Beiträge von Conquisator im Thema „Ein dunkler Stern“

    Guten Morgen :)
    war gar nicht so leicht einen interessanten Text zu finden, dessen Thread noch nicht durch etliche Antworten und Fortsetzungen aufgebläht worden ist. Das ist leicht überfordernd wenn man sich einlesen will, wenn nicht sogar abschreckend^^. Gut das deine Geschichte diesbezüglich noch in den Kinderschuhen steckt;)
    Dein Epilog hat mir gut gefallen. Der Einstieg reißt den Leser sofort mit und sorgt für eine angenehme Spannung. Besonders das Herzklopfen gefällt mir in dem Zusammenhang sehr gut. Auch der Gedankengang Jains passt zudem Ablauf. Die ersten Sätze sind gut gewählt. Ich mag die Erzählform gerne. Hier stört nur das Zwischenspiel. Der "was würdet ihr sagen..." Teil. Meiner Meinung nach an dieser Stelle überflüssig. Der Gedankensprung gehört eher auf den Buchdeckel. Zudem schwächt er den Sprung in die Gegenwart/Vergangenheit ab.
    Der Hauptteil beginnt mit der Einführung des Charakters. Der unzufriedene Tennager steht in seinem Zimmer rum und glotzt die Wand an. Guter Einstieg. Mein erster Gedanke zu seiner Person war, wie langweilig gewöhnlich er doch ist:D Das einzige was mir hier nicht gefällt, ist der Vergleich mit 90% der Weltbevölkerung. Für mich wirkt das nicht Selbstironisch, fals das deine Absicht war, sondern mehr aus dem Zusammenhang gerissen weil offensichtlich falsch. Stattdessen würde ich die eigene Beschreibung mit einem "Gewöhnlich" schließen. Vielleicht so: "... der lange im Gedächtnis blieb. Schlichtweg gewöhnlich. Er seufzte. Es kostete ihn..."
    Den darauffolgenden Ausflug hast du kurz und gut abgehandelt. Mir gefällt wie du den Schnee in deinen Text einbaust. Ich habe sogar Jains Schritte auf den Gehsteig gehört:) Zudem steht das leicht ironische Gedankenspiel deine Handlung gut zu Gesicht und lässt den Jungen schön lebendig wirken. Die Szene inder Jain dem Mann aus dem Hinterhof begegnet, finde ich hingegen unnötig breit getreten. Da deine Hauptfigur, diese seltsame Aufmerksamkeit ja schon gewohnt ist (jetzt fällt mir gerade auf das sich das irgendwie, mit seiner Einstellung durchschnittlich zu sein, beißt^^ Schließlich fällt ihm das ja schon sein ganzes Leben auf), kann ich mir nicht vorstellen, dass er soviel Gedanken dazu verschwendet. Das ist die Erklärung für den Leser, die er aber, wie ich finde, zu diesem Zeitpunkt nicht braucht. Das Nachsinnen über die Aufmerksamkeit des Gewöhnlichen, passt mehr zu einem späteren Teil. Wenn Jain versucht eine Erklärung für das Geschehene zu finden.

    Der zweite Teil beginnt klassisch. Jain befindet sich offensichtlich in keinem Club mehr sondern in einem "Gang". Hier nur am Rande. Das Wort "Gang", finde ich persönlich derart nichtssagend, dass ich versuche es aus meinem Wortschatz zu verbannen^^ Es gibt viel schönere Synoyme. Korridor, Tunnel, Galerie, Flur ect... Das ist keine Kritk, nur mein Empfinden. Genug davon...^^
    Jain zeigt sich hier abgebrüht. Statt panisch drucheinander, wirkt er allenfalls milde überrascht. Scheint öfter zu passieren das er einen Blackout hat, der mit dem Griff nach einer Türklinke beginnt. Und das weiß er so genau, dass er sich sogar noch an die Uhrzeit in seinem Handy erinnert. Dafür das es so plötzlich war, zumindest für den Leser, ist er nicht panisch genug. Auch nachdem er festgestellt hat, dass er sich nicht mehr in Bayern aufhält. Das mit der Sprache wäre mir übrigens zuerst aufgefallen:p Stellt sich die Frage warum eigentlich immer alle deutsch können^^:D Sprachbarrieren wären interessant... Ich schweife ab^^
    Jedenfalls wirkt auch das Mädchen wenig überrascht durch sein Auftauchen und die komische Kleidung. Was aber verschiedene Gründe haben kann;) Die Überraschung ist dir mit den zwei Sonnen aber auch jeden Fall gelungen. Hier wirkt Jain zum ersten Mal echt überfordert und seine Selbstbeherrschung fällt zusammen. Gefällt.

    Deine Geschichte gefällt mir bis hierhin recht gut. Ich mag Jain und auch deinem Schreibstil ist leicht zu folgen. Inhaltliche Längen gibt es nicht. Deine Handlung schreitet flott vorran und ist nicht langweilig. Rechtschreibfehler und andere gramatikalische Auffälligkeiten sind selten und nicht erwähnenswert;)

    Conquisator