Beiträge von Formorian im Thema „Wissenschaft in Fantasyromanen“

    Im "düsteren" Mittelalter hat die Kirche weniger unterdrückt als vielmehr Wissen erhalten und gefördert, nicht zufällig stammten die meisten Reformer und "moderne" Denker für viel Jahrhunderte aus dem Klerus. Lesen und Schreiben konnten im Mittelalter ja teils nicht mal der Adel, einfach weil es nicht in der Form relevant war wie heute.

    Wohl ebenfalls Jain.
    Insgesamt hat die Kirche im Mittelalter wohl doch mehr Wissen und Fortschritt unterdrückt als gefördert. Die großen hellenischen Klassiker waren dem Klerus schon bekannt, wurden jedoch als heidnischer Teufelskram dämonisiert. Wenn es nicht in der Bibel stand, dann musste es wohl vom Teufel kommen :D . Ausgerechnet die "heidnischen" Sarazenen hatten diese Werke aufbewahrt und genutzt, und durch heimkehrende Kreuzfahrer wurden sie erst in Europa einer breiteren Masse bekannt. Wer sich zu diesen Büchern bekannte, der durfte sich seiner Exkommunizierung sicher sein, wenn nicht Schlimmeres.
    Als einziger Stand, der des Lesens weitestgehend mächtig war, kamen die Vorreiter des Wissens natürlich aus den Reihen des Klerus. Fast alle verurteilten Ketzer waren Priester oder Laienbrüder.
    Generell galt alles als Teufelswerk, das nicht durch die Bibel legimitiert war, der Teufel steckte in allem. Somit wurde die Verdummung der einfachen Bevölkerung instrumentalisiert, denn es hätte ja durchaus sein können, dass da mal jemand etwas entdeckte, was den sicheren Thron des Pabstes ins Wanken bringen könnte. Zeitweilig war es gläubigen Christen sogar verboten, eine Bibel zu besitzen!