Jain würde ich sagen.
Im "düsteren" Mittelalter hat die Kirche weniger unterdrückt als vielmehr Wissen erhalten und gefördert, nicht zufällig stammten die meisten Reformer und "moderne" Denker für viel Jahrhunderte aus dem Klerus. Lesen und Schreiben konnten im Mittelalter ja teils nicht mal der Adel, einfach weil es nicht in der Form relevant war wie heute.
Die ganze Auswüchse mit Galileo, Hexenverfolgung etc waren dann ja auch alle erst in der ach so aufgeklärten Renaissance.
Auch die Sache mit der flachen Erde ist ein Gerücht aus der Renaissance, im Mittelalter war es wohl auch bekannt das die Erde rund war, die damaligen Karten einer "flachen Erde" hatten ja auch nicht den Anspruch auf geografische Korrektheit sondern hatten eher religiösen Wert.
Als jemand der Karten liebt tu ich mir echt schwer wie man ohne "korrekte" Karten zurecht kommen soll, aber da gab es wohl andere Möglichkeiten und Tourismus im heutigen Sinn war da ja eh kein Thema.
Für Pilgerreisen konnte einem vermutlich jeder grob in die richtige Richtung schicken.
Diese "unterdrücken" der Bildung ist auch eher ein modernes Konzept. Als z.B. Maria Theresia 1774 (also weiiiit nach dem Mittelalter) die Schulpflicht in Österreich einführte, kam es zumindest in meiner Ecke (damals eine autonome Bauerngesellschaft) wohl zu größeren Ausschreitungen weil man nicht 6 Jahre lang auf die Arbeitskraft der Kinder verzichten konnte/wollte.
Das war kein edles Ziel das jeder erreichen wollte sondern eine sehr lästige Pflicht im Kampf ums Überleben. Erst mit der Zeit hat man da wohl die auch die Vorteile gesehen.
(Disclaimer: Natürlich hatte das Mittelalter genug dunkle Seiten, aber halt in diversen Grautönen )