleinen Anmerkungen:

    Genau das hab ich mir eben auch gedacht^^

    Das war mir wichtig... Könnte nämlich eines Tages noch wichtig werden. Naja, wichtiger als in den letzten Szenen :D

    Ungewöhnliches Ende.Kam irgendwie überraschend. Hat Elion wegen Lotta geschrien? Ist mir irgendwie nicht s klar. Scheint aber nicts Schlimmes zu sein, da alle anderen ja lachen.
    Mmh...

    Hier dachte ich an so ein Schreckhaftes Erwachen aus dem Schlaf... Das Letzte, was Elion vor Augen hatte war eine sterbende Dania. Ich hatte das Gefühl, dass er dann auch ruhig Schreiend erwachen kann ;)^^

    Sooo, ich bedanke mich nochmal für das Lob und deinen Kommentar :love: Bist ein treuer Leser ^^:thumbup:

    LG Lehaidin

    Kapitel 26
    Eine dampfende Nacht

    Falion stand inmitten zweier magischer Völker, die sich jeden Moment bekämpfen würde und er hatte keine Ahnung, was er machen sollte.
    Saeli stand neben ihm und redete beruhigend auf die Feuerwesen ein, während Falion versuchte den Wasserwesen Einhalt zu gebieten.
    Die anderen Gefährten waren inzwischen auf die Lichtung geschlichen und standen regungslos einige Meter abseits.
    Dann brach der Kampf los und nur ein Schutzschild bewahrte Saeli und Falion davor, getötet zu werden. Zischend trafen Feuer und Wasser auf einander und eine gewaltige Dampfwolke stieg in den Himmel auf.
    „Geh“, schrie Falion und stieß Saeli aus der Gefahrenzone.
    Dann drehte er sich um, nutzte die Macht des Steines und rannte in den Kampf hinein.
    „Folgt dem General!“, schrie einer der Wassersoldaten und innerhalb weniger Sekunden hatten sich die vier Krieger hinter Falion aufgestellt, der nun eine gewaltige Wasserwand vor sich herschob.
    Die Feuerbälle trafen zischend auf die Wand und verschwanden spurlos, während sich die Wasserwesen unter Falions Führung immer weiter näherten.
    Dann sprang das erste Feuerwesen los und durchbrach zischen die Wasserwand. Ihr Speer sauste auf einen der Soldaten des Wassers zu aber blitzschnell hatte Falion den Speer in den Boden abgelenkt. Saeli musste schlichtweg staunen über Falions Können und doch hielt der Feuersoldat bereits einen nächsten Speer in der Hand, der innerhalb eines Wimpernschlags aufgetaucht war.
    Atrion beobachtete den Kampf und doch fiel sein Blick nach wenigen Momenten auf die Klinge am Boden, welche das Feuerwesen verwundet hatte.
    Mit den Augen auf dem Kampf vor ihm hob er das Messer auf und blickte abwesend auf die Klinge, die noch immer warm war von der Körpertemperatur des Feuergenerals.
    Plötzlich weiteten sich seine Augen und gerade, als er Falion warnen wollte, geschah es.
    Ein lauter Aufschrei des zweiten Feuersoldaten ließ Feuer und Wasser inne halten. Falion ließ die Wasserwand versiegen und verwirrt starrten sowohl die Soldaten des Wassers, als auch der Feuergeneral auf den schreienden Feuersoldaten, der sich etwas hinter seinem General positioniert hatte.
    „Was habt ihr?“, fauchte der Feuergeneral und seine Stimme klang wie das zischen von nassem Holz auf einem Lagerfeuer.
    Plötzlich durchdrang eine Axt den Schädel des Soldaten und spaltete selbigen mit einem dumpfen Geräusch entzwei. Die beiden Körperhälften klappten auseinander und landeten mit einem Schwall von Lava auf dem Grasboden.
    Hinter dem Soldaten stand der Vorkahii und der Feuergeneral weitete seine Augen zornig.
    „Ihr habt den Dolch geworfen“, schrie er und rannte auf das gehörnte Monster zu.
    „Nicht“, brüllte Falion, aber es war zu spät.
    Mit einem blitzschnellen Handgriff hatte der Vorkahii den General entwaffnet und mit einem festen Griff am Hals gepackt. Er sprach eine Zauberformel und in seiner Hand erschien ein Speer aus strahlendem Eis, den er dem General an die Kehle hielt.
    „Schön euch wieder zu treffen, Zauberer“, fauchte das Ungeheuer und lächelte boshaft zu Falion herüber.
    „General“, schrie der letzte verbleibende Feuersoldat und rannte los, während er seinen Speer auf den Vorkahii schleuderte.
    Ohne Problem wich das Ungeheuer dem Geschoss aus und der Eisspeer bohrte sich keine zwei Sekunden später in den Wanst des Soldaten. Das Feuer des Soldaten schien von innen heraus zu erlöschen und nach wenigen Augenblicken zerbröckelte der Feuersoldat zu einem Häufchen Lavagestein.
    „Nun sind wir ungestört... Also, hier ist mein Vorschlag: Du ergibst dich mir, dann lasse ich dich und deine Freunde am Leben. Du gibst mir den Stein und begleitest mich zu meinem Meister. Wenn du dich weigerst, dann wird der Feuergeneral hier sterben und jeder auf dieser Lichtung wird es ihm gleich tun. Und bedenke eines... Ich unterschätze dich nicht noch ein Mal“, sagte der Vorkahii und seine Stimme grollte wieder wie das Geräusch eines Donners.
    Falion stand nachdenklich vor seinen vier Feuersoldaten und dann geschah etwas Außergewöhnliches.
    Der Zauberer dachte an den Stein und daran, was er ihm für Möglichkeiten im Kampf eröffnen könnte, als eine Stimme in seinem Kopf zu ihm sprach:
    Wir sollten diesen miesen Feuergeneral einfach sterben lassen, mein Kriegsherr.“
    Falion war vor lauter Schreck zusammengezuckt und nun starrte er verwirrt um sich. Die vier Wassersoldaten standen kampfbereit einige Schritte hinter ihm und niemand von ihnen schien eine Antwort zu erwarten. Stattdessen starrten sie grimmig auf den Vorkahii und hielten ihre Schwerter vor sich.
    Wer ist da?“, fragte Falion stumm in seine Gedanken und beinahe belustigt schüttelte er den Kopf.
    Wir stehen hinter dir... Es ist der Stein. Du trägst ihn mit dir. Deshalb können wir in Gedanken mit dir reden. Lass diesen General einfach sterben und nimm dir den Stein des Feuervolkes, wenn dieses Ungeheuer weg ist“antworteten die Wassersoldaten in Falions Gedanken und die Augen des Zauberers funkelten vor Staunen auf.
    „Was ist nun, Wicht? Wollt ihr sterben, oder nehmt ihr mein Angebot an?“, fragte der Vorkahii und Falion schüttelte verwirrt den Kopf.
    Dann fasste der Zauberer einen Entschluss und sprach ein weiteres Mal in seine Gedanken:
    Nein. Wir retten den General und besiegen dieses Ungeheuer, so, wie ich es schon ein Mal getan habe“, befahl Falion und er hoffte inständig, dass ihm seine Soldaten tatsächlich folgen würden.
    „Ich habe eine bessere Idee...“, fing Falion an und versuchte, parallel mit den Wasserwesen über seine Gedanken zu kommunizieren und den Plan zu erklären.
    „Ergib dich... Und verschwinde!“, beendete Falion seinen vorlauten Satz zum Vorkahii und er hielt den Stab vor sich.
    „Das war ein Fehler“, antwortete das Ungeheuer und holte mit dem Speer aus.
    Jetzt“, sagte der Zauberer in seinen Gedanken und alle vier Wassersoldaten schossen gewaltige Wasserfontänen aus ihren Händen.
    Zischend trafen sie auf den General und schleuderten das Feuerwesen im richtigen Moment aus der Hand des Vorkahii. Falion hatte die Situation genutzt und rief das Wasser aus der Erde, während er auf das Ungeheuer zustürmte und mit Wasserfontänen aus der Erde auf ihn schoss.
    Die Axt und Falions Schwert kreuzten sich und die Wassersoldaten schossen immer weitere Wassergeschosse auf den Vorkahii.
    Falions Schwert sauste hin und her und die der Vorkahii hatte unter den Wassermassen der Akvasi zunehmend Probleme zu parieren. Sein Oberschenkel blutete und Falions Schwert landete erneut einen Treffer am Unterarm seines Widersachers.
    Das Ungetüm schrie wütend auf und mit einer gewaltigen Druckwelle schleuderte er Falion einige Meter nach hinten.
    „Mutig... Aber...“, noch bevor der Vorkahii zu Ende reden konnte, hatte ihn eine Feuerfontäne von Hinten getroffen und brüllend fuhr das Ungetüm herum.
    Der Feuergeneral stand mit erhoben Armen hinter ihm und schoss weitere Feuerfontänen auf das uralte magische Geschöpf.
    „Los, helft ihm!“, schrie Falion und gemeinsam mit den Wassersoldaten griff er den Vorkahii ein weiteres Mal an.
    Wasser und Feuer vereinte sich dampfend auf über dem Vokahii, der mit lauten Schmerzensschreien versuchte, zu entkommen.
    Pfeile flogen inzwischen in den heißen Wasserdampf und Falion erkannte aus den Augenwinkeln Juna und Ilfgar, die gemeinsam Pfeile auf das Ungeheuer abfeuerten.
    Elion und Atrion hatten einige Steine gefunden und fingen an sie in die Richtung des Vorkahii zu schleudern, der nun ziellos Blitze um sich schoss.
    Der Zauberer sammelte sich ein letztes Mal und ein Tornado bildete sich über dem Ungeheuer. Der Wasserdampf zog in einer Spirale nach oben und Feuer und Wasser vereinten sich im Tornado zu einer tödlichen Mischung. Blitze zuckten über den Himmel und schlugen auf der Lichtung ein, bis ein gewaltiger Knall den Boden erzittern ließ und der Vorkahii aus Mitten des Wirbelsturms verschwunden war.
    Falion ließ den Tornado verschwinden und schließlich standen alle Anwesenden auf einer versengten und schlammigen Lichtung. Es roch nach einem Gemisch aus Schwefel, verbranntem Gras und einem frischen Morgenregen, während der Feuergeneral humpelnd auf Falion zukam.
    Die vier Wassersoldaten hatten ihre Waffen noch immer kampfbereit gezogen und warteten lediglich auf Falions Befehl.
    „Danke“, sagte der Feuergeneral und fiel auf die Knie.
    Mit einer Handbewegung bedeutete Falion seinen Soldaten, die Waffen sinken zu lassen und die gehorsamen Wassermenschen ließen ihre Schwerter verschwinden.
    „Erhebt euch, General des Feuers. Ich weiß, ich werde nun viel von euch verlangen, aber ich bitte euch um Frieden“, sagte der Zauberer und in jenem Moment wirkte Falion so beeindruckend wie noch nie zuvor.
    Seine Haare waren zerzaust und einige Strähnen klebten durchnässt an seiner Stirn, während er in voller Größe über dem Feuergeneral stand und ihm die Hand anbot.
    „Was tut ihr?“, fragte einer der Wassersoldaten erstaunt.
    „Das Richtige“, antwortete Falion knapp und der Feuergeneral nahm die Hand des Zauberers.

