Beiträge von Schreibfeder im Thema „Was lest ihr gerade? (Non-Fantasy)“

    "Der Roman als Genre ist einfach furchtbar langweilig."
    Tja, so ganz kann ich da nicht widersprechen. Tage später ging sie ins Kino, um sich John Wick anzusehen. Ich denke mal, sie sucht in Büchern einfach etwas anderes als ich.

    Das ist zwar ein wenig Offtopic, aber schlage mal deiner Kommilitonin das Buch "Der Tempel" von Matthew Reilly vor. Das wird genau ihr Geschmack treffen. Das Buch ist Hollywood-Actionfilm pur, wo selbst Bruce Willis vor Neid erblassen wurde.

    Folgende Handlung: Irgendwo im Dschungel ist eine Statue versteckt, dessen Material eine Supernova-Atombombe ermöglicht, die die ganze Welt vernichten könnte. Also suchen ein Haufen Gruppen wie verrückt diese Statue (US-Army, US-Navy, deutsche Bundespolizei, Nazi-Nachkommen, Indianer und eine intelligente Panther-Mensch-Art) die sich mit High-Tech Waffen und Geräten bis aufs Blut bekämpfen. Ständig geht jemand drauf. Für Action-Fans bleibt hier kein Auge trocken. Hier wird mit Lianen über Schluchten gesprungen, über die langsam drehenden Rotoren eines Hubschraubers gelaufen, ein Kampfboot in voller Fahrt unterwasser geentert...Jetpack...Panzer...Atombomben...

    Für Vertreter der Logik, der Physik oder der niveauvollen Unterhaltung ist es natürlich ein Graus. ^^

    Es war ein Buch von @Morgy und ich brauchte frisches esefutter. Sie hat es aus so einer Ramsch-Box für Mängelexemplare für 4,- €. Der Klappentext klang sogar ganz gut. Der Inhalt war aber grausig.

    Den Spoiler packe ich mal in einen Spoiler:
    [spoiler]Der attraktive Arzt natürlich. Der schottische. Was auch sonst. xD

    Das Buch "Eine Liebe am Meer" der britischen Autorin Katie Fforde.

    In diesen Buch passiert 356 Seiten genau genommen gar nichts. Und selbst das ist absolut vorhersehbar.

    Folgene Handlung:
    Eine südenglische Hebamme streitet sich mit einem Arzt. Wütend nimmt sie deshalb das Angebot ihrer schwangernen Freundin an und heuert als Köchin auf einen Ausflugboot vor Schottland an. Dort lernt sie nicht nur von einer alten Dame ein neues Strickmuster, sondern begegnet einen alleinerziehenden attraktiven Arzt und freundet sich mit dessen Tochter an.
    Der südenglische Arzt hat einen Gesinnungswechsel und bittet der Hebamme eine Beförderung an. Der schottische Arzt versucht das Gleiche. Beide baggern nun die Hebamme an.

    ...aber gut, was will man erwarten, bei einem Buch, wo die Autorin für das ZDF-Herzkino schreibt. Seit wann hat das ZDF je was ansprechendes herausgebracht.
    Ich darf gar nicht daran denken, dass ich das wirklich durchgehalten habe. :|

    Ich lese gerade den Jahrezeitenzyklus (logischerweise 4 Bände) von Nora Roberts. Weil ich die Tage nur am lernen bin, kann ich mir nur leichte Literatur antun.
    Es ist ein "Frauenroman", sehr gut geschrieben (bei der Autorin aber normal) und hat eine sehr kitschige, klebrige Handlung. Vier attraktive Hochzeitsplanerinnen, die allesamt Single sind, finden (je eine pro Band) einen süßen Kerl. Einer attraktiver als der nächste, die sie teilweise sogar seit ihrer Schulzeit kennen. Natürlich gibt es dabei reichlich Komplikationen.
    Mir tun da nur immer die Männer leid. Die armen Kerle haben keine Chance.

    Ich lese gerade einen Roman von Nora Roberts: "Die Stunde der Schuld".

    Der Schreibstil der Autorin ist echt topp. Sie weiß auch von was sie schreibt, wenn zum Beispiel ein Haus kernsaniert wird. Weniger schön war es, dass anfangst das kleine Mädchen sich nicht einmal ansatzweise altersgerecht verhalten hat. Und auch nicht so gesprochen hat.
    Das war am Anfang nicht so toll, weil es darum ging, dass ein kleines Mädchen durch Zufall ihren Serienkiller-Vater stoppt. Aber sobald man aus der Szene raus ist und die Charaktere älter werden, die Geschichte auch weiter vorranschreitet, wird es viel besser. Ich bin gerade mal bei der Hälfte und die Protagonistin findet gerade eine Leiche, die so ähnlich zugerichtet ist, wie die des Serienkillers.

