Beiträge von NekoMimi Alice im Thema „Der Erbe der Wölfe (Arbeitstitel)“

    *Kommt aus den finsteren Untiefen der Abwesenheit hervor gekrochen und blinzelt angewidert ins Licht*

    @Tariq Erstmal wow dank dir, ich hätte nicht damit gerechnet, dass es überhaupt noch Interesse an der Geschichte gibt nach so langer Zeit. Das bedeutet mir echt viel.
    Was deine Frage angeht: ich werde die Geschichte definitiv weiterschreiben (und wenn es nur für mich ist), da sie mir auch nach all der Zeit immer wieder im Kopf rumspukt. Leider ist Zeit bei mir momentan eine drastische Mangelware und ich kann dir echt nicht sagen WANN ich weiter schreiben kann.
    Aber wie gesagt, dass doch jemand trotz meines Verschwindens Interesse zeigt, motiviert mich, dass ganze nicht für mich zu behalten. :love:

    Was mir allerdings auffällt ist das du an einer Stelle bereits erwähnst das Der Fuchs etwas mit dem Prinzen hat, bevor man überhaupt damit rechnet.

    Ein ganz pfiffiger, gefällt mir. ;)
    Ja tatsächlich ist dies nicht mal die einzige Stelle in der angedeutet wird. Eine andere ist zum Besispiel, wenn sich Bahlans Magen verkrampft, als der König Sarolf auffordert gegen den Ritter zu kämpfen. Das sind alles so kleine Details weil ich den Leser nicht einfach so ins kalte Wasser schmeißen wollte. :D
    Ich muss dir übrigens danken. Ich wusste tatsächlich nicht mehr, wo das von dir genannte Zitat gefallen ist also musste ich noch mal nachlesen. Dabei fiel mir gerade auf, dass der Text definitiv und dringend noch mal eine Korrektur brauch. :/ Das nächste Kapitel ist schon in der Mache und sobald ich wieder an meinem Laptop komm, um es weiter zu schreiben werde ich mich wohl gleich auch nochmal an die anderen Kapitel setzten. (Um ehrlich zu sein scheut es mich immer etwas, weiter zu schreiben obwohl ich mit den vorherigen Kapiteln so unzufrieden bin.)

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    Was nun allerdings den Dämonenwolf angeht, da befürchte ich musst du dich noch ein ganzes Stück gedulden. Ich möchte dabei nicht zu viel verraten, aber soviel sei gesagt, es dauert noch bis er tatsächlich auftaucht.
    Ich hoffe der Wolf war jetzt nicht der einzige Grund, warum du an meiner Geschichte dran bleiben wolltest. Wenn doch musst du nun selbst entscheiden ob sie es trotzdem wert ist oder eher nicht. XD :)
    (Ich persönlich hoffe ja, dass sich die Geschichte trotzdem lohnt xD )

    Ja leider ist hier schon ein wenig der Winter eingekehrt. Das liegt zum einem daran, dass ich eine ganze Zeit lang allgemein vom Forum abwesend war und nun auch noch kaum an meinen Laptop komme und nur ab und an am Handy im Forum bin. So ist das hier nun alles ein wenig eingeschneit ... Aber keine Sorge @TheShadowpfote und die anderen Mitleser (sofern es noch welche gibt) es geht definitiv weiter. Wann es weiter geht kann ich noch nicht ganz sagen. Bitte entschuldigt deswegen. :sack:

    @TheShadowpfote mich würde sehr interessieren wie dir der Rückblick und der Dialog gefallen hat, da der von den anderen doch eher bemängelt wurde. :hmm:^^

    @Arathorn dank dir fürs Kommi. ^^ Irgendwie bist du immer der Erste, der korrigiert, hab ich das Gefühl. XD
    Ich hoffe mal jetzt ist es etwas besser. Der 1. Teil wurde übrigens auch noch an den kleinen Stellen ein bisschen überarbeitet.

    Der Dialog ist ein bisschen gestellt? Hm ... vor sowas hatte ich schon die ganze Zeit Angst. :hmm: Da müsste mir mal jemand mit seiner Erfahrung helfen, um ihn lebendiger wirken zu lassen. :whistling::D

    Was den Namen angeht, den mag ich voll. "Sarolf", ich weiß nicht, irgendwie hat der was. XD Hach ich mag so schöne alte germanische Namen.

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    Er erinnert mich auch irgendwie an Sandor ... obwohl er von der Statur eher an Jaqen H´ghar kommt.

    Die Wiederholung mit dem süß nehme ich jetzt mal in kauf, da es nun mal darum geht wie süße Bahlan doch ist. Und was das Geschmack schmecken angeht, da komm ich gerade nicht drauf wie man das lösen könnte. :sack:

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    So, der Teil ist etwas kürzer als der andere. Ich hoffe das ist nicht schlimm. :sack: Ich hoffe aber auch so sehr, dass es am Ende dieses Kapitels noch jemanden gibt, der weiterliest. Ich selbst habe nämlich ein bisschen Angst, dass das Ende etwas schnulzig geworden ist. ... :whistling:


    Wieder in seinem Zimmer angekommen, fuhr er herum und zischte den Fuchs ärgerlich an: >>Was sollte das denn werden?! Ich habe Euch die Möglichkeit zur Flucht nicht gegeben, damit Ihr im Schloss herumspaziert. Was habt ihr Euch eigentlich dabei gedacht?<<
    >>Ich sagte bereits, ich hielt es für eine gute Idee<<, antwortete der Mann mit dem feuerroten Haar matt.
    >>Ihr habt doch gesehen, dass mein Vater Euch zurück in den Kerker werfen wollte. Habt Ihr ernsthaft geglaubt, dass er Euch freiließe, wenn man Euch entdeckt?<<
    >>Ich hielt es für eine gute Idee, Euch den Thron noch für eine Weile zu ersparen. Als Dank für mein Leben.<<
    Daraufhin wusste Bahlan erneut nicht so recht, was er antworten sollte. Eine bedrückende Ruhe herrschte im Raum, die plötzlich vom Knurren seines Magens zerrissen wurde. Hitze stieg ihm ins Gesicht, da der Schattenfuchs schallend zu lachen begann. Dieses helle, glockenklare Lachen war vollkommen anders, als er von diesem großen Mann erwartet hatte. Seine Nackenhärrchen stellten sich auf, während er ihn fassungslos anstarrte.
    >>Sarolf. Mein Name ist übrigens Sarolf<<, erklärte der Fuchs grinsend, als sein Lachen verhallte.

    Bahlan spürte ein Stechen in seinem Rücken und zuckte zusammen.
    >>Das Turnier scheint dich zu langweilen, mein Sohn.<< Er konnte die Wut in der Stimme seines Vaters regelrecht spüren. Scheinbar war er so sehr in seine Gedanken vertieft gewesen, dass er nicht mal mitbekommen hatte, wie dieser sich an ihn gewandt hatte.
    >>Nein, nein Vater. Ganz und gar nicht<<, log er. Ein Blick zu den Bannern, die gerade gehisst wurden und so die nächsten Teilnehmer anzeigten, verriet ihm, wer kämpfen sollte. Den blauen Eber auf gelbem Grund erkannte er sofort. Das Zeichen der Steinwälder. Angestrengt versuchte er, sich daran zu erinnern, gegen wen Sir Solan kämpfen sollte. Wenn dieses verfluchte Turnier nur nicht so langweilig wäre. >>Ich bin nur der Meinung, dass Sir Thean kein angemessener Gegner für Sir Solan ist<<, platzte es dann aus ihm heraus, als es ihm wieder einfiel.
    >>So? Vielleicht sollte dann der Schattenfuchs gegen Sir Solan kämpfen.<<
    Bei diesen Worten krampfte sich Bahlans Magen automatisch zusammen, doch noch bevor er etwas erwidern konnte, antwortete Sarolf bereits: >>Es wäre mir eine Ehre, mein König. Allerdings befürchte ich, könnte ein Attentäter die Gelegenheit nutzen, um Eurem Sohn oder gar Euch selbst zu schaden. Zudem wäre mir Sir Solan nicht wirklich gewachsen, und ich möchte diesen schönen Tag nicht mit Blut beflecken.<<
    Nach einer kurzen Pause, die sich anfühlte wie eine Ewigkeit, sagte der König mit bedrohlichem Unterton: >>Vielleicht seid Ihr aber auch zu feige, um Euch einem echten Ritter zu stellen.<<
    >>Mag sein, Euer Gnaden. Aber dennoch wäre es ein blutiger Tag, wenn ich verlöre.<<
    Der König würdigte dem keine weitere Antwort, sondern wandte sich erneut dem Turnier zu. Anscheinend war das Thema damit erledigt und Bahlans Magen konnte sich wieder entspannen. Auch er versuchte, sich wieder dem Turnier zu widmen. Nur diesmal, ohne dabei gedanklich davonzudriften.

