*hat ein ununterdrückbares Faible sich Fantasy-Sprachen auszudenken und in Geschichten mit einfließen zu lassen*
Einer der großen Vorteile von ausgedachten Fantasysprachen ist wohl die Namensgebung. Vielleicht kennt ja noch jemand dieses Problem (oder eventuell hab auch nur ich das), dass es mir immer wie eine Lanze ins Auge sticht, wenn Namen und Bezeichnungen klanglich irgendwie überhaupt nicht ins Bild passen wollen. Auch in anderen Geschichten gibt es von mir virtuelle Pluspunkte eingetragen, wenn die Namensgebung stimmig ist, da es schon auch zur Atmosphäre beiträgt. Außerdem macht es die Benennung von Orten wesentlich leichter! Einfach zwei Wörter aneinander reihen, wie das halt auch in der Realität ist (Karls Ruhe, Monn Hem ...) und fertig. Zudem eröffnet das einem auch wunderbar die Möglichkeit, etwas Geschichte und Tiefgang in die Welt zu bringen, indem man die genannten Orte einmal erklärt. Solange die Namensgebung jetzt nicht gerade zu stumpf ablief ("Die Küste heißt Schwarzfelsküste, weil die Felsen so schwarz sind." ).
Allerdings ist es wohl ein rein kosmetischer Zusatz, der aber sehr schön sein kann, wenn es auch zur restlichen Geschichte passt.
Ansonsten kann man mit Fantasysprachen auch ziemlich verschrobene Sätze bilden. Das klingt vielleicht erst recht unpraktisch, aber wenn man ohnehin das Ziel hat, dem Leser ein Volk fremd und seltsam zu präsentieren, kann das schon helfen. Man lässt den Charakter einfach irgendetwas brabbeln und übersetzt es dann ein wenig wörtlicher. Das setzt natürlich voraus, dass man zuvor auch etwas an der Ausdrucksweise eines Volkes geschraubt hat und sich zum Beispiel die ein oder andere ulkige Neuformulierung ausdenkt.
Dabei sollte man die Wirkung von Sprache aber auch nicht allzu unterschätzen. Es muss ja nicht gleich eine völlig neue Sprache sein, aber solche Sachen wie Sprachfehler, Angewohnheiten oder Dialekte können auch dabei helfen Charaktere zu formen. Ein wunderbares Beispiel wären da tatsächlich die Grünhäute aus Warhammer. Wenn man sowas hier liest: "Ich is bestä!" braucht man danach nicht mehr allzu viel zu erklären. Eine Sprache sollte den Charakter einer Person repräsentieren und dazu gibt es viel mehr Möglichkeiten, als nur erfundene Wörter oder Dialekte. Stottern oder ständige Wortwiederholungen sind ebenfalls recht praktisch.