„Ja oder nein? Jetzt!“, setzte er nach.
Nisha wurde von einem Schwindel erfasst. Ihr Leben würde ohne ihn leer sein, und sie konnte sich nicht vorstellen, dass je jemand diese Leere wieder würde füllen können.
Sie quetschte ein „Ja“ heraus und fühlte sich dabei einer Ohnmacht nahe.
Schräg ...
„Was du da hätscheln und pflegen willst ist ein Schatten, Alastair! Denk doch mal nach! Das Baby hat stundenlang alleine im Stall gelegen. Ein normales Baby schreit, wenn es allein gelassen wird. Es schreit, weil es Hunger oder Durst hat, weil seine Windeln voll sind, irgend einen Grund zu Schreien wird es schon finden. Ein Baby in diesem Alter strampelt, es bewegt sich normalerweise. Und liegt nicht so regungslos und still in seinen Tüchern wie dieses Kind. Deinen Edelmut in allen Ehren, aber was dich da angepisst hat, ist ein Miniaturschatten, und ich bin nicht Willens, uns deswegen in eine Gefahr zu bringen, die unser Vorhaben gefährden kann. Weißt du, ob der kleine Schatten nicht Auge und Ohr für seine Herren ist? Kannst du ausschließen, dass dieses Kind seine Stimme in genau dem Moment wiederfindet, in dem wir uns unbemerkt an einem Heer vorbei schleichen müssen? Nein, kannst du nicht!“
Dann hat mich mein Gefühl also nicht getäuscht und das Baby ist tatsächlich nicht mehr menschlich. Bzw. Gembries hatte Recht und sein Magendrücken war gerechtfertigt. Es hätte mich auch schwer gewundert, wenn alles und jeder in dem Dorf dem Einfluss der Schatten verfallen ist und nur das Baby nicht. Das konnte halt nur schlecht aufstehen und sich ebenfalls zum Fraß vorwerfen. Ich bedauere es dennoch.
An der Stelle noch ein "Lob" (wenn man es so bezeichnen kann), dass du hier generell auch auf den Tod von Kindern/Babys eingehst. Sowas wird ja häufig doch ignoriert, weil makaber und eher ein Tabuthema. Dadurch wirkt das hier alles aber sehr authentisch und geht einem nochmal ein ganzes Stück näher.
„Geschwitzt?!“
Irritiert vernahm Alastair den leichten Spott in Gembries Stimme. Erst dann fiel es ihm wieder ein. Das Baby! Erschrocken warf er die Decken ganz zurück. Das Baby lag immer noch in seinem Stoffbündel. Seine Augen waren offen und blickten ins Leere, aber ein Lidschlag zeigte, dass es noch lebte.
„Dich hatte ich ganz vergessen“, entschuldigte sich der Junge errötend und wollte das Bündel hoch nehmen.
Es war nass. Und erst jetzt nahm er den Geruch wahr und sah die gelb - braunen Kränze am Rande der Feuchtigkeit, in der er geschlafen hatte. Er erstarrte.
„Oh!“
Ich gebe zu, ich bin mir nicht sicher, ob ich laut lachen, oder mich angeekelt wegdrehen soll Igitt
Schöne Teile. Spannend und interessant wie immer und ich bin jetzt mal gespannt, wie das mit der Donneburg ausgeht und ob die beiden Bummelaffen hier das Heer noch überholen können.
LG, Kyelia