    Jetzt bin ich mit dem Buch durch.
    FAZIT: Das Buch ist genial. Zu keiner Zeit kam Langeweile auf, stets hatte alles Hand und Fuß, die Autorin wusste nicht nur von was sie schreibt, sie hat auch einen sehr guten Schreibstil UND alle Charaktere handelten absolut logisch und es gibt sogar sehr gut ausgearbeitete Charakterentwicklungen. Was will man mehr?
    Die Mischung aus Romanze und knallharten Thriller war einfach hervorragend. Zudem war der Kitsch angenehm niedrig gehalten, es gab also keine hilflose Protagonistin, sondern eine, die mit dem Messer auf den Killer losgeht.

    Ich lese gerade ein Nora Roberts Werk aus dem Jahr 2000. "Nächte des Sturms"

    Ist wirklich gut. Was jedoch nervt sind kitschige Liebesszenen. Beziehungsweise deren Formulierung.

    Beispiel gefällig?
    "Sie vergrub ihre Finger tief in seiner Hüfte, während ihre Zunge mit seiner Zunge tanzte uns ihre Lippen sich erhitzen. Sie wollte es schneller, heißer, härter, denn die sanfte, wunderbare Wärme seines Kusses würde sie umbringen."

    Und hier küssen sie sich bloß. Vom Sex sind die noch etliche Seiten entfernt.

    Abseits der kitschigen Formulierungen ist das Buch wirklich gut. Auch Geister und irische Feen tauchen auf. Natürlich versuchen sie sich primär als Verkuppler. Aber sie sind gut in Szene gesetzt. Mir gefällt es. Vor allem der tolle Schreibstil der Autorin. :)


    Edit: Fällt mir gerade auf. Es könnte auch unter Fantasy laufen, aber es wird als "Belletristik" oder "Frauenroman" verkauft.

    Ich lese derzeit einen Thriller von Karin Slaughter. "Blutige Fesseln" heißt es und der Name ist Programm. Hier wird wirklich viel Blut vergossen und die Autorin kann wirklich ekelhafte Orte beschreiben, wo man heilfroh ist, dass man davon nur liest und nicht wirklich dort ist.
    Messi-Buden, Abrisshäuser wo Obdachlose und Drogensüchtige abhängen. So detailreich beschrieben, dass die Autorin offenbar wirklich weiß, wie es dort aussieht.

    Es geht um einen Special Agent der in einen Mord ermittelt, an dem seine Ex-Frau beteiligt war, von der er aber noch nicht geschieden ist und die seine aktuelle Flamme belästigt.
    Dazu kommt noch, dass sich der Mord in einem Haus abspielt, dessen Besitzer er kurz vorher eine Vergewaltigung nicht nachweisen konnte.
    Und der Special Agent muss nun seine möglicherweise ebenfalls tote Ex-Frau suchen, seine Beziehung retten, seinen Job behalten und nebenher versuchen mit seiner Einheit dem Mord aufzuklären, am besten indem er seinen ursprünglichen Tatverdacht beweisen kann.

    Es ist also eine komplexe Handlung und die Autorin hat echt Sinn dafür, wie man ordentlich Spannung erzeugt. Sowohl bei plötzlichen Hausdurchsuchungen ohne Schutzweste, als auch bei Beziehungskrach.

    Es macht also richtig Spaß uns man frisst die Seiten regelrecht. :)

    Gefährliche Verstrickungen von Nora Roberts.

    Das Buch hat zwei Handlungsstänge. Zum einen den Dieb Philip, der um der Armut zu entkommen zu einem Meisterdieb wurde, in letzter Sekunde dann aber zu Interpol wechselte.
    Dann den eines kleinen Mädchens, die in Arabien aufwuchs, mit ihrer Mutter in die USA floh und dort tragisch scheitern. Bis das Mädchen ebenfalls zu einer Meisterdiebin wurde.
    Dann wird Philip auf die unbekannte Meisterdiebin angesetzt.

    Und das hier genannte ist nur ein Bruchteil der Geschichte. ^^
    Es gibt viele Nebenschauplätze und Abweichungen, aber alle passen perfekt wie Zahnräder ineinander. Und dabei habe ich noch nicht einmal das Ende gelesen. ^^
    Irgendwie will ich es auch nicht lesen sondern ewig in diesem Buch weiterschmöckern. :)

    Irgendwann im Spätmittelalter am Rande des Schwarzwald. Ist auch kein echter Krimi, auch wenn es einen Mord aufzuklären gibt, aber das ist eher so nebenbei. Ich denke die Bezeichnung "Abenteuergeschichte" trifft es da eher, da sich eine Nonne, die kurz vor ihrer Hochzeit (und damit dem Austritt aus dem Kloster) steht in Probleme mit einem Wanderprediger verwickelt. Daraufhin wird der Stadtfrieden gestört, die Äbtin zieht los um beim Bischof Unterstützung anzufordern (wobei sie durch das Höllental muss) und kehrt nicht wieder zurück. Daraufhin macht die Nonne und ihr Verlobter sich getrennt auf, um sie zu suchen, wobei sie einen selbst ernannten Raubritter in die Hände fallen und sich daraus befreien.
    Schon ziemlich viele Klischees was die Geschichte angeht, und wie gesagt recht kurzweilig.

    Ich lese gerade zum tausendsten mal Harry Potter.

