Beiträge von Asni im Thema „Der Vergleich mit anderen“

    Spannende Fragen... die lohnen doch, nochmal in Erinnerung gerufen zu werden.

    Kommt es vor, dass ihr eure eigenen Texte anseht und sie mit dem vergleicht, was andere geschrieben haben?

    Ja, das kommt bei mir vor. Allerdings vielleicht anders, als man meinen könnte. Ich habe nach einer längeren Schreibpause wieder angefangen zu schreiben, weil ich den Stil (und die Geschichten) von Joe Abercrombie im Englischen so genial und für mich neu und aufregend fand. Da habe ich sehr schnell gemerkt, dass ich den Stil zu sehr imitiere. Jetzt versuche ich darauf zu achten, mehr meinen eigenen Stil zu entwickeln.
    Wenn ich mich mit anderen vergleiche, dann häufig auf gute Ideen bezogen. Sprachlich frage ich mich eher, was ich anders geschrieben hätte oder anders schreiben würde. Manchmal hilft das als Kommentar ja anderen.

    Wonach schaut ihr bei einem solchen Vergleich? Wie geht ihr mit der daraus gewonnen Erkenntnis um?

    Oder seid ihr „Vergleichsresistent“ und zieht scheuklappenmäßig euer eigenes Ding durch?

    Ich glaube, dass mich vieles von dem, was ich lese, eher darin bestärkt, mehr meinen eigenen Weg zu gehen. Allerdings erkenne ich auch beim Lesen von Geschichten anderer AutorInnen Schwächen in meinen eigenen Geschichten. Das hilft mir dann doch, mein Schreiben zu reflektieren.

    Haltet ihr es überhaupt für angebracht, eure Geschichten und eure Schreibfähigkeiten mit anderen zu vergleichen? Hilft es dabei, sich weiterzuentwickeln oder setzt es nur unter Leistungsdruck?

    Leistungsdruck entwickelt sich bei mir nicht. Ich schreibe ja nicht, um "besser" als andere zu sein. Auch nicht, um zu gefallen (nur ein Stück weit ^^ ), sondern weil es eine Herausforderung ist, eine gute Geschichte zu schreiben und weil es mir Freude bereitet, mich sprachlich gut auszudrücken. Insofern sind Vergleiche auch eher Hilfsmittel, um neue Ideen zu bekommen, auf neue Stilmittel zu stoßen, die man dann selbst ausprobieren kann, und um sich darüber klar zu werden, was und wie man schreiben möchte.