Beiträge von Xarrot im Thema „Die Abtrünnigen“

    @Schreibfeder Jetzt bin ich ebenfalls durch mit dem, was du bisher geschrieben hast und es weiß sehr gut zu gefallen :D
    Markwill ist ein fein ausgearbeiteter Charakter und auch ganz besonders der Zwist zwischen Rosenstolz (hat der Name eigentlich etwas mit der gleichnamigen Band zu tun? :hmm: ) und Tannenberg wurde anschaulich herausgearbeitet. Allgemein diese ganze Thematik rund um die Grafschaften dort am Rand der Berge gefällt mir. Es wirkt fast schon etwas hinterwäldlerisch und in seine eigene Welt versunken, mit den Fehden und Geschichten, bis plötzlich die weiße Garde des Königs auftaucht und den Rivalen dazwischenfährt. Das Gebiet um Rosenstolz und Tannenberg hast du ja sehr Detailreich dargestellt, wohingegen die Welt drumherum sich bisher nur im wabernden Nebel abzeichnet. Das gibt Spannung und macht die Sache geheimnissvoller, was da für seltsame Intrigien beim König von statten gehen.
    An einer Sache hab ich allerdings noch ein wenig zu mäkeln und das wäre, wie Lydia hinter die eigentliche Identität des alten Wills kommt. Es wirkt etwas übertrieben, wenn sie da so ganz in bester Sherlock-Manier ihre Schlüsse zieht. Vielleicht könnte Markwill da ja auch ein wenig "nachhelfen", damit es authentischer erscheint? Vielleicht verplappert sich der Gute ja mal oder die kluge Lydia durchschaut ihn nur zum Teil und entlockt ihm den Rest durch penedrantes Nachbohren? :whistling:
    Aber eventuell seh das ja auch nur ich so, das ist ja jetzt alles ziemlich Geschmackssache. Sonst ist das eine, wie ich finde sehr solide Geschichte, mit angenehmen Stil, Charakteren und einer spannenden Handlung. Gibt es denn schon Aussichten, wann es ungefähr weiter geht? :D

    @Schreibfeder also, dann will ich hier auch mal einen Zwischenkommentar einlegen, auch wenn ich noch nicht mit der Geschichte durch bin :D
    Dafür muss ich aber sagen, ist sie bereits jetzt eine meiner Lieblinge hier im Forum. Das ist zum einen deinem Schreibstil zu verdanken: Wenn du den Erzähler von Tanneberg berichten lässt, bin ich sofort drin. Es liest sich flüssig und wirklich wie eine Erzählung und auch sonst wirkt alles stimmig.
    Hier und da gibt es natürlich noch ein paar Schwachstellen, wie zum Beispiel den Übergriff des Söldners auf die Tochter des Bauern mit dem anschließenden Kampf. Da liest sich die Auseinandersetzung in einigen Punkten noch etwas schwer:

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    Sofort zuckte sein Stiefel vor und trat dem Söldner brutal ins Gesicht.

    Das ist wohl geschmackssache, aber "zuckten" klingt irgendwie zu sanft, wenn du verstehst was ich meine. Eine kurze, leichte Klinge zuckt heran, ein Stiefel kommt wohl eher wuchtig geflogen oder geschossen und bricht dabei ein paar Nasen. :dead:

    Doch bevor er die Klinge komplett aus der Scheide gezogen hatte, war der Greis auch schon herumgewirbelt.

    Da verwirrst du das Kopfkino ein wenig. Zuvor standen sich die beiden ja noch gegenüber und einanderzugewandt. Dass sich der alte Will abwendet, hast du, glaube ich, nirgens angemerkt. Man fragt sich deshalb, zu was er dann herumwirbeln soll? Da würde ich vielleicht einfach noch einen Satz vorangehen lassen, in dem steht, wie der alte Will sich umdreht und dann herumwirbelt usw.

    Der alte Will schnappte sich den Waffenarm des Söldners, drehte sich in seinen Körper rein und hebelte ihn zu Boden. Sofort setzte er sein Knie auf dessen Brustkorb und hob die Faust.

    Ich kann mir ungefähr vorstellen, was damit gemeint ist, aber auch nur schwer. Als Alternative könntest du beschreiben, wie er dem Söldner aus der Drehung seine Schulter gegen die Brust rammt und ihn damit umwirft.

    Tatsächlich ist das aber die einzige Szene, die mir negativ aufgefallen ist. Vor allem das Leben auf Tanneberg hast du so detailreich geschildert, dass ich grade Lust bekomme, ebenfalls dort zu wohnen. Normalerweise sind viele Deatils ja eher hinderlich und stören die Handlung einer Geschichte. Aber du bringst sie einem auf eine interessante Art und Weise näher, dass man gerne mehr liest :D So entsteht ein richtig authentisches Bild einer mittelalterlichen Burg! Dank dir weiß ich endlich, wie man diesen den Unterrock aus dickem Stoff nennt oder die Ausrüstung der Pferde. Gerne mehr von diesen Wörtern, die passen nämlich auch ganz wunderbar zum Rest der Geschichte! :thumbsup:
    Wo ich außerdem gerade bei Wörtern und Bezeichnungen bin: Die Namen sind herrlich und gefallen mir richtig gut! Ich bin ja sowieso der Meinung, dass Namen deutlich mehr an einer Geschichte ausmachen, als bloße kosmetische Ergänzungen. Vor allem Namen mit Bedeutung (und die haben sie bei dir ja eindeutig) tragen viel zur Atmosphäre bei.

    Also alles in allem, ich les hier definitv weiter! :)