    Das restliche Turnier verlief ohne besondere Vorkommnisse. Sir Thean besiegte Sir Solan und Bahlan musste das verfluchte hämische Grinsen seines Vaters ertragen. Glücklicherweise schaffte er es diesmal, dem Turnier halbwegs interessiert bis zum Ende zu folgen.
    Am späten Nachmittag wurde Bahlan endlich erlöst, als das Turnier mit großem Getöse beendet wurde. Danach konnte er es kaum erwarten, wieder in seine Gemächer zu kommen. Mit eiligen Schritten folgte er den dunklen, verschlungenen Gängen im Schloss hinauf bis in dessen oberste Etage. Er liebte das Gefühl, dass es über der Decke seines Zimmers nichts weiter gab als den blanken Himmel. Nachts trat er gern auf den kleinen Balkon, um hinauf zu den Sternen zu schauen und sich von der frischen Nachtluft berauschen zu lassen.
    Bevor er jedoch an die Treppe kam, die dort hinaufführte, hielt Sarolf ihn in einem der entlegenen Gänge am Arm zurück und flüsterte ihm von hinten ins Ohr: >>Ich meinte es übrigens ernst, als ich sagte, dass dieser Sir Solan kein Gegner für mich wäre.<<
    Bahlan entzog ihm grob seinen Arm. Bei den Worten seines Geliebten brodelte der Zorn ihn ihm wieder auf, wussten beide doch ganz genau, wie leicht man den König provozieren konnte. >>Hattest du etwa tatsächlich vor, gegen ihn zu kämpfen?<<
    >>Natürlich nicht<<, antwortet der Fuchs nach kurzem Zögern, und ein breites Grinsen schlich sich in seine Züge. >>Aber du siehst immer so süß aus, wenn du dir Sorgen machst.<<
    >>Ich sehe überhaupt nicht süß aus!<<, zischte Bahlan ihn empört an. Er wollte davonstürmen, doch der Fuchs packte ihn bei den Schultern, drückte ihn gegen die nächste Wand und küsste ihn. Eine Strähne von Sarolfs schulterlangem roten Haar kitzelte ihn dabei im Gesicht, und er schmeckte den leichten Geschmack von Honig auf den Lippen. Ruckartig stieß Bahlan ihn ein Stück von sich weg.
    >>Und noch süßer, wenn du wütend bist<<, neckte ihn der Fuchs.
    >>Nicht hier, was, wenn uns jemand sieht?<< Bahlan wollte sich zur Seite drehen und weitergehen, doch Sarolf versperrte ihm schnell den Weg.
    >>Ich gebe einen Scheiß darauf, was die Diener sehen oder nicht sehen. Und selbst wenn, würde es doch keiner wagen, etwas zu sagen. Sie haben alle viel zu sehr Angst davor, am Galgen zu baumeln.<< Als er sich wieder näher an Bahlan drücken wollte, strafte dieser ihn mit einen finsteren Blick. Der Fuchs seufzte und wich ein Stück zurück. >>Schon gut, schon gut. Ich werde das einfach heute Nacht weiterführen<<, gab er schließlich schelmisch lächelnd auf. Bahlan schob sich von der Wand weg und machte sich daran, wieder zur Treppe zu stapfen.

    Dank dir @Arathorn ^^
    Was die Umrisse angeht, habe ich mich etwas an mein Zuhause orientiert. Ich schlafe nachts in einem fast total abgedunkelten Raum und wenn man ich dann im Dunkeln aufwache warte ich einige Momente um meine Augen daran zu gewöhnen. Dadurch kann ich dann doch immer ein wenig erkennen, sodass ich nicht über das ganze Mobiliar fliege. XD
    Naja auf jeden Fall kam ich dadurch auf die Idee, dass er, wenn er einige Momente in der Finsternis steht, ein wenig erkennen könnte. Aber die Umrisse waren eine relativ kurzfristige Änderung und ich wollte dadurch eigentlich nur verhindern, dass dann so Kommentare kommen, dass wenn er einige Momente da steht, doch mal wenigstens Umrisse erkennen müsste.
    Aber wahrscheinlich werde ich es doch wieder rausnehmen. ^^

    Was das Fenster angeht, da dachte ich wie Arathorn. :D
    Wobei mich Arathorn dabei auch auf etwas hingewiesen hat. Ich bin leider gar nicht darauf eingegangen, warum er im Kerker sitzt bzw. wie sie ihn gefangengenommen haben. Er ist zwar ein Attentäter, wollte aber gar nicht den König töten. Hätte ja auch wenig Sinn. Er versagt bei seinem eigenen Attentat und verhindert dann auch noch das anderen ... XD

    Zu seinem Pech verlor dabei auch der König viel Geld, und beide Ritter infolgedessen ihren Kopf (an sich ist die Konstruktion ohne zweite Nennung des Verbs schöner, aber in diesem Falle steht dann da: "... verlor [...] beide Ritter [...]ihren Kopf.", und das passt nicht ganz. Ich denke aber, dass es den meisten Lesern nicht negativ auffallen wird, also lass es stehen, wenn es dir gefällt ^^)

    > Hierzu hätte ich gern noch eure Meinung. Was meint ihr, kann man es so stehen lassen wie es ist oder doch lieber ändern?

    Ich vermute jetzt mal, dass der Prolog schon eine Weile zurückliegt (?)

    Eigentlich nicht besonders ... :hmm:

    Vor allem die Beziehung zwischen Bahlan und dem Schattenfuchs ist dir richtig gut gelungen!!!

    Oh Gott, hoffentlich sagst du das auch noch nach dem nächsten Teil. :sack::whistling:

    Folgendes Problem: Du schreibst zweimal, dass es so dunkel ist, dass Bahlan nichts sehen kann. Punkt. Ende, aus, Mickey Mouse, soweit so gut (gosh, mir fehlt Schlaf, sorry). Ich finde es allgemein ja merkwürdig, dass der Schattenfuchs in einer komplett finsteren Zelle hockt (kann ja seine Gründe haben), die anscheinend auch keine Fenster hat. Ist an sich nicht schlimm, auch wenn mir persönlich da noch die Erklärung fehlt - wenn sie noch kommt, will ich nichts gesagt haben. Um den Bogen wieder zu schlagen: Dann schreibst du allerdings, dass er plötzlich Umrisse erkennen kann. Klar, die Augen passen sich an Lichtverhältnisse an, aber ... meh. Wollte ich nur erwähnt haben.

    Was die Lichtverhältnisse angeht, wüsste ich auch gern noch die Meinung von euch anderen.