    Hey @BlueRosesInMyHeart,
    Jetzt kann ich aber hier auch Mal wieder antworten... Viel um die Ohren in letzter Zeit ;( Naja, gehen wir Mal zu deinen Anmerkungen ;)

    Ach man. Wieso, alter xD "Grade habt ihr uns noch geholfen, aber jetzt müsst ihr sterben. Raaaah"


    Ich bin noch ein bisschen verwirrt, wegen diesen Gestalten, und dem Pakt. Und was die für ne Rolle spielen Aber ich denke, das wirst du uns schon noch erzählen xD (hoffe ich) Mal kucken, wie die sich einordnen lassen.
    Und ich warte auf eine Versöhnungsszene zwischen Falion und Saeli. Also so eine Richtige xD


    Kann nicht meckern mit den Kapiteln, ging gut und spannend weiter.

    Haha, naja, was ein Glück bringe ich heute das nächste Kapitel raus, bzw. die Fortsetzung vom jetzigen ;) Möglicherweise ändert sich dann ja was an deinem Frust und deiner Verwirrtheit :D Jaaa, daran habe ich gearbeitet... Mal schauen, ob sowas zustande gekommen ist. :evil:
    Freut ich, dass es dir so gut gefallen hat ^^

    Ui, wie cool Kann mir diese Gestalten mega gut vorstellen. Hast du gut beschrieben

    Na das freut mich ja aber wirklich gewaltig... Habe sehr lange überlegt, wie ich diese Gestalten aufbauen will und mich von unendlich vielen Dingen inspirieren lassen. Umso cooler, dass es mir dann auch noch gut gelungen ist ^^:thumbup:

    Danke für deinen lobigenden Kommentar... Jedes Mal schön von dir zu hören Blue ^^:love:


    Dann noch schnell zu @McGolaresd =O
    Mensch, du warst aber fleißig in letzter Zeit... Dankeschön für die Zeit und den Aufwand, den du in die Korrekturen steckst. :saint: Bin in meiner Quelldatei inzwischen mit der Hälfte aller Seiten schon durch mit dem Korrigieren ^^ Auch dank deiner netten Überprüfung. Also ein dickes Dankeschön an dich ^^:love:
    Was mich auch mal interessieren würde, ist, wie du die Geschichte so von Handlung und Charakteren her findest... Bisher bleibst du ja oft eher auf der Grammatik und Rechtschreibungsebene ;)

