Regel Nummer 1:
Das Stück (im weiteren ES`genannt) muss nur zwei Leuten wirklich gefallen. Dem, der ES anfertigt (damit er sich nicht die Augen verblitzt) und dem, der ES bekommen soll. Und wenn Onkel Hugo gerne Lila mit braunen Karos mag, bekommt er seinen Westover halt in Lila mit braunen Karos. Egal, ob Tante Hilde das ganz schrecklich findet und Kunststudent Theodore über Farbkreise referiert...
Regel Nummer 2: (Hauptsächlich für Figürliche, sächliche Kunstwerke)
Das Stück muss aushalten, was es aushalten soll. Ein Babystrampler erfährt mehr mechanische und chemische Belastung als ein Wollschal, eine Kuscheldecke mehr als ein Wandquilt, ein Kinderbuch (wahrscheinlich) mehr als ein Buch über die Beschilderung im öffentlichen Straßenraum.
Regel Nummer 3:
Ziel sind Einhaltung von Nummer 1 und Nummer 2. WIE Du da hinkommst, liegt in Deinem Ermessen.
Wenn Du den Wandquilt aus Kronkorken häkelst... die Puppenmöbel aus Ytongsteinen schnitzt... die Zeichnung mit abgebrannten Streichhölzern fertigst...
Solange es aussieht, wies aussehen soll und aushält, was es aushalten soll... ist es PERFEKT!
Natürlich haben sich viele Leute schon viele Gedanken über viele Themen gemacht. Aber im Ende sind es immer nur IHRE Wege zu IHREN Ergebnissen gewesen. Man kann sich das anschauen, man kann auch gerne ausprobieren... aber man sollte nicht vollkommen entnervt das Handtuch werfen (respektive das Werkzeug), wenn man feststellt, dass der Weg des anderen nicht der eigene ist.
Das ganze gilt natürlich hauptsächlich für künstlerisch gemeinte Werke jedweder Art. Für Technik und Handwerk ist es sehr empfehlenswert, den "Erfahrungsbasierten Handlungsempfehlungen" zu folgen.