    Dank dir fürs Kommi. ^^ Ich bin ja so unendlich froh, dass dir der Teil (zumindest Schreibtechnisch) trotz der vielen Fehler besser gefällt. :blush:

    (ich will aus Reflex immer Schattenwolf schreiben

    Ich habs aus Reflex n paar mal geschrieben. xD Zum Glück hab ichs noch rechtzeitig mit bekommen.

    Warum sollte Bahlan kein Prinz sein wollen? Es gibt dafür bestimmt eine Erklärung, die solltest du aber (zumindest in Ansätzen, falls du sie später ausführlich darlegen wolltest) gleich anführen, sonst wirkt es sehr willkürlich und nur vom Autor eingestreut, um die Handlung einfacher in eine gewünschte Richtung zu lenken.

    Das schlimme dabei ist... es gibt keinen wirklichen Grund... Er hat tatsächlich schlicht und einfach kein Interesse am Thron und seiner Macht. Aber ich versuch mal mir noch was einfallen zu lassen, damit es nicht so "ach ich bin zu faul was zu schreiben" klingt. :sack:

    Warum sind keine Wachen beim König, wenn er jedoch welche hat und sie dann auch holt? Auch spricht der Schattenfuchs von den Wachen. Deren Aufgabe sollte es sein, den König Tag und Nacht zu beschützen. Du könntest sie ja vom anderen Attentäter niedergemetzelt worden lassen sein, aber so ganz fehlend passt es nicht.

    :dash: Zja das passiert, wenn man den Text vor lauter Wörtern nicht mehr sieht.

    Was die Kommasachen angeht, vllt kann sich ja unsere Kommagöttin @Phi denen widmen und sie in ihrem Komma Thread noch ergänzen. :whistling::D

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    Sooooo, endlich geht es weiter. Ich entschuldige mich hiermit dafür, dass das Update so unendlich lange gedauert hat. Geschrieben ist es an sich schon seit einem Weilchen, aber irgendwie kam ich nicht so recht zum hochladen. Außerdem habe ich versucht noch ein bisschen dran rumzudoktoren, nur befürchte ich wenn ich da jetzt noch mehr was dran mach, wird es niemals reingestellt.
    Von Kapitel 2 kommt jetzt erstmal nur der erste Teil und am Wochenende dann hoffentlich noch Teil 2 (der allerdings kürzer ausfallen wird).

    Im Übrigen ist mir gerade aufgefallen, dass ich mich der Wachen-Sache noch nicht gewidmet habe. @Arathorn ich werde versuchen am WE da auch noch mal drüber zu gehen und mir was einfallen zu lassen.
    Jetzt aber erstmal viel Spaß mit Teil 1 vom 2. Kapitel. ^^

    Kapitel 2 – Bahlan

    Bahlan seufzte. Diese elendigen Turniere langweilten ihn jedes Mal zu Tode. Sie waren eines wie das andere: gekünstelt und vorhersehbar. Allesamt waren sie vom Turniermeister geplant. Der Champion blieb dabei immer der Champion und der Verlierer immer der Verlierer, damit die richtigen Leute ihre Wetten gewannen und noch reicher wurden.
    Einmal hatte ein Ritter sein Glück versucht und sich gegen die geplante Niederlage entschieden. Zu seinem Pech verlor dabei auch der König viel Geld, und beide Ritter infolgedessen ihren Kopf. Danach hatte niemand es mehr gewagt, gegen die Pläne des Turniermeisters zu handeln.
    Er versuchte verzweifelt, ein Gähnen zu unterdrücken. Wenn er es schon nicht schaffte, interessiert auszusehen, sollte es ihm als Königssohn wenigstens möglich sein, nicht einzuschlafen. Obwohl es ihm sichtlich schwerfiel, sich zu konzentrieren. Immer wieder erwischte er sich selbst dabei, wie er gedankenverloren mit einer seiner schwarzen Locken spielte. Sie reichten zwar noch nicht bis zu den Schultern, verdeckten dennoch oft genug seine Sicht. Ich sollte wirklich bald nach einem Barbier schicken lassen, schweiften seine Gedanken von dem Treiben vor ihnen ab.
    Plötzlich spürte er den leichten Druck eines Knaufs im Rücken, der ihn wieder wachrüttelte. Er musste innerlich Grinsen, als ihm klar wurde, dass der Mann hinter ihm selbst solche Kleinigkeiten wahrzunehmen schien. Der Schattenfuchs - sein persönlicher Leibwächter - achtete wie immer auf jedes Detail, das Bahlan schaden könnte, und wenn es das eigene Verhalten war.
    Sarolf. Seit etwa vier Jahren stand der hochgewachsene Mann an seiner Seite, und das, obwohl er ein verurteilter Attentäter war. Bahlan war damals noch keine achtzehn Jahre alt gewesen, als er ihm das erste Mal begegnet war. In Ketten gelegt hatte der berüchtigtste Verbrecher des Reiches vor ihm gekniet und ihn mit seinem geheimnisvoll eindringlichen Blick angesehen. Vom ersten Moment an, als er sie sah, hatte Bahlan sich in seinen grünen Augen mit den goldenen Sprenkeln verloren. Es lag eine Stärke darin, die er so vorher noch bei noch niemandem gesehen hatte. Eigentlich hätte der Fuchs am nächsten Tag sterben sollen, doch er hatte seinen Vater davon überzeugen können, die Hinrichtung zu verschieben.
    >>Der Tod des großen Schattenfuchses sollte eine Warnung und zugleich ein Fest für das ganze Volk sein. Und keine schnelle Tat in den Schatten des Kerkers<<, hatte er vorgeheuchelt. Er wusste, dass sein Vater sich die Möglichkeit, vor den Untertanen herumstolzieren und seine Macht demonstrieren zu können, nicht entgehen lassen würde. Und er sollte Recht behalten, denn der König verschob die Hinrichtung um eine Woche.
    In derselben Nacht noch war sein Sohn heimlich in den Kerker geschlichen, um dem Schattenfuchs allein gegenüberzutreten.


    Bahlan stand unschlüssig vor der Zellentür und spielte mit dem Eisenschlüssel in seiner Hand. Kleine Spuren von Rost blieben an seinen Fingern kleben, während er überlegte, ob er wirklich eintreten sollte. Hastig nahm er den Schlüssel in die andere Hand, um den Dreck an seiner Hose abzuwischen, danach griff er in die Hosentasche und überprüfte, ob der kleine Metallgegenstand, den er mitgebracht hatte, noch da war. Vorsichtig berührte sein Finger die feine Spitze, um sich nicht zu stechen, da ließ ihn ein Geräusch in seiner Nähe aufschrecken. Angestrengt versuchten seine Ohren dessen Ursprung herauszufinden, und als er nichts weiter vernahm, schluckte er den Kloß, der sich in seiner Kehle gebildet hatte, hinunter. Zögerlich blickte er sich erneut - mittlerweile zum vierten Male – um. Selbst als Königssohn könnte ihn das hier Kopf und Kragen kosten. Er versuchte, sich selbst zu beruhigen, indem er langsam ein- und ausatmete, straffte die Schultern und trat ein.