    LG Lehaidin

    Kapitel 17
    Die Reise in die Wüste

    Thren war noch immer skeptisch und seine Gefährte ebenfalls.
    Ungläubig und jederzeit bereit mit den Waffen auf ihre Retter loszugehen stand Thren vor Iskarr. Dieser wiederum schien keineswegs auf einen Kampf aus zu sein. Beinahe vergnügt wippte er von den Fersen auf seine Zehenspitzen und der Zwerg hätte es gut und gerne für möglich gehalten, ein fröhliches Summen gehört zu haben.
    "Ihr seid Prinz und Prinzessin?", durchbrach Matilda das Schweigen, während Ysill bei Elion ankam und sich besorgt über seinen Körper lehnte. Lotta schnupperte knurrend an den Klamotten der südländischen Prinzessin und ließ sie keine Sekunde aus den Augen. Auch Dania traute der Frau keine Sekunde lang und aufmerksam verfolgte sie jeden Handgriff, mit dem Ysill versuchte Elion aus der Bewusstlosigkeit zu holen.
    "Ja, das sind wir... Naja, waren wir möglicherweise. Wir wissen nicht wirklich, ob unsere Stadt noch steht. Also sagen wir einfach, wir sind Herrscher über einen Haufen Schutt in der Wüste", grinste Iskarr und ging auf das Lagerfeuer zu.
    Thren funkelte ihn böse an und Matilda hatte ihren Speer noch immer fest umklammert, aber den Prinz von Ishkapet schienen diese Tatsachen eher weniger zu interessieren. Seelenruhig lief er auf die wärmenden Flammen zu, trat dabei einem Wolf mit einem Pfeil im Kopf prüfend gegen den Bauch und setzte sich schließlich auf den Boden am Feuer.
    "Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass wir Euch diese Geschichte für bare Münze abnehmen, oder?", knurrte Thren und ging strammen Schrittes und mit funkelnden Augen auf Iskarr zu.
    Dieses Mal schien der Prinz doch eine Regung zu zeigen und beschwichtigend hob er die Arme, während er vor dem wütenden Zwerg zurückwich.
    "Nun gut, alles in Ordnung, ich will es euch erklären.... Meine Schwester und ich sind wirklich Nachkommen aus der Königsfamilie von Ishkapet... Wir mussten fliehen, weil ein benachbarter Klan mit unseren Eltern ein Abkommen getroffen hat. Meine Schwester sollte den Sohn des anderen Klans heiraten und mit diesem Bündnis aus Blut wollte unser Vater gemeinsam mit diesem verfluchten Klan ganz Harad wieder unter Ishkapets Einfluss stellen. Mein Vater ist ein Tyrann und obwohl wir jahrelang zuschauten und nichts gegen seine Gräueltaten unternommen hatten, war dieser Schritt einer zu viel... Also, naja, wir liefen weg und nun sind wir in einem Land, das wir nicht kennen und von dem wir so viele grauenhafte Dinge gehört haben, dass wir wirklich nichts weiter von euch wollen, als Eure Hilfe", stammelte Iskarr und war inzwischen so weit vor Thren zurückgewichen, dass der Prinz beinahe schon wieder im Wald stand.
    Einen Moment lang dachte der Zwerg über die Worte nach, fuhr sich durch den Bart und steckte schließlich verwundert seine Wurfaxt zurück in den Gürtel, die er während seiner wütenden Gebärdendrohung scheinbar gezogen hatte.
    "Warum nicht gleich so...", brummte Thren und drehte sich zu Elion, Lotta und Dania um.
    "Ihr da... Konntet ihr unserem Freund helfen oder fasst ihr nur gerne Fremde an?", bellte der Zwerg und zum ersten Mal fiel Matilda auf, wie sehr Thren die Rolle eines Anführers spielen konnte, wenn Elion nicht zugegen war.
    "Ich weiß es nicht.... Das ist seltsam, er ist zwar nur bewusstlos, aber alle meine Mittel schlagen nicht an. Es ist wie eine Art Zauber oder..."
    "Magie", beendete Dania den Satz und schaute vorwurfsvoll in Ysills Gesicht.
    "Er ist ein Magier. Kein gewöhnlicher Mensch und keine gewöhnliche Ohnmacht... Es ist tatsächlich Zauberei", lächelte Dania vergnügt über das Unwissen der Prinzessin.
    Staunend erhob sich die Prinzessin wieder und starrte auf den regungslosen Körper Elions.
    "Ein echter Magier?", schluckte sie kurz darauf.
    "Nun ja, eigentlich schon... Nur kann er es euch wohl kaum in dieser Form beweisen", seufzte Thren und kniete sich zum Zauberer herab.
    "Wenn ihr Heilkünste besitzt und sie bei richtigen Menschen und Krankheiten anwenden wollt, dann wäre ich jedoch sehr verbunden, wenn ihr Euch die Wunde meiner Gefährtin hier anschauen könntet... Ich musste etwas improvisieren", ergänzte der Zwerg und zeigte auf Dania.
    Widerwillig zog die Elbin ihr Oberteil hoch und entblößte ihre Wunde am Bauch.
    "Nun, das sieht eigentlich ganz gut aus... Die Wunde ist zwar geschlossen, aber wir sollten sie auf jeden Fall desinfizieren und mit einer Salbe versehen", lächelte Ysill und machte sich ans Werk.
    Einige Minuten vergingen und inzwischen hatten sich die Zwei Neuankömmlinge zu den Gefährten ans Lagerfeuer gesellt. Dania hatten sie vorsichtig gegen einen Baumstamm in der Näher des Feuers gelehnt und nun saßen sie gemeinsam um das knisternde Lagerfeuer, während Lotta und Elion etwas abseits unter dem Zelt lagen.
    "Sollten wir ihn nicht zu uns legen?", fragte Ysill schließlich mitfühlend und schaute zurück zu dem Zauberer.
    "Wenn er aufwacht, dann wird er schon zu uns kommen... Und außerdem hat er das verdient, nachdem er uns erneut glauben hat lassen, er sei tot", knurrte Thren und trotzdem zuckte ein Lächeln über sein bärtiges Gesicht.
    "Er hat euch das absichtlich glauben lassen?", gluckste Iskarr und stocherte mit einem Ast im Feuer.
    "Nein... Nein das hat er nicht, aber dieser Zauberer hat die Fähigkeit, aus scheinbar den aussichtslosen Situationen zu entkommen. Und naja, daran muss man sich erstmal gewöhnen", grinste Matilda und ein vergnügtes Kichern ging durch die Runde.
    "Was sucht ihr so kurz vor der Wüste von Harad?", schmunzelte Ysill und wandte sich an Thren.
    "Wir müssen in eure Heimat, genauer gesagt nach Ishkapet", erklärte der Zwerg.
    "Warum das denn?", rätselte Iskarr und kratzte sich am Kinn.
    "Weil..."
    "Ahhhh", schrie plötzlich eine Stimme hinter ihnen und die Gruppe fuhr erschrocken herum.
    Elion saß aufrecht unter dem Zelt und starrte auf seine Hände, die Lotta aufgeregt abschleckte, und schüttelte verwirrt den Kopf, während die Gruppe am Lagerfeuer erleichtert aufatmete.
    "Seinetwegen", ergänzte Thren schließlich und lachend ließen sich die Anderen wieder am Lagerfeuer nieder.

    Also um meinen Senf hinzu zu geben.. (Das mache ich einfach gerne :D )
    Ich zeichne nicht und bin mit einem Pinsel oder Stift so unbegabt wie ein Fisch auf Rollschuhen ;( Dennoch finde ich die Idee super und wünsche allen Zeichnern und Zeichnerinnen selbstverständlich viel Glück und ein gutes Gelingen. Das endgültige Thema oder Bild kann ja denke ich in einer Forumsinternen Abstimmung letztlich von allen gewählt werden... Dann war es zumindest Demokratisch und jeder kann zufrieden sein ^^
    Naja, dann nochmal viel Erfolg an die fleißigen Zeichner und Zeichnerinnen ;)

    LG Lehaidin

    Hey @BlueRosesInMyHeart,
    Ich freue mich natürlich Mal wieder über deinen Kommentar und danke für das Lob ^^ Dir wünsche ich erstmal viel Erfolg beim Kuchen backen und das, was du sagst, ist denke ich schon verständlich... Mein Problem: Das zieht das Kapitel ein wenig in die Länge. Nicht, dass es schaden würde, Falions Gefühle hier näher zu betrachten, aber... mhhh... schwierige Entscheidung. Ich schaue einfach Mal, was ich schreiben könnte und wie lange es dann wird ;)

    LG Lehaidin

    PS: Was backst du denn Leckeres? :P

    Kapitel 25
    (Fortsetzung)

