Also ich liebe Tolkiens Elbensprachen und war einer von denen, die sie auch selbst sprechen wollten. Habs aber dann fallen lassen, weil ich die Schule verließ... XD ... und ich dann ja meine Geschichte im Kopf hatte.
Generell muss ich sagen, mag ich die Vorstellung, wenn in einer Fantasy oder Sci-Fi Story, in der andere Spezies und fremde Wesen auftreten, die auch eine eigene Sprache bekommen.
Auch bei den Klingonen finde ich es sehr interessant, dass sie eine eigene Sprache bekommen haben, obwohl sie mich nie interessiert hat. XD
Aber übermäßig in Texten verwendet, kann ich mir durchaus vorstellen, dass es störend ist und dem Lesefluss eher entgegen wirken kann.
Dazu kann ich noch sagen, wie sich das bei mir entwickelt hat.
Ich bezeichne meine Geschichte ja als Science-Fantasy, was sie im Endeffekt wirklich ist, würde mich auch mal interessieren, weil Aspekte hat sie von beiden Genres und es wären darin auch noch Platz für viele der Subgenres der Fantasy oder Sci-Fi. Sie spielt auf einem anderen Planeten, der radioaktiv verstrahlt ist und Menschen spielen darauf keine Rolle. Es spielt auch nicht in unserer Zukunft, sondern diese Zivilisation hat sich viele tausende Jahre vor Christi Geburt entwickelt und ihre Hauptgeschichte endet am 18.04.2005 unserer Zeitrechnung... XD
Da ich zu Beginn der Entwicklung noch visuell rangehen und das Ganze ja zeichnen wollte, bin ich an den Punkt gekommen, an dem ich mich fragte, wie ich diese Welt darstellen wollte, denn ich hatte bis dahin noch nicht darüber nachgedacht, wie ich dann zB Schilder, Bücher, Nummern, Abzeichen oder Ähnliches zeichnen sollte.
Mir gefiel der Gedanke jedoch nicht, dass auf einer fremden Welt eine fremde Spezies deutsche Worte und dann auch noch die deutsche Schrift gebraucht, das hätte für mich das Weltbild ganz ganz ganz dezent gestört.
Das war für mich eigentlich die Intention, die zeichnerische Darstellung von fremden Schriftzeichen umzusetzen.
Weil ich dann aber auch nicht nur eine fremde Schrift haben wollte, die, wenn man sich doch mal die Mühe machen sollte, sie zu übersetzen, dann trotzdem noch ein deutsches Wort bei herauskommt, wollte ich auch eine Sprache kreieren.
Da hab ich es mir damals aus Jux etwas einfacher gemacht und mich von meinen "alternativen Lateinübersetzungen" (wie es mein Lehrer gern nannte) inspirieren lassen und jetzt ist die Sprache bisher doch nur an lateinische Laute angelehnt. XD
Wie die Sprache dann ankommt, liegt dann immer noch im Auge des Betrachters. Für mich selbst war aber die Sprache die ich hatte bereits ein großes Hilfsmittel, die Geschichte authentischer betrachten und bearbeiten zu können. Im Hinterkopf hatte ich mir auch immer die Optionen frei gehalten, die Worte und Namen immer noch leicht ändern zu können, aber so bekamen sie bereits welche und hauchte ihm für mich mehr Leben ein. Nach nun 17 Jahren habe ich mich jedoch schon so daran gewöhnt, dass ich nicht weiß, ob ich es noch schaffe, zu verbessern. XD
Kurzum, gerade für visuelle Beiwerke einer Erzählung, finde ich es äußerst spannend, eine eigene Schrift und Sprache für diese Darstellungen zu kreieren, wenn es denn in die Welt aber auch ins Buch passt. Deshalb finde ich Anhänge auch ganz angenehm, dann kann der Leser zB mit Hilfe des Alphabets die Details aus den Bildern übersetzen, wenn er möchte, aber verpasst nichts von der Geschichte, wenn er es nicht macht. Und wenn man möchte, kann man als Autor so auch noch einige Hinweise, EasterEggs oder so verstecken.
Aber auch schon für das Cover, wenn es mit eigenen Zeichen und Symbolen versehen ist und dir als Leser das Gefühl gibt, als hälst du ein tatsächliches Buch aus dieser Welt in den Händen, welches von jenen Geschichten erzählt macht das Lesegefühl für mich nochmal etwas einzigartiger.