    Dunkelheit schlug gegen ihn wie eine Welle ans Ufer, als er die Tür hinter sich schloss. Durch einen kleinen Spalt darunter drang lediglich ein schmaler Streifen Licht in den Raum. Zu wenig allerdings, um etwas erkennen zu können.
    >>Welch hoher Besuch zu so später Stunde. Ich dachte, es wäre bereits alles geklärt, was meinen Tod betrifft?<< Die Finsternis verlieh der tiefen Stimme des Schattenfuchses etwas Bedrohliches.
    >>Das ist es auch<<, antwortete Bahlan. Da er nichts sah, konnte er nur ahnen, woher die Stimme genau kam.
    >>Und doch steht Ihr hier und bringt eine offene Tür mit Euch.<<
    Bahlan drehte sich mit gerunzelter Stirn um. >>Und doch stehe ich hier. Die Tür allerdings ist fest verschlossen.<<
    >>Wird sie es auch noch sein, wenn Ihr geht?<<
    Er schluckte schwer. Das konnte nicht sein, das war doch Irrsinn. Woher sollte der Schattenfuchs wissen, was er vorhatte. >>Ihr seid ein verurteilter Attentäter. Warum, bei den Göttern, sollte die Tür offen bleiben?<<
    >>Ein Attentäter. Kein Mörder?<<
    >>Das eine wie das andere<<, winkte Bahlan ab.
    >>Ihr sagt, es sei dasselbe, aber glaubt Ihr selbst das auch?<<
    >>Ein Attentäter nimmt ein Leben, genauso wie ein Mörder.<<
    >>Hm …<< Ganz kurz blitzte etwas in der Dunkelheit vor Bahlan auf. Wurde er gerade verrückt, oder hatte eben das Gold in den Augen des Fuchses geleuchtet? >>Eine Frage, mein Prinz: Wenn Ihr einen Mann tötet, werft Ihr dann das Schwert ins Feuer, um es zu zerstören, weil Blut daran klebt, oder gebt Ihr ihm einen Namen, um es zu ehren?<< Er glaubte, Belustigung in der Stimme des Fuchses zu hören. >>Auch wenn Ihr noch jung und unerfahren seid, Ihr seid kein dummer Bauerntölpel. Ihr seht nicht nur Dunkelheit und Licht, sondern auch die Schatten dazwischen.<< Bahlan wusste nicht recht, was er antworten sollte. >>Also, Prinz, was wird es sein, das Feuer oder die Trophäe?<<
    Wut stieg in ihm auf. Was glaubte dieser Kerl eigentlich, wer er war? >>Ihr habt keine Ahnung, wer ich bin oder was ich weiß<<, fauchte er dem Mann entgegen.
    >>Sicher nicht. Aber wisst Ihr selbst, wer Ihr seid und was Ihr wollt? Oder folgt Ihr brav dem, was man euch sagt?<<
    >>Ich weiß ganz genau, was ich will! Ich will, … ich will …<< Seine Stimme stockte. Was wollte er eigentlich? Er war der Thronerbe und zukünftige König, aber wirkliches Interesse hatte er daran nie gehabt.
    Plötzlich waren draußen Schritte zu hören und Bahlan hoffte inständig, dass niemand ihre Unterhaltung mitbekommen hatte. Endlose Sekunden vergingen, in denen seine Hände feucht vom Schweiß wurden und sein Herz zu rasen begann. Als sie sich endlich wieder entfernten, drehte er sich zu der Tür um.
    >>Eine Trophäe hängt man an die Wand, damit man sie nicht mehr benutzt.<< Mit diesen Worten ließ er den Dietrich aus der Tasche fallen und öffnete die Tür, um zu gehen.

    Das Gespräch mit dem Schattenfuchs hatte ihn aufgewühlt, also war an Schlaf gar nicht erst zu denken. Seine Frage hatte ihn zum Grübeln gebracht, und so saß er nun bei kargem Kerzenlicht in seinem Zimmer und zerbrach sich den Kopf. Er hatte wirklich kein Interesse daran, auf den Thron zu steigen. Das lag aber nicht an der Sorge um eine Freiheit, die er eh nie gehabt hatte. Nein, seine Sorge begründete sich in dem Blick, den er jeden Tag bei seinem Vater sah. In den Augen des Königs erkannte er die blanke Gier nach Macht und er fürchtete sich davor, dass diese Gier auch von ihm besitz ergreifen könnte. Als Erbe des Thrones war es allerdings unumgänglich, dass auch er eines Tages auf diesem Monster von Stuhl sitzen würde.
    Seit Stunden dachte er nun schon darüber nach, und langsam plagte ihn auch noch sein leerer Magen. Langsam stand er auf, um sein Zimmer zu verlassen. Irgendwo würde garantiert noch ein Diener herumlaufen, der ihm etwas zu essen bringen konnte. Und wenn nicht, würde er sich eben selbst auf den Weg zur Küche machen.

    Als er an einem Punkt ankam, an dem sich die Gänge kreuzten, bemerkte er auf einmal, wie sich etwas in seinem Augenwinkel bewegte. Der Gang, in dem er die Bewegung ausgemacht hatte, führte zu den Gemächern seines Vaters. Normalerweise hätte er es für eine Sinnestäuschung gehalten und wäre weitergegangen, doch aus irgendeinem Grund wollte er diesmal nachsehen. Also bog er in den Gang ein.
    Kurz bevor an den Räumen seines Vaters ankam, hörte er einen Schrei von dort. Schnell rannte er den Flur entlang. Plötzlich tauchte auf dem Boden vor ihm eine tote Wache auf. Mit dem Gesicht nach unten, lag sie in einer großen roten Pfütze. Aus ihrem Rücken ragte ein langer schwarzer Dolch. Eilig hetzte er daran vorbei, bis er zu einer geöffneten Tür kam. Davor lag die zweite Wache, mit der sich Bahlan aber nicht mehr beschäftigen konnte. Das Innere des Zimmers forderte stattdessen seine Aufmerksamkeit. Inmitten des Raums standen sein Vater und der Schattenfuchs, und zwischen ihnen lag ein weiterer Mann in einer Lache aus Blut.
    >>Vater, was ist geschehen?!<<, wollte er wissen.
    >>Der Bastard hat versucht, mich umzubringen!<<, knurrte der König. Bahlans Blicke wanderten zwischen den Dreien hin und her und blieben am Schattenfuchs hängen, als der König sich an ihn richtete. >>Ich verdanke Euch zwar mein Leben, aber es würde mich brennend interessieren, warum Ihr nicht gefesselt in einer modrigen Zelle sitzt!?<< Eine Mischung aus Wut und Verwirrung war dabei in seinem Gesicht zu lesen. >>Oder warum Ihr mich gerettet habt.<<
    Das interessierte nun auch Bahlan. Der Fuchs jedoch zuckte nur mit den Schultern und antwortete: >>Ich hielt es für eine gute Idee.<<
    >>Gute Idee oder nicht, die Wachen werden dafür sorgen, dass Ihr diesmal in eurer Zelle bleibt.<<
    >>Vater!<<, mischte Bahlan sich schnell ein, >>dieser Mann hat euch gerade das Leben gerettet. Damit hat er sich seines verdient, meint Ihr nicht auch?<<
    >>Er ist ein verurteilter Verbrecher, und ich werde ihn garantiert nicht einfach so in der Stadt herumspazieren lassen.<< Damit wollte sich der ältere Mann daran machen, die Wachen zu holen. Sicher waren schon einige, die das Geschrei gehört hatten, auf dem Weg.
    >>Er ist der beste Attentäter, den das Land je gesehen hat und er hat, Euch die Treue bewiesen, indem er geblieben ist, obwohl er hätte verschwinden können. Wenn Ihr ihn nicht freilassen wollt, könntet Ihr ihn in die Armee aufnehmen.<<
    >>Einen Teufel werde ich tun!<<
    >>In den Schatten verstecken sich viele Mörder, die Ihr oder Eure Wachen nicht seht, Hoheit<<, mischte sich der Fuchs plötzlich ein. >>Und sie alle streben danach, Eure Dynastie zu zerstören.<<
    Bahlan musste ein Seufzen unterdrücken. Langsam bekam er das Gefühl, der Schattenfuchs könne wirklich erahnen, was er vorhatte. Und zu seinem Glück hatten die Worte den König anscheinend nachdenklich gestimmt, da dieser auf einmal still geworden war. Und da war er auch wieder, dieser machthungrige Ausdruck im Gesicht seines Vaters.
    Diese Stille währte nicht lange, da er plötzlich mit einem Grinsen, an seinen Sohn gewandt, verkündete: >>Vielleicht hast du recht. Aber ich kann mich wohl kaum mit solchem Abschaum blicken lassen. Deswegen soll er ab sofort dein Leibwächter sein.<<
    Bahlan verschlug es prompt die Sprache und er konnte nicht anders, als mit offenen Mund dazustehen. Jetzt war er sich sicher, sein Vater würde seine Macht niemals aufgeben. Und egal wie sehr Bahlan sich auch sträuben würde, er war Teil dieser Macht. Er war sein Blut, sein einziger Erbe und somit einziger Anwärter auf den Thron. Bei diesem Gedanken zog sich sein Herz schmerzvoll zusammen.
    Der Schattenfuchs jedoch kniete auf einmal nieder und erwiderte: >>Mein König, ich schwöre Euch hiermit bei meinem Leben und den Göttern, ich werde Euren Sohn vor allem beschützen, das ihm zu schaden versucht. Und sollte ich es nicht können, werde ich dafür sorgen, dass jede seiner Wunden einen Preis trägt, der bezahlt wird.<<