    Erst konnte Atrion nichts erkennen außer der Dunkelheit und die schemenhaften Umrisse der Bäume und Sträucher um sie herum, aber dann bewegte sich etwas Rötliches auf der Lichtung.
    Leise ging Falion weiter auf die Lichtung zu und die Gefährten taten ihr Bestes um kein einziges Geräusch von sich zu geben. Sie waren etwa hundert Fuß vor der Lichtung als Atrion seinen Augen nicht mehr traute. Dort in der Dunkelheit des Waldes waren drei Gestalten, deren Körper rot leuchteten. Sie hatten Menschliche Silhouetten und ihre langen Beine glimmten wie die Glut eines Feuers, während ihr Oberkörper fast wie heiße Lava aussah. Ihre Köpfe waren schwarz und nur ihre Augen leuchteten in einem dunklen Rot. Die Nasenlöcher der Geschöpfe ließen beim Ausatmen kleine Funken austreten und auf den Häuptern dieser Kreaturen konnte Atrion Hörner sehen, die denen von Ziegen glichen.
    Bevor einer der Gefährten die Frage aussprechen konnte, was das für Kreaturen seien, hatte Falion bereits ein weiteres Mal seine Hand mahnend vor die Lippen gehalten und leise schlich er näher an die Lichtung heran. Saeli folgte ihm und die Anderen taten es ihnen still gleich.
    Je näher sie an die Kreaturen heran kamen, desto beeindruckender wurden die Geschöpfe. Sie bestanden aus heißem Feuer und die Luft, die von der Lichtung strömte roch nach Schwefel und Rauch. Gelegentlich zuckte eine Flamme über die Rücken oder den Oberkörper der drei Gestalten und nun wurde die Situation der Kreaturen langsam erkennbar.
    Zwei Kreaturen standen besorgt über der Dritten, die scheinbar verwundet auf dem Boden lag. Atrion kniff die Augen zusammen und er entdeckte einen uralten Dolch, der in der Brust des verwundeten Geschöpfes steckte. Heiße Lava trat wie Blut aus der Wunde aus und versengte den grasigen Boden der Lichtung. Kleine Rauchfaden zogen in den Himmel sobald das Blut der Kreatur den grasboden verbrannte und die beiden Kreaturen versuchten, die Blutung verzweifelt zu stoppen.
    Plötzlich trat Atrion, abgelenkt von den Kreaturen, auf einen Ast und das laute Knacken hallte durch den Wald wie ein Schrei durch einen Thronsaal.
    Blitzschnell waren die Geschöpfe herumgefahren und in ihren Händen erschienen wie aus dem Nichts brennende Speere. Suchend schauten sie in die Dunkelheit und Atrion verfluchte sich bereits selbst, als Falion ohne Vorwarnung auf die Lichtung zuging.
    „Was... Was tust du?“, fauchte Saeli ihm hinterher, aber der Zauberer war schon zu weit weg.
    Ein Feuerball von der Größe eines Kochtopfes schoss auf Falion zu aber ohne mit der Wimper zu zucken, ließ der Zauberer den Stein aufleuchten und ein Schwall Wasser fing das brennende Geschoss zischend ab.
    „Er trägt ihn“, staunte das eine Geschöpf.
    „Er trägt ihn“, wiederholte das Andere wie ein Echo und die unverwundeten Gestalten machten sich kampfbereit.
    „Halt... Bitte. Ich will euch helfen. Euer Freund dort ist verwundet... Ich will euch nicht wehtun“, beschwichtigte Falion und hob seine Arme zum Zeichen des Friedens in den Himmel.
    „Uns helfen? Du bist unser Feind... Du trägst ihn“, antwortete das erste Feuerwesen.
    „Er trägt ihn“, flüsterte das Andere und ohne Vorwarnung schoss ein deutlich größerer Feuerball auf Falion zu.
    Eine gewaltige Wolke aus Dampf schoss in den Nachthimmel als Falion eine kleine Wasserwand aus dem Boden hervorrief und kurz darauf schrie der Zauberer erneut:
    „Halt... Bitte. Ich verspreche euch, ich bin nicht euer Feind!“
    Ohne ein weiteres Wort gingen die zwei Feuerkrieger in den Angriff über und Falion parierte im letzten Moment den ersten Schlag des Speeres, während er dem anderen Speer mit einem geschickten Schritt auswich.
    „Aufhören!“, brüllte Saeli, die auf die Lichtung gestürmt kam und tatsächlich hielten die Gestalten inne.
    „Aufhören“, sagte sie ein weiteres Mal, als sie etwa zwanzig Fuß vor den Kämpfenden stand.
    „Sie ist es“, sagte die Gestalt, deren Speer noch immer auf der Klinge von Falions Schwert lag.
    „Sie ist es“, wiederholte das Feuerwesen, welches mit dem Speer im Boden gelandet war.
    Dort, wo der Speer aus Feuer auf das Gras getroffen war, brannten die Halme nun rauchend und wieder zog der Geruch von verbranntem Gras über die Lichtung.
    „Ihr kennt sie?“, fragte Falion und blieb dennoch kampfbereit in seiner Position.
    Die Feuergestalten ignorierten den Zauberer und blieben ebenfalls kampfbereit auf ihren Positionen.
    „Ihr wisst, wer ich bin?“, hauchte Saeli erstaunt.
    „Ja“, nickte die erste Kreatur und ihr Gesicht schien freundlicher zu werden. Die Nasenlöcher stoben keine Funken mehr und der Atem der Kreaturen ging wieder im normalen Tempo.
    „Ich kann euch helfen“, sagte die Heilerin und zeigte auf den Verwundeten.
    „Ja“, nickte das Geschöpf erneut und dennoch blieben die beiden Feuerwesen kampfbereit vor Falion stehen.
    Langsam schritt Saeli auf den Verwundeten zu und nach einigen Blicken auf die Wunde begann sie einige Zauberformeln in Runensprache zu sprechen. Der Dolch flog von alleine aus der Wunde und zischend schloss sich nach und nach die Wunde auf der brennenden Haut der Feuerkreatur.
    Minuten vergingen und Saeli rann schweiß über die Stirn, während die Wunde immer weiter zusammen heilte.
    Erschöpft ließ sich die Heilerin zurück fallen und die Wunde der Kreatur war verschlossen. Noch immer stand der Geruch von Schwefel in der Luft und Saeli stand erschöpft auf, während die Feuerkreatur noch immer bewusstlos auf dem Boden lag und das Gras um sich herum versengte.
    „Seine Wunde ist verschlossen“, sagte die die Heilerin und stemmte schwer atmend die Hände in die Hüften.
    „Danke, Heilerin“, sagten beide Kreaturen wie aus einem Munde und nickten höflich.
    „Ich habe eine Bitte... Lasst meinen Freund gehen. Er hat euch nichts getan“, fügte Saeli hinzu und zeigte auf Falion.
    „Er trägt ihn. Er trägt das Zeichen des Generals. Tausende sind ihm zum Opfer gefallen. Er ist ein Feind“, zischte eine der beiden Geschöpfe und die dunkelrot glühenden Augen ruhten auf dem Zauberer.
    „Ihr irrt euch, er ist kein General und er trägt kein Zeichen. Er ist mein Freund und ein Zauberer“, versuchte Saeli die Wesen zu beruhigen und ging langsam auf sie zu.
    „Bitte“, hauchte sie und berührte Falions Arm.
    „Er ist ein Feind“, sagte der Erste.
    „Er ist ein Feind“, wiederholte der Andere und grimmig hielten sie ihre Waffen auf den Zauberer gerichtet.
    „Lasst ihn gehen“, sagte plötzlich der Verwundete, der sich gerade vom Boden erhob.
    „General“, sagten die beiden Feuerkrieger und gingen auf die Knie.
    „Danke“, sagte Saeli und sie verbeugte sich zaghaft.
    „Ich habe zu danken... ihr habt mein Leben gerettet. Ich entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten, General, aber ihr tragt das Zeichen unserer Feinde und seid mit euresgleichen auf unserem Territorium“, antwortete der General der Feuerwesen.
    „Was? Ich bin kein General, was heißt Euresgleichen ? Ich verstehe das nicht?“, stammelte Falion und ließ seinen Stab sinken.
    „Nun, ihr tragt den Stein des Wassers. Das magische Juwel des Kriegsherren der Wasservölker. Ihr seid ihr General... Und was Euresgleichen angeht... Sie stehen hinter euch“, erklärte der Generas des Feuervolkes und Falion drehte sich verwirrt um.
    Aus den Wäldern hinter ihnen traten vier blaue Gestalten.
    Ihre Beine bestanden aus nassem Schlamm und ihre Oberkörper waren aus Wasser geformt. Dort, wo ihr Herz saß, befand sich ein blaues Licht und die Köpfe der Kreaturen waren aus solidem Flusssteinen. Die Augen leuchteten hellblau und auf ihren Häuptern hing Haar aus Algen herab, während zwei kleine Hörner an ihren Schläfen entsprangen, die Ähnlichkeit mit denen eines Steinbocks hatten.
    Langsam kamen die vier Gestalten auf Falion zu und fielen vor ihm auf die Knie.
    „General“, sagten sie aus einem Munde und ihre Stimmen klangen wie ein sanftes Flüstern.
    Fassungslos starrte Falion auf die Kreaturen vor ihm und drehte sich ahnungslos zu dem General der Feuerwesen um.
    „Ich bin nicht ihr General.... Ich verstehe das nicht“, stammelte er und zuckte verwirrt mit den Schultern.
    „General... Wir sind kampfbereit. Sagt uns einfach, wann wir den Incendi den Hintern versohlen sollen“, sagte eines der Wassergeschöpfe und urplötzlich tauchten Langschwerter in den Händen der Wasserwesen auf. Blau schimmerten die Waffen des Geschöpfe und sie bestanden aus einer Art nassem Kalkstein,
    „Halt! Ich verstehe das nicht... Bitte, kann mir hier irgendjemand, der nicht darauf aus ist sich gegenseitig zu töten erklären, was gerade passiert“, brüllte Falion und der Zauberer verlor ein wenig die Fassung.
    „Ihr tragt den Stein des Wassers. Damit seid ihr der Kriegsherr der Völker des Wassers. DerAkvasi. Seit Jahrhunderten befinden sich die Völker der Elemente im Krieg und erst seit dem Vertrag bestehen feste Grenzen zwischen unseren Stämmen. Nun wurde eine Grenze überschritten und auf euch wartet der Tod. Ihr habt unser Territorium betreten und laut den Gesetzen des Vertrags blüht euch nun der Tod“, erklärte der General und zog gemeinsam mit seinen beiden Kriegern die Waffen.

