Beiträge von Rebirz im Thema „Inhalte für Erwachsene“

    Mich würde interessieren wie ihr andere typische „18 +“ Dinge seht. Das etwas für Kinder nicht geeignet ist muss ja nicht immer an einem Übermaß an Nackt- und Sex Szenen liegen.

    Ich gehe jetzt mal davon aus, dass du von typischen Gewaltszenen im Kampf oder eventuell auch einer Folterszene redest? Vielleicht auch psychischer Terror? Da ist meiner Meinung nach in aller erster Linie entscheidend, was du für ein Publikum haben willst. In einem Jugendbuch ala Percy Jackson würde ich keine explizit beschriebenen Mord- Kriegs- und Folterszenen erwarten. Natürlich wird in fast jeden Fantasy-Roman gekämpft, aber abhängig davon, wie du dein Werk wirken lassen willst, sollten diese Szenen beschrieben werden. Wenn es jedoch generell düsterer zugeht, sagen wir mal Bürgerkriegszustände, dann kann man die Messlatte selbstverständlich etwas versetzen.

    Natürlich gibt es da immer ein paar Ausnahmen, zu denen ich evtl. sogar meine eigene Geschichte zählen würde. Der Ton bei mir ist eigentlich etwas lässiger und es tauchen viele spaßige Elemente auf, dabei ist der Plot eigentlich durchaus ernst und nicht wirklich gewaltfrei. @Thorsten kam glaube ich anfangs damit überhaupt nicht klar :D Unterm Strich ist es aber denke ich wie mit allem anderen auch: Finde die richtige Waage. Extreme spärlich nutzen, um wichtige Szenen auch entsprechend wirken zu lassen und evtl. auch mal den Leser zu schocken. Ich erwische mich selber oft beim Lesen, wie ich beinahe gelangweilt über sie Seite gleite. Wenn dann plötzlich etwas krass Unerwartetes passiert, das holt mich dann wieder voll ab.

    Ich glaube, dieses viele Gedanken machen, ist stark durch das Verhalten der Medien und vieler Leute bedingt. Ich kenne seit meiner Schulzeit jemanden, der schwul ist. In unserem Kuhdorf gibt es mehrere gleichgeschlechtige Pärchen. Da juckt das kaum jemanden. Aber was mich bezüglich diesem Thema so sensibel gemacht hat und mich auch oft über reagieren lässt, ist die Tatsache, wie diese "Minderheiten" künstlich ins Rampenlicht gerückt werden. Da wird man teilweise regelrecht am Genick gepackt und die Nase reingedrückt.

    Wenn man eine Geschichte um einen Charakter spinnst, der z.B. lesbisch ist und der Kontext passt, die Story gut ist, dann gibt es da für mich überhaupt keinen Stress. Mir fällt dass dann sogar gar nicht wirklich auf. Es muss halt nur stimmig sein. Normal sein! So wie es halt in der Realität auch sollte.
    Ich habe im Filme-Thread ja etwas über das Drumherum von Alita: Battle Angle und Co. philosophiert und da ist es da selbe Prinzip. Ich fand den Film geil. Genauso wie Black Panther, Captain Marvel und weiß Gott wie so noch alle heißen. Ich hab die Filme genossen ohne über Geschlechter etc. nachzudenken. Erst das öffentliche Trara darum herum hat einen faden Beigeschmack zu diesen eigentlich normalen bzw. guten Werken geliefert.
    Da sitze ich dann da und denke mir: OK, es ist also was Besonderes, dass es einen schwarzen oder einen weiblichen Protagonisten gibt. Eigentlich war ich der Meinung, dass das ganz normal ist. :hmm:

    Was ich eigentlich damit sagen will @Feron ist, dass es mir in der Regel so vorkommt, als das wir zum darüber Nachdenken gezwungen werden und uns damit "Probleme" in den Kopf gesetzt werden, die wir ohne diese unnötige Aufmerksamkeit niemals hätten.

    Zitat von Faye

    Allerdings sollte man es mit solchen Momenten nicht übertreiben. Und ich persönlich mag es, wenn auf dem Höhepunkt der intimen Stimmung ausgeblendet wird.

    Ganz meine Meinung. Ich muss in der Fantasy nicht im Detail lesen wer was und wie macht. Dafür gibt es andere Medien :P

    Zitat von Formorian

    Gegen die Schilderung von körperlicher Liebe ist nichts zu sagen, solange es geschmackvoll geschildert wird.

    Ich denke eher, dass das vom Kontext abhängt. Was ist geschmackvoll? Ich bin selbst eigentlich kein Fan von explizit beschriebenen Sex Szenen, aber wenn es sich entsprechend in die Geschichte einfügt, es einen Grund dafür gibt, dann sehe ich das als in Ordnung an. Ich erinnere mich da noch flüchtig an eine Szene aus "Future" die definitiv nicht als klassisch 'geschmackvoll' durchgegangen ist, aber einfach in meinen Augen sehr gut passte. Man konnte nachvollziehen warum und wieso und sie hatte auch Auswirkungen auf die weitere Geschichte.

    Zitat von Thorsten

    Es sollte einen Grund geben - unlaengst hatte ich ein Buch gelesen wo einfach mal ohne dass es einen bestimmten Grund aus der Geschichte gab immer wieder mal eine Sex-Szene vorkam - wo ich mich auch gefragt hatte - warum das jetzt? Macht das Buch nicht besser.

    Yep. Bin ich voll deiner Meinung. Ich sehe das auch vermehrt besonders in TV Serien. Manchmal frage ich mich, ob die Menschheit sich mit nichts anderem mehr als Sex begeistern kann...

    Zitat von Asni

    Das fände ich z.B. auch schon bei aktuell diskutierten Themen eher anstrengend, also wenn plötzlich jeder aktuelle Roman mindestens einen homosexuellen Charakter haben muss (--> das "muss" ist hier entscheidend; es sollte halt keine Genre-Konvention werden, sonst spricht da natürlich nichts dagegen. Ich meine eher die Gefahr, dass jede aktuelle Geschichte quasi eine Checkliste an Anforderungen erfüllen muss, um publiziert zu werden. Ob es so etwas gibt und ob diese Gefahr tatsächlich und nicht nur theoretisch existiert weiß ich natürlich nicht).

    Wenn es mal soweit kommt, dass es tatsächlich ein muss wird, dann wird es spannend... Ich für meinen Teil wüsste dann nämlich nicht, wie ich z.B. einen homosexuellen in meine Geschichten einbauen sollte. Ich sehe keinen Grund dafür. Warum muss sowas überhaupt erwähnt werden? Etliche meiner Charaktere haben in meiner Geschichte keine Beziehung oder in aller Öffentlichkeit Sex, also warum sollte ich erwähnen, dass er oder sie anders gepolt ist? Bringt doch der Geschichte nichts. Außer natürlich ich will, wie @Thorsten erwähnt hat, die Gesellschaft meiner Welt auf eine ganz bestimmte Weise aufbauen. Das wiederum wird man in diesem Ausmaß aber wohl nicht leicht in vielen Geschichten einbauen, da sie dafür einfach nicht umfangreich genug sind.