    Aber ich lasse mich gern belehren, wenn es jemand besser weiß.

    Ja ich bitte auch. XD
    Letztendlich wäre es aber egal ob nun zusammen oder auseinander, da man laut Duden auch das Adverb (noch) zusammenschreiben darf. Beim Adverb müsste es dann halt nur klein geschrieben werden. :hmm:

    Ich hab die Stelle mit den Söhnen jetzt noch mal ein bisschen umgeschrieben. Ich weiß aber nicht ob es jetzt besser passt?

    Schanghaien kennst du bestimmt aus irgendeinem Film. Laut Wiki: Schanghaien bezeichnet in der Seemannssprache das gewaltsame Rekrutieren von Seeleuten für Kriegs- und Handelsschiffe. Diese Art der Freiheitsberaubung, wurde zeitweise auch für die Heeresergänzung angewandt.
    Das als Anfang für ne Fantasygeschichte wäre doch bestimmt auch mal was neues. XD

    Zitat von Kitsune

    [Warte kurz, ich bin verwirrt. Der Älteste lebt(e) auf dem Hof der Angetrauten, auf dem Bauernhof (wobei ich mich frage, ob Gut dann noch die richtige Wahl ist) leb(t)en allerdings nur Rowan, der Zweit- und Drittjüngste und der Vater. Warum lebt da nicht der Älteste, wenn nur er Anrecht auf die Nachfolge hat? oO Sollte da nicht auch eher die "Angetraute" (ich liebe das Wort xD) bei ihm leben? Vielleicht stehe ich auch auf dem Schlauch.]

    Aaaalso, gedacht war das so: Auf dem Hof leben nur noch Rowan, sein Vater und der 4. und 5. Sohn. Der 2. und 3. Sohn sind beide der Armee beigetreten und somit weg. Der Erstgeborene lebt mit seiner Frau bei ihrer Familie (vielleicht hatte er ja keine Lust mehr auf seinen Vater XD ) solange bis der Vater stirbt und der Hof wirklich ihm gehört. Bis der Vater tot ist kann der Sohn ja nicht das Oberhaupt der Familie sein. Und wer lässt sich schon gern was vom Vater sagen, obwohl er schon eine Frau hat. :P:D
    Jetzt muss ich das Ganze also nur noch so zu Papier bringen, dass andere das auch verstehen. :blush:

    Übrigens hast du mich grad auf einen tollen Anfang gebracht. Ich glaube es zumindest noch nie bei einer Fantasy Geschichte gelesen zu haben, dass der Held Schanghaid wurde. :rofl:

    Edit:
    @Kitsune sicher das "näher kamen" in dem Zusammenhang hier zusammen geschrieben wird? Ich glaube es bleibt hier nämlich getrennt. :hmm:
    Was das Zuhause angeht: da es hier als Substantiv und nicht als Adverb steht, wird es groß und zusammen geschrieben.

    @Nyneve das ist die Rache der Namensmarkierung. :rofl:
    Hachja die lieben Klischees. XD Wie gesagt, ich muss gestehen, dass ich das Klischee hier etwas unter den Tisch kehre. (Auch wenn es böse klingt.) Es interessiert mich nicht so sehr. Außerdem finde ich, gibt es nur selten einen anderen Anfang/ eine andere Vergangenheit. Sets hat der Held eine furchtbar böse Familie/ Ziehfamilie, es geschieht irgendein Unglück wodurch er seine liebe Familie verliert oder ihm ist einfach nur strunzend langweilig und er macht sich auf in ein Abenteuer. Deswegen finde ich es recht schwer eine Vergangenheit zu finden, die nicht irgendjemand, irgendwo schon mal geschrieben hat. Mein Respekt also für all jene, die sich da was neues einfallen lassen. ^^

    Ich bin übrigens froh, dass der Edit wohl doch etwas besser geworden ist.

    So ihr Lieben, der Edit ist nun endlich draußen. (Ich hoffe wirklich, dass ich es nicht noch schlimmer gemacht habe.)
    Außerdem gab es eine kleine/ große Änderung, was Rowans Vergangenheit angeht. Beim durchsehen meiner alten Aufzeichnungen zu der Geschichte, ist mir nämlich aufgefallen, dass ich für ihn eigentlich mal etwas anderes geplant hatte. Durch was der Wechsel zustande kam, kann ich aber jetzt auch nicht mehr sagen. :hmm:

    Erstmal dank euch zwei fürs Kommi (und vor allem dafür das ihr sogar bis zum Ende des Teils gelesen habt XD )

    Leider hat sich meine Befürchtung bestätigt, da ich selbst ja auch nicht so wirklich von dem Teil begeistert war.
    Ich wollt mich auch für die ganzen Kommafehler entschuldigen. Das Schlimmste dabei ist, dass ich viele der fehlenden Kommas eigentlich mal drin hatte, mir dann aber nicht sicher war und sie wieder raus genommen hab. :sack: Ich sags ja, ich und die Kommas stehen auf Kriegsfuß. Von vielen Kommaregeln hab ich auch traurigerweise keine Ahnung und die eine Seite, die ich im Internet gefunden habe und die sich damit beschäftigt, scheint auch nicht so ganz zu stimmen. Und nu bin ich noch unsicherer was das Ganze angeht... :S Ich versuche mich in der Sache echt zu bessern, aber bitte entschuligt wenn das nicht von einem Teil auf den nächsten passieren wird. ;(

    Was nun die Klischees angeht... vielleicht hätt ich den Teil beim Schreibtwettbewerb reinstellen sollen. :rofl:
    Das Rowans Vergangenheit ein wenig Klischeehaft ist, war schon irgendwie so geplant, da ich mit der Geschichte versuche nach einer langen langen Schreibpause wieder rein zu kommen und ich es perönlich nicht schlimm finde wenn man dann mal ein paar Klischees ausnutzt. Aber dass es so sehr ins Gewicht fällt hätte ich echt nicht gedacht. :hmm: Jetzt hab ich selber n bisschen Angst, dass sich das auch durch die anderen Teile ziehen könnte.