    Hey @Ralath,
    Ich freue mich über deinen Kommentar und deine Anmerkungen ^^ Hier will ich Mal versuchen, deine Fragen zu beantworten:
    Nun muss ich aber vorweg schon sagen, dass das, was dir aufgefallen ist, fast immer so gewollt war.. Besonders, da es im weiteren Verlauf der Geschichte aufgeklärt wird. X/
    Ansonsten stimmen ja deine Feststellungen, aber besonders der Wechsel vom schwarzen Schaf zum Lieblingskind und die Situation der irren Prinzessin sind ungemein wichtig für den Haupttwist der Geschichte =O No Spoiler... Deshalb belasse ich es jetzt Mal dabei. Die kryptischen Worte sind da ebenfalls mit drin...

    LG Lehaidin

    Hey @Xarrot,
    Ich freue mich über deinen Kommentar ^^ Danke für die Kritik und das Lob :love:
    Nun zu deinen Anmerkungen:

    Spoiler anzeigen

    Das klingt riegdnwie so, als wären Bemühungen und Anstrengung beim Erlernen des Schwertkampfes eher hinderlich. Eigentlich sollte er ja Fortschritte machen, weil es anstrengend und mühsam ist. Wie wäre es deshalb mit "Allmählich trugen die Mühen und Anstrengungen Früchte, denn der Prinz machte beträchtliche Fortschritte ..."

    Ja, ich denke damit hast du Recht... Mal schauen, ob ich deinen Vorschlag nicht sogar identisch übernehme :D

    Das würde ich anders schreiben. So stellt ich mir als Leser unweigerlich vor, wie plötzlich blasen aufploppen, als er seine Schuhe zur Seite stellt. Selbst wenn man weiß, was gemeint ist. Im ersten Moment orientiert sich das Kopfkino sehr stark an der wörtlichen Bedeutung des Geschriebenen, weshalb ich hier lieber schreiben würde: "... als er die Socken abstreifte." So sieht man ihn gleich vor dem geistigen Auge auf der Bettkante sitzen und seine Füße inspizieren.

    Mhh, ich weiß, was du meinst... Muss ich gucken, ob und wie ich das dann korrigieren will. Dadurch, dass man an sich ja versteht, was gemeint ist, bin ich nicht sicher, ob es unbedingt nötig ist. :|

    Uh wurde hier jemand von Skyrim inspiriert?
    Ich muss ja zugeben, ich hab mir meine "Fraks" ebenfalls von dort abgekupfert Aber sind auch schon ein tolles und geheimnissvolles Völkchen, muss man sagen.

    Gut erkannt :D Ja, da hat mir Skyrim als Einfluss gedient... 8)

    Wie wäre es an dieser Stelle mit "Ihm wollten kaum vergleichbare Gegenstände oder Personen in den Sinn kommen, die ihm bekannt erschienen ..."? Mit finden verbindet man eine Suche, wobei "in seinen erinnerungen finden" auch noch eine Alternative wäre.

    Möglich ist Beides... Insofern auch hier wahrscheinlich meiner Meinung nach nicht unbedingt notwendig das zu ändern. :huh:

    Das klingt mit dieser Formulierung, als wären die Heerführer in einer Beziehung mit Atrion und fühlen sich jetzt vernachlässigt. xD
    Ich würde deshalb "Die Heerführer missbilligten Atrions ..." oder etwas in der Art schreiben

    Ja, das sehe ich jetzt aber genau so... Das werde ich ändern ^^

    Ich würde eher "Sein Umgang mit dem Schwert und dem Bogen" schreiben, dass klingt weniger umständlich und natürlicher.

    Ja, das stimmt... Wird verbessert ;)

    An ein paar Stellen sind dir nach der wörtlichen Rede die Redebegleitsätze eine Zeile nach unten verrutscht.

    Danke, dass du mich darauf aufmerksam machst... Muss mal gucken, ob das bei den anderen Kapiteln genau so ist. :rolleyes:

    Wenn du zu solch allgemeinen Beschreibungen wechselst, passiert es dir recht oft, dass du plötzlich ins Präsens wechselst. Das würde ich ausbessern

    Uhh, ja, da hatte mich schon Mal jemand drauf hingewiesen... Das sollte ich mal korrigieren. :D

    Naja, daankesehr für deinen ausführlichen Kommentar ^^

    LG Lehaidin

    Kapitel 25
    (Fortsetzung)