    Ich will ja nichts sagen, aber seit wann ist Harry Potter "Non-Fantasy"? :D

    Auf Threadtitel achten. :grumble: (Diesen Smiley wollte ich schon immer mal verwenden.)


    EDIT: Damit auch ich im Topic bleibe: Mein letztes Non-Fantasy-Buch müsste "Die Närrin des Königs" gewesen sein. War aber nicht mein Fall, also habe ich nach gut hundert Seiten abgebrochen. Das Setting war nicht nur historisch eine Katastrophe.

    Edit2: Da es noch immer neben dem Bett liegt, zählt es durchaus noch als "aktuell lesend". ^^

    Ich habe gerade mit der Reihe "Agatha Raisin" angefangen. Zwei Bücher davon.

    Also die Protagonistin ist eine eiskalte Karrierefrau, die sich mit knapp sechzig zur Ruhe setzt. Nicht besonders sympathisch, aber irgendwie witzig. Die Nebencharaktere sind besser gelungen.

    Natürlich geht alles schief und sie kommt mit dem Ruhestand nicht gut klar. Sie versucht im Dorf mit denselben miesen Tricks und kleineren Betrug durchzukommen, wie im Berufsleben.
    Dann kommt jemand uns Leben.

    Und ich schaue mal, ob aus der unsympathischen Protagonistin noch was werden kann. Zumindest passt bislang sonst alles in dem Buch (auch wenn ich England ansonsten potthäßlich finde) ^^

    Ich habe ein Krimi von Pseudonym von J. K. Rowling gelesen. Die Ernte des Bösen

    Jo. Der Roman zieht sich ziemlich, ist aber gut geschrieben. Einige handwerkliche Fehler sind dennoch definitiv dabei. Es macht schlicht wenig Freude eine Beschreibung einer Bar zu lesen, die sich über eine halbe Seite zieht.
    Auch die Motivation der Charaktere ist billig. Anders kann ich es nicht ausdrücken.

    Zudem: Männer sind prinzipiell an jeden hübschen Mädchen interessiert, Ehre und Treue ist ihnen fremd, dafür sind sie dann extrem eifersüchtig und beenden jede Beziehung wenn es ihnen passt.
    Frauen bekommen vor der Hochzeit immer kalte Füße und wollen alles abbrechen.

    Und noch etwas, was ich mich unwillkürlich frage: Muss eigentlich in jedem Buch eine Hochzeit ewig geplant werden, dass es für jeden (inklusive des Lesers) eine Qual ist?
    Hochzeitskleider, die ständig anprobiert und umgeschneidert werden? Zudem noch komplizierte Sitzordnung? Zig Blumengestecke, die sich ständig ändern?

    Also bei den "Vampire sind die beste Medizin" plus Folgebänder und Vorbänder habe ich das noch akzeptiert, weil das Humoristik ist und absichtlich überspitzt dargestellt wurde.
    Aber in einem Krimi, der seriös wirken will?

    Auch werden alle Stereotypen bedient. Knurrige Ex-Bullen die ständig rauchen, erstaunlichen Alkoholkonsum und natürlich übergewichtigt sind, sind Privatdetektive. Streifenpolizisten merken nichts. Mörder sind immer psychisch krank. Zivilpolizisten merkt man immer an, dass sie verkleidete Cops sind. Die leiteten Ermittler bei der Polizei geben natürlich immer Insiderwissen weiter, oder aber schikanieren den Privatdetektiv, der als einziges den Mörder kennt.

    Aber wenn man darüber hinwegsehen kann, für diejenigen ist es durchaus gelungen. :)

    Die Hebamme und das Rästel von York.

    Das wird zwar als historischer Roman verkauft, aber bereits im EInband stand, das fast alles fiktiv ist. ^^

    Es geht um eine Hebamme, die auch noch adelig ist und reich geheiratet hat. Sie ist ziemlich gut in ihren Job und hat viele Freunde und Freundinnen. Irgendwann wird eine davon des Mordes an ihren Mann bezichtigt und die Hebamme ist von ihrer Unschuld überzeugt. Nur ist es nicht leicht für eine Frau um 1647, sich in der Männerdomäne zu behaupten und einen Mord aufzuklären.

    Das Buch ist eine Mischung aus Fantasy, Historischer Roman, und Kriminalgesschichte. Mit anderen Worten: Ich habe es gefressen wie sonstwas. ^^

    Okay, ich muss das hier etwas anderes formulieren. Also, ich habe das besagte Buch nicht gelesen. Jedoch gefällt mir dieses Rumgehacke auf den Autor nicht. Gerade, weil das bei vielen so gemacht wird (nicht nur Autoren) die im Krieg beteiligt waren.

    Ich habe mir viele Werke aus dieser Zeit durchgelesen, gerade Bücher wie das "Ostpreußische Tagebuch", aber auch veröffentliche Tagebuchauszüge anderer Leute, und sogar ein Tagebuch, aus dem Kreis meiner Familie. Ich denke, ich habe ein ziemlich gutes Bild, wie es die einfachen Leute damals gesehen haben.
    Das sind alles mehr oder weniger politische Werke, und sie sind deckungsgleich. Und sie malen ein sehr hässliches Bild über alle Beteiligten.