    Ich versuche den Teil übrigens gerade nochmal zu bearbeiten... hoffentlich wird es dadurch nicht noch schlimmer. :whistling:

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    Leider hat das nächste Kapitel etwas gebraucht um aufs Papier zu hüpfen. Ich entschuldige mich auch schon mal im Voraus, da ich befürchte, dass so Verzögerungen auch in Zukunft nicht ausgeschlossen sind. :sack:
    Um unnötige Verwirrungen zu verhindern, schon mal als Erklärung voraus: Da sich 2 Hauptprotas die Geschichte teilen (sollen), aus deren Sicht jeweils erzählt wird, sollen sich die Kapitel in der Perspektive immer wieder abwechseln. Zur Hilfe dafür steht in den Kapitelüberschriften immer der Name des jeweiligen Prota.
    Was den Schreibstil angeht, so befürchte ich, wird der auch in dem Teil nicht so meine Bestleistung sein. Ich selbst bin zumindest nicht damit zufrieden. :whistling:
    Aber Spaß beim Lesen wünsche ich euch trotzdem. :D

    Kapitel 1 – Rowan

    >>Rowan, du Taugenichts, steh nicht nur dumm rum, sondern mach dich endlich nützlich! Oder soll ich dir zeigen, was dir deine Faulheit einbringt?<< Mit diesen Worten hatte sein Vater ihn zum Wasserholen in den Wald geschickt. Der Brunnen, der den Hof versorgte, lag etwa eine halbe Stunde vom Haus entfernt und tief im Wald verborgen. Früher hatte dort das eigentliche Bauernhaus gestanden, bevor es in einem Brand zerstört worden war. Danach hatte man es an einer neuen Stelle wiedererrichtet, und nur der Brunnen blieb, wo er war. Diese Abgelegenheit war sonst lästig, doch heute war sie für Rowan die beste Gelegenheit gewesen, um sich klammheimlich davonzumachen.
    Monatelang hatte er sich darauf vorbereitet. Immer wieder hatte er heimlich kleine Dinge wie ein Messer, Seil oder eine zweite Hose in ein Versteck im Wald geschafft. Es war ihm sogar gelungen, unbemerkt einen Rucksack und eine dünne Decke mitgehen zu lassen. Lediglich bei den Vorräten hatten ihn Tomas und Olaf, seine beiden älteren Brüder, erwischt. Ihnen irgendeine Lüge auftischend, hatte er es geschafft, sie von seinem eigentlichen Vorhaben abzulenken. Zuerst hatte er Angst gehabt, sie würden ihn dennoch verraten. Als daraufhin jedoch nichts geschah, machte er sich daran, sich weiter auf seine Flucht vorzubereiten. So hatte er letztendlich alles zusammenbekommen, was er brauchte.
    Und dennoch zögerte er, als er im Wald ankam. Automatisch brachten ihn seine Füße zum Brunnen und seine Hände ließen den Holzeimer in die Tiefe hinab. Immer wieder wanderten seine Blicke zögernd zwischen Wald und Haus hin und her. So mit sich selbst hadernd, stand er da. Den vollen Eimer fest gepackt, wäre er beinahe wieder zurückgegangen.
    >>Rowan, du elendiger Nichtsnutz, wo bist du?!<<, hallte das Gebrüll seines Vaters durch den Wald. Es war zu laut, als dass es vom Haus her kommen konnte, also musste sein Vater sich zum Brunnen aufgemacht haben. Bei dem Gedanken daran zuckte Rowan so sehr zusammen, dass er den Griff prompt losließ und in die entgegengesetzte Richtung rannte. Egal, was ihn auf seiner Flucht erwarten würde, es wäre immer noch besser, als sich seinem Vater entgegenzustellen.

    Nachdem Rowan eine ganze Zeit lang panisch in die falsche Richtung gerannt war, war es fast Mittag, als er endlich sein Versteck erreichte. Zuerst holte er seine Sachen hervor, um sie zu kontrollieren. In letzter Zeit hatte er ständig Angst gehabt, dass Tiere den Rucksack finden und plündern könnten. Als er sich davon überzeugt hatte, dass der Inhalt in Ordnung war, seufzte er erleichtert auf.
    Er setzte sich auf einen alten Baumstamm, um einen Moment zu verschnaufen. Nicht nur sein Körper brauchte die Ruhe, auch seine Gedanken drehten sich unablässig im Kreis. Er hatte es zwar schon lange vorgehabt, aber dass er nun tatsächlich den Mut aufbrachte, sein Heim zu verlassen, überraschte ihn trotz allem. Erneut entfuhr ihm ein leises Seufzen, als er an den Ort dachte, den er seit fünfzehn Jahren sein Zuhause nannte, und an seine Familie.
    Von den sechs Söhnen war er der Jüngste. Allerdings lebten auf dem Bauernhof zurzeit, neben seinem Vater, nur noch er und seine beiden Brüder Tomas und Olaf, die vor ihm geboren worden war. Sein ältester Bruder wohnte auf dem Hof seiner Angetrauten und seine anderen Brüder hatte er bereits seit etlichen Jahren nicht mehr gesehen. Beide waren damals der königlichen Armee beigetreten. Der Grund dafür lag in der Größe ihres Gehöfts. Es war zu klein, um es unter allen Erben aufzuteilen, so hatte nur sein ältester Bruder das Anrecht, die Nachfolge anzutreten. Dieser zog es allerdings vor, solange bei der Familie seiner Frau zu wohnen, wie sein Vater noch lebte. Schließlich wurde er erst dann zum neuen Familienoberhaupt, wenn dieser tot war.
    Es war aber nicht nur dies, was ihn von Zuhause forttrieb. Seit seine Mutter vor zwölf Jahren gestorben war, hatte niemand ein gütiges Wort für ihn übrig. Von seinem Vater wurde er die meiste Zeit ignoriert und seine Brüder triezten ihn, so oft es ging. Rowan hatte schreckliche Angst vor dem, was vor ihm lag, aber egal was es war, es konnte nicht schlimmer als sein bisheriges Leben sein.
    Langsam hob er den Kopf und versuchte sich zu orientieren. Rings um ihn herum war nichts weiter zu sehen außer Bäumen und Sträuchern. Es gab keinen markanten Punkt, um seine Position bestimmen zu können. Ein Blick gen Himmel verriet ihm wenigstens, dass es endlich Mittag war. Er musste also nur noch warten, in welche Richtung die Sonne weiterwanderte, dann konnte er sich zu seinem Ziel aufmachen. Hohendorn, die Stadt des Königs. Nur einmal in seinem Leben war er dort gewesen. Damals hatten noch alle seine Brüder auf ihrem Gut gelebt. Und abgesehen von ihm und seinem Bruder Olaf waren alle bereits in der Hauptstadt gewesen. Also hatte sein Vater auch die beiden mitgenommen, als er zum Handeln dorthin musste. Es war kein langer Besuch gewesen, dennoch hatte es gereicht, um zu wissen, dass er nun nach Westen zum „Trüben Gewässer“ musste. Der Fluss durchfloss den gesamten Grünwald. Es war also unvermeidlich, irgendwann auf ihn zu treffen. Sein Lauf würde ihn dann aus dem Wald hinaus und nach Norden in die Nähe der Hauptstadt bringen.
    Als er nach einer Weile endlich den Weg bestimmen konnte, stand Rowan auf, schulterte seinen Rucksack und machte sich in sein neues Leben auf.

