Kuinka tehtiin sarjamurhaaja (Wie ein Serienmoerder gemacht wurde) von Hannes Råstam
Ein Schwedenkrimi der besonderen Art - es geht um einen realen Justizskandal ( Kirisha koennte den Fall moeglicherweise sogar kennen?) - ein Psychiatriepatient - Thomas Quick - der falsche Gestaendnisse abgegeben hatte wurde - trotz diverser Ungereimtheiten - von mehreren Gerichten wegen Mordes verurteilt - bis er spaeter seine Gestaendnisse widerrufen hatte und sich die Anklage nicht halten liess.
Wir treffen
- den Patienten der in der Klinik unter ferner liefen rangiert, bis er merkt dass er viel mehr Aufmerksamkeit, Therapiestunden und Psychopharamaka bekommt sobald er anfaengt, erst sexuellen Missbrauch in seiner Kindheit zu erfinden und dann sogar sich selbst als Moerder zu bezeichnen. Und der dann, als die Polizei ins Spiel kommt, nicht vor dem Therapeuten als Luegner dastehen will und deshalb heimlich die Faelle recherchiert die er dann bekennt.
- den behandelnden Arzt der nicht nur eigene Mordermittlungen mit dem Patienten unternimmt (z.B. Tatorte besucht oder nach der Leiche sucht) und der Polizei davon nichts erzaehlt, sondern auch dem Klinikchef droht nicht mehr zu arbeiten wenn er sich nicht 100% auf Quick konzentrieren darf.
- die Psychiaterin die zusammen mit ihrer Mentorin ein Buch ueber den Fall schreiben will der so perfekt zu deren Theorien passen will
- den Staatsanwalt er es geniesst, unaufgeklaerte Faelle in grosser Zahl einer Loesung zufuehren zu koennen und der deswegen nicht mit Kleinigkeiten wie unplausiblen Aussagen, Alibis oder Mangel an Zeugen behelligt werden will.
- den verhoerenden Polizisten (ueberraschenderweise war es wirklich nur einer) der lieber ja/nein Fragen stellt und sich so eher abnickten laesst was er schon weiss, statt ohne Suggestivfragen den Angeklagten reden zu lassen
- und am Ende auch noch den Rechtsanwalt, der von der Schuld seines Mandanten ueberzeugt ist und offen der Presse erklaert dass er es als seine Aufgabe sieht die Polizei auch davon zu ueberzeugen dass Ungereimtheiten in den Aussagen und der komplette Mangel an physischem Beweismaterial (an keinem von Quick angegebenen Ort wurden Spuren gefunden) nichts zu bedeuten hat
Das liest sich alles sehr spannend - und ziemlich erschreckend plausibel - und ist dankenswerterweise auch (zumindest in der finnischen Uebersetzung, das Original ist ja Schwedisch) in sehr klarer Sprache gehalten. Keine Ahnung ob es eine deutsche Uebersetzung gibt, aber es wuerde sich lohnen.