    Stunden waren vergangen und entgegen Atrions Erwartungen, führte Falion sie nicht zurück in die Tundra, sondern hatte den Weg in die Berge eingeschlagen.
    Gut gelaunt ging er vorweg und immer wieder wandte sich sein zur Gruppe hinter ihm.
    „Falion.... Warum zum Skarr müssen wir den Weg durch die Berge gehen?“, rief Elion und sprach dem Großteil der Gefährten aus der Seele.
    Der Zauberer drehte sich ein weiteres Mal um und blieb stehen.
    Sein Mantel wehte im starken Aufwind der Berge und seine Haare taten es ihm gleich, während der blaue Stein auf der Spitze seines Stabes aufgeregt leuchtete.
    „Blickt gen Süden, junger Prinz... Dann wisst ihr, wieso“, antwortete Falion und zeigte mit dem Stab nach Rechts.
    Die Gefährten drehten sich in die angedeutete Richtung und blickten zu den Ebenen der Tundra, auf denen ihnen ein allzu bekanntes Phänomen in die Augen trat.
    Weit hinter den hügeligen Waldebenen, in denen auch Saelis Hütte stand, erhob sich eine Gewitterfront. Dunkel und unheilvoll zog sie über die Tundra langsam auf die Gefährten zu und schien immer wieder auf einigen Stellen zu verharren.
    „Ist das...?“
    „Ja, das ist er“, unterbrach Falion Juna und nickte grimmig gen Süden.
    „Kommt er hier her?“, fragte Ilfgar grimmig und fasste sich unbewusst an die Brust.
    „Nun, ich hoffe nicht... Der Stein leuchtet wieder und ich habe einen Schild um uns errichtet, der uns vor seinen magischen Fähigkeiten als Aufspürer schützt... Achso, und ich habe unsere Spuren zu Saelis Hütte verwischt“, lächelte Falion und die Gefährten schauten sich ungläubig um.
    „Ein Schild? Ich sehe hier keinen Schild?“, rätselte Elion und der Zauberer verdrehte die Augen.
    „Junger Prinz.... Ihr seid wahrlich nicht der Hellste. Ein Schild, der uns davor Schützen soll, gesehen zu werden, soll sichtbar sein?“, schüttelte Falion den Kopf und Elion lief rot an.
    „Zeigt uns doch Mal eure Zauberkünste, Falion. Naja, zeigt sie mir... Wie wäre die Farbe...“, fing Saeli an und ihre Stimme blieb im Rachen stecken.
    Falion hatte seinen Stab leicht auf den Boden getippt und auf einen Schlag war der unsichtbare Schild in einem dunklen Rot aufgeleuchtet. Kleine rote Fünkchen rieselten von der Schilddecke herab und setzten sich auf die Fußabdrücke der Gefährten, die kurz darauf verschwunden waren. Der Schild war etwa so groß wie die Hütte der Heilerin und umgab die Gefährten unförmig. Immer dort, wo ein Mitglied der Gruppe etwas abseits stand war die Blase ausgebeult und so war der Schild in einem groben Oval geformt, welches über den einzelnen Gefährten weitere Beulen hatte.
    „Rot“, hauchte Saeli das letzte Wort und starrte begeistert um sich.
    Auch die Anderen starrten staunend um sich und folgten den winzigen Funken, die ohne ein Geräusch wie Schneeflocken gen Boden fielen.
    Dann verschwand die rote Farbe und sie standen wieder unter dem bewölkten Himmel.
    „Das war wunderschön“, flüsterte Juna und schaute noch immer staunend um sich.
    „Ja“, schloss sich Saeli an und die anderen Gefährten nickten noch immer staunend.
    „Wir sollten weitergehen“, unterbrach Falion die Begeisterungsstimmung und drehte sich um.
    Die Gruppe folgte dem Zauberer ohne ein Wort und bald schon bildeten sich kleine Rudel beim Aufstieg. Falion lief alleine vorweg und schwieg, während Atrion, Sel, Juna und Ilfgar gemeinsam den Hang hinauf gingen und sich unterhielten.
    Tria und Saeli redeten aufgeregt miteinander und Atrion hatte die Vermutung, dass der Zauberer das Hauptthema ihrer Konversation war. Nur Elion lief alleine zwischen den beiden Gruppen und fing an auf einem kleinen Büchlein zu kritzeln.
    „Was machst du da?“, ließ sich Atrion zurück fallen und schlenderte neben Elion her.
    „Ich zeichne...“, antwortete er abwesend und setzte den Bleistift ein weiteres Mal auf das Papier.
    „Seit wann zeichnest du?“, fragte Atrion und ungläubig versuchte er einen Blick auf das kleine Büchlein zu werfen.
    „Eigentlich seit dem Tag, an dem wir beim Thain losgelaufen sind... Er hat es mir gegeben und gesagt, dass ich alles, was mich beeindruckt, was mir Angst macht, was ich erlebe, aufzeichnen soll. Keine Ahnung, wieso? Aber es gefällt mir... Gerade versuche ich die Gewitterfront zu zeichnen. Ich weiß nicht, ob ich gut darin bin, aber mich erinnern meine Zeichnungen jedes Mal an das, was hinter uns liegt“, erzählte Elion und drückte Atrion das Büchlein in die Hand.
    Der Schwertkämpfer blätterte beeindruckt durch die Seiten und er war fasziniert von Elions Können und seinem Talent. Er erkannte die Schlucht von Eskhalet, die Straße von Treno und die kleine Kneipe in Treno.
    „Die sind beeindruckend“, lächelte Atrion und gab Elion das Büchlein zurück.
    „Danke“, sagte der Prinz und kritzelte weiter.
    „Wie geht es dir?“, fragte Atrion schließlich fürsorglich und lächelte den Prinzen an.
    „Gut... Die Gruppe tut mir gut. In all den Jahren als Prinz von Eolond hatte ich so gut wie keine Freunde. Hier, in der Runde der Gefährten habe ich erstmals so etwas wie Freundschaft erfahren. Abenteuer und Gefahren haben diese Menschen zusammengeschweißt und ich bin ein Teil davon... Das lässt einen einfach ein gutes Gefühl haben, neben Freunden zu stehen, die einem den Rücken freihalten, neben Freunden zu gehen, die einem helfen, das zu vergessen, was einem Schmerzen bereitet“; antwortete der Prinz und Atrion bewunderte seinen Schützling erneut.
    „Du hast dich verändert“, sagte der Schwertkämpfer schließlich und klopfte Elion auf die Schulter.
    „Verändert?“, schmunzelte der Prinz und in seinem Gesicht zuckte ein Lächeln.
    „Nur zum Besseren... Du bist erwachsen geworden. Du hast viel dazu gelernt und Mut bewiesen“, lobte Atrion den Prinzen und geschmeichelt lief dieser ein weiteres Mal am selben Tag rot an.
    „Danke“, sagte Elion erneut und grinsend malte er weiter.
    Atrion beobachtete Elion noch ein paar Minuten beim Zeichnen bis die Gefährten schließlich den ersten Pass erreichten und in das Gebirge eintraten. Schnee bedeckte den steinigen Felsboden und knirschend marschierte die Gruppe nun in einer Reihe hinter Falion her.
    Wind blies ihnen kalt entgegen und Atrion hatte seinen Umhang fest um sich gezogen, so wie jeder der Gefährten.
    Fast eine Stunde lang kämpften sie sich durch den Schnee und den kräftigen Wind, der das Vorankommen erschwerte. Dann erreichten sie das erste Tal und Wolken hingen in dichten Nebelfahnen unter der Gruppe. Das Tal war fast vollständig mit Wolken gefüllt und über den Bergen hing eine graue und triste Wolkendecke.