    Zwei Tage war er unterwegs, ohne dass etwas passierte. Die meiste Zeit hielt er sich fern von der Straße, da er befürchtete, seine Brüder könnten nach ihm suchen. Es kam oft vor, dass sie ihre Aufgaben an Rowan abschoben. Wenn er nun nicht mehr da wäre, mussten sie ihre Arbeiten wohl oder übel selbst erledigen. Bei dem Gedanken daran, konnte er nicht anders als zu grinsen. Allerdings wusste er auch, dass es ihnen nicht gefallen würde. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was passierte, wenn sie ihn zurückzerrten. Auch wenn sein Vater sich sonst kaum für ihn interessierte, allein, dass er sich ihm mit seinem Verschwinden widersetzte, brächte ihn garantiert in Rage.
    Auf einmal waren Geräusche aus der unmittelbaren Umgebung zu hören. Als hätte man ihn bei seinen Gedanken ertappt, flüchtete er ins Unterholz, um sich zu verstecken. Nach kurzer Zeit bemerkte er, dass es sich um Männerstimmen handelte, die näher kamen. Plötzlich erklang ein Schrei, gefolgt von einem bitterlichen Schluchzen. Er sah zu, wie drei Männer in sein Blickfeld kamen, die eine junge, zappelnde Frau hinter sich herzogen. Ihre Lederrüstungen und Schwerter hatten schon bessere Tage gesehen. Einer von ihnen trug eine einfache Axt bei sich. Und ihre Kleidung sowie ihre Gesichter standen regelrecht vor Dreck. Offensichtlich handelte es sich bei ihnen um Räuber, die gerade Beute gemacht hatten. Sein Herz begann zu rasen. Er duckte sich noch mehr in das Gebüsch, bis sein Gesicht den Boden berührte. Er wusste, dass es im Wald noch weitere Höfe wie den seines Vaters gab.
    Ob sie wohl von so einem kommt? Wieder ertönte das Wimmern des Mädchens, woraufhin einer der Männer sie mit einem Schlag in die Magengrube zum Schweigen brachte. Als Rowan das sah, zuckte er unbewusst zusammen. Auch er kannte diese Schläge und ihre Schmerzen. Er hätte ihr so gern geholfen, aber wie? Dort standen drei erwachsene, gut bewaffnete Männer, und er war ein einzelner, unausgebildeter Junge. Was hätte er schon tun können?
    Ich könnte ihnen folgen und versuchen, sie zu befreien, wenn die Kerle schlafen … Bei dem Gedanken verkrampfte er sich und seine Finger gruben sich tief in die Erde. Er könnte, wenn ihn seine Angst nur nicht so lähmen würde.
    Die junge Frau bettelte darum, dass man sie gehen ließe. Als Antwort erhielt sie nur das Gelächter der Männer und ihre anzüglichen Beleidigungen. Sie versuchte sich erneut zu wehren, indem sie nach den Männern trat. Als sie versuchte, einen von ihnen zu beißen, ließ ein Schlag auf den Kopf sie das Bewusstsein verlieren. Bei diesem Anblick biss Rowan sich unwillkürlich auf die Lippen und schloss seine Augen, so fest er konnte. Er hoffte, die Szenerie würde wieder verschwinden, wenn er es sich nur fest genug wünschte.
    Doch als er die Augen wieder öffnete, tauchten stattdessen drei weitere, diesmal berittene Männer, aus dem Wald auf.
    >>Wird auch ma Zeit, dass ihr kommt!<<, schrie einer der Räuber dem vordersten Reiter entgegen.
    >>Nerv mich nicht, sieht schließlich so aus, als hättet ihr was zum Spielen dabei.<<
    >>Ja schö wärs, aber Stan hier, der Idiot<<, dabei zeigte Ersterer auf den kleineren Räuber neben sich, der beschämt zu Boden schaute, >>hat sich die Beute durch die Lappen gehn lassn, und jetzt soll die Kleine als Besänftigung für den Boss herhaltn.<<
    >>Hah! Hast du dir das Weib mal angeschaut? Wenn die so zittert und schreit, hat man ja mit jeder billigen Hure mehr Spaß<<, mischte sich ein anderer Reiter ein.
    Nun schien der Beschämte Mut gefasst zu haben, denn trotzig reckte er den Kopf und erwiderte: >>Sie könnte ja die Festung putzen. Ich hab sowieso die Nase voll davon, dass es da überall stinkt und mir jede Nacht die Ratten übers Gesicht rennen.<<
    Der vorderste Reiter stutzte und überlegte anscheinend. Wegen seiner Ausstrahlung vermutete Rowan, dass er das Kommando über die kleine Gruppe hatte.
    >>Interessante Idee<<, gab er widerwillig zu, >>aber das soll der Boss entscheiden. Wir nehmen sie mit und reiten voraus. Ihr kundschaftet derweil die Gegend aus, ich hab keine Lust, dass ihr irgendwelche Wachen auf unsere Fährte bringt. Oder darf ich hoffen, dass ihr die Sache diesmal ohne großes Aufsehen durchgezogen habt?<<
    Als Antwort erhielt er nur ein Grunzen. Damit ritt er los, während das immer noch bewusstlose Mädchen von einem der hinteren Reiter aufs Pferd gezogen wurde.
    Als sie weg waren, spuckt einer der Zurückgebliebenen auf den Boden vor sich.
    >>Was glaubt der Bastard eigentlich, wer er ist?<<
    Dennoch begannen sie sich umzusehen, ob sie nicht doch jemand verfolgte. Dabei kam einer Rowans Versteck so nahe, dass er vor Schreck sogar vergaß, zu atmen. Sein Herz begann zu schmerzen, so stark schlug es in seiner Brust. Er fing an zu zittern und Übelkeit stieg in ihm auf. All die Jahre über hatte er sich nicht vorstellen können, dass es jemanden gab, der schlimmer war als sein Vater oder seine Brüder. Aber beim Anblick dieser Männer wusste er, dass seine Familie nur ein kleines Übel gewesen war.
    Als die Drei endlich verschwunden waren, wagte er es wieder, Luft zu holen und sich zu bewegen. Er konnte immer noch nicht ganz fassen, was gerade passiert war. Sobald er die Augen schloss, sah er ihre angsterfüllten blauen Augen wieder vor sich. Also blieb er noch eine Zeit lang sitzen, um sich zu beruhigen, bevor er sich wieder auf den Weg machte. Er wusste, er musste das Mädchen vergessen, sonst würde es ihn weiter verfolgen.

    @Arathorn ok, dann ist ja alles klar. ^^ Der Kommafehler wurde auch gleich ausgemerzt.

    Da muss ich mich entschuldigen Hab beim zweiten Lesen nichts mehr gefunden, das war wohl nur so ein Bauchgefühl bis auf den einen Satz Vielleicht find ich ja in den nächsten Teilen einen Satz, bei dem mir genauer auffällt, wie das Gefühl zustandekam

    :rofl: Na toll, da hab ich ja was angerichtet. Jetzt wirst du jeden neuen Text von mir mit der Einstellung angehen, dass da so komische Sätze drin sind. Und wenn man danach sucht wird man es auch meist finden.
    Aber es freut mich, dass du schon mal vorhast noch ein bisschen dran zu bleiben. :thumbsup:

    Erstmal dank an euch Lieben für Lob und Kritik. ^^ Dabei fiel mir auf, dass es manchmal schon ganz schön schwer ist die Kritik auch anzunehmen. :whistling:
    Ich habe den Text übrigens nochmal ein klein bisschen bearbeitet, allerdings glaube ich nicht, dass sich bei dem Prolog viel machen lässt. Irgendwie bin ich selbst nicht so zufrieden damit. :/ Ich hoffe aber das ich das in Zukunft ein bisschen besser hin bekomme oder, dass ich euch wenigstens nicht enttäusche.

    Im Übrigen entschuldige ich mich offiziel bei allen für die ersten beiden Wörter. :sack::dash:

    dass - das musst du dir nochmal angucken.

    Das Schlimme ist, dass ich die Regel dazu kenn, aber irgendwie ignoriere ich sie beim Schreiben immer leicht, abgesehen mein Word stößt mich ab und zu mal drauf. XD

    Einzig beim Auftauchen des Prinzen und dem Angriff von dem Wolf etc. fehlte mir etwas. Das ging mir zu - umstandslos?

