Beiträge von Eegon2 im Thema „Schreibsoftware“

    :thumbup: Ich find das voll cool, dass ein Rechenprogramm (und nix andres ist das im Endeffekt), weiß, was meine/Deine/Eure Leser wünschen. Voll steil!

    Aus der Anleitung:
    Die anderen Sets (der Stilanalyse) sind »Fokus Modi«, die einen bestimmten Aspekt in den Vordergrund stellen.
    »Aufräumen« konzentriert sich auf Füllwörter und Adjektive / Adverbien, so dass Sie gezielt auswählen, welche dieser häufig überflüssigen Begriffe Sie löschen oder doch behalten wollen.
    »Umformulieren« fokussiert auf »schwache« Begriffe, die Sie für stärkeren Text prägnanter ausdrücken sollten (»gehen« statt »rennen«, »Waffe« statt »Machete«), sowie zeitliche Zuordnungen wie unnötige Gleichzeitigkeiten (»als«, »während«, ...) oder künstliche »Erschrecker« (»plötzlich«, »überraschenderweise«).
    Dazu kommen »Wertungen«, die pauschal und flach wirken (die »wunderschöne« Frau) und Passiv-Konstruktionen, die meist hölzern wirken.
    Vieles bei »Umformulieren« sind pauschale Beschreibungen, die erst durch stärkere Details ersetzt starke Bilder im Leser erzeugen (Sie erinnern sich? »Show, Don’t Tell«).
    »Restrukturieren« erfordert oft einen Umbau des Satzes, wenn Sie eine flache Phrase verwendet haben, Nominalstil oder gar Amtsdeutsch verwendet haben oder eine Passiv-Konstruktion ins Aktiv überführen sollten.
    »Office / Science« ist für den Einsatz außerhalb der Belletristik gedacht, für Geschäftsbriefe, Werbung, Handbücher, wissenschaftliche Arbeiten etc.

    Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Das Programm bevormundet niemanden, sondern setzt gezielt an Punkten an, die in jedem Schreibratgeber stehen und die bei jedem Schreibkurs angesprochen werden.
    Papyrus Autor hat nicht umsonst einen sehr guten Ruf.
    Wenn Du der Meinung bist, auch so schon alle Bestsellerautoren in die Tasche zu stecken :thumbsup:

    1.Die Stilanalyse färbt gar nichts rot, sondern markiert z.B. Füllwörter, Wortwiederholungen (in bestimmten Abständen) sowie schwache und umständliche Verben.

    2. Hier die Erklärung der Lesbarkeitsanalyse direkt aus der Anleitung:

    Tiefrot - hochkomplexe Fachtexte, Gesetzestexte
    Blassrot - komplizierte Erklärungen mit Fachwörtern
    Orange - schwierigere Textpassagen bis gehobenes Zeitungsniveau
    Gelb - von Erwachsenen »normal« lesbarer Text
    Grün - flüssig, normales Zeitungsniveau
    Hellblau - einfacher Text, auch für jüngere Leser ohne Probleme verständlich
    Tiefblau - »kindlicher« Text, Werbung
    +
    Was besagt nun das Ergebnis unserer Lesbarkeits-Einschätzung? Sie ist kein absolutes Entscheidungskriterium für Qualität, das sei hier deutlich betont.
    Genau wie die Stilanalyse soll die Lesbarkeitseinschätzung nur mögliche Stolpersteine zu finden helfen. Textstellen, die potentiell zu schwierig sind, bei denen Ihr Leser strauchelt und somit »aus der Geschichte fällt«. Das Lesevergnügen ist gestört. Im schlimmsten Falle legt der Leser Ihr Buch weg – das gilt es zu vermeiden.

    Das Programm ist wie ein Swingerclub - Alles kann, nichts muss. Wer von vornherein Vorurteile hat und nicht versteht, dass eine Software, genauso wie ein Computer dumm ist und NICHTS macht, was der Bediener nicht will, sollte dann besser bei MS Word usw. bleiben...

    Gut, dafür bräuchte man streng genommen kein Programm. Dass es eine Hilfe sein kann, ist klar. Und das verhindert auch nicht, dass das Programm den eigenen Stil beeinflusst, was ja meine eigentliche Frage war.Na, aber wie auch immer. Falls ich mal wieder viel Zeit haben sollte, werde ich das mal ausprobieren. ^^

    Die Wortdoppelungen waren nur ein Beispiel, das Programm kann viel mehr und ist auch nur als Hilfe gedacht. Wie oft liest man Bücher, bei denen dem Lektor etwas durchgerutscht ist, eben weil der Text ellenlang ist.
    Und es kommt darauf an, wie Du Begriff -Stil- interpretierst. Natürlich hoffen und wünschen sich die meisten Autoren DEN, sie von anderen unterscheidenden Stil, die unverwechselbare Schreibweise zu haben. Es ist aber am Ende so, dass dies nur sehr wenige vermögen und der große Rest sich im, ich würde es Mainstream nennen, wiederfindet. Das soll nicht heißen, alle schreiben gleich, aber leider auch nicht fundamental unterschiedlich. Papyrus Autor kann letztendlich nur auf programmierte Äußerlichkeiten eingehen und es wäre vllt. mal interessant, einzelne Kapitel aus Klassikern da durchzujagen...

    Dazu hätte ich mal ne Frage: Wie flexibel ist denn die Stilanalyse? Bzw. was genau darf ich mir darunter vorstellen?Für mich klingt das so, dass das Programm automatisch darauf hinweist, dass ich manches anderes schreiben könnte. Die Gefahr, die ich ohne das je ausprobiert zu haben, sehe ist, dass mein Stil (der je nach Geschichte etwas anders sein kann) in eine (und nur eine) Richtung beeinflusst wird. Versteht ihr, was ich meine?
    Vielleicht liege ich völlig falsch mit meiner Vorstellung der Stilanalyse... es ist schon etwas länger her, dass ich @Raels Video dazu angeguckt habe.

    Rael hat absolut recht: Das Programm macht nur Vorschläge, zeigt Wortdoppelungen u.v.a.m. an.
    Ich finde dieses Tool deshalb so gut, weil es mich den Satz/Absatz nochmals lesen und durchdenken lässt. Vieles schreibt sich einfach so dahin, aber die Analyse hat gezeigt, dass ich gern zu Füllwörtern neige. Z.B. "Es war sehr schwer..." Meist wird in solchen Fällen auf das -sehr- hingewiesen. Ist es wirklich wichtig oder bläht es den Satz nur auf? (Jetzt wäre das -wirklich- markiert gewesen ;) )
    Womit ich bei diesem Programm noch nicht so richtig warm geworden bin, ist die Lesbarkeits-Einschätzung. Wenn es (zum Glück nur wenige kurze) rote Absätze in einem Text gibt, macht mich das unsicher, denn dieser Teil unterscheidet sich nach meinem Ermessen nicht von dem darauffolgenden grün markierten. Fragen über Fragen...

    Papyrus Autor hab ich mir schenken lassen und die Investition in mein (Noch)Hobby hat sich absolut gelohnt. Das Programm erleichtert und verbessert das Schreiben ungemein. Allein die Stilanalyse hilft und beeinflusst zum (gefühlt) Positiven. Mit Blick auf Weihnachten uneingeschränkt empfehlenswert...