    Mühsam begannen sie den Abstieg und erst spät am Abend erreichten sie das schmale, waldbedeckte Tal.
    „Wir brauchen eine Pause“, stöhnte Ilfgar, der mit seiner frisch kurierten Wunde den ganzen Tag über tapfer durchgehalten hatte.
    Falion nickte nur abwesend und ging einige Meter in den Wald hinein, während die Gefährten ein kleines Lagerfeuer entfachten und sich ausruhten.
    Saeli beobachtete den Zauberer unauffällig und kaute auf einem kleinen Stück Speck.
    Den Falion, den sie vor neun Jahren verloren hatte, war kaum noch zu erkennen. Der Zauberer war größer geworden und sein Körper war muskulös. Die dunklen Haare waren fast Schulterlang und leicht gewellt, während ein ungeordneter Bart sein Gesicht bedeckte. Das Einzige, was sie an den Mann erinnerte, den sie damals gekannt hatte, war das Lächeln und seine blauen Augen, die sie so sehr an ihm liebte.
    „Sag es ihm“, stichelte Tria plötzlich neben Saeli und die Heilerin wurde aus ihren Gedanken geworfen.
    „Er hat mich neun Jahre lang auf die Folter gespannt und dafür habe ich ihn gehasst... Jetzt ist er wieder da und nach Allem, was ich von ihm erfahren habe, das Leid, dass er durchlebt hat... Naja jetzt liebe ich ihn noch mehr... Einfach, weil er neun Jahre lang nicht vergessen hat, wer ich bin und mich seit jeher geliebt hat. Verflucht, wie macht er das?“, fluchte die Heilerin leise und grinsend biss sie ein weiteres Stück vom Schinken ab.
    „Naja, er ist ein Zauberer... Ich meine... Er könnte ja..“, neckte Tria weiter und ein saftiger Tritt gegen das Schienbein ließ sie verstummen.
    Saeli mochte die junge Prinzessin. Auf ihre eigene Art und Weise besaß die junge Blondine die Fähigkeit jedem ihre Geheimnisse zu entlocken. Stundenlang hatten sich die beiden Frauen auf dem Weg über Saelis Vergangenheit unterhalten und neugierig hatte Tria ihr zugehört, Fragen gestellt und ihr von ihrer eigenen Vergangenheit erzählt. Grinsend hatte die Heilerin von Falions ersten Zaubertricks erzählt, mit denen er sich fast selbst in Brand gesteckt hatte und die beiden Frauen kicherten über die peinlichen Ausrutscher des Zauberers aus vergangenen Tagen.
    „Was ist eigentlich mit dir? Gibt es in deinem Leben niemanden?“, fragte Saeli schließlich.
    Trias Augen weiteten sich und ein grinsen machte sich auf ihrem Gesicht breit.
    „Was? Bitte... nein. Ich bin Prinzessin. Die letzten drei Jahre versuchten circa zwei Dutzend Männer um meine Hand zu halten. Es gibt so viele tolle Menschen dort draußen und ich werde sicher nicht dem erst Besten um den Hals springen“, antwortete die Prinzessin und schüttelte angewidert den Kopf.
    „Nein, es gibt viele Männer die mir gefallen, aber ich stehe mehr so auf die unscheinbaren.... Intelligente Kerle, die mit ihrem Köpfchen arbeiten und nicht mit den Muskeln, die sie am Körper tragen“, ergänzte sie und schaute sich suchend unter den Gefährten um.
    Saeli schaute unscheinbar zur Prinzessin hinüber und ein weiteres Mal wunderte sie sich über Tria. Entgegen ihren Erwartungen hatte die wunderschöne Blondine einen gänzlich anderen Typ von Männern im Auge, als Saeli geschätzt hätte. Tria war eine so bildhübsche und athletische Frau, dass die Heilerin an ihrer Seite bis jetzt nur einen muskulösen Krieger gesehen hatte, aber damit hatte sie am wenigsten gerechnet.
    „Ach deshalb hast du also deine Glubschaugen auf meinen Zauberer geworfen“, neckte Saeli und grinste die Prinzessin an.
    „Noch gehört er nicht dir“, lachte sie und Saeli stimmte ein.
    Die Beiden Frauen aßen genüsslich den Schinken und unterhielten sich über Saelis Leben, während Juna und Ilfgar am Lagerfeuer saßen und schweigend beobachteten, wie Atrion gemeinsam mit Elion zeichnete. Irgendwo aus den Tiefen seiner Tasche hatte der Schwertkämpfer ein Stück Pergament gekramt und nun malte er gedankenversunken darauf herum. Sel schaute Elion interessiert über die Schulter und ließ gelegentlich einige Kommentare fallen.
    Ilfgar rieb sich die Brust und obwohl er es verschweigen wollte, war seine Wunde noch nicht so verheilt, wie sie für ein solches Abenteuer eben geheilt sein sollte.
    Die junge Bogenschützin neben ihm jedoch, beobachtete Atrion und noch immer schwirrte ihr die Tatsache, dass sie mit Ilfgar zusammen war und Atrion davon nichts wusste, im Kopf umher.
    „Wir müssen es ihm sagen“, flüsterte sie kaum hörbar und beugte sich ein wenig zu Ilfgar hinüber.
    Der Bote aus Haalingar blickte auf und schaute zu Atrion, der noch immer gedankenverloren kritzelte und dabei zufrieden lächelte.
    „Nicht heute“, antwortete Ilfgar kurz darauf flüsternd.
    „Er wird es nicht gut aufnehmen... Ich weiß wie viel ich ihm bedeute“, flüsterte Juna und ihre Blick traf sich mit Ilfgars.
    „Deshalb sollten wir seine gute Stimmung nicht an diesem Tag dämpfen... Sieh nur“, sagte Ilfgar und nickte zu Atrion hinüber.
    Der junge Schwertkämpfer war gerade mit seinem Kunstwerk fertig geworden und zeigte es glücklich Sel und Elion. Lächelnd gab er dem Prinz von Eolond das Pergament, der kurz darauf anerkennend nickte und es an Sel weitergab, der begeistert staunte und ein Lob aussprach.
    „Du hast Recht“, antwortete Juna und in diesem Moment kam Falion besorgt zum Lager zurück.
    „Wir sollten weiter... Etwas ist in diesen Tälern. Etwas sehr mächtiges“, brummte der Zauberer und mit einem Mal war aus der guten Stimmung eine unruhiges Umschauen geworden.
    „Was hast du gesehen?“, fragte Saeli energisch und ging einige Schritte auf Falion zu.
    „Ich habe nichts gesehen... Ich spüre die Magie dieses Ortes. Machtvolle Wesen, die in der Erde schlummern, Geschöpfe, die wir nicht sehen können, solange sie es nicht wollen“, antwortete er und der blaue Stein funkelte etwas heller auf.
    Schleunigst hatten sie das Lager abgebrochen und waren in den Wald hinein gelaufen, während die letzten Stunden des Tageslichts dem Ende zugingen. Beunruhigt wanderten sie durch den Nadelwald und nicht selten wanderte Atrions Hand an seinen Schwertknauf. Ein Knacken im Unterholz oder ein Vogel im Geäst der Bäume war schon in der Lage, die Gefährten zusammenzucken zu lassen.
    Die Sonne war inzwischen untergegangen und die Gruppe hatte das Tal zu etwa zwei Dritteln durchquert, als Falion plötzlich stehen blieb.
    „Was ist los?“, flüsterte Atrion und seine Hand war wieder an seinem Schwertknauf gelandet.
    Falion fuhr herum und hielt sich den Zeigefinger vor die Lippen um zu zeigen, dass die Anderen so leise wie möglich sein sollten.
    Dann zeigte er zwischen den Bäumen hindurch auf eine kleine Lichtung etwa zweihundert Fuß vor sie.