    Die Beschreibung ist einfach genial. :rofl: Ich wollte den Prolog aber absichtlich so knackig lassen und die ganze Entführung kurz halten. Ich hoffe ihr verzeiht mir das. :D

    Du hast mich mit dem Wörtchen Gay-Romanze (uh, wobei ich das so gar nicht mag, also das Wort, nicht die Tatsache) geködert, weniger mit der Aussicht auf Wölfe, die sonst nicht so meine Kragenweite sind.

    Ich auch nicht, aber durch ein anderes Forum schien es mir ein gängiger Begriff zu sein. :hmm:
    Was die Wölfe angeht, sind die eigentlich nur ein ganz kleiner Teil, weswegen der Titel nicht wirklich passt und auch nur ein Arbeitstitel sein wird bis mir was besseres einfällt. Und was die Gay Geschichte angeht ... geplant war die auch nur als minimaler Teil, wobei ich mir da mittlerweile selbst nicht mehr so sicher bin. Ich glaube da können wir beide gespannt drauf sein. XD

    So und nun zum lieben Arathorn, dem das Ganze ja gar nicht so zu schmecken schien. ^^ Ich bin aber froh, dass du insoweit trotzdem solange dran geblieben bist um es wenigstens zu Kommentieren. XD

    und bei manchen Sätzen hat man das Gefühl, dass du alle möglichen Informationen, die du rüberbringen wolltest, einfach wahllos ohne Komma oder Beachtung einer sinnvollen Riehenfloge aneinandergehängt hast

    Ok, bei dem einen Satz den du markiert hast, habe ich das dann auch selbst gemerkt, aber könntest du mir noch andere Beispiele nennen? In der Sache steh ich nämlich gerade etwas auf dem Schlauch. :sack:

    Das Mondlicht verfing sich in seinem Fell und wurde von dessen Schwarz geschluckt

    Das "dessen" steht hier im Sinne von: Das Schwarz des Fells > dessen Schwarz. Also so dachte ich das jedenfalls. Und keine Sorge, das zweite "dessen" ist geflogen. :D

    Spoiler anzeigen


    So ihr lieben, hiermit stelle ich dann auch mal meine erste Geschichte ein, die etwas länger werden soll als wie bisher. Der grobe Plot existiert zwar schon, ansonsten aber steht sie noch am Anfang und ich hoffe das ich das Ganze auch mit eurer Hilfe weiterentwickeln kann.
    Da ich leider etliche Jahr nichts geschrieben habe hoffe ich werdet ihr Nachsicht mit mir haben.

    Außerdem möchte ich auch darauf hinweisen, dass die Geschichte Inhalte einer Gay-Romanze hat. Die wird zwar jetzt nicht ins Erotische gehen -also keine Angst, unter 18 Jährige können die Story beruhigt lesen- aber ich möchte es vorneweg erwähnen damit weniger tolerante Leute nicht plötzlich denken, Ihhh zwei Männer die sich küssen, so nen Schund wollte ich gar nicht lesen! Im übrigen ist dieser Anteil auch nur ein kleiner Teil der Geschichte, es ist also definitiv keine direkte Gay-Romanze.

    So ich hoffe dennoch, dass die Geschichte euch gefällt. ^^

    Der Erbe der Wölfe
    Prolog

    Als hätten die Götter selbst Mitleid mit dem jungen Prinzen, verdeckte in dieser Nacht nicht eine einzige Wolke den Vollmond. Sein Schein beleuchtete die kleine Burgruine inmitten des Waldes, um den Jungen vor seinem Schicksal zu beschützen.

    In der Dunkelheit des Unterholzes, das die Burg umgab, versteckte sich eine Gestalt. Lediglich blutrote Augen, die der Mond zum Leuchten brachte, waren aus dem Dickicht zu sehen. Tods Blick war auf die alte Burg gerichtet, obwohl sie dem Namen schon seit vielen Jahren nicht mehr gerecht wurde. Ein Teil der Wehrmauer war fast vollständig eingebrochen. Das modrige Holz der Tore und Balken verbreitete zusammen mit allem anderen Schmutz einen Mief nach Vergangenheit. Dennoch war das hohe Gebäude, das fast als Einziges in der Mitte der Anlage noch wirklich stand, gut erhalten. Da der König jedes Jahr in diesen Wäldern eine Jagd veranstalte und die Ruine gerne im Anschluss nutzte, um zu feiern, wurde darauf geachtet, dass wenigstens das Hauptgebäude in passablem Zustand blieb.

    Auch in diesem Jahr wurde die erfolgreiche Jagd begossen. Aus den Fenstern drang Licht, Gesang erfüllte die Stille der Nacht und die verschiedensten Gerüche lagen in der Luft. Für Tod jedoch miefte die ganze Lichtung nach Alkohol und Urin, und der brennende Gestank von Erbrochenem reizte seine Nase. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sein Warten ein Ende hätte.
    Bereits seit Stunden vergnügten sich die Menschen ausgelassen, weswegen er vor einer Weile seinen Ruf in die Nacht hinausgeschrien hatte. Ein Ruf, der eine ganz bestimmte, lockende Wirkung haben konnte. Er hoffte nur, dass dieser auch gehört und nicht vom Lärm der Menschen übertönt worden war.
    Aber da trat bereits schon eine kleine Gestalt zwischen das Geröll im eingefallenen Mauerteil. Wie erhofft war es der Prinz, bei dessen Anblick Tod innerlich zu grinsen begann. Der Junge hatte seinen Ruf also tatsächlich gehört und kam nun wie ein Welpe von Neugierde getrieben zu ihm.
    Dumme Menschen!, dachte Tod.
    Er wartete, bis das Kind aus den Mauerresten hervortrat und hinein in die Schatten der Nacht, dann bewegte er sich langsam aus dem Gebüsch, das seinen riesigen Körper verborgen hatte. Das Mondlicht verfing sich in seinem Fell und wurde von dessen Schwarz geschluckt. Seine Ohren hatte er angelegt und seine mit Reißzähnen besetzte Schnauze zu einem blutrünstigen Grinsen verzerrt. Seine Augen funkelten den kleinen Knaben an, dem beim Anblick des riesigen Dämonenwolfs die Angst bis in die Knochen kroch. Wahrlich, mit Tod hätte sein Meister für ihn keinen besseren Namen wählen können.
    Das Zittern des Jungen nahm langsam überhand und Tränen liefen in Bächen über seine Wangen. Jetzt musste Tod schnell handeln, bevor der Junge seinen Verstand wieder fand und zu schreien begann.
    Mit einem Satz war er bei ihm und schlug mit der Pranke nach dem Königssohn. Tods Krallen durchschnitten einen Teil des Fleischs in dessen Gesicht und der Knabe fiel zu Boden. Dem Wolf entfuhr ein missmutiges Knurren. Er durfte das Kind nicht töten, das hatte sein Meister ihm verboten. Vorsichtig schnüffelte er an dem kleinen Körper.
    Gut, er lebt noch. Tod entspannte sich etwas und stieß das blutige Gesicht unter sich mit der Schnauze zur Seite. Sachte leckte er darüber, um das Blut zu entfernen, damit er sich den Schaden ansehen konnte und natürlich um dafür zu sorgen, dass der Junge keine Spur hinterlassen würde. Jetzt sah er, dass ein tiefer Riss quer über sein Gesicht verlief und ein kleinerer oberhalb des Auges.
    Ein Glück, die Wunde wird ihn nicht töten, dachte der Dämonenwolf. Sein Blick glitt nach oben zum Ende der Wehrmauer, um sich davon zu überzeugen, dass er noch nicht entdeckt worden war. Wird langsam Zeit zu verschwinden.
    Der Wolf drehte den Jungen mit der Pranke auf den Bauch, biss in den Stoff am Rücken und hob ihn hoch. Mit dem Jungen im Maul rannte er zurück zum Rand der Lichtung und verschwand, nach einem letzten Blick in Richtung Burg, schließlich in den Schatten des Waldes.