    Hey @Ralath,
    Jetzt hast du mich doch tatsächlich sprachlos gemacht 8o Also erst Mal ein "Wooow", freut mich riesig, dass dir die Geschichte so zusagt :love:
    Dann musste ich gerade wirklich grinsen wie ein Honigkuchenpferd, als du mir erzählt hast, dass Lottas Auftritt dich so gepackt hat :D
    Zu deinen Fragen:
    Puh, ich hatte Gimli jetzt mit schwarzem Bart in Erinnerung. Besonders aus den Büchern... Aber am Besten schaue ich da nochmal nach :/
    Die Stalaktiten als Beleuchtungselemente wollte ich nehmen, da die Höhlen von Aglarond tatsächlich mit ungefähr tausenden von diesen bestückt sind. Gimli verspricht, mit Legolas diese Höhlen unter Helms Klamm wieder zu besuchen und mit einigen Zwergen aus dem Norden baut er die Stadt der Zwerge auf. Für mich war es einfach logisch, dass Gimli jetzt nicht alles von den Höhlen zerstört und eine Zwergenstadt darauf baut, sondern versucht, so gut wie möglich die alten Höhlen beizubehalten.

    LG Lehaidin ^^

    Kapitel 25
    Feuer und Wasser

    Atrion hatte hervorragend geschlafen und voller guter Laune erhob er sich von seinem Nachtlager, dass er neben einem süßlich duftenden Haifonbusch errichtet hatte. Der Morgen war zwar kühl und windig, aber die ganze Nacht über hatten sie abwechselnd das Feuer bewacht und die wärmenden Flammen ließen selbst die frische Brise lauwarm in das Gesicht des Schwertkämpfers wehen.
    Er schaute sich um und zum ersten Mal in seinem Leben hatte er das Gefühl, in einem schönen Garten zu sitzen. In der abendlichen Sonne und der Tatsache, dass Ilfgar dem Tode nahe stand, hatte der Schwertkämpfer den Garten nur beiläufig wahrgenommen, aber nun fiel ihm die Farbenpracht auf, die der Garten zu bieten hatte. Alle Farbe des Regenbogens und viele weitere strahlten in der Morgensonne und der süßliche Duft weckte Atrions Lebensgeister. Tief zog er den Duft in seine Nase und ihm fiel auf, dass der Geruch aus unzähligen unterschiedlichen Noten bestand. Bittere, süße, saure und fast schon ungenießbare Gerüche vereinten sich zu einem süßlichen Gemisch.
    Lächelnd erhob sich Atrion und schaute auf seine Gefährten, die noch immer selig ruhig unter ihren Mänteln schliefen.
    Elion und Sel hatten sich mit dem Rücken an einen kleinen Apfelbaum gelehnt und waren mit geschlossenen Augen und dem Kinn auf der Brust eingeschlafen. Grog hatte sich dicht ans Feuer gelegt und schlief mit dem Kopf auf einem Vorratsbeutel, während Tria sich gemütlich auf ihrem Umhang niedergelassen hatte und mit einer kleinen Decke über den Schultern eingewickelt auf dem Boden lag. Dann bemerkte Atrion einen leeren Schlafplatz neben ihm und seine gute Laune bekam einen kleinen Dämpfer.
    Juna war nicht mehr da und der Schwertkämpfer hatte eine grobe Ahnung, wo die Bogenschützin stattdessen war.
    Innerhalb weniger Augenblicke hatte Atrion seine Sachen mit gekonnten Handgriffen zusammengepackt und schlenderte gemütlich auf die Haustür zu, nachdem er einen letzten Holzscheit auf das Feuer gelegt hatte.
    Er öffnete die Tür und ein weckender Geruch von Hornbeersaft strömte ihm entgegen. Saeli hatte bereits angefangen ein Frühstück zu errichten und während sie Schinken in Scheiben schnitt, pfiff sie leise ein Liedchen vor sich hin.
    Verwundert blickte Atrion die Heilerin an und die einzige logische Erklärung für ihr Verhalten schien wohl mit Falion zusammen zu hängen.
    „Ist alles in Ordnung?“, fragte der Schwertkämpfer fürsorglich und legte seinen prall gepackten Reiserucksack neben die Tür.
    „Ja“, seufzte Saeli.
    „Das heißt, ihr habt Falion verziehen?“, fragte plötzlich Tria, die hinter Atrion in der Tür erschienen war.
    „Ja, ich habe ihm verziehen... Naja, also ich glaube nur, dass er es nicht weiß“, grinste sie und schnitt eine weiter Scheibe ab.
    „Ich werde es ihm denke ich auch nicht sagen... Noch nicht. Wichtig ist nur, dass er wieder bei mir ist“, ergänzte sie lächelnd und stellte das Brett mit den Schinkenscheiben auf den Tisch.
    „Was hat er euch gesagt?“, brannte es in Tria und sie drängte sich an Atrion vorbei.
    „Nun... Also eigentlich Alles. Ich brauche auch noch etwas Zeit, bis ich mit seinen neuen Fähigkeiten und seinem Wissen klarkomme, aber er war einfach ehrlich. Er hat mir alles im Feuer....“, begann Saeli zu erzählen und verschwand mit Tria im Hinterzimmer.
    Atrion schaute sich nach Ilfgar um und erst jetzt bemerkte er, dass der Bote aus Haalingar nicht mehr im Bett lag.
    „Wo ist Ilfgar?“, rief der Schwertkämpfer in die Richtung des Hinterzimmers.
    „Hier“, antwortete eine Stimme hinter ihm.
    Atrion drehte sich um und sah seinen Freund von Juna gestützt in der Tür stehen.
    „Ilfgar“, lächelte Atrion und umarmte den Boten aus Haalingar freudig.
    „Schön, dass du noch unter den Lebenden weilst“, ergänzte er und klopfte Ilfgar auf die Schulter.
    „Naja, dank Falions Freundin.... Stimmt es, was Juna mir erzählt hat?“, flüsterte der Bote leise und scheinbar schien er zu fürchten, dass Saeli hören könnte, was er sagte.
    „Nun, das hängt davon ab, was sie dir erzählt hat. Aber ja, sie ist das Mädchen, dass er vor ein paar Jahren zurückgelassen hat“, antwortete Atrion und grinste.
    Dann war ihr Gespräch beendet, was überwiegend daran lag, dass Saeli in diesem Moment mit einem Wasserkrug in den Hauptraum zurückkehrte.
    „Na los, setzt euch und frühstückt.... Ihr werdet eure Kraft brauchen“, sagte die Heilerin und deutete auf den reich gedeckten Tisch.
    Hungrig ließ sich Atrion in den Stuhl fallen und nach und nach trudelten die anderen Gefährten ein.
    Zufrieden aßen sie von dem vorzüglichen Frühstück und erzählten Saeli dabei, wie ihre Mission aussah, die sie vom Thain bekommen hatten.
    „Ihr sucht also die Welt der Drachen?“, fragte die Heilerin, nachdem Atrion seine Erzählung beendet hatte.
    „Ja. Naja, eigentlich folgen wir nur Falion... Er weiß ja, wo der Eingang ist“, antwortete Elion und stopfte sich ein Brot mit Speck in den Mund.
    „Wo ist unser Zauberer überhaupt?“, fragte Grog und sein Blick wandte sich an Saeli.
    „Nun, ich denke er wird irgendwann wieder auftauchen... Ich... Ich war vielleicht nicht sonderlich freundlich“, grinste Saeli und Tria unterdrückte ein Lachen.
    Gemeinsam unterhielten sich die Gefährten über den Thain und ihre Mission, bis Falion nach einer halben Stunde eintraf.
    Noch immer hielt er sich das Taschentuch an die Nase und blutüberströmt schritt er durch die Tür.
    Grinsend beobachteten die Gefährten, wie der Zauberer zum nächsten Wasserbecken ging und sich das Blut vom Körper wusch.
    „Alles in...“
    „Wag es ja nicht... Du blöder Pirat“, unterbrach Falion Grog und die Gefährten brachen in Gelächter aus.
    Der Zauberer lief fast so rot an wie das Blut aus seiner Nase und Atrion bemerkte erst jetzt, dass er Falion noch nie so gesehen hatte. Normalerweise hatten die Gefährten mehr als nur Respekt vor ihrem Führer gehabt, aber nachdem sie erfahren hatten, dass Saeli ihm die Nase gebrochen hatte, war der Großteil der Angst verflogen.
    „Ihr... Argh“, fluchte Falion und verließ das Haus wieder.
    Lachend blickten die Gefährten ihm hinterher.
    „Gut gemacht“, grinste Grog Saeli an und eine gespielte Verbeugung ihrerseits ließ die Gefährten nur noch lauter lachen.
    Nach dem Essen packte die Gruppe ihr Sachen und half der Heilerin beim Spülen des Geschirrs. Ilfgar lief einige Runden im Garten um zu prüfen, ob er mit der Wunde reisefähig war und Falion starrte zornig in den Süden, während er verzweifelt versuchte die Blutung zu stoppen.
    „Hier“, sagte Saelis warme Stimme plötzlich hinter ihm und Falion verdrehte die Augen.
    Die Heilerin stand mit einer Tinktur hinter ihm und lächelte amüsiert.
    „Was ist das?“, grummelte der Zauberer und musterte das kleine Fläschchen.
    „Das ist gegen die Blutung.... Lass mich dir helfen“, antwortete Saeli und ohne eine Antwort abzuwarten hatte sie ein wenig Tinktur auf ihren Zeigefinger geschmiert und trug sie zärtlich auf die Nase auf. Bestimmend hatte sie Falions Hand von seiner Nase genommen und hielt sie nun fest, während ihre Augen prüfend über seine Nase huschten.
    „D.. Danke“, stammelte der Zauberer und ein weiteres Lächeln huschte über ihr Gesicht.
    „So, fast wie neu“, sagte sie schließlich und tatsächlich hatte die Magische Salbe die Blutung gestoppt. Falion spürte, wie seine Nasenknochen prickelten und er fühlte, wie der Bruch nach und nach wieder zusammenheilte.
    „Du bist wunderschön.... So schön, wie an dem Tag, an dem ich dich verlassen hatte“, flüsterte er und Saelis Herz machte einen Hüpfer.
    „Naja, wir beide haben uns denke ich verändert.... Aber es freut mich, dass ich dir so gut gefalle“, antwortete sie und versuchte dabei, ihre Freude zu unterdrücken.
    Enttäuscht über die kühle Antwort wandte sich Falion ab und schaute weiter nach Süden, während die Heilerin glücklich grinsend zurück zum Haus ging.
    Dann war die Zeit für den Aufbruch gekommen.
    Die Gefährten versammelten sich im Garten und verabschiedeten sich von Saeli, während Falion schweigend auf einem Pergament herumkritzelte.
    „Falion, wo müssen wir lang?“, fragte Atrion schließlich und die gesamte Gruppe wartete bei Saeli vor der Tür der kleinen Hütte.
    Der Zauberer kam auf sie zu und blieb vor Atrion stehen.
    „Ich werde nicht mit euch kommen... Ich habe jemandem versprochen, dass ich nie wieder weggehe und dieses Versprechen werde ich halten. Hier ist eine Karte... Ich weiß, sie ist nicht gut, aber sie wird euch zum Tor führen“, sagte Falion und drückte Atrion das Pergament in die Hand.
    „Was?“, stammelte Atrion und nahm widerwillig die Karte entgegen.
    Auch die anderen Gefährten waren von Falions Worten in einen schockgleichen Zustand verfallen und starrten verwirrt auf die kleine Karte in der Hand des Schwertkämpfers.
    „Wie sollen wir das ohne euch finden?“, fragte Elion und in seiner Stimme lag Verzweiflung.
    „Ich glaube an euch und ich bin mir sicher, dass ihr es schafft... Mein Weg aber endet hier. Ich schulde der Frau, die ich liebe ungefähr neun Jahre meines Lebens, die werde ich ihr zurückgeben“, antwortete Falion und sein Blick wandte sich zu Saeli, die schweigend hinter den Gefährten wartete. Ihr Herz raste erneut und selbst mit größten Anstrengungen konnte sie ihr lächeln nicht unterdrücken.
    Eine Freudenträne rann ihr über die linke Wange, aber der Einzige, der es mitbekam, war der Zauberer. Die Anderen starrten noch immer fassungslos auf das Stück Pergament und den Zauberer.
    „Ich komme mit euch“, sagte Saeli plötzlich und schnell wischte sie sich die Träne weg.
    „Ihr wollt uns begleiten?“, fragte Ilfgar und Atrion wurde das Gefühl nicht los, dass der Bote aus Haalingar ein wenig Angst vor der Heilerin hatte.
    „Ja... Eure Mission ist wichtig. Nicht nur für mich und euch, nein, sondern für ganz Eolond. Eine Heilerin an eurer Seite schadet da vielleicht nicht, oder?“, lächelte Saeli und hob einen kleinen Rucksack auf, der hinter einer kleinen Bank gelegen hatte.
    Falion lächelte glücklich und die Gefährten nickten einverstanden.
    „Nun denn, diese Karte ist dann wohl überflüssig“, sagte der Zauberer und mit einem Mal flammte das Pergament in Atrions Hand auf und war zu einem Häufchen Asche zerfallen.
    „Was soll das denn?“, erschrak Atrion und im gleichen Moment bemerkte er, dass er die Hitze der Flammen nicht Mal gespürt hatte.
    „Stellt euch nicht so an... Das ist nur ein bisschen Asche. Und jetzt kommt! Wir haben noch einen weiten Weg vor uns“, grinste Falion und lief los.